Heute haben wir einen "Kirchentag" eingelegt und die Auferstehungskirche und die Isaakskathedrale besucht.
Naja, was soll man sagen? Die Bilder sprechen vielleicht eher für sich: Die Auferstehungskirche ...
... und die Isaakskathedrale:
Extremst beeindruckend.
Danach aßen wir eine Kleinigkeit und gingen wieder zurück ins Hotel, um uns für den Silvesterabend fertig zu machen und Silvester auf dem Schlossplatz im Stadtzentrum zu verbringen. Wir spazierten auch tatsächlich in die Stadt und sahen, den illuminierten Newskij Prospekt, den wunderschön erleuchteten Winterpalast und die Gebäude diesseits und jenseits der Newa. Sehr schön, allerdings auch schweinekalt. Deshalb entschieden wir uns, Silvester Silvester sein zu lassen und unsere müden Glieder ins warme Bettchen zu stecken.
Die letzten zweieinhalb Wochen waren halt auch nicht gerade unanstregend. Wir freuen uns auf die Heimreise, die morgen, an Neujahr, beginnt.
Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2011!
Ich berichte von meinen Reisen, um alle 206 Staaten und 50 abhängigen Gebiete der Erde (meiner Zählung) zu betreten. Aktueller Stand sind 161 besuchte Länder und 14 besuchte abhängige Gebiete.
Demnächst: 30.11./1.12. Budapest, Istanbul +++ 23.-29.12. Tunesien +++ 25./26.1. Herning (Dänemark) +++ 15.-23.3. Komoren162
Meine Länder
Freitag, 31. Dezember 2010
Donnerstag, 30. Dezember 2010
Ein weiteres Traumschloss
Heute haben wir ein weiteres Traumschloss in der näheren Umgebung von St. Petersburg, den Katherinenpalast im "Zarendorf" etwa 25 Kilometer südlich von Petersburg in Puschkin, besucht.
Nach dem Frühstück wanderten wir zum Witebsker Bahnhof, von dem wir übermorgen wieder die Heimreise antreten, und suchten dort in der Nähe eine Post, fanden aber noch einigem Herumfragen nur einen Briefkasten, mit dem uns aber auch schon geholfen war. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn in den Petersburger Süden und stiegen dort nach einigem Suchen in einen Kleinbus um, der uns in die Nähe des Zarendorfes mit dem Katherinen- und dem Alexanderpalast bringen sollte.
Es ist hier, wie überall sonst, üblich, dass Kleinbusse verkehren, die Anhalter mitnehmen und auf Aufforderung auch wieder anhalten. Hier ist das sogar mit Nummern und im Bus (oder draußen) angeschriebenen Fahrpreisen nahezu vorbildlich geregelt. Für unsere 25-Minuten-Fahrt nach Puschkin bezahlten wir zum Beispiel 30 Rubel, ungefähr 75 Cent, pro Person. Der freundliche Fahrer wies uns sogar unseren Aussteigeort an, dem wir ihm vorher gesagt hatten, und so mussten wir nur ein paar Meter laufen, ehe wir am Katherinenschloss ankamen. Naja, ähm, was soll man sagen? Wow.
Der Eintritt für 400 Rubel (10 Euro, Studenten 200 Rubel) lohnt sich absolut, auch wenn wir uns nicht wie gestern in der Eremitage vier Stunden im Schloss aufgehalten haben. Die Sehenswürdigkeiten hier sind - zu dieser Winterzeit - relativ leer, was sehr angenehm, nur auffällig ist, dass ganz Italien in St. Petersburg zu sein scheint. Das ist nicht eine Frage des Winters, denn auch im Sommer 2000 konnten wir uns in Finnland und Norwegen vor Italienern kaum retten. Reiselustiges Völkchen ...
Jedenfalls begeisterten uns der Große Saal mit einem 860-m²-Deckenbild und natürlich das rekonstuierte Bernsteinzimmer, in dem man leider nicht fotografieren darf, absolut, ebenso wie viele der ganz unterschiedlich eingerichteten Ankleide-, Speise- und Galeriesäle im Katherinenschloss. Nach dem Verlassen kamen wir in einen Gang, in dem die jüngere, d. h. Weltkriegsgeschichte des Schlosses beschrieben wurde, was ebenfalls nicht uninteressant war.
Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch die verschneiten Parks der Schlösser hin zu einem kleinen, putzigen Pavillon, den als Haus geschenkt zu bekommen ich weiß Gott nicht bedauern würde. Zurück ging es diesmal mit einem größeren Bus, aber auch mit einer K-Nummer, der uns wieder zu unserer U-Bahn-Station Moskowskaja transportierte, von wo aus wir in die Innenstadt fuhren.
Die U-Bahn hier in Petersburg ist einfach praktisch, weil sie günstig und, noch wichtiger, übertagesverkehrsunabhängig ist, was bei diesem Monsterverkehr hier durchaus ein nicht unmaßgeblicher Vorteil ist.
Nach einem kurzen Spaziergang am Newskij Prospekt kehrten wir in ein Pub ein, das uns gut gefiel, und wo ich eine Suppe verspeiste. Es bestätigt sich hier bei fast jeder Mahlzeit, dass ich Sauerrahm ganz gerne mag. Zu Abend aßen wir ein paar Meter in einem für diese Lage sehr preisgünstigen und entsprechend rappelvollen Lokal, wo es guten Lachs mit Pfannkuchen, ein Steak und einen Fleischspieß gab.
Ein etwas längerer Spaziergang führte uns dann über zwei Kanäle zurück zu unserem Hotel, wo wir wieder einigermaßen früh aufgeschlagen sind und uns aufs Bett freuen. Der 24-Stunden-Supermarkt im Untergeschoss ist sehr hilfreich, wenn man Durst hat.
Fotos: Der Katherinenpalast von außen; der Große Saal; ein Ankleidezimmer; McDonald's auf Russisch und ein 2018 zur WM sicher gut von englischen Gästen besuchtes Lokal ...
Nach dem Frühstück wanderten wir zum Witebsker Bahnhof, von dem wir übermorgen wieder die Heimreise antreten, und suchten dort in der Nähe eine Post, fanden aber noch einigem Herumfragen nur einen Briefkasten, mit dem uns aber auch schon geholfen war. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn in den Petersburger Süden und stiegen dort nach einigem Suchen in einen Kleinbus um, der uns in die Nähe des Zarendorfes mit dem Katherinen- und dem Alexanderpalast bringen sollte.
Es ist hier, wie überall sonst, üblich, dass Kleinbusse verkehren, die Anhalter mitnehmen und auf Aufforderung auch wieder anhalten. Hier ist das sogar mit Nummern und im Bus (oder draußen) angeschriebenen Fahrpreisen nahezu vorbildlich geregelt. Für unsere 25-Minuten-Fahrt nach Puschkin bezahlten wir zum Beispiel 30 Rubel, ungefähr 75 Cent, pro Person. Der freundliche Fahrer wies uns sogar unseren Aussteigeort an, dem wir ihm vorher gesagt hatten, und so mussten wir nur ein paar Meter laufen, ehe wir am Katherinenschloss ankamen. Naja, ähm, was soll man sagen? Wow.
Der Eintritt für 400 Rubel (10 Euro, Studenten 200 Rubel) lohnt sich absolut, auch wenn wir uns nicht wie gestern in der Eremitage vier Stunden im Schloss aufgehalten haben. Die Sehenswürdigkeiten hier sind - zu dieser Winterzeit - relativ leer, was sehr angenehm, nur auffällig ist, dass ganz Italien in St. Petersburg zu sein scheint. Das ist nicht eine Frage des Winters, denn auch im Sommer 2000 konnten wir uns in Finnland und Norwegen vor Italienern kaum retten. Reiselustiges Völkchen ...
Jedenfalls begeisterten uns der Große Saal mit einem 860-m²-Deckenbild und natürlich das rekonstuierte Bernsteinzimmer, in dem man leider nicht fotografieren darf, absolut, ebenso wie viele der ganz unterschiedlich eingerichteten Ankleide-, Speise- und Galeriesäle im Katherinenschloss. Nach dem Verlassen kamen wir in einen Gang, in dem die jüngere, d. h. Weltkriegsgeschichte des Schlosses beschrieben wurde, was ebenfalls nicht uninteressant war.
Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch die verschneiten Parks der Schlösser hin zu einem kleinen, putzigen Pavillon, den als Haus geschenkt zu bekommen ich weiß Gott nicht bedauern würde. Zurück ging es diesmal mit einem größeren Bus, aber auch mit einer K-Nummer, der uns wieder zu unserer U-Bahn-Station Moskowskaja transportierte, von wo aus wir in die Innenstadt fuhren.
Die U-Bahn hier in Petersburg ist einfach praktisch, weil sie günstig und, noch wichtiger, übertagesverkehrsunabhängig ist, was bei diesem Monsterverkehr hier durchaus ein nicht unmaßgeblicher Vorteil ist.
