Meine Länder

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Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Samstag, 29. Juni 2013

Sonnenmilch-Alarm

Ja, sorry, wir sind wieder gut in Deutschland gelandet. Unsere gute Heimkehr wurde die letzten Tage gebührend gefeiert.

Unser Taxifahrer war genauso zu früh wie wir, sodass wir schon um 4.50 Uhr zum Flughafen aufbrachen. Die Fahrt war nicht so extrem lang, und nach der Ankunft am Flughafen konnten wir gleich einchecken.

Die erste Sicherheitskontrolle war normal, aber am Gate gab es nochmal eine, die war einfach nur ärgerlich: In den USA kann ein zweijähriges Mädchen nicht ohne Bikini-Oberteil am Strand unterwegs sein, ohne dass die Eltern den Abtransport nach Guantanamo befürchten müssen, aber eine Sicherheitstante im Dienst für eine US-Fluggesellschaft darf eine Leibesvisitation bei einem Mann durchführen?! Ihr Amis, ihr spinnt wirklich. Vor allem, wenn man dann eine (zu große) Sonnenmilchflasche versehentlich im Handgepäck hat, aber die erst den US-Sicherheitsleuten in Atlanta auffällt. Wenn diese zweite Kontrolle wenigstens Hand und Fuß hätte, meinetwegen, aber die war so oberflächlich, dass sie einfach nur ärgerlich war.

Nachdem ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte, ging der Flug von Panama nach Atlanta problemlos. Die US-Einreise ging auch ohne Schwierigkeiten durch, naja, und dann saßen wir in Atlanta, tranken noch ein Bierchen und warteten auf den Flieger nach Stuttgart. Die Maschine stand schon seit Stunden da, aber trotzdem hatten die Amis offenbar vergessen, das Essen einzuladen, sodass wir mit einer Stunde Verspätung wegkamen. Unterwegs konnte ich sogar ein klitzekleines bisschen schlafen, um 9.30 Uhr waren wir in Stuttgart.

Ab ging's nach Hause, unter die warme Dusche mit abnehmbarem Duschkopf. Eine einzige Wohltat ...

Die Tour war wie immer: Toll, nicht ganz unanstrengend, sehr vielseitig, einfach schön. Hat großen Spaß gemacht.

Jetzt steht in absehbarer Zeit erstmal nichts an. Vielleicht kann ich meinen Oktober-Urlaub noch ein bisschen verschieben, dann könnte man noch einmal eine Woche wohin ... Mal sehen.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Das Beste kommt zum Schluss

Eintragung vom 25. Juni 2013

So lautet die Weisheit. Nun waren die letzten Tagen nicht wirklich schlechter als der heutige, aber der Besuch des Panama-Kanals war doch noch einmal ein Highlight zum Abschluss unserer Reise.

Wir waren heute gar nicht so wahnsinnig früh auf, aber da wir kein Frühstück im Hotel hatten, waren wir wieder einmal zeitig in Panama-Stadt unterwegs. Der Weg zu einer Bushaltestelle erwies sich als einfach, vor allem im Vergleich zum Erfolg unserer Bemühungen, eine Fahrkarte zu kaufen. Liebe Panameños, es ist ja schön, dass ihr modern seid und nur noch mit Chipkarten Bus fahrt. Echt super. Aber dann sorgt doch bitte dafür, dass man diese bekloppte Chipkarte auch irgendwo kaufen kann, zum Henker! Besonders lustig wird es, wenn man nach einigem Suchen und Herumfragen zum Verkaufsbüro der Busgesellschaft geschickt wird, das noch geschlossen hat, der Blick auf die Öffnungszeiten "ab 8 Uhr" verspricht, aber es schon 8.40 Uhr ist. Jaja, ich weiß, lateinamerikanische Pünktlichkeit, scho recht, aber dann schreibt's halt "komme ich heute nicht, komme ich vielleicht morgen" an den Aushang und nicht eine genaue Uhrzeit.

Jedenfalls kam die Dame dann irgendwann, und wir erstanden zwei Busfahrkarten mit je einem Dollar Guthaben. Auf ging's in den nächstbesten Bus (von Busfahrplänen wagte ich schon gar nicht mehr zu träumen) und dann stiegen wir irgendwo in der Nähe des Casco Viejo aus. Beim Aussteigen schoss ein älterer Herr auf uns zu und meinte: "It's dangerous!" Na, halleluja, vielen Dank auch dafür.

Soooo gefährlich war's dann auch wieder nicht, aber ich war schon nicht unglücklich, als wir dann mehrere Touristenpolizisten auf einem Haufen zusammenstehen sahen; jedenfalls war es dann ins Casco Viejo, die Altstadt von Panama-Stadt (nicht die ganz alte Stadt, Panama Viejo, aber die Altstadt der Neustadt, ach, was soll's), nicht mehr weit.
Skyline von Panama-Stadt

Dort kamen wir an und waren beeindruckt, nicht nur von der alten Kolonialarchitektur, die an vielen Orten schon wieder aufgebaut ist und deren Rest vollständig im Wiederaufbau begriffen zu sein scheint (überall Baustellen), sondern auch vom Ausblick auf die Skyline des modernen Panama City. Doch, sehr schick. Nach einem längeren Rundgang mit Blick ins Außenministerium (heute war ein hohes Tier unterwegs, überall Absperrungen und ein bisschen nervöse Polizisten) am Bolívar-Platz, über den Platz der Unabhängigkeit, die Plaza Francia und ein paar andere sehenswerte Gebäude gingen wir gegen 11.30 Uhr frühstücken.

Casco Viejo
Das Essen schmeckte, und danach entschieden wir uns, zu den Miroflores-Schleusen zu fahren. Der erste Taxifahrer wollte uns abzocken (25 Dollar) und zeigte sogar eine manipulierte Preisliste vor. Den ließen wir aber gerne weiterfahren. Ein anderer Taxifahrer verlangte zehn Dollar, und am Ende einigten wir uns auf acht, das war dann mit Gringo-Aufschlag halbwegs angemessen. Es erscheint aber immer ein bisschen unkoscher, welche Schleichwege die Taxifahrer fahren, mitten durch Wohngebiete und hier links, dort rechts über die Tankstelle und mittendurch, aber am Ende kommt man dort an, wo man ankommen möchte, ohne stundenlang im Stau gestanden zu haben.

Panama-Kanal
Der Panama-Kanal ist sehr, sehr beeindruckend. Wir kamen gerade rechtzeitig und konnten den kurzen 3D-Film (der im Wesentlichen aus Propanganda der Sorte "Wir Panameños können den Kanal auch selber betreiben, dafür brauchen wir keine Amis" bestand) begutachten, ehe die erste Schleusung des Nachmittags anstand. Vormittags werden die Containerschiffe vom Pazifik in den Atlantik, nachmittags vom Atlantik in den Pazifik geschleust, nachts dürfen die Kleinen ran, in beide Richtungen. Es ist schon heftig, wenn so ein über 300 Meter langes und 30 Meter breites Schiff mit einem Spielraum von einem guten Meter in die Schleuse gezogen, dann geschleust und schließlich rausgezogen wird. Dafür sorgen Lokomotiven, die das Viech stabil in der Schleuse halten. Sehr ausgeklügelt und funktioniert seit fast genau 100 Jahren so.

Wir blieben viel länger als gedacht auf dem Ausguck, und ehe wir gingen, schauten wir uns noch die - sehr schön gestaltete - Ausstellung über die Geschichte und die Zukunft des Kanals sowie über Wale an (was die Wale mit dem Kanal zu tun haben, erschloss sich uns nicht vollständig, aber sei's drum).

