... oder so ähnlich, hier sind die gesammelten Werke für Freitag, Samstag und Sonntag; ich bin gerade in Casablanca und berichte heute oder morgen Abend von den finalen Etappen, dann auch mit Bildern. Ahoi!
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30. März: Kriminell
… die Fährfahrt, der Transfer zum
Hotel, einfach alles – richtig Abenteuer war das heute, aber jetzt bin ich im
Hotel und schreibe diese Zeilen schon einmal vor, auch wenn ich sie
voraussichtlich erst am Sonntag Abend versenden kann. Das Meer rauscht, es geht
eine kühle Brise, was gut ist, weil mein Zimmer wieder keine Klimaanlage hat,
aber ich habe die Tür aufstehen und hoffe, dass nicht so viele Viecher hier
reinkommen …
Frühstück in Bissau (mit übrigens
hervorragenden Brötchen!) gab es im Restaurant im sechsten Stock, und von dort hatte
man eine schöne Aussicht, nicht nur auf den Platz des Reiches, von dem ich
gestern schon geschrieben hatte, sondern auch aufs Meer und ein bisschen aufs
Umland der Innenstadt von Bissau. Das Palastgebäude, von dem ich gestern Abend
schwadroniert hatte, ist wohl tatsächlich der Präsidentenpalast – ich hab mal
ein Foto gemacht, auch wenn ich fast sicher bin, dass das verboten ist, aber
sei’s drum …
Nach dem Auschecken (wieder viele
Formulare …) wanderte ich mit meinem Rollköfferchen in Richtung Hafen und sah
zwei Aushänge von Gesellschaften, die von Bissau nach Bubaque fahren. Die einen
sollten um 11 Uhr, die anderen um 13 Uhr fahren.
Die um 13 Uhr hatte ihr Büro in
unmittelbarer Nähe, sodass ich dort vorbeischlenderte – sie wollten ungefähr 24
Euro für die Überfahrt haben. Komisch, die vom Hotel hatten von 11 Euro
geschrieben. Da ich aber ohnehin früh am Strand sein wollte, wollte ich die um
11 Uhr in Augenschein nehmen und latschte zu deren Büro in der Nähe eines
Hotels.
Unterwegs wurde ich von Geldwechslern
und Parkplatzbewachern angesprochen, aber ich wollte nix. Ich kam zum Büro der
zweiten Gesellschaft – zu, na super … Also wanderte ich zurück zum Hafen, es
war inzwischen kurz vor zehn Uhr und guckte zu,
wie ein größeres Bötchen (kein Schiff!) beladen bzw. überladen wurde.
Auf dieses Bötchen wollte ich sicher nicht gehen, es hieß aber auch nicht so
wie das von der ersten Gesellschaft, und dieses Schiff war nicht in Sicht.
(Zwischendurch sah ich, wie ein Taxifahrer ein lebendes, quiekendes Schwein in
den Kofferraum seines Taxis verfrachtete …)
In der Ferne sah ich an einem
anderen Pier ein Schiff, in dessen Richtung Menschen liefen. Also verließ ich
mein Pier, fragte einen Soldaten nach der Gesellschaft und dieser wies mich in
die Richtung des Piers, an dem ich Menschen gesehen hatten.
Es war jetzt zeitlich ein bissel
eng, aber ich bekam noch für etwas über fünf Euro eine „normale“ Fahrkarte und
latschte aufs Schiff. Auch dieses war völlig überfüllt, und selbst einen
Stehplatz konnte ich nicht in Ruhe einnehmen.
Plötzlich winkten mich zwei junge
Frauen in den Innenbereich des Schiffs, der für „VIPs“ war. Nun hatte ich zwar
eine solche Fahrkarte nicht gelöst, aber sie machten mir trotzdem deutlich, ich
solle hier drinbleiben, was ich tat, denn hier hatte ich einen Sitzplatz.
Nun wollte ich nicht schwarzfahren
und zeigte dem Herrn, den ich als „Schaffner“ vermutete, meine Fahrkarte; er
meinte, ich solle ruhig sitzen bleiben, und dann war ich beruhigt, wobei ich
die zwei Euro Aufschlag eigentlich gerne sofort gezahlt hätte. Das war jetzt
mal positiver Rassismus … (Am Ende der Fahrt gab ich ihm die 1.500 CFA-Francs
in die Hand, er wollte sie immer noch nicht, aber als ich sie ihm „für seine
Tochter“ gab, nahm er sie an …)
Überraschenderweise fast pünktlich
ging es los, nur leider war die angegebene Fahrtzeit von dreieinhalb bis vier
Stunden deutlich zu optimistisch angegeben; am Ende waren es gut sieben
Stunden, die ich auf dem Kutter verbrachte, bis wir in Bubaque anlegten.