Nach einem kurzen Spaziergang am Newskij Prospekt kehrten wir in ein Pub ein, das uns gut gefiel, und wo ich eine Suppe verspeiste. Es bestätigt sich hier bei fast jeder Mahlzeit, dass ich Sauerrahm ganz gerne mag. Zu Abend aßen wir ein paar Meter in einem für diese Lage sehr preisgünstigen und entsprechend rappelvollen Lokal, wo es guten Lachs mit Pfannkuchen, ein Steak und einen Fleischspieß gab.
Ein etwas längerer Spaziergang führte uns dann über zwei Kanäle zurück zu unserem Hotel, wo wir wieder einigermaßen früh aufgeschlagen sind und uns aufs Bett freuen. Der 24-Stunden-Supermarkt im Untergeschoss ist sehr hilfreich, wenn man Durst hat.
Fotos: Der Katherinenpalast von außen; der Große Saal; ein Ankleidezimmer; McDonald's auf Russisch und ein 2018 zur WM sicher gut von englischen Gästen besuchtes Lokal ...
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Эрмитаж
Heute schmerzen unsere Füße, weil wir die Eremitage für uns erobert haben ...
Heute haben ein wenig ausgeschlafen, auch wenn ich heute Morgen Bekanntschaft mit einem besonders heimtückigen russischen Tierchen gemacht habe, einer männlichen Katze, auch Kater genannt. Das fünfte Bier gestern Abend war vielleicht doch schlecht ...
Das Frühstück fiel dementsprechend nicht ganz so herzhaft aus, aber als wir dann die kalte und, von den Abgasen abgesehen, frische Luft einatmeten, ging alles besser. Wir fuhren mit der U-Bahn und bemerkten, dass die Petersburger ihr U-Bahn-Netz zwischen 2009 und heute umgestellt hatten: Es gibt eine Linie mehr, und die Streckenführungen der restlichen Linien sind leider nicht identisch mit denen in meinem Reiseführer. Das wäre noch zu verkraften gewesen, ärgerlicher war, dass plötzlich eine Station fehlte: Wir wollten eigentlich an der Admiralität aussteigen, dieselbe war auch im Netzplan eingezeichnet, nicht jedoch auf den Linienplakaten im Zug selbst. Und tatsächlich, wir "übersprangen" diese Station und mussten also eine Station weiter aussteigen. Das war jetzt nicht furchtbar schlimm, weil wir auf der Petrograder Seite aus dem Untergrund aufstiegen und über die Wassili-Insel dann einen wunderbaren Blick auf den Winterpalast (in dem sich die Eremitage befindet), die Admiralität und etliche weitere Gebäude an der Newa hatten.
Die Schlange am Eingang zur Eremitage war sehr überschaubar (ungefähr fünf Leute), anders als im Sommer, wo sie angeblich hunderte Meter lang wird; und die 10 Euro Eintritt für meine Mutter (Studenten kommen umsonst rein, sehr löblich) waren gut angelegt. Wir brauchten fast vier Stunden für die erste Etage mit den französischen, flämischen, spanischen, niederländischen, deutschen, italienischen und russischen Meistern von Rubens bis Monet und gingen dann in den zweiten Stock zur moderne(re)n Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, wo wir uns häufiger Ruhepausen gönnten denn gingen, weil uns die Füße vom ständigen Stop-and-Go wehtaten.
Ganz abgesehen von den atemberaubenden Bildern und Skulpturen ist auch das Ambiete wunderbar: Ab und zu wird ein Raum des Winterpalastes eingestreut, der zum Beispiel vor Gold an den Wänden nur so glänzt oder wo einfach so'n Zarenthron in der Gegend herumsteht, und auch in den Räumen, in denen die Bilder ausgestellt sind, lohnt fast immer ein Blick an die Wände, die Decke oder auf den Boden, um nicht die Malereien oder Intarsienarbeiten zu übersehen.
Nach vier Stunden waren wir dann - körperlich wie geistig - so platt, dass wir ganze Jahrhunderte und Regionen nur im Laufschritt auf dem Weg nach draußen kurz mitnahmen und nochmal andere gar nicht mehr anschauten. Der Wahnsinn!
Als wir in die U-Bahn einsteigen wollten, merkten wir, weshalb wir heute Morgen die Admiralitäts-Haltestelle übersprungen hatten: Die ist noch im Bau! Da wäre vielleicht ein englischsprachiger Hinweis auch mal an den Netzplänen schön gewesen ...
Jedenfalls gingen wir über den Newskij Prospekt und fanden schnell, nach einigen Umwegen, eine andere U-Bahn-Station, die wir nutzten (pro Fahrt 22 Rubel, etwa 55 Cent), um zum Hotel zurückzufahren.
Wir wollten im ukrainischen Restaurant im Untergeschoss unseres Hotels zu Abend essen. Dass es kein Hauptgericht unter 12 Euro gab, hätten wir womöglich angesichts der Atmosphäre noch ertragen. Aber dass das einzige bezahlbare Bier (Flaschenbier für drei Euro für 0,5 Liter) angeblich aus war und die gezapften Biere bei 260 Rubel für 0,5 Liter (etwa 6,50 Euro) anfingen, verschlug uns dann doch so sehr den Atem, dass wir aufstanden und wieder gingen. Kurz darauf fanden wir eine schöne Bar mit Essensangebot, in die wir einkehrten und satt und zufrieden wieder verließen.
Jetzt sitzen wir abermals im Zimmer, haben Postkarten geschrieben und freuen uns auf unser Bett.
Morgen geht es vielleicht zum "Zarendorf" ein paar Kilometer aus der Stadt raus, wo man ein rekonstruiertes Bernsteinzimmer sehen kann.
Achso, noch ein Wort zu den U-Bahn-Stationen: Die sind, wie überall in der ehemaligen Sowjetunion, zum Teil echte Schmuckstücke; eines davon ist bei den Bildern dabei.
Fotos (von oben nach unten): Mosaik in der U-Bahn-Station Dostojewskaja; Blick auf die vereiste Newa mit kleiner Fahrrinne; der Winterpalast mit der Eremitage; und noch zwei Nachträge aus Tallinn, ein Stadttor und ein estnisches Euro-Starterkit
Heute haben ein wenig ausgeschlafen, auch wenn ich heute Morgen Bekanntschaft mit einem besonders heimtückigen russischen Tierchen gemacht habe, einer männlichen Katze, auch Kater genannt. Das fünfte Bier gestern Abend war vielleicht doch schlecht ...
Das Frühstück fiel dementsprechend nicht ganz so herzhaft aus, aber als wir dann die kalte und, von den Abgasen abgesehen, frische Luft einatmeten, ging alles besser. Wir fuhren mit der U-Bahn und bemerkten, dass die Petersburger ihr U-Bahn-Netz zwischen 2009 und heute umgestellt hatten: Es gibt eine Linie mehr, und die Streckenführungen der restlichen Linien sind leider nicht identisch mit denen in meinem Reiseführer. Das wäre noch zu verkraften gewesen, ärgerlicher war, dass plötzlich eine Station fehlte: Wir wollten eigentlich an der Admiralität aussteigen, dieselbe war auch im Netzplan eingezeichnet, nicht jedoch auf den Linienplakaten im Zug selbst. Und tatsächlich, wir "übersprangen" diese Station und mussten also eine Station weiter aussteigen. Das war jetzt nicht furchtbar schlimm, weil wir auf der Petrograder Seite aus dem Untergrund aufstiegen und über die Wassili-Insel dann einen wunderbaren Blick auf den Winterpalast (in dem sich die Eremitage befindet), die Admiralität und etliche weitere Gebäude an der Newa hatten.
Die Schlange am Eingang zur Eremitage war sehr überschaubar (ungefähr fünf Leute), anders als im Sommer, wo sie angeblich hunderte Meter lang wird; und die 10 Euro Eintritt für meine Mutter (Studenten kommen umsonst rein, sehr löblich) waren gut angelegt. Wir brauchten fast vier Stunden für die erste Etage mit den französischen, flämischen, spanischen, niederländischen, deutschen, italienischen und russischen Meistern von Rubens bis Monet und gingen dann in den zweiten Stock zur moderne(re)n Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, wo wir uns häufiger Ruhepausen gönnten denn gingen, weil uns die Füße vom ständigen Stop-and-Go wehtaten.
Ganz abgesehen von den atemberaubenden Bildern und Skulpturen ist auch das Ambiete wunderbar: Ab und zu wird ein Raum des Winterpalastes eingestreut, der zum Beispiel vor Gold an den Wänden nur so glänzt oder wo einfach so'n Zarenthron in der Gegend herumsteht, und auch in den Räumen, in denen die Bilder ausgestellt sind, lohnt fast immer ein Blick an die Wände, die Decke oder auf den Boden, um nicht die Malereien oder Intarsienarbeiten zu übersehen.
Nach vier Stunden waren wir dann - körperlich wie geistig - so platt, dass wir ganze Jahrhunderte und Regionen nur im Laufschritt auf dem Weg nach draußen kurz mitnahmen und nochmal andere gar nicht mehr anschauten. Der Wahnsinn!
