Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Dienstag, 31. Dezember 2024

41 Länder (davon 7+5 neue) auf fünf Kontinenten

... habe ich dieses Jahr besucht, das ist die Haupt-Reisestatistik dieses Jahres. Die Alternative wäre "Es war toll" gewesen, aber das schreibe ich ja sowieso ständig.

Ein (Zwischen-)Fazit des Tunesien-Urlaubes hatte ich ja schon am Freitag zum Besten gegeben, daran hat sich auch nach der Rückkehr nicht viel geändert - das war ein richtig erholsamer Pauschalurlaub, weil wir uns halt bis auf die An- und Abreise nach und von Frankfurt wirklich um gar nix kümmern mussten, das ist schön, aber ich freue mich schon wieder auf abenteuerlichere Reisen (bei denen durchaus auch erholsame Elemente dabei sein dürfen, keine Frage ...).

Am 31. Dezember ziehe ich fast schon traditionell Bilanz über das Jahr, und für einen Ländersammler sind die neu gesammelten Länder und abhängige Gebiete eine wichtige Größe: Mit St. Vincent und den Grenadinen, Dominica, St. Lucia, St. Kitts und Nevis, Antigua und Barbuda, Ecuador und Bangladesch waren das sieben neue Länder, mit Martinique (Frankreich), Sint Maarten (Niederlande), Saint Martin (Frankreich), Anguilla und den Britischen Jungferninseln (beide Vereinigtes Königreich) fünf neue abhängige Gebiete, die ich dieses Jahr besucht habe. Keine schlechte Ausbeutung (dank der Kreuzfahrt), aber auch keineswegs rekordverdächtig. Es wird immer schwieriger, einfache Länder zu bereisen, und durch die Kreuzfahrt ist die Zahl der einfachen Länder deutlich geschrumpft. Aber diese Herausforderung nehme ich an!

Das Jahr 2024 war ja schon etwas verwegen gestartet, zwar schlussendlich im richtigen Land (Kosovo), wohin unser Flug, der eigentlich nach Skopje hatte gehen sollen, umgeleitet wurde, aber das war alles nicht so richtig geplant gewesen. Die Fahrt am 1. Januar von Prishtina nach Skopje mit dem Taxi war wunderbar, der Aufstieg zur Festung in Skopje war sehr eindrücklich und der Heimflug aus Skopje klappte dann sogar auch.

Es folgten Wochenendausflüge nach Athen und Sofia, auch wieder mit den Freunden aus Kaiserslautern, auch schön, vor allem mit dem jeweils noch nicht erlebten Ausflügen auf die Hausberge der beiden Städte. Zwischendurch besuchte ich ab und zu mal deutsche Nachbarländer, aber so richtig raus in die große weite Welt ging es im März.

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich so richtig auf einer Kreuzfahrt unterwegs, und meiner Ma und mir gefiel das sehr, sehr gut. Klar, von den besuchten Inseln haben wir keine wahnsinnig tiefschürfenden Eindrücke bekommen können, sondern nur einen allerersten Einblick, aber wieder einmal bestätigte sich mein Verdacht, dass ich in vielen Fällen binnen zwanzig Minuten weiß, ob ich eine Stadt oder ein Land tendenziell eher mag oder eher nicht so mag. Und, bleiben wir beim Positiven, Dominica und Antigua habe ich sehr gemocht.

Wir waren kaum wieder zurück, als es mit Jessi und Christian nach Armenien und Georgien und ins Baltikum ging - das war ein außerordentlich kurzweiliger Trip, mit Chor Wirap und Sekundenschlaf und Unfall beim Transfer und Fahrten durch besetztes aserbaidschanisches Gebiet. Das pralle Reiseleben war das, Leute, das pralle!

Deutlich ruhiger war die Tour mit meiner Ma nach Panama und Ecuador im Mai. Abgesehen vom Fressflash beim Rodizio in Panama ließen wir es ganz gemütlich angehen, mit drei Tagen im wunderbaren Quito und drei fast noch wunderbareren Tagen im etwas verschlafenen Manta an der ecuadorianischen Pazifikküste. Definitiv nicht verschlafen, aber auch sehr schön war das Strandhotel in Panama - das war ein schöner, erholsamer Urlaub, und trotzdem haben wir viel gesehen!

Im Juli ging es mit Jessi und Christian auf den Westbalkan - wir machten Kroatien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina unsicher. Die Fahrt durch den Durmitor-Nationalpark in Montenegro fand ich ganz großartig, wenn auch manchmal haarsträubend auf den engen Sträßchen.

Schließlich folgte der 31. August mit einer neuen Rekordtour durch elf Länder - boah, war ich fertig, boah, war ich glücklich, als ich wenige Minuten vor Mitternacht in das elfte Land des Tages, nach Tschechien, einlief. Natürlich war das eine völlig verrückte Aktion, aber das war auch sooooo toll, dieses Ziel erreicht zu haben - vielen Dank an dieser Stelle natürlich auch an meine Ma und Nina, die mich auf den Autoetappen begleitet bzw. kutschiert haben. Und mal sehen, was 2025 in der Hinsicht so bringt ...

Der Albanienurlaub Ende September war auch ganz wunderbar, wir waren sehr positiv überrascht von der Entwicklung, die dieses Land genommen hat, und im Meer gebadet haben wir auch mehrfach.

Am Schluss des Jahres standen mit der Bangladesch- und der Budapest/Istanbul-Tour noch einmal zwei wahnsinnige Reisen, aber Bangladesch war atemberaubend, in vielfacher Hinsicht. Ja, ich war nicht ganz zwei Tage im Land, aber in diesen zwei Tage habe ich so - wortwörtlich - unfassbar viel erlebt, dass ich immer noch mit Freude und gelegentlich Verwirrung auf diese Tour zurückblicke. Budapest und Istanbul waren noch mehr Schweinsgalopp, aber eben auch zwei meiner Lieblingsstädte, da konnte ich nicht viel falsch machen ...

Tunesien war Erholung mit viel und gutem Essen, und heute Abend geht es noch zum Wiizemersteg, um das alte Jahr auf der Grenzbrücke zur Schweiz abzuschließen und das neue Jahr zu begrüßen.

2025 wird reisetechnisch hoffentlich auch wieder sehr ereignisreich; das Jahr steht schon jetzt unter einem sehr sportlichen Stern: Reisen zur Männer-Handball-WM in Dänemark, zur Männer-Rugby-WM-Qualifikation in Rumänien, Portugal und Kassel und zur Frauen-Fußball-EM in der Schweiz sind schon gebongt, und ich habe das Gefühl, da kommt noch mindestens eine weitere Sportart (wenn auch vielleicht "nur" in Deutschland) dazu ...

Im März stehen die Komoren auf dem Plan, das Hotel ist gebucht, die Flüge werden hoffentlich in den kommenden Tagen hinzukommen. Im April geht es mit der Irland-Reisegruppe nach Dänemark und Schweden, und Ende Mai/Anfang Juni steht - wieder einmal - Malawi auf dem Zettel. Ende Januar werde ich hoffentlich genauer wissen, ob Malawi so klappt, wie ich mir das - mit meiner Studienfreundin - vorgestellt habe; notfalls mache ich da was anderes (gerne anderswo in Afrika) oder ich fliege halt alleine nach Malawi. Burkina Faso steht auch dieses Jahr wieder im Raum - vielleicht für den Mai-Feiertag? Und auch nach Estland könnte es im Mai gehen.

Im Sommer könnte es sehr gut sein, dass ich mit Jessi und Christian zwei Wochen in Kanada (und vielleicht auch in Hyder, Alaska) bin, da gucken wir sicherlich in der nächsten Zeit noch einmal.

Der 11-Länder-Rekord könnte am Ostersamstag oder -sonntag pulverisiert werden, wenn das mit der (anderen) Studienfreundin und zweien ihrer Kinder klappt, aber diese 15 Länder laufen uns ja nicht weg, wenn es dieses Jahr noch nicht funktioniert.

Und bisher habe ich nur (inkl. Malawi und zwei Wochen Kanada!) 23 meiner 35 Urlaubstage nächstes Jahr verplant (fünf übertrage ich aus 2024), sodass immer noch zwölf Tage übrig bleiben. Der Reformationstag liegt dieses Jahr auch nicht so richtig verkehrt, an einem Freitag, sodass eine kleinere Tour auch möglich erscheint - und Weihnachten sind fünf Tage am Stück ohne einen einzigen Urlaubstag, da haben meine Ma und ich vorläufig mal ganz orthodox die Kanaren ins Auge gefasst. Mal sehen ...

Die Zwei-Wochen-Serie halte ich jetzt seit mehr als zwei Jahren, und auch 2025 will ich versuchen, spätestens alle 14 Tage eine Staatsgrenze zu überqueren. Seit 2021 habe ich jedes Jahr alle neun deutschen Nachbarländer besucht, und 2025 will ich das möglichst schon im Januar schaffen, damit ich dann den Rest des Jahres den Rücken freihabe und nicht noch - wie 2022 - am 30./31. Dezember eine nächtliche Gewaltwanderung ums deutsch-polnisch-tschechische Dreiländereck machen muss ...

Dies ist der 110. und offenbar letzte Blogeintrag des Jahres 2024, insgesamt sind es seit 2009 sage und schreibe schon 1.391 Einträge geworden. 

In etwas weniger als einer Stunde, um Mitternacht osteuropäischer Zeit (also 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit), treten Bulgarien und Rumänien zumindest offiziell vollumfänglich dem Schengener Abkommen bei, und erstmals wird es - jedenfalls unter normalen Umständen - möglich sein, auf dem Landweg ohne eine einzige Grenzkontrolle von Athen bis nach Lissabon zu fahren (und zwar durch Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien). Hoffen wir, dass die Politiker irgendwann aufhören mit den Binnengrenzkontrollen, damit die europäische Einigung wieder so richtig erlebbar wird.

Dazu gehört aber natürlich, dass wir Deutschen bei der Bundestagswahl am 23. Februar keinen Mist bauen, aber noch habe ich da Hoffnung ...

Also, auf ein gutes, neues, pro-europäisches und demokratisches 2025 - guten Rutsch!

Montag, 30. Dezember 2024

"C'est normal."

So sagte die Verkäuferin gestern am Tuniser Flughafen auf meine Frage, ob wir das im Duty-free-Shop gekaufte Bier am Gate trinken können. In der Tat interessierte es keinen, dass wir da gemütlich ein Sixpack mit 24-cl-Bierchen leerten ...

Das Beste an der ganzen Aktion war, dass wir richtig Kohle sparten: Das Sixpack tunesischen Bieres kostet 6 Euro (also einen Euro pro Dose), während wir an der Bar ein paar Meter weiter 8 Euro pro Dose Heineken bezahlt hätten. Da konnten wir auch noch eine Packung Chips verdrücken ...