Ich trank mir anfangs mit zwei Bier
ein bisschen Mut an in der Hoffnung, dass die griechischstämmige Fähre nicht
absäuft, ansonsten las ich und verfolgte ein bisschen auf Google Maps, wo wir
waren. In diesem VIP-Raum wurde gekocht (!), mit Gas, es wurde ferngesehen, es
wurde getanzt, gestritten (jedenfalls hörten sich die lauten Gespräche wie
Streit an …), gesoffen und gekifft wurde auch – das pralle Leben spielte sich
auf dieser Fähre ab.
Als wir ziemlich genau um 18 Uhr in
Bubaque ankamen, lag unter Schiff deutlich unter der Hafenebene, was dazu
führte, dass die Gangway ziemlich hoch lag und die Leute auf die Reling steigen
mussten, um auf die Gangway zu klettern. In dem Gedränge wollte ich mit meinem
Rollkoffer nicht unterwegs sein, sodass ich noch ein bisschen an Bord blieb,
bis zumindest der VIP-Raum geleert war (zwischendurch regelte ein Typ von der
Nationalgarde die Aussteigereihenfolge, sehr bizarr …).
Nach einer halben Stunde war ich
dann draußen, aber von meinem Hotel ward niemand gesehen. Ich stand da rum,
hielt Ausschau, es blieb dabei – keiner war da. Dabei hatte ich denen doch
zweimal geschrieben, dass das mit dem Visum geklappt hatte und alles. Ich
guckte extra nochmal in meine Mails und sah dann mit Grausen, dass ich an eine
„Do-not-reply“-(Nicht-antworten-)Adresse geantwortet hatte: Ich bin es von
booking.com, meiner Leib- und Magenbuchungsseite, gewöhnt, dass man auf die
Benachrichtigung des Hotels mit „Antworten“ antworten kann. Das Hotel hier
hatte ich über einen anderen Anbieter gebucht, und da funktionierte das nicht.
Davon unabhängig hatte ich denen aber auch geschrieben, dass ich mich melde,
wenn etwas nicht klappt, sodass ich mich trotz meines Missgeschicks im Recht
sah – half aber alles nix, argh, das war jetzt ärgerlich …
Meine Versuche, einen dieser motorisierten
Bollerwagen zu organisieren, schlugen fehl, aber ein Motorradfahrer nahm sich
meiner an. Er bot mir an, mich zu fahren, was ich in Anbetracht meines
Rollkoffers für eine doofe Idee hielt, aber er schnappte sich den Koffer,
stellte ihn sich zwischen Lenker und Körper und bedeutete mir, aufzusteigen.
Also ging es wieder helmlos in
Afrika mit dem Motorrad über schlechte Asphaltstraßen (zwischendurch war’s
immer mal wieder Lehmboden, das war deutlich besser) in Richtung meines Hotels.
Es graute (weniger mir, sondern vor allem der Himmel), und während der Fahrt
wurde es dunkel. Mein Fahrer schaltete das Licht nur bei Bedarf an, was bei
kreuzenden Kühen und Wettrennen veranstaltenden Ferkeln (!) auf den Straßen für
leichtes Haarsträuben bei mir sorgte. Unterwegs winkten immer wieder Kinder dem
dicken Weißen zu, der natürlich zurückwinkte, jedenfalls solange, bis ihm vom
Festhalten seines Stoffbeutels die ganze linke Seite eingeschlafen war …
Nach einer guten Stunde Fahrt kamen
wir an einen Strand, und ich sollte absteigen und dem Fahrer hinterherlaufen.
