Jeder des Niederländischen Mächtige wird meine Liebeserklärung an die Reichshauptstadt für eine Vergewaltigung der Sprache halten, aber manche Worte sind so hübsch, dass man sie einfach bringen muss.
Ich habe am Freitag ein bisschen früher Schluss gemacht, sodass meine Arbeitskollegin und ich uns schon früher am Flughafen trafen. Wir checkten ein und droppten unser Gepäck off, nachdem wir an dem einen Dropoff weggeschickt wurden: Die lange Schlange bei der Business Class wollten wir nicht auf uns nehmen, deswegen gingen wir in die andere Halle: Alles klappte gut.
Unser Flug war ein bisschen verspätet, aber nur um ein paar Minuten. Nach der Ankunft kaufte ich uns eine Drei-Tages-Karte für den öffentlichen Nahverkehr und die Fahrt Flughafen-Stadt-Flughafen für 25 Euro. Die Karte haben wir ziemlich gut genutzt, finde ich ...
Nach einer Viertelstunde Fahrt kamen wir in Amsterdam Centraal (für einen meiner Lieblingskollegen: ja, die Station vor "Amsterdam Sloterdijk" ...) an und hüpften in die Straßenbahn zu unserem Hostel. Beim Aussteigen vergaß ich auszuchecken, also meine Karte wieder an den Kartenleser zu halten, was bei einer Zeitkarte meines Erachtens ohnehin einigermaßen sinnlos ist. Da wir die Karte am Freitag nicht mehr nutzten, war das aber alles kein Problem.
Wir liefen ein paar Meter an einer dieser traumhaft schönen Grachten vorbei und kamen in eine sehr belebte Zone, in der auch unser Hostel war. Die Halsabschneiderbande von Hostelbetreibern wollten natürlich nur Cash sehen: Ich musste erstmal zum Geldautomaten. Amsterdam ist zumindest hoteltechnisch ein sehr teures Pflaster: Ja, unser Hostel lag sehr gut und war trotz der guten Lage sogar verhältnismäßig ruhig, aber 70 Euro pro Nacht und Schnauz für ein Viererzimmer mit Toilette und Bad auf dem Gang (zu allem Überfluss ohne abnehmbaren Duschkopf, natürlich) sind halt schon eine Menge ... Und dann noch drei Euro für die Gepäckaufbewahrung zu nehmen: Saubande.
Das Hostel war aber wirklich das einzig nicht ganz so Schöne in Amsterdam.
Am Freitagabend machten wir noch einen schönen Spaziergang bis zur Binnenamstel, guckten dem Treiben auf den Grachten zu und aßen dann direkt gegenüber vom Hotel wirklich sehr leckere Tapas zu durchaus trinkbarem kalten Bier ...
Am Samstag standen wir auf, frühstückten kurz im Hotel und dann richtig direkt am Königlichen Palast. Dorthin waren wir gekommen, als wir mit der Straßen- und dann der U-Bahn bis zum Nieuwmarkt gefahren waren und von dort über das Rotlichtviertel (in dem morgens nix los war) und den Hauptbahnhof zum Dam mit dem Nationalmonument gegenüber dem Königspalast (in dem der König nur noch selten zugegen ist) liefen. Diese kleinen schönen Grachtchen sind einfach sehr schnuckelig (jetzt hätte ich fast "snukkelig" geschrieben ...).
Nach dem Frühstück gönnten wir uns eine Grachtenrundfahrt für 10 Euro: Toll. Unter diesen zum Teil richtig engen Brücken hindurchzufahren, am Blumenmarkt, vielen alten Gebäuden und etlichen Hausbooten vorbei, das war einfach sehr, sehr schön. Zum Schluss fuhren wir auf die IJ, guckten uns einen Riesenpassagierdampfer an, ehe dann über den alten Hafen zurück zum Ausgangspunkt ging.
Wir gingen die paar Schritte zum Hauptbahnhof und fuhren zum Anne-Frank-Haus: Die Schlange war uns deutlich zu lang, sodass wir kehrtmachten und erstmal ein typisch niederländisches Essen zu uns nahmen, den Stamppot: Lecker. Äh, lekker.
Wir fuhren in Richtung Museumsdistrikt und wollten zum Van-Gogh-Museum. Die Schlange war auch lang, aber nicht ganz so lang. Als wir da standen, schaute ich mal, ob ich auch online irgendwie Tickets kriege. Das klappte, sodass wir an der Schlange vorbei in eine andere Schlange kamen und wesentlich schneller dranwaren, auch wenn mein Handy an der Barcodekontrolle mal wieder schlappmachte und ich herumwursteln musste: Wir kamen rein.
Es ist schon beeindruckend, solche dann doch weltbekannten Werke wie die Sonnenblumen mal im Original zu sehen. Selbstporträts, Briefe und ein Überblick über van Goghs Leben: Das war schon spannend.
