Naja, erstmal und bisher ist es Nairobi, und erstmal und bisher habe ich das Erstere noch gar nicht und das Zweitere nicht so wahnsinnig oft erlebt.
Aber von Anfang an.
Ich stieg also gestern um fünf Uhr auf, war um sechs Uhr aus dem Hotel raus und ließ mich zum Bushof meines Fuhrunternehmens fahren. Dort war sogar schon jemand da, ich konnte meine Fahrkarte kaufen, das Gepäck wurde problemlos eingeladen, die Fahrt ging los in durchaus nicht unbequemen Sitzen.
Die Busfahrten hier finde ich immer wieder interessant. Zunächst einmal ist die Aussicht schön, zumindest, wenn man nicht im Stadtverkehr der großen Städte (oder kleinen Dörfer, denn Umgehungsstraßen gibt es nicht, dafür aber überall bösartigste solcher Schwellen, an denen der Bus bremsen muss und bremst und man trotzdem das Gefühl hat, dass man einen Meter in die Höhe geschleudert wird) festhängt, denn dieses Grün jetzt am Beginn der Trockenzeit ist einfach faszinierend.
In den Dörfern wird dieses Grün dann durch ein deutliches Braun ersetzt. Die von der doch ganz überwiegend asphaltierten Straße abbiegenden Straßen sind braune Staubpisten und auch die Häuser (Hütten) sind meist braun. In den Dörfern fallen die oft ganz neuen Coca-Cola-Schilder auf (zumindest in Uganda war das so), und die Häuser direkt an der Straße sind meist mit irgendwelcher Werbung bunt bestrichen.
Doch, das satte Grün der Landschaft hier ist sehr, sehr schön.
Der Grenzübertritt von Uganda nach Kenia war völlig problemlos, auch wenn man (vielleicht nicht unbedingt als Weißer, aber als Einheimischer durchaus, denke ich) da auch drüber kann, ohne sich Ein- und Ausreisestempel abzuholen, denn an dieser Grenze hat niemand kontrolliert, ob man sich schön seine Stempelchen abgeholt hat. Selbstverständlich habe ich mir meinen ugandischen Ausreisestempel und mein kenianisches Visum, auf das dann der Einreisestempel angebracht wurde, abgeholt. Wieder durfte ich 50 Dollar zahlen, dieses Mal musste ich sogar (aber nicht "meinem", sondern einem anderen Grenzer) meinen Impfpass zeigen. Komisch, die Einheimischen hat er nicht danach gefragt ...
Nach dem Einsteigen in den Bus kam nochmal einer der unzähligen Geldwechsler, aber ich verzichtete auf das Wechseln. Ich habe dann relativ schnell gemerkt, dass das Quatsch war, auf einen etwas besseren Kurs zu hoffen, weil ich so überhaupt kein kenianisches Geld mehr hatte: weder zum Essen- oder Trinkenkaufen noch zur Bezahlung meiner Taxifahrt nach Ankunft in Nairobi. Wieder Intelligenzbestie, ich.
Die Fahrt in Kenia wurde lang, länger und noch länger. Es war nicht sehr schön. Selbst und gerade für ostafrikanische Verhältnisse waren die ersten Stunden auf den kenianischen Straßen furchtbar, weil die Straßen so schlecht waren. Die letzten drei Stunden waren dann ganz kriminell, weil im Dunkeln. Da waren zwar die Straßen wenigstens in Ordnung, aber die Fahrweise, ohje, ohje. Ich werde immer wieder gerne auf Kenia verweisen, wenn irgendwann jemals wieder jemand an meiner Fahrweise zweifelt. Achja, einen Unfall haben wir gestern dann auch gesehen ...
Als wir dann in Nairobi ankamen, vermittelte ein Easycoach-Angestellter mich an einen Taxifahrer, der mich dann - für US-Dollar - in mein Hotel fuhr. Das Trinkgeld in Form von ugandischen Schilling wollte der Angestellte nicht annehmen, weil er damit in Kenia nix angefangen könnte. Tja, wer von Wechselstuben noch nie gehört hat, hat halt Pech gehabt.
