„Wo sind denn die Touristen?“, hätte ich heute fast die Aufseher an den Ruinen von Copán gefragt, denn die erste Stunde, die ich an diesem Weltkulturerbe verbrachte, sah ich genau null andere Touristen – es war unglaublich.
Der Tag hatte ein wenig verhäfelt angefangen, denn ich war wieder einmal viel zu früh wach. Um 4 Uhr musste ich auf die Toilette und das Bett sah mich zwar wieder, aber nicht mehr in der Horizontalen … Ich las ein wenig im Internet, und um 6 Uhr klingelte der Wecker offiziell. Ich duschte, packte, checkte aus und hinterließ mein Gepäck im Hotel. Danach lief ich zu einer sehr empfohlenen pupusería, also einer Gaststätte, in der man Pupusas bekommt. Um 6.58 Uhr versuchte ich, die Tür zu öffnen, aber es war zu, obwohl „abierto/open“ dran stand. Ich lief noch einmal eine Runde um den Block, fand keine andere pupusería und versuchte es noch einmal dort.
Diesmal war offen, und ich setzte mich an einen Tisch. Die sehr freundliche Bedienung brachte die Speisekarte, und ich musste erstmal fragen, wieviele Pupusas man denn so ist. Sie meinte, so zwei bis drei … Nun denn, ich bestellte natürlich drei, und zwar eine mit Hühnchen, eine mit frijoles und eine mit Käse. (Frijoles sind, wie sich herausstellte und worauf man früher hätte kommen können, Bohnen – juche, da war die Bohnenpampe wieder …) Nach einiger Zeit kam das Frühstück, und ich konnte diese Pupusas genauer unter die Lupe nehmen. Dabei handelt es sich um Maisküchlein, in die die gewünschte Füllung hineingetan und dann alles zusammen gebraten wird. Dazu gereicht wurde eine Mischung aus roter Bete und Krautsalat sowie eine Chilisauce, die ich als dickflüssiger einschätzte als sie war, was dazu führte, dass ich einen ganzen Schwall von dem Zeug auf dem Teller hatte. Ich war tapfer, und verputzte alles. Begeistert war ich von der Hühnchen-Füllung, auch die Käsefüllung war gut, und die Bohnenpampenfüllung konnte man auch essen, passte also alles.
Zu der ganzen Mahlzeit trank ich einen Kaffee.
Hallo? Haaalllooo? Kann jemand bitte mal einen Krankenwagen für jeden meiner Kollegen bestellen, die diesen Blog lesen? „Der und Kaffee? Das geht doch gar nicht …“ Nunja, ich war in Honduras, und da war ich der Ansicht, ich müsste mal einen original honduranischen Kaffee probieren. Schlecht war der sicher nicht, sogar trinkbar, aber so ganz meins wird diese Brühe selbst dann noch nicht …
Es war 7.50 Uhr, als ich zahlte und mich auf den Fußweg zum Haupteingang der Ruinen von Copán machte. Es gibt nicht viele Touristen, die da zu Fuß hinlaufen, die meisten fahren im Tourbus oder im Tuktuk, aber ich wollte halt jetzt mal laufen, und soooo weit war das jetzt auch nicht.
Der Tag hatte ein wenig verhäfelt angefangen, denn ich war wieder einmal viel zu früh wach. Um 4 Uhr musste ich auf die Toilette und das Bett sah mich zwar wieder, aber nicht mehr in der Horizontalen … Ich las ein wenig im Internet, und um 6 Uhr klingelte der Wecker offiziell. Ich duschte, packte, checkte aus und hinterließ mein Gepäck im Hotel. Danach lief ich zu einer sehr empfohlenen pupusería, also einer Gaststätte, in der man Pupusas bekommt. Um 6.58 Uhr versuchte ich, die Tür zu öffnen, aber es war zu, obwohl „abierto/open“ dran stand. Ich lief noch einmal eine Runde um den Block, fand keine andere pupusería und versuchte es noch einmal dort.
