20. Juni 2019: Rot vor Wut
... ist meine Schulter gerade. Nein, alles in Ordnung, ich habe heute ein bisschen Farbe bekommen, obwohl ich mich dreimal eingeschmiert habe, aber die Sonne steht hier halt gerade ziemlich genau im Zenit (es ist Sommersonnenwende und Varadero liegt fast genau auf dem nördlichen Wendekreis, wenn ich mich nicht verrechnet habe), und das Wasser hat ja einen gewissen Brennglaseffekt, da hilft selbst Lichtschutzfaktor 50 und das nahezu ständige Tragen eines Hemdes (außer im Wasser) nur bedingt. Das gilt vor allem, wenn das Meer soooooooo schön ist, so kristallklar (hätte fast "klistallkrar" geschrieben, dabei habe ich gar nicht so viel Bier getrunken bisher ...), so sauber und mit so vielen Fischen, die einem an den Füßen herumknabbern wollen - der Strand von Varadero ist in der Tat einer der schönsten, die ich je gesehen habe.
Die Freunde hier an der Rezeption wollten mich heute, glaube ich, ernsthaft verarschen. Ich marschierte heute Morgen wieder zur Rezeption und wollte mein Zeug abgeben, da wurde mir wieder eröffnet, ich solle das im Zimmer hinlegen. Das Zimmermädchen würde die Dinger dann mitnehmen. Nun gut ... Als ich nach dem Frühstück zurück ins Zimmer kam, war noch niemand da gewesen, und so langsam wurde die Zeit knapp, weil ich denen schon 24 Stunden geben wollte. Also ging ich nochmal runter, die Dame rief nun (endlich!) die Wäscherei an und sagte, dass das jetzt abgeholt wird. Gott sei Dank!
Eine Stunde später kam ich wieder auf mein Zimmer, da war mein Wäschebeutel immer noch, aber irgendein sehr hilfreicher Mensch hatte jetzt einen Quittierungszettel draufgelegt, damit man da die Anzahlen eintragen kann. Kruzifixhimmelherrgottnochemol, was soll das? Kann man das einem nicht früher sagen, dass man noch so einen Wisch in dreifacher Ausfertigung ausfüllen muss? Muss das überhaupt wirklich sein (es ist ja nicht das erste Mal, dass ich Sachen im Hotel waschen lasse, und bisher hat da noch niemand so dermaßen einen Aufriss gemacht)? Nun stand ich - zwei Minuten später, nachdem meine Baseballkappe mal von sich aus durch mein Zimmer geflogen war - zum vierten Mal (!) an der Rezeption, und an meinem Gesichtsausdruck konnte jede der Damen ablesen, dass hier gleich etwas explodiert, und zwar nicht vor Freude.
Die Rezeptionschefin übernahm, beorderte die Wäscherereifachangestellte an die Rezeption und ich durfte - endlich - meinen Wäschebeutel übergeben. Moral von der Geschichte ist, dass sie sich jetzt extrem beeilt haben und ich fünf Stunden später meine Wäsche wieder hatte. Das wäre wiederum nicht nötig gewesen, weil ich ja keine übermenschlichen Dinge oder Mega-Express-Bearbeitung haben wollte, sondern einfach nur mein Zeug abgeben. Wenn die Tante gestern Abend den Beutel genommen hätte und heute Mittag abgegeben hätte, wäre mir das doch völlig schnurzegal gewesen, solange ich morgen früh mein Zeug wieder habe. Aber so kriegen die eine so dermaßen herabgesetzte Bewertung von mir, auch wenn ansonsten das Hotel ja gar nicht so scheiße ist ...
Meine Mutter hat mich auch noch angezählt, weil ich so oft von Essen und Trinken erzähle, aber - das habe ich schon mehrfach erläutert - das Verkosten von einheimischem Essen und Trinken gehört für mich ganz wesentlich zum Reisen dazu. Nun wird man in diesem auf Ausländer zugeschnittenen Hotel nicht ausschließlich kubanische Küche erwarten können, aber für ein All-inclusive-Hotel ist das Essen durchaus akzeptabel - und heute Morgen gab es wieder diese leckere Blutwurst, das Spiegelei sah auch ganz ansehnlich aus (und schmeckte auch so), das Roastbeef von gestern Abend war jetzt als Aufschnitt noch besser, und am Schluss habe ich noch die eine oder andere Frucht (naja, eigentlich esse ich hier nur Papaya, Mango und Guayaba - wenn die so heißt,jedenfalls ist das eine Frucht, die außen grün und innen rosa ist, mit kleinen, relativ harten Kernen, die man aber mitessen kann, und die ein wenig säuerlich schmeckt) verspeist.
