Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Verrücktes Kind

So liebevoll bezeichnete mich mein Kollege, als er heute Nachmittag zusammenfasste: "Du fliegst nach Marseille, feierst da, fährt zurück in den Schwarzwald, und dann ist erst Freitag Abend."

Joa, stimmt schon irgendwo, so'n klitzekleines bisschen bekloppt ist es ja schon, dass ich morgen auch noch extra früh aufstehen muss, um um 8.45 Uhr im Flieger nach Marseille zu sitzen und Silvester in Aix-en-Provence zu feiern, ehe es am 1. Januar planmäßig schon wieder in den Schwarzwald zurückgeht. Aber wer erwartet von mir denn ernsthaft vernünftige Reiseplanung?

Ich habe heute Morgen schon gleich eingecheckt für den Flug morgen, den ich voraussichtlich nur mit Handgepäck bestreiten werde. In Marseille fahre ich dann nach der aktuellsten Planung doch mit Bus, Metro und Bus zurück ins Hotel, damit wir dann nochmal an den Strand gehen und dort vielleicht eine Kleinigkeit essen können.

Um 21 Uhr sollen wir dann in Aix-en-Provence sein, wo wir die Silvesternacht im Gästezimmer meiner Studienkollegin und ihres Mannes verbringen dürfen.

An Neujahr wird sicherlich erst einmal ausgeschlafen, ehe es dann wieder über die Schweiz in Richtung Schwarzwald zurückgeht. Am 2. Januar wird ordentlich essengegangen (hatte ich ja schon seit Wochen nicht mehr, so'n ordentliches Essen ...) und am 3. Januar geht es zurück nach Wiesbaden, diesmal mit dem Auto.

Bisher war's schön, ich hoffe und denke, es bleibt so ...

Das mit den Nachtbusfahrern muss ich noch loswerden: Die Marseiller Busfahrer genießen es ganz offenbar, Nachtbusdienst zu haben, denn dann sind die Straßen schön leer und sie können ein bisschen zügiger fahren. Ganz besonders toll ist entlang der Corniche, die schön kurvig ist. Da hängt man dann als Fahrgast schon mal zwischenzeitlich ein bisschen in den Seilen, besonders, wenn man so einen hohen Drehimpuls bekommt wie ich Astralpersönlichkeit ...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Die spinnen, die Gallier

Ich habe in den letzten Tagen die Franzosen und dieses Land offenbar zu sehr gelobt. Die Erfahrung hier am Flughafen war jedenfalls dazu angetan, all die guten Erfahrungen hier in den letzten Tagen auszuradieren.

Jetzt hätte ich fast wieder die Dritte Welt beleidigt und die Zustände hier am Flughafen mit einem in der Dritten Welt verglichen, aber ich lasse es besser, weil es unfair wäre gegenüber den nicht-französischen Flughäfen.

Ein Satz muss reichen: Die führen für einen Schengen-Flug Passkontrollen durch! Das ist unfassbar.

Unfassbar, und vor allem traurig. Womöglich fällt es den französischen Behörden - wie auch den amerikanischen - in ihrer Paranoia gar nicht auf, dass sie mit solchen Einschränkungen für Millionen Reisende das, was sie schützen wollen und sogar in ihren Sinnspruch aufgenommen haben, die liberté, kaputtmachen. Okay, es ist eine europäische Freiheit, aber eine der wenigen, die jeder Europäer oft genug erfährt, um vielleicht irgendetwas wie eine europäische Gesinnung auszulösen.

Fühle ich mich wirklich sicherer, wenn Gruppen von Soldaten in Kampfmontur und schweren Waffen am Vieux Port an einem vorbeilaufen? Sicher nicht. Bin ich wirklich sicherer? Tut mir leid, das glaube ich auch nicht.

Fühle ich mich sicherer, wenn ich hier für einen Intra-Schengen-Flug durch eine Passkontrolle muss? Natürlich nicht, ich bin nur genervt von dem - Entschuldigung - Scheiß. Was bringt es, wenn die Islamisten die französische oder belgische oder meinetwegen auch die deutsche oder auch eine ganz andere Staatsangehörigkeit haben und hier in eine Passkontrolle laufen? Nichts, rein gar nichts, vor allem weil sie, wenn sie Böses im Schilde führen, hoffentlich schon unten an der Sicherheitskontrolle abgefangen worden sind.

Es ist so traurig, dass die europäischen und amerikanischen Behörden die Versuche der Islamisten, unsere Freiheiten, die wir im "Westen" genießen, zu zerstören, mit so großer Begeisterung unterstützen.

--

Wir sind heute Morgen wieder einmal spät aufgestanden und haben dann einen Strandspaziergang gemacht. Naja, okay, es war eher ein Spaziergang zum Strand ...

Dort ließen wir uns, in einem schönen Restaurant mit Blick auf Strand und Mittelmeer, nieder und ließen uns - wir mussten die Wartezeit bis zur Eröffnung der Küche überbrücken - ein Bierchen schmecken. Als die Küche endlich offen war, genossen wir Tartar (meine Ma) und Moules mauriciennes, Muscheln in Currysoße mit Hähnchenbrust, Ananas und Mango. Auch das war wieder einmal himmlisch.

Nach kurzem und letztmaligem Aufenthalt auf dem Zimmer fuhr ich mit dem Bus zur Metro, mit der Metro zum Bahnhof und von dort mit dem Bus zum Flughafen. Es funktionierte natürlich alles wunderbar mit den Anschlüssen, vor allem deswegen, weil ich viel Zeit für Verzögerungen eingeplant hatte. So war ich viel zu früh am Flughafen, musste noch auf den Check-in warten, kaufte Briefmarken für Postkarten und stellte mich in die Schlange für die Sicherheitskontrolle. Ja, und dann begann der Grund für meinen Wutausbruch ...

Samstag, 26. Dezember 2015

Ein bisschen dekadent

... war es ja schon, was wir heute gemacht haben, aber wie jeden Tag war's sehr, sehr schön heute ...

Wir schliefen auch heute einigermaßen aus und fuhren dann in die Stadt. Am Vieux Port stiegen wir in den Bus hoch zur Notre Dame de la Garde. Diese Kirche liegt hoch über Marseille, und schon die Fahrt dorthin bot fantastische Ausblicke. Von oben wird das Ganze natürlich noch einmal getoppt, nicht umsonst hörten wir später auf der Stadtrundfahrt, dass der Blick so ähnlich wie vom Corcovado in Rio de Janeiro wäre ...

Wir guckten uns natürlich die Notre Dame an, die innen sehr, sehr schön ausgemalt ist (die Krypta ist sehr schlicht gehalten), ehe wir nach relativ kurzem Aufenthalt (der großteils aus Panoramagenießen bestand) wieder hinunter in die Stadt fuhren.

Dort aßen wir eine Kleinigkeit und machten dann - nach einigem Herumgesuche - eine "richtige" Standrundfahrt, an der wir unter anderem auch an der Basilica La Major vorbeifuhren. Doch, doch, Marseille gefällt uns ...

Im Hotel machten wir uns kurz frisch und fuhren dann ins Vallon des Auffes, wo wir unsere Bouillabaisse verspeisen wollten. Um es kurz zu machen: Selten habe ich mich an Fisch so überfressen - die Bouillabaisse war toll, und auch wenn 53 Euro erstmal dekadent klingt für so eine "Fischsuppe", wert war sie es irgendwie schon ...

Danach ging es wieder im Bus nach Hause und ab in die Heia. Morgen fliege ich ja schon wieder nach Deutschland zurück. Aber ich freue mich schon auf Silvester, wenn es dann zurück nach Südfrankreich geht. Hier ist schön ...

Notre Dame de la Garde von außen ...

... und von innen

Vieux Port

Basilica La Major

Vallon des Auffes

Bouillabaisse

Freitag, 25. Dezember 2015

Sur le pont

Mein alter Mathelehrer, Ede B., erzählte mal die Mathelehrer-Version eines Witzes: "Kennt ihr das Lied 'Am Brunnen vor dem Tore'?" Allgemeine Zustimmung. "In Frankreich gibt's das gleiche Lied, nur mit anderem Text und anderer Melodie." Allgemeine Verwirrung.

Wie komme ich da jetzt drauf? Achso, ja, "Sur le pont d'Avignon" kennt jeder, selbst ich. Und auf jener pont d'Avignon waren wir heute ...

Nun, ich wusste, dass Knoblauch und Wein keine besonders clevere Mischung für meinen Magen sind, und das war leider richtig. Nun denn, meine Ma ließ mich dankenswerterweise schlafen, und so fuhren wir erst gegen 11 Uhr aus dem Parkhaus unseres Hotels in Richtung Aix-en-Provence und Avignon, wohin uns unsere heutige Ausfahrt führen sollte.

Die Fahrt war sehr angenehm, bei zwar nicht strahlendem, aber doch vorhandenem Sonnenschein, sodass wir eine gute Stunde später in Avignon von der Autobahn ab- und auf der Schnellstraße in Richtung Alstadt fuhren. Nach einmaligem Verfahren parkten wir - es ist schließlich Dezember - direkt an der Stadtmauer und liefen durch einen Durchbruch in der Stadtmauer hindurch. Dem Aufstieg auf den Hügel, auf dem ein schöner Park, die Kathedrale und der alte Papstpalast liegen, folgte das Genießen des Ausblicks von dort oben auf die Rhône und den Rest der Landschaft. Sehr, sehr toll. (Hier wachsen im Dezember Gänseblümchen und Grünkohl - Mettwürste lagen leider nicht daneben ...) Die Kathedrale war heute zu, aber in den Papstpalast konnte man rein. Erstmal ließen wir selbigen allerdings links liegen, denn wir waren so spät aufgestanden, dass wir kein Frühstück mehr bekommen hatten und hatten also richtig Kohldampf. Da kamen ein Steak Tartare bzw. ein Entrecôte gerade richtig für uns. Très lecker.

Der alte päpstliche Palast ist richtig, richtig schön. Die untere Ebene mit altem Schatzamt und anderen Verwaltungseinrichtungen ist bereits toll, aber die obere Ebene mit den alten Gemächern des Papstes und der "Kapelle" (die größer ist als manche richtige Kirche), der Blick vom Turm auf die Stadt Avignon und die Innenhöfe, das ist sehr, sehr beeindruckend.

Wir hatten beim Eintritt uns auch den Eintritt zur Brücke von Avignon gesichert, sodass wir nach dem Besuch des Papstpalastes hinunter an die Rhône gingen und uns auf die Brücke begaben. Mir war - peinlicherweise - gar nicht klar, dass die Brücke schon seit vielen Jahrhunderten eine Ruine ist und heute eher an einen Steg hinaus in die Rhône erinnert denn an eine Überquerung des Flusses. Trotzdem war es mal wieder ein Erlebnis, auf dieser nun wirklich in fast jedem Fünftklässler-Musikunterricht besungenen Brücke zu stehen und auf die Rhône zu schauen ... Avignon kann man sich wirklich anschauen.

Auf der Rückfahrt machten wir einen kleinen Abstecher zum Flughafen, damit meine Ma den Weg zurück zum Hotel am Sonntag wieder findet. Die ganze Übung ging ein wenig in die Hose, als ich mich dann zwischen den verschiedenen Tunnels in der Marseillaiser Innenstadt verfuhr und plötzlich am Alten Hafen, dem Vieux Port, stand. Es war nicht ganz einfach, durch die vielen kleinen Gassen wieder das richtige Loch zu finden, aber im Lauf dieses Prozess kamen wir auch versehentlich an der Cathédrale La Major vorbei, die man sich durchaus mal angucken kann.