Diesmal war offen, und ich setzte mich an einen Tisch. Die sehr freundliche Bedienung brachte die Speisekarte, und ich musste erstmal fragen, wieviele Pupusas man denn so ist. Sie meinte, so zwei bis drei … Nun denn, ich bestellte natürlich drei, und zwar eine mit Hühnchen, eine mit frijoles und eine mit Käse. (Frijoles sind, wie sich herausstellte und worauf man früher hätte kommen können, Bohnen – juche, da war die Bohnenpampe wieder …) Nach einiger Zeit kam das Frühstück, und ich konnte diese Pupusas genauer unter die Lupe nehmen. Dabei handelt es sich um Maisküchlein, in die die gewünschte Füllung hineingetan und dann alles zusammen gebraten wird. Dazu gereicht wurde eine Mischung aus roter Bete und Krautsalat sowie eine Chilisauce, die ich als dickflüssiger einschätzte als sie war, was dazu führte, dass ich einen ganzen Schwall von dem Zeug auf dem Teller hatte. Ich war tapfer, und verputzte alles. Begeistert war ich von der Hühnchen-Füllung, auch die Käsefüllung war gut, und die Bohnenpampenfüllung konnte man auch essen, passte also alles.
Zu der ganzen Mahlzeit trank ich einen Kaffee.
Hallo? Haaalllooo? Kann jemand bitte mal einen Krankenwagen für jeden meiner Kollegen bestellen, die diesen Blog lesen? „Der und Kaffee? Das geht doch gar nicht …“ Nunja, ich war in Honduras, und da war ich der Ansicht, ich müsste mal einen original honduranischen Kaffee probieren. Schlecht war der sicher nicht, sogar trinkbar, aber so ganz meins wird diese Brühe selbst dann noch nicht …
Es war 7.50 Uhr, als ich zahlte und mich auf den Fußweg zum Haupteingang der Ruinen von Copán machte. Es gibt nicht viele Touristen, die da zu Fuß hinlaufen, die meisten fahren im Tourbus oder im Tuktuk, aber ich wollte halt jetzt mal laufen, und soooo weit war das jetzt auch nicht.
Um Punkt acht Uhr fiel ich in das Besucherzentrum ein, in dem gähnende Leere herrschte, um 8.01 Uhr hatte ich meine Eintrittskarte (15 Dollar für die Ruinen, nicht wenig, aber es lohnte sich) und um 8.07 Uhr betrat ich als erster Besucher am heutigen Tag den umzäunten Bereich mit den Hauptsehenswürdigkeiten. Ich hatte damit gerechnet, dass ich Schlange stehen müsste, weil noch viele andere auf die Idee kommen würden, möglichst früh hier zu sein, aber Pustekuchen …
Ich traute dem Braten nicht, aber als ich nach ein paar Metern auf den Hauptplatz kam und dort nur einer oder zwei Aufseher erblickte, die gerade die Blätter zusammenharkten, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich hoffe, ich habe nicht zu laut gejauchzt vor Freude, aber das war unglaublich – da stehen 1.400 Jahre alte Stelen in der Gegend herum, riesige Pyramiden und ich hatte alles für mich allein. Wow ….
Copán war ein Königreich im äußersten Südosten der Maya-Zivilisation, gegründet im fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung, untergegangen im neunten Jahrhundert, und ist bekannt für die feinziselierten Stelen, die viele der 16 Könige aus der Herrscherdynastie in Auftrag gegeben haben. Es ist faszinierend, nach weit über tausend Jahren vor diesen Bildhauerarbeiten zu stehen und noch so viele Details erkennen zu können. Auch die eher flachen Skulpturen, „Altare“ genannt, sind wunderbar gearbeitet; eine der Hauptsehenswürdigkeiten Copáns ist der sogenannte „Altar Q“, auf dem alle 16 Herrscher abgebildet sind – die Nachbildung steht mitten auf dem Westhof, das Original im Museum.
