Meine Länder

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Montag, 11. Juni 2018

Total aberwitzig

... war ich heute unterwegs, jedenfalls war die Einsteigetante am Flughafen in Tel Aviv dieser Ansicht.

Nach diesem Kaltstart fangen wir dort an, wo man eine schön linear strukturierte Erzählung anfangen sollte: nämlich in der Mitte. Wir sitzen gerade in Belgrad am Flughafen und warten auf das Boarding unseres Fluges nach Frankfurt.

Wir waren gestern doch einigermaßen zeitig im Bett, sodass ich doch zu vier oder fünf Stunden Schlaf kam. Der Wecker um 1.45 Uhr war trotzdem nicht das, was ich mir unter einem entspannten Morgen vorstelle. Sei's drum, wir waren um 2.30 Uhr fertig, setzten uns ins Auto und fuhren in Richtung Flughafen.

Die Fahrt war ereignislos, außer dass der ein oder andere Wagen mit Warnblinklicht auf den Strandstreifen zwischen Autobahn und Ausfahrt stand und keiner wusste, was der da will. Wir tankten noch (mit einigen Schwierigkeiten aufgrund der ausschließlich hebräischen Beschriftung) voll und gaben dann das Auto ab. Um 3.45 Uhr waren wir im Abflugbereich und damit ein bisschen früh dran - sorry ...

Nach dem letzten Raucherausflug stellten wir uns in die Schlange zur Sicherheitsbefragung. Die Sicherheitsfachtante dort gehört gefeuert, denn sie schätzte ausgerechnet Christian, der eine Stunde später einem armen, unschuldigen Mann, der ihm den Stuhl ins Kreuz gerammt hatte, aber ganz ordentlich die Meinung geigte, die harmlose Sicherheitskontrolle, während Jessi darunter leiden musste, dass die Dame sie offenbar für meine Freundin hielt und sie daher meine Sonderbehandlung auch mitbekam.

Am Ende war das Schlimmste an der Sonderbehandlung, die heute auf Sprengstoffe ausgerichtet war (nicht mal dort musste man übrigens Schuhe ausziehen), dass Christian uns danach den ganzen Tag lang mit der Erwähnung seiner vermeintlichen Harmlosigkeit beglückte. Dass er aufgrund seines fast biblischen Alters einfach nicht mehr in die Terroristenzielgruppe fiel, mochte er doch nicht so recht glauben ...

Am Gate ging alles nicht ganz so megazügig, aber da stand eine Maschine rum, mit der man an manchen Flughäfen (wenn sie nicht gesperrt ist), selbst die Bordkarte auf den Kartenleser legt und dann durchgeht. Das machte ich also dort, was für die israelische Check-in-Tante wohl der absurdeste Gedanke war, den man auf diesem Planeten haben kann: Da könne ja jeder kommen und sich selbst boarden - ja, junge Dame, genau für so etwas steht so ein Gerät doch da ...

(Und wenn sie es aus Sicherheitsgründen, etwa weil sie Namen auf dem Reisepass mit dem Namen auf der Bordkarte abgleichen will - was sie aber nicht tat! -, möchte, dass man bei ihr boardet, dann muss sie das Gerät halt ausschalten, denn so war das ""Missverständnis" ihr Fehler und nicht meiner ...)

Der Flug war dann ziemlich ereignislos (soweit ich davon etwas mitbekam, denn ich hatte gefühlt zwei Drittel der Zeit die Augen zu), und quasi pünktlich kamen wir auch noch an. Die Einreise ging sehr schnell, aber den Bus in die Stadt hatten wir trotzdem verpasst, sodass wir in Ruhe mit Getränkekaufen und Rauchen und Erzählen die Zeit verbummelten, bis der Bus kam.

Wir fuhren mit dem Bummelbus also durch die Vororte von Belgrad und stiegen kurz hinter der Brücke über die Save aus. Ein kurzer Fußmarsch vorbei an der österreichischen Botschaft folgte, und dann betraten wir den Kalegmedan-Park. Wir umrundeten die Festung, machten Fotos vom Zusammenfluss von Save und Donau, schauten uns ein paar Festungstore an und kamen dann in der Manufaktura zum Sitzen.

Das Essen war sehr lecker und - gerade nach den israelischen Preisen - sehr, sehr bezahlbar: Es wurde ein Mixed Grill für zwei Personen und ein Karadjordje-Steak (eine Art Cordon Bleu) verdrückt, dazu wurde Bier konsumiert. Den Abschluss des Mittagessens bildete ein Eis, gefolgt von einem Spaziergang zur Bushaltestelle.

Bus 72 kam pünktlich, und wir waren viel zu früh wieder am Flughafen. Ob wir jetzt drinnen oder draußen saßen, war uns egal, also reisten wir aus (bekamen diesmal - anders als im März - einen Ausreisestempel) und setzten uns in den Wartebereich.

Gleich geht es zum Boarding und danach fliegen wir - wenig überrachend - heim. Restlicher Bericht dann wahrscheinlich morgen oder so.

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