Ein (Zwischen-)Fazit des Tunesien-Urlaubes hatte ich ja schon am Freitag zum Besten gegeben, daran hat sich auch nach der Rückkehr nicht viel geändert - das war ein richtig erholsamer Pauschalurlaub, weil wir uns halt bis auf die An- und Abreise nach und von Frankfurt wirklich um gar nix kümmern mussten, das ist schön, aber ich freue mich schon wieder auf abenteuerlichere Reisen (bei denen durchaus auch erholsame Elemente dabei sein dürfen, keine Frage ...).
Am 31. Dezember ziehe ich fast schon traditionell Bilanz über das Jahr, und für einen Ländersammler sind die neu gesammelten Länder und abhängige Gebiete eine wichtige Größe: Mit St. Vincent und den Grenadinen, Dominica, St. Lucia, St. Kitts und Nevis, Antigua und Barbuda, Ecuador und Bangladesch waren das sieben neue Länder, mit Martinique (Frankreich), Sint Maarten (Niederlande), Saint Martin (Frankreich), Anguilla und den Britischen Jungferninseln (beide Vereinigtes Königreich) fünf neue abhängige Gebiete, die ich dieses Jahr besucht habe. Keine schlechte Ausbeutung (dank der Kreuzfahrt), aber auch keineswegs rekordverdächtig. Es wird immer schwieriger, einfache Länder zu bereisen, und durch die Kreuzfahrt ist die Zahl der einfachen Länder deutlich geschrumpft. Aber diese Herausforderung nehme ich an!
Das Jahr 2024 war ja schon etwas verwegen gestartet, zwar schlussendlich im richtigen Land (Kosovo), wohin unser Flug, der eigentlich nach Skopje hatte gehen sollen, umgeleitet wurde, aber das war alles nicht so richtig geplant gewesen. Die Fahrt am 1. Januar von Prishtina nach Skopje mit dem Taxi war wunderbar, der Aufstieg zur Festung in Skopje war sehr eindrücklich und der Heimflug aus Skopje klappte dann sogar auch.
Es folgten Wochenendausflüge nach Athen und Sofia, auch wieder mit den Freunden aus Kaiserslautern, auch schön, vor allem mit dem jeweils noch nicht erlebten Ausflügen auf die Hausberge der beiden Städte. Zwischendurch besuchte ich ab und zu mal deutsche Nachbarländer, aber so richtig raus in die große weite Welt ging es im März.
Zum ersten Mal in meinem Leben war ich so richtig auf einer Kreuzfahrt unterwegs, und meiner Ma und mir gefiel das sehr, sehr gut. Klar, von den besuchten Inseln haben wir keine wahnsinnig tiefschürfenden Eindrücke bekommen können, sondern nur einen allerersten Einblick, aber wieder einmal bestätigte sich mein Verdacht, dass ich in vielen Fällen binnen zwanzig Minuten weiß, ob ich eine Stadt oder ein Land tendenziell eher mag oder eher nicht so mag. Und, bleiben wir beim Positiven, Dominica und Antigua habe ich sehr gemocht.
Wir waren kaum wieder zurück, als es mit Jessi und Christian nach Armenien und Georgien und ins Baltikum ging - das war ein außerordentlich kurzweiliger Trip, mit Chor Wirap und Sekundenschlaf und Unfall beim Transfer und Fahrten durch besetztes aserbaidschanisches Gebiet. Das pralle Reiseleben war das, Leute, das pralle!
Deutlich ruhiger war die Tour mit meiner Ma nach Panama und Ecuador im Mai. Abgesehen vom Fressflash beim Rodizio in Panama ließen wir es ganz gemütlich angehen, mit drei Tagen im wunderbaren Quito und drei fast noch wunderbareren Tagen im etwas verschlafenen Manta an der ecuadorianischen Pazifikküste. Definitiv nicht verschlafen, aber auch sehr schön war das Strandhotel in Panama - das war ein schöner, erholsamer Urlaub, und trotzdem haben wir viel gesehen!
Im Juli ging es mit Jessi und Christian auf den Westbalkan - wir machten Kroatien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina unsicher. Die Fahrt durch den Durmitor-Nationalpark in Montenegro fand ich ganz großartig, wenn auch manchmal haarsträubend auf den engen Sträßchen.
Schließlich folgte der 31. August mit einer neuen Rekordtour durch elf Länder - boah, war ich fertig, boah, war ich glücklich, als ich wenige Minuten vor Mitternacht in das elfte Land des Tages, nach Tschechien, einlief. Natürlich war das eine völlig verrückte Aktion, aber das war auch sooooo toll, dieses Ziel erreicht zu haben - vielen Dank an dieser Stelle natürlich auch an meine Ma und Nina, die mich auf den Autoetappen begleitet bzw. kutschiert haben. Und mal sehen, was 2025 in der Hinsicht so bringt ...
Der Albanienurlaub Ende September war auch ganz wunderbar, wir waren sehr positiv überrascht von der Entwicklung, die dieses Land genommen hat, und im Meer gebadet haben wir auch mehrfach.