Meinen Morgenschwimm hatte ich da schon hinter mir (jaja, nichtlineare Erzählweise mal wieder, sorry), danach wanderte ich zwischen Lobbybar, Strandbar und Meer hin und her, las ein wenig am Strand (ich hatte mir u.a. den Wikipedia-Artikel zur Geschichte Kubas heruntergeladen) und verfolgte dann das U21-Männer-Deutschland-Spiel in der Lobbybar. Jetzt pflege ich meine Wunden, werde gleich, wenn die Sonne im Untergehen begriffen ist, noch ein letztes Mal für heute schwimmen gehen, danach duschen und es mir schließlich beim Abendessen gutgehen lassen.
Morgen muss ich um 12 Uhr auschecken, lasse mich dann gemütlich zu meiner Busgesellschaft fahren und dann geht es um 14 Uhr schon zurück nach Havanna. In Havanna bin ich gegen 17 Uhr, habe dann nochmal eine Nacht in einer anderen casa particular - eher in Vedado, also im wohlhabenderen Stadtteil - und muss dann noch einchecken für übermorgen. Denn übermorgen geht mein Flug so gegen 18 Uhr zurück, sodass ich am Sonntag um 10.35 Uhr planmäßig in Frankfurt lande. Egal, ob ich am Flughafen in Havanna noch duschen kann oder nicht, ich werde in Wiesbaden erst schön duschen gehen und dann gucken wir mal, wo ich etwas zu essen herkriege, falls ich ein Hüngerchen verspüre ...
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21. Juni 2019: Bedingt abfahrbereit
... bin ich, denn ich hätte überhaupt keine Einwände gehabt, wenn ich hier drei Nächte anstatt zwei und dann morgen den ersten Bus von Varadero nach Havanna gebucht hätte. Nun ist es aber so (klar, ich könnte das bereits bezahlte Zimmer in Havanna und den bereits bezahlten Bus sausen lassen, aber so habe ich jetzt noch eine Nacht im schönen Havanna und bin dann morgen an Ort und Stelle, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass der Bus massiv Verspätung hat - auf der Hinfahrt kam er drei Minuten zu früh an! - oder ausfällt oder sonstwas, und das Taxi kriege ich in Havanna im Notfall schnell gewechselt ...), und das ist dann auch okay so ...
Ich sitze gerade in meinem sehr schön kühlen Hotelzimmer, das ich am liebsten nicht verlassen würde (jedenfalls nicht, um nicht an den Strand zu gehen ...), und werde gleich zum Auschecken und Fußballgucken in die Lobby gehen.
Heute Morgen war ich um 7 Uhr im Meer (sooooo schön, auch wenn es so aussah, als ob Gewitter käme, kam aber nicht), danach zum Frühstück, surfte noch ein bisschen im Internet und ging dann zum planmäßig letzten Mal für mindestens ein Vierteljahr an den Strand und ins Wasser. Die Wolken hatten sich verzogen, sodass wieder das wunderbare türkisblaue Wasser danach begehrte, beschwommen zu werden (boah, aus dem Satzanfang musste ich erstmal wieder rauskommen ...) - der Aufforderung folgte ich gerne.
Also, Freunde, Varadero ist toll, wenn man einfach nur schwimmen und entspannen will, man sieht nichts, aber auch gar nichts vom richtigen Kuba, aber manche Touristen wollen das vielleicht auch nicht, und die, die es wollen, kriegen es schon gebacken, mal ein paar Tage nach Havanna oder so zu fahren - das Hotel muss ich, falls das etwas ambivalent gewesen sein sollte, ja nicht unbedingt weiterempfehlen, aber der weiße Strand, das türkisblaue Wasser (ohne Müll!) und die Palmen, das ist schon richtig, richtig toll (und ich gerate ja nicht soooo schnell dermaßen ins Schwärmen, zumindest wenn es um Strände geht).
Nächster Eintrag vielleicht heute Abend in meiner neuen casa particular, vielleicht morgen Nacht (deutscher Zeit) vom Flughafen in Havanna, am wahrscheinlichsten aber erst am Sonntag nach der Ankunft in meiner Bude in Wiesbaden.