Schlussendlich aßen wir auch noch mit Blick auf den Kanal zu Abend und ließen uns nach der Abwehr eines erneuten Abzockversuches (die 25 Dollar scheinen hier nicht unüblich für den Einstieg zu sein) wieder ins Hotel fahren. (Die Busfahrkarte haben wir also genau einmal benutzt ...)
Skyline vom Hotel-Jacuzzi aus

Hier ging es kurz ins Zimmer und dann hoch aufs Dach, Ausblick genießen. Ja, aus dem Jacuzzi auf die Skyline von Panama City zu gucken, das hat durchaus etwas. Man überzeuge sich selbst.

Es ist 20.30 Uhr, wir sind in sämtlichen Betten, morgen geht der Wecker um 4 Uhr, um 5 Uhr kommt das Taxi, um 8.15 Uhr geht der Flieger. Wenn alles gutgeht, sind wir übermorgen um 8.40 Uhr deutscher Zeit in Stuttgart.

Schee war's ...

Dienstag, 25. Juni 2013

Regenzeit

Eintrag vom 24. Juni 2013

Die Regenzeit heißt Regenzeit, weil es gelegentlich vorkommt, dass es regnet. Dass es aber sowas von Hunde und Katzen aus Kübeln in sintflutartiger Weise herunterplätschert, habe ich selten erlebt ... Aber von Anfang an:

Wir haben heute Morgen das Ausschlafen durchaus genossen, sind dann an den Strand, haben ein letztes Mal gebadet im Pazifik (Pazifik, ich habe vor, in nicht allzuferner Zeit wiederzukommen!), dann gefrühstückt. Schließlich haben wir unser Zeug zusammengepackt, ließen uns zur parada, zur Bushaltestelle, fahren, an der praktischerweise gleich ein Bus kam, und ab ging es in Richtung Panama-Stadt.

Gegen Ende der Fahrt fing es an zu regnen, und als wir in Panama-Stadt am Gran Terminal ankamen, goss es schon ordentlich. Ein Taxifahrer passte uns ab und fuhr uns ins Hotel (er wird uns auch übermorgen um 5 Uhr an den Flughafen bringen). Auf dem Weg brach auf einmal das Unwetter los, als ob die Welt untergehen würde. Der Taxifahrer konnte kaum mehr etwas sehen, das Wasser stand gelegentlich zig Zentimeter hoch auf den Straßen, so richtig lustig war das nicht mehr.

Zum Glück hat unser Hotel ein (kleines) Vordach, sodass wir nicht so derbe nass wurden. Der Check-in ging fix, und dann waren wir auch schon auf dem Zimmer und machten ein bisschen Siesta. Gegen 16 Uhr ließ das Unwetter nach, sodass wir uns auf den Weg machten, ein bisschen die Umgebung zu erkunden.

Ich führte Ulrike sehr souverän einmal im Kreis herum, bis wir endlich eine Art Kneipenmeile hier in diesem Stadtteil gefunden hatten. Die meisten Lokale machen jedoch erst um 18 Uhr auf, aber wir hatten schon um 17.15 Uhr Hunger, sodass wir eine Kneipe nahmen, die schon geöffnet hatte. Dort aßen wir Tintenfischringe in grüner Salsa (was Uli nicht so recht mundete) und Churrasco (ein Stück Rindfleisch) mit einer Meeresfrüchtesoße. Sehr lecker, sehr große Portion, hinterher war ich wirklich satt.

Es war noch halbwegs hell, sodass wir uns zu Fuß auf den Rückweg machten. Uli ging duschen, ich ging nach oben in den Jacuzzi, wo ich eine wunderbare Aussicht auf die Skyline des Finanzdistrikts von Panama-Stadt genoss.

Nun ist es 21 Uhr, und wir sind beide schon in unseren Betten. Morgen gucken wir uns die Altstadt und natürlich den Panama-Kanal an, zudem wollen einige Souvenirs erstanden werden, mal sehen, wie wir das alles unter einen Hut kriegen.

Naja, und übermorgen geht es dann eben schon sehr zeitig zum Flughafen, ehe wir am Donnerstagmorgen deutscher Zeit wieder in Stuttgart landen ...

Montag, 24. Juni 2013

Creo que hemos bebido un poco demasiado

Sí, hola y buenos días, creo que hemos bebido un poco demasiado ...

Naja, ja, ein bisschen viel Mojitos, Cuba libres und Bier waren es heute wahrscheinlich. Trotzdem oder deswegen, wie auch immer, es war ein schöner Tag.

Heute Morgen war ich schwimmen, sehr schön, keine Quallen. Ich kam zurück ins Zimmer, wir gingen frühstücken und an den Strand. Auf einmal großer Quallenalarm: Hallo, Freunde, gestern gab es auch schon Quallen, nur haben wir alemanes nicht so ein, Entschuldigung, Geschiss darum gemacht.

Na gut, wir gingen ein bisschen am Strand laufen, Muscheln suchen, Dämme bauen, die das Meer immer sofort verschlang. Danach liegen auf der Düne, ein Bierchen, ein bisschen Volleyball spielen mit "los campeones", hat großen Spaß gemacht.

Am Nachmittag Bierchen und Cocktails (muchos cócteles) an der Piano-Bar, jetzt Abendessen. Gehe gleich ins Bett. Schöner Tag heute, ganz entspannt, morgen ausschlafen, und entspannt nach Panama-Stadt, wird bestimmt lustig.

Viel Spaß, gute Nacht!

Sonntag, 23. Juni 2013

Rotwild in Panama

Eintragung vom 22. Juni 2013, erst heute Morgen hochgeladen

Playa de Bijao
Blick aus unserem Zimmerfenster
... habe ich heute gesehen, und zwar im Spiegel. Das Rotwild ist übrigens ein Hirsch, der Hirsch bin ich, und ich bin rot. Das Ganze kam so:

Heute Morgen sind wir ganz ordnungsgemäß an den Strand gegangen, nachdem wir beide so gegen 6 Uhr wachgeworden waren. Offenbar waren wir irgendwann trotz música doch eingeschlafen, und ich habe ganz gut gepennt. Ich hatte offenbar ausreichend laut an meiner Plastiktüte herumgeraschelt, dass Uli auch wach wurde. Nun denn, auf in den Kampf. Als wir an den Strand kamen, war ich froh, dass keine anderen Leute dort waren: Offener Mund sieht einfach nicht so toll aus bei Menschen. Der Strand ist, ähem, nunja, ich würde doch fast sagen, ja, fantastisch. Sehr, sehr schick. Sehr ansehnlich ... Doch, gehört zu den besten Stränden, die ich bisher gesehen habe. Der Urwald geht zu beiden Seiten praktisch bis an den Strand, der Strand ist breit, weißer und schwarzer Sand haben sich gemischt, das Wasser war recht ruhig, und das Licht von der gerade aufgegangenen Sonne war toll.

Nicht ganz so toll waren die komischen Quallententakeldingsbumszeug, die im Wasser gelegentlich waren. Als Uli von Nadelstichen sprach, dachte ich, sie fantasiert vor Glück, aber dann spürte ich die Dinger auch an der Hand und am Oberschenkel. Scheißdinger, das, Entschuldigung. Brennen im ersten Moment wie die Sau, sind aber zum Glück nach zehn Minuten bis auf rote Pusteln zurückgegangen, die nicht mehr schmerzen. Diese Viecher trübten aber unser Badevergnügen nicht nachhaltig, allenfalls ein bisschen.