Als wir in die U-Bahn einsteigen wollten, merkten wir, weshalb wir heute Morgen die Admiralitäts-Haltestelle übersprungen hatten: Die ist noch im Bau! Da wäre vielleicht ein englischsprachiger Hinweis auch mal an den Netzplänen schön gewesen ...
Jedenfalls gingen wir über den Newskij Prospekt und fanden schnell, nach einigen Umwegen, eine andere U-Bahn-Station, die wir nutzten (pro Fahrt 22 Rubel, etwa 55 Cent), um zum Hotel zurückzufahren.
Wir wollten im ukrainischen Restaurant im Untergeschoss unseres Hotels zu Abend essen. Dass es kein Hauptgericht unter 12 Euro gab, hätten wir womöglich angesichts der Atmosphäre noch ertragen. Aber dass das einzige bezahlbare Bier (Flaschenbier für drei Euro für 0,5 Liter) angeblich aus war und die gezapften Biere bei 260 Rubel für 0,5 Liter (etwa 6,50 Euro) anfingen, verschlug uns dann doch so sehr den Atem, dass wir aufstanden und wieder gingen. Kurz darauf fanden wir eine schöne Bar mit Essensangebot, in die wir einkehrten und satt und zufrieden wieder verließen.
Jetzt sitzen wir abermals im Zimmer, haben Postkarten geschrieben und freuen uns auf unser Bett.
Morgen geht es vielleicht zum "Zarendorf" ein paar Kilometer aus der Stadt raus, wo man ein rekonstruiertes Bernsteinzimmer sehen kann.
Achso, noch ein Wort zu den U-Bahn-Stationen: Die sind, wie überall in der ehemaligen Sowjetunion, zum Teil echte Schmuckstücke; eines davon ist bei den Bildern dabei.
Fotos (von oben nach unten): Mosaik in der U-Bahn-Station Dostojewskaja; Blick auf die vereiste Newa mit kleiner Fahrrinne; der Winterpalast mit der Eremitage; und noch zwei Nachträge aus Tallinn, ein Stadttor und ein estnisches Euro-Starterkit
Dienstag, 28. Dezember 2010
Am Ziel unserer Reise
So, heute sind wir in Sankt Petersburg, am Ziel unserer Reise, angelangt.
Nach frühem Aufstehen in Tallinn und kurzem Frühstück fuhr uns unser Taxifahrer, der uns ausnahmsweise nicht beschiss, zum Busbahnhof, wo um acht Uhr unser Bus nach Petersburg abfuhr. Leider war es diesmal kein Lux Express (obwohl wir den gebucht hatten), sondern nur ein Simple Express, aber fahren konnte der auch.
Nach kurzem Zwischenstopp in Narva überquerten wir recht problemlos die Grenze nach Russland und kamen etwas verspätet hier in Sankt Petersburg an. Die Taxifahrer wollten 30 Euro von uns, deswegen fuhren wir mit der U-Bahn für etwa einen Euro in die Nähe unseres Hotels, und von dort gingen wir die paar Meter bis zum Hotel weiter. Das Hotel ist in Ordnung, und wir hielten uns abermals nicht lange im Zimmer auf, sondern gingen in ein Lokal, das im Marco Polo als Insidertipp geführt wird.
Das Lokal ist anders als wir uns das dachten, nichtsdestotrotz versackten wir bei gutem Essen, gutem Bier und gutem Wodka und marschierten anschließend einigermaßen geradeaus zurück in unser Hotel.
Jetzt liegen wir im Bett und schlafen morgen aus. Gute Nacht!
Nach frühem Aufstehen in Tallinn und kurzem Frühstück fuhr uns unser Taxifahrer, der uns ausnahmsweise nicht beschiss, zum Busbahnhof, wo um acht Uhr unser Bus nach Petersburg abfuhr. Leider war es diesmal kein Lux Express (obwohl wir den gebucht hatten), sondern nur ein Simple Express, aber fahren konnte der auch.
Nach kurzem Zwischenstopp in Narva überquerten wir recht problemlos die Grenze nach Russland und kamen etwas verspätet hier in Sankt Petersburg an. Die Taxifahrer wollten 30 Euro von uns, deswegen fuhren wir mit der U-Bahn für etwa einen Euro in die Nähe unseres Hotels, und von dort gingen wir die paar Meter bis zum Hotel weiter. Das Hotel ist in Ordnung, und wir hielten uns abermals nicht lange im Zimmer auf, sondern gingen in ein Lokal, das im Marco Polo als Insidertipp geführt wird.
Das Lokal ist anders als wir uns das dachten, nichtsdestotrotz versackten wir bei gutem Essen, gutem Bier und gutem Wodka und marschierten anschließend einigermaßen geradeaus zurück in unser Hotel.
Jetzt liegen wir im Bett und schlafen morgen aus. Gute Nacht!
Montag, 27. Dezember 2010
Letzter Halt vor Petersburg
Heute sind wir in Tallinn angekommen, unserem letzten Etappenort, bevor es schließlich morgen nach St. Petersburg geht.
Nach einigermaßen Ausschlafen heute Morgen genossen wir unser Frühstück und gingen noch ein wenig in der Altstadt von Riga spazieren und kauften noch ein paar Geschenke ein, ehe uns unser Taxifahrer um 11.30 Uhr abholte. Die Stunde bis zu unserer Abfahrt verplemperten wir erfolgreich am Busbahnhof und stiegen dann in unseren Bus ein. Wieder einmal flog die lettisch und estnische Winterlandschaft an uns vorbei, ehe wir im Dunkeln Tallinn erreichten. Ein Taxifahrer beschiss uns ausnahmsweise einmal nicht, sodass wir zügig und einigermaßen preiswert an unserem Hotel eintrafen. Auf meine E-Mail-Anfrage von heute Morgen, mir möglicherweise Euro-Starter-Kits zu besorgen, wurde freundlicherweise reagiert; es lag ein Starterkit für mich bereit. Sehr guter Service im Reval Park Hotel!
Wir verbrachten nicht viel Zeit im recht schönen Zimmer, sondern brachen gleich zu Fuß in die zwanzig Minuten entfernte Altstadt von Tallinn auf, wo wir nach einigem Prüfen eine sehr schöne Gastwirtschaft fanden und dort ganz gut aßen und estnisches Bier tranken. Das dunkle war mir wieder zu malzig, aber das helle schmeckte sehr genießbar. Da wir morgen wieder früh raus müssen, liefen wir anschließend zurück zu unserem Hotel, wo wir uns - anstelle eines Pubs in der Altstadt - halt hier in der Bar ein Bier genehmigen.
Morgen geht es um acht Uhr nach St. Petersburg, dem zweiten Umkehrpunkt unserer Reise. Ab dem 1. Januar sind wir dann auf dem Heimweg nach Deutschland.
Fotos hoffentlich morgen, wenn die Verbindung besser hinhaut.
Nach einigermaßen Ausschlafen heute Morgen genossen wir unser Frühstück und gingen noch ein wenig in der Altstadt von Riga spazieren und kauften noch ein paar Geschenke ein, ehe uns unser Taxifahrer um 11.30 Uhr abholte. Die Stunde bis zu unserer Abfahrt verplemperten wir erfolgreich am Busbahnhof und stiegen dann in unseren Bus ein. Wieder einmal flog die lettisch und estnische Winterlandschaft an uns vorbei, ehe wir im Dunkeln Tallinn erreichten. Ein Taxifahrer beschiss uns ausnahmsweise einmal nicht, sodass wir zügig und einigermaßen preiswert an unserem Hotel eintrafen. Auf meine E-Mail-Anfrage von heute Morgen, mir möglicherweise Euro-Starter-Kits zu besorgen, wurde freundlicherweise reagiert; es lag ein Starterkit für mich bereit. Sehr guter Service im Reval Park Hotel!
Wir verbrachten nicht viel Zeit im recht schönen Zimmer, sondern brachen gleich zu Fuß in die zwanzig Minuten entfernte Altstadt von Tallinn auf, wo wir nach einigem Prüfen eine sehr schöne Gastwirtschaft fanden und dort ganz gut aßen und estnisches Bier tranken. Das dunkle war mir wieder zu malzig, aber das helle schmeckte sehr genießbar. Da wir morgen wieder früh raus müssen, liefen wir anschließend zurück zu unserem Hotel, wo wir uns - anstelle eines Pubs in der Altstadt - halt hier in der Bar ein Bier genehmigen.
Morgen geht es um acht Uhr nach St. Petersburg, dem zweiten Umkehrpunkt unserer Reise. Ab dem 1. Januar sind wir dann auf dem Heimweg nach Deutschland.
Fotos hoffentlich morgen, wenn die Verbindung besser hinhaut.
Sonntag, 26. Dezember 2010
Märchenhaftes Riga
Man beachte die Erweiterungen vom 27. Dezember.
