... sind wir heute in die Ukraine.
Das Aufstehen heute war grausam, denn der Wecker ging um 3.45 Uhr. Christina ging ins Bad und dann einen (teuren) Kaffee trinken, den sie ob des unerwartet hohen Preis von über drei Euro aufs Zimmer schreiben lassen musste, sodass ich mich fertig machen konnte.
Den Check-out überstanden wir unbeschadet - danach rief ich erstmals selbständig ein Uber-Taxi. Der Fahrer kam wenige Minute später, sprach weder Englisch noch Deutsch, war aber sonst zurückhaltend-freundlich und chauffierte uns, was am wichtigsten war, problemlos und unfallfrei zum Flughafen.
Vor der Sicherheitskontrolle mussten wir die Bordkarte ausdrucken (ich hatte uns mobile Bordkarten gebucht), damit die Sicherheitsfachtante auf diese ausgedruckte Bordkarte einen Stempel machen konnte. Da könnte ja sonst jeder kommen.
Die Ausreise ging ebenfalls ohne Probleme vonstatten, Christinas Grenzerin war nach ihrer Aussage sogar ziemlich freundlich. Weißrussland ist auch nicht mehr das, was es mal war ...
Der Raucherraum in Minsk ist erstens ziemlich versteckt und zweitens eher eine "Stasi-Verhörzelle" (Christina) als ein Raucherparadies, sodass sie ihren Rauchgenuss nach einer Viertelzigarette abbrach. Wir gaben unsere letzten Rubel für Coca-Cola aus und boardeten dann.
Meine Strategie, die Plätze 28A und 28C zu buchen, um den Platz 28B möglichst zu blockieren, schlug gründlich fehl, denn uns wurden am Gate die Plätze 23A und 23B zugewiesen. Bäh. Wieder fuhren wir mit dem Bus über das Vorfeld zum Flieger.
Ziemlich pünktlich landeten wir in Kiew, waren die Letzten im Bus und somit die Ersten im Ankunftsgebäude. Wir hatten uns überlegt, kurz in die Ukraine einzureisen, weil Christina an der frischen Luft rauchen wollte und die Raucherkabine beim Hinflug echte Räucherkammern waren. Nun standen wir da zwanzig Minuten in der ziemlich langen Schlange, bekamen aber dann (wir hatten Zeit) einen schönen ukrainischen Stempel in den Pass und waren wenige Minuten später durch den Zoll und aus dem Flughafengebäude raus.
Wir hatten - trotz dieser beknackten Zugangskontrolle, die die Ukrainer leider auch haben ... - noch Zeit zum Frühstück. Christina aß Pfannkuchen mit Hühnchen und Pilzen, während ich ein paar Pelmini serviert bekam, die ich mit Bier herunterspülte, morgens um halb neun, obwohl sich das aufgrund der frühen Aufstehenszeit wie Frühschoppen anfühlte ...
Die Sicherheitskontrolle war komisch, weil den Typen dort irgendetwas in meinem Koffer nicht zusagte (und es waren nicht die Flüssigkeiten, die ich aus dem Koffer genommen hatte), aber dann war es schnell auch wieder gut ... Die Ausreise aus der Ukraine nach dem kurzen Aufenthalt war kein Problem, und wir gingen zügig ans Gate.
Dort bot sich uns ein Schauspiel der tragikomischen Art, denn am Gate nebendran wurden einigen Fluggästen nach Ägypten das Boarding verweigert, zunächst, weil sie zuviel Handgepäck hatten und danach wohl, weil sie mit Gebrüll, Hände-auf-den-Tisch-Schlagen und Den-Mitarbeiter-Anfassen ihre Situation nicht wirklich verbessert haben. Spätestens als die Miliz anmarschierte (drei junge Kerle, die nicht mal besonders drohend guckten ...), war aber mehr oder weniger Ruhe, weil die Freunde ihre nun ziemlich hoffnungslose Lage einsahen.
Unser Flug boardete aber ziemlich problemlos, aber auch hier war meine 28A-28C-Strategie erfolglos, weil auf 28B eine Ukrainerin saß, die aber sehr gut Deutsch sprach. Unser Flug war bis auf zwei kleine Malheure ereignislos: Beim Verteilen des Wassers kamen die Stewardess und ich uns in die Quere, sodass der Großteil des Wassers auf der Hose meiner Nachbarin auf 28B und auf meiner Hose landete, aber das war schnell behoben - und beim Landeanflug war ein Schlagloch in der Luft, was ein schönes Achterbahngefühl fabrizierte ... Lustig.
