Eintrag vom 17. Juni 2013
Heute haben wir es uns ziemlich gutgehen lassen, vielleicht ein bisschen zu sehr.
Ich war heute Morgen sehr früh wach, so gegen fünf Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Kein Wunder, war es in Deutschland doch schon 13 Uhr. Ich stand um sechs Uhr auf, duschte und traf Uli kurz vor sieben Uhr auf dem Weg zum Frühstück. Unser Hausherr begrüßte uns und fragte uns, ob wir ein typisch nicaraguanisches Frühstück versuchen wollten: Rührei mit Speck, Reis und Bohnen. Wir wollten, und wir waren nicht enttäuscht. Durchaus lecker, das Ganze, wird morgen wieder verspeist. Mit dem Kaffee war Ulrike nicht so ganz glücklich, aber das kriegen wir auch noch hin auf dieser Reise.
Danach kam der Hausherr und fragte uns, was wir denn vorhätten. Wir hatten heute trotz Regenzeit einen wunderbaren (naja, vielmehr einen heißen, sonnigen) Tag, und so entschieden wir uns gegen gemütliche Akklimatisierung in der Managuaner Innenstadt (in der wir offenbar wohnen, denn so wahnsinnig viel Sehenswertes gibt es anscheinend hier gar nicht) und fuhren, nachdem der Hausherr uns zum Quasi-Busbahnhof an der Zentralamerikanischen Universität gebracht hatte, nach Granada.
Granada ist sehr schön, es gibt dort viele sehr schicke (ich soll nicht mehr so oft "ansehnlich" schreiben, sagte mir neulich eine treue Leserin) Kolonialbauten. Der Nicaragua-See, an dem Granada liegt, sieht jetzt von der Strandpromenade eher wie Brackwasser denn wie Côte d'Azur aus, aber zum Baden waren wir ja nicht in Granada. Granada, oder vielmehr, Nicaragua, ist aber auch heiß, sehr heiß. Und so entschieden wir uns nach einem längeren Rundgang in der prallen Morgensonne durch Granada, gegen 10.30 Uhr das erste eiskalte Bier reinzupfeifen. Machten wir, aaaaaaah. Sehr lecker. Sehr wohltuend. Sehr günstig, für 80 Cent. Wir bestellten dann zum Mittagessen ein paar Fish Fingers ("Fischfinger" klingt komisch, und "Fischnuggets" auch). Das Angelieferte schmeckte sehr gut, war zwar kein Fisch, sondern Hühnchen, aber gegessen haben wir es trotzdem.
Wir hatten den Blick auf eine relativ vielbefahrene Straßenkreuzung (was in Granada, im Gegensatz zu Managua, nicht viel heißt). So sieht meine Klischee-Vorstellung von Lateinamerika aus: Gelegentlich kommt ein Auto vorbei, manchmal eine Pferdekutsche, gelegentlich wird ein Bett auf derselben transportiert, häufiger aber Touristen. Viele Fahrräder fahren vorbei, auch mit zwei oder drei Personen drauf, die Touristen schwitzen sehr, die Nicaraguer ein bisschen weniger. Die Häuser sind wunderschön bunt, da fehlt eigentlich nur noch das Knäuel Strauch, das vom Wind von links ins Bild geweht wird.
In die Mittagshitze hinein machten auch die Kirchen zu, sodass wir im ein wenig schattigen Stadtpark saßen, ein bisschen in der Gegend herumliefen und uns schließlich anstelle von Siesta in eine andere Gaststätte an der Plazuela de la independencia, am Plätzchen der Unabhängigkeit, oder so, setzten. Dort tranken wir wieder ein bisschen was und bekamen im zweiten Anlauf auch Fish Fingers. Die Salsa, die dazu geliefert wurde, war durchaus scharf, was wir merkten, als wir die Salsa großzügig über den Reis verteilten und dann vertilgten.