Heute haben wir ein wenig ausgeschlafen und erst gegen 9.30 Uhr gefrühstückt. Danach marschierten wir durch die verschneite, zwar geräumte, aber nicht gestreute Rigaer Altstadt. Wir liefen am Rathaus und dem Schwarzhäupterhaus vorbei, auf dem die Aufschriften noch auf Deutsch sind. Insgesamt bemerkt man hier deutlich die Tatsache, dass Riga eine Hansestadt ist, manche Gebäude erinnern an Hamburg, manche, insbesondere die kleines Gässchen, kommen uns wie Orte bei Hans Christian Andersen vor. Über einer Gasse waren die frisch gewaschenen Klamotten des Weihnachtsmannes zum Trocknen gespannt, und meine Mutter flippt wegen der schönen Weihnachtsdekorationen schon seit Krakau in fast jeder Stadt von neuem aus.
Wir besichtigten ein paar der vielen Kirchen hier in Riga und spazierten auch ein Stück an der Düna entlang, die übrigens komplett vereist und fast komplett mit Schnee bedeckt ist. Wir statteten dem lettischen Parlament und der deutschen Botschaft in unmittelbarer Nähe der Freiheitsstatue einen Besuch ab und verbrachten dann einige Zeit im Okkupationsmuseum, das sehr eindrücklich die Geschichte der lettischen Besatzung durch Sowjets, Deutsche und wieder Sowjets zwischen 1940 und 1991 beschreibt.
Danach gingen wir gemütlich essen neben der deutschen Botschaft und wanderten dann wieder, ebenso gemütlich, heim ins Hotel, wo wir uns wieder einen schönen Abend im Bett machen. Alles schön.
Auf dieser Tour haben wir schon ein paar deutsche Botschaften und Konsulate gesehen, ein weiteres Hobby von mir ...
Achja, und beim Abendessen gab es heute für mich Bullenhoden. Haben gar nicht so schlecht geschmeckt, vielleicht ein wenig nach Leber ... Meine Mutter aß einen mit Speck umwickelten Schweinefleischzopf, vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber immer noch sehr lecker und angeblich ebenfalls "typisch lettisch".
Allgemein fällt auch in Riga die Dichte an italienischen Lokalen auf, aber auch an Irish, English und sonstwas Pubs kommt man häufiger vorbei. Wenn man erst einmal drin ist, vergisst man aber überall ganz schnell, dass man nicht in Irland oder England ist, außer vielleicht, wenn man - glücklicherweise - einheimisches Bier bestellen und trinken kann.
Apropos Bier: Von den lettischen Bieren bin ich persönlich nicht ganz so begeistert, davon sind mir viele ein wenig zu malzig, aber ansonsten waren wir in Polen, in der Ukraine, in Litauen, selbst in Moldawien mit den jeweils lokalen Bieren sehr einverstanden, und auch das lettische Bier ist jetzt nichts, was man ausspucken müsste, und wir schon gar nicht ...
Das Fahren mit den Fernreisebussen (mitsamt Internetzugang unterwegs, Musikvideobespaßung und kostenloser Kaffeemaschine) ist - wie überall auf der Welt außer in Deutschland - problemlos möglich und wird auch sehr rege in Anspruch genommen. Für die 300-km-Fahrt von Vilnius nach Riga haben wir ungefähr 16 Euro pro Person gezahlt, und zwar eben im Lux Express, also durchaus bezahlbar, vor allem, wenn man Preise und Ausstattung der Deutschen Bahn gewohnt ist.
Mal wieder ein paar Fotos: Schwarzhäupterhaus, Pulverturm, Dom und zugeschneite Düna
Heute haben wir ein wenig ausgeschlafen und erst gegen 9.30 Uhr gefrühstückt. Danach marschierten wir durch die verschneite, zwar geräumte, aber nicht gestreute Rigaer Altstadt. Wir liefen am Rathaus und dem Schwarzhäupterhaus vorbei, auf dem die Aufschriften noch auf Deutsch sind. Insgesamt bemerkt man hier deutlich die Tatsache, dass Riga eine Hansestadt ist, manche Gebäude erinnern an Hamburg, manche, insbesondere die kleines Gässchen, kommen uns wie Orte bei Hans Christian Andersen vor. Über einer Gasse waren die frisch gewaschenen Klamotten des Weihnachtsmannes zum Trocknen gespannt, und meine Mutter flippt wegen der schönen Weihnachtsdekorationen schon seit Krakau in fast jeder Stadt von neuem aus.
Wir besichtigten ein paar der vielen Kirchen hier in Riga und spazierten auch ein Stück an der Düna entlang, die übrigens komplett vereist und fast komplett mit Schnee bedeckt ist. Wir statteten dem lettischen Parlament und der deutschen Botschaft in unmittelbarer Nähe der Freiheitsstatue einen Besuch ab und verbrachten dann einige Zeit im Okkupationsmuseum, das sehr eindrücklich die Geschichte der lettischen Besatzung durch Sowjets, Deutsche und wieder Sowjets zwischen 1940 und 1991 beschreibt.
Danach gingen wir gemütlich essen neben der deutschen Botschaft und wanderten dann wieder, ebenso gemütlich, heim ins Hotel, wo wir uns wieder einen schönen Abend im Bett machen. Alles schön.
Auf dieser Tour haben wir schon ein paar deutsche Botschaften und Konsulate gesehen, ein weiteres Hobby von mir ...
Achja, und beim Abendessen gab es heute für mich Bullenhoden. Haben gar nicht so schlecht geschmeckt, vielleicht ein wenig nach Leber ... Meine Mutter aß einen mit Speck umwickelten Schweinefleischzopf, vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber immer noch sehr lecker und angeblich ebenfalls "typisch lettisch".
Allgemein fällt auch in Riga die Dichte an italienischen Lokalen auf, aber auch an Irish, English und sonstwas Pubs kommt man häufiger vorbei. Wenn man erst einmal drin ist, vergisst man aber überall ganz schnell, dass man nicht in Irland oder England ist, außer vielleicht, wenn man - glücklicherweise - einheimisches Bier bestellen und trinken kann.
Apropos Bier: Von den lettischen Bieren bin ich persönlich nicht ganz so begeistert, davon sind mir viele ein wenig zu malzig, aber ansonsten waren wir in Polen, in der Ukraine, in Litauen, selbst in Moldawien mit den jeweils lokalen Bieren sehr einverstanden, und auch das lettische Bier ist jetzt nichts, was man ausspucken müsste, und wir schon gar nicht ...
Das Fahren mit den Fernreisebussen (mitsamt Internetzugang unterwegs, Musikvideobespaßung und kostenloser Kaffeemaschine) ist - wie überall auf der Welt außer in Deutschland - problemlos möglich und wird auch sehr rege in Anspruch genommen. Für die 300-km-Fahrt von Vilnius nach Riga haben wir ungefähr 16 Euro pro Person gezahlt, und zwar eben im Lux Express, also durchaus bezahlbar, vor allem, wenn man Preise und Ausstattung der Deutschen Bahn gewohnt ist.
Mal wieder ein paar Fotos: Schwarzhäupterhaus, Pulverturm, Dom und zugeschneite Düna
Samstag, 25. Dezember 2010
Schnee an der Ostsee
Heute haben wir nach entspanntem Frühstück im Hotel und Hinterlegung unserer Daten für die Autoreparatur unsere Etappe nach Riga angetreten. Unser Taxi fuhr uns um 11 Uhr zum Busbahnhof, dort kauften und schrieben wir noch ein paar Postkarten, ehe unser Bus pünktlich um 12.30 Uhr abging.
Leider war die Strecke ziemlich vernebelt, sodass man nicht viel sehen konnte, aber da wir im Bus WLAN hatten, konnten wir uns schon einmal Stadtpläne unserer weiteren Etappenziele angucken und ein wenig sonst im Internet surfen.
Überpünktlich erreichten wir das im Dämmern begriffene Riga gegen 16.15 Uhr, tauschten zu einem guten Kurs litauisches in lettisches Geld, gerieten leider wieder einmal an einen betrügerischen Taxifahrer, aber kamen dann in ein sehr schönes Hotel mitten in der Altstadt. Wir machten nicht lange Gebrauch von unserem schönen Zimmer, sondern brachen gleich in die Innenstadt auf. In unserem Hotel erhielten wir einen Stadtplan von Riga, in dem eine schöne Gaststätte eingezeichnet war, die etwas außerhalb von der Altstadt lag. Wir spazierten ein wenig durch die sehr schön geschmückten Straßen und mit großen Schneemännern (wie schreiben die das im Studentenrat: Schneepersonen? Schneeleuten? Schneemännerinnen?) dekorierte Parks, sahen das eine oder andere ebenfalls recht schöne Restaurant, aber gingen dann zielstrebig zum anvisierten Lokal. Dort tranken und aßen wir sehr gut, bekamen aber unmittelbar nach dem Abräumen des Essens die Rechnung präsentiert und verkniffen uns daher einen Absacker. Stattdessen gingen wir wieder zurück nach Hause und einigermaßen zeitig ins Hotel, wo wir uns jetzt einen gemütlichen Abend machen.
Ein alles in allem sehr entspannender Tag, zumal es heute erstmals auf unserer Tour geschneit hat und wir kein Auto fahren mussten. Wir freuen uns auf die nächsten Tage an der Ostsee.
