Meine Länder

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Montag, 2. April 2018

Kriminelle Kühe muhen auf Französisch


... oder so ähnlich, hier sind die gesammelten Werke für Freitag, Samstag und Sonntag; ich bin gerade in Casablanca und berichte heute oder morgen Abend von den finalen Etappen, dann auch mit Bildern. Ahoi!

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30. März: Kriminell

… die Fährfahrt, der Transfer zum Hotel, einfach alles – richtig Abenteuer war das heute, aber jetzt bin ich im Hotel und schreibe diese Zeilen schon einmal vor, auch wenn ich sie voraussichtlich erst am Sonntag Abend versenden kann. Das Meer rauscht, es geht eine kühle Brise, was gut ist, weil mein Zimmer wieder keine Klimaanlage hat, aber ich habe die Tür aufstehen und hoffe, dass nicht so viele Viecher hier reinkommen …

Frühstück in Bissau (mit übrigens hervorragenden Brötchen!) gab es im Restaurant im sechsten Stock, und von dort hatte man eine schöne Aussicht, nicht nur auf den Platz des Reiches, von dem ich gestern schon geschrieben hatte, sondern auch aufs Meer und ein bisschen aufs Umland der Innenstadt von Bissau. Das Palastgebäude, von dem ich gestern Abend schwadroniert hatte, ist wohl tatsächlich der Präsidentenpalast – ich hab mal ein Foto gemacht, auch wenn ich fast sicher bin, dass das verboten ist, aber sei’s drum …

Nach dem Auschecken (wieder viele Formulare …) wanderte ich mit meinem Rollköfferchen in Richtung Hafen und sah zwei Aushänge von Gesellschaften, die von Bissau nach Bubaque fahren. Die einen sollten um 11 Uhr, die anderen um 13 Uhr fahren.

Die um 13 Uhr hatte ihr Büro in unmittelbarer Nähe, sodass ich dort vorbeischlenderte – sie wollten ungefähr 24 Euro für die Überfahrt haben. Komisch, die vom Hotel hatten von 11 Euro geschrieben. Da ich aber ohnehin früh am Strand sein wollte, wollte ich die um 11 Uhr in Augenschein nehmen und latschte zu deren Büro in der Nähe eines Hotels.

Unterwegs wurde ich von Geldwechslern und Parkplatzbewachern angesprochen, aber ich wollte nix. Ich kam zum Büro der zweiten Gesellschaft – zu, na super … Also wanderte ich zurück zum Hafen, es war inzwischen kurz vor zehn Uhr und guckte zu,  wie ein größeres Bötchen (kein Schiff!) beladen bzw. überladen wurde. Auf dieses Bötchen wollte ich sicher nicht gehen, es hieß aber auch nicht so wie das von der ersten Gesellschaft, und dieses Schiff war nicht in Sicht. (Zwischendurch sah ich, wie ein Taxifahrer ein lebendes, quiekendes Schwein in den Kofferraum seines Taxis verfrachtete …)

In der Ferne sah ich an einem anderen Pier ein Schiff, in dessen Richtung Menschen liefen. Also verließ ich mein Pier, fragte einen Soldaten nach der Gesellschaft und dieser wies mich in die Richtung des Piers, an dem ich Menschen gesehen hatten.

Es war jetzt zeitlich ein bissel eng, aber ich bekam noch für etwas über fünf Euro eine „normale“ Fahrkarte und latschte aufs Schiff. Auch dieses war völlig überfüllt, und selbst einen Stehplatz konnte ich nicht in Ruhe einnehmen.

Plötzlich winkten mich zwei junge Frauen in den Innenbereich des Schiffs, der für „VIPs“ war. Nun hatte ich zwar eine solche Fahrkarte nicht gelöst, aber sie machten mir trotzdem deutlich, ich solle hier drinbleiben, was ich tat, denn hier hatte ich einen Sitzplatz.

