Das war, nachdem wir gestern den Fahrer endlich gefunden hatten, das Motto, denn auf der Autobahn aus Tunis heraus ist viel im Ausbau, und da stehen teilweise fünf oder sechs Spuren (teilweise aber eben auch nur eine Spur) zur Verfügung, und der Typ fuhr, wenn er Platz hatte, halt Slalom um die anderen Verkehrsteilnehmer. Wenigstens lagen keine Bananen auf den Straßen herum, und auch ansonsten fuhr er halt zügig, aber sehr souverän, sodass wir kurz vor Mitternacht im Hotel aufschlugen und noch jeweils zei Bierchen abstauben konnten, bevor es ins Bett ging.
Der Flug war okay, auch wenn sowohl der Sitz meiner Ma als auch meiner kaputt war und sich gerade in den Beschleunigungsphase ohne unser Zutun nach hinten bewegte - sorry, Hinterleute, da konnten wir wirklich nix für! Nicht so okay war die unglaublich lange Einsteigephase, ich habe keine Ahnung, was die Leutchen da veranstaltet haben, zwischendurch stellte jemand im Finger auch noch das Licht aus - alles in allem kamen wir eine knappe Stunde verspätet weg und landeten dementsprechend auch verspätet in Tunis.
Die Einreise ging auch nicht so richtig schnell, aber der Oberknaller war die sich unmittelbar anschließende Sicherheitskontrolle, an der niemand die Schleuse kontrollierte. Ich ermunterte den Typen zwei vor uns, einfach durchzugehen, das machte er - das war also in sich schon komplett sinnlos, weil wir ja offenbar alle aus einem Flugzeug kamen, aber in der Ausführung dann noch ein zweites Mal sinnlos - ganz großes Kino.
Ganz großes Kino war auch das Chaos bei der Gepäckausgabe - am Ende lief ich über das Gepäckband drüber, um unseren Koffer, den sie da ganz hinten abgeräumt hatten, rauszubugsieren, der Zoll war dann friedlich, immerhin!
Ich hatte unsere Reise bei Coral Reisen gebucht, wir sollten abgeholt werden, da stand auch ein Typ, aber für "Corail", den sprach ich nach endlicher Zeit an (nachdem er auch schon von einigen - wirklich - sehr hilfreichen Leuten der anderen Reiseveranstalter angesprochen war), aber er sprach kaum Englisch und nannte auch ein Hotel in Hammamet, während wir kurz vor Sousse waren. Ich sprach ihn noch ein- oder zweimal an, bis er sich endlich bequemte, seinen Chef anzurufen - der konnte dann alles klarstellen, nannte auch unseren Nachnamen, und dann ging es - "I'm so sorry" - zum Parkplatz.
Monsieur kam angerauscht mit seinem VW, vor der Schranke standen wir noch einmal fünf Minuten und dann ging es durch die nächtliche Nacht (höhö) auf - sehr guten! - tunesischen Autobahnen in Richtung Hammamet und weiter nach Süden bis kurz vor Sousse.
Der Check-in ging fix, wir mussten noch 55 Euro Touristensteuer abdrücken, bekamen aber eben auch noch unsere zwei Bier, dann ging es ins Bett - herrlich!
Heute Morgen genossen wir unseren - seitlichen - Blick aufs vom Seegras sehr dunkle Meer, es war recht windig, wir gingen frühstücken, probierten Ojja, ein Ei-Tomaten-Gemisch, sehr lecker, erkundeten den Strand (schön, aber windig, in der Sonne und im vom Wind geschützten Bereich konnte man gut draußen sitzen, im Schatten oder Wind eher nicht so).
Ich geriet in das Animations-Dart-Turnier, staubte - ich weiß nicht, wie - den dritten Platz ab, dann fingen wir mit dem Frühschoppenbierchen an und gingen nahtlos zum Mittagessen (mit sehr leckerem Fisch) über. Auch das Mittagessen war sehr schmackhaft, und irgendwie war es ganz schnell 14 Uhr, 14.30 Uhr ... Wir gingen ins Zimmer und machten Siesta, auch weil wir ein bisschen durchgefroren waren ...
Kurz vor 18 Uhr erhoben wir uns wieder aus unseren Betten, denn es stand der Christmas Cocktail und das Galadinner an. Der Christmas Cocktail war okay, mit Geiger und so, dann setzten wir uns erstmal -ob des Andrangs - wieder an die Bar, genossen Gin Tonic (ich hatte dann genug vom Bier) und fielen mit Verspätung zum Abendessen ein. Die Auswahl war grandios, sehr leckerer Lachs, Garnelen, gar nicht einmal so verkehrte Sushi, auch frisch gebratenes Fleisch (auch wenn das Roastbeef, das von außen so toll war, aufgrund der Schächterei halt durch war, schade), ich trank Fanta und aß noch ein Versucherle mit Kaviar, auch gut.
Nach einem kurzen Spaziergang an den Strand landeten wir wieder in der Bar mit Live-Musik, die sehr gut war. Wir mussten uns als Deutsche outen (erträglich) und dann Andrea Berg mitsingen (unerträglich, aber unvermeidlich), da waren wir bei "I Will Survive" und "Country Road" euphorischer dabei ...
Jetzt sind wir im Zimmer, ein wunderbarer, wenn auch wieder einmal unkonventioneller Heiligabend geht zu Ende, wir freuen uns auf morgen, aber erstmal freue ich mich aufs Bett ...
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Palmenallee am Abend |
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Hotel mit Pool |
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Hotel mit Strand |
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Pool mit Palmen |
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