Fotos: Freiheitsstatue in Riga und die "typisch lettische" Schweinshaxe heute Abend
Leider war die Strecke ziemlich vernebelt, sodass man nicht viel sehen konnte, aber da wir im Bus WLAN hatten, konnten wir uns schon einmal Stadtpläne unserer weiteren Etappenziele angucken und ein wenig sonst im Internet surfen.
Überpünktlich erreichten wir das im Dämmern begriffene Riga gegen 16.15 Uhr, tauschten zu einem guten Kurs litauisches in lettisches Geld, gerieten leider wieder einmal an einen betrügerischen Taxifahrer, aber kamen dann in ein sehr schönes Hotel mitten in der Altstadt. Wir machten nicht lange Gebrauch von unserem schönen Zimmer, sondern brachen gleich in die Innenstadt auf. In unserem Hotel erhielten wir einen Stadtplan von Riga, in dem eine schöne Gaststätte eingezeichnet war, die etwas außerhalb von der Altstadt lag. Wir spazierten ein wenig durch die sehr schön geschmückten Straßen und mit großen Schneemännern (wie schreiben die das im Studentenrat: Schneepersonen? Schneeleuten? Schneemännerinnen?) dekorierte Parks, sahen das eine oder andere ebenfalls recht schöne Restaurant, aber gingen dann zielstrebig zum anvisierten Lokal. Dort tranken und aßen wir sehr gut, bekamen aber unmittelbar nach dem Abräumen des Essens die Rechnung präsentiert und verkniffen uns daher einen Absacker. Stattdessen gingen wir wieder zurück nach Hause und einigermaßen zeitig ins Hotel, wo wir uns jetzt einen gemütlichen Abend machen.
Ein alles in allem sehr entspannender Tag, zumal es heute erstmals auf unserer Tour geschneit hat und wir kein Auto fahren mussten. Wir freuen uns auf die nächsten Tage an der Ostsee.
Fotos: Freiheitsstatue in Riga und die "typisch lettische" Schweinshaxe heute Abend
Freitag, 24. Dezember 2010
Mittelprächtige Planänderung
Erst einmal wünschen wir allen, die diesen Blog lesen, ein frohes Weihnachtsfest.
Zweitens, um niemandem die Weihnachtsfreude zu verderben: Uns geht es immer noch sehr gut.
Und drittens haben wir heute unsere Reisepläne ein wenig ändern müssen, weil unser Autochen nicht mehr ganz so will wie wir, zumindest der Bremskreislauf des linken Vorderrades. Jedenfalls signalisieren uns die Warnleuchten, die unser Auto zu unserem ganz persönlichen Weihnachtsbaum machten, Probleme mit dem ABS, dem ESP und dem Bremskreislauf. Nachdem wir dann in Weißrussland mal im Handbuch nachgeguckt und festgestellt haben, dass man - wenn ABS- und Brems-Warnleuchte gleichzeitig an sind - den Wagen "bei erster Gelegenheit zum Stillstand bringen" sollte, haben wir diese Gelegenheit nach grob geschätzt 1.000 km auch gefunden, nämlich hier in Vilnius bei der Werkstätte, die uns unsere Rezeption nahegelegt hatte. Dort steht unser Auto jetzt und wird wahrscheinlich am Montag erstversorgt mit neuem Bremsschlauch, jedenfalls dann, wenn wir den Mechaniker, der einigermaßen Englisch sprach, richtig verstanden haben. Da wir aber schon für Riga und St. Petersburg Hotels gebucht haben, werden wir nun folgenden Plan verfolgen:
- Morgen fahren wir mit dem Bus von Vilnius nach Riga.
- Am 27. Dezember geht es von Riga nach Tallinn zum Euro-Starter-Kits-Kaufen,
- am 28. Dezember weiter nach Sankt Petersburg (alles bisher mit dem Bus).
- Am 1. Januar abends geht es mit dem Nachtzug von St. Petersburg nach Vilnius, wo wir am 2. Januar morgens eintreffen, unser Auto vom Hotelparkplatz oder von der Werkstatt mitnehmen und unsere Heimreise über Warschau fortsetzen.
Soeben haben wir auch unser Hotel in Tallinn gebucht, sodass unsere Reiseroute nun bis zum 2. Januar vollständig feststeht ...
Daneben haben wir uns aber auch einen wunderbaren Tag im sehr schönen Vilnius gemacht. Auch wenn im Hintergrund ein paar Hochhäuser glitzern, ist das Stadtzentrum von Vilnius irgendwie angenehm überschaubar, gut begehbar (wenn nicht gerade Schneematsch liegt ...) und einfach schön. Auch Vilnius werden wir uns noch einmal in Ruhe angucken, irgendwann ...
Morgen wird erst einmal schön gefrühstückt und dann brechen wir zum Busbahnhof auf. Um 12.30 Uhr geht es in Richtung Riga. Wird sicher lustig im Bus ...
Foto: Šv. Onus in Vilnius
Zweitens, um niemandem die Weihnachtsfreude zu verderben: Uns geht es immer noch sehr gut.
Und drittens haben wir heute unsere Reisepläne ein wenig ändern müssen, weil unser Autochen nicht mehr ganz so will wie wir, zumindest der Bremskreislauf des linken Vorderrades. Jedenfalls signalisieren uns die Warnleuchten, die unser Auto zu unserem ganz persönlichen Weihnachtsbaum machten, Probleme mit dem ABS, dem ESP und dem Bremskreislauf. Nachdem wir dann in Weißrussland mal im Handbuch nachgeguckt und festgestellt haben, dass man - wenn ABS- und Brems-Warnleuchte gleichzeitig an sind - den Wagen "bei erster Gelegenheit zum Stillstand bringen" sollte, haben wir diese Gelegenheit nach grob geschätzt 1.000 km auch gefunden, nämlich hier in Vilnius bei der Werkstätte, die uns unsere Rezeption nahegelegt hatte. Dort steht unser Auto jetzt und wird wahrscheinlich am Montag erstversorgt mit neuem Bremsschlauch, jedenfalls dann, wenn wir den Mechaniker, der einigermaßen Englisch sprach, richtig verstanden haben. Da wir aber schon für Riga und St. Petersburg Hotels gebucht haben, werden wir nun folgenden Plan verfolgen:
- Morgen fahren wir mit dem Bus von Vilnius nach Riga.
- Am 27. Dezember geht es von Riga nach Tallinn zum Euro-Starter-Kits-Kaufen,
- am 28. Dezember weiter nach Sankt Petersburg (alles bisher mit dem Bus).
- Am 1. Januar abends geht es mit dem Nachtzug von St. Petersburg nach Vilnius, wo wir am 2. Januar morgens eintreffen, unser Auto vom Hotelparkplatz oder von der Werkstatt mitnehmen und unsere Heimreise über Warschau fortsetzen.
Soeben haben wir auch unser Hotel in Tallinn gebucht, sodass unsere Reiseroute nun bis zum 2. Januar vollständig feststeht ...
Daneben haben wir uns aber auch einen wunderbaren Tag im sehr schönen Vilnius gemacht. Auch wenn im Hintergrund ein paar Hochhäuser glitzern, ist das Stadtzentrum von Vilnius irgendwie angenehm überschaubar, gut begehbar (wenn nicht gerade Schneematsch liegt ...) und einfach schön. Auch Vilnius werden wir uns noch einmal in Ruhe angucken, irgendwann ...
Morgen wird erst einmal schön gefrühstückt und dann brechen wir zum Busbahnhof auf. Um 12.30 Uhr geht es in Richtung Riga. Wird sicher lustig im Bus ...
Foto: Šv. Onus in Vilnius
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Quer durch Weißrussland
Heute sind wir, eigentlich ungeplant, in einem Tag von Kiew nach Vilnius gefahren und haben daher ganz Weißrussland von Südosten nach Nordwesten durchquert.
Nach frühem Aufstehen und gutem Frühstück in unserem Hotel Rus machten wir leider wieder einmal erst eine mittlere Stadtrundfahrt, ehe wir das Schlupfloch in Richtung Tschernihiw und Weißrussland fanden. Die Kiewer fahren, wie die meisten Hauptstädter, wie die Vollbekloppten, überholen links und rechts, und das Doppelte der erlaubten Höchstgeschwindigkeit gehört zum guten Ton. Nach diesen ersten Aufregungen ging es aber bald ins ruhigere Umland, wir fuhren nicht gar so weit von Tschernobyl entfernt in Richtung Homel/Gomel in Weißrussland.
Die Ausreise aus der Ukraine war wie immer ziemlich problemlos, die Einreise nach Weißrussland glückte auch, zum Großteil dank eines jungen Deutsch sprechenden Zöllners, die uns den nur auf Russisch verfügbaren Zollzettel ausfüllen half und uns auch sonst durch die verschiedenen Kontrollen lotste: So mussten wir, obwohl wir eine Auslandskrankenversicherung besitzen, nochmals ein weißrussische abschließen; die weißrussische Versicherungswirtschaft will ja auch ein wenig an Ausländern verdienen. Alles in allem waren die Grenzer und Zöllner aber recht freundlich und schon nach "nur" eineinhalb Stunden hatten wir die gesamte Prozedur hinter uns.