In meinem Hotel war die Hölle los. Ich hielt den ganzen Verkehr auf, weil meine per Paypal bezahlte Buchung nirgends aufgetaucht war. Nach einem Anruf bei der Hauptstelle konnte mein im Übrigen wirklich außergewöhnlich freundlicher Rezeptionist dann aber Entwarnung geben. Mein Zimmer ist sehr in Ordnung, im fünften Stock (aber mit Aufzug!). Es gibt eine verschließbare Zugangstür zum Gang und dann eine doppelte Schlosssicherung an der Türe. Nun, Nairobi scheint kein so sicheres Pflaster zu sein, nicht wahr? Eine Sache ist ein kleines bisschen ärgerlich: Es gibt keinen abnehmbaren Duschkopf. Aber wahrscheinlich würde der zu oft geklaut, oder so ...
Sogar das Geldwechseln klappte hier im Hotel zu einem wirklich sehr akzeptablen Kurs, sodass ich gleich im Hotelrestaurant wieder ans Geldausgeben gehen konnte: Es gab Lammsteaks mit Ugali und Spinat, dazu ein mittelkaltes Tusker-Pils. Das Essen war in Ordnung, wenn auch gelegentlich etwas zäh, das Bier ging so. War aber okay, ich hätte sogar noch ein zweites getrunken, aber die Restaurantchefin war ein wenig ungehalten, weil es schon einigermaßen spät war, sodass ich halt kein zweites mehr trank. Das Trinkgeld war dann entsprechend ...
Achso, das Internet funktionierte leider nicht so richtig. Da mein Computerakku aber gerade spinnt und ich keinen Adapter hatte, konnte ich ohnehin nur mit dem Handy online gehen. Das Handy wiederum hat aber eine schwache Sendeleistung. Deswegen: Kein Adapter, kein Computer, kein WLAN, kein Internet.
Ich schlief sehr gut und war, obwohl ich hätte ausschlafen können, war ich recht früh wach. Ich ging duschen und machte einen ersten Spaziergang um den Block. Ich kaufte zwei Flaschen Wasser, eine Flasche Cola und ein halbes Kilo kleiner Süßbananen für umgerechnet 1,50 € (alles zusammen!) und frühstückte dann genüsslich die sehr leckeren Banänchen. Auch einen Adapter fand ich. Alles gut.
Dann brach ich zu einem Stadtspaziergang auf. Ich wollte ja schließlich noch meine Fahrt für morgen nach Arusha buchen. Akambusbus gibt es aber nicht mehr, jedenfalls war das Buchungsbüro in der Innenstadt, wiewohl noch beschildert, dicht und mittelprächtig verwüstet. Scandinavian Express fand ich am angegebenen Ort nicht, sodass ich wieder ins Hotel ging, um online was zu suchen. Online fand ich was und es stellte sich heraus, dass das Buchungsbüro von denen direkt um die Ecke des Hotels in einem Geschäftshaus war. Ich raus aus dem Hotel, rein ins Geschäftshaus, in den vierten Stock, Zimmer 1. Die Frau wusste von gar nix, vermittelte mich aber an einen anderen Typen den Gang runter. Bei dem habe ich jetzt 20 Dollar gezahlt und hoffe, dass er mich morgen um 7.30 Uhr am Hotel abholt. Die Quittung sieht offiziell aus, mal sehen. Im Zweifel sind 20 Dollar Doofensteuer auch noch erträglich, zumal es dann immer noch genügend Busse nach Arusha gibt, um pünktlich zum Fußballspiel an Ort und Stelle zu sein.
Nochmals ging ich in die Stadt und guckte mir das Regierungsviertel mit Kenyatta-Mausoleum an, das Parlament, den Sitz des Präsidenten und des Premierminister, das Außen-, das Finanz- und das Bildungsministerium. Ich fuhr für vier Euro auf den Turm des Konferenzzentrums hinauf und traf dort auf zwei Deutsche und Peter, den kenianischen Guide, der da oben verpflichtend ist (kein Mensch weiß warum, höchstens, weil man noch ein paar Treppen hoch muss und sich da nicht verläuft). Peter auf alle Fälle war toll: Er erklärte uns in seinem sehr afrikanischen Akzent und mit ausladenden Gesten die Geschichte Kenias, Nairobis und einzelner Gebäude. Als er am Ende auf ein gutes Trinkgeld spekulierte, kürzten die zwei deutschen Damen ihn ab, gaben ihm das Geld und verschwanden. Auch von mir bekam er ein Trinkgeld, aber auch die Frage, wie er zu den zwei Kenia-Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof steht, die, was ich schon vorher wusste, in Kenia ein ganz heißes Ding sind.