... ist meine Schulter gerade. Nein, alles in Ordnung, ich habe heute ein bisschen Farbe bekommen, obwohl ich mich dreimal eingeschmiert habe, aber die Sonne steht hier halt gerade ziemlich genau im Zenit (es ist Sommersonnenwende und Varadero liegt fast genau auf dem nördlichen Wendekreis, wenn ich mich nicht verrechnet habe), und das Wasser hat ja einen gewissen Brennglaseffekt, da hilft selbst Lichtschutzfaktor 50 und das nahezu ständige Tragen eines Hemdes (außer im Wasser) nur bedingt. Das gilt vor allem, wenn das Meer soooooooo schön ist, so kristallklar (hätte fast "klistallkrar" geschrieben, dabei habe ich gar nicht so viel Bier getrunken bisher ...), so sauber und mit so vielen Fischen, die einem an den Füßen herumknabbern wollen - der Strand von Varadero ist in der Tat einer der schönsten, die ich je gesehen habe.
Die Freunde hier an der Rezeption wollten mich heute, glaube ich, ernsthaft verarschen. Ich marschierte heute Morgen wieder zur Rezeption und wollte mein Zeug abgeben, da wurde mir wieder eröffnet, ich solle das im Zimmer hinlegen. Das Zimmermädchen würde die Dinger dann mitnehmen. Nun gut ... Als ich nach dem Frühstück zurück ins Zimmer kam, war noch niemand da gewesen, und so langsam wurde die Zeit knapp, weil ich denen schon 24 Stunden geben wollte. Also ging ich nochmal runter, die Dame rief nun (endlich!) die Wäscherei an und sagte, dass das jetzt abgeholt wird. Gott sei Dank!
Eine Stunde später kam ich wieder auf mein Zimmer, da war mein Wäschebeutel immer noch, aber irgendein sehr hilfreicher Mensch hatte jetzt einen Quittierungszettel draufgelegt, damit man da die Anzahlen eintragen kann. Kruzifixhimmelherrgottnochemol, was soll das? Kann man das einem nicht früher sagen, dass man noch so einen Wisch in dreifacher Ausfertigung ausfüllen muss? Muss das überhaupt wirklich sein (es ist ja nicht das erste Mal, dass ich Sachen im Hotel waschen lasse, und bisher hat da noch niemand so dermaßen einen Aufriss gemacht)? Nun stand ich - zwei Minuten später, nachdem meine Baseballkappe mal von sich aus durch mein Zimmer geflogen war - zum vierten Mal (!) an der Rezeption, und an meinem Gesichtsausdruck konnte jede der Damen ablesen, dass hier gleich etwas explodiert, und zwar nicht vor Freude.
Die Rezeptionschefin übernahm, beorderte die Wäscherereifachangestellte an die Rezeption und ich durfte - endlich - meinen Wäschebeutel übergeben. Moral von der Geschichte ist, dass sie sich jetzt extrem beeilt haben und ich fünf Stunden später meine Wäsche wieder hatte. Das wäre wiederum nicht nötig gewesen, weil ich ja keine übermenschlichen Dinge oder Mega-Express-Bearbeitung haben wollte, sondern einfach nur mein Zeug abgeben. Wenn die Tante gestern Abend den Beutel genommen hätte und heute Mittag abgegeben hätte, wäre mir das doch völlig schnurzegal gewesen, solange ich morgen früh mein Zeug wieder habe. Aber so kriegen die eine so dermaßen herabgesetzte Bewertung von mir, auch wenn ansonsten das Hotel ja gar nicht so scheiße ist ...
Meine Mutter hat mich auch noch angezählt, weil ich so oft von Essen und Trinken erzähle, aber - das habe ich schon mehrfach erläutert - das Verkosten von einheimischem Essen und Trinken gehört für mich ganz wesentlich zum Reisen dazu. Nun wird man in diesem auf Ausländer zugeschnittenen Hotel nicht ausschließlich kubanische Küche erwarten können, aber für ein All-inclusive-Hotel ist das Essen durchaus akzeptabel - und heute Morgen gab es wieder diese leckere Blutwurst, das Spiegelei sah auch ganz ansehnlich aus (und schmeckte auch so), das Roastbeef von gestern Abend war jetzt als Aufschnitt noch besser, und am Schluss habe ich noch die eine oder andere Frucht (naja, eigentlich esse ich hier nur Papaya, Mango und Guayaba - wenn die so heißt,jedenfalls ist das eine Frucht, die außen grün und innen rosa ist, mit kleinen, relativ harten Kernen, die man aber mitessen kann, und die ein wenig säuerlich schmeckt) verspeist.