Der Wecker klingelte gestern zu für einen Sonntag unchristlicher Zeit (kein Wunder in einem fast komplett muslimischen Land, höhö), aber da war meine Mutter längst wach. Früher als sonst ging es zum Frühstück, wieder wurden Ojja und Bambalouni, aber auch Truthahnsalami und Chicken Nuggets verspeist. Wir verabschiedeten uns von unseren Obern, machten noch einen letzten Spaziergang an den Strand und machten danach die letzten Verrichtungen auf dem Zimmer.

Der Check-out war kurz und schmerzlos, die Abholung kam pünktlich, diesmal fuhren wir mit einem Kleinbus, blieben aber weiterhin die einzigen Gäste. Nach eineinhalb Stunden über die wunderbare tunesische Autobahn, mit schönen Blicken auf Meer und Berge, auf tunesische Landschaft und die Innenstadt von Tunis, kamen wir am Flughafen an und wurden vom Reiseleiter gleich in die Vor-Sicherheitskontrolle verfrachtet.

Die Tante vor uns musste, als sie dran war, erstmal ihr Handy auf leise stellen (wartet ja keiner hinter ihr in der Schlange ...), dann ging es durch die komplett sinnlose Kontrolle (Handys und Geldbeutel piepten natürlich bei mir, aber das war allen wurscht ...).

Der Check-in ging schnell, auch weil uns der Typ für den Mailand-Flug zu sich beorderte, aber wir guckten natürlich intensivst nach, dass sowohl Bordkarte als auch Gepäck für Frankfurt ausgestellt waren. Die Passkontrolle ging schneller als bei der Einreise, aber auch nicht so brutal schnell, die Sicherheitskontrolle ist mit Schuheausziehen wieder Blödsinn, aber was soll's? Achso: Mehr Menschen sterben an den Viren und Bakterien, die sie sich beim Gang auf Socken durch die Kontrolle holen, als durch böse Menschen. Hätte ich fast vergessen zu erwähnen ...

Jetzt waren wir viel zu früh durch alles durch, kauften noch ein bisschen was ein, setzten uns ans Gate, bekamen Durst, holten Bier, bekamen Hunger, holten Chips, und irgendwann boardeten wir. Als wir aus dem Bus ausstiegen, wollte die Bodentante uns zum schnelleren Einsteigen ins Flugzeug animieren, was komplett Banane war, weil wir beide am Gang saßen, aber hey, Hauptsache, sie konnte sich wichtig machen ...

Im Flieger waren wenigstens die Sitze nicht kaputt, sodass wir den Flug gut überstanden und praktisch pünktlich in Frankfurt landeten. Zu meiner Überraschung erwartete die Bundespolizei uns nicht am Busgate, was aber auch kein ganz großes Wunder war, weil wir direkt zur Einreisekontrolle kamen. Juchhe, die elektronische Einreisekontrolle war angeschaltet, vor uns behinderten nur wenige Leute den Verkehrsfluss, sodass wir sehr zügig eingereist waren.

Die Quittung bekamen wir natürlich an der Gepäckausgabe, weil die etliche Minuten in Anspruch nahm (und natürlich standen uns wieder viele Menschen vor der Flinte, weil man ja die ganze Zeit maximal drei Millimeter vom Gepäckband entfernt stehen darf, sonst ... ach, keine Ahnung ...).

Irgendwann kam dann aber unser Gepäck, und da ich die Rückfahrt meiner Ma (Zugbindung) für die spätere Ankunft aus Shanghai gebucht hatten, hatten wir massig Zeit. Die nutzten wir, um am Terminal 2 noch zu Abend essen (lecker Schnitzel mit Pommes), danach ging es mit der Skyline (auch da war so ein Vollhonk vom Flughafen, der meinte, ich solle von der Tür weggehen, damit die abfahren könne - ich stand einen halben Meter von dem Ding entfernt, Freundchen!) zum Terminal 1 und am Fernbahnhof in die DB-Lounge.

Dort wurden noch Kaffee und Spezi verzehrt, während wir unseren Zug beim Verspätungsaufbau beobachteten. Am Ende fuhr er vom Gleis gegenüber mit 25 Minuten Verspätung ab, wir erwischten aber an der Spitze des Zuges problemlos zwei Sitzplätze, und weil der Zug in Mannheim planmäßig zehn Minuten Standzeit gehabt hätte, kamen wir am Ende mit 20 statt 33 Minuten Umsteigezeit in Freiburg an ...

Meine Ma schaute mich im ICE mehrfach böse von der Seite an, weil ich nicht - wie die anderen - schon zehn Minuten vor Ankunft in Freiburg wie ein aufgeschrecktes Huhn durch den ICE flatterte, um die Koffer zu holen und den Gang zu blockieren. Fünf Minuten vor Ankunft wurde sie dann fast sauer, aber natürlich kamen wir problemlos aus dem Zug ...

Der Aufzug am Gleis 3 ist kaputt, aber wenigstens funktionierte die Rolltreppe und der Fahrstuhl am Gleis 7, sodass wir problemlos zu unserer S-Bahn hoch nach Rötenbach kamen. Das Auto war weniger vereist als befürchtet, aber ein bisschen kratzen mussten wir schon, sodass wir statt wie normalerweise um Mitternacht (zwanzig Minuten nach Ankunft des Zuges) halt erst um 0.30 Uhr zu Hause waren.

Ohne unnötige Verzögerung ging es ins Bett ...

Jetzt habe ich eben Feierabend für dieses Jahr gemacht, ein Fazit für dieses Jahr kommt vielleicht morgen, da gucken wir mal ...

Samstag, 28. Dezember 2024

Am letzten Tag fast Sonnenbrand

... habe ich heute bekommen, denn heute war ein richtig schöner Wintertag mit blauem Himmel, viel Sonne und nicht so arg viel Wind - herrlich!

Auch heute gab es wieder leckeres Frühstück, natürlich unter anderem mit Bambalouni, aber dann holte ich mir meinen Anorak (für alle Fälle) und meine festeren Schuhe und stiefelte am Strand entlang (meine Ma wollte nicht mit, sondern in Ruhe Koffer packen, eine Win-win-Situation ...). Diesmal ging ich nach Norden - und guck mal da, zwei-, dreihundert Meter nördlich unseres Hotels verschwand das Seegras am Strand fast schlagartig. Keine Ahnung, ob die da besser abtransportieren oder ob die Strömung das Zeug einfach in unsere Richtung lenkt, aber da hätte man fast - wenn das Wasser nicht schon so kalt ausgesehen hätte! - versucht sein können, mal den Zeh ins Meer zu strecken (die leidgeprüften Engländer taten das reihenweise, aber ich hatte ja meine festen Schuhe mitsamt Socken an, und dann ist das immer so eine logistische Herausforderung, bla, bla, mimimi, hastenichgesehen ...).

Jedenfalls lief ich - Anorak über dem Arm, weil warm - da entlang, starrte ein paar Minuten auf die anlandenden Wellen und lief dann wieder zurück. Der WhatsApp-Anruf zu Muttern klappte, die stieß zu mir an den Strand, wir guckten noch ein bisschen zusammen aufs Meer, gingen dann aber hoch an den Pool, in den sich auch einige - wenige - Wagemutige reintrauten, wir holten uns Stühle, setzten uns in die Sonne und bekamen von den mit Trinkgeld bestochenen Obern Bier geliefert ... Wunderbar!

Danach ging es zum Mittagessen, auch da wurde Hopfensaft verzehrt, und auch Muluchiya, eine grüne Sauce, zu der man in der nordafrikanischen Küche Hühnchen oder Kaninchen ist. Das gewöhnungsbedürftige, aber am Ende leckere Zeug wurde mit Hühnchenschnitzel (auch lecker) konsumiert, auch Kohlrouladen gab es, aber eben nicht für die Deutschen, sondern weil man das offenbar hier durchaus auch verzehrt.

Nun hatte ich aber genug (Sonne) getankt, sodass wir nach dem leckeren Mittagessen aufs Zimmer gingen und uns ein wenig vom Essen erholten. Auch das gefällt mir hier richtig gut, da ist sehr, sehr viel Erholung dabei ...

Zum Aperitif schlugen wir schließlich wieder in der Hotelbar auf, verzichteten heute auf den Zitruslikör namens Cédratine, gingen spät zum Abendessen, blieben einigermaßen lange, denn es gab heute unter anderem Brik mit Ei-Füllung, was auch sehr lecker war. Doch, das Essen hier hat meiner Ma und mir wirklich sehr gut gefallen, das können wir sagen ...

Morgen nun wird letztmals gefrühstückt, dann geht um 10 Uhr unser Transfer zum Flughafen, wir fliegen gegen 14.30 Uhr und landen gegen 17 Uhr, werden dann einreisen und ein bisschen die Zeit totschlagen, bis um kurz vor 20 Uhr unser Zug nach Freiburg abfährt; hoffentlich erwischen wir den Zug hoch nach Rötenbach zu unserem hoffentlich nicht eingefrorenen Auto, und danach geht es zurück nach Hause.

Silvester/Neujahr wird man uns zwischen 23.45 Uhr und 0.05 Uhr auf dem Wiizemersteg antreffen, denn dort wird fast traditionell mit einem Fuß in der Schweiz und einem in Deutschland das neue Jahr eingeläutet. Das wird auch schön ...

Tunesischer Strand mit Anglern

... und wenig Seegras

... und viel Sonne


Freitag, 27. Dezember 2024

Einen kleinen Stadt-Strand-Spaziergang

... machten wir gestern, um wenigstens einmal unsere Hotelenklave hier verlassen zu haben, auch wenn das Städtchen Port El-Kantaoui ausdrücklich als Touristenortschaft entstanden ist, wir also nur unsere Enklave durch eine etwas größere ersetzt haben.

Richtiges Tunesien? Joa, folkloristisch sicherlich nicht, zumal wir womöglich den Arabischen Abend heute Abend schwänzen, aber die Freundlichkeit nicht nur der (meisten) Zimmermädchen und (aller) Ober, sondern auch der hier durchaus in beträchtlicher Zahl anzutreffenden einheimischen Touristen, und ja, auch das in aller Regel sehr, sehr leckere dezidiert tunesische Essen, das gefällt uns schon. Natürlich ist das hier kein Abenteuertrip durch Libyen nebenan, bei dem du im Zelt in der Wüste schläfst und regelmäßig von Banditen überfallen wirst, natürlich ist das hier Pauschaltourismus, aber das darf nach bzw. in einem anstrengenden Jahresabschlusswinter auch durchaus einmal sein ...