Dann ging es rund: Er erzählte, dass seine Eltern in diesen Gewaltausbrüchen nach den Wahlen Ende 2007 von Verbündeten des aktuellen Premierministers (Raila Odinga) getötet worden seien. William Ruto, der Hauptangeklagte auf der einen Seite, sei ein großer Verbrecher und der Premierminister gleich mit, während Uhuru Kenyatta ja den Opfern aus eigener Tasche geholfen habe und überhaupt unschuldig sei. Prinzipiell sei der bisherige Chefankläger Ocampo bestochen worden (vom Premierminister natürlich), und eigentlich hätten die anderen sich auch nur gewehrt.
Es war in jedem Fall einmal interessant, von einem mehr oder weniger einfachen Kenianer zu erfahren, wie er dazu steht.
Anschließend ging ich ins Thorntree-Café, trank ein teures Bier und aß teure Samosas (wenigstens war das Tusker-Bier jetzt wirklich eiskalt und damit gut trinkbar) und suchte anschließend den American Embassy Memorial Garden auf. An der Stelle der US-Botschaft, die 1998 von Terroristen zeitgleich mit der US-Botschaft in Daressalaam in die Luft gejagt wurde, ist nun dieser schöne Garten, in den sich vieler Nairobier (oder so) verzogen. Ich hoffe mal, die haben auch alle schön ihre 20 Cent Eintritt bezahlt. Zusätzlich gibt es ein Memorial Centre, das für 50 Cent Eintritt (als Student) noch einmal ein paar Einblicke liefert, aber alles in allem mehr auf die Tränendrüse drückt (und auch das nur mittelerfolgreich) als wirklich hochgradig informiert.
Danach trat ich den Heimweg ins Hotel an, in dem ich nun sitze. Ich werde jetzt gleich mal nach unten an die Rezeption gehen, mir eine Sportsbar empfehlen lassen (ich habe allerdings schon eine relativ nahe im Auge, nämlich die des Meridian Hotel) und mich dann dorthin kutschieren lassen. Denn wenn schon der Lonely Planet empfiehlt, auch kurze Strecken nachts mit dem Taxi zurückzulegen, dann tue ich das auch. Und um 19 Uhr ist es hier schon ziemlich dunkel.
Ich hoffe, ich werde morgen berichten, wie es mir in Arusha geht.
Aber von Anfang an.
Ich stieg also gestern um fünf Uhr auf, war um sechs Uhr aus dem Hotel raus und ließ mich zum Bushof meines Fuhrunternehmens fahren. Dort war sogar schon jemand da, ich konnte meine Fahrkarte kaufen, das Gepäck wurde problemlos eingeladen, die Fahrt ging los in durchaus nicht unbequemen Sitzen.
Die Busfahrten hier finde ich immer wieder interessant. Zunächst einmal ist die Aussicht schön, zumindest, wenn man nicht im Stadtverkehr der großen Städte (oder kleinen Dörfer, denn Umgehungsstraßen gibt es nicht, dafür aber überall bösartigste solcher Schwellen, an denen der Bus bremsen muss und bremst und man trotzdem das Gefühl hat, dass man einen Meter in die Höhe geschleudert wird) festhängt, denn dieses Grün jetzt am Beginn der Trockenzeit ist einfach faszinierend.
In den Dörfern wird dieses Grün dann durch ein deutliches Braun ersetzt. Die von der doch ganz überwiegend asphaltierten Straße abbiegenden Straßen sind braune Staubpisten und auch die Häuser (Hütten) sind meist braun. In den Dörfern fallen die oft ganz neuen Coca-Cola-Schilder auf (zumindest in Uganda war das so), und die Häuser direkt an der Straße sind meist mit irgendwelcher Werbung bunt bestrichen.
Doch, das satte Grün der Landschaft hier ist sehr, sehr schön.
Der Grenzübertritt von Uganda nach Kenia war völlig problemlos, auch wenn man (vielleicht nicht unbedingt als Weißer, aber als Einheimischer durchaus, denke ich) da auch drüber kann, ohne sich Ein- und Ausreisestempel abzuholen, denn an dieser Grenze hat niemand kontrolliert, ob man sich schön seine Stempelchen abgeholt hat. Selbstverständlich habe ich mir meinen ugandischen Ausreisestempel und mein kenianisches Visum, auf das dann der Einreisestempel angebracht wurde, abgeholt. Wieder durfte ich 50 Dollar zahlen, dieses Mal musste ich sogar (aber nicht "meinem", sondern einem anderen Grenzer) meinen Impfpass zeigen. Komisch, die Einheimischen hat er nicht danach gefragt ...
