Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
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Dienstag, 26. Juni 2012

Racial profiling

... habe ich heute erlebt.

(Vorneweg für meine Facebook-Freunde: Es sind inzwischen ein paar Bilder online, weil Facebook weniger herumgesponnen hat mit dem Hochladen der Bilder als Blogspot.)

Nach frühem Aufstehen und gutem Frühstück in der sehr empfehlenswerten Outpost Lodge in Arusha ließ ich mich gegen 7.30 Uhr von einem vom Rezeptionisten angehaltenen Privatauto zum Buchungsbüro der Gesellschaft Dar Express bringen. Prompt um 8 Uhr fuhr von dort ein Bus ab, den ich natürlich nahm.

Die Fahrt war, abgesehen von den ersten Minuten, als wir zu sechst auf den fünf Plätzen in der letzten Reihe saßen, sehr entspannt. (Zum Glück stiegen ein paar Leute dann bald wieder aus.) Mit dem kleinen Kind in der Reihe vor mir verstand ich mich sehr gut. Die Fahrt, die am Ende dann doch mehr als zehn Stunden dauerte, kam mir aber sehr viel entspannter vor als die kürzere Strecke von Kigali nach Kampala oder die etwas längere von Kampala nach Nairobi. Mag auch an den besseren Platzverhältnissen gelegen haben. Der Ausblick auf die vorbeiziehende Landschaft war mal wieder toll: Dieses Grün ist hier so saftig, so schön, so unwirklich ...

Ja, und dann kam der tansanische Grenzpolizist mit seiner Kontrolle mitten im Hinterland (naja, okay, nicht weit weg von der kenianischen Grenze). Der kam in den Bus und die einzigen Pässe, die er sehen wollte, waren die von einem anderen Weißen und mir. Klassisches racial profiling. Alles kein Problem, er wollte nur bestätigt sehen, dass wir unser Visum bezahlt haben. Trotzdem wäre in der umgekehrten Situation in Deutschland womöglich ein Höllenkrach von wegen Rassismus ausgebrochen. Hier war das Ganze in einer Minute erledigt (wobei der andere Weiße offenbar seinen Pass im Gepäck hatte und erst an dieses heranmusste).

Gegen 18.30 Uhr kam ich hier in Daressalaam an. Es war schon dunkel und im Vergleich zu den bisherigen Orten sehr schwül-warm. Nach ein paar Minuten erblickte ich ein Taxi und ließ mich im Daressalaamer Feierabendverkehr zu meinem Hotel kutschieren. Das liegt ein wenig abseits, direkt neben einer Moschee und wird von Muslimen geführt, was zur Folge hat, dass es keinen Alkohol im angrenzenden Restaurant gibt. Wird zu überleben sein. Der Muezzin wird morgen von mir überhört werden, das Bett ist ein wenig hart, aber das ist in Ordnung, zumal ich für ein sehr sauberes und schönes Zimmer den Einheimischenpreis von 12,50 € zahle ...

Morgen wird ausgeschlafen, dann eine Jeans in die Wäscherei gegeben und anschließend Daressalaam ein wenig erkundet. Übermorgen geht's dann auf die Fähre nach Sansibar. So langsam freue ich mich wieder auf Zuhause.

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