Meine Länder

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Mittwoch, 1. Januar 2025

Einen Lost Place in Österreich

... habe ich heute besucht, naja, okay, vielleicht nicht wirklich eine moderne Ruinenstadt, aber im Nebel sah der Betonklotz, der früher die österreichische Einreisekontrolle beherbergte, schon ziemlich verlassen aus ...

Der Neujahrstag begann - wie angekündigt - auf dem Wiizemersteg, auch wenn ich fror wie ein Schneidermeister, weil die Heizung des Autos bei - 7° C erstmal eine ganze Weile brauchte, bis sie wirklich Wärme verbreitete. Gegen 23.53 Uhr waren wir am Wiizemersteg angekommen, machten in der Dunkelheit noch das obligatorische Foto von der Grenzmarkierung - und recht plötzlich war es 23.58 Uhr. Wir hatten gerade noch genug Zeit, um uns und die Piccolo-Fläschchen in Anschlag zu brigen, da wurde es schon 0.00 Uhr - Prosit Neujahr!

Ich watschelte noch einmal auf Schweizer Boden, dann hatte ich genug von der Kälte, und wir fuhren zurück, ohne von einer Rakete in Weizen oder Schwaningen abgeschossen zu werden - immerhin!

Der Abend endete - wo sollte es anders sein - in der benachbarten Gastronomie, und als ich heute Morgen um 8 Uhr aus einem furchtbaren Alptraum erwachte, hatte ich definitiv keine acht Stunden Schönheitsschlaf mitgenommen.

Meine Ma war auch schon wach, also gab es Frühstück, und während des Frühstücks entschied ich mich, heute schon Österreich unsicher zu machen. Den Bus um 10.40 Uhr erwischte ich trotz allem recht problemlos, und so ging es über Neustadt und Donaueschingen nach Radolfzell. Der dortige Bahnhof ist wunderbar gelegen, und so machte ich bei strahlendem Sonnenschein ein paar Fotos vom Bodensee (und von den Vögeln, die eine Frau trotz behördlichen Verbots fütterte) ...

Eine knappe halbe Stunde später ging es weiter, nach Friedrichshafen und nach Lindau, und kaum waren wir in Bayern, wurde es neblig. Da hat bestimmt der Söder was damit zu tun! Es war schon 15 Uhr, als ich zur Bushaltestelle ging; ich überlegte kurzzeitig, ob ich statt nach Unterhochsteg nach Oberhochsteg fahre, aber dann hätte ich den Zug sicher verpasst, den ich hätte erreichen müssen, um noch mit dem Bus heimzukommen.

So entschied ich mich also, zu meinem "bekannten" Grenzübergang zu fahren, und diesmal war der Bus sehr schnell dort (letztes Jahr war der noch ziemlich wild in der Gegend herumgefahren). Ich hatte genau eine halbe Stunde Zeit, und so marschierte ich zügig in Richtung Österreich. Ich fand noch immer keine Grenzmarkierung auf der Brücke, nahm aber das eingangs beschriebene Grenzkontrollgebäude genauer in Augenschein und entdeckte auf dem Weg zurück nach Deutschland etwas, was verdächtig nach einem Grenzstein aussah (wie mir der letztes Jahr hatte entgehen können, ist mir schleierhaft).

Ich schaute mir den Stein ein - und war gänzlich entzückt, denn es handelte sich um einen Weiserstein: An dieser Stelle bildet die Leiblach die deutsch-österreichische Grenze, und da es unpraktisch ist, einen Grenzstein in den Fluss zu stellen, setzt man Grenzsteine an beide Ufer, die auf den tatsächlichen Grenzpunkt im Fluss weisen - deshalb Weiserstein. Is klar, ne?

Entsprechend entdeckte ich auch den Weiserstein auf deutscher Seite, der wurde nach Überquerung der Grenze auch besichtigt, jo, und dann begab ich mich - nach vielleicht fünfzehn Minuten in Österreich - wieder auf die Rückfahrt in den Schwarzwald.

Den Anschluss in Lindau erwischte ich problemlos, obwohl der hätte knapp werden können, in Friedrichshafen hatte ich völlig ausreichend Zeit, in Radolfzell ebenfalls (da ging ich sogar noch einmal an die Seepromenade, um die letzten Sonnenstrahlen fotografisch einzufangen), aber kurz vor Engen verließen sie ihn dann ...

Ein Stromausfall im Kabuff des Fahrdienstleiters sorgte für fast eine halbe Stunde Verspätung, und das war bei einer Umsteigezeit von acht Minuten in Donaueschingen schädlich. Somit musste ich meine arme Mutter sowieso ins Auto jagen, da bot sie dann freundlicherweise an, mich gleich in Donaueschingen abzuholen. Das nahm ich dankend an und stieg um kurz nach 19 Uhr in Donaueschingen aus dem Zug.

Ich wollte meiner Mutter entgegenlaufen, ich sah sie auch, sie mich aber nicht, und das Handy hatte sie auch vergessen, sodass ich den Weg wieder zurücklatschen musste - das war schiefgelaufen, aber so hatte ich wenigstens ein bisschen Bewegung heute ...

Zuhause gab es dann lecker Schnitzelchen und jetzt gehe ich gleich ins Bett, um noch eine Kappe Extraschlaf zu bekommen.

Drei Länder an Neujahr, das könnte eine neue Tradition werden, gab es ja letztes Jahr auch schon, aber ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht irgendwann in selbstgebastelten Regeln, Traditionen und Wettbewerben verheddere ...

Bodensee in Radolfzell I

Bodensee in Radolfzell II

Die Vögel

Einlauf in Österreich

Deutscher Weiserstein, im Hintergrund der österreichische

So ähnlich wie wieder in Deutschland

Österreichischer Weiserstein (nicht meine Flasche!)

Lost Place Hörbranz

Radolfzell und Bodensee am Abend

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