Meinen Morgenschwimm hatte ich da schon hinter mir (jaja, nichtlineare Erzählweise mal wieder, sorry), danach wanderte ich zwischen Lobbybar, Strandbar und Meer hin und her, las ein wenig am Strand (ich hatte mir u.a. den Wikipedia-Artikel zur Geschichte Kubas heruntergeladen) und verfolgte dann das U21-Männer-Deutschland-Spiel in der Lobbybar. Jetzt pflege ich meine Wunden, werde gleich, wenn die Sonne im Untergehen begriffen ist, noch ein letztes Mal für heute schwimmen gehen, danach duschen und es mir schließlich beim Abendessen gutgehen lassen.
Morgen muss ich um 12 Uhr auschecken, lasse mich dann gemütlich zu meiner Busgesellschaft fahren und dann geht es um 14 Uhr schon zurück nach Havanna. In Havanna bin ich gegen 17 Uhr, habe dann nochmal eine Nacht in einer anderen casa particular - eher in Vedado, also im wohlhabenderen Stadtteil - und muss dann noch einchecken für übermorgen. Denn übermorgen geht mein Flug so gegen 18 Uhr zurück, sodass ich am Sonntag um 10.35 Uhr planmäßig in Frankfurt lande. Egal, ob ich am Flughafen in Havanna noch duschen kann oder nicht, ich werde in Wiesbaden erst schön duschen gehen und dann gucken wir mal, wo ich etwas zu essen herkriege, falls ich ein Hüngerchen verspüre ...
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21. Juni 2019: Bedingt abfahrbereit
... bin ich, denn ich hätte überhaupt keine Einwände gehabt, wenn ich hier drei Nächte anstatt zwei und dann morgen den ersten Bus von Varadero nach Havanna gebucht hätte. Nun ist es aber so (klar, ich könnte das bereits bezahlte Zimmer in Havanna und den bereits bezahlten Bus sausen lassen, aber so habe ich jetzt noch eine Nacht im schönen Havanna und bin dann morgen an Ort und Stelle, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass der Bus massiv Verspätung hat - auf der Hinfahrt kam er drei Minuten zu früh an! - oder ausfällt oder sonstwas, und das Taxi kriege ich in Havanna im Notfall schnell gewechselt ...), und das ist dann auch okay so ...
Ich sitze gerade in meinem sehr schön kühlen Hotelzimmer, das ich am liebsten nicht verlassen würde (jedenfalls nicht, um nicht an den Strand zu gehen ...), und werde gleich zum Auschecken und Fußballgucken in die Lobby gehen.
Heute Morgen war ich um 7 Uhr im Meer (sooooo schön, auch wenn es so aussah, als ob Gewitter käme, kam aber nicht), danach zum Frühstück, surfte noch ein bisschen im Internet und ging dann zum planmäßig letzten Mal für mindestens ein Vierteljahr an den Strand und ins Wasser. Die Wolken hatten sich verzogen, sodass wieder das wunderbare türkisblaue Wasser danach begehrte, beschwommen zu werden (boah, aus dem Satzanfang musste ich erstmal wieder rauskommen ...) - der Aufforderung folgte ich gerne.
Also, Freunde, Varadero ist toll, wenn man einfach nur schwimmen und entspannen will, man sieht nichts, aber auch gar nichts vom richtigen Kuba, aber manche Touristen wollen das vielleicht auch nicht, und die, die es wollen, kriegen es schon gebacken, mal ein paar Tage nach Havanna oder so zu fahren - das Hotel muss ich, falls das etwas ambivalent gewesen sein sollte, ja nicht unbedingt weiterempfehlen, aber der weiße Strand, das türkisblaue Wasser (ohne Müll!) und die Palmen, das ist schon richtig, richtig toll (und ich gerate ja nicht soooo schnell dermaßen ins Schwärmen, zumindest wenn es um Strände geht).
Nächster Eintrag vielleicht heute Abend in meiner neuen casa particular, vielleicht morgen Nacht (deutscher Zeit) vom Flughafen in Havanna, am wahrscheinlichsten aber erst am Sonntag nach der Ankunft in meiner Bude in Wiesbaden.
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