Meine Länder

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Freitag, 16. September 2011

Sweet Caroline

Leider (?) geht mir "Sweet Caroline" aus dem Fenway Park nicht mehr aus dem Kopf. Selbst meiner Ma hat es beim Baseball richtig gut gefallen. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass wir am 26. oder 27. September nochmal zum Baseball gehen, diesmal in New York ...

Heute haben wir ausgeschlafen! Das hieß für mich, dass meine Ma gegen 8.30 Uhr mit lautem Getöse die Balkontür auf- und zumachte. Danach kämmte ich mich, zog mein Unterhemd von gestern, eine Badehose und Flip Flops an (ja, ich!), und auf ging es zum Strand. Toll! Unser Hotel hat einen kleinen, aber feinen Strand, und als ich ins Wasser stieg, fühlte es sich wie Badewanne an. Sehr angenehm warm, richtig schön. Nach ein paar Minuten (wir wollten frühstücken und in Richtung Key West) entstieg ich den Fluten wieder, ging duschen und mit meiner Ma in den Frühstücksraum. Endlich gab es mal Rührei ...

Gegen 10.30 Uhr starteten wir über den Overseas Highway (US Route 1, die wir schon in Maine befahren hatten) in Richtung Mile 0, also Key West. Der Overseas Highway ist eine architektonische Meisterleistung, die ihre Krönung in einer sieben Meilen langen, treffend "Seven Mile Bridge" benannten Brücke findet. Gelegentlich sieht man die zur Fußgängerzone umgebauten ersten Autobrücken ...

Wir parkten in Key West ziemlich zentral und gingen die Duval Street herunter. Natürlich kamen wir bei Sloppy Joe's vorbei. Wir ließen diese Kultkneipe jedoch links liegen, gingen erstmal zur Mile 0 der US Route 1 und dem (angeblich) südlichsten Punkt der kontinentalen Vereinigten Staaten. Danach ging es kurz zum Strand ("No top - no problem", und das in den USA!) und wieder in die Duval Street. Das "Lazy Gecko" neben Sloppy Joe's ist auch schön, die zeigen auch Baseball und haben einen sehr leckeren "Fish Dip" ...

Es war heiß heute, sehr heiß. Ich trug sogar Shorts und verzichtete auf das Unterhemd (wer mich kennt, weiß, was das bedeutet!), aber trotzdem war es heiß. Da half auch mein Hut und die frisch erworbene Sonnenbrille nicht wirklich weiter. Es war (hatte ich das erwähnt?) heiß, sehr heiß. In Key West wunderten wir uns, ob in Deutschland noch jemand ist, denn so viele Deutsche auf einem Fleck findet man selbst zuhause nicht gar so oft. Ein Laden warb sogar mit "DEUTSCH SPRECHEN HIER" (sic!).

Gegen Nachmittag ging es dann nach Hause. Abgesehen von einem lebensmüden Radfahrer, der mich zu einer mittelprächtigen Vollbremsung zwang, war nur der Ausblick auf die Keys atemberaubend.

Das Abendessen nahmen wir im "Fish House" am Mile Marker 102.3 (da es hier nur eine Hauptstraße, nämlich die US Route 1, gibt, werden häufig Adressen einfach als zum Teil imaginäre Mile-Marker-Daten angeben) ein. Wow! Wir waren von der Hitze geschafft und aßen "nur" jeweils zwei Vorspeisen. Die Conch Chowder (Muschelsuppe) war fantastisch, der Shrimpscocktail sehr, sehr lecker. Die gebackenen Tintenfische waren phänomenal, der ganz (!) leicht angebratene Thunfisch absolut unbeschreiblich. Dort essen wir morgen Abend wieder. (Das Bier aus zwei local microbreweries war ebenfalls sehr lecker.)

Den Absacker nahmen wir im uns gestern schon ans Herz gewachsenen "Paradise Pub" in Form von jeweils zwei Budweiser. Danach wankten wir an einem im Dunkeln stehenden und auf Verkehrssünder wartenden Sheriff-Streifenwagen vorbei in Richtung unseres Hotels.

Einige Beobachtungen: Zum Frühstück gibt es immer, zu späteren Mahlzeiten nicht selten Einweggeschirr. Das mag zwar einfach zu händeln sein für Gäste und Angestellte, sehr umweltfreundlich ist es nicht.

Das Hampton Inn in Boston zeichnete sich durch eine für die USA unerhörte Errungenschaft aus: einen abnehmbaren Duschkopf. Alleine dafür gibt es in der Hotelbewertung die Maximalpunktzahl.

Dass die Autos hier riesig sind (die Dame unserer Autovermietung wollte uns in Anbetracht unserer Koffer lieber ein größeres Auto anbieten, wobei unsere fünftürige Limousine mit für europäische Verhältnisse monstergroßem Kofferraum völlig ausreichte, zumal diese als "Kleinwagen" angeboten wird ...), muss wohl nicht extra erwähnt werden; erwähnungswert ist aber, dass manche Arizonaer oder Texaner (oder wo auch immer sie herkommen mögen) nicht selten mit einem Wohnmobil unterwegs sind, an dessen Anhängerkupplung dann ein nicht gerade kleines Auto angehängt ist. Man muss ja auch auswärts standesgemäß in die Stadt fahren können.

Dass wir, die wir die 500 m zum Restaurant laufen (damit ich auch guten Gewissens etwas trinken kann) auf der fußgängerunfreundlichen US Route 1 nicht überfahren werden, ist nur dem "Crazy-Europeans"-Bonus zu verdanken ...

Bilder: Unser Hotelstrand; der Overseas Highway; unbekannter Europäer in Vollvermummung; unbekannter Europäer am angeblich südlichsten Punkt der kontinentalen USA; Beginn der US Route 1

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