So also verließen wir gestern nach dem Frühstück - mit Anorak und Mantel, denn so richtig warm ist es hier nicht, gerade nicht bei Wind - unser Hotel, den einsetzenden Nieselregen ignorierten wir und marschierten ein paar hundert Meter in Richtung des Marktplatzes und des Eingangs zur Marina. Natürlich wurden wir unterwegs von frierenden Einheimischen angesprochen, dass der Bruder oder Cousin oder irgendein anderes Familienmitglied ja in unserem Hotel den Laden betreibe und man daher gar nicht auf dem Markt einkaufen müsse, natürlich wird einem an der Marina allerlei Touristennippes verkauft (zu allerdings vergleichsweise erträglichen Preisen), das Bier kostet auch Geld und wurde daher zugunsten unseres All-inclusive-Getränkepakets verschmäht, und das Piratenboot, von dem die ganzen (also, öhm, zwei, drei) Schlepper einem am Strand erzählen, haben wir auch zu Gesicht bekommen. Das war dann unser kleiner Spaziergang durchs Örtchen, und weil es gerade, als wir an den Strand kamen, ein bisschen stärker anfing zu regnen, stellten wir uns in einer Durchfahrt zu einer Wohnsiedlung erst einmal unter. In der dortigen Anlage scheinen ausweislich des Wohnungsplans tatsächlich Menschen zu wohnen, vielleicht sind das auch nur Ferienwohnungen wohlhabender Tunesier, das kann schon sein, so direkt am Strand, aber das kann sich schon sehen lassen.

Den Durchgang zum Strand nutzten wir, denn wir stellten fest, dass der Rückweg zum Hotel von hier aus schneller über den Strand als über die Straße erfolgen würde, unterwegs machte sogar ich zumindest die Druckknöpfe meines Anoraks zu, denn wir wurden ordentlich durchgepustet, die Berge von Seegras wurden bewundert, und in unser Hotel liefen wir ohne Sicherheitskontrolle ein (die hatte ich bei unserer Ankunft am Montagabend mangels Sicherheitspersonal geschickt umgangen, wir wurden auch nicht zurückgepfiffen, das ist hier halt alles arg pro forma, weil sie jedenfalls mit diesen Sicherheitskontrollen - die die Touristen möglichst wenig beeinträchtigen sollen - die bösen Menschen nicht aufhalten werden - vor allem nicht, wenn die Ausgangstür frei zugänglich ist ...) ...

Der Strandspaziergang ging in den Aperitif vor dem Mittagessen über, dabei tranken wir Boukha - tunesischen Feigenschnaps - mit heißer Schokolade, danach wurde gegessen - und über den Rest des Tages breiten wir wegen Bett/Schlafen/Lesen/Seriengucken den Mantel des Schweigens. Dünner werde ich jedenfalls aus dem Urlaub auch nicht nach Hause kommen ...

Heute Morgen hatten wir dann beide Hunger, die Bambalouni schmeckten uns auch heute, das Ojja auch, die Köche hier führen einen echt geschickt an tunesisches Essen heran, das ist sehr schick ...

Auch heute folgte ein kleiner Spaziergang zum Strand, dort haben wir inzwischen unseren Stammplatz gefunden, auf allzeit trockenen Stühlen, auch wenn der Wind immer noch nicht weg ist. Danach gaben wir uns wieder dem Müßiggang hin, lasen (Mutter) bzw. guckten Serie (Sohn), das Mittagessen folgte mit hervorragenden Hühnchenspießchen, und nach dem Essen ging es - Überraschung! - wieder aufs Zimmer und ins Bett. Herrlich!

Manche Leserin und mancher Leser mag sich fragen, wer der Typ ist, der hier neben dem üblichen Autor, der auf wackligen Brücken über vermüllte Flussbetten Bangladeschs balanciert oder sich in den Iraks und Abchasiens dieser Welt tummelt, Pauschaltouristen-Gedöns aufschreibt, aber ich kann bestätigen, dass das ein- und dieselbe Person ist, die hier gerade mal ausnahmsweise Erholungsurlaub macht ...

Jetzt ist es gleich 18.30 Uhr und fast schon wieder Abendessens- oder zumindest Aperitif-Zeit, ich muss mal meine Ma aus dem Bett beordern, sonst kriegen wir ja hier nix zu essen, und das kann ja keiner wollen ...

Schönen Urlaub noch - am Sonntag werden wir schon um 10 Uhr abgeholt ...

Schönes, kaltes Meer

Bambalouni
Seegras

Marina von Port El-Kantaoui

Blick aufs Meer

Sinnbild fürs Wetter

Mittwoch, 25. Dezember 2024

Zwischen Bett, Buffet und Bar

... sind wir heute gebendelt, ähm, gependelt - jaha, Alliterationsmittwoch ist heute, weiß doch jeder, gell?!

Ich sagte doch, dass der Blog nicht so arg ergiebig würde!

Jedenfalls gingen wir heute Morgen nach dem Mehr-oder-weniger-Ausschlafen gemütlich zum Frühstück, verzehrten lecker Ojja und Bambalouni, unterließen den Spaziergang zum Hafen, weil es prompt in dem Moment anfing zu regnen, und zogen uns aufs Zimmer zurück. Irgendwie pennten wir ein, bis meine Ma mich aus dem Bett warf, denn das Mittagessen stand auf dem Programm ...

Der Fisch, den die hier machen, ist sehr, sehr lecker, es gab auch tunesische Tajine, eine Eispeise mit Käse, die war ebenfalls lecker - das lässt sich hier alles recht gut angehen.

Zwischenzeitlich war das Wetter auch wieder besser geworden, sodass wir noch einen kleinen Spaziergang an den Strand machten, das ganze Seegras war jetzt an Land gespült worden, sodass das Meer fast einladend aussah - reingetraut habe ich mich natürlich nicht, und ich vermute, das wird in den nächsten Tagen auch nicht mehr anders werden, aber wir schauen einmal ...

Nun setzten wir uns in die Bar, genehmigten uns die eine oder andere Hopfenkaltschalte - und gingen danach wieder ins Bettchen, denn jetzt kam wieder eine schwarze Regenwand auf unser Hotel zu. Gelegentlich pfeift der Wind ganz hörbar um unser Hotel herum, aber im Zimmer selbst ist es schön warm, uns geht es gut - alles wunderbar!

Gleich geht es zum Abendessen, und weil ich nicht ausschließen kann, dass beim Karaoke-Abend Furchtbares passiert, poste ich lieber jetzt den Blog, falls die tunesische Polizei mich wegen Verunglimpfung internationalen Kulturguts einkassiert ...

Der alte Mann und das Meer


Dienstag, 24. Dezember 2024

Taxifahren wie bei Mario Kart

Das war, nachdem wir gestern den Fahrer endlich gefunden hatten, das Motto, denn auf der Autobahn aus Tunis heraus ist viel im Ausbau, und da stehen teilweise fünf oder sechs Spuren (teilweise aber eben auch nur eine Spur) zur Verfügung, und der Typ fuhr, wenn er Platz hatte, halt Slalom um die anderen Verkehrsteilnehmer. Wenigstens lagen keine Bananen auf den Straßen herum, und auch ansonsten fuhr er halt zügig, aber sehr souverän, sodass wir kurz vor Mitternacht im Hotel aufschlugen und noch jeweils zei Bierchen abstauben konnten, bevor es ins Bett ging.

Der Flug war okay, auch wenn sowohl der Sitz meiner Ma als auch meiner kaputt war und sich gerade in den Beschleunigungsphase ohne unser Zutun nach hinten bewegte - sorry, Hinterleute, da konnten wir wirklich nix für! Nicht so okay war die unglaublich lange Einsteigephase, ich habe keine Ahnung, was die Leutchen da veranstaltet haben, zwischendurch stellte jemand im Finger auch noch das Licht aus - alles in allem kamen wir eine knappe Stunde verspätet weg und landeten dementsprechend auch verspätet in Tunis.

Die Einreise ging auch nicht so richtig schnell, aber der Oberknaller war die sich unmittelbar anschließende Sicherheitskontrolle, an der niemand die Schleuse kontrollierte. Ich ermunterte den Typen zwei vor uns, einfach durchzugehen, das machte er - das war also in sich schon komplett sinnlos, weil wir ja offenbar alle aus einem Flugzeug kamen, aber in der Ausführung dann noch ein zweites Mal sinnlos - ganz großes Kino.

Ganz großes Kino war auch das Chaos bei der Gepäckausgabe - am Ende lief ich über das Gepäckband drüber, um unseren Koffer, den sie da ganz hinten abgeräumt hatten, rauszubugsieren, der Zoll war dann friedlich, immerhin!

Ich hatte unsere Reise bei Coral Reisen gebucht, wir sollten abgeholt werden, da stand auch ein Typ, aber für "Corail", den sprach ich nach endlicher Zeit an (nachdem er auch schon von einigen - wirklich - sehr hilfreichen Leuten der anderen Reiseveranstalter angesprochen war), aber er sprach kaum Englisch und nannte auch ein Hotel in Hammamet, während wir kurz vor Sousse waren. Ich sprach ihn noch ein- oder zweimal an, bis er sich endlich bequemte, seinen Chef anzurufen - der konnte dann alles klarstellen, nannte auch unseren Nachnamen, und dann ging es - "I'm so sorry" - zum Parkplatz.

Monsieur kam angerauscht mit seinem VW, vor der Schranke standen wir noch einmal fünf Minuten und dann ging es durch die nächtliche Nacht (höhö) auf - sehr guten! - tunesischen Autobahnen in Richtung Hammamet und weiter nach Süden bis kurz vor Sousse.

Der Check-in ging fix, wir mussten noch 55 Euro Touristensteuer abdrücken, bekamen aber eben auch noch unsere zwei Bier, dann ging es ins Bett - herrlich!

Heute Morgen genossen wir unseren - seitlichen - Blick aufs vom Seegras sehr dunkle Meer, es war recht windig, wir gingen frühstücken, probierten Ojja, ein Ei-Tomaten-Gemisch, sehr lecker, erkundeten den Strand (schön, aber windig, in der Sonne und im vom Wind geschützten Bereich konnte man gut draußen sitzen, im Schatten oder Wind eher nicht so).

Ich geriet in das Animations-Dart-Turnier, staubte - ich weiß nicht, wie - den dritten Platz ab, dann fingen wir mit dem Frühschoppenbierchen an und gingen nahtlos zum Mittagessen (mit sehr leckerem Fisch) über. Auch das Mittagessen war sehr schmackhaft, und irgendwie war es ganz schnell 14 Uhr, 14.30 Uhr ... Wir gingen ins Zimmer und machten Siesta, auch weil wir ein bisschen durchgefroren waren ...

Kurz vor 18 Uhr erhoben wir uns wieder aus unseren Betten, denn es stand der Christmas Cocktail und das Galadinner an. Der Christmas Cocktail war okay, mit Geiger und so, dann setzten wir uns erstmal -ob des Andrangs - wieder an die Bar, genossen Gin Tonic (ich hatte dann genug vom Bier) und fielen mit Verspätung zum Abendessen ein. Die Auswahl war grandios, sehr leckerer Lachs, Garnelen, gar nicht einmal so verkehrte Sushi, auch frisch gebratenes Fleisch (auch wenn das Roastbeef, das von außen so toll war, aufgrund der Schächterei halt durch war, schade), ich trank Fanta und aß noch ein Versucherle mit Kaviar, auch gut.

Nach einem kurzen Spaziergang an den Strand landeten wir wieder in der Bar mit Live-Musik, die sehr gut war. Wir mussten uns als Deutsche outen (erträglich) und dann Andrea Berg mitsingen (unerträglich, aber unvermeidlich), da waren wir bei "I Will Survive" und "Country Road" euphorischer dabei ...

Jetzt sind wir im Zimmer, ein wunderbarer, wenn auch wieder einmal unkonventioneller Heiligabend geht zu Ende, wir freuen uns auf morgen, aber erstmal freue ich mich aufs Bett ...

Palmenallee am Abend

Hotel mit Pool

Hotel mit Strand

Pool mit Palmen

Montag, 23. Dezember 2024

Bombenstimmung

 ... war heute in Frankfurt im Terminal 2, denn der Zugang zur "deutschen" Gaststätte im öffentlichen Bereich war mit polizeilichem Flatterband abgesperrt. Notgedrungen ließen wir uns bei McDonald's nieder, wo ich noch ein bisschen arbeitete (und nebenher im Call Pommes futterte, bevor sie kalt werden) ...

Es war vielleicht keine ganz besonders clevere Idee gewesen, am Samstag - jetzt erst recht - auf den Weihnachtsmarkt in Bonndorf zu gehen, denn nach Glühwein mit Amaretto und heißem Aperol verlief ich mich auf dem Heimweg und bog zwei Häuser zu früh ab. Im Schnitzer gab es dann auch noch Bier - und danach schlief es sich bei offenem Fenster trotzdem einigermaßen gut.

Meine Mutter war, klug wie üblich, aufgrund völliger Erschöpfung nach dreitägigem Kofferpacken gleich zuhause geblieben und daher gestern Morgen fitter als ich ...

Wir fuhren gemütlich mit dem Auto nach Rötenbach, parkten dieses, standen - weil wir viel zu früh gefahren waren - noch eine halbe Stunde im Kühlen und fuhren schließlich gemütlich hinunter nach Freiburg. Dort frühstückten wir einigermaßen lecker und bekamen im recht vollen ICE trotz fehlender Sitzplatzreservierung halbwegs problemlos zwei - wenn auch getrennte - Sitzplätze.

Von Frankfurt ging es mit dem Regionalexpress nach Wiesbaden und ab ins Hotel. Den Abend verbrachten wir bei amerikanischem Essen in der Bahnhofskneipe, das war lecker - und das Ende des ersten Footballspiels verpasste ich schnorchelnderweise ...

Heute Morgen arbeitete ich bis 11.30 Uhr im Hotelzimmer, wir checkten aus und fuhren mit der S-Bahn zum Flughafen. Um 13 Uhr saßen wir bei McDonald's, meine Calls überstanden wir dort, sodass ich um 15 Uhr Schluss machte und zum Aufbruch zum Check-in blies.

Das ging einigermaßen zügig, wir landeten nach der elektronischen Ausreise im Moschmosch, aßen dort ein paar (teure) Gyosa und tranken (teure) Bierchen, und jetzt sitzen wir am Gate, auf dass wir nur mit der halben Stunde Verspätung, mit der der Flieger ankam, in Richtung Tunesien aufbrechen können. Vor 22, 23 Uhr werden wir nicht im Hotel sein, dann mag ich vielleicht auch keinen Blog mehr schreiben, daher mache ich jetzt hier Schluss ...

Schöne Feiertage allen Leserinnen und Lesern, frohe Weihnachten allen, die das feiern, aber morgen gibt es hochwahrscheinlich auch einen Blogeintrag. Ob die Blogeinträge in den nächsten Tagen so wahnsinnig ergiebig werden? Da schauen wir einmal, vielleicht berichte ich auch nicht täglich über Strand und Fress und Sauf, emol luege, wie man im Schwarzwald sagt ...

Dienstag, 17. Dezember 2024

Drei Reisen in die Schweiz

... werde ich am 4., 8. und 12. Juli nächstes Jahr unternehmen, denn an diesen Tagen spielen die deutschen Fußballerinnen ihre EM-Spiele.

Nach der Auslosung gestern Abend wurden noch die Spielorte ein bisschen durchgetauscht, aber heute konnte ich dann auf der offiziellen Partnerseite der UEFA Tickets erwerben - und zwar auch Karten der Kategorie 1, die jeweils 41,50 CHF kosten, umgerechnet knapp 45 Euro.

Am 4. Juli um 21 Uhr spielt Deutschland in St. Gallen gegen Polen, das ist ein Freitag Abend, da muss ich schauen, wie ich da am besten nach St. Gallen komme, aber praktischerweise ist in den Eintrittskarten ja eine schweizweite Fahrkarte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln enthalten, und zurück komme ich zumindest nach Schaffhausen auch noch ...

Vier Tage später, am Dienstag, dem 8. Juli, spielt Deutschland um 18 Uhr in Basel gegen Dänemark, da muss ich tatsächlich dann ein bisschen früher auf der Arbeit Schluss machen, aber das kriegen wir schon hin. Für das Spiel habe ich drei Karten gekauft, weil da vielleicht Freunde aus Halle mitkommen, und wenn das nicht klappt, gehe ich mit meiner Ma - und die dritte Karte kriege ich schon los ...

Und wiederum vier Tage später, am Samstag, dem 12. Juli, spielt Deutschland um 21 Uhr in Zürich gegen Schweden. Hoffentlich geht es da nur noch um den Gruppensieg, aber bei meinem Glück werden das alles knappe Spiele ...

Zwischen den Partien kehre ich jeweils in den Schwarzwald zurück, das werden also dann wieder diese Tage, in denen ich bei Muttern Quartier nehme. Mal sehen, ob es für Deutschland weiter in die K.o.-Runde geht und ob es da dann noch Karten gibt, aber erstmal freue ich mich sehr auf drei EM-Gruppenspiele gewissermaßen um die Ecke - das wird sehr, sehr cool ...

Somit wird 2025 ein richtiges Sportjahr mit Handball-WM, Rugby-WM-Quali und Fußball-EM - das wird hoffentlich erfolgreich und schön. Und noch sind nicht alle Wochenende verplant, Basketball und so gibt es doch auch noch, oder? Mal sehen ...

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Im Moment bin ich auf dem Weg nach Hannover, aber ich bleibe nur zwei Tage, sodass es am Donnerstag schon wieder zurück in den Schwarzwald geht. Dort halten wir uns ja aber bekanntlich nicht lange auf, sondern fahren am Sonntag nach Wiesbaden und am Montag zum Frankfurter Flughafen, auf dass wir am Montag Abend gut in Tunesien und nach Transfer auch gut im Hotel landen.

Auch auf diesen Faulenzerurlaub freue ich mich jetzt schon ganz arg, ja, Macau und Hongkong und Südchina und Shanghai wäre gewiss auch toll geworden, aber zweieinhalb Stunden Flug und dann einfach ein paar Tage Seelebaumelnlassen klingt inzwischen auch sehr, sehr gut!

Dienstag, 10. Dezember 2024

Wiizemersteg Witch Project

... habe ich heute Abend (Nachmittag?) gespielt, denn im Stockdunkeln in Richtung des Stegs und schließlich über diesen hinüber in die Schweiz zu wandern, ist schon ein bisschen gruselig. Jedenfalls fuhr ich nach einem anstrengenden, aber einigermaßen erfolgreichen Arbeitstag mit meinem Privatbus (wieder einmal kein Fahrgast außer mir, obwohl wir die Hälfte aller Ortsteile meiner Heimatstadt mitnahmen) nach Weizen.

Dort überquerte ich - das sollte für meine Zwei-Wochen-Herausforderung zwischen dem 9. und dem 15. Dezember passieren, weil ich am 1. Dezember zuletzt im Ausland vor (also nächste Überquerung am oder vor dem 15. Dezember) und das nächste Mal am 23. Dezember ins Ausland komme (zurückgerechnet also davor die letzte Einreise am oder nach dem 9. Dezember) - die deutsch-schweizerische Grenze, wobei ich alle fünf dort angebrachten Ortsmarker (Stühlingen, Baden-Württemberg, Deutschland/Schweiz, Kanton Schaffhausen, Schleitheim) fotografierte.

Nach getaner Arbeit stand ich noch ein bisschen im Schweizer Wald herum und lief dann zurück zum Bus, in dem jetzt sogar noch zwei, drei andere Leute saßen - unglaublich! Raus da, aber dalli!

Jetzt also ist es so gut wie sicher, dass ich diese Herausforderung, die ich seit dem 24. Dezember 2022 betreibe und dabei spätestens alle 14 Tage eine Staatsgrenze überqueren will, zumindest zwei Jahre durchhalte, denn nach heute geht am 23. Dezember nach Tunesien und am 29. Dezember zurück nach Deutschland. Juchhe! Und kein Ende in Sicht ...

Okay, fangen wir in der Schweiz an ...




... und enden in Deutschland

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Den freien Tag am Sonntag brauchte ich, denn das Wochenende in Budapest und Istanbul war zwar toll, aber eben auch verflixt anstrengend, und die Woche danach war auch nicht wesentlich entspannter, auch weil diese doofen Weihnachtsmarktbauer ihre Produkte immer in dieser Zeit feilbieten ...

Jedenfalls war ich letztes Wochenende auch noch in Halle und Stuttgart unterwegs, auch sehr schön, aber auch anstrengend, sodass ich am Sonntag dann einfach mal gar nix machte - und für nächstes Wochenende ist auch genau das geplant: nichts ...

Cool war das Wochenende in Ungarn und der Türkei natürlich trotzdem, mit dem schönen Spaziergang mit Blick aufs Parlament, mit dem leckeren Essen im Café Vian und dem wunderbaren Baden (auch wenn man nicht mal in Ruhe im Becken einschlafen darf, Schande!) im Rudas-Bad. Das Fährefahren in Istanbul ist bekanntermaßen eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, und das Mittagessen beim Hamsi war auch wieder sehr lecker. Ach, schön war's - und für 104 Euro für die Flüge natürlich auch gut bezahlbar ... Aber vorher und nachher sollte man ein paar Tage Urlaub haben, idealerweise!

Montag, 2. Dezember 2024

Schon eine Tortur

... ist der Weg vom europäischen Flughafen von Istanbul in die Stadt, jedenfalls dann, wenn man die Metro nehmen will. Heute habe ich meine Ma ein bisschen besser verstanden, dass sie Weihnachten fast gestreikt hätte, denn die Umsteigerei zwischen den Verkehrsmitteln kann man schon effizienter gestalten; aber ja, Istanbuls ÖPNV ist halt alles andere als aus einem Guss, da muss man manchmal Kompromisse eingehen.

Der Flug nach Istanbul war nicht besonders bequem, aber irgendwie schlief ich dann doch eine ganze Weile, denn plötzlich waren wir - praktisch pünktlich - in Istanbul gelandet. Die Einreise dauerte recht lang, auch wenn ich auf dem Weg zur Einreise immer wieder Leute umkurvte, die plötzlich stehenblieben oder mir in den Weg liefen, und meine Grenzerin nahm das irgendwie besonders genau bei meinen Vorleuten. Mein deutscher Pass wurde relativ schnell durchgeschleust, und dann machte ich mich auf den viertelstündigen Weg zur Metrostation.