Wir landeten im zweiten Anlauf wie gewünscht auf der Strandpromenade, umfuhren todesmutig einen mindestens dreispurigen Kreisverkehr und platzieren das Wägelchen in der Tiefgarage des Hotels.

Dort hielten wir uns nicht lange auf, sondern machten uns per Bus und Metro wieder an den Vieux Port auf. Dort begegneten wir nicht nur großen Gruppen von Polizei und Militär mit Maschinengewehren im Anschlag, sondern auch zwei schönen Pubs. In dem einen aßen wir lecker Fischli (Sprotten, Fish 'n' Chips, Thunfischsteak, hochgradig lecker), in dem anderen tranken wir noch - öhem - ein (wirklich nur, maximal, allerhöchstens ein) Bier.

Der Nachtbus um 22.51 Uhr war unserer, nun ist es kurz vor zwölf und meiner Ma ist schon zweimal das Buch heruntergefallen.

Es war ein toller Tag, aber auch ein etwas anstrengender Tag, morgen wird wieder ausgeschlafen.

Papstpalast

Audienzhalle

Brücke von Avignon
 

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Zwanzig Minuten

... brauche ich normalerweise, um zu wissen, ob mir eine Stadt gefällt oder nicht. Und, nun, nach zwanzig Minuten in Marseille wusste ich: Hier könnte es mir gefallen ...

Wir sind heute Morgen um 6.30 Uhr in Bonndorf losgefahren und über Aarau, Bern, Lausanne, Genf, Valence und Aix-en-Provence nach Marseille gefahren. Das Wetter war anfangs ein bisschen diesig, dann in der Südschweiz wunderbar (tolle Ausblicke auf die Alpen) und am Schluss in Südfrankreich ein wenig bewölkt.

In Marseille verfuhren wir uns einmal kurz, kamen aber dann trotzdem relativ zügig - vorbei an der wunderbaren Promenade mit Blick auf das Mittelmeer - in die Nähe unseres Hotels. Das Einchecken ging wunderbar vonstatten, auch hier in Marseille sind die Franzosen gerne bereit, Englisch zu sprechen, wenn sie merken, dass man sich mit der französischen Sprache so einigermaßen einen abbricht ...

Nach dem Check-in und dem Parken des Autos machten wir uns kurz frisch, guckten einmal am Strand entlang - toll! - und stiegen dann in unseren Bus in Richtung Innenstadt ein. Wir landeten am Vieux Port, am Alten Hafen, und standen neben - geschätzt - einigen Millionen Booten, einem Weihnachtsmarkt, der Metrostation und ein paar - geöffneten - Gaststätten.

Ein kurzer Rundgang durch die Innenstadt, vorbei am "Platz des Öls" oder, wie die Franzosen in ihrem unverwechselbaren Idiom sagen, "Place des huiles", folgte. Klar, etliche Gaststätten waren zu (das wird morgen nicht anders sein am Weihnachtsfeiertag), aber einige waren auch offen - sogar zum Teil mit Außentischen bei 15° C. Am Ende entschieden wir uns für eine der ersten Gaststätten, die wir gesehen hatten.

Der Ober war ein bisschen launisch, und unsere Garderobe wurde - ums Eck und außer Sichtweite - einmal auf einen Stuhl gehängt, aber das Essen - zwölf Austern, Sprotten und Aïoli, also Fisch und Muscheln und Gemüse zusammen mit der Knoblauchcreme, die man bei uns "Aioli" nennt - war ziemlich lecker. Der Rosé dazu war ebenfalls genießbar (jaja, ich und Wein ...). Wir waren früh in dieses Restaurant eingetrudelt, wir fuhren bald nach Hause, nachdem ich in der Metro noch eine Drei-Tages-Karte gekauft hatte.

In der Hotelbar stolperten wir noch mitten in eine jüdische Hochzeit rein, wir tranken jeweils drei Bier zu gesalzen-skandinavischen Preisen, jeweils eins ging aufs Haus ("because it's Christmas"), was zu einem entsprechend guten Trinkgeld ("because it's Christmas") führte.

"Stolpern" ist ein gutes Stichwort für den Weg zum Fahrstuhl und in unser Zimmer.

Auch der Heiligabend 2015 in der Fremde war richtig, richtig schön.

Morgen wird ausgeschlafen (was auch immer das bei meiner Mutter heißt), dann schauen wir mal, ob wir einen Ausflug nach Avignon machen ...

Marseille, Kiesstrand, Mittelmeer

Austern

Aïoli (mit Fischfilet und reichlich Gemüse)
Over and out, Merry Christmas, Joyeux Noël, Feliz Navidad, Frohes Fest, ach, was weiß ich denn ...

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Allons enfants

Auf geht's, Kinder, sagt der Franzose, andiamo ragazzi sagt der Italiener, vamos der Spanier. Okay, genug gestrunzt mit meinen bombastischen Fremdsprachenküsten ...

Morgen geht es los in den Weihnachtsurlaub, wie so oft mit meiner Ma, diesmal wird sie aber nicht fliegen (ich schon, hähä, und nicht auf die Nase ...).

Wir haben eben schön im "Kranz" in Bonndorf Abschied gefeiert, mit und von meiner Ersatzoma, deren Tochter, Schwiegersohn und Enkelkinder morgen bei uns übernachten werden, wenn sie bei ihr feiern. Wir sind da schon längst durch die Schweiz nach Frankreich gedüst und haben uns in Marseille eine schöne Islamistenkneipe, äh, nein, halt, stopp, die Gaststätte eines Moslems gesucht, in der wir unser Weihnachtsfalafel oder so einnehmen werden.

Die letzten Wochen und Tage waren arbeitsreich, umsomehr freue ich mich auf ein paar Tage ohne den ganzen Schnulli.

Am Sonntag fliege ich für drei Tage Arbeit zurück nach Frankfurt, an Silvester geht es wieder nach Marseille. Die Lufthansa streikt zum Glück gerade einmal nicht - so soll es sein ...

Ich bin sehr gespannt auf Marseille zu Weihnachten, viel wärmer als hier im Moment kann es da unten am Mittelmeer ja fast nicht sein, aber wir werden sehen. Ich hoffe, dass ich am Ende des Urlaubs wie immer mein ceterum censeo ablassen und sagen kann, dass es toll wahr.

Nächster Post dann aus Fronkreisch.

Montag, 14. Dezember 2015

Bouillabaisse

... eine spezielle Form der Fischsuppe, werden wir am Abend des 26. Dezember verspeisen. Ich habe gestern Abend einen Tisch für zwei Personen in einem angeblich ganz guten Restaurant in Marseille gebucht.

Der ganze Spaß ist mit 53 Euro pro Person ohne Vor-/Nachspeisen und ohne Getränke ganz offensichtlich nicht ganz billig, aber hey, wenn man mal in Marseille ist, muss man auch diese Spezialität mal mitnehmen ...

Wir sind immer noch nicht sicher, ob wir in zehn Tagen, am 24. Dezember, über die Schweiz fahren oder gleich nach Frankreich einreisen, das entscheiden wir wahrscheinlich spontan, wobei auch die Wettersituation eine Rolle mitspielen dürfte: Wenn die Alpen völlig verschneit sind, ergibt es vielleicht mehr Sinn, die Berge zu um- und an Saône und Rhône entlangzufahren.

Zeitlich spielt es komischerweise kaum eine Rolle, nur die Autobahngebühren in Frankreich würde ich persönlich gerne minimieren, zumal wir ja schon eine Schweizer Vignette haben. Schließlich möchte ich zur Bouillabaisse gerne ein Gläschen Wein oder so trinken können ...

In Marseille werden wir das Auto wahrscheinlich im Hotel stehen lassen (außer, wenn wir eine richtige Ausfahrt machen) und uns stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie dem Bus, der U-Bahn und der Fähre durch die Stadt treiben lassen.

An Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag müssen wir natürlich mal gucken, wo wir was zu essen kriegen, aber in Marseille wird es ja hoffentlich genug Muslime geben, die nicht so richtig darauf versessen sind, Weihnachten zu feiern. So'n schönes algerisches oder marokkanisches Essen an Heiligabend klingt doch auch gut - letztes Jahr in Algier war das durchaus genießbar ... (Aber auf "Last Christmas" verzichten wir bitte, liebe Marseillaiser Muslime!)

In Monaco war ich seit dem Jahr 2000 nicht mehr, vielleicht könnte man nach 15 Jahren mal wieder einen Abstecher dorthin machen. In zweieinhalb Stunden ist man von Marseille aus im zweitkleinsten Land der Welt. Das Casino da soll auch ganz schön sein ...

Samstag, 12. Dezember 2015

Doubleheader

In der amerikanischen Sportsprache spricht man von einem "Doubleheader", wenn etwa zwei Fußballspiele am gleichen Tag mit dem Abstand von wenigen Stunden am gleichen Ort ausgetragen werden.

Mein Doppelaufenthalt in Afrika im März ist also in gewisser Weise so ein Doubleheader, wenn ich kurz nacheinander den gleichen Kontinent besuche (in kleineren Maßstäben als "Kontinent" denke ich ja gar nicht mehr ...) und mich im Senegal, in Gambia, in Marokko und der Westsahara herumtreibe.

Möglicherweise kommt nächstes Jahr ein weiterer Doubleheader hinzu. Meine Arbeitskollegin, mit der ich schon das eine oder andere Mal über eine gemeinsame Mittelamerikareise gesprochen hatte und mit der ich ja in Amsterdam schon "geübt" habe, ob wir überhaupt miteinander klarkommen, hat mich neulich nochmal deswegen angesprochen. Könnte also wirklich was werden mit Mittelamerika im Mai und Kuba ein paar Wochen später ...

Nun müssen wir uns Anfang 2016 mal zusammensetzen und gucken, ob wir in den zwei Wochen, die uns da bleiben, wirklich alle der vier noch "offenen" mittelamerikanischen Länder, also Guatemala, El Salvador, Honduras und Belize, besuchen oder ob wir uns auf ein oder zwei Länder konzentrieren. Das wird auch davon abhängen, wie das mit den Flügen aussieht.

Am praktischsten wäre es natürlich, wenn man nach Guatemala einfliegen und aus Belize zurückfliegen würde. Mal sehen, ob das zu vernünftigen Preisen funktioniert ... Dann könnte man zwei, drei Tage in Guatemala, einen oder zwei in El Salvador, noch den einen oder anderen in Tegucigalpa und Copán machen und am Schluss eine Woche auf irgendeinem schönen Insel in Belize machen. Ohje, da läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen ...

Jetzt geht es aber in zwölf Tagen erst einmal in Richtung Südfrankreich. Ich freue mich so sehr auf ein paar freie Tage am Stück und auf Bouillabaisse und Marseille und in Südfrankreich unterwegs sein ... Und von Marseille nach Frankfurt und zurück zu fliegen, wird ganz bestimmt auch lustig ...

Sonntag, 29. November 2015

Cuba libre?

In der Karibik herrscht ja gerade vielleicht sowas wie Tauwetter (weil es da ja manchmal so bitterkalt ist, haha). Die Amis und die Kubaner nähern sich ein bisschen an, mal sehen, wo das alles hinführt in Kuba.

Womöglich gibt es daher einen Grund, "jetzt noch schnell" nach Kuba zu fahren, ehe sich da vieles ändert. (Das gleiche Argument führen mein gelegentlicher Reisekumpan und ich ja regelmäßig auch für Nordkorea an ...) Vor ein paar Tagen fragte eine liebe Freundin von mir aus Uni-Zeiten an, ob ich sie und ihre Familie nach Mexiko begleiten wollen würde im nächsten Sommer.

Wer mich kennt, weiß, dass ich der gelegentlichen Fernreise nicht wirklich abgeneigt bin, aber ich machte vorsichtig den Einwand geltend, dass ich ja schon in Mexiko war. Kuba ginge auch, war die Antwort ...

Natürlich ist es für meine Ländersammelei hochgradig ineffizient, zwei Wochen in einem einzigen Land zu verbringen, aber hey, man muss auch mal fünfe gerade sein lassen ... Außerdem würde Kuba mein viertes neues Land nächstes Jahr sein, und drei Länder pro Jahr entwickelt sich gerade so ein bisschen zur Minimalgrenze, die ich also trotzdem nächstes Jahr überschreiten würde. Passt also eigentlich alles.

Nun denn, wir werden sehen, ob wir einen gemeinsamen Termin im Sommer finden, weil ich zu diversen Taufen, Einschulungen und anderen Veranstaltungen eingeladen bin, aber Kuba wäre schon cool.

Meine Reiseplanung hat das für nächstes Jahr natürlich ein bissel über den Haufen geworfen, aber ich wollte ja eigentlich ohnehin erst Anfang nächstes Jahr in die finale Planung einsteigen. Dann steht der Urlaubsplan, dann weiß ich, ob Kuba funktioniert, und dann kann ich ja schonmal so langsam anfangen, für 2017 zu planen ...

Obwohl ...

Angenommen, es geht nach Kuba für zwei Wochen, dann hätte ich noch etwa sieben Urlaubstage offen, die für zwei Wochen zwischen Pfingsten und Fronleichnam reichen würden oder aber für eine Woche irgendwann im September und für ein verlängertes Wochenende zwischendrin.

Im Moment tendierte ich eher zu einer Woche Urlaub vor der Saison, also im September, und ein verlängertes Wochenende über Fronleichnam.

Es gibt nicht mehr so viele Länder im Umkreis, die für mich neu wären und die sich für ein verlängertes Wochenende lohnen: Der Irak ist im Moment nicht so wirklich mein Traumreiseziel, auch nicht das kurdische Gebiet, das bis vor einem Jahr oder so noch recht sicher war; obwohl ich glaube, dass eine Reise nach Erbil im Moment immer noch machbar wäre, muss das vielleicht nicht unbedingt sein. Ich hatte neulich mal mit dem Sudan geliebäugelt, weil das Visum noch relativ bezahlbar ist und die Flüge auch nicht so sauteuer, aber am Ende sind das dann doch 500 Euro, das ist nur für den Transport zum Ziel ja auch nicht so wenig. Finalmente könnte es dann vielleicht doch wieder Israel werden; da ist es Ende Mai schon ziemlich warm, aber die Quallen sind noch nicht am Strand. Wäre eine Möglichkeit ...

Die Woche Urlaub vor dem Sommer, da wäre Sri Lanka denkbar, da wird sich sicher was finden.

2017 soll es ja längere Zeit nach Südostasien gehen, da stehen Myanmar, Thailand und Kambodscha auf dem Programm.

Und irgendwann danach/dazwischen/obendrüber gibt es immer noch den Mittelamerika-Cluster mit Belize, Guatemala, El Salvador und Honduras, den ich ja auch schon für nächstes Jahr angedacht hatte und immer noch nicht ausschließe.

Es gibt einen Südamerika-Cluster mit Namibia, Botswana, Sambia, Simbabwe und möglicherweise Malawi (auch wenn mich Malawi im Moment nicht so richtig anspricht, seit sie die Visumpflicht für Deutsche eingeführt haben).

Und Ostasien mit Japan, Südkorea, Taiwan, den Philippinen und Brunei könnte man sicher mit ein, zwei, drei Reisen beglücken. Da unten gibt's ja auch noch Osttimor, und Sydney ist dann auch nicht mehr so weit weg ...

Wo sind wir jetzt? 2020? Naja, langweilig wird es jedenfalls nicht ...

Freitag, 13. November 2015

Spinner

... ich.

Am 20. März kommen meine Ma und ich aus dem Senegal zurück, am 24. März, dem Gründonnerstag, fliege ich wieder in Richtung Afrika.

Ich werde nach Ankunft am Donnerstag Abend in Casablanca übernachten, ehe ich am Karfreitag Nachmittag dann von Casablanca nach Laayoune/El Aaiún fliegen werde. Dort, in der "Hauptstadt" der Westsahara, komme ich um 17.45 Uhr an.

In El Aaiún werde ich von Karfreitag bis Ostersonntag bleiben. Die Stadt soll jetzt nicht so wahnsinnig spannend sein, deswegen werde ich vielleicht auch mal an den Strand fahren, der nicht weit weg sein soll vom Stadtzentrum.

An Ostersonntag fliege ich dann nachmittags erst einmal nach Süden nach Dakhla, eher der gleiche Flieger wieder nach Norden nach Agadir fliegt. Dort muss ich umsteigen und komme um 0.30 Uhr an Ostermontag in Casablanca an. Wieder werde ich in Casablanca übernachten, ehe ich dann am Mittag des Ostermontag von Casablanca wieder zurück nach Frankfurt fliege.

Ich bin sehr gespannt auf die Westsahara, wie sich das dort anfühlt, ob ich mich wie in Marokko fühle oder ob das dezidiert anders sein wird. Ich bin aber auch sehr gespannt auf Casablanca, wo ich noch nie war. Casablanca soll - ebenso wie El Aaiún - nicht die Brüllerstadt sein, aber für ein paar Stunden am Karfreitag werden die Sehenswürdigkeiten reichen, denke ich.

Ich hatte ja vor ein paar Monaten schon einmal mit dem Gedanken gespielt, in die Westsahara zu fahren (nach Marrakesch zu fliegen und dann weiterzufahren). Die Flüge sind zwar nicht wirklich billiger geworden, aber angesichts der Ratschläge des Auswärtigen Amtes habe ich mich doch für die Flüge in die Westsahara und gegen Busfahrten von Marrakesch nach El Aaiún und zurück entschieden. In El Aaiún sollen die Hotels eher von UN-Mitarbeitern bevölkert sein als von richtigen Touristen, aber bisher habe ich noch in jeder Stadt etwas Interessantes und Spannendes mitnehmen können.

Auch wenn mein Kollege, der auch schon durchaus das eine oder andere Land bereist hat, den marokkanisch besetzten Teil der Westsahara nicht als eigenes Land zählen würde: Ich tue es. Hier zieht wieder meine Argumentation, dass die Westsahara völkerrechtlich offenbar nicht zu Marokko zählt, also muss sie irgendwo dazugehören, und da sie von UN-Mitgliedsstaaten als unabhängig betrachtet wird, ist das ganze Gebiet, das die Frente Polisario beansprucht, dann für mich das unabhängige Land Westsahara.

Ja, ich weiß, ich bin ein Spinner, aber ich freue mich trotzdem ...

Samstag, 7. November 2015

Kleine grüne Schlange

... mir teuer gekauft,
werd' ich dich besuchen,
wirst die 105 ...

Okay, da habe ich mir beim Dichten zur Melodie von "Kleines Senfkorn Hoffnung" nicht so sehr viel Mühe gemacht, aber man weiß ja, immer wenn ich anfange zu dichten, liegt das am Schlafmangel. So auch heute ...

Während der Fahrt in den Schwarzwald, die ich heute Morgen spontan angetreten habe, habe ich nach Unterkünften und Flügen zwischen Dakar, Gambia und Guinea-Bissau geguckt, sogar den guinea-bissauischen Honorarkonsul in Luxemburg wegen Klärung der Visumerteilung angeschrieben und auch mal den einen oder anderen schönen Strand gesucht.

Die Diskussion mit meiner Mutter heute Nachmittag/Abend hat dann ergeben, dass wir bzw. ich Guinea-Bissau fallen lassen (Sehr geehrter Herr Konsul, wenn Sie das hier lesen: Die E-Mail ist gegenstandslos geworden. Mit freundlichen Grüßen).

Die Hotels haben wir rückwärts gebucht: Vom 16. bis 19. März sind wir in einem Strandhotel etwa eine Stunde südlich von Dakar, vom 14. bis 16. März sind wir in einem Strandhotel westlich von Banjul und für den 12. bis 14. März müssen wir in den nächsten Tagen noch nach einem Hotelele gucken.

Dadurch wurde Gambia, das Land, das sich so schlängelt wie der Gambia-Fluss (daher der Name und daher die Holzhammer-Anspielung in der Überschrift), zum 105. Land, dessen Besuch nun fix geplant ist. "Fix geplant" heißt, dass Gambia in der obigen Karte von orange auf (hell-)grün umgeschlüsselt wurde. Sehr schön ...

Wir werden auch ein kleines afrikanisches Abenteuer auf uns nehmen und mit dem Buschtaxi von Dakar zur Grenze und von da weiter nach Barra fahren, wo wir auf die Fähre umsteigen, die den Gambia überquert in Richtung der Hauptstadt Banjul. Wir werden dem Taxifahrer sagen, er soll eine Stadtrundfahrt mit uns machen und uns dann zum Strandhotel fahren. Wird schon schiefgehen, in Gambia sprechen sie ja Englisch ...

Das wird lustig ... (Zumal ich meiner Mutter gerade erst, nach der anzahlungspflichtigen Buchung in Gambia, erklärt habe, dass die Fähre von Barra nach Banjul möglicherweise nicht TÜV-geprüft ist. Aber was heißt das heutzutage noch, wenn irgendetwas ein TÜV-Siegel hat? Siehste!)

Freitag, 6. November 2015

Madrid-Dakar

So wird die zweite Flugstrecke lauten, nachdem wir am 12. März morgens von Frankfurt von Madrid geflogen sind, denn an ebendiesem Tag werden wir abends von Madrid nach Dakar im Senegal weiterreisen und dort um 23.20 Uhr planmäßig ankommen.

Wieso auf einmal der 12. März anstatt Ende Februar? Nun, meine lieben Kollegen meinten, im Februar wäre noch etwas zu tun, sodass ich das Ganze jetzt um drei Wochen verschoben habe.

Macht nix, jetzt fliegen wir halt am späten Abend des 19. März zurück, an einem besonderen Tag für meine Ma, und werden am 20. März mittags wieder in Frankfurt landen.

Zwischendurch haben wir dann fast sieben volle Tage in Westafrika, sodass ich hoffe, dass es für einen Ausflug nach Gambia105 reichen wird. Wir werden sicherlich einen Tag oder so Dakar erkunden, uns mit dem Buschtaxi (oder vielleicht auch mit dem Mietauto, mal gucken) fortbewegen und hoffentlich auch ein paar Tage am Strand verbringen.

Mein neunter Afrikaaufenthalt (wenn man die Kanaren nicht mitzählt) wird hoffentlich sehr spannend und toll werden.

Spannend war auch der Buchungsprozess heute, denn mehrfach wurden beide meiner Kreditkarten abgelehnt. Jetzt habe ich halt für ein paar Euro mehr bei einem anderen Reisebüro gebucht, das in der Lage war, mir meine Kreditkarte zu belasten. Juchhe ...

Achso und apropos liebe Kollegen, die schmieren mir seit ein paar Tagen aufs Brot, dass eine andere Kollegin von mir gerade über Peking und Seoul (Südkorea fehlt noch) nach Palau (fehlt auch noch ...) zum Tauchen geflogen ist. Das mit den "lieben Kollegen" werde ich mir in Zukunft nochmal überlegen ...

Dienstag, 27. Oktober 2015

Wolof

... heißt die wichtigste einheimische Sprache im Senegal, und der Senegal könnte - zusammen mit Gambia - das Ziel meiner übernächsten Reise sein.

Meine Ma hat heute Abend nach reiflichem Überlegen mehr oder weniger ihr Okay gegeben, dass wir beide Ende Februar nach Westafrika reisen könnten. Jetzt gibt es noch kleinere Hindernisse zu überwinden (unter anderem müssen meine Kollegen grünes Licht geben), dann könnte es im neuen Jahr zu einem Besuch in meinem 104. und 105. Land kommen.

Weil also nun sowohl ein Zeitfenster als auch eine Reisepartnerin sehr genau ins Auge gefasst ist, sind der Senegal und Gambia auf der obigen Karte jetzt in Orange eingezeichnet. Dass der Senegal seine zwei Jahre dauernde schnapsideekeske Visumpflicht inzwischen de facto wieder aufgehoben hat (man braucht zwar noch ein Visum, bekommt es aber kostenlos bei Einreise), hat dabei sicherlich geholfen.

Ich hoffe, dass ich bald aus dem Orange ein Hellgrün machen kann ...

Sonntag, 18. Oktober 2015

Finalement

... endlich haben wir jetzt unser Hotel in Marseille gebucht.

Dafür, dass wir uns so lange Zeit gelassen haben, haben wir jetzt für die gesamte Woche das gleiche Hotel gebucht, auch wenn ich zwischendrin ein paar Tage zurück nach Deutschland fliege. Das Hotel ist in der Nähe eines kleinen Strandes, mal gucken, wie das Wetter im Dezember wird: Schwimmen wird man wahrscheinlich nicht können, obwohl ich meiner Ma alles zutraue, aber so einen kleinen Strandspaziergang im Pulli könnte man ja vielleicht machen ... Und nah an der U-Bahn ist das Hotel auch.

Die Silvesternacht verbringen wir bei Freunden, ehe wir an Neujahr wahrscheinlich gemütlich zurückfahren und vielleicht noch einen Zwischenstopp irgendwo in der Schweiz machen, mal sehen. Am 3. Januar fahre ich dann wieder nach Wiesbaden.

Es ist ein ungewohntes Gefühl, im Oktober noch nichts für das nächste Jahr geplant habe. Naja, "nichts geplant" ist natürlich nicht ganz richtig, aber es ist noch nichts gebucht.

Ich brauche, wenn alles läuft, wie es soll, nächstes Jahr maximal neun Tage Urlaub, um mich auf meine Prüfungen vorzubereiten, sodass ich noch 21 Tage hätte. Wenn man den Pfingstmontag und Fronleichnam mitnimmt, kann man zwei Wochen für sieben Tage verreisen, sodass ich am Ende noch 14 Urlaubstage übrig hätte, da reicht ja fast für nochmal drei Wochen ...

Naja, mal gucken, wie die Prüfungstermine nächstes Jahr liegen und wie die Kollegen mitspielen ...

Jetzt fliege ich erstmal am Freitag von Zürich nach Köln zur Prüfung und dann sehen wir weiter.

Sonntag, 27. September 2015

Foi ótimo

Schön war's, wie der Portugiese oder auch mancher Kapverder sagt ... Die Heimreise in Deutschland war leider nicht so schön, aber was erwartet man von der Deutschen Bahn?

Ach Leute, es war so schön, einfach mal eine Woche lang auf der faulen Haut zu liegen, zu schwimmen, zu essen, zu trinken, Jerry Cottons und Thriller zu lesen.

Unser Tagesablauf, den wir aber immer wieder leicht variiert haben, bestand aus relativ frühem Aufstehen (war ja drei Stunden Zeitverschiebung, also wenn es auf Sal 7 Uhr war, war es in Deutschland schon 10 Uhr), meistens dem ersten Schwimm im Meer am leeren Strand, dann auf zum Frühstück, Handtücher wechseln und ab an den Strand in den Schatten ...

Anfangs spielte ich morgens und nachmittags Volleyball, was ich dann nach einer schweren, beinahe lebensbedrohlichen Schürfwunde am Knie aber unterließ ...

Gegen 12.30 Uhr gab es Mittagessen in der Nähe des Strandes, danach nochmal an den Strand (in den letzten Tagen ging ich mittags aufs Zimmer, weil ich ein bisschen Sonnenbrand hatte, der sich wirklich nicht vermeiden ließ, wenn man im Meer schwimmen wollte), und gegen 17 Uhr ging es dann nach dem letzten Schwimm des Tages zurück ins Zimmer. Einem ersten Aperitif (Piña Colada meistens, nein, es gab nicht nur Wasser) folgte das Abendessen, und danach manchmal noch ein zweites Getränk ...

Außer einem Taxiausflug ins nahegelegende Santa Maria gab es keine Großtaten - ich war einfach nur froh, auszuspannen. Naja, wir haben beim Schwimm im Meer schon manchmal überlegt, wo es nächstes Jahr hingehen könnte ...

Unser Heimflug gestaltete sich problemlos, ich verzehrte die letzten Jerry Cottons, und die Einreise ging auch fix, auch wenn ich nicht verstehe, wieso die Bundespolizei die elektronische Einreise nicht aufmacht und wieso die Leute nicht an die "Alle-Pässe"-Schlange gehen, wenn die doch leer (aber besetzt) ist ... Wenigstens hatte nach dem harten Aufprall, den der Pilot wohl "Landung" nannte, keiner geklatscht.

Dann ging das Martyrium los. Am Flughafenbahnhof war aus irgendeinem, niemandem begreiflichen Grund alles abgesperrt, sodass wir einen verspäteten ICE verpassten, dann kamen kaum mehr Ansagen bzw. zu spät. Am Ende saßen wir in einem ICE, der uns vom Düsseldorfer direkt zum Frankfurter Flughafen brachte, auf dem für behinderte Menschen reservierten Sitz: Zum Glück kam kein Rollstuhlfahrer. Wir waren schon fast am Ziel, als hinter Limburg ein Vollpfosten wohl auf die Strecke gehüpft war, sodass wir noch mehr Verspätung aufsammelten: Meinen speziellen Tag feierten wir im Bordbistro bei aufgebrühten Rostbratwürstchen und lauwarmen Chili con carne. In Frankfurt sollte am Flughafen ein ICE nach Wiesbaden warten, da stand natürlich keiner, sodass wir uns gerade noch rechtzeitig auf zum Regionalbahnhof machten, um die S-Bahn um 0.59 Uhr zu erwischen. Nach 2 Uhr waren wir im Bett ...

Jetzt geht es gleich ins Sherry & Port zum Mittagessen. Das wird lecker, denke ich.

Auf der Karte oben sind die ostasiatischen Länder, die vormals orange waren, wieder ausgegraut, da es nächstes Jahr vier mögliche Optionen für eine größere Tour gibt und kein Grund existiert, wieso Ostasien da vor den anderen drei Destinationen (nördliches Mittelamerika, Senegal/Gambia/Guinea-Bissau, Namibia/Botswana/Sambia) ausgezeichnet sein sollte. Irgendwann wird sicher eines der Ziele hellgrün werden ...

Fotos gibt's erstmal keine, weil ich ja schon zwei gepostet hatte.

Dienstag, 22. September 2015

Rote Flagge

... heißt "Schwimmen ist gefährlich", und wenn man das nicht beachtet,  zieht einem die Welle halt mal ein bisschen die Badehose runter. Naja, ich habe es überlebt ... Und Spaß gemacht hat es trotzdem.

Heute Morgen waren wir in Santa Maria Downtown, haben ein paar Souvenirs gekauft und die Atmosphäre in dem kleinen Städtchen hier im Süden der Insel genossen. Schön war's, und auch hier kommt leicht karibisches Feeling (so vom Gefühl her ...) auf.

Ansonsten wird hier faul am Strand herumgelegen, gelegentlich Volleyball gespielt (mir tut alles weh) und natürlich ausschließlich Wasser konsumiert.

Gut geht's uns, sehr gut.

Sonntag, 20. September 2015

Cem três

So, wir sind gut auf den Kapverden angekommen. Gleich geht es zur Rezeption, wo wir vielleicht über das WLAN dort diesen Artikel und auch ein paar Fotos hochladen können ... Ich habe mich diesmal entschieden, meinen Laptop nicht mitzunehmen - das war eine Schnapsidee ...

Düsseldorf war ein Totalreinfall - wir kamen an und konnten wegen einer Pegida-Demo und Vollsperrung wegen der Vollpfosten nur mit Riesenumweg zu unserem Hotel. Dass die Polizei nicht gerade hilfreich war, versteht sich von selbst. Alles Superhelden da. Das Hotel war in Ordnung, wir hielten uns aber nicht lange auf, sondern ließen uns mit dem Taxi zu einem Steakhouse fahren. Der Taxifahrer meinte, da hätten wir uns aber ein teures Steakhouse ausgesucht. Ohja, teuer war es, aber voll war es nicht. Kein gutes Zeichen ... Wir hüpften ins nächste Taxi zum nächsten Steakhaus: Vernünftigere Preise und voll: zu voll, kein Platz mehr. Am Ende landeten wir in einem Pub in der Düsseldorfer Altstadt, das keine Karte nahm. Saftladen. Geldautomaten der Sparkasse gab es auch erst im x-ten Anlauf ... Düsseldorf, wenn du nochmal eine zweite Chance bekommst, solltest du die nutzen ...

Das dritte Bier im Pub war schlecht. Als wir um 2.30 Uhr nach kurzer Nacht aufstanden, fühlte ich mich, als hätte ich sechs Mass getrunken ... Eine Spezi aus dem um 3.30 Uhr offenen Spätshop tat Wunder. Check-in ging recht schnell, die Ausreise bei Grenzern (die elektronische Grenzkontrolle war vorhanden, aber gesperrt, Saftladen II) auch. Um 6.30 Uhr starteten wir, waren nach Zeitverschiebung gegen 9.15 Uhr auf Boavista und dann gegen 10.30 Uhr auf Sal. Die Einreise ging superfix, das Gepäck kam vollständig, die Busverfrachtung klappte. Ankunft im Hotel war in Ordnung, nur war um 11.30 Uhr das Zimmer noch nicht fertig, sodass wir erst einmal zu Mittag essen und die Anlage erkunden "mussten".

Das Essen ist sehr okay, aber jetzt nicht unbedingt eine Offenbarung, der Strand dagegen, den wir nach dem Einzug ins Zimmer zum ersten Schwimm aufsuchten, sehr ... Schildkröten störten wir nicht, und sie uns nicht. Der Strand mit Düne und schönem Meer ist toll. Man schaue, wenn das mit dem Bilderhochladen klappt, selbst.

Abendessen, bald ins Bett, heute Morgen Strandspaziergang, dann Frühstück. Man könnte es Urlaub nennen. Ach, ich bin mutig: Das nenne ich Urlaub ...

Sonntag, 9. August 2015

Amsterdam is een lekkere stad

Jeder des Niederländischen Mächtige wird meine Liebeserklärung an die Reichshauptstadt für eine Vergewaltigung der Sprache halten, aber manche Worte sind so hübsch, dass man sie einfach bringen muss.

Ich habe am Freitag ein bisschen früher Schluss gemacht, sodass meine Arbeitskollegin und ich uns schon früher am Flughafen trafen. Wir checkten ein und droppten unser Gepäck off, nachdem wir an dem einen Dropoff weggeschickt wurden: Die lange Schlange bei der Business Class wollten wir nicht auf uns nehmen, deswegen gingen wir in die andere Halle: Alles klappte gut.

Unser Flug war ein bisschen verspätet, aber nur um ein paar Minuten. Nach der Ankunft kaufte ich uns eine Drei-Tages-Karte für den öffentlichen Nahverkehr und die Fahrt Flughafen-Stadt-Flughafen für 25 Euro. Die Karte haben wir ziemlich gut genutzt, finde ich ...

Nach einer Viertelstunde Fahrt kamen wir in Amsterdam Centraal (für einen meiner Lieblingskollegen: ja, die Station vor "Amsterdam Sloterdijk" ...) an und hüpften in die Straßenbahn zu unserem Hostel. Beim Aussteigen vergaß ich auszuchecken, also meine Karte wieder an den Kartenleser zu halten, was bei einer Zeitkarte meines Erachtens ohnehin einigermaßen sinnlos ist. Da wir die Karte am Freitag nicht mehr nutzten, war das aber alles kein Problem.

Wir liefen ein paar Meter an einer dieser traumhaft schönen Grachten vorbei und kamen in eine sehr belebte Zone, in der auch unser Hostel war. Die Halsabschneiderbande von Hostelbetreibern wollten natürlich nur Cash sehen: Ich musste erstmal zum Geldautomaten. Amsterdam ist zumindest hoteltechnisch ein sehr teures Pflaster: Ja, unser Hostel lag sehr gut und war trotz der guten Lage sogar verhältnismäßig ruhig, aber 70 Euro pro Nacht und Schnauz für ein Viererzimmer mit Toilette und Bad auf dem Gang (zu allem Überfluss ohne abnehmbaren Duschkopf, natürlich) sind halt schon eine Menge ... Und dann noch drei Euro für die Gepäckaufbewahrung zu nehmen: Saubande.

Das Hostel war aber wirklich das einzig nicht ganz so Schöne in Amsterdam.

Am Freitagabend machten wir noch einen schönen Spaziergang bis zur Binnenamstel, guckten dem Treiben auf den Grachten zu und aßen dann direkt gegenüber vom Hotel wirklich sehr leckere Tapas zu durchaus trinkbarem kalten Bier ...

Am Samstag standen wir auf, frühstückten kurz im Hotel und dann richtig direkt am Königlichen Palast. Dorthin waren wir gekommen, als wir mit der Straßen- und dann der U-Bahn bis zum Nieuwmarkt gefahren waren und von dort über das Rotlichtviertel (in dem morgens nix los war) und den Hauptbahnhof zum Dam mit dem Nationalmonument gegenüber dem Königspalast (in dem der König nur noch selten zugegen ist) liefen. Diese kleinen schönen Grachtchen sind einfach sehr schnuckelig (jetzt hätte ich fast "snukkelig" geschrieben ...).

Nach dem Frühstück gönnten wir uns eine Grachtenrundfahrt für 10 Euro: Toll. Unter diesen zum Teil richtig engen Brücken hindurchzufahren, am Blumenmarkt, vielen alten Gebäuden und etlichen Hausbooten vorbei, das war einfach sehr, sehr schön. Zum Schluss fuhren wir auf die IJ, guckten uns einen Riesenpassagierdampfer an, ehe dann über den alten Hafen zurück zum Ausgangspunkt ging.

Wir gingen die paar Schritte zum Hauptbahnhof und fuhren zum Anne-Frank-Haus: Die Schlange war uns deutlich zu lang, sodass wir kehrtmachten und erstmal ein typisch niederländisches Essen zu uns nahmen, den Stamppot: Lecker. Äh, lekker.

Wir fuhren in Richtung Museumsdistrikt und wollten zum Van-Gogh-Museum. Die Schlange war auch lang, aber nicht ganz so lang. Als wir da standen, schaute ich mal, ob ich auch online irgendwie Tickets kriege. Das klappte, sodass wir an der Schlange vorbei in eine andere Schlange kamen und wesentlich schneller dranwaren, auch wenn mein Handy an der Barcodekontrolle mal wieder schlappmachte und ich herumwursteln musste: Wir kamen rein.

Es ist schon beeindruckend, solche dann doch weltbekannten Werke wie die Sonnenblumen mal im Original zu sehen. Selbstporträts, Briefe und ein Überblick über van Goghs Leben: Das war schon spannend.

Wir verließen das Museum, setzten uns auf eine kleine Rasenfläche und genossen unseren Kurzurlaub. (Ich habe keinen Sonnenbrand davongetragen ...) Wir fuhren in Richtung des alten jüdischen Viertels am Waterlooplein, wo - wenig überraschend am Sabbat - die Museen geschlossen waren. Wir aßen bei einem Argentinier ganz akzeptables Steak und landeten dann in einer kleinen Lokalität an der Gracht in der Nähe unseres Hostels. Der englischsprachigen Bezeichnung des Etablissements zufolge ("Coffeeshop") handelte es sich um einen Kaffeeladen. Joa, Kaffee konnte man bestimmt da auch kaufen ...

Heute Morgen mussten wir um 10 Uhr auschecken, was wir schafften. Wir machten einen zweiten Anlauf beim Anne-Frank-Haus, wieder war uns die Schlange zu lang, sodass wir wieder zum "Joods Historisch Museum" und zur Portugiesischen Synagoge fuhren. Letztere wird noch heute als Gotteshaus genutzt und ist in ihrer relativen Schlichtheit (kein elektrisches Licht, nur Kerzen ...) sehr beeindruckend. Auch die Schatzkammer ist mit den Gold- und Silberwaren, den uralten Torarrollen und den ebensoalten Textilien hochinteressant.

Das Jüdische Museum von Amsterdam ist im Vergleich zu dem in Berlin ein Stückchen kleiner, aber natürlich war es spannend, ein bisschen über die Geschichte der niederländischen Juden zu erfahren. Wir aßen in der Nähe des Rathauses zu Mittag, setzten uns in einem kleinen Park an eine Gracht und schauten dort dem Leben zu. So lange, bis wir dann schweren Herzens aufbrechen mussten. In die Straßenbahn, zum Hostel, wieder in die Straßen zum Hauptbahnhof, dort in den Zug zum Flughafen, Einchecken, zum Gate, in den Flieger und ab nach Hause.

Wir drehten noch eine Ehrenrunde über der Stadt mit einem tollen Blick auf Zentral-Amsterdam und kamen recht pünktlich in Frankfurt an. Schnell war ich in der S-Bahn und in Wiesbaden.

Jetzt gehe ich nochmal kurz unter Nutzung meines abnehmbaren Duschkopfs duschen und morgen geht's dann schon wieder auf die Arbeit.

Gracht

Grachtenfront

Stamppot aus Spinat mit Speck, Hackbällchen und Mettwurst

Königlicher Palast und Nieuwe Kerk

In der Portugiesischen Synagoge

Amsterdam Centraal von oben
Schön war's. Amsterdam, ich komme wieder.

Freitag, 7. August 2015

Auf nach Holland

... und diesmal ist wirklich "Holland" gemeint, denn Amsterdam liegt in der niederländischen Provinz Nordholland.

Gegen 14.30 Uhr werde ich mich auf der Arbeit loseisen, damit ich um Punkt 15.29 Uhr in Frankfurt am Flughafen bin, wo ich mich mit meiner Arbeitskollegin treffe. Es müsste für eine gesunde Mahlzeit im Restaurant zum goldenen Adler reichen, um danach noch einzuchecken und womöglich Gepäck aufzugeben. Unser Flieger geht um 17.10 Uhr und wird gegen 18.30 Uhr in Schiphol landen.

Meine Kollegin hat die Unterkunft gebucht, die eine perfekte Lage haben soll. Schauen wir mal. Ich bin sehr gespannt auf Amsterdam, werde aber meinen Rechner für die zwei Tage wahrscheinlich nicht mitnehmen (vielleicht entscheide ich mich gleich noch spontan um), sodass ich erst am Sonntag Abend berichten werde.

Montag, 20. Juli 2015

Fotos

Petersplatz und Petersdom

Monumento a Vittorio Emanuele I

Kolosseum

Forum Romanum

In den Vatikanischen Museen

Caracalla-Thermen

Spanische Treppe

Palazzo Malta

Pantheon

Engelsburg

Chiuso: Bella Germania

Überall war zu gestern Abend in Deutschland, nirgendwo bekam man ein Bier her. Da mussten wir mit meinem Haselnussschnaps aus dem Kühlschrank vorliebnehmen.

Wie immer waren wir um 8 Uhr auf, gingen frühstücken und danach aus dem Haus. Die Schlange vor dem Petersdom war wieder einmal rund um den Petersplatz, sodass wir von unserem ohnehin nicht ganz cleveren Plan abließen, in die Kuppel des Petersdomes zu steigen (bei der Hitze!). Wir nahmen ein zweites Frühstück im Viertel hinter dem Vatikan ein, besuchten noch die Pfarrkirche des Vatikan mit dem schönen Namen Sant'Anna dei Palafrenieri und setzten uns dann unter Klängen eines südamerikanisch klingenden Chores und einer sehr deutsch klingenden Blaskapelle in die Säulen, die den Petersplatz säumen.

Ein Mittagessen in unserer Stammkneipe folgte, ehe wir zum Hotel gingen, unser Gepäck holten und mit dem Zug von San Pietro zurück zum Termini fuhren.

Unser Busunternehmen war völlig überfüllt, wir hätten drei Busse warten müssen (und wären zu spät zum Flughafen gekommen), weil die nicht in der Lage sind, Tickets mit festen Rückfahrzeiten zu verkaufen. Diese Firma namens Terravision macht mit verkauften, aber nicht nutzbaren Rückfahrkarten sicher einen schönen Reibach, manch einer würde das womöglich betrügerisch nennen. Ich werde mit diesem Saftladen jedenfalls nicht mehr fahren. Herzlichen Glückwunsch zu drei Euro Gewinn, wenn man einen Kunden verliert, der ansonsten recht träge gewesen wäre und sie immer weiter genutzt hätte.

Wir fuhren dann mit dem teuren, aber pünktlichen und kühlen Zug, machten einen mittleren Fußmarsch über den Flughafen, checkten am Automaten ein und gingen dann durch die Sicherheitskontrolle ... Im Abflugbereich war die Hölle los, aber unser Flug nach Paris ging halbwegs pünktlich. Ich schüttete einem Amerikaner noch ein bisschen Rosé über die Hose (sorry!), aber das Sandwich war ganz okay. In Paris liefen wir und liefen wir, stiegen in einen Bus um und landeten an einem Satellitenterminal, an dem wir dann in unseren Hop-Flieger einstiegen. Auch der Flug war ganz entspannt, nur die streitenden Freundinnen vor uns und die lautstark (nach der Landung) telefonierende Tante hinter uns nervten ein klitzekleines bisschen.

Wir erwischten die angestrebte S-Bahn und bekamen in Wiesbaden nichts mehr zu trinken. Naja. Ceterum censeo: Es war toll.

Fotos heute Abend.

Samstag, 18. Juli 2015

Plötzlich am Pantheon

Auch heute war es wieder recht heiß. Das kann man sich denken, wenn man im Juli nach Rom fliegt, aber irgendwie rechnet man dann doch nicht damit, dass es so schweißtreibend wird. Naja, sei's drum ...

Wir waren wieder erst um 8 Uhr wach, frühstückten wir gut und verließen gegen 9.30 Uhr oder so das Hotel. Wir liefen zum Bahnhof San Pietro und erstanden mit einigen Verwirrungen unsere 1-Euro-Fahrkarte nach Rom Ostiense. Dort stiegen wir aus dem Zug aus und machten einen längeren Spaziergang in Richtung Caracalla-Thermen, bei denen wir natürlich erst einmal um die große Anlage herumliefen ...

Schließlich fanden wir aber den Eingang und genossen diese riesige Anlage mit viel Schatten, die sehr beeindruckend war. Zu gerne hätten wir es gehabt, wenn es noch diesen großen Swimmingpool gegeben hätte, den die Römer damals nutzen konnten. Schööööön ... wäre es gewesen.

Wir verließen nach einer Stunde die Anlage wieder, guckten kurz beim Circus Maximus vorbei und fuhren mit der U-Bahn zur Piazza di Spagna. Wir bewunderten die Spanische Treppe, ich schaute kurz beim Malteserorden vorbei (ich habe mich jetzt entschieden, ihn außer Konkurrenz in meine Länderliste einzutragen), ehe wir in Richtung Trevi-Brunnen wanderten. Leider wird der immer noch restauriert. Reinfall, schöner ...

Janine übernahm die Führung, und wenige Minuten später standen wir am beeindruckenden Pantheon. Weiter ging es über die Piazza Navona und sehr schöne kleine Gassen bis zur Engelsburg, zur Straße in Richtung Vatikan, über die Arkaden dort (schön schattig) wieder heim und in die Siesta.

Der Abendspaziergang führte uns wieder in die Sträßchen um die Piazza Navona, wo wir nach einigem Suchen eine sehr schöne Kneipe fanden. Das Risotto mit Meeresfrüchten war toll, aber viel zu viel, das Tiramisù war nicht so ganz meins, aber insgesamt war es sehr lecker dort.

Und schon war dieser schöne, letzte volle Tag in Rom schon wieder vorbei. Janine schläft schon, ich gehe jetzt unter die Dusche, morgen geht es heim. Schön war's ...

Freitag, 17. Juli 2015

Piccolo mondo

Die Welt ist klein. Die Überschrift hätte auch "Holzfäller-Bolero" lauten können, aber dazu später mehr ...

Wir waren heute relativ früh wach und gingen entsprechend früh zum Frühstück. Danach verließen wir die Kühle des Hotels und waren überrascht, dass es draußen noch keine Sauna-Temperaturen waren.

Das änderte sich aber schon nach wenigen Schritten, als wir in die Sonne kamen: Auch heute würde es ein schweißtreibender Tag werden. Wir pilgerten in Richtung Petersplatz und steuerten zielstrebig auf jenes Tor zu, das ich vor zwei Tagen als den Zugang zum Campo Santo Teutonico identifiziert hatte. Pustekuchen. Der freundlichen Schweizergardist schickte mich einmal ums Karrée. Der nächste Schweizergardist schickte und zu einem Sicherheitswagen der italienischen Polizei, indem ein hochmotivierter Polizist seiner Aufgabe nachging, uns mit einem ausgeschalteten Piepsding auf gefährliche Gegenstände zu untersuchen. Gepiept hat es nicht.

Wir betraten also den speziell gesicherten Bereich, der zwar exterritorial unter der Aufsicht des Vatikan steht, völkerrechtlich aber zu Italien gehört. Wir fragten uns weiter und waren bald auf dem Campo Santo angelangt. Schön, schön schwül war es dort, aber in der Tat eine grüne Oase im Vatikan, soweit man ihn auf die öffentlich zugänglichen Bauten beschränkt.

Als wir den Friedhof betraten, stand da ein Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Wir schlenderten durch den nicht sehr großen Friedhof, guckten uns die Kirche an, als der Mann auf mich zukam und fragte, ob ich aus Bonndorf sei. Ich bejahte, und es stellte sich heraus, dass der Herr der Onkel eines meiner ältesten Schulfreunde war und wir uns ja erst zu dessen Hochzeit letztes Jahr gesehen hatten. Da treffen sich zwei Bonndorfer in Rom auf dem Deutschen Friedhof. Piccolo mondo.

Nach dieser schönen Bewegung (eine WhatsApp-Nachricht an den Schulfreund wurde natürlich mit Selfie abgesetzt) gingen wir in Richtung Vatikanische Museen und standen erstmal eineinhalb Stunden in der Schlange. Wenigstens standen wir im Schatten, und das Ganze lohnte sich, auch wenn die Hölle loswar. Pinokothek: Toll. Blick auf die vatikanischen Gärten: Fantastisch. Sixtinische Kapelle: Wie immer extrem überfüllt, aber nach wie vor sehr beeindruckend. Die Augustue-Statue fanden wir beim Hinausgehen auch noch. Eines verstehe ich aber nicht: Wieso müssen die Menschen mitten in der Tür stehen bleiben? Unglaublich.

Wir tranken ein Bierchen (öhem, ich zwei) und aßen eine Kleinigkeit, ehe wir wieder Siesta machten. Um 17 Uhr gingen raus in Richtung Petersplatz und stellten uns in die Schlange zum Petersdom. Die Sicherheitskontrolle überstanden wir, nur die Einlasspförtner, die auf Schulter- und Kniebedeckung achteten, dass die Willkür der des iranischen Mullah-Regimes alle Ehre machte, erkannten am Kleid von Janine eine Stelle, an der die Schulter angeblich nicht bedeckt war und wiesen sie ab. Naja, liebe Leute, wenn es euch lieber ist, dass so ein Walross wie ich sein (Holzfäller-)Oberhemd der Dame als Bolero zur Verfügung stellt und selbst im durchgeschwitzten T-Shirt durch den Petersdom läuft, dann soll es halt so sein. Helden der Steinzeit ...

Der Petersdom war sehr beeindruckend, aber auch beeindruckend voll, sodass wir nach einem Rundgang und dem Gang durch die Krypta auch schon nach endlicher Zeit draußen waren.

Es folgte ein Abendessen und ein Absacker in der Osteria der Päpste, ehe wir nun hundekaputt im Bett sind. Morgen wird ein neuer Tag. Bis dahin ...

Donnerstag, 16. Juli 2015

La moneta è caduta.

Ja, die Münze ist gefallen, heute Morgen, beim Frühstück. Leider hatten wir keine Würfel zur Hand, sonst hätte die Überschrift "Alea iacta est" gelautet. O tempora, o mores etc. etc. Achso, die Münze fiel auf Kopf, deswegen machten wir heute Roma Romana, also das römische Rom, i.e. Kolosseum und Forum Romanum.

Aber erst einmal gingen wir zum Frühstück oben auf die Dachterrasse. Für italienische Verhältnisse war das ziemlich üppig, auch wenn das hart gekochte Ei nicht mehr ganz taufrisch war und mir im Laufe des Tages dann ein wenig zu schaffen machten. Morgen esse ich kein Ei.

Ich klaubte all meine Italienisch-Kenntnisse zusammen (mein Italienisch ist, wenn ich es jemals halbwegs gekonnt haben sollte, inzwischen vollständig und total eingeschlafen) und kaufte "sei bigletti" bei dem Tabakstand unten an der Hauptstraße.

Wir fuhren - es war inzwischen schon bombastisch heiß - zur Piazza Venezia, direkt an der Riesen-Schreibmaschine und stiegen dort - mit Zwischenstopp im Schatten - in die 51 um, die uns direkt zum Kolosseum brachte. Dort standen wir - ich schätze mal, eine Dreiviertelstunde - an, bis wir die Eintrittskarte für 12 € pro Person erstanden hatten.

Der Blick über das Kolosseum ist - ganz einfach - atemberaubend schön. Vielleicht kriege ich am Ende dieses Eintrages zwei, drei Fotos hochgeladen. Es ist einfach toll. (Auch wenn da jede Menge Leute an der engsten Stelle zusammenstehen, ts.)

Die Eintrittskarte fürs Kolosseum berechtigt auch zum Eintritt ins Forum Romanum, das sich Gott sei Dank direkt ums Eck befindet. Allerdings bewegten wir uns zunächst in die andere Richtung, da wir Durst und Janine auch ein Hüngerchen hatte. Nach dem Konsum eines Panini, eines Bieres (ich!) und zwei Softdrinks verließen wir die Kneipe wieder und machten uns dann wirklich auf zum Forum.

Ich glaube, ich war das erste Mal tatsächlich auf dem Gelände des Forum Romanum, das ebenfalls sehr schön, speziell, wenn man die Bauten Roms wie die Schreibmaschine (was offiziell das Denkmal für das Risorgimiento oder sowas ist) um sich herum sieht.

Janine machte den Vorschlag, dass wir es an dieser Stelle gut sein lassen, denn es war wirklich unerträglich heiß, und wir hatten keinesfalls zu viel Wasser getrunken. Wir fuhren also zurück ins Hotel und machten ausgedehnte Siesta: Schöööön ... Speziell die Klimaanlage im Zimmer ...

Gegen Abend machten wir uns auf, guckten uns kurz auf der Dachterrasse den Blick auf den Petersdom an und gingen dann in die "Osteria der Päpste", wie sie sich bescheiden nennt, zum Essen. Es gab Pizza mit Lachs und Tunfischsteak, sehr lecker, dazu eineinhalb Liter Wein und reichlich Wasser.

Ich bin Janine sehr dankbar für ihren Vorschlag, um 13 Uhr abzubrechen, weil wir sonst heute Abend mindestens halbtot gewesen wären. So war's ein richtig schöner Urlaubstag ...

Morgen geht's in den Vatikan (und Janine meckert schon, dass ich soviel schreibe, was hätte ich nur geschrieben, wenn wir heute durchgezogen hätten?).

Fotos wollen auch heute nicht ... Vielleicht am Sonntag Abend.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Non siamo russi

Wir sind wirklich keine Russen! Während ich es ja schon fast gewöhnt bin, als Osteuropäer verortet zu werden, wundert das mich bei Janine wirklich, denn die sieht - finde ich - nicht wie eine Russin aus. Naja, sei's drum, siamo tedeschi, Freunde!

Der Flug war sehr entspannt, wir hatten die Plätze A und C mit freiem B-Platz; zudem war hinter uns die ganze Reihe frei, sodass wir beide am Fenster sitzen konnten. Es ging mit Blick auf den Bodensee und den Zürichsee in Richtung Italien, und kaum hatten wir uns nach eineinhalb Stunden versehen, kamen wir pünktlich (trotz einer halben Stunde Verspätung beim Start) in Bella Italia an.

In der "ewigen Stadt" kam - wie passend - das Gepäck ewig nicht, aber jede Ewigkeit ist irgendwann einmal zu Ende, sodass wir mit unseren Sachen den Ankunftsbereich verlassen konnten. Die haben die Busticketstellen seit Juni 2014 ein bisschen verlegt, sodass wir sie nicht auf Anhieb fanden. Als wir sie fanden, mussten wir uns in eine lange Schlange einreihen. Um 15.05 Uhr sollte unser Bus gehen, wir waren um 15.02 Uhr dran, bekamen unsere Hin- und Rückfahrkarte und stellten uns - der Bussteig war zum Glück nicht weit weg - ins Pulk, um auf unseren Bus zu warten.