Nun wollte ich nicht schwarzfahren und zeigte dem Herrn, den ich als „Schaffner“ vermutete, meine Fahrkarte; er meinte, ich solle ruhig sitzen bleiben, und dann war ich beruhigt, wobei ich die zwei Euro Aufschlag eigentlich gerne sofort gezahlt hätte. Das war jetzt mal positiver Rassismus … (Am Ende der Fahrt gab ich ihm die 1.500 CFA-Francs in die Hand, er wollte sie immer noch nicht, aber als ich sie ihm „für seine Tochter“ gab, nahm er sie an …)

Überraschenderweise fast pünktlich ging es los, nur leider war die angegebene Fahrtzeit von dreieinhalb bis vier Stunden deutlich zu optimistisch angegeben; am Ende waren es gut sieben Stunden, die ich auf dem Kutter verbrachte, bis wir in Bubaque anlegten.

Ich trank mir anfangs mit zwei Bier ein bisschen Mut an in der Hoffnung, dass die griechischstämmige Fähre nicht absäuft, ansonsten las ich und verfolgte ein bisschen auf Google Maps, wo wir waren. In diesem VIP-Raum wurde gekocht (!), mit Gas, es wurde ferngesehen, es wurde getanzt, gestritten (jedenfalls hörten sich die lauten Gespräche wie Streit an …), gesoffen und gekifft wurde auch – das pralle Leben spielte sich auf dieser Fähre ab.

Als wir ziemlich genau um 18 Uhr in Bubaque ankamen, lag unter Schiff deutlich unter der Hafenebene, was dazu führte, dass die Gangway ziemlich hoch lag und die Leute auf die Reling steigen mussten, um auf die Gangway zu klettern. In dem Gedränge wollte ich mit meinem Rollkoffer nicht unterwegs sein, sodass ich noch ein bisschen an Bord blieb, bis zumindest der VIP-Raum geleert war (zwischendurch regelte ein Typ von der Nationalgarde die Aussteigereihenfolge, sehr bizarr …).

Nach einer halben Stunde war ich dann draußen, aber von meinem Hotel ward niemand gesehen. Ich stand da rum, hielt Ausschau, es blieb dabei – keiner war da. Dabei hatte ich denen doch zweimal geschrieben, dass das mit dem Visum geklappt hatte und alles. Ich guckte extra nochmal in meine Mails und sah dann mit Grausen, dass ich an eine „Do-not-reply“-(Nicht-antworten-)Adresse geantwortet hatte: Ich bin es von booking.com, meiner Leib- und Magenbuchungsseite, gewöhnt, dass man auf die Benachrichtigung des Hotels mit „Antworten“ antworten kann. Das Hotel hier hatte ich über einen anderen Anbieter gebucht, und da funktionierte das nicht. Davon unabhängig hatte ich denen aber auch geschrieben, dass ich mich melde, wenn etwas nicht klappt, sodass ich mich trotz meines Missgeschicks im Recht sah – half aber alles nix, argh, das war jetzt ärgerlich …

Meine Versuche, einen dieser motorisierten Bollerwagen zu organisieren, schlugen fehl, aber ein Motorradfahrer nahm sich meiner an. Er bot mir an, mich zu fahren, was ich in Anbetracht meines Rollkoffers für eine doofe Idee hielt, aber er schnappte sich den Koffer, stellte ihn sich zwischen Lenker und Körper und bedeutete mir, aufzusteigen.

Also ging es wieder helmlos in Afrika mit dem Motorrad über schlechte Asphaltstraßen (zwischendurch war’s immer mal wieder Lehmboden, das war deutlich besser) in Richtung meines Hotels. Es graute (weniger mir, sondern vor allem der Himmel), und während der Fahrt wurde es dunkel. Mein Fahrer schaltete das Licht nur bei Bedarf an, was bei kreuzenden Kühen und Wettrennen veranstaltenden Ferkeln (!) auf den Straßen für leichtes Haarsträuben bei mir sorgte. Unterwegs winkten immer wieder Kinder dem dicken Weißen zu, der natürlich zurückwinkte, jedenfalls solange, bis ihm vom Festhalten seines Stoffbeutels die ganze linke Seite eingeschlafen war …

Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir an einen Strand, und ich sollte absteigen und dem Fahrer hinterherlaufen. Meinen Rollkoffer nahm er mit, aber mit meinen gut zwei Zentnern Zusatzgewicht wäre das Motorrad wohl im Sand versunken …

