Meine Länder

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Dienstag, 4. Juni 2019

Altstadt+Bier+Fisch+Strand=Urlaub

Wieder mal so eine Gleichung, aber auch die stimmt, ich habe es mehrfach geprüft, auch nix mit Modulo oder so, das passt ...

Heute Morgen wurde es mit der Abholung ein bisschen knifflig, weil ich zwar für 5.45 Uhr das Uber bestellt hatte, aber zweimal ein Fahrer absprang, sodass wir schließlich erst um 6.10 Uhr im Auto saßen. Das war aber alles trotzdem kein Problem, denn wir waren um 6.30 Uhr am Flughafen, konnten relativ schnell durch die Kontrollen, das Boarding verzögerte sich ein wenig, mein Handgepäckkoffer wurde mir fürs Frachtgepäck abgenommen, aber dann ging der Flug relativ schnell los.

Ich hatte Glück, ich saß auf der Seite des Fliegers, von wo aus man einen guten Blick auf Cartagena und insbesondere die Hochhäuser von Bocagrande hat, die - angeblich - ein "Miami Vice"-Gefühl hervorrufen ... Joa, kann schon sein.

Wir kamen am Flughafen an, ich wartete noch auf mein Gepäck, dann ging es mit dem Taxis ins Hotel.

Ich schwitzte schon im Taxi wie ein Borstentier, und das wurde nicht besser, als ich ausstieg. Wenigstens konnte ich mein Gepäck unterstellen, die Dame von der Rezeption versorgte mich mit Wasser (die hatte bestimmt Angst, dass ich kollabiere), dann erläuterte sie mir, dass ich das Zimmer erst um 15 Uhr beziehen könnte - es war jetzt 9.30 Uhr, also noch sehr viel Zeit.

Auch wenn ich die Klamotten hätte wechseln können (sie haben hier ein Wechselzimmer), ließ ich sie an, weil ich dachte, dass ich vielleicht in die eine oder andere Kirche reingehe und da sicherlich Lange-Hosen-Pflicht sei ... Nunja ...

Ich lief in die Altstadt und war begeistert, denn diese buntbemalten Häuser sehen, soweit sie schon wieder völlig instandgesetzt sind, halt wirklich toll aus. Ich lief im Zickzack durch die Altstadtgassen, schoss Fotos über Fotos und entschied mich gegen 11 Uhr, auf dem Platz vor der Kirche Santo Domingo ein Bier zu trinken.

Das tat ich, und als sich ein relativ geschickter Verkäufer von Armreifen zu mir setzte, trank ich noch eins. Der Typ war sympathisch, ich habe ihm wahrscheinlich einen Monatsverdienst rüberwachsen lassen (naja, ganz so viel war es nicht ...), aber jetzt habe ich wenigstens mal ein bisschen Mitbringsel ...

Ich lief weiter, ging in eine peruanische Kneipe (ich wollte mal wieder Ceviche probieren, das ist hier in Cartagena ziemlich verbreitet, auch wenn es ein peruanisches Essen ist, und der Fisch kommt ja - hoffentlich - sowieso von hier) und verspeiste diesen marinierten Fisch (hier waren es irgendso'n Weißfisch, Oktopus - lecker Saugnäpfe - und Tintenfischringe). Ich war absolut begeistert, merkte aber trotzdem, wie der Ober sich "verrechnete", und wandelte nach dieser Vorspeise weiter durch die Stadt.

Die Kirchen der Stadt sind heute - montags - zum Teil zu (Santo Domingo war offen, aber die Kirche ist für südamerikanische Verhältnisse relativ nüchtern, zudem war gerade Messe), soviel also zu den langen Hosen, zumal hier keiner was sagt, wenn man mit kurzen Hosen in die Kirche kommt. Nach einem kurzen Bummel zum Glockenturm machte ich in einer zweiten Kneipe Station.

Dort aß ich Arepa mit Hühnchen und - ich wusste nicht genau, was auf mich zukommt - Sancocho pescado. Soooo, Arepas sind Teigfladen, und auf die kommt dann eine Beilage, das isst hier anscheinend jeder, und das hat seinen Grund, das ist nämlich lecker.

Sancocho pescado ist Fisch-Sancocho (das hilft viel weiter, gell, höhö?), und Sancocho habe ich nicht verstanden ... Man bekommt da eine Suppe und dazu einen ganzen Fisch (!!!), und wahrscheinlich muss man den Fisch in die Suppe tauchen oder wie auch immer. Jedenfalls war ich, als ich den Monsterfisch sah, schon wieder satt, zupfte ein bisschen an dem (sehr leckeren) Fisch herum, gab dann aber relativ schnell auf. Okay, Sancocho pescado war jetzt so alles in allem nicht mein Geschmack, aber es gibt ja noch andere Sancochos, und vielleicht probiere ich da noch was.

Nun war ich satt und müde und vielleicht auch nicht mehr gaaaaanz nüchtern, da war es für mich Zeit, ins Hotel zu gehen. Dort konnte ich einchecken (mein Gepäck war schon auf dem Zimmer), schraubte ein bisschen am Computer herum und überlegte dann, ob ich noch mal schwimmen gehe - und wenn ja, wo.

Bis ich mich entschieden hatte, war die Sonne schon am Untergehen, also zog ich Flipflops und Hemd an und ging an den Strand, den ich von meinem Zimmer aus sehen kann. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man da nicht schwimmen darf, aber als ich ankam, waren da etliche Menschen im Wasser, sodass ich nach kurzer Bedenkzeit mein Hemd ablegte und mich in die - sehr, sehr warmen - Fluten stürzte.

Ich war kaum drin, da pfiff auch schon der Bademeister, der einzige Depp, der ihn beachtete, war ich, aber da hatte ich mein Bad schon hinter mir und war zufrieden. Ich blieb noch ein wenig sitzen, guckte mir den Sonnenuntergang an und habe jetzt vor, zügig ins Bett zu gehen und morgen wirklich mal auszuschlafen. Das wird schön ...

Fotos? Fotos:

Anflug auf Cartagena

Altstadt

Altstadt

Altstadt mit kolumbianischer Flagge

Uhrturm

Platz hinter dem Uhrturm

Sonnenuntergang am Strand

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