Die Fahrerei in Weißrussland war überraschend entspannt, die Straßen waren fast durchweg gut bis sehr gut befahrbar, sodass wir schnell vorankamen und schon gegen 16 Uhr in Minsk eintrafen.
Auf dem Weg hatten wir uns aus verschiedenen Gründen, unter anderem, weil wir recht früh dran waren, entschieden, den Grenzübertritt nach Litauen schon heute zu wagen und in dem Hotel, in dem eigentlich erst morgen Abend unterkommen wollten, schon vorzeitig aufzuschlagen und anzufragen, ob sie uns auch heute Nacht beherbergten.
Die Rechnung hatten wir allerdings ohne den Minsker Innenstadtverkehr gemacht, da wir die Abfahrt auf den Stadtring verpassten und im Feierabendverkehr uns die Stadt anguckten, ehe wir - dank der Hilfe eines freundlichen, ebenfalls Deutsch sprechenden Weißrussen - wieder auf den Ring und in Richtung Vilnius kamen. Die Beschilderung ist hier ab und zu mal sehr gewöhnungsbedürftig, es könnte ruhig öfter mal eine Stadt in lateinischen Buchstaben auf dem Wegweiser erscheinen, auch wenn meine Kyrillisch-Entzifferungskünste in den letzten Tagen wieder einmal aufgeblüht sind ...
Die Rechnung hatten wir allerdings auch ohne die Langsamkeit und Bürokratie der weißrussischen Ausreisegrenzer gemacht: Nachdem wir zunächst eineinhalb Stunden im Auto anstanden, bis wir in den Grenzbereich fahren durften, mussten wir die Zettelwirtschaft von der Einreise noch steigern. Man benötigt:
- Reisepässe mit
- Migrationskarte,
- Autopapiere,
- Grüne Versicherungskarte,
- Zolldokument der Einreise,
- Zolldokument zur Ausreise (zweifach auszufüllen),
- Einreisebeleg für das Auto (gesondert),
- fünf Dollar Transitgebühr und, besonders wichtig,
- den "Talon" oder "Kleinpapier", ohne den gar nix geht:
Den bekommt man bei der Einfahrt in die Grenzzone und muss ihn am Ende wieder abgeben, um nachzuweisen, dass man den Hindernisparcours ordnungsgemäß bewältigt hat. Es ist daher schlecht, wenn man den Talon beim Ausfüllen des Ausreisezolldokuments auf dem Pult vergisst und dann denselben hektisch suchen muss; ist bei mir gerade noch gutgegangen ...
Die Einreise nach Litauen war weniger Zettelwirtschaft (Pässe und Autopapiere), ging aber langsam voran, weil weißrussische Einreisende und/oder litauische Grenzer den EU-Vertrag bzw. den Schengener Grenzkodex nicht so ganz durchschaut haben und alle irgendwo überall anstehen anstatt EU-Bürger im EU-Bürger-Bereich, der sich auf Sichtkontrollen beschränkt, und alle anderen im "Alle-Pässe-Bereich". Saubande.
Nach dem Bewundern des sich über mehrere Kilometer erstreckenden Gegenverkehrsstaus kamen wir schließlich dank unseres nun in Litauen wieder tadellos funktionierenden Navis sehr zügig zu unserem Hotel und konnten gegen 22 Uhr endlich einchecken. Wir aßen noch schnell als letzte Gäste im Hotelrestaurant leckeres Rindfleisch und liegen nun im Bett.
Die nächsten Tagen sehen eine Stadterkundung Vilnius', die Fahrt nach Riga und das Erstehen von Euro-Starterkits in Estland vor.
Heute keine Fotos, aber die Tour ist nach wie vor toll ...
Nach frühem Aufstehen und gutem Frühstück in unserem Hotel Rus machten wir leider wieder einmal erst eine mittlere Stadtrundfahrt, ehe wir das Schlupfloch in Richtung Tschernihiw und Weißrussland fanden. Die Kiewer fahren, wie die meisten Hauptstädter, wie die Vollbekloppten, überholen links und rechts, und das Doppelte der erlaubten Höchstgeschwindigkeit gehört zum guten Ton. Nach diesen ersten Aufregungen ging es aber bald ins ruhigere Umland, wir fuhren nicht gar so weit von Tschernobyl entfernt in Richtung Homel/Gomel in Weißrussland.
Die Ausreise aus der Ukraine war wie immer ziemlich problemlos, die Einreise nach Weißrussland glückte auch, zum Großteil dank eines jungen Deutsch sprechenden Zöllners, die uns den nur auf Russisch verfügbaren Zollzettel ausfüllen half und uns auch sonst durch die verschiedenen Kontrollen lotste: So mussten wir, obwohl wir eine Auslandskrankenversicherung besitzen, nochmals ein weißrussische abschließen; die weißrussische Versicherungswirtschaft will ja auch ein wenig an Ausländern verdienen. Alles in allem waren die Grenzer und Zöllner aber recht freundlich und schon nach "nur" eineinhalb Stunden hatten wir die gesamte Prozedur hinter uns.
Die Fahrerei in Weißrussland war überraschend entspannt, die Straßen waren fast durchweg gut bis sehr gut befahrbar, sodass wir schnell vorankamen und schon gegen 16 Uhr in Minsk eintrafen.
Auf dem Weg hatten wir uns aus verschiedenen Gründen, unter anderem, weil wir recht früh dran waren, entschieden, den Grenzübertritt nach Litauen schon heute zu wagen und in dem Hotel, in dem eigentlich erst morgen Abend unterkommen wollten, schon vorzeitig aufzuschlagen und anzufragen, ob sie uns auch heute Nacht beherbergten.
Die Rechnung hatten wir allerdings ohne den Minsker Innenstadtverkehr gemacht, da wir die Abfahrt auf den Stadtring verpassten und im Feierabendverkehr uns die Stadt anguckten, ehe wir - dank der Hilfe eines freundlichen, ebenfalls Deutsch sprechenden Weißrussen - wieder auf den Ring und in Richtung Vilnius kamen. Die Beschilderung ist hier ab und zu mal sehr gewöhnungsbedürftig, es könnte ruhig öfter mal eine Stadt in lateinischen Buchstaben auf dem Wegweiser erscheinen, auch wenn meine Kyrillisch-Entzifferungskünste in den letzten Tagen wieder einmal aufgeblüht sind ...
Die Rechnung hatten wir allerdings auch ohne die Langsamkeit und Bürokratie der weißrussischen Ausreisegrenzer gemacht: Nachdem wir zunächst eineinhalb Stunden im Auto anstanden, bis wir in den Grenzbereich fahren durften, mussten wir die Zettelwirtschaft von der Einreise noch steigern. Man benötigt:
- Reisepässe mit
- Migrationskarte,
- Autopapiere,
- Grüne Versicherungskarte,
- Zolldokument der Einreise,
- Zolldokument zur Ausreise (zweifach auszufüllen),
- Einreisebeleg für das Auto (gesondert),
- fünf Dollar Transitgebühr und, besonders wichtig,
- den "Talon" oder "Kleinpapier", ohne den gar nix geht:
Den bekommt man bei der Einfahrt in die Grenzzone und muss ihn am Ende wieder abgeben, um nachzuweisen, dass man den Hindernisparcours ordnungsgemäß bewältigt hat. Es ist daher schlecht, wenn man den Talon beim Ausfüllen des Ausreisezolldokuments auf dem Pult vergisst und dann denselben hektisch suchen muss; ist bei mir gerade noch gutgegangen ...
Die Einreise nach Litauen war weniger Zettelwirtschaft (Pässe und Autopapiere), ging aber langsam voran, weil weißrussische Einreisende und/oder litauische Grenzer den EU-Vertrag bzw. den Schengener Grenzkodex nicht so ganz durchschaut haben und alle irgendwo überall anstehen anstatt EU-Bürger im EU-Bürger-Bereich, der sich auf Sichtkontrollen beschränkt, und alle anderen im "Alle-Pässe-Bereich". Saubande.
Nach dem Bewundern des sich über mehrere Kilometer erstreckenden Gegenverkehrsstaus kamen wir schließlich dank unseres nun in Litauen wieder tadellos funktionierenden Navis sehr zügig zu unserem Hotel und konnten gegen 22 Uhr endlich einchecken. Wir aßen noch schnell als letzte Gäste im Hotelrestaurant leckeres Rindfleisch und liegen nun im Bett.
Die nächsten Tagen sehen eine Stadterkundung Vilnius', die Fahrt nach Riga und das Erstehen von Euro-Starterkits in Estland vor.
Heute keine Fotos, aber die Tour ist nach wie vor toll ...
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Kiew ist einfach ... wow
So, heute haben wir einen nicht ganz so geruhsamen Tag in Kiew gemacht und uns ein paar Sehenswürdigkeiten mal richtig angeguckt. Wow. Kiew ist toll. Und man braucht definitiv mehr als einen Tag ...