Ich watschelte also in einer wunderbaren Vollmondnacht an einem ruhigen Strand in die Richtung, in die das Motorrad gefahren war. Plötzlich kam mir eine Frau entgegen, die mir den Beutel entreißen wollte – in Wirklichkeit war es die Hausdame, weil die Besitzer wohl heute Abend nicht da sind (okay, es ist Karfreitag, und das scheinen Spanier zu sein …). Sie führte mich in mein Zimmer, das ziemlich groß ist, aber recht schlicht eingerichtet ist, was sich aber durch den Meerblick von der Veranda gut ertragen lässt. (Der Motorradfahrer wollte trotz zweifacher Nachfrage kein Geld haben, und machte Zeichen, die ich so verstand, als dass er mit den Hotelbesitzern ziemlich dicke sei … Naja, wenn sie mir die Fahrt abrechnen, hoffe ich mal, dass es keinen Abenteuerzuschlag gibt.)

Essen oder Trinken bekam ich heute Abend keines mehr, aber das werde ich überleben. Mal sehen, wie der Strandtag hier morgen wird …

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31. März: Mit mehr Kühen als Menschen

… teile ich mir den Strand auf Bubaque, und als jemand den Begriff „Traumstrand“ erfunden hat, muss er hier gewesen sein. Hier gibt es nicht nur feinen, weißen Sand, sondern auch ganz, ganz wenig Müll am Strand und im Wasser und außerdem, noch besser, man kann völlig gefahrlos in dem wunderbaren Meerchen hier schwimmen. Naja, das „Meerchen“ heißt Atlantischer Ozean, und wer diesen Blog verfolgt, hat gelesen, dass ich mit dem Schwimmen im Meer in Westafrika so meine (negativen) Erfahrungen gemacht habe, aber hier ist wirklich alles, alles toll am Strand.

Heute Morgen war ich gegen 7 Uhr wach, cremte mich ordnungsgemäß ein und verließ dann das Zimmer durch die Verandatür, vor der direkt der Strand liegt. Erst ging ich nach rechts, weil mir nach links ein paar Kühe im Weg lagen und ich ihnen nicht in die Quere kommen wollte. Rechts runter also sah ich nach ein paar Minuten Fußweg einige Zelte mit Regenschutz darüber – das hatte mein Fahrer gestern also gemeint, als er vom „campo“ sprach. Als ich an dem Camp vorbei war (kein Mensch war zu sehen), sah ich den Strand in reinster Form, keine Bebauung, nur Wasser, Sand und Dschungel dahinter – wenn die Anreise nicht so beschwerlich wäre (und die Zimmer ein kleines bisschen besser), diese Insel würde überrannt werden von Touristen auf der Suche nach dem ultimativen Strand (und genau dann, klar, wäre er nicht mehr der Traumstrand, der er heute ist – also: pssst!).

Der Koch hier, Paul, hatte mein Frühstück schon vorbereitet. Ich hatte so Durst, dass der Pfefferminztee so gut schmeckte wie nie in meinem Leben, und so Hunger, dass die Bananen und Orangen zu den süßesten gehören, die ich je aß (naja, jedenfalls die Bananen). Dazu gab es Crêpe und eine Art Omelett (keine Ahnung, was da drin war …), dazu Yams und frisch gebackenes Brot – sehr lecker und sehr guineisch, passt.

Nach dem Frühstück machte ich Strandspaziergang Teil II. Ich hatte mir die Rindviecher jetzt lang genug angeguckt, um zu entscheiden, dass sie ungefährlich sind. Also ging ich jetzt nach links, festen Schrittes und mit ausreichendem Sicherheitsabstand, und sah auch links herunter völlig unberührte Natur. Dazu gehört natürlich ein bisschen Seetang am Strand, aber auch hier lag so wenig Müll herum, dass ich mich dann nach diesem Verdauungsspaziergang ins Wasser traute.