Meinen Rollkoffer nahm er mit, aber mit meinen gut zwei Zentnern Zusatzgewicht
wäre das Motorrad wohl im Sand versunken …
Ich watschelte also in einer
wunderbaren Vollmondnacht an einem ruhigen Strand in die Richtung, in die das
Motorrad gefahren war. Plötzlich kam mir eine Frau entgegen, die mir den Beutel
entreißen wollte – in Wirklichkeit war es die Hausdame, weil die Besitzer wohl
heute Abend nicht da sind (okay, es ist Karfreitag, und das scheinen Spanier zu
sein …). Sie führte mich in mein Zimmer, das ziemlich groß ist, aber recht
schlicht eingerichtet ist, was sich aber durch den Meerblick von der Veranda
gut ertragen lässt. (Der Motorradfahrer wollte trotz zweifacher Nachfrage kein
Geld haben, und machte Zeichen, die ich so verstand, als dass er mit den
Hotelbesitzern ziemlich dicke sei … Naja, wenn sie mir die Fahrt abrechnen,
hoffe ich mal, dass es keinen Abenteuerzuschlag gibt.)
Essen oder Trinken bekam ich heute
Abend keines mehr, aber das werde ich überleben. Mal sehen, wie der Strandtag
hier morgen wird …
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31. März: Mit mehr Kühen als
Menschen
… teile ich mir den Strand auf
Bubaque, und als jemand den Begriff „Traumstrand“ erfunden hat, muss er hier
gewesen sein. Hier gibt es nicht nur feinen, weißen Sand, sondern auch ganz,
ganz wenig Müll am Strand und im Wasser und außerdem, noch besser, man kann
völlig gefahrlos in dem wunderbaren Meerchen hier schwimmen. Naja, das „Meerchen“
heißt Atlantischer Ozean, und wer diesen Blog verfolgt, hat gelesen, dass ich
mit dem Schwimmen im Meer in Westafrika so meine (negativen) Erfahrungen
gemacht habe, aber hier ist wirklich alles, alles toll am Strand.
Heute Morgen war ich gegen 7 Uhr
wach, cremte mich ordnungsgemäß ein und verließ dann das Zimmer durch die
Verandatür, vor der direkt der Strand liegt. Erst ging ich nach rechts, weil
mir nach links ein paar Kühe im Weg lagen und ich ihnen nicht in die Quere
kommen wollte. Rechts runter also sah ich nach ein paar Minuten Fußweg einige
Zelte mit Regenschutz darüber – das hatte mein Fahrer gestern also gemeint, als
er vom „campo“ sprach. Als ich an dem Camp vorbei war (kein Mensch war zu
sehen), sah ich den Strand in reinster Form, keine Bebauung, nur Wasser, Sand
und Dschungel dahinter – wenn die Anreise nicht so beschwerlich wäre (und die
Zimmer ein kleines bisschen besser), diese Insel würde überrannt werden von Touristen
auf der Suche nach dem ultimativen Strand (und genau dann, klar, wäre er nicht
mehr der Traumstrand, der er heute ist – also: pssst!).
Der Koch hier, Paul, hatte mein
Frühstück schon vorbereitet. Ich hatte so Durst, dass der Pfefferminztee so gut
schmeckte wie nie in meinem Leben, und so Hunger, dass die Bananen und Orangen
zu den süßesten gehören, die ich je aß (naja, jedenfalls die Bananen). Dazu gab
es Crêpe und eine Art Omelett (keine Ahnung, was da drin war …), dazu Yams und
frisch gebackenes Brot – sehr lecker und sehr guineisch, passt.
Nach dem Frühstück machte ich
Strandspaziergang Teil II. Ich hatte mir die Rindviecher jetzt lang genug
angeguckt, um zu entscheiden, dass sie ungefährlich sind. Also ging ich jetzt
nach links, festen Schrittes und mit ausreichendem Sicherheitsabstand, und sah
auch links herunter völlig unberührte Natur. Dazu gehört natürlich ein bisschen
Seetang am Strand, aber auch hier lag so wenig Müll herum, dass ich mich dann
nach diesem Verdauungsspaziergang ins Wasser traute.