Nach einigermaßen Ausschlafen und einem guten Frühstück fuhren wir mit der U-Bahn an die Haltestelle "Dnipro" direkt am Dnjepr, dem drittlängsten Fluss Europas. Von dort ging es ein beschwerliches Stückchen entlang einer Straße im Schnee und dann ein noch beschwerlicheres Stückchen auf einer recht steilen Treppe bergauf, bis wir schließlich am Petschersk-Lawra-Kloster ankamen, das zusammen mit der Sophienkathedrale zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und dazu gehört es mit einigem Recht. Das riesige Areal, das in manchen Städten ein ganzes Stadtviertel wäre, ein einziges Kloster, eine Kirche schöner als die andere. Sehr beeindruckend. Hier verbrachten wir deutlich mehr Zeit als eingeplant und ließen daher den Ausflug zur 62 m hohen "Mutter"-Statue, die an den Zweiten Weltkrieg erinnert, aus, zumal wir die Statue auch vom Kloster aus sehr problemlos sehen konnten. Sehr monumental!
Wir gingen wieder zu unserer U-Bahn-Station "Dnipro" und fuhren in die Stadt zur Wolodomyr-Kirche. Die Kirche wurde in unserem Stadtplan als eine der schönsten aus dem 19. Jahrhundert gerühmt, und auch dieses Urteil geht völlig in Ordnung.
Auf dem Weg zum Goldenen Tor kamen wir an der deutschen Botschaft vorbei, erholten uns ein wenig in einem Pub in die Nähe, ehe es in die Sophienkathedrale ging: Fantastische Mosaiken und Fresken aus dieser Zeit, und etliche von ihnen waren bereits restauriert. Eine der schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe, und eine derjenigen, von denen ich peinlicherweise erst vor einigen Tagen wirklich gehört hatte ...
Danach gingen wir in Richtung Maidan, ließen uns wieder in unserer Stammkneipe wieder, die wir spätestens 2012 wieder besuchen wollen, aßen noch eine Kleinigkeit zu unseren Bierchen und machten uns ins Hotel auf. Jetzt sitzen wir in der Hotelbar und schrieben diese Zeilen.
Kiew ist toll! (Achja, hatte ich schon erwähnt ...) Was immer wieder auffällt in der Ukraine, sind die Mädels, die selbst im Winterwetter mit Monster-High-Heels von 12 cm Absatz aufwärts über die glatten Straßen balancieren ... Nicht unschick, verdient aber einigen Respekt!
Morgen geht es weiter nach Weißrussland, dort übernachten wir eine Nacht, anschließend schlafen wir eine Nacht in Vilnius, zwei in Riga und anschließend vermutlich eine weitere in Nordestland, ehe wir den Grenzübertritt nach Russland versuchen. Bisher eine tolle Tour und zur Nachahmung empfehlenswert, sogar im Winter!
Fotos: Petschersk-Lawra-Kloster und Sophienkathedrale
Nach einigermaßen Ausschlafen und einem guten Frühstück fuhren wir mit der U-Bahn an die Haltestelle "Dnipro" direkt am Dnjepr, dem drittlängsten Fluss Europas. Von dort ging es ein beschwerliches Stückchen entlang einer Straße im Schnee und dann ein noch beschwerlicheres Stückchen auf einer recht steilen Treppe bergauf, bis wir schließlich am Petschersk-Lawra-Kloster ankamen, das zusammen mit der Sophienkathedrale zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und dazu gehört es mit einigem Recht. Das riesige Areal, das in manchen Städten ein ganzes Stadtviertel wäre, ein einziges Kloster, eine Kirche schöner als die andere. Sehr beeindruckend. Hier verbrachten wir deutlich mehr Zeit als eingeplant und ließen daher den Ausflug zur 62 m hohen "Mutter"-Statue, die an den Zweiten Weltkrieg erinnert, aus, zumal wir die Statue auch vom Kloster aus sehr problemlos sehen konnten. Sehr monumental!
Wir gingen wieder zu unserer U-Bahn-Station "Dnipro" und fuhren in die Stadt zur Wolodomyr-Kirche. Die Kirche wurde in unserem Stadtplan als eine der schönsten aus dem 19. Jahrhundert gerühmt, und auch dieses Urteil geht völlig in Ordnung.
Auf dem Weg zum Goldenen Tor kamen wir an der deutschen Botschaft vorbei, erholten uns ein wenig in einem Pub in die Nähe, ehe es in die Sophienkathedrale ging: Fantastische Mosaiken und Fresken aus dieser Zeit, und etliche von ihnen waren bereits restauriert. Eine der schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe, und eine derjenigen, von denen ich peinlicherweise erst vor einigen Tagen wirklich gehört hatte ...
Danach gingen wir in Richtung Maidan, ließen uns wieder in unserer Stammkneipe wieder, die wir spätestens 2012 wieder besuchen wollen, aßen noch eine Kleinigkeit zu unseren Bierchen und machten uns ins Hotel auf. Jetzt sitzen wir in der Hotelbar und schrieben diese Zeilen.
Kiew ist toll! (Achja, hatte ich schon erwähnt ...) Was immer wieder auffällt in der Ukraine, sind die Mädels, die selbst im Winterwetter mit Monster-High-Heels von 12 cm Absatz aufwärts über die glatten Straßen balancieren ... Nicht unschick, verdient aber einigen Respekt!
Morgen geht es weiter nach Weißrussland, dort übernachten wir eine Nacht, anschließend schlafen wir eine Nacht in Vilnius, zwei in Riga und anschließend vermutlich eine weitere in Nordestland, ehe wir den Grenzübertritt nach Russland versuchen. Bisher eine tolle Tour und zur Nachahmung empfehlenswert, sogar im Winter!
Fotos: Petschersk-Lawra-Kloster und Sophienkathedrale
Dienstag, 21. Dezember 2010
Auf nach St. Petersburg
Heute waren wir die erste Teiletappe unserer zweiten Großetappe von Odessa nach St. Petersburg in Angriff genommen. 450 km führten uns auf kerzengeraden, teils nebligen, selten auch einmal noch ungeräumten Straßen in die ukrainische Hauptstadt, nach Kiew. Nachdem wir sehr früh aufgestanden und losgefahren waren, kamen wir trotz einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt gegen 13 Uhr an unserem Hotel Rus an.
Die Stadtrundfahrt war unfreiwillig, weil hier in Kiew anders als in Odessa erstens kaum Straßennamenschilder vorhanden sind und die Stadt auch nicht ganz so einfach zu erfassen ist wie das kleinere und schattbrettartig angelegte Odessa.
Trotz der Warnung im Online-Reiseführer, dass der Service "sowjetisch" sei, wurden wir sehr freundlich empfangen, konnten unser Zimmer begutachten, es für gut befinden und bald in die Innenstadt aufbrechen.
Immer wieder beeindruckend sind die extrem tiefen U-Bahn-Schächte ehemaliger Sowjetstädte, so auch in Kiew, da die U-Bahn-Schächte auch als Luftschutzbunker dienten. Bei unserer Station waren die Drehkreuze kaputt bzw. entfernt, aber dennoch bezahlte fast jeder seinen zugegebenermaßen nicht allzuhohen Obolus von umgerechnet 20 Cent pro Fahrt. Nach einer Station Fahrt kamen wir in der Nähe des Stadtzentrums aus dem Untergrund hervor, spazierten eine Weile auch am Sophienkloster vorbei und aßen schließlich in einer "ukrainischen Gaststätte im Sowjetstil" spät zu Mittag. Das Essen war ganz in Ordnung, beim Bier haben sie uns leider abgezockt, aber in Zukunft werden wir halt auch hier genau schauen, was das Bier kostet, auch wenn die Essenspreise akzeptabel sind. Nach dem Ablassen einer Beschimpfungen ("Gauner", "Betrüger") spazierten wir ein Stückchen weiter, ließen uns in die Nähe des Maidanplatzes in einer Brauereigaststätte nieder und tranken wieder ein (oder mehrere?) Slawititsch-Biere.
Gut müde brachen wir auf, fuhren abermals mit der U-Bahn, verliefen uns einmal im Gewirr der Umsteigebahnhöfe, fanden aber schließlich den Ausstieg und auch unser Hotel, wo wir nun im Zimmer liegen, ein bisschen ZDF gucken und auch schon zuhause angerufen haben.
Auch wenn der Beschiss nicht so toll war, ist die Ukraine sehr schick und auch Kiew wird ein guter EM-Gastgeber in zwei Jahren sein. Die Kneipe, in der wir heute zum Schluss waren, wird mit Sicherheit voll sein zur EM-Zeit, zumal das Bier sehr lecker schmeckt.
Wir haben eben gemerkt, dass das Stadion, das 200 m von unserem Hotel entfernt liegt, das Nationalstadion ist, in dem 2012 das EM-Finale ausgetragen wird. Sicher werden die Hotelpreise dann nicht so annehmbar sein wie sie es zur Zeit sind ...