Normalerweise befolge ich Schlangen, aber wenn es keine Schlangen gibt und ich in die Stadt will, fange ich an zu drängeln. Janine sicherte einen Platz im Bus, während ich unser Gepäck im Bauch des Busses unterbrachte.

Die Fahrt war ganz in Ordnung, es war ein wenig Stau, aber nach einer guten Stunde kamen wir am Bahnhof Termini an. Wir kauften erst einmal etwas zu trinken und dann eine Fahrkarte, die uns - für 1,00 Euro - vom Termini mit dem Vorortzug nach Roma San Pietro bringen sollte. Wir erstanden die Karte, fanden auch unser Gleis und unseren Zug und wurden ein wenig unruhig, als der Zug zehn Minuten nach planmäßiger Abfahrt noch nicht unterwegs war. Es gab irgendeine Verspätung, aber nach 17 Minuten ging es los.

In San Pietro gingen wir durch die Unterführung und den Berg hoch, bis wir unser Hotel fanden. Der Strom war gerade weg (uns wurde aber versprochen, dass er bald wieder kommt ...), aber einchecken konnten wir schonmal. Das Zimmer ist sehr schön, mit Klimaanlage und tollem Bad ...

Wir hielten uns nicht lange auf, sondern gingen unten an der Hauptstraße einen kleinen Snack essen: Es gab Pizza bzw. ein Panini.

Wir liefen ein paar Schritte und betraten Janines 10. Land: die Vatikanstadt. Der Blick vom Petersplatz auf den Petersdom ist schon immer wieder schick ...

Nach zwanzig Minuten reisten wir wieder - ohne Pass und Visum vorzuzeigen - aus der Vatikanstadt in Richtung Italien aus und suchten uns eine schöne Kellergaststätte, in der wir einen Hauswein tranken und Ravioli bzw. Spaghetti mit Muscheln aßen. Sehr lecker.

Durch die immer noch vorhandene Hitze (abends um 21 Uhr!) gingen wir zurück, kürzten wieder über den Petersplatz ab und landeten schließlich erfolgreich im klimatisierten Zimmer. Eine Dusche (mit abnehmbarem Duschkopf!) wirkt immer wieder Wunder ...

Wir entscheiden morgen sehr spontan, wo es hingeht: Zur Wahl stehen der Vatikan (richtig) oder Kolosseum und Forum. Wird in jedem Fall sehr lustig.

Fotos gibt's heute nicht, weil die WLAN-Verbindung im Hotel nicht mag. Stromausfall und so ...

Andiamo, ragazzi

So, jetzt sitzen Janine und ich hier am Flughafen in Frankfurt. Gleich geht es nach Rom. Jaja, ich weiß, das ist ja noch in Europa und außerdem war ich schon in Italien, aber trotzdem war ich schon lange nicht mehr richtig in der ewigen Stadt (die vier Stunden im Juni 2014 nach dem Flug aus Brasilien zählen nicht richtig!). Wir freuen uns sehr, das wird zwar heiß, aber hoffentlich sehr interessant.

Wir saßen gestern Abend noch im Sherry & Port zusammen, und es war, sagen wir, nicht ganz einfach, heute Morgen um 7 Uhr aufzustehen, aber wir haben es geschafft und waren - wie eigentlich immer - zu früh am Flughafen. Automaten-Check-in, Baggage-Drop-Off und Sicherheitskontrolle gingen ziemlich fix, sodass wir nun von Gepäck erleichtert unterwegs sind - auf dem Hinflug haben wir wenigstens jeweils ein Gepäckstück frei, anders als auf dem Rückweg ...

Um 13.45 Uhr landen wir in Rom und sind dann hoffentlich gegen 17 Uhr oder so am Hotel. Dann steht wohl ein kleiner Spaziergang über den Petersplatz und in Richtung Innenstadt bevor. Ich werde berichten ...

Montag, 22. Juni 2015

Tulpen aus Amsterdam

Joa, eigentlich wollte ich nicht mehr so viel Kohle durch meine Kreditkarte blasen ...

Heute Abend saß ich mit einer Arbeitskollegin zusammen, und bei vierten Bierchen haben wir die Flüge von Frankfurt nach Amsterdam und zurück gebucht ...

Am Freitag, 7. August, fliegen wir spätnachmittags nach Amsterdam und am Sonntag, dem 9. August, abends wieder zurück.

Ich bin sehr gespannt auf die niederländische Hauptstadt, die ich noch überhaupt nicht kenne. B. hat mir schon angedroht, dass wir mit fietjes an den Grachten vorbei und sonstwo durch die Gegend fahren. Mal sehen, ob wir auch das eine oder andere Gebäck zu uns nehmen ...

Spontan ist meist am schönsten, und so hoffe ich, dass Amsterdam so toll wird wie meine anderen Besuche in Holland (und ja, ich weiß, dass die "Niederlande" und "Holland" nicht deckungsgleich sind ...).

Mittwoch, 10. Juni 2015

Ostasien

... hat es mir jetzt doch ein bisschen angetan, vor allen Dingen, weil man da schön visumfrei in der Gegend herumreisen kann.

Meine Ma und ich haben uns heute geeinigt, dass wir die Südostasientour, die wir für nächstes Frühjahr ins Auge gefasst hatten, auf 2017 verschieben. Daher sind Myanmar, Thailand und Kambodscha in der obigen Karte wieder grau eingefärbt.

Dafür sind jetzt neben Japan, Südkorea und Taiwan auch die Philippinen und Brunei orange eingefärbt. In alle fünf Länder kann man als Deutscher visumfrei einreisen, zwischen diesen fünf Ländern gibt es jede Menge preisgünstige Flüge, sodass es gut sein kann, dass ich nächstes Jahr da, sagen wir, drei Wochen in der Gegend herumfliege ...

Eine Arbeitskollegin hat sich heute spontan angeboten, da mitzufliegen, mal gucken, ob sie das dann wirklich macht oder ob ich mir noch jemand anderes suchen muss ...

Wenn ich schonmal da unten bin, könnte man ja vielleicht auch noch nach Osttimor, für das man seit zwei Wochen kein Visum (das man bisher bei Einreise bekam) mehr braucht, reisen, aber die Flüge von Brunei oder Manila nach Dili sind deutlich teurer als die Flüge zwischen den anderen Ländern. Mal sehen, wenn ich Anfang 2016 in die genauere Planung einsteige.

Als Zeitraum strebe ich jetzt erstmal das Frühjahr an, da ist ja auch Kirschblüte in Japan. Es hängt alles ein bisschen davon ab, wann die Aktuarprüfungen nächstes Jahr angesetzt werden. Dieses Jahr waren sie ja am Wochenende nach Himmelfahrt, das könnte nächstes Jahr ein bisschen zu früh sein. Auch hier gilt: mal abwarten ...

Wenn man drei Wochen unterwegs ist, hat man nach Adam Riese so etwa 21 Reisetage (wenn man Samstag hinfliegt und Samstag zurückfliegt), das hieße bei fünf Ländern pro Land etwas über vier Tage. In Brunei braucht man vielleicht nicht so viele Tage, sodass man da vielleicht noch einen oder zwei Tage irgendwo anders einlegen kann. Spontan würde ich die in Japan oder am Strand auf den Philippinen anhängen wollen, aber auch hier gilt, selbst wenn ich mich wiederhole: Wir werden sehen.

Vielleicht könnte das so aussehen:

Tag 1: Abflug in Deutschland
Tag 2: Ankunft in Japan
Tag 3-5: Tokio, Osaka, Kyoto
Tag 6: Tokio-Seoul
Tag 7-8: Seoul
Tag 9: Seoul-Taipei
Tag 10-11: Taipei
Tag 12: Taipei-Brunei
Tag 13: Brunei
Tag 14: Brunei-Manila
Tag 15-16: Manila
Tag 17-19: Strandtage auf den Philippinen
Tag 20: Manila-Tokio
Tag 21: Heimflug nach Deutschland
Klingt gut, oder?

Ich habe ja in den letzten Jahren oft versucht, so ein bisschen zu clustern und auf einer Tour von mehreren Ländern einen Eindruck zu gewinnen. Das wird, wie man auf der letzten Tour gesehen hat und bei der Reiseplanung für 2016 oben auch sieht, noch einige Zeit so bleiben.

Neben der für 2017 geplanten Myanmar-Thailand-Kamboscha-Kombination (an die man ja womöglich auch nach Laos und Vietnam - allerdings braucht man hier ein vorher beantragtes Visum - anhängen könnte), gibt es relativ naheliegend einen Cluster in Mittelamerika mit Belize, Guatemala, El Salvador und Honduras. Ein bisschen weiter südlich könnte man Ecuador und Kolumbien vielleicht mit Venezuela kombinieren, oder man verbindet Venezuela mit Guyana und Suriname.

In Afrika ist das mit dem Clustern alles so ein bisschen schwierig, weil man da für unfassbar viele Länder vorher beantragte Visa benötigt. Es wird mir wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben, wieso Länder, die durchaus touristisches Potenzial haben und die von westlichen Touristen wirklich nichts zu befürchten haben, potenzielle Geldausgeber nicht mit offeneren Armen empfangen. Klar, es ist ihre Entscheidung, aber es ist dann halt auch meine Entscheidung, den Besuch dort ein wenig zurückzustellen.

Was in Afrika aber funktionieren könnte, ist diese Tour, die ich seit vielen Jahren im Auge habe und die in ihrer Langform von Windhuk in Namibia über den Chobe-Nationalpark in Botswana und die Victoriafälle in Sambia und Simbabwe nach Malawi führt. Das sind nämlich alles Länder, für die man kein Visum braucht als Deutscher (Namibia, Botswana, Malawi) oder wo man das Visum wenigstens bei Einreise bekommt (Sambia, Simbabwe).

Man sieht: Es sind noch genügend Länder und Touren übrig bis zum Land 207 ...

Samstag, 6. Juni 2015

Bi iis do

Unsere Abholung auf Bali kam sogar zu früh, sodass wir deutlich zu früh am Flughafen waren. Unser Check-in war in Reihe B ausgewiesen, auch wenn uns zwei übereifrige Security-Fritzen auf Reihe D hinwiesen, woraufhin ich ihnen auf dem doofen Bildschirm zeigte, dass dort "B" stand. (Kurz vor Check-in-Öffnung wurde das dann auf "D" umgestellt, Helden!) Auch stand am Eingang zum Check-in-Bereich einer, der die Tickets sehen wollte, also zeigte ich ihm die Buchungsbestätigung auf dem Handy, er fragte: "For two?", ich sagte: "Yes", und durch waren wir. Völlig sinnbefreit das Ganze.

Den Check-in überstanden wir mit 19,9 und 19,6 Kilogramm (der Rest war Handgepäck), ehe wir nach Bezahlung der Flughafenbenutzungsgebühr ausreisten und durch die Sicherheitskontrolle gingen. Passend zur Art unseres Aufenthalts auf Bali gab es am Flughafen Pizza und einen Burger, das hat sogar ganz lecker geschmeckt. Am Gate stand nochmal so einer, der angeblich das Gepäck untersuchen sollte, der guckte mal kurz rein. Völlig sinnlos. Leute, entweder macht ihr die Sachen richtig oder ihr belästigt die Touristen nicht. Zweimal das gleiche Gepäck zu kontrollieren, tut mir leid, ist völlig bekloppt.

Der zweieinhalbstündige Flug war trotz dauerbrüllender Kinder okay (Memo an mich: Wenn ich jeweils Kinder zu betreuen habe, keine Flüge, solange die den Druckausgleich nicht ohne Gebrüll hinbekommen), danach ging es mit dem Taxi ins Hotel.

Das Hotel hatte ein interessantes Konzept: Toilette und Dusche befinden sich zwar unter dem Dach, aber ohne Fenster von der Straße abgetrennt (es gibt einen Duschvorhang, damit man sich nicht in der fine city Singapur eine Strafe wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einhandelt). Das Ganze ist nur nicht so richtig angenehm, weil es natürlich für den Bereich auch keine Klimaanlage gibt (die für den Raum war bei unserer Ankunft auch aus, und der Raum war saumäßig heiß). Schwitzend auf der Toilette zu sitzen, da gibt es angenehmere Erfahrungen als die. Interessantes Konzept also, funktioniert nur nicht richtig. Und teuer war's auch noch, was wohl weniger am Konzept, als an den aktuell in Singapur stattfindenden Südostasien-Spielen liegen dürfte ...

Am nächsten Morgen (in der Nacht kam die Klimaanlage dann besser auf Touren) gingen wir frühstücken: Es gab die Auswahl zwischen zwei Lokalen, eines eher einheimisch, eines - gegen Zuzahlung - eher europäisch, und da entschieden wir uns einfach mal für europäisch, weil diese runny eggs nicht so ganz mein Geschmack sind.

Danach ging es zum Auschecken ins Hotel und dann nach Hinterlassen des Gepäcks noch einmal in die Stadt: Wir machten Chinatown unsicher, gingen wieder ins Maxwell Food Centre und aßen dort noch einmal ein paar Kleinigkeiten (das Maxwell Food Centre haben wir so ins Herz geschlossen, dass Uli, als sie von ihm redete, bi iis do - also "bei uns dort" - sagte, so heimisch fühlten wir uns da schon ...). Souvenirs erstanden wir keine (Kitsch as Kitsch can ...) und so fuhren wir zwecks Überbrückung der Zeit und der Hitze nochmal ins Casino, machten aus 40 Dollar 50 Dollar und legten die dann in unserer Stammkneipe, dem Blu Jaz in Bugis, gewinnbringend in Bier, Wein und Pommes an.

So langsam wurde es dann Zeit zum Aufbruch, wir fuhren im Bus zurück, holten unser Gepäck und fuhren dann mit der U-Bahn zum Flughafen. Wir konnten bald einchecken, ich fuhr zum Duschen ins Terminal 1 - sehr schön, auch wenn sie die Schlüssel erst herausgeben sollten, wenn die Dusche wieder hergerichtet ist ... - und traf dann Uli am Gate. Wir ließen noch eine Tourismusbefragung über uns ergehen (diesmal waren Antworten von Deutschen begehrter ...) und gingen dann an Bord der Maschine nach Doha.

Joa, ich guckte drei Filme (u. a. "The Grand Budapest Hotel" auf Empfehlung eines Arbeitskollegen) und dann waren die siebeneinhalb Stunden eigentlich auch schon fast um. Wir kamen etwas verspätet in Doha an und gingen dann schnelleren Schrittes vom einen Ende zum Flughafen durch die Sicherheitskontrolle (wo ich zu Ulis Überraschung eine Dame, die sich vorbeidrängeln wollte, etwas unsanft zurückpfiff - ich sehe ja ein, wenn man zum Gate muss, aber wir mussten auch zügig zum Gate ...) zum anderen Ende des Flughafens. Natürlich hatten wir noch jede Menge Zeit, trafen im Flieger dann noch zwei Schweizer Freunde, die von den Malediven kamen, und hatten Glück, weil neben uns der Platz jeweils frei war. Ich hatte sogar ganz großes Glück, denn ich hatte neben mir sogar zwei freie Plätze im Mittelblock, sodass ich mich - umrahmt von "Stirb langsam" - mal zweieinhalb Stunden mehr oder weniger flach hinlegen konnte. Schön.

Kurz vor der Einreise kam ein Einspielfilmchen bezüglich der Einreise in die EU, was angesichts unserer Landung in Zürich die im Flieger sitzenden Schweizer sehr erfreut haben durfte, dann war bei der Einreise noch ein Drittausländer vor uns, der nicht lesen konnte (sonst hätte er die EU-EEA-CH-Anzeige über die Passkontrolle gelesen ...) und den ganzen Verkehr aufhielt, aber unser Gepäck war sowieso noch nicht da, sodass wir da noch ein bisschen warten mussten.

Wir wurden in Kompaniestärke von unseren Müttern und ein paar Freundinnen von Uli empfangen, standen mitten im Ausgang und tranken Sekt. Mädels ...

Im Schwarzwald setzten wir uns auf Mutters Balkon und gingen danach schön essen. So ein Steaklein bi iis do in der Germania ist schon was Feines ... Um 16.30 Uhr gab ich den Kampf gegen die Müdigkeit auf, was ich damit bezahle, dass ich jetzt seit 4 Uhr auf dem Bett sitze und allerlei Blog-Schreibe- und Statistik-Gedöns-Arbeit auf meinen diversen "Wo war ich?"-Listen nachpflege.

Ceterum censeo, achso, ne: Es war toll, wie immer. Singapur ist beeindruckend, von der kulturellen Dichte, von den Essensmöglichkeiten, von der Skyline, aber leider auch von der Hitze und Luftfeuchtigkeit her. Leute, stellt mal bitte die Dampfsauna ab, wenn (when, nicht if, inschallah) ich das nächste Mal komme, okay? Kuala Lumpur ist irgendwie same, same but different, ein bisschen wie Singapur, aber alles eine Nummer kleiner (bis auf die Petronas Towers), auch ein klitzekleines bisschen kühler. Doch, da kann man sicherlich nochmal irgendwann ein, zwei weitere Tage verbringen, zumal unser Hotel dort wirklich toll war.

Bali. Ach, Bali. Zu Bali habe ich mich im letzten Eintrag hoffentlich ausreichend zerknirscht gezeigt: Der Strand jedenfalls war sehr schön, das Essen war auch sehr lecker. Mehr haben wir nicht gesehen ...

Was vergessen? Wie? So eine Kleinstadt down under? Also gut: SITA ist nicht nur ein Flughafen-IT-Unternehmen, sondern auch eine Abkürzung für meine nunmehr drei Favoritenstädte auf diesem Planeten: Sydney, Istanbul, Tel Aviv (ohne besondere Reihenfolge). Sydney ist soooo toll, dass ich jedes Mal in den letzten Tagen, wenn ich an Sydney zurückgedacht habe, Pipi in die Augen bekommen habe vor ... - ja, was eigentlich? Heimweh kann es schlecht sein, dann wird es wohl Fernweh - und zwar der übleren Sorte - sein. Oper, Brücke, Skyline, Fährefahren, Manly, Aussie Rules, Blue Mountains, Wale, Bondi, Olympic Park, Kolsch im "4 Pines", Liveband im "Bourbon", Three Sisters, Rugby - Sydney (und Umgebung) hat mich umgehauen, aber so richtig heftig. Wenn ich nächstes Jahr wirklich meine Ostasientour mache (Tokio, Seoul, Taipei, inzwischen überlege ich auch wegen Manila und Brunei), da könnte man doch sicher irgendwo einen Billigflug nach Sydney mitabstauben, oder? Will wieder zurück. Bald. Sehr bald. So toll.

Happahappa war überall lecker: Highlights in Singapur waren der Sushi-Salat im Maxwell Food Centre, aber auch das Katong Laksa weiter im Osten, die Satay-Spieße in dem Food Centre mit Blick aufs Meer und das Garlic Naan in Little India. In Sydney sind das Bourbon und das 4 Pines auch essenstechnisch empfehlenswert, wobei das 4 Pines solide-lecker ist und das Bourbon einen besonderen Geschmack in vermeintlich bekannte Gerichte bringt: vom Frühstück bis zum Abendessen toll, egal ob es ein klassischer Burger ist oder das Lachssteak. Fish and Chips kriegen die Australier aber auch hin, selbst am Bondi Beach. In Kuala Lumpur haben wir zwei sehr gegensätzliche Foodcourts ausprobiert, ein versteckt gelegenes bei uns in der Nähe, eines in einem Innenstadt-Einkaufstempel der Luxusklasse: Lecker und bezahlbar war es in beiden (selbst, wenn man nicht aufpasst und Doofensteuer zahlt ...), egal, ob man nun Malayisch oder Indisch isst. Und über Fisch und Meeresfrüchte auf Bali müssen wir ohnehin nicht reden.

Das Tiger Beer in Singapur ist es sehr solides Pils, das man wirklich gut trinken kann. Man schmeckt etwas und hat trotzdem keine Nachwehen. Daher haben wir das Tiger Beer in Singapur fast ausschließlich und in Malaysia auch öfter getrunken. Das Bali Hai - oder wie das heißt - stammt erstens nicht von Bali und ist zweitens scheußlich, während man sich mit dem Bintang abfinden kann. Begeistert bin ich davon nicht, aber man muss es nicht ausspucken, wenn man versehentlich oder vorsätzlich einen Schluck davon trinkt. Aber jede nicht traditionell biertrinkende Region hat es halt nach Sydney schwer, wo du eine Riesenauswahl verschiedenster Biere hast, viele Kleinbrauereien, die auch mal was ausprobieren, was vielleicht nicht immer (aber oft) eine Offenbarung ist, in jedem Fall jedoch interessante Geschmackskombinationen birgt. Es ist ein Unterschied, ob du die Auswahl zwischen zwei mehr oder weniger laffen Pilsmarken hast, die dann womöglich noch aus der Flasche kommen, oder ob du zwischen Stout vom Fass, Bitter vom Fass, Hefeweizen vom Fass, Pale Ale vom Fass, Cider vom Fass und noch zwei, drei anderen Fassbieren, die jeweils in Kleinstmengen gebraut worden sind, wählen kannst.

Wiederkommen? Singapur ja, schon allein, weil Singapur das Tor nach Südostasien und Ozeanien ist, da würde selbst, wenn ich die Stadt hassen würde, kaum ein Weg daran vorbeiführen. Es ist halt ein bisschen heiß, aber es gibt ja Klimaanlagen und Duschen (teilweise sogar mit abnehmbarem Duschkopf!). Kuala Lumpur, ja, Kuala Lumpur haben wir ein bisschen sehr im Schweinsgalopp angeguckt, da kann man am Anfang oder Ende einer Tour sicherlich nochmal ein, zwei Tage verbringen. Bali ohne jeden Zweifel, am Strand liegen, aber dann auch mal durch die Gegend fahren und sich umgucken. Und über Sydney müssen wir nicht reden.

Schön war es, wie fast immer. Und die Hitze in Singapur war vielleicht ein bisschen Training für die trockenere Hitze, die mich in sechs Wochen in Rom erwartet. In Rom war ich schon lange nicht mehr (richtig), das wird mal wieder Zeit, und ich glaube, das wird schön.

Zum Abschluss noch das Tsunami-Fluchtschild aus dem Hotel auf Bali:

Over and out aus Nr. 99, 100, 101 und 102 ...