Heute haben wir ein weiteres Traumschloss in der näheren Umgebung von St. Petersburg, den Katherinenpalast im "Zarendorf" etwa 25 Kilometer südlich von Petersburg in Puschkin, besucht.
Nach dem Frühstück wanderten wir zum Witebsker Bahnhof, von dem wir übermorgen wieder die Heimreise antreten, und suchten dort in der Nähe eine Post, fanden aber noch einigem Herumfragen nur einen Briefkasten, mit dem uns aber auch schon geholfen war. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn in den Petersburger Süden und stiegen dort nach einigem Suchen in einen Kleinbus um, der uns in die Nähe des Zarendorfes mit dem Katherinen- und dem Alexanderpalast bringen sollte.
Es ist hier, wie überall sonst, üblich, dass Kleinbusse verkehren, die Anhalter mitnehmen und auf Aufforderung auch wieder anhalten. Hier ist das sogar mit Nummern und im Bus (oder draußen) angeschriebenen Fahrpreisen nahezu vorbildlich geregelt. Für unsere 25-Minuten-Fahrt nach Puschkin bezahlten wir zum Beispiel 30 Rubel, ungefähr 75 Cent, pro Person. Der freundliche Fahrer wies uns sogar unseren Aussteigeort an, dem wir ihm vorher gesagt hatten, und so mussten wir nur ein paar Meter laufen, ehe wir am Katherinenschloss ankamen. Naja, ähm, was soll man sagen? Wow.
Der Eintritt für 400 Rubel (10 Euro, Studenten 200 Rubel) lohnt sich absolut, auch wenn wir uns nicht wie gestern in der Eremitage vier Stunden im Schloss aufgehalten haben. Die Sehenswürdigkeiten hier sind - zu dieser Winterzeit - relativ leer, was sehr angenehm, nur auffällig ist, dass ganz Italien in St. Petersburg zu sein scheint. Das ist nicht eine Frage des Winters, denn auch im Sommer 2000 konnten wir uns in Finnland und Norwegen vor Italienern kaum retten. Reiselustiges Völkchen ...
Jedenfalls begeisterten uns der Große Saal mit einem 860-m²-Deckenbild und natürlich das rekonstuierte Bernsteinzimmer, in dem man leider nicht fotografieren darf, absolut, ebenso wie viele der ganz unterschiedlich eingerichteten Ankleide-, Speise- und Galeriesäle im Katherinenschloss. Nach dem Verlassen kamen wir in einen Gang, in dem die jüngere, d. h. Weltkriegsgeschichte des Schlosses beschrieben wurde, was ebenfalls nicht uninteressant war.
Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch die verschneiten Parks der Schlösser hin zu einem kleinen, putzigen Pavillon, den als Haus geschenkt zu bekommen ich weiß Gott nicht bedauern würde. Zurück ging es diesmal mit einem größeren Bus, aber auch mit einer K-Nummer, der uns wieder zu unserer U-Bahn-Station Moskowskaja transportierte, von wo aus wir in die Innenstadt fuhren.
Die U-Bahn hier in Petersburg ist einfach praktisch, weil sie günstig und, noch wichtiger, übertagesverkehrsunabhängig ist, was bei diesem Monsterverkehr hier durchaus ein nicht unmaßgeblicher Vorteil ist.
Nach einem kurzen Spaziergang am Newskij Prospekt kehrten wir in ein Pub ein, das uns gut gefiel, und wo ich eine Suppe verspeiste. Es bestätigt sich hier bei fast jeder Mahlzeit, dass ich Sauerrahm ganz gerne mag. Zu Abend aßen wir ein paar Meter in einem für diese Lage sehr preisgünstigen und entsprechend rappelvollen Lokal, wo es guten Lachs mit Pfannkuchen, ein Steak und einen Fleischspieß gab.
Ein etwas längerer Spaziergang führte uns dann über zwei Kanäle zurück zu unserem Hotel, wo wir wieder einigermaßen früh aufgeschlagen sind und uns aufs Bett freuen. Der 24-Stunden-Supermarkt im Untergeschoss ist sehr hilfreich, wenn man Durst hat.
Fotos: Der Katherinenpalast von außen; der Große Saal; ein Ankleidezimmer; McDonald's auf Russisch und ein 2018 zur WM sicher gut von englischen Gästen besuchtes Lokal ...
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