... über den Seychellen, als wir heute ankamen, und ich bin fast sicher, dass es daran lag, dass der SC Freiburg gestern Abend doch im Elfmeterschießen das DFB-Pokal-Finale verloren hat. Wir mussten dann im Laufe der ersten Halbzeit der Verlängerung boarden, wurden aber beim Boarding abgewiesen, weil unsere Einreisegenehmigung für die Seychellen noch einmal geprüft werden musste. Auf meine zugegebenerweise leicht unwirsche Nachfrage, wieso, weil das doch in Zürich schon alles geprüft worden sei, wurde erwidert, dass die Systeme in Zürich andere seien. Joa, jetzt sind natürlich Swiss und Austrian beides Gesellschaften im Lufthansa-Konzern, und in der Star Alliance sowieso, da kann ich das nicht so wirklich nachvollziehen, dass die das zwar abprüfen, aber dann nicht richtig im System hinterlegen, aber sei's drum. Ich halte mich ja normalerweise für einen relativ umgänglichen Menschen, aber wenn so ein Schwachsinn passiert, dann äußere ich das halt nunmal auch ...
Naja, wir kamen jedenfalls - trotz der Systemkollision - gut ins Flugzeug, auch wenn die Leute vor uns minutenlang den Gang versperrten. Ganz besonders lieb habe ich ja die Menschen, die sich wohlweislich auf einen falschen Platz setzen und auf ... irgendwas spekulieren, im Wesentlichen aber nur den Verkehr aufhalten - wenn man sich mal versehentlich auf einen falschen Platz setzt, ja mei, auch keine Glanzleistung, aber zumindest aus meiner Sicht verzeihlich, aber vorsätzlich das Einsteigen zu verzögern, das finde ich schon ziemlich unverschämt.
So schlimm, wie sich das jetzt alles in meiner vermeintlichen Passiv-Aggressivität anhört, war das alles gar nicht, zumal wir im hinteren Flugzeugteil saßen und da sehr gemütlich Platz hatten - insbesondere konnten wir mit freiem Mittelplatz fliegen, aber loswerden wollte ich das jetzt doch mal. Vielleicht liest ja doch jemand meinen Blog! (Achso, und das Gedudel beim Einsteigen können sich die Fluggesellschaften bitte auch gleich sparen!)
Offiziell müssen bei Flügen aus Österreich FFP2-Masken getragen werden, aber, öhm, sagen wir so, diese Regel wurde irgendwie - wie heißt es schön? - mehr durch ihren Bruch als ihre Einhaltung geehrt. Wir waren natürlich die ganze Zeit mit FFP2-Maske dabei - hust ... Der Flug war entspannt, ich pennte sogar ein bisschen (irgendwann lerne ich das noch), wenn ich nicht pennte, guckte ich die Serie, die den aktuellen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekannt gemacht hat (in der spielt er einen Lehrer, der mehr oder weniger zufällig ukrainischer Präsident wird), und gelegentlich ist das wirklich zum Schmunzeln - die Serie gucke ich weiter.
Wir kamen am frühen Morgen in Addis Abeba an, mussten in der Sicherheitskontrolle seeeehr lange warten (und Schuhe ausziehen; # Virentote > # Schuhbombertote etc. etc., der langjährige Leser weiß, welcher Sermon jetzt normalerweise käme, aber ich habe jetzt keine Lust), die Toilette anschließend war auch nicht so richtig toll sauber und funktionsfähig, aber wenigstens ist das neue Terminal in Addis deutlich geräumiger als das alte, was aber nicht heißt, dass es tatsächlich geräumig wäre ...
Wir setzten uns in eine Kneipe, entschieden uns gegen das Bier um 7 Uhr Ortszeit, sondern tranken (sogar bezahlbare!) Cola (das Essen dort war nicht billig), brachen um 8 Uhr oder so zum Gate auf, bekamen einen Sitzplatz, beobachteten den nicht völlig unchaotischen Boardingprozess für einen Flug nach Windhuk und gingen dann an Bord unseres Fliegers auf die Seychellen.