Wir gingen anschließend zum Frühstück, verzehrten sehr leckere Säfte, Chorizos in Blätterteigmantel, Rührei, Maistortillas (sehr trocken) und vielerlei Früchte. Sehr schmackhaft, durchaus. Danach gingen wir wieder an den Pool, und während ich ein bisschen in Richtung Poolbar schwamm, kam Ulrike zu Fuß hinterher. Nun stand sie an der Bar, während ich im Wasser auf gefliesten Barhockern saß. Wenn das Poolwasser noch wärmer gewesen wäre, hätte ich gedacht, ich bin in Island. Nachdem wir von unserem, nun, sehr fürsorglichen Barkeeper am frühen Morgen zum Bierkonsum genötigt wurden (eigentlich wollten wir jeweils eins trinken, am Ende hatte ich, glaube ich, vier geleert und Uli zwei, und es war noch nicht einmal elf Uhr ...), gingen wir wieder an den Strand. Ich hielt es nicht lange im Liegestuhl aus, ging ins Wasser, holte mir wieder meine Packung Quallen ab und ging in den Pool, um dort das Ganze ein bisschen zu kühlen. Unglücklicherweise, für mich, spielten da gerade ein paar Leute Wasser-Volleyball, und nach ein paar Minuten Zusehen brauchten sie einen achten Mitspieler, den sie in mir schnell fanden.

Wer mich kennt, weiß, wie ich es hasse, wenn Sonnencreme an den Klamotten klebt. Also verteilte ich heute nur auf Gesicht und Kopfhaut, Arme und Beine meine Sonnencreme, da ich ja ohnehin immer nur kurz zum Baden im Wasser wäre und danach wieder mein Strandhemd anziehen würde. Naja, das Wasser-Volleyball-Spiel machte großen Spaß, und ich kam etwa zwei Stunden später aus dem Wasser. Also, ja, ich gebe es zu, ich bin ein Hirsch (ich liebe diese Beschimpfung, die mein Chef gerne ausstößt), und heute halt ein roter noch dazu.

Der Tag war trotzdem noch jung, wir machen einen Spaziergang am Strand entlang, auf dem uns kein einziger Mensch begegnete, wir aßen (Ulrike ein bisschen von allem, ich typisch amerikanisch Burger und Hot Dog), tranken (Bier, Cocktails und gelegentlich auch Nichtalkoholisches) und verbummelten sehr erfolgreich den ersten richtigen Erholungstag nach sechs mehr oder weniger anstrengenden Reise- und Städtetourtagen.

Jetzt geht es zum Abendessen, und dann werden wir uns vielleicht noch ein bisschen in das Nachtleben stürzen, das die Panameños hier veranstalten. Schlafen können wir eh nicht so schnell, da kann man dann ja gleich mitmachen. Ich bin überrascht, wie wenige Amerikaner hier sind (oder sie fallen ausnahmsweise nicht so auf). Zumindest am Wochenende scheinen viele aus Panama-Stadt und Umgebung hier an die Strände zu fahren, und da wird dann Party gemacht. Wir waren heute Morgen an der Poolbar weder die Ersten noch die Einzigen, die alkoholische Getränke zu sich genommen haben. DIe Einheimischen hielten sich aber in der Regel nicht mit Bier auf, sondern stiegen gleich mit Piña Colada und Mojito ein. Gestern Abend haben wir noch ein bisschen panamaischen Rum trinken wollen, bekamen wir auch, aber halt gleich als dreifachen oder so. Lecker ist er auf alle Fälle, der Abuelo Añejo.

Das heute war ein sehr, sehr schöner Tag, ich freue mich sehr auf morgen, aber nicht auf übermorgen, denn dann heißt es leider schon wieder Abreisen. Obwohl, Panama-Stadt sah aus dem Flieger nun auch nicht so unspannend aus. Naja, und am Mittwoch geht es dann schon wieder gen Estados Unidos y Alemania.

Ein Nachtrag noch von unserem "It's-not-even-a-jet"-Ami: Der war als Zivilist bei den US-Streitkräften in Deutschland und schwärmte uns vor von Frolleins und Äsbäck-Öhalt (Asbach-Uralt) ...

Samstag, 22. Juni 2013

Oh, wie schön ist Panama

Bericht vom 21. Juni 2013, erst heute Mittag hochgeladen

So, ein langer, anstrengender, aber auch sehr schöner Tag geht zu Ende.

Heute Morgen ging ich erst noch einmal in Ruhe schwimmen, im kühlen Pool und im warmen Jacuzzi. Wieder kümmerte sich keiner drum, dass ich mich nicht um die Öffnungszeiten scherte. Nach dem Duschen gingen wir ebenso in Ruhe frühstücken, ehe wir auscheckten (ein Telefonat war noch fälscherlicherweise auf das Rechnung, wurde aber anstandlos zurückgebucht). Unser Boy hatte uns schon ein Taxi gerufen, sodass wir ohne größere Umwege am Flughafen von San José ankamen.

Die Costaricaner nehmen es auch von den Lebenden: Die Ausreisegebühr von 29 US-Dollar pro Person muss man nämlich persönlich berappen (normalerweise ist die in den Tickets schon enthalten). Der Check-in ging relativ problemlos, die Sicherheitskontrolle auch und eine Ausreisekontrolle gab es nicht (kein Stempel ...). Wir waren viel zu früh am Gate und daher die Einzigen, die dort zu relativ früher Stunde warteten. Es kamen aber auch nicht mehr so viele: Wir wurden vom Bus abgeholt und zu dem kleinen Klepper von Air-Panama-Maschine gefahren. Dem Amerikaner neben uns entfuhr ein "Oh shit, it's not even a jet." Das war völlig richtig, denn es handelte sich um eine Propellermaschine. Danach gingen wir eineinhalb Dutzend Leute an Bord. Die Sicherheitsansage war hochgradig oberflächlich und ohnehin nur auf Spanisch, der Start ohrenbetäubend laut, aber ansonsten ging der Flug recht fix über die Bühne.

"Oh shit, it's not even a jet." Fliegen tut er trotzdem ...
In David landeten wir, das Flugzeug parkte und wir marschierten über das Vorfeld zur Einreisekontrolle. Dieselbe war fix erledigt, und wir mussten unser Gepäck in Empfang nehmen, durch den Zoll und das Gepäck wieder einchecken. Das ging aber alles schneller als gedacht. Die Sicherheitskontrolle öffnete ohnehin erst zehn Minuten später (die Anzahl von Flügen ab David ist seeeehr überschaubar und beträgt etwa fünf am Tag: vier nach Panama-Stadt, eine nach San José), und kaum waren wir durch, ging es schon wieder über das Vorfeld an Bord. Es handelte sich um das gleiche Flugzeug mit der gleichen Stewardess. Obwohl wir formal die gleichen Plätze zugewiesen bekommen hatten wie auf dem Flug von San José nach David, schien freie Platzwahl zu herrschen, sodass ich mich auf den zweiten (freien) Flugbegleitersitz setzte. Ich saß also entgegen der Flugrichtung. Sehr lustig ...

In Panama kamen wir auf dem Inlandsflughafen an und wollten schon zur Gepäckausgabe gehen, als uns bedeutet wurde, dass das gleiche abgesperrte Karree direkt neben dem Eingang vom Flugfeld (das wir auch hier zu Fuß überquert hatten) die Gepäckausgabe war: Wenigstens mussten wir unseren Check-in-Schein vorzeigen, um unsere Koffer zu kriegen. So wird jedenfalls nix geklaut. Wir gerieten an einen Taxifahrer, der gar nicht erst versuchte, uns großartig abzuzocken, als wir zum Terminal Terrestre, also zum Busbahnhof wollten: Von fünf Dollar konnte ich ihn für zehn Minuten Fahrt auf drei herunterhandeln. Alles gut.

Wir kamen am Terminal an, ich bat Uli, kurz stehenzubleiben, damit ich einen Schalter suchen konnte. Nach kurzem Herumirren fand ich den erstbesten Schalter für Busse in Richtung Antón und bezahlte dort 7,80 Dollar für die Fahrt nach Santa Clara. Der Bus fuhr schon fünf Minuten später, sodass ich fix zurückging, meine Reisebegleitung einsammelte und nach dem Erwerb einer Chipkarte zum Bezahlen der Terminal-Gebühr zum Bus ging. Leider war der eingetragene Bussteig völlig falsch, sodass mehrere Leute uns in die richtige Richtung weisen mussten. Schlussendlich kamen wir aber pünktlich zum Bus, der ohnehin zehn Minuten zu spät abfuhr ... In diesem Bus hätten selbst die Ureinwohner Alaskas gefroren, so niedrig war die Klimaanlage eingestellt. Vom kühlen San José ins heiße Panama und dann in den saukalten Bus, das muss man erstmal verpacken. Uns scheint es halbwegs gelungen zu sein.

Die Fahrt war entspannt und problemlos. Nach etwa zwei Stunden bereitete ich mich seelisch und moralisch darauf vor, zwanzig Minuten später "parada" zu rufen, weil wir dann in Santa Clara gewesen wäre, als mir beim Herausgucken aus dem Bus das "Sheraton Bijao"-Schild am Straßenrand auffiel. Wir waren schon wieder unterwegs, aber jemand anderes wollte zum Glück ein paar Meter weiter aussteigen, sodass wir auch mitausstiegen. Nun standen wir an der zweispurigen Panamericana ... Nun denn, wir fingen an, die Strecke zurückzulaufen, und weil uns kein Taxi begegnete, standen wir dann an dem Abzweig zum Hotel. Wir überquerten todesmutig die Straße, naja, und dann standen wir da. Taxis kamen nicht. Plötzlich bog ein Hotelfahrzeug (nicht unseres Hotels!) in die Straße ein, Uli winkte dem Fahrer zu, der hielt an, fragte, wo wir hinwollten, und lud uns dann ein. Sehr freundlich, er wurde natürlich mit einem ordentlichen Trinkgeld belohnt.

Das Hotel ist, soweit wir das jetzt schon beurteilen können, toll. Wir waren eben schon am Strand und mit den Füßen im Wasser, nachdem wir zu Abend gegessen hatten. Zum Absacker gab es Rum aus Panama namens Abuelo, also Großvater. War sehr lecker.

Nun ist es hier 22 Uhr, und der Animateur draußen am Pool brüllt noch ein bisschen rum, aber trotz der Störung werden wir heute Nacht gut schlafen können, denke ich. Und morgen geht es dann in den Pazifik. Das wird schön.

Freitag, 21. Juni 2013

Vitamin-C-Schock

Eintragung vom 20. Juni 2013

Ja, einen solchen Vitamin-C-Schock habe ich mir heute Morgen beim Frühstück geholt ... Aber erstmal war ich heute gegen 6.30 Uhr verbotenerweise (weil der Pool offiziell erst ab 8.00 Uhr geöffnet ist, was mir aber völlig wurscht war) in dem Außenpool hier im Hotel schwimmen. Aaaaah. Der ist zwar nicht beheizt (im Gegensatz zum danebengelegenen Jacuzzi), aber das war mir nicht so wichtig. Jedenfalls war ich sehr erfrischt und ging zurück ins Zimmer, sodass wir nach meinem Duschen zum Frühstück aufbrechen konnten.

Sicher, das Frühstück in Managua war ganz lecker gewesen, aber ein Frühstücksbuffet ist einfach doch etwas anderes: Zunächst gab es ein klassisches amerikanisches Fett-Frühstück mit Rührei und Käsetoast und Würstchen. Dazu trank ich einen sehr leckeren Fruchtsaft. Der zweite, dritte, vierte und fünfte Gang zum Buffet führte mich aber jedes Mal zum Früchtetisch. Papayas, Wasser- und Honigmelonen, Ananas und Bananen waren aufgeboten, und ich habe, glaube ich, einen ganzen Teller Honigmelone alleine gegessen ... Auch am Nachfüllbedarf des Fruchtsaftcontainers trug ich eine gewisse Mitschuld. Doch, sehr lecker, aber danach war ich erstmal pappsatt.

Wir brachen zu Fuß zehn Minuten in die Innenstadt auf, und man merkt hier, dass man in einem amerikanischen Land ist: Es gibt nicht viele vernünftige Bürgersteige, und die Hoteleinfahrt ist nur für Autofahrer, nicht für Fußgänger ausgelegt (uns wurde beim Betreten des Hotelgeländes auf dem Rückweg sogar die Schranke hochgefahren ...).

In der Innenstadt verschafften wir uns einen kleinen Überblick und machten den im Reiseführer angegebenen Spaziergang über die Kathedrale (die hier in Costa Rica ein wenig prächtiger ausgeführt ist als entsprechende Kathedralen in Nicaragua) und den Platz davor, zum Mercado (einem Einkaufszentrum mit kleinen Gassen, vielen kleinen Geschäften und normalerweise ganz vielen Menschen, die das Ganze zum Paradies für Taschendiebe machen; heute waren wir relativ früh dran, sodass es deutlich leerer war) und zurück zum Postamt, das eines der letzten echten Kolonialbauten in San José ist.

Wir entschieden uns dann, zum Zoo/Botanischen Garten aufzubrechen und fanden denselben schnell. Nur leider ist im Reiseführer der Eingang nicht vermerkt, sodass wir am falschen Ende des Zoos standen und also einen mittelprächtigen Umweg über die Stadt machen mussten, damit wir endlich am Eingang aufschlugen. Die fünf Dollar Eintritt pro Person sind in Ordnung, auch wenn wir ob der ziemlich eingepferchten Großkatzen (der Käfig des Löwen ist gefühlt nicht wirklich größer als unser Hotelzimmer) ein wenig Mitleid mit den Viechern bekamen. Vögel (Papageien, Eulen, Tukane) und Grünzeug (Blumen, Blumen, Blumen) sahen wir, Schlangen und Waschbären, einen Jaguar und eben den bemitleidenswerten König der Tiere ...

Als wir den kleinen Park dann verlassen wollten, fing es gerade ein wenig an zu regnen, sodass wir die nebenan befindliche J. R. Ewing (Dallas!) gewidmete Texas-Kneipe gingen. Dort tranken wir ein Bierchen zu (für uns Nicaraguaverwöhnte) gesalzenen Preisen, und als Fußball kam (bzw. Spanien Tahiti abschlachtete), bestellten wir noch ein bisschen was zu essen, was nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes war (Mozzarella-Sticks und Cheese Fries).

Insgesamt war es heute kein sehr sonniger Tag, was uns aber auch ganz recht war, weil wir in einem Anfall von Wagemut heute Morgen auf Sonnencreme verzichtet hatten (wir haben es überlebt ...). Wir schlenderten zurück in die Innenstadt, durch verschiedene Parks und kamen schließlich am Goldmuseum raus. Die 11 Dollar Eintritt investierten wir auch und kamen in den Genuss überraschend guter Ausstellungen. Die Goldausstellung wird ohnehin weithin gelobt, und zwar zu Recht (sehr angenehm ist, dass alle Exponate auch auf Englisch beschrieben sind), aber auch die numismatische Ausstellung war interessant: Es ging im einen Teil um die Geschichte von "Plantagen-Geld", also Münzen, die von den Kaffeeplantagen an ihre Arbeiter ausgezahlt wurden, die diese wiederum in Lebensmittel etc. umtauschen konnten; der zweite Teil beleuchtete die Geschichte der Architektur auf den costaricanischen Banknoten.

In der Goldausstellung wird neben verschiedenen goldigen Kulturgegenständen (etwa dem mit mehr als zwei Kilo schwersten Goldnugget der Welt) auch ein bisschen die Geschichte der costaricanischen Urbevölkerung und deren Sitten und Gebräuche vermittelt, was sehr spannend war.