Wir verließen das Museum, setzten uns auf eine kleine Rasenfläche und genossen unseren Kurzurlaub. (Ich habe keinen Sonnenbrand davongetragen ...) Wir fuhren in Richtung des alten jüdischen Viertels am Waterlooplein, wo - wenig überraschend am Sabbat - die Museen geschlossen waren. Wir aßen bei einem Argentinier ganz akzeptables Steak und landeten dann in einer kleinen Lokalität an der Gracht in der Nähe unseres Hostels. Der englischsprachigen Bezeichnung des Etablissements zufolge ("Coffeeshop") handelte es sich um einen Kaffeeladen. Joa, Kaffee konnte man bestimmt da auch kaufen ...
Heute Morgen mussten wir um 10 Uhr auschecken, was wir schafften. Wir machten einen zweiten Anlauf beim Anne-Frank-Haus, wieder war uns die Schlange zu lang, sodass wir wieder zum "Joods Historisch Museum" und zur Portugiesischen Synagoge fuhren. Letztere wird noch heute als Gotteshaus genutzt und ist in ihrer relativen Schlichtheit (kein elektrisches Licht, nur Kerzen ...) sehr beeindruckend. Auch die Schatzkammer ist mit den Gold- und Silberwaren, den uralten Torarrollen und den ebensoalten Textilien hochinteressant.
Das Jüdische Museum von Amsterdam ist im Vergleich zu dem in Berlin ein Stückchen kleiner, aber natürlich war es spannend, ein bisschen über die Geschichte der niederländischen Juden zu erfahren. Wir aßen in der Nähe des Rathauses zu Mittag, setzten uns in einem kleinen Park an eine Gracht und schauten dort dem Leben zu. So lange, bis wir dann schweren Herzens aufbrechen mussten. In die Straßenbahn, zum Hostel, wieder in die Straßen zum Hauptbahnhof, dort in den Zug zum Flughafen, Einchecken, zum Gate, in den Flieger und ab nach Hause.
Wir drehten noch eine Ehrenrunde über der Stadt mit einem tollen Blick auf Zentral-Amsterdam und kamen recht pünktlich in Frankfurt an. Schnell war ich in der S-Bahn und in Wiesbaden.
Jetzt gehe ich nochmal kurz unter Nutzung meines abnehmbaren Duschkopfs duschen und morgen geht's dann schon wieder auf die Arbeit.
Schön war's. Amsterdam, ich komme wieder.
Ich habe am Freitag ein bisschen früher Schluss gemacht, sodass meine Arbeitskollegin und ich uns schon früher am Flughafen trafen. Wir checkten ein und droppten unser Gepäck off, nachdem wir an dem einen Dropoff weggeschickt wurden: Die lange Schlange bei der Business Class wollten wir nicht auf uns nehmen, deswegen gingen wir in die andere Halle: Alles klappte gut.
Unser Flug war ein bisschen verspätet, aber nur um ein paar Minuten. Nach der Ankunft kaufte ich uns eine Drei-Tages-Karte für den öffentlichen Nahverkehr und die Fahrt Flughafen-Stadt-Flughafen für 25 Euro. Die Karte haben wir ziemlich gut genutzt, finde ich ...
Nach einer Viertelstunde Fahrt kamen wir in Amsterdam Centraal (für einen meiner Lieblingskollegen: ja, die Station vor "Amsterdam Sloterdijk" ...) an und hüpften in die Straßenbahn zu unserem Hostel. Beim Aussteigen vergaß ich auszuchecken, also meine Karte wieder an den Kartenleser zu halten, was bei einer Zeitkarte meines Erachtens ohnehin einigermaßen sinnlos ist. Da wir die Karte am Freitag nicht mehr nutzten, war das aber alles kein Problem.
Wir liefen ein paar Meter an einer dieser traumhaft schönen Grachten vorbei und kamen in eine sehr belebte Zone, in der auch unser Hostel war. Die Halsabschneiderbande von Hostelbetreibern wollten natürlich nur Cash sehen: Ich musste erstmal zum Geldautomaten. Amsterdam ist zumindest hoteltechnisch ein sehr teures Pflaster: Ja, unser Hostel lag sehr gut und war trotz der guten Lage sogar verhältnismäßig ruhig, aber 70 Euro pro Nacht und Schnauz für ein Viererzimmer mit Toilette und Bad auf dem Gang (zu allem Überfluss ohne abnehmbaren Duschkopf, natürlich) sind halt schon eine Menge ... Und dann noch drei Euro für die Gepäckaufbewahrung zu nehmen: Saubande.
Das Hostel war aber wirklich das einzig nicht ganz so Schöne in Amsterdam.
Am Freitagabend machten wir noch einen schönen Spaziergang bis zur Binnenamstel, guckten dem Treiben auf den Grachten zu und aßen dann direkt gegenüber vom Hotel wirklich sehr leckere Tapas zu durchaus trinkbarem kalten Bier ...
Am Samstag standen wir auf, frühstückten kurz im Hotel und dann richtig direkt am Königlichen Palast. Dorthin waren wir gekommen, als wir mit der Straßen- und dann der U-Bahn bis zum Nieuwmarkt gefahren waren und von dort über das Rotlichtviertel (in dem morgens nix los war) und den Hauptbahnhof zum Dam mit dem Nationalmonument gegenüber dem Königspalast (in dem der König nur noch selten zugegen ist) liefen. Diese kleinen schönen Grachtchen sind einfach sehr schnuckelig (jetzt hätte ich fast "snukkelig" geschrieben ...).
Nach dem Frühstück gönnten wir uns eine Grachtenrundfahrt für 10 Euro: Toll. Unter diesen zum Teil richtig engen Brücken hindurchzufahren, am Blumenmarkt, vielen alten Gebäuden und etlichen Hausbooten vorbei, das war einfach sehr, sehr schön. Zum Schluss fuhren wir auf die IJ, guckten uns einen Riesenpassagierdampfer an, ehe dann über den alten Hafen zurück zum Ausgangspunkt ging.
Wir gingen die paar Schritte zum Hauptbahnhof und fuhren zum Anne-Frank-Haus: Die Schlange war uns deutlich zu lang, sodass wir kehrtmachten und erstmal ein typisch niederländisches Essen zu uns nahmen, den Stamppot: Lecker. Äh, lekker.
Wir fuhren in Richtung Museumsdistrikt und wollten zum Van-Gogh-Museum. Die Schlange war auch lang, aber nicht ganz so lang. Als wir da standen, schaute ich mal, ob ich auch online irgendwie Tickets kriege. Das klappte, sodass wir an der Schlange vorbei in eine andere Schlange kamen und wesentlich schneller dranwaren, auch wenn mein Handy an der Barcodekontrolle mal wieder schlappmachte und ich herumwursteln musste: Wir kamen rein.
Es ist schon beeindruckend, solche dann doch weltbekannten Werke wie die Sonnenblumen mal im Original zu sehen. Selbstporträts, Briefe und ein Überblick über van Goghs Leben: Das war schon spannend.
Wir verließen das Museum, setzten uns auf eine kleine Rasenfläche und genossen unseren Kurzurlaub. (Ich habe keinen Sonnenbrand davongetragen ...) Wir fuhren in Richtung des alten jüdischen Viertels am Waterlooplein, wo - wenig überraschend am Sabbat - die Museen geschlossen waren. Wir aßen bei einem Argentinier ganz akzeptables Steak und landeten dann in einer kleinen Lokalität an der Gracht in der Nähe unseres Hostels. Der englischsprachigen Bezeichnung des Etablissements zufolge ("Coffeeshop") handelte es sich um einen Kaffeeladen. Joa, Kaffee konnte man bestimmt da auch kaufen ...
Heute Morgen mussten wir um 10 Uhr auschecken, was wir schafften. Wir machten einen zweiten Anlauf beim Anne-Frank-Haus, wieder war uns die Schlange zu lang, sodass wir wieder zum "Joods Historisch Museum" und zur Portugiesischen Synagoge fuhren. Letztere wird noch heute als Gotteshaus genutzt und ist in ihrer relativen Schlichtheit (kein elektrisches Licht, nur Kerzen ...) sehr beeindruckend. Auch die Schatzkammer ist mit den Gold- und Silberwaren, den uralten Torarrollen und den ebensoalten Textilien hochinteressant.
Das Jüdische Museum von Amsterdam ist im Vergleich zu dem in Berlin ein Stückchen kleiner, aber natürlich war es spannend, ein bisschen über die Geschichte der niederländischen Juden zu erfahren. Wir aßen in der Nähe des Rathauses zu Mittag, setzten uns in einem kleinen Park an eine Gracht und schauten dort dem Leben zu. So lange, bis wir dann schweren Herzens aufbrechen mussten. In die Straßenbahn, zum Hostel, wieder in die Straßen zum Hauptbahnhof, dort in den Zug zum Flughafen, Einchecken, zum Gate, in den Flieger und ab nach Hause.
Wir drehten noch eine Ehrenrunde über der Stadt mit einem tollen Blick auf Zentral-Amsterdam und kamen recht pünktlich in Frankfurt an. Schnell war ich in der S-Bahn und in Wiesbaden.
Jetzt gehe ich nochmal kurz unter Nutzung meines abnehmbaren Duschkopfs duschen und morgen geht's dann schon wieder auf die Arbeit.
Gracht |
Grachtenfront |
Stamppot aus Spinat mit Speck, Hackbällchen und Mettwurst |
Königlicher Palast und Nieuwe Kerk |
In der Portugiesischen Synagoge |
Amsterdam Centraal von oben |
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