Ich kam genau zwischen zwei Bahnen an, erwischte dann aber einen Sitzplatz, den ich bis zur Endhaltestelle nicht mehr hergab. Inzwischen kommt man sogar zur planmäßigen Endhaltestelle in Gayrettepe, was den Vorteil hat, dass man nur einmal umsteigen muss, um zumindest zum Tünel in Şişhane zu kommen. Dort erwischte ich aber den falschen Ausstieg aus dem Untergrund und musste ein Stückchen den Berg hochlaufen, um dann mit der Tünelbahn wieder runterzufahren.

Ich marschierte nach Karaköy, guckte, wieviel Geld noch auf meinen Istanbulcards ist (genug!) und fuhr dann erst einmal mit der Fähre von Karaköy nach Eminönü und weiter nach Kadıköy. Ach Leute, vielleicht ist das ein bisschen Autosuggestion, aber sobald ich auf der Fähre sitze, ist das wirklich Erholung, und zwar schlagartig. Es ist soooooo schön, der Blick auf den Bosporus und die Brücke, auf den Galataturm und die Galatabrücke, auf die Moscheen und den Topkapı-Palast, die Vögel, die gefüttert werden wollen und mitfliegen - aber ein bisschen frisch war es durchaus auch, sodass ich den Mantel zumachte und sogar den Kragen hochstellte.

In Kadıköy lief ich zielstrebig zum Hamsi und bestellte mir erstmal ein kühles Efes. Danach kamen Anchovies als Vorspeise und schließlich der sehr leckere Grillteller, bei dem mir sogar die Leber einigermaßen schmeckte - und das Lamm war richtig klasse, das muss ich sagen! Auch hier übertrieb ich es ein bisschen, sodass ich kurz vor Sonnenuntergang rauswackelte und nochmal in Richtung Pier aufbrach. Ich fuhr rüber nach Karaköy, stieg in die Straßenbahn und fuhr hoch nach Sultanahmet. Ein Verkäufer hielt mich für einen US-Amerikaner, Australier, Schotten (!), bis ich endlich auflöste (und auf dem Schiff hatte mich einer gefragt, ob ich Englisch spreche - sehe ich womöglich doch aus wie ein Türke?), dann setzte ich mich kurz auf eine Bank auf dem Platz zwischen Hagia Sophia und Blauer Moschee. Kurz vor Sonnenuntergang machte ich noch ein paar Fotos, dann fing der Muezzin an, und ich brach auf. Ich lief runter nach Gülhane, stieg dort in die Straßenbahn, fuhr nach Eminönü, dann mit der Fähre nach Kadıköy und dort zur Metro.

Auch in dieser Metro erhielt ich einen Sitzplatz, bis kurz vor dem Flughafen war es recht voll, dann wurde es schlagartig leer, sodass ich einpennte und freundlicherweise von einer jungen Frau geweckt wurde, sonst wäre ich wieder zurückgefahren - das konnte ja keiner wollen. Die Einlasskontrolle ist - man glaubt es kaum - noch bescheuerter geworden, weil sie jetzt wollen, dass man auch die Laptops rausholt, obwohl es keine alte Sau interessiert - und, wie immer: Wenn ich Böses wollte, würde ich mir genau diese Einlasskontrolle aussuchen, um Böses zu tun ...

Die richtige Sicherheitskontrolle ging dann überraschend fix, aber die Ausreise zog sich, aber ich war eh viel zu früh und schwitzte im völlig überheizten Flughafen Sabiha Gökçen vor mich hin. Ich fand mein Gate, da sitze ich jetzt, während ich diese Zeilen schreibe und das Boarding gleich anfängt, aber hochladen kann ich das Ganze erst in Hannover, weil der Flughafen nur eine halbe Stunde Internetzeit spendiert. Nun denn!

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Das Boarding ging nicht so richtig zügig, aber irgendwann saß ich in dem völlig überhitzten Flieger, auf dem Mittelplatz, aber hey, das Reisen macht Spaß ... Ich guckte drei Folgen meiner aktuellen Serie und schlief dann kurz vor der Landung in Hannover doch ein. Dabei fiel ich meinem Nebenmann auf die Schulter, was der halb belustigt zur Kenntnis nahm, mich aber dann doch lieber weckte. Das Aussteigen dauerte ewig, die Einreise ging allerdings fix, auch wenn der Typ vor mir erst noch - an der elektronischen Kontrolle! - seinen Pass rausfriemeln musste. Ziemlich genau um Mitternacht war ich eingereist (und weiß nicht so richtig, ob ich am 1. oder erst am 2. Dezember nach meinen Regeln eingereist bin ...), das Uber kam zügig und fuhr mich - Fahrer war ein sehr freundlicher, englischsprachiger Araber - direkt nach Hause - ich hatte an dem Wochenende vergleichsweise günstig gelebt (außer Fress und Sauf), dass ich mir das jetzt gönnte.

Ohne unnötige Verzögerung war ich im Bett und schlief bis heute um 7 Uhr durch, da klingelte mein Wecker, denn ich musste zur Arbeit.

Fazit vielleicht in den nächsten Tagen, mal sehen ...

Erste Brücke bei Nacht

Hagia Sophia

Vögel vor Budapest

Galata

Topkapı-Palast

Sonntag, 1. Dezember 2024

Einigermaßen vernünftig

... war ich heute, und das "einigermaßen" gilt natürlich auch nur im Rahmen meiner Möglichkeiten ...

Das Ganze droht schon mit dem ersten Satz FDP-mäßig konterkariert zu werden, nein, ich rede nicht vom D-Day, aber - latürnich! - habe ich noch am Flughafen in Basel den Flug nach Portugal Anfang November gebucht: Ich hatte auf der Fahrt zum Bahnhof in Tiengen noch meine Ma überredet, mich am frühen Samstagmorgen, dem 8. Februar, direkt nach Basel zum Flughafen zu bringen, dann bin ich schon am Vormittag in Lissabon und habe insbesondere fast den ganzen Tag dort. Am 9. Februar habe ich auch noch ein bisschen Zeit, bevor es dann ins Stadion geht; am (verflucht) frühen Montagmorgen geht es dann zurück nach Zürich, sodass ich hoffentlich zur Mittagszeit schon wieder am Schreibtisch sitze ... Spinner? Ich? Klar!

Der Flug - mit tollen Blicken auf die Alpen, an denen wir quasi längsflogen - war sehr entspannt, auch wenn wir verspätet abflogen (der Flieger kam deutlich zu spät) und leicht verspätet ankamen. Die Flughafenbusse ließen auf sich warten, aber dann ging es zum Terminal - und durch die Zollkontrolle!? Ich kam doch aus Frankreich, Mann! (Wie, ich kam auch aus der Schweiz? Da würde mich mal echt interessieren, wonach die Ungarn das bestimmt haben ...)

Ich erwischte trotzdem noch den Bus, den ich erwischen wollte (ich hatte meine Tageskarte schon in Basel online gekauft, mitsamt Selfie, praktisch, wieso kann die Deutsche Bahn das nicht?), mit dem fuhr ich bis zur Metrostation Kőbánya-Kispest und dort in die Metro.

Ich war nicht sicher, ob es reichen würde, hoch zur Matthiaskirche zu fahren, also stieg ich einmal um und kam am Batthyány tér wieder ans Tageslicht - dort hat man diesen wunderbar tollen Ausblick aufs Parlament, und den wollte ich genießen. (Nicht so genossen hatte ich den Typen mir gegenüber, der in seiner Handyhülle offen sichtbar die Naziflagge, also so richtig mit Hakenkreuz, präsentierte - unfassbar!)

Ich lief ein Stück an der Donau entlang, telefonierte mit meiner Ma, verlief mich auf den Straßenbahnsteig, fuhr dann ein Stück mit der Bahn über die Margaretenbrücke, stieg in der Mitte aus und genoss das Panorama mit Parlament und Burg und Donau - herrlich! Ganz besonders großartig war, dass die Sonne so langsam unterging, sodass ich gleich noch die blaue Stunde erwischte - schick!

Ich kam gerade am Nyugati-Bahnhof an, als ich mich - mit Unterstützung meiner Ma - dagegenentschied, in die Slowakei zu fahren. Schockschwerenot! Wenn es noch Tag gewesen wäre, hätte ich das sicherlich gemacht - entlang der Donau stelle ich mir das schön vor; wenn ich nicht so großen Hunger gehabt hätte, vielleicht auch, aber so marschierte ich dann schlussendlich zum Franz-Liszt-Platz, wurde in der Menza abgewiesen und landete schließlich - fast wie üblich - im Café Vian.

Dort langte ich richtig zu, mit Gulaschsuppe, Gulasch mit Knödeln und Somlói galuska, und über die Anzahl der Biere und Budapest Mules breiten wir den Mantel des Schweigens - ich hatte mir jedenfalls, ist ja schließlich Urlaub, so richtig schön gemütlich einen angezwitschert ...

So gegen 20.30 Uhr verließ ich das Café Vian, fuhr mit Straßenbahn wieder rüber nach Buda und stieg in meine heißgeliebte Bäderlinie 19/41 ein. Dummerweise fuhr meine Straßenbahn ohne Halt (ich hätte wohl drücken müssen ...) am Rudas-Bad vorbei, sodass ich am Gellért-Bad ausstieg und wieder zurückfuhr. Vor mir stand vielleicht ein Dutzend Menschen, weil das Bad noch nicht (wieder) offen war, kurz vor 22 Uhr wurde geöffnet, ich holte mir mein Armbändchen und um Punkt 22 Uhr durften wir in die Umkleidekabinen.

Ich zog mich entspannt um, jo, und verbrachte dann viereinhalb Stunden fast ununterbrochen im Wasser. Einmal war ich kurz im Dampfbad, aber sonst machte ich meine Umläufe - 28 Grad, 30 Grad, 33 Grad, 36 Grad, 42 Grad, Kaltwasser -, obwohl ich heute Nacht nicht so konsequent wie sonst war.

Ich machte mir gerade mit geschlossenen Augen Gedanken über Gott und die Welt, als auf Bitten der Bademeisterin ein Badegast mich ansprach, ob es mir gutginge. Bis dahin ging's mir gut, jetzt hast du mich geweckt, Mann! Die Bademeisterin wollte mich in den Ruheraum verfrachten, da könne ich schlafen; die hatte wohl wirklich Angst, dass ich kentere und dann im hüfthohen Wasser ersaufe. Nun hatte ich schon ein bisschen Alkohol getrunken, aber auch definitiv nicht so völlig übertrieben viel, dass ich komplett orientierungslos gewesen wäre, sodass die Vorsichtsmaßnahme aus meiner Sicht wirklich übertrieben war.

Danach blieb ich wach, war aber froh, als die Tante abgezogen und durch einen Bademeister ersetzt wurde, der vor allem auf seinem Handy herumdaddelte - da traute ich mich dann wieder, mal ein bisschen die Äuglein zu schließen.