Am Schluss des Jahres standen mit der Bangladesch- und der Budapest/Istanbul-Tour noch einmal zwei wahnsinnige Reisen, aber Bangladesch war atemberaubend, in vielfacher Hinsicht. Ja, ich war nicht ganz zwei Tage im Land, aber in diesen zwei Tage habe ich so - wortwörtlich - unfassbar viel erlebt, dass ich immer noch mit Freude und gelegentlich Verwirrung auf diese Tour zurückblicke. Budapest und Istanbul waren noch mehr Schweinsgalopp, aber eben auch zwei meiner Lieblingsstädte, da konnte ich nicht viel falsch machen ...
Tunesien war Erholung mit viel und gutem Essen, und heute Abend geht es noch zum Wiizemersteg, um das alte Jahr auf der Grenzbrücke zur Schweiz abzuschließen und das neue Jahr zu begrüßen.
2025 wird reisetechnisch hoffentlich auch wieder sehr ereignisreich; das Jahr steht schon jetzt unter einem sehr sportlichen Stern: Reisen zur Männer-Handball-WM in Dänemark, zur Männer-Rugby-WM-Qualifikation in Rumänien, Portugal und Kassel und zur Frauen-Fußball-EM in der Schweiz sind schon gebongt, und ich habe das Gefühl, da kommt noch mindestens eine weitere Sportart (wenn auch vielleicht "nur" in Deutschland) dazu ...
Im März stehen die Komoren auf dem Plan, das Hotel ist gebucht, die Flüge werden hoffentlich in den kommenden Tagen hinzukommen. Im April geht es mit der Irland-Reisegruppe nach Dänemark und Schweden, und Ende Mai/Anfang Juni steht - wieder einmal - Malawi auf dem Zettel. Ende Januar werde ich hoffentlich genauer wissen, ob Malawi so klappt, wie ich mir das - mit meiner Studienfreundin - vorgestellt habe; notfalls mache ich da was anderes (gerne anderswo in Afrika) oder ich fliege halt alleine nach Malawi. Burkina Faso steht auch dieses Jahr wieder im Raum - vielleicht für den Mai-Feiertag? Und auch nach Estland könnte es im Mai gehen.
Im Sommer könnte es sehr gut sein, dass ich mit Jessi und Christian zwei Wochen in Kanada (und vielleicht auch in Hyder, Alaska) bin, da gucken wir sicherlich in der nächsten Zeit noch einmal.
Der 11-Länder-Rekord könnte am Ostersamstag oder -sonntag pulverisiert werden, wenn das mit der (anderen) Studienfreundin und zweien ihrer Kinder klappt, aber diese 15 Länder laufen uns ja nicht weg, wenn es dieses Jahr noch nicht funktioniert.
Und bisher habe ich nur (inkl. Malawi und zwei Wochen Kanada!) 23 meiner 35 Urlaubstage nächstes Jahr verplant (fünf übertrage ich aus 2024), sodass immer noch zwölf Tage übrig bleiben. Der Reformationstag liegt dieses Jahr auch nicht so richtig verkehrt, an einem Freitag, sodass eine kleinere Tour auch möglich erscheint - und Weihnachten sind fünf Tage am Stück ohne einen einzigen Urlaubstag, da haben meine Ma und ich vorläufig mal ganz orthodox die Kanaren ins Auge gefasst. Mal sehen ...
Die Zwei-Wochen-Serie halte ich jetzt seit mehr als zwei Jahren, und auch 2025 will ich versuchen, spätestens alle 14 Tage eine Staatsgrenze zu überqueren. Seit 2021 habe ich jedes Jahr alle neun deutschen Nachbarländer besucht, und 2025 will ich das möglichst schon im Januar schaffen, damit ich dann den Rest des Jahres den Rücken freihabe und nicht noch - wie 2022 - am 30./31. Dezember eine nächtliche Gewaltwanderung ums deutsch-polnisch-tschechische Dreiländereck machen muss ...
Dies ist der 110. und offenbar letzte Blogeintrag des Jahres 2024, insgesamt sind es seit 2009 sage und schreibe schon 1.391 Einträge geworden.
In etwas weniger als einer Stunde, um Mitternacht osteuropäischer Zeit (also 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit), treten Bulgarien und Rumänien zumindest offiziell vollumfänglich dem Schengener Abkommen bei, und erstmals wird es - jedenfalls unter normalen Umständen - möglich sein, auf dem Landweg ohne eine einzige Grenzkontrolle von Athen bis nach Lissabon zu fahren (und zwar durch Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien). Hoffen wir, dass die Politiker irgendwann aufhören mit den Binnengrenzkontrollen, damit die europäische Einigung wieder so richtig erlebbar wird.
Dazu gehört aber natürlich, dass wir Deutschen bei der Bundestagswahl am 23. Februar keinen Mist bauen, aber noch habe ich da Hoffnung ...
Also, auf ein gutes, neues, pro-europäisches und demokratisches 2025 - guten Rutsch!
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