Der leicht verhäfelte Flug war aber noch nicht zu Ende, denn als ich mit "meinem" Koffer ausgestiegen war und auf Christina wartete, fiel mir auf, dass der Koffer nicht wirklich mein Koffer war. Ich ging zurück zum Flieger, wo der rechtmäßige Besitzer des Koffers gerade ausstieg und sich "bedankte", dass ich ihm seinen Koffer herausgetragen hatte ... Der Steward brachte meinen (wirklich meinen!) Koffer nach vorne und ich nahm ihn in Empfang.
Am Gate gab es noch eine Vorkontrolle und während alle anderen in Richtung Gepäckband liefen, gingen wir den weiten Weg in Richtung Terminal 1C und 1B. Dabei liefen wir an - Schätzen war noch nie meine Stärke, aber hier stimmt es - sicherlich hundert Feldbetten vorbei, die im Verbindungsgang von 2D zu 1C stehen. Die Feldbetten sind dort, damit Leute, die nicht in den Schengen-Raum einreisen dürfen (weil sie nur in Frankfurt umsteigen wollten, aber da vielleicht den Flieger verpasst haben), dort wenigstens ein bisschen zur Ruhe kommen können. Das Praktische ist, dass da kaum je ein Mensch durchläuft, weil es eben wenige Bekloppte wie mich gibt, die möglichst jeden Gang am Frankfurter Flughafen erkunden möchten ...
Wir reisten an 1B in den Schengen-Raum ein (ich erstmals mit meinem neuen Personalausweis), gingen zum Regionalbahnhof, fuhren nach Wiesbaden und landeten in einer Gaststätte, auf deren Namen kein aufmerksamer Leser dieses Blogs jemals kommen würde ...
Ein Satz noch: Es ist eine Schande für unser Land, dass der Jude, der in Kiew selbstverständlich mit seiner Kippa in den Flieger gestiegen ist, vor der Landung in Frankfurt eine Baseball-Kappe aufgesetzt hat und offenbar das Gefühl hatte, eine solche in Deutschland anstelle (oder über) seiner Kippa tragen zu müssen. Herr Gauland, das ist kein Vogelschiss.
Das Aufstehen heute war grausam, denn der Wecker ging um 3.45 Uhr. Christina ging ins Bad und dann einen (teuren) Kaffee trinken, den sie ob des unerwartet hohen Preis von über drei Euro aufs Zimmer schreiben lassen musste, sodass ich mich fertig machen konnte.
Den Check-out überstanden wir unbeschadet - danach rief ich erstmals selbständig ein Uber-Taxi. Der Fahrer kam wenige Minute später, sprach weder Englisch noch Deutsch, war aber sonst zurückhaltend-freundlich und chauffierte uns, was am wichtigsten war, problemlos und unfallfrei zum Flughafen.
Vor der Sicherheitskontrolle mussten wir die Bordkarte ausdrucken (ich hatte uns mobile Bordkarten gebucht), damit die Sicherheitsfachtante auf diese ausgedruckte Bordkarte einen Stempel machen konnte. Da könnte ja sonst jeder kommen.
Die Ausreise ging ebenfalls ohne Probleme vonstatten, Christinas Grenzerin war nach ihrer Aussage sogar ziemlich freundlich. Weißrussland ist auch nicht mehr das, was es mal war ...
Der Raucherraum in Minsk ist erstens ziemlich versteckt und zweitens eher eine "Stasi-Verhörzelle" (Christina) als ein Raucherparadies, sodass sie ihren Rauchgenuss nach einer Viertelzigarette abbrach. Wir gaben unsere letzten Rubel für Coca-Cola aus und boardeten dann.
Meine Strategie, die Plätze 28A und 28C zu buchen, um den Platz 28B möglichst zu blockieren, schlug gründlich fehl, denn uns wurden am Gate die Plätze 23A und 23B zugewiesen. Bäh. Wieder fuhren wir mit dem Bus über das Vorfeld zum Flieger.