War es am Anfang noch recht voll gewesen, leerte sich das Bad ab 1 Uhr, 1.30 Uhr ganz beträchtlich, und zum Schluss hatte ich das große 36-Grad-Becken teilweise für mich allein.

Um 2.30 Uhr verließ ich das Wasser (mit Schwimmhäuten ...), zog mich um, lief zum Bus, der überpünktlich kam, und fuhr mit zweimaligem Umsteigen nun zum Flughafen. Die Sicherheitskontrolle ging einigermaßen schnell, die Ausreise am Automaten auch, und jetzt sitze ich - mein Gate steht wohl noch nicht fest - im Non-Schengen-Bereich und schreibe Blog.

Die Kontaktlinsen werde ich vor dem Flug rausmachen, damit ich zumindest ein bisschen schlafen könnte, mal gucken, ob das auf dem Mittelsitz klappt ...

Bin wohl nicht genug Bahn gefahren heute, deswegen die Bilder in umgekehrter Reihenfolge:

Budapest bei Nacht

Margaretenbrücke und Parlament

Blaue Stunde

Noch fast Tag

Parlament frontal

Flieger


Samstag, 30. November 2024

Heute Budapest, morgen Istanbul, bald viel Rugby

So, ich sitze im Zug von Tiengen zum Badischen Bahnhof in Basel, dort werde ich mich mit S-Bahn oder Straßenbahn, in jedem Fall aber mit dem Bus zum in Frankreich gelegenen binationalen Flughafen Basel/Mulhouse durchschlagen und heute Mittag nach Budapest fliegen.

"Was? Basel?! Dem Flughafen hat er doch alle Schand gesagt!" Der aufmerksame Leser hat recht, aber der ganz aufmerksame Leser hat gemerkt, dass alle Schand nur für die Non-Schengen-Flüge gilt, denn die Schengen-Flüge (und Budapest ist natürlich ein solcher) von Basel (und nach Basel im Übrigen auch) sind völlig problemlos gewesen bisher.

Heute Mittag geht es also nach Budapest, je nach Zeit schaue ich, ob ich wirklich in die Slowakei fahre mit dem Zug (aber im Moment halte ich das für ziemlich wahrscheinlich, denn 42 Länder in einem Jahr - im Moment sind es 38, mit Ungarn, der Slowakei und der Türkei sowie Tunesien an Weihnachten würden es 42), und dann werde ich versuchen, in meiner Stammkneipe in Budapest so gegen 20 Uhr noch einen Platz zu kriegen. Um 22 Uhr geht es dann ins Rudas-Bad zum Nachtbaden, und weil man keine Handtücher mehr ausleihen kann (Saftladen!), habe ich jetzt ein klitzekleines Handtuch mitgenommen, um mich wenigstens etwas trocken rubbeln zu können ...

Spätestens um 3 Uhr werden sie mich aus dem Rudas-Bad rausschmeißen, dann gucke ich, wie ich zum Flughafen komme (dort werde ich auch Blog schreiben für den heutigen Tag) und dann geht es morgen früh um 6.45 Uhr nach Istanbul. Um 11 Uhr (Ortszeit) lande ich am europäischen Flughafen, um 22.20 Uhr (Ortszeit) fliege ich vom asiatischen Flughafen nach Hannover, und in den elfeindrittel Stunden dazwischen werde ich Istanbul genießen.

Ich habe heute noch 500 Türkische Lira in meinem Schreibtisch gefunden, das sind noch gut 14 Euro (das waren mal fast 250 Euro!), damit kann ich zumindest meine Istanbul-Card aufladen und schön Fähre fahren, hin und zurück, hin und zurück - und am Ende wieder hin ...

Um 23.45 Uhr morgen Abend lande ich planmäßig in Hannover, versuche den Bus zum Hauptbahnhof um 0.50 Uhr zu erwischen und werde dann einigermaßen spät im Bett sein, aber für Budapest und Istanbul an einem Wochenende lohnt sich das doch, oder? Oder?!

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Am 16. Februar spielt die deutsche Rugby-Nationalmannschaft in Kassel gegen Belgien, und irgendwie haben es die deutschen Rugby-Spieler geschafft, dass sie nur zwei Siege in ihrer Gruppe (mit Rumänien, Portugal und eben Belgien) benötigen, um sich für die WM - die richtige Rugby-WM! - zu qualifizieren. Das wird so oder so nicht einfach, keine Sorge, aber so völlig ganz total aussichtslos scheint mir das nicht zu sein.

Dementsprechend fragte ich bei einer Freundin aus der Nähe von Kassel nach, ob sie und ihr Mann mitkommen würden; sie will nicht, ihr Mann schon, und so treffen wir uns am 16. Februar in Kassel und gucken uns das Spiel an.

An den beiden Wochenende vorher spielen die Deutschen auswärts in Bukarest und in Lissabon, und jedenfalls nach Bukarest habe ich gestern Flüge gebucht: Am 30. Januar (Donnerstag) fliege ich, wieder von Basel, wieder Schengen (Rumänien ist ja flugtechnisch tatsächlich schon Schengen), nach Bukarest und am 2. Februar (Sonntag) fliege ich zurück. Ich habe mir das so überlegt, dass ich am 31. Januar in Bukarest im Hotel arbeite und dann abends um 19 Uhr schön zum Spiel marschiere. Karte und Hotel muss ich noch buchen (Karten gibt's noch nicht), aber das wird schon ...

Jo, und da ich in Lissabon auch schon lange nicht mehr war, kann es durchaus sein, dass ich auch das zweite Spiel der deutschen Rugby-Männer (am Sonntag, dem 9. Februar) anschauen fliege. Da würde ich wahrscheinlich am Samstag Morgen (8. Februar) früh von Basel fliegen (Schengen, weißte Bescheid!) und am sehr frühen Montag Morgen (10. Februar) von Lissabon nach Zürich, sodass ich an dem Tag sogar noch arbeiten könnte ... Das ist noch nicht gebucht, aber kein aufmerksamer Leser dieses Blogs wäre überrascht, wenn das bald in trockenen Tüchern wäre ...

Und wenn die Deutschen sich dann für die WM 2027 qualifizieren würden, ... müsste ich ein ernstes Wörtchen mit meinem Chef reden, denn die WM ist im Oktober/November, zu meiner Hauptarbeitszeit, und zwar in Australien, sodass man nicht mal einfach so ein Wochenende hinfliegen könnte (nein, kommt mir nicht mit Bangladesch!) ... Obwohl, wann ist denn Reformationstag 2027? Hmpf, der 31. Oktober ist ein Sonntag - na super!

Naja, wir werden sehen, aber 2025 scheint wieder reisereich zu werden - sowas auch ...

Sonntag, 17. November 2024

Durchgestartet

... sind wir gestern aus Venlo, denn da war so dermaßen viel los, dass es schon mit einem Parkplatz schwierig geworden wäre ...

Meine Anreise aus Hannover am Freitag war bis Dortmund unproblematisch; dort aber wurden wir angehalten, weil es in Bochum eine Suizidankündigung gab ... Eigentlich hätten wir um Bochum herumgeleitet werden sollen, aber der Selbstmörder überlegte es sich rechtzeitig anders, sodass wir doch weiter über Bochum fuhren und mit Verspätung in Duisburg ankamen.

Dadurch erwischte ich meinen durchgehenden Bus nach Vluyn nicht mehr, konnte aber auf einen Schnellbus aufspringen, der dann in Moers meinen ursprünglich geplanten Bus abfing - dadurch war ich zur der Zeit in Vluyn, zu der ich bei Abfahrt die Ankunft geplant hatte.

Ich bekam noch ein, zwei Bierchen - dann ging es ins Bett.

Nach ein paar kleineren Einkäufen in Vluyn fuhren wir also nach Venlo, die Zwei-Wochen-Frist begann erneut zu laufen, und nach der abgebrochenen Einkaufsfahrt suchte ich an zwei Stellen - an der ersten mehr oder weniger erfolglos, an der zweiten sehr erfolgreich - nach deutsch-niederländischen Grenzsteinen. Danach ging es zurück nach Vluyn und am Abend zum Cousinentreffen, das wieder sehr schön war ...

Nach dem leckeren Frühstück heute Morgen versuchten wir es noch einmal in Venlo, das klappte heute Morgen ganz gut, wir kauften vergleichsweise wenig ein und fuhren dann in Richtung Belgien. Die Straßen in den Niederlanden und in Belgien waren heute recht leer, was auch - jedenfalls in Belgien - am nebligen Wetter gelegen haben könnte.

Es ging weiter über Luxemburg nach Frankreich, dort auf der Mautautobahn in Richtung Straßburg und schließlich bei Offenburg über die Grenze. Das waren also fünf Länder heute, und da es zum Wiizemersteg schließlich nicht so arg weit ist, starteten wir - das Motto des Wochenendes war wohl "Durchstarten", höhö - über Bonndorf hinaus durch und besuchten also nach Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich auch noch die Schweiz an diesem Sechs-Länder-Tag.

Danach ging es heim, jetzt gucke ich Football und gehe früh ins Bett, denn die Arbeitswoche verspricht wieder anstrengend zu werden.

Das war der fünfte Tag in meinem Leben, an dem ich mindestens sechs Länder besucht habe, und erstmals waren Italien, Österreich und Liechtenstein nicht unter den besuchten Ländern. Für meine Mutter war es nach 2020 und 2021 der dritte Sechs-Länder-Tag, womit also ihr Rekord erneut eingestellt wurde.

Schön war's heute, ein bisschen anstrengend, ja, aber echt schön ...

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Die Unterkunft auf den Komoren hat sich zurückgemeldet und die Auskunft gegeben, dass sowohl ihr Restaurant als auch ein weiteres in der Nähe während des Ramadan nächstes Jahr auch tagsüber geöffnet bleiben, sodass wir insoweit keinen Einschränkungen unterliegen sollten. Das spricht dafür, dass wir irgendwann demnächst mal die Flüge buchen, sobald ich das - das muss ich jetzt echt mal machen - auf der Arbeit final abgeklärt habe ... Aber das könnte mit den Komoren wirklich was werden ...

Deutsch-niederländischer Grenzstein

Schönste Steg von Welt

Montag, 11. November 2024

Plan C: Immer noch Tunesien

Jo, so einfach, wie ich mir das mit der Buchung vorstellte, war das gar nicht - am Samstag bekam ich eine Nachricht, dass das Reisebüro, bei dem ich unseren Pauschalurlaub in Tunesien gebucht hatte, den gebuchten Flug gar nicht mehr vorrätig hatte - wieso man die Reise dann überhaupt noch angeboten hatte, erschließt sich mir überhaupt nicht, aber ich bin nicht sicher, ob ich hier dem Reisebüro oder dem Makler oder irgendwem betrügerische Absichten unterstellen will ...