Nach knapp zwei Stunden machten wir uns, unterbrochen von einem sehr frühen "Abendessen" in einer kleinen Gaststätte, wieder ins Hotel. Einer Stunde Siesta folgte der Gang nach unten zum Pool und zum Jacuzzi. Dort saß eine amerikanische Familie und eine junge Costaricanerin; mit beiden Parteien kamen wir ein bisschen ins Gespräch, während wir zwischen kaltem Pool und ziemlich warmen Jacuzzi hin- und herwechselten. Das war Belohnung für den nicht ganz unanstrengenden Tag heute und Urlaub pur.

Wir lassen heute Absacker Absacker und Bar Bar sein und bleiben im Zimmer. Es ist erst 20.30 Uhr gleich, aber es geht heute zeitig ins Bett.

Morgen können wir einigermaßen gemütlich spät aufstehen und frühstücken. Danach geht es mit dem Taxi zum Flughafen und ab nach Panama. Wenn wir dann morgen Abend in unserem Strandhotel angekommen sind, werde ich auch glücklich sein. Hoffe ich ...

Heute gibt es ein paar Bilder:
Gallo pinto, nicaraguanisches und costaricanisches Frühstück (rechts)

An der Seepromenade in Granada

Kathedrale von Granada

Andere Kirche in Granada

Kathedrale in León

Kirche in León

... und noch eine Kirche in León

Gedenkstein für einen Sandinisten

Downtown San José

Kathedrale von San José

Denkmal für den Papstbesuch 1983

Mercado in San José

Vochels

Jaguar, eingesperrt, herumtigernd, naja, herumjaguarend

Lion King, imprisoned

Donnerstag, 20. Juni 2013

Eigentlich

Eintrag vom 19. Juni 2013

Ja, eigentlich ist in Nicaragua heute alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Am Ende war das alles aber gar nicht schlimm.

Von Anfang an: Natürlich waren wir pünktlich um 5.30 Uhr auf, nachdem wir unseren Hausherrn gestern Abend so sorgenvoll gemacht hatten, weil wir um 21 Uhr immer noch nicht zu Hause waren. Der hat anscheinend echt gedacht, dass wir uns verlaufen hätten ...

Um 5.30 Uhr ging es also mit Lunchpaket bewaffnet los zum Ticabus-Terminal, das ganz anderswo war als ich es bei Google Maps gefunden hatte. Zum Glück wusste der Hotelfahrer, wo das ist. Gegen 5.45 Uhr waren wir da und konnten gleich mit dem Bus um 6 Uhr fahren. Hätten wir doch nur verschlafen!

Kurz nach dem Start verspeiste ich mein Sandwich und meinen Apfel, etwa zeitgleich holten wir in Masaya und Granada noch ein paar Leute ab. Wir waren gerade auf die Panamericana eingebogen, da ging auf einmal die Klimaanlage aus, ein paar Sekunden später standen wir mit abgestorbenem Motor am Straßenrand. Jo, der Steward erklärte irgendwas auf Spanisch, was ich allenfalls zur Hälfte verstand. Jedenfalls hieß es, dass ein Ersatzbus käme, und der aber erst in zweieinhalb Stunden bei uns sei. Hm. Da standen wir nun. Ein paar Leute waren ausgestiegen, und so entschieden auch wir uns, den immer heißer werdenden Bus zu verlassen. Wir waren kaum ausgestiegen, da wurden wir von einem Typen von unserer Firma gebeten, in den Bus einer Konkurrenzfirma, die uns freundlicherweise aufnahm (zumindest bis zur Grenze), einzusteigen. Das taten wir, allerdings ohne Gepäck und ohne Pässe, die wir kurz vor dem Ausfall unseres Busses unserem Steward ausgehändigt hatten. Ich fragte nach unserem Gepäck, woraufhin mir gesagt wurde, ich müsse mir keine Sorgen machen. Naja. Entgegen meiner Erwartung (ohne Pass und ohne Gepäck, Hilfe!) war ich relativ entspannt (und, um die Spannung gleich rauszunehmen, ich hatte allen Grund dazu).

Wir erreichten im klimatisierten Konkurrenzbus die Grenzübergangsstelle Nicaraguas zu Costa Rica. Dort mussten wir aussteigen und sollten auf unseren Ersatzbus warten. Naja, nun standen wir unter der Überdachung (zum Glück, denn es fing zwischendrin bestialisch an zu regnen) und harrten der Dinge. Ich aß ein nicaraguanisches Frühstück für weniger als zwei Euro (wahrscheinlich immer noch ein ziemlicher Touristenpreis) mit Reis, Bohnen, Fleisch (etwas zäh), Avocado und Tomatengeschnetzeltem, was sehr lecker war. Irgendwann kam der Sieben-Uhr-Bus (genau, der, den wir ursprünglich angepeilt hatten) und brachte unser Gepäck mit, das ausgeladen wurde. Dies sollten wir in Empfang nehmen. Danach standen wir nochmal eine Stunde rum, ehe unser alter Bus kam, den man offenbar notdürftig geflickt hatte.

Unser Steward brachte die Pässe mit, die inzwischen abgestempelt waren (deswegen hatten wir sie ihm ja ursprünglich auch gegeben), dann ging es rüber zur costaricanischen Einreisestelle. Wir standen in einer längeren Schlange und waren kurz vor der Überdachung, als es wieder anfing zu regnen. Wir wurden nass, aber es war zu ertragen, denn bald darauf kamen auch wir unter der Überdachung an. Im dritten oder vierten Schwung wurden wir endlich zum Grenzer vorgelassen, der unsere Pässe abstempelte (und tatsächlich das E-Ticket für den Weiterflug aus Costa Rica nach Panama sehen wollte). Den Zoll überstanden wir problemlos und saßen bald (naja, halt mit drei Stunden Verspätung) wieder in unserem Bus nach San José.

Es war für uns sehr beeindruckend, wie sich, wieder einmal, mit dem Grenzübertritt schlagartig die Landschaft zu ändern schien. In Costa Rica kam uns alles nochmals viel grüner vor als zuvor in Nicaragua, das hier war echter Regenwald (im wahrsten Sinne des Wortes, denn unterwegs goss es ab und zu wie aus Kübeln, und der Duft der Bäume war, naja, unbeschreiblich). Unser Bus preschte über die Landstraßen durch den Wald hindurch und rüttelte uns gelegentlich ganz schön auf, aber nach sehr langer Zeit kamen wir kurz nach 18 Uhr in San José an.

Wir nahmen unser Gepäck entgegen, gingen durch die Tür und begegneten den Abzockern, äh, den Taxifahrern. Klar, wieder einmal waren alle Taxameter kaputt und die Fahrt zum Hotel sollte 20 Dollar kosten. Wenigstens fanden wir einen, der einen Taxameter hatte und ihn, nach zweimaliger Aufforderung, auch anstellte, wenn er auch ein wenig ungehalten schien (keine Ahnung, wieso; ich habe ihm doch nicht etwa das Geschäft versaut?) ... Am Ende zahlte ich mit üppigem Trinkgeld 6 Dollar.

Unser Hotel ist schon sehr schick, es hat einen Innenhof mit Pool (den ich morgen vielleicht mal ausprobieren werde). Wir waren zu faul, nochmal in die Stadt zu gehen (bzw. mit dem Taxi dorthin zu fahren), und aßen also im Hotelrestaurant. Das Ganze war nicht gaaaanz billig, aber sehr lecker: Ulrike verspeiste Penne arrabiata mit Shrimps, ich ein leckeres Rindersteak. Dazu tranken wir Rotwein bzw. Bier, doch alles sehr schmackhaft. Nur mit unserem Ober kamen wir in einem Englisch-Spanisch-Gemisch regelmäßig verbal über Kreuz; am Ende bekamen wir aber immer, was wir wollten.

Argh, bin ich müde. Jetzt sitze ich auf dem Bett. Sobald mein Kopf das Kopfkissen berührt, werde ich wahrscheinlich schon eingeschlafen sein. Gute Nacht!

Mittwoch, 19. Juni 2013

Den Verlust der Brille ...

Eintragung vom 18. Juni 2013

... hatten wir heute zu beklagen; zum Glück hat der Dieb außer der Lesebrille und der Hälfte des Etuis nichts als der Handtasche entwenden können. Alles halb so schlimm also, wenn auch ein bisschen ärgerlich ...

Nach wieder einmal frühem Aufstehen und leckerem Frühstück fuhr uns unser Hauswirt abermals zur Bushaltestelle an der UCA, denn wir wollten heute nach León. Wir erwischten unseren Bus ganz gut und bezahlten auf dem Weg. Die Preise haben seit der letzten Wikivoyage-Aktualisierung angezogen: Anstatt 46 Córdobas liegt der Preis jetzt bei 51, das sind etwa 1,50 €. Furchtbare Abzocke für eine zweistündige Busfahrt kann man das wirklich nicht nennen.

Der Busbahnhof in León ist ein wenig außerhalb des Stadtzentrums (anders als in Granada), sodass wir ein Weilchen durch Jubel, Trubel, Heiterkeit laufen mussten. So manches Gefährt hupte uns von hinten an, weil wir auf der Straße liefen, aber die Bürgersteige sind gelegentlich extremst uneben/nicht vorhanden/zugestellt/zugesetzt/was auch immer, sodass man entweder immer auf- und absteigen oder eben auf der Straße laufen kann.

Nach ein paar Minuten Fußweg durch relativ dichten Verkehr kamen wir dann in die Fußgängerzone mit der Kathedrale, einer schönen Plaza und ganz entspannten Leutchen in dieser Universitätsstadt. Wir besichtigten kurz die Kathedrale (die mit Abstand die prunkvollste der bisher gesehenen ist, was aber nicht viel heißt, weil die uns hier alle relativ schlicht vorkommen) und tranken dann in einer nahegelegenen Kneipe etwas.

Danach machten wir wieder einen kleinen Spaziergang durch die zum Teil alten Kolonialbauten und aßen zu Beginn der Siesta eine größere Kleinigkeit in einem Einheimischenlokal, während wir vor uns hin schwitzen. Die Siesta verbrachten wir auf einer Bank auf der Plaza sitzend. Irgendwie haben wir es auch heute wieder geschafft, den Tag gemütlich zu verbummeln und trotzdem noch etwas von der Stadt zu sehen, sodass wir uns gegen 15.30 Uhr wieder auf den Rückweg machten. Wir sagten dem Busfahrer an, dass wir zur UCA wollten, und er lud uns ein. Die Minibusfahrer fahren noch ein bisschen, nunja, schneller als die Busfahrer, aber auch wenn wir gelegentlich mehr auf der Gegenspur als auf unserer eigenen unterwegs kamen, kamen wir heil am Ziel an. Der Busfahrer sagte auch irgendetwas von UCA an, aber ich ging davon aus, dass wir - wie gestern (wollte gerade "in den letzten Tagen" schreiben, dabei sind wir erst den zweiten Tag hier) - auch auf den Busparkplatz bei der UCA fahren. Pustekuchen, das machten wir natürlich nicht. Am Ende landeten wir am Mercado-Oriental-Busbahnhof und guckten dann, wie wir zurückkamen.

Das Taxisystem hier ist ein bisschen komisch. Entweder sind die Taxen voll und nehmen gegebenenfalls noch einen mit, wenn dessen Reiseziel auf dem Weg liegt, oder die Taxifahrer stehen rauchend neben ihren Autos und verströmen wenig Lust, den Touristen in ihr Auto zu locken. Nun denn, jedenfalls kamen auf der Gegenseite immer ein paar Busse gefahren, und ich hatte gelesen, dass die 111 an der UCA vorbeifährt, sodass wir uns in die nächstbeste 111 setzten. Beim Einsteigen passierte dann unser Malheur mit dem scheinbar betrunkenen Dieb. Zum Glück bemerkte Uli, dass der Typ an ihrer Tasche herumfuhrwerkte, sonst wäre womöglich mehr weggewesen als nur die Lesebrille.

Der Busfahrer der 111 meinte dann, uns noch die letzten Minuten Achterbahn fahren lassen zu müssen, da wir ganz schön über die Straßen gerumpelt sind. Aber für 8 Cent (in Worten acht Cent) für die Fahrkarte kann man auch das ertragen. Wir kehrten nach einem kurzen Fußweg in der Kneipe ein, die wir gestern schon gesehen hatten, und waren sehr zufrieden.

Wir tranken zwei Bierchen, aßen Hähnchenflügel und genehmigten uns dann die "Blüte des Zuckerrohres", also den einheimischen Rum Flor de Caña. Den gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen, und man schmeckt tatsächlich den Unterschied zwischen Gran Reserva und Añejo Clásico, auch wenn wir uns nicht ganz einig wurden, welchen wir besser fanden ...

Die Abrechnung war leserlich, richtig, ohne zusätzliche Steuer und mit dem freundlichen Hinweis "Trinkgeld freiwillig". So mag ich das, der Ober bekam sein ordentliches Trinkgeld.

Diese Kneipe kann ich weiterempfehlen. Sie liegt in der ... und hier liegt der Hase begraben (oder der Hund im Pfeffer, oder wie auch immer). Straßennamen gibt es in Managua nicht (und in Granada und León auch nicht). Vielmehr verwendet man Referenzpunkte (für die Kneipe etwa die Ampel am Hotel Seminole) und beschreibt von dort den Weg über Blocks. Und am Ende steht dann als Adresse auf der Visitenkarte:

Semáforos hotel Seminole, una cuadra al sur, media cuadra abajo
(von der Ampel am Hotel Seminole einen Block nach Süden und dann einen halben nach Westen) 

Nun wird der des Spanischen Kundige einwenden, dass "abajo" keineswegs "nach Westen" heißt, und das ist richtig und falsch zugleich. "Abajo" heißt "abwärts", und wo geht die Sonne unter? Richtig, im Westen ... Manche schreiben dann auch "al oeste", wieder andere sagen anstatt "al norte" "al lago", also zum See hin, denn der Managua-See liegt im Norden der Stadt. Klingt kompliziert, aber man gewöhnt sich daran, wenn man erstmal die Referenzpunkte halbwegs identifiziert hat. Die Post komme jedenfalls an, sagt unser Hauswirt.

So, jetzt bin ich im Bett, denn morgen (heute für den werten Leser in Mitteleuropa) geht es früh raus. Unser Bus nach San José in Costa Rica fährt um 7 Uhr, und unser Hotelfahrer bringt uns schon um 5.30 Uhr zum Busbahnhof. Der Hauswirt meinte, wenn man eine Stunde vor Abfahrt da sei, bekomme man jetzt zur Nebenreisezeit auch so problemlos einen Platz. Sein Wort in Gottes Ohr ...

Ich werde morgen Abend hoffentlich aus meinem 84. Land berichten.

Dienstag, 18. Juni 2013

Granada

Eintrag vom 17. Juni 2013

Heute haben wir es uns ziemlich gutgehen lassen, vielleicht ein bisschen zu sehr.