Der Sitznachbar meiner Mutter auf Platz C verzog sich während des Fluges, sodann wir dann auch gemütlich im (im Vergleich zur Strecke Wien-Addis Abeba deutlich engeren) Flieger saßen, meine Ma pennte, ich guckte weiter Serien, wir flogen über Somalia, und kurz vor der Landung auf Mahé sah ich aus dem Flieger "unsere" Insel ...
Die Einreise ging einigermaßen fix (und sehr freundlich waren die Leutchen dort), das Gepäck kam schnell, der Zoll war brav, ich fand zügig einen Geldautomaten, das Taxi zum Pier war teuer, aber gut, das sind die Seychellen hier, und da wir um kurz nach 15 Uhr an der Marina waren, aber das Boot erst um 16 Uhr fuhr, setzten wir uns in ein indisches Restaurant und tranken - schweißnass - ein großes seychellisches Bier (für norwegische Preise).
Kurzzeitig hörte der Regen auf, nur um Minuten später umso stärker herniederzuprasseln, als es eine kurze Regenpause gab, sprinteten wir an Bord des wartenden Bootes, zwei Österreicher kam noch dazu und zwei, drei andere Bewohner oder Bedienstete des Hotels, dann ging es auf die vielleicht zehnminütige Fahrt in einem ziemlich tiefliegenden Boot hierher auf die Île de Cerf ...
Das Hotel hier gefiel der Frau Mutter auf Anhieb (was den Herrn Sohn immer aufatmen lässt), der Check-in war wunderbar (vorher wäre ich fast noch ins Wasser gekippt, wobei ich mich, glaube ich, noch abgefangen hätte, aber der Bootskapitän griff sicherheitshalber auch mal beherzt zu), unser Zimmer hat eine schöne Terrasse und Meerblick, herrlich!
Wir zogen uns Badeklamotten an und gingen an den Strand. Das Wasser war sehr angenehm, aber für mich nicht Badewanne, ein bisschen viel Grünzeug war an der Stelle auf dem Boden, aber das war grad egal, nur war es halt bewölkt bis regnerisch, sodass man den bei Sonne ganz sicher fantastischen Blick auf die grünen Berge der Insel Mahé gegenüber noch nicht ganz so genießen konnte, aber das kommt noch ...
Zwei Schwimms im Meer folgte ein kleiner Schwimm im Pool, jetzt sitze ich schon im Dunkeln auf der Terrasse und schreibe Blog, um 19.30 Uhr (17.30 Uhr deutscher Zeit) gibt es Abendessen, man bestellt hier vor, damit das Restaurant nichts wegwerfen muss, in einem so kleinen Hotel finde ich das sogar eine gute Idee.
Morgen wird wahrscheinlich erstmal halbwegs ausgepennt, dann erkunden wir, denke ich, mal die Insel und den Fährfahrplan - die Shuttlefahrten hinüber nach Mahé scheinen im Hotelpreis enthalten zu sein, sodass wir da also durchaus auch mal mehr oder weniger spontan rübersetzen können und dort mit dem Bus durch die Gegend fahren. So richtig viel geplant haben wir noch nicht, das soll hier Urlaub sein, aber sechs Tage am Strand liegen werden wir wahrscheinlich auch wieder nicht ..
--
Das Abendessen war gar lecker, mit Meeresfrüchtesalat (mit Garnelen) und Garnelen in Knoblauchsauce für meine Ma, mit Räucherfisch-Salat und Fisch des Tages für mich, zum Nachtisch gab es Eis, Getränke waren Bier (für teuer Geld, sechs Euro für das 0,3-l-Bier ...) und danach ein noch teurerer Cocktail, aber hey, ins 145. Land kommt man nur einmal ...
Hier gefällt es uns gut, gerade weil heute Abend ein ganz schönes Windchen ging, da konnte man es gut aushalten ...
Fotos wollen heute nicht so richtig, deswegen nur ein Foto von "unserer" Insel aus dem Flieger.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen