Eintragung vom 20. Juni 2013
Ja, einen solchen Vitamin-C-Schock habe ich mir heute Morgen beim Frühstück geholt ... Aber erstmal war ich heute gegen 6.30 Uhr verbotenerweise (weil der Pool offiziell erst ab 8.00 Uhr geöffnet ist, was mir aber völlig wurscht war) in dem Außenpool hier im Hotel schwimmen. Aaaaah. Der ist zwar nicht beheizt (im Gegensatz zum danebengelegenen Jacuzzi), aber das war mir nicht so wichtig. Jedenfalls war ich sehr erfrischt und ging zurück ins Zimmer, sodass wir nach meinem Duschen zum Frühstück aufbrechen konnten.
Sicher, das Frühstück in Managua war ganz lecker gewesen, aber ein Frühstücksbuffet ist einfach doch etwas anderes: Zunächst gab es ein klassisches amerikanisches Fett-Frühstück mit Rührei und Käsetoast und Würstchen. Dazu trank ich einen sehr leckeren Fruchtsaft. Der zweite, dritte, vierte und fünfte Gang zum Buffet führte mich aber jedes Mal zum Früchtetisch. Papayas, Wasser- und Honigmelonen, Ananas und Bananen waren aufgeboten, und ich habe, glaube ich, einen ganzen Teller Honigmelone alleine gegessen ... Auch am Nachfüllbedarf des Fruchtsaftcontainers trug ich eine gewisse Mitschuld. Doch, sehr lecker, aber danach war ich erstmal pappsatt.
Wir brachen zu Fuß zehn Minuten in die Innenstadt auf, und man merkt hier, dass man in einem amerikanischen Land ist: Es gibt nicht viele vernünftige Bürgersteige, und die Hoteleinfahrt ist nur für Autofahrer, nicht für Fußgänger ausgelegt (uns wurde beim Betreten des Hotelgeländes auf dem Rückweg sogar die Schranke hochgefahren ...).
In der Innenstadt verschafften wir uns einen kleinen Überblick und machten den im Reiseführer angegebenen Spaziergang über die Kathedrale (die hier in Costa Rica ein wenig prächtiger ausgeführt ist als entsprechende Kathedralen in Nicaragua) und den Platz davor, zum Mercado (einem Einkaufszentrum mit kleinen Gassen, vielen kleinen Geschäften und normalerweise ganz vielen Menschen, die das Ganze zum Paradies für Taschendiebe machen; heute waren wir relativ früh dran, sodass es deutlich leerer war) und zurück zum Postamt, das eines der letzten echten Kolonialbauten in San José ist.
Wir entschieden uns dann, zum Zoo/Botanischen Garten aufzubrechen und fanden denselben schnell. Nur leider ist im Reiseführer der Eingang nicht vermerkt, sodass wir am falschen Ende des Zoos standen und also einen mittelprächtigen Umweg über die Stadt machen mussten, damit wir endlich am Eingang aufschlugen. Die fünf Dollar Eintritt pro Person sind in Ordnung, auch wenn wir ob der ziemlich eingepferchten Großkatzen (der Käfig des Löwen ist gefühlt nicht wirklich größer als unser Hotelzimmer) ein wenig Mitleid mit den Viechern bekamen. Vögel (Papageien, Eulen, Tukane) und Grünzeug (Blumen, Blumen, Blumen) sahen wir, Schlangen und Waschbären, einen Jaguar und eben den bemitleidenswerten König der Tiere ...
Als wir den kleinen Park dann verlassen wollten, fing es gerade ein wenig an zu regnen, sodass wir die nebenan befindliche J. R. Ewing (Dallas!) gewidmete Texas-Kneipe gingen. Dort tranken wir ein Bierchen zu (für uns Nicaraguaverwöhnte) gesalzenen Preisen, und als Fußball kam (bzw. Spanien Tahiti abschlachtete), bestellten wir noch ein bisschen was zu essen, was nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes war (Mozzarella-Sticks und Cheese Fries).
Insgesamt war es heute kein sehr sonniger Tag, was uns aber auch ganz recht war, weil wir in einem Anfall von Wagemut heute Morgen auf Sonnencreme verzichtet hatten (wir haben es überlebt ...). Wir schlenderten zurück in die Innenstadt, durch verschiedene Parks und kamen schließlich am Goldmuseum raus. Die 11 Dollar Eintritt investierten wir auch und kamen in den Genuss überraschend guter Ausstellungen. Die Goldausstellung wird ohnehin weithin gelobt, und zwar zu Recht (sehr angenehm ist, dass alle Exponate auch auf Englisch beschrieben sind), aber auch die numismatische Ausstellung war interessant: Es ging im einen Teil um die Geschichte von "Plantagen-Geld", also Münzen, die von den Kaffeeplantagen an ihre Arbeiter ausgezahlt wurden, die diese wiederum in Lebensmittel etc. umtauschen konnten; der zweite Teil beleuchtete die Geschichte der Architektur auf den costaricanischen Banknoten.
In der Goldausstellung wird neben verschiedenen goldigen Kulturgegenständen (etwa dem mit mehr als zwei Kilo schwersten Goldnugget der Welt) auch ein bisschen die Geschichte der costaricanischen Urbevölkerung und deren Sitten und Gebräuche vermittelt, was sehr spannend war.
Nach knapp zwei Stunden machten wir uns, unterbrochen von einem sehr frühen "Abendessen" in einer kleinen Gaststätte, wieder ins Hotel. Einer Stunde Siesta folgte der Gang nach unten zum Pool und zum Jacuzzi. Dort saß eine amerikanische Familie und eine junge Costaricanerin; mit beiden Parteien kamen wir ein bisschen ins Gespräch, während wir zwischen kaltem Pool und ziemlich warmen Jacuzzi hin- und herwechselten. Das war Belohnung für den nicht ganz unanstrengenden Tag heute und Urlaub pur.
Wir lassen heute Absacker Absacker und Bar Bar sein und bleiben im Zimmer. Es ist erst 20.30 Uhr gleich, aber es geht heute zeitig ins Bett.
Morgen können wir einigermaßen gemütlich spät aufstehen und frühstücken. Danach geht es mit dem Taxi zum Flughafen und ab nach Panama. Wenn wir dann morgen Abend in unserem Strandhotel angekommen sind, werde ich auch glücklich sein. Hoffe ich ...
Heute gibt es ein paar Bilder:
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Gallo pinto, nicaraguanisches und costaricanisches Frühstück (rechts) | |
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An der Seepromenade in Granada |
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Kathedrale von Granada |
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Andere Kirche in Granada |
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Kathedrale in León |
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Kirche in León |
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... und noch eine Kirche in León |
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Downtown San José |
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Kathedrale von San José |
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Denkmal für den Papstbesuch 1983 |
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Mercado in San José |
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Vochels |
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Jaguar, eingesperrt, herumtigernd, naja, herumjaguarend |
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Lion King, imprisoned |
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