Sanfte Wellen, das Wasser gar nicht mal so richtig warm, Sandboden überall, nur ein paar Blätter im Wasser – zu einem Traumstrand gehört für mich die Möglichkeit, traumhaft zu baden, und das ist hier gegeben. Doch, hier gefällt es mir sehr, sehr gut …

Um 12.30 Uhr gab es Mittagessen und Paul hatte einen sehr leckeren Fisch aufgetischt, die Kartoffeln waren okay, die Spaghetti in Sahnesoße hätte er lassen können – die waren nicht schlecht, aber mit der Sahne war das einfach so schwer, dass ich total satt war. (Das Abendessen hätte ich fast ausfallen lassen, aber der Blick in Pauls traurige Augen verriet mir, dass das keine gute Idee war. Auch so war aber keine gute Idee, denn es gab schon wieder einen Monsterfisch, diesmal zwar „nur“ mit Gemüse, aber ich musste trotzdem aufgeben …)

Nach dem Mittagessen sagte ich den Herrschaften, dass ich ja am Ostersonntag wieder zurückmuss. Aber leider hatte ich mich nicht verguckt, als ich meinte, gelesen zu haben, dass die Fähre, die normalerweise am Sonntag zurückgeht, erst am Ostermontag fährt – ausnahmsweise. Am Ende gab es die Möglichkeit von Schnellbootfahrten, entweder um 6 Uhr oder um 10 Uhr, und ich entschied mich – wer wundert sich – für die um 10 Uhr. Erstens musste ich nicht so früh aufstehen, und zweitens konnte ich nochmal schwimmen gehen. Zahlen musste ich sofort, und 60 Euro für so eine Fahrt sind natürlich nicht wenig Geld, aber so hatte ich Chance, am Ostersonntag eben das Meer zu verabschieden und mich noch ein bisschen in Bissau umzusehen.

Den Rest des Nachmittags verbummelte ich mit Strandspaziergängen, ein bisschen Wasser und ein bisschen Bier, ehe ich – nach dem oben beschriebenen Abendessen – dann früh Feierabend machte. (Achso, abends kamen dann doch noch ein paar Menschen an den Strand, sodass es im Laufe des Tages dann doch mehr Menschen als Kühe geworden waren, die mir dort begegnet sind. Aber nur knapp …)

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1. April: Französisch

… habe ich heute mehr gesprochen als Portugiesisch, aber das ist in einem Land, das trotz seiner portugiesischen Kolonialvergangenheit seit ein paar Jahren Mitglied der Francophonie, also des Bundes der französischsprachigen Staaten, ist, nicht ganz so verwunderlich wie es zunächst anmutet.

Ich wachte drei Minuten vor dem Wecker auf und begab mich ein letztes Mal für absehbare Zeit an den afrikanischen Atlantikstrand (wenn alles gutgeht, bin ich in knapp zwei Wochen am karibischen Atlantikstrand …). Ich nahm nochmal ein letztes Bad im relativ kühlen Nass, ehe ich ins Zimmer ging, alles zusammenpackte und duschte.

Um 8 Uhr gab es Frühstück, weil ich um 9 Uhr abgeholt werden sollte, damit ich pünktlich um 10 Uhr am Hafen bin, um eineinhalb Stunden später, also um 11.30 Uhr, in Bissau am Hafen anzukommen. Das mit den afrikanischen Zeitangaben hatte ich schon mehrmals beschrieben und auch diesmal war der Einzige, der pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück da war, meine Wenigkeit. Ich bin so deutsch manchmal …

Nein, Paul war auch schon fertig, und ich bekam um kurz nach acht wieder mein leckeres Frühstück mit dem undefinierbaren Omelett. Einen Tee aufs Haus bekam ich auch noch, um 8.45 Uhr checkte ich aus und bezahlte mein Essen und den Transport (den Rest hatte ich tatsächlich schon im November gezahlt, da war ich nicht mehr sicher gewesen …). Um 9 Uhr war keiner da, um 9.15 Uhr nicht, um 9.30 Uhr trudelte der Motorradfahrer wieder ein, Paul trug mir mein Gepäck über den Strand (das Angebot nahm ich gerne wahr), wieder wurde mein Rollkoffer zwischen Lenker und Fahrer eingeklemmt, und wieder ging es helmlos durch Afrika. Irgendwann wird mir das mal zum Verhängnis, aber dieses Mal habe ich es wieder einmal überlebt.

Wir waren fast noch pünktlich um 10.05 Uhr am Hafen (unterwegs waren wir an einem Festivalgelände vorbeigekommen, das sah gar nicht schlecht aus …), aber außer zwei Brasilianern saß da keiner am Hafen. Kein Problem, Pauls Bruder, der gestern den ganzen Deal schon eingefädelt hatte, erschien auf der Bildfläche und bat mich in das Haus am Uferweg.

Es stellte sich heraus, dass ich mit einem Schnellboot eines anderen Hotels auf Bubaque die Überfahrt wagen sollte, und dort oben wartete ich ein bisschen zusammen mit Pauls Bruder und, wie sich herausstellte, unserem Kapitän (der fragte, ob es in Deutschland auch „black men“ gäbe, was ich mit „a few“ beantwortete …).

Gegen halb elf ging es in Richtung Bötchen, das ich mit sechs Franzosen teilte (die mich selbstverständlichst mit „bonjour“ begrüßten). Joa, und dann ging es um kurz vor elf Uhr mit zwischen 25 und 42 km/h (laut GPS) in Richtung Bissau zurück.

Ich saß die erste Stunde auf der Reling, aber nur solange, bis das Spritzwasser meine Jeans so durchnässt hatte, dass ich in der rechten (und nur in der rechten) Kniekehle schon das Wasser stehen hatte. Ich überlegte mir, dass es strategisch klüger wäre, wenn nur die Franzosen an Bord denken würden, dass ich mich eingemacht hätte, und stand auf, um mich ein bisschen zu trocknen.

Nach gut zwei Stunden Fahrt (40 km/h auf dem Wasser ist eine lustige Angelegenheit, die, wenn man steht, ein bisschen auf die Knie gehen kann, sobald das Boot wieder wie ein Brett aufs Wasser aufschlägt) tuckerten wir in den Bissauer Hafen ein und wurden dort von einem Kleinbus erwartet. Mein Gepäck wurde etwas abseits gestellt, ich stieg aus, schnappte mir meinen Rollkoffer und ging „au revoir“ sagend an den Franzosen und am verdutzten Fahrer des Minibusses vorbei in Richtung Hafenstraße.

Heute Nacht, entschied ich mich, würde ich mein Quartier in einem anderen Hotel aufschlagen (auch wenn der Check-in nur auf Französisch ging …), und hier funktioniert die Klimaanlage einigermaßen gut, dafür ist das WLAN nicht zu gebrauchen. Ich fürchte, meine Mutter schlägt gerade (es ist 17.45 Uhr am Sonntag, da ich diese Zeilen schreiben) bei der deutschen Botschaft im Senegal und bei der portugiesischen Botschaft hier in Guinea-Bissau (die ist nämlich für EU-Bürger zuständig, deren Länder hier keine Botschaft haben) Alarm, weil ich mich noch nicht zurückgemeldet habe, aber ich kann ja nix machen – auch mein Handy meldet sich in keinem hiesigen Netz an. Naja, ich werde morgen Mittag aus Lissabon anrufen, dann wird das schon passen.

Ich ging durch die ausgestorbene Innenstadt von Bissau in Richtung Bissau Velho, also Alt-Bissau, guckte mich in den verwunschenen Gässchen dort ein wenig um, trank im Hotel Império ein Bier in der (enttäuschten) Hoffnung, dass ich das WLAN dort noch nutzen könnte. Währenddessen schmierte mein Handy ab (Akku zu heiß), sodass ich nach dem Bier ins „Papa Loca“ wanderte und dort zu Mittag/Abend essen wollte.

Ich hatte in den ganzen Tagen hier keinen Reis bekommen, obwohl das hier angeblich die Hauptsättigungsbeilage ist, aber heute bekam ich Reis und Pommes und ein Fischfilet mit obendruff Muscheln und Garnelen. Freunde, das war sehr lecker, das Papa Loca kommt in meine Restaurantempfehlungen!

Joa, und danach schlenderte ich heim ins Hotel, an einem Fußballplatz vorbei und an Frauen, die Austern verkauften,  als ich in der Nähe meines Hotels Rauchwolken sah. Schockschwerenot! Naja, zum Glück brannte „nur“ der Acker gegenüber, und die Feuerwehr hat auch schon gelöscht, sodass nichts passiert zu sein scheint.

Heute Nacht geht um 1.30 Uhr mein Wecker und danach geht es zum Flughafen, damit ich über Casablanca nach Lissabon fliegen kann. Ich werde berichten, ob das alles gut klappt …

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