Meine Länder

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Sonntag, 2. März 2025

Eine sehr gute erste Halbzeit

... haben die Deutschen gestern gespielt, nach der sie mit 6:5 vorne lagen. Und selbst nach der Halbzeit traten sie in der 42. Minute noch den dritten Straftritt zur 9:5-Führung. Nur ist es leider auch im Rugby (das die Niederländer "rüchby" aussprechen) so, dass das Spiel zwei Halbzeiten hat, und in der restlichen zweiten Halbzeit nahmen die Niederländer die deutsche Mannschaft auseinander - Deutschland machte keinen Punkt mehr, sodass die Niederländer nach fünf weiteren Versuchen (zusätzlich zu dem einen Versuch in der ersten Halbzeit) mit 38:9 das Spiel gewannen.

Damit ist der WM-Traum endgültig ausgeträumt, und zum abschließenden Spiel um den Klassenerhalt, das voraussichtlich am 15. März in Heidelberg stattfindet, kann ich nicht, weil das erst um 15.45 Uhr anfängt, unser Flieger aber schon um 20.15 Uhr in Zürich abfliegt.

Das aber war ja irgendwie vorher schon so halbwegs klar, weshalb ich mich vor allem darauf freute, meinen Schulkameraden und seine (niederländische) Familie mal kennenzulernen.

Erst einmal musste ich aber zum Stadion kommen; ich hatte in weiser Voraussicht meine Fahrkarte (ohne Aufpreis) nicht nur nach Amsterdam Centraal, sondern nach Amsterdam Sloterdijk gekauft - und den Anschluss erwischte ich auch problemlos, weil in den Niederlanden ja auch deutsche Züge pünktlich sind ...

In Sloterdijk konnte ich mit meiner Fahrkarte auch durchs Drehkreuz (in den Niederlanden ist zumindest an den großen Bahnhöfen mit einer Schleuse sichergestellt, dass man da nicht ohne Fahrkarte durchläuft - Fahrkartenkontrollen gibt es trotzdem noch -, aber da einerseits die meisten Niederländer mit einer Bezahlkarte sich ein- und auschecken, ich andererseits jedoch mich gar nicht auschecken konnte, da ich ja direkt aus Deutschland gekommen war; allerdings gibt es für so Kandidaten wie mich eine Extraschleuse, in der man den QR-Code des Tickets auslesen kann) und begab mich dann in Richtung Metro.

Ich merkte zu spät (als ich schon durchs Metro-Drehkreuz gelaufen war), dass ich nur eine Station fahren würde, aber so nahm ich die halt mit. Beim Auschecken aus der Metro war ich nicht sicher, ob das geklappt hatte (hatte es aber), weil die Tür kaputt war. Im Bus checkst du dich - das geht auch mit der Kreditkarte oder mit dem mit der Kreditkarte verbundenen Smartphone - auch ein und - wichtig! - wieder aus, und am Ende des Tages bekommst du eine Abrechnung - das waren bei mir gestern für die Metro- und Busfahrt zusammen 2,04 Euro, da kann man in Amsterdam nicht meckern.

Vom Bus hatte ich noch einen angeblich einen Kilometer langen Spaziergang (kam mir kürzer vor) in Richtung Stadion, aber das Stadion war noch nicht geöffnet. Also lief ich ins angrenzende Sportzentrum rein, fand die Seitentür zum Stadion sogar offen (und unbewacht) vor, drang trotzdem nicht ein, um mich drinnen zu verstecken, sondern guckte bei einem Fußballspiel der Mädels-U12 (?) zu.

So'n richtiges Kampfspiel ist das in dem Alter wirklich noch nicht, da haben viele noch Angst vor dem Ball ... Auch Fehlpässe gab es zur Genüge, aber wenigstens war die Stimmung sehr entspannt, da waren jedenfalls keine Eltern, die dem Schiedsrichter alle Schand sagten (und die beiden Male haben die Assistenten das Abseits m. E. auch richtig gesehen). Achso, zwei Regelanpassungen gibt es in der Spielklasse offenbar: Anstatt Einwurf spielt man mit dem Ball am Fuß weiter, und der Eckball findet von der Strafraumkante entfernt statt, weil die Mädels den Ball noch nicht so weit (und hoch) geschossen kriegen, dass das Sinn ergeben würde.

Eineinhalb Stunden vorm (Rugby-)Spiel waren die U12erinnen fertig, und ich lief in Richtung Stadion, das sich so langsam öffnete. Mein Schulfreund kam eine gute Stunde vor Spielbeginn, ich stellte meinen Rucksack noch ins Auto - und dann ging es ins Stadion. Da ist alles sehr freundschaftlich, auch mein deutscher Schal wurde freundlich ignoriert, Bier bekamen wir trotzdem ausgeschenkt, den niederländischen Schal, den mir die Leutchen meines Schulfreundes umhängen wollten, wurde abgelehnt - und eine halbe Stunde vor Spielbeginn saßen wir auf ziemlich guten Plätzen direkt am Malfeld.

Die erste Halbzeit war sehr erkämpft, bis zur 28. Minute stand es 0:0, dann zog Deutschland mit zwei verwandelten Straftritten mit 6:0 nicht wirklich davon. Kurz vor der Halbzeit erzielten die Niederlande ihren ersten Versuch und verkürzten zum 5:6, denn der Erhöhungstritt ging daneben. In der Halbzeit waren meine Hoffnungen wiedererwacht, aber dann gab es halt die zweite Spielhälfte, und da wurde es bitter, so bitter, dass die Deutschen nicht einmal die Zweistelligkeit schafften. Hmpf, sehr schade ...

Nach dem Spiel wanderten wir noch ein bisschen übers freigegebene Spielfeld, der niederländische Hakler (Nr. 2) wurde von (seinen?) Kindern getacklet, und auch die deutschen Spieler standen noch ein bisschen in der Gegend herum.

Schließlich brachen wir auch auf, fuhren über Flevoland (dort war ich noch nie gewesen) zurück in die Nähe von Zwolle und landeten schließlich in dem Landhaus, das mein Schuldfreund und seine Lebensgefährtin gekauft haben. Es gab lecker Wiener Schnitzel und danach unterhielten wir uns noch über Gott und die Welt, ehe ich - nach dem langen Tag - früh ins Bett ging ...

Nach dem Frühstück heute Morgen brachte der Kollesch mich zum Bahnhof in Zwolle, eben bin ich in Hengelo umgestiegen und werde jetzt so gegen 14 Uhr in Hannover sein. So'n entspannter Nachmittag in meiner Bude wird mir sicherlich auch guttun.

Heute gibt es auch Fotos, wenn auch "nur" vom Spiel gestern:

Viel zu gute Stimmung nach dem Spiel

Rugby Action

Gleich kommen die Hymnen

Tag der offenen Tür ...

Über die Gracht zum Stadion

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