Nach dem Einsteigen in den Bus kam nochmal einer der unzähligen Geldwechsler, aber ich verzichtete auf das Wechseln. Ich habe dann relativ schnell gemerkt, dass das Quatsch war, auf einen etwas besseren Kurs zu hoffen, weil ich so überhaupt kein kenianisches Geld mehr hatte: weder zum Essen- oder Trinkenkaufen noch zur Bezahlung meiner Taxifahrt nach Ankunft in Nairobi. Wieder Intelligenzbestie, ich.
Die Fahrt in Kenia wurde lang, länger und noch länger. Es war nicht sehr schön. Selbst und gerade für ostafrikanische Verhältnisse waren die ersten Stunden auf den kenianischen Straßen furchtbar, weil die Straßen so schlecht waren. Die letzten drei Stunden waren dann ganz kriminell, weil im Dunkeln. Da waren zwar die Straßen wenigstens in Ordnung, aber die Fahrweise, ohje, ohje. Ich werde immer wieder gerne auf Kenia verweisen, wenn irgendwann jemals wieder jemand an meiner Fahrweise zweifelt. Achja, einen Unfall haben wir gestern dann auch gesehen ...
Als wir dann in Nairobi ankamen, vermittelte ein Easycoach-Angestellter mich an einen Taxifahrer, der mich dann - für US-Dollar - in mein Hotel fuhr. Das Trinkgeld in Form von ugandischen Schilling wollte der Angestellte nicht annehmen, weil er damit in Kenia nix angefangen könnte. Tja, wer von Wechselstuben noch nie gehört hat, hat halt Pech gehabt.
In meinem Hotel war die Hölle los. Ich hielt den ganzen Verkehr auf, weil meine per Paypal bezahlte Buchung nirgends aufgetaucht war. Nach einem Anruf bei der Hauptstelle konnte mein im Übrigen wirklich außergewöhnlich freundlicher Rezeptionist dann aber Entwarnung geben. Mein Zimmer ist sehr in Ordnung, im fünften Stock (aber mit Aufzug!). Es gibt eine verschließbare Zugangstür zum Gang und dann eine doppelte Schlosssicherung an der Türe. Nun, Nairobi scheint kein so sicheres Pflaster zu sein, nicht wahr? Eine Sache ist ein kleines bisschen ärgerlich: Es gibt keinen abnehmbaren Duschkopf. Aber wahrscheinlich würde der zu oft geklaut, oder so ...
Sogar das Geldwechseln klappte hier im Hotel zu einem wirklich sehr akzeptablen Kurs, sodass ich gleich im Hotelrestaurant wieder ans Geldausgeben gehen konnte: Es gab Lammsteaks mit Ugali und Spinat, dazu ein mittelkaltes Tusker-Pils. Das Essen war in Ordnung, wenn auch gelegentlich etwas zäh, das Bier ging so. War aber okay, ich hätte sogar noch ein zweites getrunken, aber die Restaurantchefin war ein wenig ungehalten, weil es schon einigermaßen spät war, sodass ich halt kein zweites mehr trank. Das Trinkgeld war dann entsprechend ...
Achso, das Internet funktionierte leider nicht so richtig. Da mein Computerakku aber gerade spinnt und ich keinen Adapter hatte, konnte ich ohnehin nur mit dem Handy online gehen. Das Handy wiederum hat aber eine schwache Sendeleistung. Deswegen: Kein Adapter, kein Computer, kein WLAN, kein Internet.
Ich schlief sehr gut und war, obwohl ich hätte ausschlafen können, war ich recht früh wach. Ich ging duschen und machte einen ersten Spaziergang um den Block. Ich kaufte zwei Flaschen Wasser, eine Flasche Cola und ein halbes Kilo kleiner Süßbananen für umgerechnet 1,50 € (alles zusammen!) und frühstückte dann genüsslich die sehr leckeren Banänchen. Auch einen Adapter fand ich. Alles gut.