Ich war heute Morgen sehr früh wach, so gegen fünf Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Kein Wunder, war es in Deutschland doch schon 13 Uhr. Ich stand um sechs Uhr auf, duschte und traf Uli kurz vor sieben Uhr auf dem Weg zum Frühstück. Unser Hausherr begrüßte uns und fragte uns, ob wir ein typisch nicaraguanisches Frühstück versuchen wollten: Rührei mit Speck, Reis und Bohnen. Wir wollten, und wir waren nicht enttäuscht. Durchaus lecker, das Ganze, wird morgen wieder verspeist. Mit dem Kaffee war Ulrike nicht so ganz glücklich, aber das kriegen wir auch noch hin auf dieser Reise.

Danach kam der Hausherr und fragte uns, was wir denn vorhätten. Wir hatten heute trotz Regenzeit einen wunderbaren (naja, vielmehr einen heißen, sonnigen) Tag, und so entschieden wir uns gegen gemütliche Akklimatisierung in der Managuaner Innenstadt (in der wir offenbar wohnen, denn so wahnsinnig viel Sehenswertes gibt es anscheinend hier gar nicht) und fuhren, nachdem der Hausherr uns zum Quasi-Busbahnhof an der Zentralamerikanischen Universität gebracht hatte, nach Granada.

Granada ist sehr schön, es gibt dort viele sehr schicke (ich soll nicht mehr so oft "ansehnlich" schreiben, sagte mir neulich eine treue Leserin) Kolonialbauten. Der Nicaragua-See, an dem Granada liegt, sieht jetzt von der Strandpromenade eher wie Brackwasser denn wie Côte d'Azur aus, aber zum Baden waren wir ja nicht in Granada. Granada, oder vielmehr, Nicaragua, ist aber auch heiß, sehr heiß. Und so entschieden wir uns nach einem längeren Rundgang in der prallen Morgensonne durch Granada, gegen 10.30 Uhr das erste eiskalte Bier reinzupfeifen. Machten wir, aaaaaaah. Sehr lecker. Sehr wohltuend. Sehr günstig, für 80 Cent. Wir bestellten dann zum Mittagessen ein paar Fish Fingers ("Fischfinger" klingt komisch, und "Fischnuggets" auch). Das Angelieferte schmeckte sehr gut, war zwar kein Fisch, sondern Hühnchen, aber gegessen haben wir es trotzdem.

Wir hatten den Blick auf eine relativ vielbefahrene Straßenkreuzung (was in Granada, im Gegensatz zu Managua, nicht viel heißt). So sieht meine Klischee-Vorstellung von Lateinamerika aus: Gelegentlich kommt ein Auto vorbei, manchmal eine Pferdekutsche, gelegentlich wird ein Bett auf derselben transportiert, häufiger aber Touristen. Viele Fahrräder fahren vorbei, auch mit zwei oder drei Personen drauf, die Touristen schwitzen sehr, die Nicaraguer ein bisschen weniger. Die Häuser sind wunderschön bunt, da fehlt eigentlich nur noch das Knäuel Strauch, das vom Wind von links ins Bild geweht wird.

In die Mittagshitze hinein machten auch die Kirchen zu, sodass wir im ein wenig schattigen Stadtpark saßen, ein bisschen in der Gegend herumliefen und uns schließlich anstelle von Siesta in eine andere Gaststätte an der Plazuela de la independencia, am Plätzchen der Unabhängigkeit, oder so, setzten. Dort tranken wir wieder ein bisschen was und bekamen im zweiten Anlauf auch Fish Fingers. Die Salsa, die dazu geliefert wurde, war durchaus scharf, was wir merkten, als wir die Salsa großzügig über den Reis verteilten und dann vertilgten.

Nach ein paar Minuten spürten wir wieder etwas in der Mundhöhle, und gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Der Fahrer des Rückweges fuhr ein wenig henkerischer als der Fahrer des Hinweges, beim Preis (70 Cent für eine einstündige Fahrt) nahmen sich die beiden aber nix, auch wenn der Bus auf dem Rückweg etwas enger war: Wir sind einfach zu groß für Mittelamerika, was man auch an der lichten Höhe der Palmen am Straßenrand sieht.

Nicaragua ist beeindrucked grün, was womöglich auch der Regenzeit geschuldet ist.

Nach der Rückkunft nach Managua machten uns zu Fuß von der UCA (der Zentralamerikanischen Universität) auf in unser Hotelele, fanden es zur Überraschung unseres Hausherrn auch schnell, und dann sehnte ich mich nur noch nach der Dusche (und der Klimaanlage im Zimmer).

Jetzt habe ich mich ein bisschen erholt vom Eingewöhnungstag, gehe bald ins Bett und bin gespannt auf morgen. Vielleicht geht's nach León, vielleicht bleiben wir hier; es hängt ein bisschen vom Wetter ab (eben ging dann doch noch ein Wolkenbruch nieder) und viel von Lust und Laune.

Es ist schön, es macht Spaß, aber vielleicht hätte ich doch irgendwann nicht mehr mit der Begründung "Claro, una más, soy alemán" ("Klar, noch eins, ich bin Deutscher.") noch ein weiteres Bier bestellen sollen. Das werde ich abstellen und mich mit einer etwas geringeren Anzahl von Bieren begnügen. "Toña" oder "Victoria", das ist dann die Frage. Ich werde mich wohl eher für das "Toña" entscheiden, obwohl das angeblich amerikanischer schmecken soll (im Vergleich zum europäischeren "Victoria"); das kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Ich werde es morgen vielleicht noch ein bisschen testen.

Jetzt gehe ich schlafen, buenas noches, Nicaragua, guten Morgen, Deutschland.

Montag, 17. Juni 2013

Ein weiches Bett ...

... ist manchmal das Einzige, was man haben will. Und wenn man es dann kriegt, ist es umso schöner.

Der Flug von Stuttgart nach Atlanta verlief ohne Probleme, und die vier Stunden Umsteigezeit hätten bei einigem Andrang locker zum Einreisen und Überstehen des Zolls und der Sicherheitskontrolle gelangt. Als wir aber an die Einreiseschlange kamen, war da praktisch keiner. Vollbesetzte Grenzhäuschen und kaum ein Einreisender, sehr praktisch. So fix wie heute war ich noch nie in die USA eingereist.

Meine Begleitung musste leider zeitlich getrennt zum gleichen Grenzer: Der Typ fragte zuerst, ob wir zusammen reisen, und als ich bejahte, aber auf die Frage, ob wir verheiratet seien, mit Nein antwortete, konnten wir zwar zusammen reisen, aber nicht zusammen einreisen. Verstehe, wer will ...

Ich durfte auch nicht auf sie warten, sondern musste mich zum Gepäckband bewegen. Das habe ich auch gemacht, auch wenn ich selten in meinem Leben so langsam gelaufen bin. Am Ende haben wir uns jedenfalls wieder gefunden. Zoll war wie immer völlig problemlos (auch kein Mensch da, keine Ahnung, wieso), die Sicherheitskontrolleure waren ein bisschen unfreundlich, aber was soll's. Na da, somit waren wir in Rekordzeit in die Vereinigten Staaten eingereist. Mit ein bisschen Suchen (unser Flug war noch nicht ausgewiesen, sodass ich online unser Gate rausfinden musste) kamen wir dann zu unserem Flugsteig und hatten auf einmal noch drei Stunden Zeit.

Wir aßen in einer halbwegs bezahlbaren Kneipe Pommes mit Käsesauce (Uli) bzw. einen schlechten Burger (ich) und tranken dazu Wein bzw. Bier. Das Samuel Adams kann man sogar trinken.

Der Abflug verzögerte sich, auf einmal standen Leute, die nach Chicago wollten, auch bei uns am Gate; die wurden dann aber fix verjagt. Zwei christliche Jugendgruppen wollten mit uns nach Nicaragua, die eine ethnisch koreanisch, die andere ethnisch gemischt. Die waren zwar ein bisschen lauter als andere Fluggäste, aber noch deutlich im Rahmen. Mit einer Stunde Verspätung kamen wir los. Die Einreise hier nach Nicaragua ist bis auf die Zettelwirtschaft (Einreisekarte, Zollformular und Gesundheitszeugnis, das der Grenzer ohne Beachtung weglegt ...) und die Einreisegebühr von 10 Dollar, für die man auch keine richtige Quittung bekommt, ganz einfach.