Nach ein paar Minuten spürten wir wieder etwas in der Mundhöhle, und gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Der Fahrer des Rückweges fuhr ein wenig henkerischer als der Fahrer des Hinweges, beim Preis (70 Cent für eine einstündige Fahrt) nahmen sich die beiden aber nix, auch wenn der Bus auf dem Rückweg etwas enger war: Wir sind einfach zu groß für Mittelamerika, was man auch an der lichten Höhe der Palmen am Straßenrand sieht.
Nicaragua ist beeindrucked grün, was womöglich auch der Regenzeit geschuldet ist.
Nach der Rückkunft nach Managua machten uns zu Fuß von der UCA (der Zentralamerikanischen Universität) auf in unser Hotelele, fanden es zur Überraschung unseres Hausherrn auch schnell, und dann sehnte ich mich nur noch nach der Dusche (und der Klimaanlage im Zimmer).
Jetzt habe ich mich ein bisschen erholt vom Eingewöhnungstag, gehe bald ins Bett und bin gespannt auf morgen. Vielleicht geht's nach León, vielleicht bleiben wir hier; es hängt ein bisschen vom Wetter ab (eben ging dann doch noch ein Wolkenbruch nieder) und viel von Lust und Laune.
Es ist schön, es macht Spaß, aber vielleicht hätte ich doch irgendwann nicht mehr mit der Begründung "Claro, una más, soy alemán" ("Klar, noch eins, ich bin Deutscher.") noch ein weiteres Bier bestellen sollen. Das werde ich abstellen und mich mit einer etwas geringeren Anzahl von Bieren begnügen. "Toña" oder "Victoria", das ist dann die Frage. Ich werde mich wohl eher für das "Toña" entscheiden, obwohl das angeblich amerikanischer schmecken soll (im Vergleich zum europäischeren "Victoria"); das kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Ich werde es morgen vielleicht noch ein bisschen testen.
Jetzt gehe ich schlafen, buenas noches, Nicaragua, guten Morgen, Deutschland.
Heute haben wir es uns ziemlich gutgehen lassen, vielleicht ein bisschen zu sehr.
Ich war heute Morgen sehr früh wach, so gegen fünf Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Kein Wunder, war es in Deutschland doch schon 13 Uhr. Ich stand um sechs Uhr auf, duschte und traf Uli kurz vor sieben Uhr auf dem Weg zum Frühstück. Unser Hausherr begrüßte uns und fragte uns, ob wir ein typisch nicaraguanisches Frühstück versuchen wollten: Rührei mit Speck, Reis und Bohnen. Wir wollten, und wir waren nicht enttäuscht. Durchaus lecker, das Ganze, wird morgen wieder verspeist. Mit dem Kaffee war Ulrike nicht so ganz glücklich, aber das kriegen wir auch noch hin auf dieser Reise.
Danach kam der Hausherr und fragte uns, was wir denn vorhätten. Wir hatten heute trotz Regenzeit einen wunderbaren (naja, vielmehr einen heißen, sonnigen) Tag, und so entschieden wir uns gegen gemütliche Akklimatisierung in der Managuaner Innenstadt (in der wir offenbar wohnen, denn so wahnsinnig viel Sehenswertes gibt es anscheinend hier gar nicht) und fuhren, nachdem der Hausherr uns zum Quasi-Busbahnhof an der Zentralamerikanischen Universität gebracht hatte, nach Granada.
Granada ist sehr schön, es gibt dort viele sehr schicke (ich soll nicht mehr so oft "ansehnlich" schreiben, sagte mir neulich eine treue Leserin) Kolonialbauten. Der Nicaragua-See, an dem Granada liegt, sieht jetzt von der Strandpromenade eher wie Brackwasser denn wie Côte d'Azur aus, aber zum Baden waren wir ja nicht in Granada. Granada, oder vielmehr, Nicaragua, ist aber auch heiß, sehr heiß. Und so entschieden wir uns nach einem längeren Rundgang in der prallen Morgensonne durch Granada, gegen 10.30 Uhr das erste eiskalte Bier reinzupfeifen. Machten wir, aaaaaaah. Sehr lecker. Sehr wohltuend. Sehr günstig, für 80 Cent. Wir bestellten dann zum Mittagessen ein paar Fish Fingers ("Fischfinger" klingt komisch, und "Fischnuggets" auch). Das Angelieferte schmeckte sehr gut, war zwar kein Fisch, sondern Hühnchen, aber gegessen haben wir es trotzdem.
Wir hatten den Blick auf eine relativ vielbefahrene Straßenkreuzung (was in Granada, im Gegensatz zu Managua, nicht viel heißt). So sieht meine Klischee-Vorstellung von Lateinamerika aus: Gelegentlich kommt ein Auto vorbei, manchmal eine Pferdekutsche, gelegentlich wird ein Bett auf derselben transportiert, häufiger aber Touristen. Viele Fahrräder fahren vorbei, auch mit zwei oder drei Personen drauf, die Touristen schwitzen sehr, die Nicaraguer ein bisschen weniger. Die Häuser sind wunderschön bunt, da fehlt eigentlich nur noch das Knäuel Strauch, das vom Wind von links ins Bild geweht wird.
In die Mittagshitze hinein machten auch die Kirchen zu, sodass wir im ein wenig schattigen Stadtpark saßen, ein bisschen in der Gegend herumliefen und uns schließlich anstelle von Siesta in eine andere Gaststätte an der Plazuela de la independencia, am Plätzchen der Unabhängigkeit, oder so, setzten. Dort tranken wir wieder ein bisschen was und bekamen im zweiten Anlauf auch Fish Fingers. Die Salsa, die dazu geliefert wurde, war durchaus scharf, was wir merkten, als wir die Salsa großzügig über den Reis verteilten und dann vertilgten.
Nach ein paar Minuten spürten wir wieder etwas in der Mundhöhle, und gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Der Fahrer des Rückweges fuhr ein wenig henkerischer als der Fahrer des Hinweges, beim Preis (70 Cent für eine einstündige Fahrt) nahmen sich die beiden aber nix, auch wenn der Bus auf dem Rückweg etwas enger war: Wir sind einfach zu groß für Mittelamerika, was man auch an der lichten Höhe der Palmen am Straßenrand sieht.
Nicaragua ist beeindrucked grün, was womöglich auch der Regenzeit geschuldet ist.
Nach der Rückkunft nach Managua machten uns zu Fuß von der UCA (der Zentralamerikanischen Universität) auf in unser Hotelele, fanden es zur Überraschung unseres Hausherrn auch schnell, und dann sehnte ich mich nur noch nach der Dusche (und der Klimaanlage im Zimmer).
Jetzt habe ich mich ein bisschen erholt vom Eingewöhnungstag, gehe bald ins Bett und bin gespannt auf morgen. Vielleicht geht's nach León, vielleicht bleiben wir hier; es hängt ein bisschen vom Wetter ab (eben ging dann doch noch ein Wolkenbruch nieder) und viel von Lust und Laune.
Es ist schön, es macht Spaß, aber vielleicht hätte ich doch irgendwann nicht mehr mit der Begründung "Claro, una más, soy alemán" ("Klar, noch eins, ich bin Deutscher.") noch ein weiteres Bier bestellen sollen. Das werde ich abstellen und mich mit einer etwas geringeren Anzahl von Bieren begnügen. "Toña" oder "Victoria", das ist dann die Frage. Ich werde mich wohl eher für das "Toña" entscheiden, obwohl das angeblich amerikanischer schmecken soll (im Vergleich zum europäischeren "Victoria"); das kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Ich werde es morgen vielleicht noch ein bisschen testen.
Jetzt gehe ich schlafen, buenas noches, Nicaragua, guten Morgen, Deutschland.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen