Eintrag vom 19. Juni 2013
Ja, eigentlich ist in Nicaragua heute alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Am Ende war das alles aber gar nicht schlimm.
Von Anfang an: Natürlich waren wir pünktlich um 5.30 Uhr auf, nachdem wir unseren Hausherrn gestern Abend so sorgenvoll gemacht hatten, weil wir um 21 Uhr immer noch nicht zu Hause waren. Der hat anscheinend echt gedacht, dass wir uns verlaufen hätten ...
Um 5.30 Uhr ging es also mit Lunchpaket bewaffnet los zum Ticabus-Terminal, das ganz anderswo war als ich es bei Google Maps gefunden hatte. Zum Glück wusste der Hotelfahrer, wo das ist. Gegen 5.45 Uhr waren wir da und konnten gleich mit dem Bus um 6 Uhr fahren. Hätten wir doch nur verschlafen!
Kurz nach dem Start verspeiste ich mein Sandwich und meinen Apfel, etwa zeitgleich holten wir in Masaya und Granada noch ein paar Leute ab. Wir waren gerade auf die Panamericana eingebogen, da ging auf einmal die Klimaanlage aus, ein paar Sekunden später standen wir mit abgestorbenem Motor am Straßenrand. Jo, der Steward erklärte irgendwas auf Spanisch, was ich allenfalls zur Hälfte verstand. Jedenfalls hieß es, dass ein Ersatzbus käme, und der aber erst in zweieinhalb Stunden bei uns sei. Hm. Da standen wir nun. Ein paar Leute waren ausgestiegen, und so entschieden auch wir uns, den immer heißer werdenden Bus zu verlassen. Wir waren kaum ausgestiegen, da wurden wir von einem Typen von unserer Firma gebeten, in den Bus einer Konkurrenzfirma, die uns freundlicherweise aufnahm (zumindest bis zur Grenze), einzusteigen. Das taten wir, allerdings ohne Gepäck und ohne Pässe, die wir kurz vor dem Ausfall unseres Busses unserem Steward ausgehändigt hatten. Ich fragte nach unserem Gepäck, woraufhin mir gesagt wurde, ich müsse mir keine Sorgen machen. Naja. Entgegen meiner Erwartung (ohne Pass und ohne Gepäck, Hilfe!) war ich relativ entspannt (und, um die Spannung gleich rauszunehmen, ich hatte allen Grund dazu).
Wir erreichten im klimatisierten Konkurrenzbus die Grenzübergangsstelle Nicaraguas zu Costa Rica. Dort mussten wir aussteigen und sollten auf unseren Ersatzbus warten. Naja, nun standen wir unter der Überdachung (zum Glück, denn es fing zwischendrin bestialisch an zu regnen) und harrten der Dinge. Ich aß ein nicaraguanisches Frühstück für weniger als zwei Euro (wahrscheinlich immer noch ein ziemlicher Touristenpreis) mit Reis, Bohnen, Fleisch (etwas zäh), Avocado und Tomatengeschnetzeltem, was sehr lecker war. Irgendwann kam der Sieben-Uhr-Bus (genau, der, den wir ursprünglich angepeilt hatten) und brachte unser Gepäck mit, das ausgeladen wurde. Dies sollten wir in Empfang nehmen. Danach standen wir nochmal eine Stunde rum, ehe unser alter Bus kam, den man offenbar notdürftig geflickt hatte.
Unser Steward brachte die Pässe mit, die inzwischen abgestempelt waren (deswegen hatten wir sie ihm ja ursprünglich auch gegeben), dann ging es rüber zur costaricanischen Einreisestelle. Wir standen in einer längeren Schlange und waren kurz vor der Überdachung, als es wieder anfing zu regnen. Wir wurden nass, aber es war zu ertragen, denn bald darauf kamen auch wir unter der Überdachung an. Im dritten oder vierten Schwung wurden wir endlich zum Grenzer vorgelassen, der unsere Pässe abstempelte (und tatsächlich das E-Ticket für den Weiterflug aus Costa Rica nach Panama sehen wollte). Den Zoll überstanden wir problemlos und saßen bald (naja, halt mit drei Stunden Verspätung) wieder in unserem Bus nach San José.
Es war für uns sehr beeindruckend, wie sich, wieder einmal, mit dem Grenzübertritt schlagartig die Landschaft zu ändern schien. In Costa Rica kam uns alles nochmals viel grüner vor als zuvor in Nicaragua, das hier war echter Regenwald (im wahrsten Sinne des Wortes, denn unterwegs goss es ab und zu wie aus Kübeln, und der Duft der Bäume war, naja, unbeschreiblich). Unser Bus preschte über die Landstraßen durch den Wald hindurch und rüttelte uns gelegentlich ganz schön auf, aber nach sehr langer Zeit kamen wir kurz nach 18 Uhr in San José an.
Wir nahmen unser Gepäck entgegen, gingen durch die Tür und begegneten den Abzockern, äh, den Taxifahrern. Klar, wieder einmal waren alle Taxameter kaputt und die Fahrt zum Hotel sollte 20 Dollar kosten. Wenigstens fanden wir einen, der einen Taxameter hatte und ihn, nach zweimaliger Aufforderung, auch anstellte, wenn er auch ein wenig ungehalten schien (keine Ahnung, wieso; ich habe ihm doch nicht etwa das Geschäft versaut?) ... Am Ende zahlte ich mit üppigem Trinkgeld 6 Dollar.
Unser Hotel ist schon sehr schick, es hat einen Innenhof mit Pool (den ich morgen vielleicht mal ausprobieren werde). Wir waren zu faul, nochmal in die Stadt zu gehen (bzw. mit dem Taxi dorthin zu fahren), und aßen also im Hotelrestaurant. Das Ganze war nicht gaaaanz billig, aber sehr lecker: Ulrike verspeiste Penne arrabiata mit Shrimps, ich ein leckeres Rindersteak. Dazu tranken wir Rotwein bzw. Bier, doch alles sehr schmackhaft. Nur mit unserem Ober kamen wir in einem Englisch-Spanisch-Gemisch regelmäßig verbal über Kreuz; am Ende bekamen wir aber immer, was wir wollten.
Argh, bin ich müde. Jetzt sitze ich auf dem Bett. Sobald mein Kopf das Kopfkissen berührt, werde ich wahrscheinlich schon eingeschlafen sein. Gute Nacht!
Ja, eigentlich ist in Nicaragua heute alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Am Ende war das alles aber gar nicht schlimm.
Von Anfang an: Natürlich waren wir pünktlich um 5.30 Uhr auf, nachdem wir unseren Hausherrn gestern Abend so sorgenvoll gemacht hatten, weil wir um 21 Uhr immer noch nicht zu Hause waren. Der hat anscheinend echt gedacht, dass wir uns verlaufen hätten ...
Um 5.30 Uhr ging es also mit Lunchpaket bewaffnet los zum Ticabus-Terminal, das ganz anderswo war als ich es bei Google Maps gefunden hatte. Zum Glück wusste der Hotelfahrer, wo das ist. Gegen 5.45 Uhr waren wir da und konnten gleich mit dem Bus um 6 Uhr fahren. Hätten wir doch nur verschlafen!
Kurz nach dem Start verspeiste ich mein Sandwich und meinen Apfel, etwa zeitgleich holten wir in Masaya und Granada noch ein paar Leute ab. Wir waren gerade auf die Panamericana eingebogen, da ging auf einmal die Klimaanlage aus, ein paar Sekunden später standen wir mit abgestorbenem Motor am Straßenrand. Jo, der Steward erklärte irgendwas auf Spanisch, was ich allenfalls zur Hälfte verstand. Jedenfalls hieß es, dass ein Ersatzbus käme, und der aber erst in zweieinhalb Stunden bei uns sei. Hm. Da standen wir nun. Ein paar Leute waren ausgestiegen, und so entschieden auch wir uns, den immer heißer werdenden Bus zu verlassen. Wir waren kaum ausgestiegen, da wurden wir von einem Typen von unserer Firma gebeten, in den Bus einer Konkurrenzfirma, die uns freundlicherweise aufnahm (zumindest bis zur Grenze), einzusteigen. Das taten wir, allerdings ohne Gepäck und ohne Pässe, die wir kurz vor dem Ausfall unseres Busses unserem Steward ausgehändigt hatten. Ich fragte nach unserem Gepäck, woraufhin mir gesagt wurde, ich müsse mir keine Sorgen machen. Naja. Entgegen meiner Erwartung (ohne Pass und ohne Gepäck, Hilfe!) war ich relativ entspannt (und, um die Spannung gleich rauszunehmen, ich hatte allen Grund dazu).
Wir erreichten im klimatisierten Konkurrenzbus die Grenzübergangsstelle Nicaraguas zu Costa Rica. Dort mussten wir aussteigen und sollten auf unseren Ersatzbus warten. Naja, nun standen wir unter der Überdachung (zum Glück, denn es fing zwischendrin bestialisch an zu regnen) und harrten der Dinge. Ich aß ein nicaraguanisches Frühstück für weniger als zwei Euro (wahrscheinlich immer noch ein ziemlicher Touristenpreis) mit Reis, Bohnen, Fleisch (etwas zäh), Avocado und Tomatengeschnetzeltem, was sehr lecker war. Irgendwann kam der Sieben-Uhr-Bus (genau, der, den wir ursprünglich angepeilt hatten) und brachte unser Gepäck mit, das ausgeladen wurde. Dies sollten wir in Empfang nehmen. Danach standen wir nochmal eine Stunde rum, ehe unser alter Bus kam, den man offenbar notdürftig geflickt hatte.
Unser Steward brachte die Pässe mit, die inzwischen abgestempelt waren (deswegen hatten wir sie ihm ja ursprünglich auch gegeben), dann ging es rüber zur costaricanischen Einreisestelle. Wir standen in einer längeren Schlange und waren kurz vor der Überdachung, als es wieder anfing zu regnen. Wir wurden nass, aber es war zu ertragen, denn bald darauf kamen auch wir unter der Überdachung an. Im dritten oder vierten Schwung wurden wir endlich zum Grenzer vorgelassen, der unsere Pässe abstempelte (und tatsächlich das E-Ticket für den Weiterflug aus Costa Rica nach Panama sehen wollte). Den Zoll überstanden wir problemlos und saßen bald (naja, halt mit drei Stunden Verspätung) wieder in unserem Bus nach San José.
Es war für uns sehr beeindruckend, wie sich, wieder einmal, mit dem Grenzübertritt schlagartig die Landschaft zu ändern schien. In Costa Rica kam uns alles nochmals viel grüner vor als zuvor in Nicaragua, das hier war echter Regenwald (im wahrsten Sinne des Wortes, denn unterwegs goss es ab und zu wie aus Kübeln, und der Duft der Bäume war, naja, unbeschreiblich). Unser Bus preschte über die Landstraßen durch den Wald hindurch und rüttelte uns gelegentlich ganz schön auf, aber nach sehr langer Zeit kamen wir kurz nach 18 Uhr in San José an.
Wir nahmen unser Gepäck entgegen, gingen durch die Tür und begegneten den Abzockern, äh, den Taxifahrern. Klar, wieder einmal waren alle Taxameter kaputt und die Fahrt zum Hotel sollte 20 Dollar kosten. Wenigstens fanden wir einen, der einen Taxameter hatte und ihn, nach zweimaliger Aufforderung, auch anstellte, wenn er auch ein wenig ungehalten schien (keine Ahnung, wieso; ich habe ihm doch nicht etwa das Geschäft versaut?) ... Am Ende zahlte ich mit üppigem Trinkgeld 6 Dollar.
Unser Hotel ist schon sehr schick, es hat einen Innenhof mit Pool (den ich morgen vielleicht mal ausprobieren werde). Wir waren zu faul, nochmal in die Stadt zu gehen (bzw. mit dem Taxi dorthin zu fahren), und aßen also im Hotelrestaurant. Das Ganze war nicht gaaaanz billig, aber sehr lecker: Ulrike verspeiste Penne arrabiata mit Shrimps, ich ein leckeres Rindersteak. Dazu tranken wir Rotwein bzw. Bier, doch alles sehr schmackhaft. Nur mit unserem Ober kamen wir in einem Englisch-Spanisch-Gemisch regelmäßig verbal über Kreuz; am Ende bekamen wir aber immer, was wir wollten.
Argh, bin ich müde. Jetzt sitze ich auf dem Bett. Sobald mein Kopf das Kopfkissen berührt, werde ich wahrscheinlich schon eingeschlafen sein. Gute Nacht!
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