Am Ausgang wartete unser Fahrer schon in der Hitze. Schwülheiße Luft abends um 21 Uhr, das wird sicher die nächsten Tage lustig, bis wir uns ein bisschen daran gewöhnt haben.

Wir haben jetzt aus irgendeinem Grund zwei Einzelzimmer, da sind wir auch nicht wirklich böse drüber. Jetzt gehen wir aber erstmal ins Bett, denn wir sind hundemüde. Hier ist es 22.45 Uhr, aber ist Deutschland ist es ja schon wieder früher Morgen.

Morgen wird erst einmal gefrühstück, und dann gucken wir uns mal Managua an.

Ich werde berichten aus meinem 83. Land ...

Sonntag, 16. Juni 2013

Strenger als in Israel ...

... war gerade eben die Sicherheitskontrolle am Stuttgarter Flughafen.

Nach halbwegs frühem Aufstehen heute Morgen ging es über die ziemlich leere Autobahn problemlos nach Stuttgart. Das Auspacken des Gepäcks aus dem Auto verlief ebenfalls unfallfrei, sodass wir nach der obligatorischen und obligatorisch freundlichen Befragung vor dem Check-in auch unser Gepäck off-droppen konnten ...

Die Möglichkeit, gegen eine Entschädigung von 1.000 € Platz auf unserem Flug zu machen, nahmen wir nicht wahr, weil wir eben nur zehn Tage insgesamt in Mittelamerika haben. Aber gut zu wissen, falls man mal wirklich Zeit hat ...

Ja, die normale Sicherheitskontrolle war auch fix überstanden, auch wenn es bei mir wie immer gepiept hat. Dann kamen wir aber zur Delta-Spezialkontrolle mit Sprengstofftest und allem Drum und Dran, das war wirklich mehr als in Israel, auch wenn ich die Sprengstoffspülbürste vergeblich gesucht habe ...

Der Passkontrolleur wollte laut meiner Reisebegleiterin am liebsten mitfliegen, als sie ihm unsere Reiseroute offenbarte. Nun denn, nun sitzen wir bei teurem Kaffee und Cola am Gate und warten auf den Abflug.

Um 10.25 Uhr soll es losgehen, zehn Stunden später gegen 14.30 Uhr Ortszeit sind wir voraussichtlich in Atlanta, wo wir etwa vier Stunden zum Einreisen haben, das sollte reichen, zumal wir zumindest mit dem großen Gepäck nicht durch den US-Zoll müssen. Gegen 18.30 Uhr geht unser Flieger dann nach Nicaragua, dort kommen wir nach vier Stunden Flug um 20.30 Uhr (noch mal zwei Stunden Zeitverschiebung) an. Da ist es in Deutschland schon 4.30 Uhr in der Nacht. Wir werden vom Hotel am Flughafen abgeholt und werden dann voraussichtlich gleich nach dem Einchecken ins Bett fallen.

Morgen wird dann Managua erkundet ...

Sonntag, 2. Juni 2013

Bunte Bilder

Die Oper in Eriwan
So, ich habe mal ein paar Fotos von der letzten Tour online gestellt ...
Unterwegs in Armenien

Garni

Geghard

In Geghard

Chor Wirap

Platz der Republik in Eriwan

Völkermordmahnmal in Eriwan

Kathedrale in Etschmiadsin

Auf dem Weg nach Tatew

Tatew

Tatik Papik

On the road in Nagorno-Karabakh

Gandzasar

Schuschi

Tigranaschen (armenisch), formal ist auch das ein Gebiet Aserbaidschans, der Ort heißt dort Kərki

Freiheitsplatz in Tiflis

Turm in Tiflis

Samstag, 1. Juni 2013

Wieder daheim

Langweilige Post-Überschrift, aber so langweilig war die Heimreise auch wieder nicht.

Mein Taxi war um 2 Uhr da, alles gut, der Transfer war problemlos, das Einchecken ebenso, die Passkontrolle auch.

Ich gab noch meine restlichen Schein-Lari für Cola im Flughafenrestaurant aus (mir ist schleierhaft, wieso ich den einen Lari, den ich noch in Münzen hatte, nicht mit als Trinkgeld gegeben und stattdessen mit nach Deutschland genommen habe, ich Hirsch) und machte mich dann zum Gate.

Liebe Georgier, es ist ja schön, wenn ihr den Amis alles nachmacht, aber dieses Schuheausziehen ist einfach total sinnlos: Es sterben wahrscheinlich mehr Menschen durch die Bakterien, die sich sich auf den dreckigen Teppichen einfangen, als durch irgendwelche Schuhbomber.

Und, liebe Georgier, ich war und bin immer noch total begeistert von eurem Land, aber wie man an einem so kleinen Flughafen bei so wenigen Abflügen ein derartiges Chaos veranstalten kann, ist mir völlig unklar: Erst werden mehrere Abflüge in ein Gate gepresst, sodass dort keine Sitzplätze mehr vorhanden sind. Dann gibt es am Gate selbst überhaupt keine Anzeigen mehr. Durch das Flughafen-WLAN sieht man plötzlich, dass der eigene Flug als Last Call ausgewiesen ist, obwohl noch überhaupt kein Aufruf erfolgt ist. Auf einmal steht da eine Schlange, in der Leute stehen, die nach Warschau wollen, und Leute, die nach Prag wollen. Es grenzt wirklich an ein Wunder, dass mir keiner bewusst ist, der plötzlich im falschen Flieger saß.

Danach standen wir bestimmt zwanzig Minuten im Bus und warteten und warteten ... Es kam keiner mehr, trotzdem ging plötzlich die Tür zu und wir fuhren los. Helden. Dann meinte beim Einsteigen einer noch, den Zugang zum Flieger steuern zu müssen. Ja, was soll denn passieren, soll die Treppe zusammenbrechen? Eine Massenpanik entstehen?! Argh.

Dank der Verspätung des Czech-Hinfluges nach Tiflis und des Chaos am Flughafen kamen wir gut 35 Minuten verspätet los. In Anbetracht der Tatsache, dass ich planmäßig in Prag 45 Minuten zum Umsteigen hatte, wurde es also ziemlich eng. Ein Georgier bat mich dann, eine mitreisende Georgierin unter meine Fittiche zu nehmen, die zum ersten Mal flog und auch nach Frankfurt wollte. Das machte ich.

Der Flug nach Prag war ganz entspannt, wir saßen zum Glück auch so, dass wir schnell aussteigen konnten. In Prag war nix los, sodass wir sehr fix durch die Pass- und die Sicherheitskontrolle kamen. An unserem Gate waren sie auch erst am Einsteigen, sodass wir relativ entspannt in unseren Flieger kamen und unsererseits noch auf Leute warteten ...

Joa, der Flug nach Frankfurt war ein bisschen rumpelig, die Landung recht hart. Die Georgierin wusste nicht so recht, wie das mit der Gepäckausgabe funktioniert, was ich ihr aber erläutern konnte. Dann ging es durch den Zoll und sie konnte ihre Verwandte in die Arme schließen. Für mich ging es per Skyline weiter zur S-Bahn-Station und heimwärts.

Ich warte ja schon immer darauf, dass ich mal nach einer Reise schreibe: Es war doof. Diesmal ist es jedenfalls definitiv nicht soweit ...

Jetzt erhole ich mich dieses Wochenende erst einmal vom Urlaub, und dann geht es in zwei Wochen ja schon wieder nach Mittelamerika ...