Sanfte Wellen, das Wasser gar nicht
mal so richtig warm, Sandboden überall, nur ein paar Blätter im Wasser – zu
einem Traumstrand gehört für mich die Möglichkeit, traumhaft zu baden, und das
ist hier gegeben. Doch, hier gefällt es mir sehr, sehr gut …
Um 12.30 Uhr gab es Mittagessen und
Paul hatte einen sehr leckeren Fisch aufgetischt, die Kartoffeln waren okay,
die Spaghetti in Sahnesoße hätte er lassen können – die waren nicht schlecht,
aber mit der Sahne war das einfach so schwer, dass ich total satt war. (Das
Abendessen hätte ich fast ausfallen lassen, aber der Blick in Pauls traurige
Augen verriet mir, dass das keine gute Idee war. Auch so war aber keine gute
Idee, denn es gab schon wieder einen Monsterfisch, diesmal zwar „nur“ mit
Gemüse, aber ich musste trotzdem aufgeben …)
Nach dem Mittagessen sagte ich den
Herrschaften, dass ich ja am Ostersonntag wieder zurückmuss. Aber leider hatte
ich mich nicht verguckt, als ich meinte, gelesen zu haben, dass die Fähre, die
normalerweise am Sonntag zurückgeht, erst am Ostermontag fährt – ausnahmsweise.
Am Ende gab es die Möglichkeit von Schnellbootfahrten, entweder um 6 Uhr oder
um 10 Uhr, und ich entschied mich – wer wundert sich – für die um 10 Uhr.
Erstens musste ich nicht so früh aufstehen, und zweitens konnte ich nochmal schwimmen
gehen. Zahlen musste ich sofort, und 60 Euro für so eine Fahrt sind natürlich
nicht wenig Geld, aber so hatte ich Chance, am Ostersonntag eben das Meer zu
verabschieden und mich noch ein
bisschen in Bissau umzusehen.
Den Rest des Nachmittags verbummelte
ich mit Strandspaziergängen, ein bisschen Wasser und ein bisschen Bier, ehe ich
– nach dem oben beschriebenen Abendessen – dann früh Feierabend machte. (Achso,
abends kamen dann doch noch ein paar Menschen an den Strand, sodass es im Laufe
des Tages dann doch mehr Menschen als Kühe geworden waren, die mir dort
begegnet sind. Aber nur knapp …)
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1. April: Französisch
… habe ich heute mehr gesprochen als
Portugiesisch, aber das ist in einem Land, das trotz seiner portugiesischen
Kolonialvergangenheit seit ein paar Jahren Mitglied der Francophonie, also des
Bundes der französischsprachigen Staaten, ist, nicht ganz so verwunderlich wie
es zunächst anmutet.
Ich wachte drei Minuten vor dem
Wecker auf und begab mich ein letztes Mal für absehbare Zeit an den
afrikanischen Atlantikstrand (wenn alles gutgeht, bin ich in knapp zwei Wochen
am karibischen Atlantikstrand …). Ich nahm nochmal ein letztes Bad im relativ
kühlen Nass, ehe ich ins Zimmer ging, alles zusammenpackte und duschte.
Um 8 Uhr gab es Frühstück, weil ich
um 9 Uhr abgeholt werden sollte, damit ich pünktlich um 10 Uhr am Hafen bin, um
eineinhalb Stunden später, also um 11.30 Uhr, in Bissau am Hafen anzukommen.
Das mit den afrikanischen Zeitangaben hatte ich schon mehrmals beschrieben und
auch diesmal war der Einzige, der pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück da war,
meine Wenigkeit. Ich bin so deutsch manchmal …
Nein, Paul war auch schon fertig,
und ich bekam um kurz nach acht wieder mein leckeres Frühstück mit dem
undefinierbaren Omelett. Einen Tee aufs Haus bekam ich auch noch, um 8.45 Uhr
checkte ich aus und bezahlte mein Essen und den Transport (den Rest hatte ich
tatsächlich schon im November gezahlt, da war ich nicht mehr sicher gewesen …).
Um 9 Uhr war keiner da, um 9.15 Uhr nicht, um 9.30 Uhr trudelte der
Motorradfahrer wieder ein, Paul trug mir mein Gepäck über den Strand (das
Angebot nahm ich gerne wahr), wieder wurde mein Rollkoffer zwischen Lenker und
Fahrer eingeklemmt, und wieder ging es helmlos durch Afrika. Irgendwann wird
mir das mal zum Verhängnis, aber dieses Mal habe ich es wieder einmal überlebt.
Wir waren fast noch pünktlich um
10.05 Uhr am Hafen (unterwegs waren wir an einem Festivalgelände
vorbeigekommen, das sah gar nicht schlecht aus …), aber außer zwei Brasilianern
saß da keiner am Hafen. Kein Problem, Pauls Bruder, der gestern den ganzen Deal
schon eingefädelt hatte, erschien auf der Bildfläche und bat mich in das Haus
am Uferweg.