Dann brach ich zu einem Stadtspaziergang auf. Ich wollte ja schließlich noch meine Fahrt für morgen nach Arusha buchen. Akambusbus gibt es aber nicht mehr, jedenfalls war das Buchungsbüro in der Innenstadt, wiewohl noch beschildert, dicht und mittelprächtig verwüstet. Scandinavian Express fand ich am angegebenen Ort nicht, sodass ich wieder ins Hotel ging, um online was zu suchen. Online fand ich was und es stellte sich heraus, dass das Buchungsbüro von denen direkt um die Ecke des Hotels in einem Geschäftshaus war. Ich raus aus dem Hotel, rein ins Geschäftshaus, in den vierten Stock, Zimmer 1. Die Frau wusste von gar nix, vermittelte mich aber an einen anderen Typen den Gang runter. Bei dem habe ich jetzt 20 Dollar gezahlt und hoffe, dass er mich morgen um 7.30 Uhr am Hotel abholt. Die Quittung sieht offiziell aus, mal sehen. Im Zweifel sind 20 Dollar Doofensteuer auch noch erträglich, zumal es dann immer noch genügend Busse nach Arusha gibt, um pünktlich zum Fußballspiel an Ort und Stelle zu sein.
Nochmals ging ich in die Stadt und guckte mir das Regierungsviertel mit Kenyatta-Mausoleum an, das Parlament, den Sitz des Präsidenten und des Premierminister, das Außen-, das Finanz- und das Bildungsministerium. Ich fuhr für vier Euro auf den Turm des Konferenzzentrums hinauf und traf dort auf zwei Deutsche und Peter, den kenianischen Guide, der da oben verpflichtend ist (kein Mensch weiß warum, höchstens, weil man noch ein paar Treppen hoch muss und sich da nicht verläuft). Peter auf alle Fälle war toll: Er erklärte uns in seinem sehr afrikanischen Akzent und mit ausladenden Gesten die Geschichte Kenias, Nairobis und einzelner Gebäude. Als er am Ende auf ein gutes Trinkgeld spekulierte, kürzten die zwei deutschen Damen ihn ab, gaben ihm das Geld und verschwanden. Auch von mir bekam er ein Trinkgeld, aber auch die Frage, wie er zu den zwei Kenia-Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof steht, die, was ich schon vorher wusste, in Kenia ein ganz heißes Ding sind.
Dann ging es rund: Er erzählte, dass seine Eltern in diesen Gewaltausbrüchen nach den Wahlen Ende 2007 von Verbündeten des aktuellen Premierministers (Raila Odinga) getötet worden seien. William Ruto, der Hauptangeklagte auf der einen Seite, sei ein großer Verbrecher und der Premierminister gleich mit, während Uhuru Kenyatta ja den Opfern aus eigener Tasche geholfen habe und überhaupt unschuldig sei. Prinzipiell sei der bisherige Chefankläger Ocampo bestochen worden (vom Premierminister natürlich), und eigentlich hätten die anderen sich auch nur gewehrt.
Es war in jedem Fall einmal interessant, von einem mehr oder weniger einfachen Kenianer zu erfahren, wie er dazu steht.
Anschließend ging ich ins Thorntree-Café, trank ein teures Bier und aß teure Samosas (wenigstens war das Tusker-Bier jetzt wirklich eiskalt und damit gut trinkbar) und suchte anschließend den American Embassy Memorial Garden auf. An der Stelle der US-Botschaft, die 1998 von Terroristen zeitgleich mit der US-Botschaft in Daressalaam in die Luft gejagt wurde, ist nun dieser schöne Garten, in den sich vieler Nairobier (oder so) verzogen. Ich hoffe mal, die haben auch alle schön ihre 20 Cent Eintritt bezahlt. Zusätzlich gibt es ein Memorial Centre, das für 50 Cent Eintritt (als Student) noch einmal ein paar Einblicke liefert, aber alles in allem mehr auf die Tränendrüse drückt (und auch das nur mittelerfolgreich) als wirklich hochgradig informiert.
Danach trat ich den Heimweg ins Hotel an, in dem ich nun sitze. Ich werde jetzt gleich mal nach unten an die Rezeption gehen, mir eine Sportsbar empfehlen lassen (ich habe allerdings schon eine relativ nahe im Auge, nämlich die des Meridian Hotel) und mich dann dorthin kutschieren lassen. Denn wenn schon der Lonely Planet empfiehlt, auch kurze Strecken nachts mit dem Taxi zurückzulegen, dann tue ich das auch. Und um 19 Uhr ist es hier schon ziemlich dunkel.
Ich hoffe, ich werde morgen berichten, wie es mir in Arusha geht.
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