Auf dem Hauptplatz sieht man aber, neben einem uralten Baum, auch noch ein paar Gebäude, von denen ich eines besonders interessant fand, nämlich den „Sportplatz“. Das klingt jetzt ein wenig zu profan, aber in vielen Maya-Städten gibt es einen Platz, auf dem das mesoamerikanische Ballspiel gespielt wurde, von dem niemand so ganz genau weiß, wie es denn gespielt wurde. Jedenfalls handelt es sich dabei um einen relativ schmalen Gang (ein paar Meter breit), an deren beiden Seiten nach außen hin ansteigende Wände (von etwa hüfthoch bis deutlich über Kopfhöhe) liegen. Irgendwie musste man wohl den schweren (4 kg!) Gummiball mit der Hüfte auf diese Wände befördern und dafür sorgen, dass der Gegner nicht mehr an den Ball kam.
Es gibt den schönen Satz, dass es falsch sei zu behaupten, beim Fußball gehe es um Leben und Tod, denn in Wirklichkeit sei Fußball viel bedeutsamer, aber hier ging es wohl manchmal wirklich um Leben und Tod, denn der Verlierer wurde – jedenfalls in der Spätphase der Kultur und bei besonderen Anlässen – geopfert. Da wäre ich nicht angetreten …
Hinter dem Platz sind zwei große Pyramiden, wobei über der einen Seite der einen Pyramide eine hässliche Plane gespannt ist. Die Plane ist hässlich, aber sie ist sehr sinnvoll, denn unter ihr liegt eine weitere Hauptsehenswürdigkeit von Copán, nämlich die Hieroglyphentreppe. Dieses beeindruckende Stück Mayakultur besteht aus 62 Stufen, auf die der längste zusammenhängende Hierogylphentext gemeißelt wurde, der überhaupt bekannt ist in der gesamten Maya-Zivilisation – dass da eine Plane drüberkommt, ist richtig und gut, denn der Zahn der Zeit hat schon ganz schön an dem guten Stück genagt.
Ich stieg auf die andere Pyramide drauf (immer noch kein Mensch zu sehen außer dem einen oder anderen vigilante, Wächter) und hatte von dort einen fantastischen Blick sowohl auf den Hauptplatz als auch auf die Akropolis. Natürlich erkundete ich auch die königlichen Gebäude mit den westlich und östlich der großen Pyramide gelegenen Höfen, während ich in die von Archäologen in den letzten Jahrzehnten gegrabenen Tunnel nicht einstieg – angeblich lohnt sich das für den Laien nicht so richtig, da habe ich es sein lassen …
Um 9.03 Uhr, eine Stunde nach meinem Betreten des Geländes, ich hatte gerade einen Blick auf den „cementerio“ (Friedhof) genannten ehemaligen königlichen Wohnbezirk genossen, erblickte ich die ersten anderen Touristen, und das war gleich eine Zwanzig-Mann-Truppe. Ich nahm Reißaus und ging wieder zurück zum Hauptplatz, den ich nun noch einmal genauer erkundete – er war immer noch fantastisch und höchst beeindruckend.
Den früher einmal ausgeschilderten Weg zu den Sepulturas, einem großen Feld von Ausgrabungen früherer Wohnhäuser, gibt es nicht mehr, sodass ich an der Straße entlang 20 Minuten hätte laufen müssen – ich entschied mich, das spontan zu entscheiden, wenn ich denn die Anlage verlassen würde. Auf dem Weg hinaus wurde ich von etlichen Papageien überflogen, die hier ausgewildert werden sollen (der rote Ara, oder wie der auf Deutsch heißen mag, ist der honduranische Wappenvogel), ich warnte die Tiere, dass ich sie holen komme, wenn sie ihr Geschäft auf mich machen würden, und nach dieser ernsten Warnung waren sie lieb und ließen mich in Ruhe …
Ein kurzer Abstecher zu einem weiteren Grabungsfeld folgte, ehe ich dann die Anlage verließ. Ich hatte nun noch ein, zwei Stunden Zeit und entschied mich nun, mir das Museum anzuschauen. Ich drückte weitere sieben Dollar ab, aber auch die lohnten sich, selbst wenn ich nur eine knappe Stunde im Museum verbrachte.