Ziemlich pünktlich landeten wir in Kiew, waren die Letzten im Bus und somit die Ersten im Ankunftsgebäude. Wir hatten uns überlegt, kurz in die Ukraine einzureisen, weil Christina an der frischen Luft rauchen wollte und die Raucherkabine beim Hinflug echte Räucherkammern waren. Nun standen wir da zwanzig Minuten in der ziemlich langen Schlange, bekamen aber dann (wir hatten Zeit) einen schönen ukrainischen Stempel in den Pass und waren wenige Minuten später durch den Zoll und aus dem Flughafengebäude raus.
Wir hatten - trotz dieser beknackten Zugangskontrolle, die die Ukrainer leider auch haben ... - noch Zeit zum Frühstück. Christina aß Pfannkuchen mit Hühnchen und Pilzen, während ich ein paar Pelmini serviert bekam, die ich mit Bier herunterspülte, morgens um halb neun, obwohl sich das aufgrund der frühen Aufstehenszeit wie Frühschoppen anfühlte ...
Die Sicherheitskontrolle war komisch, weil den Typen dort irgendetwas in meinem Koffer nicht zusagte (und es waren nicht die Flüssigkeiten, die ich aus dem Koffer genommen hatte), aber dann war es schnell auch wieder gut ... Die Ausreise aus der Ukraine nach dem kurzen Aufenthalt war kein Problem, und wir gingen zügig ans Gate.
Dort bot sich uns ein Schauspiel der tragikomischen Art, denn am Gate nebendran wurden einigen Fluggästen nach Ägypten das Boarding verweigert, zunächst, weil sie zuviel Handgepäck hatten und danach wohl, weil sie mit Gebrüll, Hände-auf-den-Tisch-Schlagen und Den-Mitarbeiter-Anfassen ihre Situation nicht wirklich verbessert haben. Spätestens als die Miliz anmarschierte (drei junge Kerle, die nicht mal besonders drohend guckten ...), war aber mehr oder weniger Ruhe, weil die Freunde ihre nun ziemlich hoffnungslose Lage einsahen.
Unser Flug boardete aber ziemlich problemlos, aber auch hier war meine 28A-28C-Strategie erfolglos, weil auf 28B eine Ukrainerin saß, die aber sehr gut Deutsch sprach. Unser Flug war bis auf zwei kleine Malheure ereignislos: Beim Verteilen des Wassers kamen die Stewardess und ich uns in die Quere, sodass der Großteil des Wassers auf der Hose meiner Nachbarin auf 28B und auf meiner Hose landete, aber das war schnell behoben - und beim Landeanflug war ein Schlagloch in der Luft, was ein schönes Achterbahngefühl fabrizierte ... Lustig.
Der leicht verhäfelte Flug war aber noch nicht zu Ende, denn als ich mit "meinem" Koffer ausgestiegen war und auf Christina wartete, fiel mir auf, dass der Koffer nicht wirklich mein Koffer war. Ich ging zurück zum Flieger, wo der rechtmäßige Besitzer des Koffers gerade ausstieg und sich "bedankte", dass ich ihm seinen Koffer herausgetragen hatte ... Der Steward brachte meinen (wirklich meinen!) Koffer nach vorne und ich nahm ihn in Empfang.
Am Gate gab es noch eine Vorkontrolle und während alle anderen in Richtung Gepäckband liefen, gingen wir den weiten Weg in Richtung Terminal 1C und 1B. Dabei liefen wir an - Schätzen war noch nie meine Stärke, aber hier stimmt es - sicherlich hundert Feldbetten vorbei, die im Verbindungsgang von 2D zu 1C stehen. Die Feldbetten sind dort, damit Leute, die nicht in den Schengen-Raum einreisen dürfen (weil sie nur in Frankfurt umsteigen wollten, aber da vielleicht den Flieger verpasst haben), dort wenigstens ein bisschen zur Ruhe kommen können. Das Praktische ist, dass da kaum je ein Mensch durchläuft, weil es eben wenige Bekloppte wie mich gibt, die möglichst jeden Gang am Frankfurter Flughafen erkunden möchten ...
Wir reisten an 1B in den Schengen-Raum ein (ich erstmals mit meinem neuen Personalausweis), gingen zum Regionalbahnhof, fuhren nach Wiesbaden und landeten in einer Gaststätte, auf deren Namen kein aufmerksamer Leser dieses Blogs jemals kommen würde ...
Feldbetten im C/D-Riegel |
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