Jedenfalls bot mir der Makler ein anderes Reisebüro an, das noch Flüge hätte, aber ich buchte dann bei einem dritten Reisebüro - und wenn die mir heute noch abgesagt hätten, hätte ich Flüge und Hotel und Auto getrennt gebucht. Glücklicherweise kam aber heute die Nachricht, dass alles bestätigt sei - und als die Anzahlung abgebucht wurde (ja, so etwas gibt es noch!), war ich endgültig sehr zuversichtlich, dass das jetzt klappt.

Heute Nachmittag stellten meine Mutter und ich noch fest, dass das ihr sechster Tunesien-Aufenthalt wird - damit dürfte Tunesien das einzige außereuropäische Land sein, in dem sie öfter war als ich ... Sowas auch!

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Die Reiseplanung für 2024 ist damit im Wesentlichen abgeschlossen: Nächstes Wochenende geht es an den Niederrhein mit kurzem Abstecher in die Niederlande und auf dem Heimweg vielleicht auch nach Frankreich, am 30. November und 1. Dezember geht es von Basel-Mulhouse nach Budapest und Istanbul (und vielleicht auch kurz mal in die Slowakei), über Weihnachten geht es nach Tunesien und der Jahreswechsel wird - wie schon öfter in den letzten Jahren - auf dem Wiizemersteg mit einem Bein in der Schweiz und einem in Deutschland begangen.

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Das heißt aber natürlich, dass man - dringend - in die Reiseplanung für das Jahr 2025 einsteigen muss!

Aus dem aktuellen Jahr werde ich fünf Urlaubstage nach 2025 übertragen, sodass ich nächstes Jahr 35 Urlaubstage verbraten kann - das lässt sich schon einmal gut an.

Gebucht sind schon die Handball-Reise nach Herning (jedenfalls sind die Unterkünfte in Flensburg und Herning fix, die Zugfahrt muss ich demnächst mal buchen, das einzige Problem sind da die noch nicht feststehenden Anwurfzeiten, aber eigentlich dürfte da nicht viel schiefgehen, das buche ich sicherlich in den nächsten Tagen oder spätestens Wochen) und die Woche auf den Komoren. Den Flug auf die Komoren haben wir aber noch nicht gebucht, sodass sich das noch nicht ganz final für mich anfühlt, zumal unser Urlaub dort voll in den Ramadan fällt - ich habe eben bei dem Hotel angefragt, ob wir da in der Lodge irgendwelche Einschränkungen haben, sonst müssten wir noch einmal eruieren, wie wir damit umgehen ...

Die beiden Damen, mit denen ich schon in Irland und in Portugal war, haben sich für den April auch wieder eingebucht, dieses Mal wird es voraussichtlich nach Dänemark und Südschweden gehen, das ist für den 9. bis 13. April geplant.

Für Dänemark brauche ich keine Urlaubstage, für die Komoren fünf und für Dänemark/Südschweden drei, sodass ich noch 27 Urlaubstage übrig hätte.

Sehr sicher werde ich vom 29. Mai bis 9. Juni unterwegs sein, weil ich da mit Himmelfahrt und Pfingsten aus fünf Urlaubstagen zwölf freie Tage gebaut bekomme - da ist ja schon seit längerer Zeit Malawi geplant, aber ich muss sehen, ob das mit der Studienfreundin hinhaut. Notfalls schiebe ich entweder Malawi noch einmal und mache da was für mich (und dann vielleicht zwei Länder) oder ich fahre alleine nach Malawi, wenn alle Stricke reißen.

Das verlängerte Wochenende des Maifeiertages (der 1. Mai ist ein Donnerstag, sodass der 2. Mai ein Brückentag sein müsste) lädt zu einer bangladeschartigen Kurzreise ein - höhö ... Wenn die Leutchen in Burkina Faso die Online-Visumbeantragung vernünftig geschaltet bekämen, würde ich da fast schon buchen ...

In zwei Wochen bin ich bei Jessi und Christian, und da werden wir sicherlich mal eruieren, ob, und wenn ja, wohin wir 2025 gemeinsam fahren - Kanada und Hyder, Alaska stehen da recht hoch im Kurs - und Feuerland stand da auch, allerdings scheint die Fähre von Puerto Williams nach Ushuaia immer noch nicht zu fahren, sodass das da kompliziert werden könnte.

Der Reformationstag ist nächstes Jahr an einem Freitag, sodass man da auch etwas Kleines machen könnte, und schließlich liegt Weihnachten mit Mittwoch (24.) bis Sonntag (28.) auch recht vernünftig, da kann auch noch etwas gehen.

Also, das Tableau sieht im Moment für den Moment so aus:

15.-23. März (fünf Urlaubstage): Komoren (162)
9.-13. April (drei Urlaubstage): Dänemark/Südschweden
1.-4. Mai (Brückentag): ???
29. Mai-9. Juni (fünf Urlaubstage plus Brückentag plus Feiertage): Malawi (163)?
Sommer (zehn Urlaubstage): Kanada und Hyder, Alaska?
31. Oktober-2. November (Reformationstag): ???
24.-28. Dezember (Weihnachten): ???

Hmpf, irgendwie sieht das doch noch nicht so ausgefüllt und festgezurrt wie gewünscht aus (der 3. Oktober ist natürlich auch ein Freitag, aber arbeitstechnisch ist das immer schwierig zu planen).

Das wären dann 23 Urlaubstage, sodass ich noch zwölf (zwölf!!!) verbraten könnte, das müsste ja zu schaffen sein ...

Wie, Ostern? Ja, Ostern gibt es auch, aber für Ostern ist im Moment die 15-Länder-Tour von Polen in die Niederlande geplant - ich bin echt gespannt, ob das klappt nächstes Jahr ....

Achso, und ich will auch nächstes Jahr - wie seit 2021 jedes Jahr geschafft - alle neun Nachbarländer Deutschlands besuchen, und zwar möglichst zügig. Der bisherige Rekord war der 17. Juli im Jahr 2021, das müsste doch wohl zu schaffen sein, dass ich im ersten Halbjahr in alle Nachbarstaaten reise, oder?!

Angenommen, über den Maifeiertag traue ich mich nach Burkina Faso (da könnte es schon recht warm sein), notfalls mit über die Botschaft beantragtem Visum, was gibt es denn dann noch an - recht ungefährlichen - Ländern, die nicht zuuuu weit weg sind, sodass man in einer Woche da hin kommt?

Burundi kommt mir in den Sinn, das habe ich ja Nina "versprochen"; in Kamerun ist das Visum recht teuer, aber das wäre trotzdem eine Option; Dschibuti geht immer, aber halt am liebsten (wegen des teuren Fluges) in Kombination mit Eritrea und/oder Somaliland, da bräuchte ich schon mindestens eine Woche; Gabun und die Republik Kongo könnte man - mit Mühe - vielleicht verbinden, für die DR Kongo wird das Visum schon wieder arg teuer; bei Madagaskar liegt mir meine liebe Freundin, die mich schon in Bangladesch reingequatscht hat, schon seit Monaten in den Ohren (da muss sie dann aber auch mit!); Liberia ginge auch noch, aber danach wird es entweder Südsee oder so langsam gefährlich mit Ländern, von deren Besuch das Auswärtige Amt abrät, dringend abrät und sogar davor warnt. Hmpf, ich wiederhole mich ...

Also, okay, ich sehe es ein, da muss ich noch ein bisschen Arbeit in die Reiseplanung stecken ... (Wie? Das mache mir wohl am meisten Spaß? Hehe ...)

Freitag, 8. November 2024

Plan B: Tunesien

In den letzten Tagen hatte ich mit meinem Reisebüro hinsichtlich meiner Macau-Buchung noch einmal geschrieben, und da mir noch einmal bestätigt wurde, dass Air China keine Alternativen anbietet, stimmte ich zu, dass wir - nach der Stornierung der Flüge durch den Saftladen - die Buchung stornieren. Mal sehen, wann wir unser Geld wieder zurückkriegen ...

Jetzt standen wir da ohne Weihnachtsplanung - und günstiger wurden die Reisen auch nicht. Meine Ma und ich überlegten hin und her - Georgien, Marokko, Tunesien, Dubai, Kanaren -, aber so richtig voll überzeugen konnte uns kein Ziel.

Heute Abend guckte ich mal nach Pauschalreisen (was ich ja sonst höchst selten buche), und siehe da - es gab in der Türkei und in Tunesien je zwei einigermaßen bezahlbare Reisen, die auch ganz gut zu unseren  gewünschten Flugzeiten passten. Wir guckten uns die Hotels an und entschieden uns dann für Monastir in Tunesien, weil uns/mich da der Innen-Schwimmbereich (und der Strand, auch wenn es arg kühl sein wird zum Baden) am meisten ansprach.

So fliegen wir am späten Nachmittag des 23. Dezember von Frankfurt nach Tunis, werden in Richtung Monastir kutschiert und verbringen sechs Nächte im All-inclusive-Tempel. Das wird also richtige Erholung werden anstatt Sightseeing im Perlflussdelta - aber das wird ja hoffentlich auch mal ganz gut sein, für meine Ma und für mich ...

Am 29. Dezember geht es dann zu sehr angenehmen Flugzeiten zurück nach Frankfurt und dann mit dem Zug zurück in den Schwarzwald.

Damit komme ich dann 2024 doch noch nach Afrika, sodass dieses Jahr ein Fünf-Kontinente-Jahr wird (Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien und Afrika - nein, das spielte überhaupt keine Rolle bei der Entscheidung zwischen der Türkei und Tunesien, wo denkt der werte Leser hin? Wie? Er kennt mich zu gut? Pah!

Auch werde ich planmäßig 41 Länder dieses Jahr besuchen und damit den Rekord aus dem vergangenen Jahr einstellen. Und da ich verrückt bin, überlege ich noch, ob ich am 30. November, wenn ich von Basel nach Budapest fliege, gleich noch mal kurz nach Štúrovo in der Slowakei (und zurück) fahre, denn da war ich dieses Jahr auch noch nicht - und dann würde ich in Tunesien einen neuen Rekord mit 42 Ländern in einemM Jahr aufstellen ... Ich habe ja noch drei Wochen Zeit, mir das zu überlegen, aber so wie ich mich kenne ...

Jetzt aber freue ich mich - ich bin von den Klimaanlagen in Bangladesch und den Flugzeugen ein bisschen am Kränkeln - auf ein sehr faules Wochenende ...

Montag, 4. November 2024

Erst eng, dann viel Platz

... - so war die Sitzsituation auf meinen Heimflügen gestern Morgen, denn von Dubai nach Istanbul saß ich ziemlich eingequetscht, während ich mir von Istanbul nach Zürich eine freie Sitzreihe für micha allein erkämpfte.

Der Check-in bei AJet war seeeeehr langwierig, erst klappte die Technik nicht, dann brauchte jeder vor mir ewig. Als ich endlich dran war, fragte ich nach, wo das Problem gewesen war, dass ich nicht online einchecken konnte - die Tante murmelte was von "Kontrolle" und keine Ahnung, aber das ist halt totaler Unfug. Ich verstehe ja, wenn die Fluggesellschaften gerade bei One-Way-Flügen kontrollieren müssen, dass der Fluggast ins Zielland auch einreisen darf, nur kann man das klüger machen als es Condor und Ajet jetzt auf den beiden Flügen gemacht haben; Lateinamerika dient mir hier als wunderbares Beispiel: Da wurde ich mit meinen Begleitungen regelmäßig ausgerufen, aber eben erst am Gate, um noch irgendwelche Nachweise zu erbringen. Auf diese Weise konnten wir praktisch immer online einchecken, aber gleichzeitig den Check-in entlasten, und trotzdem lief die Fluggesellschaft keine Gefahr, auf den Kosten für unseren Rücktransport sitzen zu bleiben, falls wir die Dokumente nicht dabei hätten ... So soll es sein, dann hätte ich mir in Dubai nämlich die Einreise ersparen, mich schon ans Gate setzen und das Boarding verschlafe ..., äh, nein, schlafend bis zum Boarding warten können ...

So musste ich wieder ausreisen (da klappte das Smartgate jetzt halbwegs vernünftig) und nochmal durch die Sicherheitskontrolle, bevor ich - ich hatte ja am Ende doch noch viel Zeit - beim Restaurant zum Goldenen Adler nachts um 3 Uhr mein Frühstück einnahm; die Preise dort waren vergleichbar mit McDonald's in deutschen Bahnhöfen, während die anderen Flughafengaststätten - soweit sie überhaupt offen waren - für meinen noch Bangladesch gewohnten Geldbeutel völlig überteuert waren.

Das Boarding ging dann recht zügig, allerdings saß ich auf dem Mittelsitz, und mein Rucksack stand in den engen Sitzreihen auch einigermaßen im Weg herum, sodass ich meine Beine nicht vernünftig ausstrecken konnte. Ein bisschen gepennt habe ich trotzdem, auch wenn es ziemlich warm war, aber der Typ neben mir hatte noch einen Anorak an - unglaublich!

Nach fünfeinhalb Stunden Flug kamen wir nicht ganz pünktlich in Istanbul an, und dort war es wunderbar kühl. Herrlich!

Wenigstens gab es funktionierendes Internet am Flughafen, und so konnte ich mir die Bordkarte für den Istanbul-Zürich-Flug (die ich ja schon früh hatte online bekommen können) auch herunterladen. Erkannt wurde sie im Zugang zur Transfer-Sicherheitskontrolle trotzdem nicht, aber der Typ ließ mich auch so durch. Nun war ich doch früher als gedacht im überhitzten und völlig überlaufenen Flughafen (insbesondere die Busgates da unten die Treppe runter sind immer furchtbar), stellte mich in die Nähe der Raucherecke (da war es schön kühl) und stieg dann in den letzten Bus ein, sodass ich als Allerletzter boardete.

Ich hätte auf dem Gangplatz gesessen mit zwei Nebenleuten, aber zwei Reihen vorher war jede Menge frei. Ich fragte den Flugbegleiter, ob ich mich da hinsetzen könne, er meinte, sobald das Boarding abgeschlossen sei, käme er auf mich zu (ich war mir zwar sicher, dass wir der letzte Bus gewesen waren, aber er konnte das nicht wissen, wie mir später auffiel), sodass ich mich eine Minute auf meinen Gangplatz setzte - dann kam er zu mir und meinte, ich könne mich umsetzen.

Jetzt hatte ich also eine Dreierbank für mich allein, das war wunderbar, auch wenn ich nicht gut schlafen konnte, auch weil die drei Schweizerinnen hinter mir sich - zwar leise, aber doch vernehmbar, nichts zu meckern von meiner Seite, aber pennen konnte ich halt doch nicht - unterhielten. Sei's drum, ich hatte die Augen trotzdem öfter zu, guckte auf die Wolkendecke und später auf die Alpen und spielte auf dem Handy herum.

Wir landeten früher als geplant, mussten aber noch ein bisschen auf dem Rollfeld warten, die Fahrt vom Satelliten zur Einreise ging schnell, die Einreise am Automaten noch schneller (kein Wunder, wenn die Franzosen ihre Finger nicht im Spiel haben ...) und meine Ma kam dann auch sehr zügig angetuckert, um ihren Sohn wieder in die Arme zu schließen.

So ging es durch die kühle Nordschweiz in den kühlen Schwarzwald (herrlich!). Noch herrlicher war die Dusche, und auch sehr schön war der gemütliche Abend in der örtlichen Gastronomie, zumal auch noch die Nachbarn unverhofft zu uns stießen. Das war ein wunderbarer Abschluss einer wunderbaren Reise!

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Ich war, wenn ich ehrlich bin, in den Tagen vor der Tour nicht mehr ganz sicher gewesen, ob sich die Reise lohnen würde, der weite Flug, die wenige Zeit am Zielort, das war ja schon alles ein bisschen gedrängt, das wusste ich vorher. Nach der Reise, und insbesondere nach dem Freitag, der einer dieser Tage war, für die reist, kann ich sagen: Diese Reise hat sich gelohnt!

War es toll? Es war vor allen Dingen wahnsinnig interessant. Klar, die Fliegerei mit fast 17.000 Kilometern und gut 20 Flugstunden war auch anstrengend, aber schon die unterschiedliche Fluggastklientel zwischen den Condor-Touristen und den mit flydubai heimreisenden Bangladeschern fand ich spannend. In Dubai habe ich nicht viel gesehen, aber das war mir schon vorher klar.

Ich war überrascht, wie problemlos die Einreise in Bangladesch klappte (mein Visum war das 185., das an dem Tag ausgestellt wurde). Ich war gespannt, wie die Abholung und der Transfer ins Hotel wäre - die Abholung klappte absolut auf Anhieb, die Hitze war selbst am Abend noch brutal, und die Fahrt ins Hotel war eine Erfahrung - ich meine, ich bin ja schon in Indien unterwegs gewesen und in Syrien selbst gefahren, aber Bangladesch und speziell Dhaka war noch einmal eine andere Nummer. So wie dort fahren nicht mal die Inder!

Was ich von Anfang beeindruckend und sehr angenehm fand, war, wie freundlich die Bangladescher sind, selbst die Gauner sind freundlich! Und ja, natürlich, da ist viel Neugier dabei, die ist manchmal auch ein bisschen ungezügelt, aber es ist doch besser, wenn die Menschen freundlich und neugierig sind als unfreundlich und abweisend, oder?

Mein Hotel war bestens, insbesondere, wenn man sich den Preis anschaut, aber selbst wenn ich das Doppelte hätte zahlen müssen, wäre das locker noch völlig okay gewesen. Der Chef (glaube ich) hatte das mit meiner Abholung (die ich bar bezahlen sollte, das Hotel an sich ging natürlich per Kreditkarte) gedeichselt und erkundigte sich in den kommenden Tagen immer wieder, ob alles in Ordnung sei, der Head of Protocol (der anderswo einfach Concierge heißt) war auch sehr bemüht, das war alles wunderbar.

Das Highlight der ganzen Reise war aber - natürlich - der Tag in Old Dhaka mitsamt Spaziergang durch die Dörfer in Süd-Dhaka (oder südlich von Dhaka?). Dass ich da arg viel Urvertrauen in die Menschheit hatte? Mag sein, aber andererseits hatte ich bei den beiden Helden wirklich nie ein schlechtes Bauchgefühl, und das Ganze war so dermaßen hochinteressant, dass ich mir selbst auf die Löffel hauen würde, wenn ich mir das hätte entgehen lassen. Da kamen die Erlebnisse in so rascher Folge, dass ich das alles nicht mehr zusammenkriege, aber die Bootsfahrt, der Schiffsfriedhof, das Cricketspielen, die vielen, vielen Kinder (auch Mädchen), die mir Patschepfötchen hinhielten und mich begrüßten, die Gänge durch die manchmal sehr beengten Gässchen, die Einblicke ins Leben in diesem nun weiß Gott nicht wohlhabenden Gegenden, das trotz allem nicht feindselige Zusammenleben von Muslimen und Hindus, natürlich die Märkte mit ihren Fisch- und Fleisch- und Gemüseständen, ja, die Müllberge und die extrem wacklige Brücke über das vollgemüllte Flussbett, die mich begaffenden Kinder, ja mei, auch die abschließende "Verhandlung" mit den beiden Ganoven, das war alles unglaublich spannend, aber natürlich auch vorher das Missverständnis mit dem Tuktuk-Fahrer, die ersten Selfies mit neugierigen Bangladeschern im Lalbagh-Fort, das Erlernen, wie man sich in Dhaka im öffentlichen Raum fortbewegt, der "Water ATM", und nachher der Wachmann, der sich für mich vordrängelte, der Besuch des Pink Palace selbst, die Heimfahrt im Tuktuk und auch das leckere Abendessen im Hotelrestaurant, der Freitag war so pickepackevoll, das war so großartig, wenn schon kurz verreisen, dann so!

Am Samstag habe ich es dann ruhiger angehen lassen und mir die, sagen wir, moderneren Teile Dhakas angeschaut, natürlich mit der Metro (dem Eisschrank!), aber auch dem Parlament. In Central Dhaka sind die Straßen wesentlich breiter, da gibt es auch mal den einen oder anderen hübschen Park, das Gewusel ist immer noch vorhanden, aber nicht mehr so konzentriert wie in der Altstadt. So richtig leben würde ich in Dhaka, glaube ich, trotzdem nicht wollen, nicht einmal wegen des Mülls oder der Armut, sondern weil es halt einfach so schwül-heiß ist, selbst zu dieser Zeit des Jahres, die als Herbst gilt. Ich habe in den zwei Tagen fünfmal geduscht, weil ich so brutal geschwitzt habe (und natürlich habe ich viel zu wenig getrunken), solches Klima geht mal, aber auf Dauer? Ich weiß nicht ...

Dass Bangladesch, obwohl wirtschaftlich aufstrebend, in den nächsten Jahren kein Ziel des Massentourismus werden wird, ist, glaube ich, auch aus meinem Bericht deutlich geworden. Natürlich gibt es in Bangladesch eine Menge zu sehen, und auch wenn ich in Dhaka für die zwei Tage, die ich Zeit hatte, wirklich viel gesehen zu haben glaube, habe ich natürlich nur an der Oberfläche gekratzt. Die Armut, der Müll auf den Straßen, die Märkte, da muss man schon ein bisschen schlucken manchmal, da habe ich mich wieder einmal an 2009 erinnert, als ich das erste Mal - in Delhi - Vergleichbares gesehen habe und abends mit Tränen in den Augen im Bett lag und am liebsten am folgenden Tag wieder nach Hause geflogen wäre. Das habe ich damals - glücklicherweise - nicht gemacht, aber ich verstehe jeden, der sich von Dhaka in den ersten Tagen überfordert fühlen würde.

Spannend war's, interessant war's, ja, schön war's, und die Freundlichkeit der Menschen hat mich sehr beeindruckt. Cox's Bazaar irgendwann mal? Wieso nicht?!

Kontrast in Dhaka - auf der Schnellstraße zum Flughafen