Kernstück des Museums ist die originalgetreue Nachbildung des „Rosalila“ genannten Tempels, der offenbar nahezu unbeschädigt in einem der von den Archäologen gegrabenen Tunneln entdeckt wurde. Nachbildung deswegen, weil sie dieses Riesenteil natürlich nicht aus dem Tunnel rauskriegen und es also noch unter den anderen Pyramiden liegt (die Copáner haben das öfter gemacht und über Tempel ihrer Vorgänger neue Tempel gebaut, aber die Rosalila ist wohl einzigartig, weil sie so heilig war, dass sie nicht beim Überbauen zerstört wurde, sondern nur begraben …).
Aber auch das Original des Altars Q und des Motmot-Grabsteins sind ebenso beeindruckend wie andere große Fundstücke aus Copán und der Umgebung – insgesamt hat mich dieses Museum in seiner offenen Leichtigkeit und mit seinen riesigen Ausstellungstücke sehr an das Berliner Pergamon-Museum erinnert.
Nun war es 11.30 Uhr, und ich war platt. Ich schleppte mich zum Ausgang und wieder in die Stadt, weil ich nach dieser Anstrengung noch zu Mittag essen wollte (die Pupasas zum Frühstück waren sehr lecker gewesen, aber überfressen hatte ich mich auch nicht). Im honduranischen Steakhaus bestellte ich mir Surf und Turf, ein Steak mit ein paar Garnelen, und auch wenn weder das Steak noch die Garnelen die besten waren, die ich je gegessen habe, waren sie in Ordnung und die Portion riesig. Dass dazu ein Rettungsring getrunken wurde, versteht sich von selbst …
Ich holte mein Gepäck um kurz nach 13 Uhr aus dem Hotel, wackelte über die Kopfsteinpflaster die Straße runter und kam eine Stunde vor der planmäßigen Abfahrt, also um 13.20 Uhr, am Terminal meiner Busgesellschaft an.
Ich war der einzige Gast, der heute von hier nach Guatemala-Stadt wollte, und bekam meine Bordkarte, während die Putzfrau noch den Boden wischte. Ich wartete, 14.20 Uhr kam und ging, der Typ meinte, der Bus sei un poco tarde, ein bisschen spät, wegen der schlechten Straße, und um 15 Uhr oder so trudelte er ein.
Es war jetzt aber keineswegs so, dass ich nur aufspringen musste, damit es weitergeht, denn der Bus kam aus San Pedro Sula, wenn ich es richtig rekonstruiert habe, und die Leute hatten Hunger. In der hauseigenen Cafeteria gab es etwas zu essen, und um 16 Uhr ging es dann weiter, fast zwei Stunden nach Plan …
Für die zehn Kilometer zur Grenze brauchten wir ewig, an der Grenze ging das alles auch nicht richtig schnell (ich war zügig durch und brauchte nicht mal honduranische Ausreisesteuer bezahlen, aber in so einem Bus sitzen halt ein paar Leute mehr als nur ich …), und etwa um 17.30 Uhr fuhren wir von der Grenze war. Mit der planmäßigen Ankunft um 19.20 Uhr würde es nichts werden.
Ich schreibe diese Zeilen im Bus, inzwischen ist es 20.30 Uhr, und es wird wohl 22 Uhr werden, bis wir in Guatemala-Stadt sind (naja, ich war um kurz nach zehn im Hotel) … Das wird eine kurze Nacht, zumal ich ja noch ein Taxi zum Hotel nehmen muss und morgen um 3.30 Uhr oder so aufstehen muss.
Morgen wird noch einmal ein anstrengender Tag, mit dem Flug um 6 Uhr nach Flores, wo ich um kurz nach sieben ankomme, und dem Besuch in Tikal, nach dem ich wahrscheinlich auch nicht so richtig früh ins Bett komme. Übermorgen wird es auch nochmal frühes Aufstehen geben müssen, aber sobald ich in Belize City ankomme, wird es hoffentlich richtig Erholungsurlaub sein – bisschen Bötchen fahren rüber nach Caye Caulker und danach an den Strand.
Die Reise hat sich schon mit Copán sowas von gelohnt, das war so toll heute …
Fotos wollen heute nicht, morgen bei besserer Verbindung und mehr Zeit, hoffe ich. Gute Nacht und guten Morgen!
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