Es stellte sich heraus, dass ich mit
einem Schnellboot eines anderen Hotels auf Bubaque die Überfahrt wagen sollte,
und dort oben wartete ich ein bisschen zusammen mit Pauls Bruder und, wie sich herausstellte,
unserem Kapitän (der fragte, ob es in Deutschland auch „black men“ gäbe, was
ich mit „a few“ beantwortete …).
Gegen halb elf ging es in Richtung
Bötchen, das ich mit sechs Franzosen teilte (die mich selbstverständlichst mit „bonjour“
begrüßten). Joa, und dann ging es um kurz vor elf Uhr mit zwischen 25 und 42
km/h (laut GPS) in Richtung Bissau zurück.
Ich saß die erste Stunde auf der
Reling, aber nur solange, bis das Spritzwasser meine Jeans so durchnässt hatte,
dass ich in der rechten (und nur in der rechten) Kniekehle schon das Wasser
stehen hatte. Ich überlegte mir, dass es strategisch klüger wäre, wenn nur die
Franzosen an Bord denken würden, dass ich mich eingemacht hätte, und stand auf,
um mich ein bisschen zu trocknen.
Nach gut zwei Stunden Fahrt (40 km/h
auf dem Wasser ist eine lustige Angelegenheit, die, wenn man steht, ein
bisschen auf die Knie gehen kann, sobald das Boot wieder wie ein Brett aufs
Wasser aufschlägt) tuckerten wir in den Bissauer Hafen ein und wurden dort von
einem Kleinbus erwartet. Mein Gepäck wurde etwas abseits gestellt, ich stieg
aus, schnappte mir meinen Rollkoffer und ging „au revoir“ sagend an den
Franzosen und am verdutzten Fahrer des Minibusses vorbei in Richtung
Hafenstraße.
Heute Nacht, entschied ich mich,
würde ich mein Quartier in einem anderen Hotel aufschlagen (auch wenn der
Check-in nur auf Französisch ging …), und hier funktioniert die Klimaanlage
einigermaßen gut, dafür ist das WLAN nicht zu gebrauchen. Ich fürchte, meine
Mutter schlägt gerade (es ist 17.45 Uhr am Sonntag, da ich diese Zeilen
schreiben) bei der deutschen Botschaft im Senegal und bei der portugiesischen
Botschaft hier in Guinea-Bissau (die ist nämlich für EU-Bürger zuständig, deren
Länder hier keine Botschaft haben) Alarm, weil ich mich noch nicht
zurückgemeldet habe, aber ich kann ja nix machen – auch mein Handy meldet sich
in keinem hiesigen Netz an. Naja, ich werde morgen Mittag aus Lissabon anrufen,
dann wird das schon passen.
Ich ging durch die ausgestorbene Innenstadt
von Bissau in Richtung Bissau Velho, also Alt-Bissau, guckte mich in den
verwunschenen Gässchen dort ein wenig um, trank im Hotel Império ein Bier in
der (enttäuschten) Hoffnung, dass ich das WLAN dort noch nutzen könnte. Währenddessen
schmierte mein Handy ab (Akku zu heiß), sodass ich nach dem Bier ins „Papa Loca“
wanderte und dort zu Mittag/Abend essen wollte.
Ich hatte in den ganzen Tagen hier
keinen Reis bekommen, obwohl das hier angeblich die Hauptsättigungsbeilage ist,
aber heute bekam ich Reis und Pommes und ein Fischfilet mit obendruff Muscheln
und Garnelen. Freunde, das war sehr lecker, das Papa Loca kommt in meine
Restaurantempfehlungen!
Joa, und danach schlenderte ich heim
ins Hotel, an einem Fußballplatz vorbei und an Frauen, die Austern
verkauften, als ich in der Nähe meines
Hotels Rauchwolken sah. Schockschwerenot! Naja, zum Glück brannte „nur“ der
Acker gegenüber, und die Feuerwehr hat auch schon gelöscht, sodass nichts
passiert zu sein scheint.
Heute Nacht geht um 1.30 Uhr mein
Wecker und danach geht es zum Flughafen, damit ich über Casablanca nach
Lissabon fliegen kann. Ich werde berichten, ob das alles gut klappt …
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