Heute Abend geht es früh ins Bett, damit wir morgen die Stadt gut erkunden können.
Erste Fotos vom Sophienkloster und vom Maidan:
Die Stadtrundfahrt war unfreiwillig, weil hier in Kiew anders als in Odessa erstens kaum Straßennamenschilder vorhanden sind und die Stadt auch nicht ganz so einfach zu erfassen ist wie das kleinere und schattbrettartig angelegte Odessa.
Trotz der Warnung im Online-Reiseführer, dass der Service "sowjetisch" sei, wurden wir sehr freundlich empfangen, konnten unser Zimmer begutachten, es für gut befinden und bald in die Innenstadt aufbrechen.
Immer wieder beeindruckend sind die extrem tiefen U-Bahn-Schächte ehemaliger Sowjetstädte, so auch in Kiew, da die U-Bahn-Schächte auch als Luftschutzbunker dienten. Bei unserer Station waren die Drehkreuze kaputt bzw. entfernt, aber dennoch bezahlte fast jeder seinen zugegebenermaßen nicht allzuhohen Obolus von umgerechnet 20 Cent pro Fahrt. Nach einer Station Fahrt kamen wir in der Nähe des Stadtzentrums aus dem Untergrund hervor, spazierten eine Weile auch am Sophienkloster vorbei und aßen schließlich in einer "ukrainischen Gaststätte im Sowjetstil" spät zu Mittag. Das Essen war ganz in Ordnung, beim Bier haben sie uns leider abgezockt, aber in Zukunft werden wir halt auch hier genau schauen, was das Bier kostet, auch wenn die Essenspreise akzeptabel sind. Nach dem Ablassen einer Beschimpfungen ("Gauner", "Betrüger") spazierten wir ein Stückchen weiter, ließen uns in die Nähe des Maidanplatzes in einer Brauereigaststätte nieder und tranken wieder ein (oder mehrere?) Slawititsch-Biere.
Gut müde brachen wir auf, fuhren abermals mit der U-Bahn, verliefen uns einmal im Gewirr der Umsteigebahnhöfe, fanden aber schließlich den Ausstieg und auch unser Hotel, wo wir nun im Zimmer liegen, ein bisschen ZDF gucken und auch schon zuhause angerufen haben.
Auch wenn der Beschiss nicht so toll war, ist die Ukraine sehr schick und auch Kiew wird ein guter EM-Gastgeber in zwei Jahren sein. Die Kneipe, in der wir heute zum Schluss waren, wird mit Sicherheit voll sein zur EM-Zeit, zumal das Bier sehr lecker schmeckt.
Wir haben eben gemerkt, dass das Stadion, das 200 m von unserem Hotel entfernt liegt, das Nationalstadion ist, in dem 2012 das EM-Finale ausgetragen wird. Sicher werden die Hotelpreise dann nicht so annehmbar sein wie sie es zur Zeit sind ...
Heute Abend geht es früh ins Bett, damit wir morgen die Stadt gut erkunden können.
Erste Fotos vom Sophienkloster und vom Maidan:
Montag, 20. Dezember 2010
Milder Sonnentag am Schwarzen Meer
Man beachte auch die heute hochgeladenen Fotos der letzten Tage.
Fotos oben: Die Oper, die Potemkin'sche Treppe, eine Skulptur am Hafen und ein Weihnachtsbaum im Stadtzentrum.
Heute haben wir endlich einmal einigermaßen ausgeschlafen. Dennoch waren wir nach einer Nacht in einem sehr warmen Hotelzimmer (trotz Fensteröffnung) schon gegen acht Uhr wach. Der Plan lautete, die Altstadt von Odessa zu erkunden und unsere gestern Abend bereits gewonnenen Erkenntnisse zu erweitern. Dazu machten wir uns in einem ausgedehnten Spaziergang auf in Richtung Bahnhof, um dort die Touristinformation nicht zu finden. Da unsere Google-Karte aber einigermaßen okay war, wanderten wir zurück in die Nähe unseres Hotels und der Hauptsehenswürdigkeiten Odessas wie der Oper und des Hafens mit der Potemkim'schen Treppe. Etliche der früher hochherrschaftlichen und später verfallenen Gebäude sind heute wieder saniert oder in Sanierung begriffen, das zu sehen ist durchaus schön. Wir haben Dresden vor zwanzig Jahren gesehen, und auch wenn es in Odessa wahrscheinlich etwas länger dauern wird, so haben wir Hoffnung für diese Stadt, in die wir uns beide auf Anhieb verliebt haben.
In dem Steakhouse (СТЕЙКХАУС), das uns unser Hotelier gestern Abend schon empfohlen hatten, aßen wir sehr gut zu Mittag (eine Auswahl von verschiedenen Rindersteakarten) und machen wir uns dann kurz auf ins Hotel, um uns davon etwas zu erholen. Nach etwa einer Stunde begannen wir, unseren Stadtrundgang zu beenden und gingen in Richtung Oper, Potemkin'scher Treppe und Hafenpier. Dort wehte uns ein kühler Wind um die Ohren, die nicht so ganz zu den 6° C (plus!) passte, die wir in der geschützten Altstadt erlebten. Nach einem Zwischenstopp im Café Mozart, in dem uns flüssiger Schokopudding als "heiße Schokolade" serviert wurde, und einem Abstecher in unser Pub von gestern Abend machen wir jetzt um 19.30 Uhr Feierabend für heute, da es morgen Früh relativ bald in Richtung Kiew gehen soll.
In Odessa gibt es überraschend viele italienische und japanische Restaurants (Italiener fast an jeder Straßenecke); für uns freudig überraschend haben die allermeisten Lokalitäten eine englischsprachige Speisekarte (unser Ukrainisch/Russisch ist leider nicht das Allerbeste ...).
Odessa ist toll und immer eine Reise wert.
Fotos aus der Südwest-GUS
Erst einmal wieder ein paar Fotos aus den letzten Tagen (von links oben nach rechts unten):
Straßenverhältnisse in der Westukraine, in Ostmoldawien und kurz vor Transnistrien (Letzteres zum Glück nur ein kurzes Stück); Lenin-Statue und Medwedew-Smirnow-Plakat jeweils in Tiraspol (Transnistrien); schließlich unser Hotel in Odessa (Ukraine)
Sonntag, 19. Dezember 2010
A small gift for my friend
Bitte Nachtrag von gestern unter heutigem Datum beachten. Wir haben es gestern wegen fehlender Internetverbindung nicht geschafft ...
Nach kalter Dusche sowie kurzem und schmerzlosen Frühstück in Bălţi in Moldawien sind wir heute über Transnistrien nach Odessa in der Ukraine gefahren. Selten war ich so froh, wieder in der Ukraine zu sein ...
Die Dusche heute Morgen funktionierte nicht so wie wir wollten: Jedenfalls kam trotz der Versicherung unserer Rezeptionistin, alles geprüft zu haben, nur kaltes Wasser heraus. Danach waren wir aber auf alle Fälle extremst erfrischt ...
Die ersten etwa 100 Kilometer der Fahrt gingen über festgefahrenen oder schon freigefahrenen Schnee in Ostmoldawien. Die Straßen sind extrem breit, meist vierspurig, auch wenn nur zwei Spuren freigefahren sind, in der Regel kerzengerade, manchmal ist es eine mittlere Berg- und Talbahn. Unserem Auto tat es gut, einmal keine Straßenbahnschienen in der Stadt zu haben wie in Lemberg oder in der Vorstadt von Odessa und über ziemlich sauber asphaltierte Straßen zu brausen, zum Teil mit 120 km/h. Um Chişinău herum konnte man relativ viele Weinreben entdecken, vielleicht hätte man mal moldawischen Wein probieren sollen; eventuell beim nächsten Mal.
Wir fuhren so durch Moldawien und wussten, dass so langsam mal die Grenze kommen musste, als auf einmal ein Stopp-Schild in der Landschaft stand. Es handelte sich um den "internen moldawischen Zoll", der uns auf eine Räuberpiste in Richtung Transnistrien schickte. Unterwegs ließen wir uns von russischen Friedenstruppen, transnistrischen Grenzern (die die Zolleinfuhrerklärung nicht ausfüllen wollten) und einem moldawischen (oder transnistrischen?) Bewohner einer früheren Polizeiunterkunft erläutern, wo wir zu einem "richtigen" Grenzübergang mit Zollerklärung kämen. Dort landeten wir, mussten mehrmals den Kofferraum öffnen, eine Migrationskarte ausfüllen, den Pass abgeben, uns zehn Stunden Aufenthalt (bis 20.53 Uhr in meinem Fall!) in Transnistrien erlauben lassen, dann zum Zoll fahren, dort eine Zollerklärung (wenigstens auf Englisch!) ausfüllen, eine Zollgebühr/Steuer/Versicherung (oder gar Bestechung) in Höhe von 134 moldawischen Lei bezahlen (wir gaben 150 Lei, etwa 10 Euro, und bekamen nitschewo [=0] zurück ...), bis wir schließlich auf den gar nicht so schlechten transnistrischen Straßen unterwegs waren.
Nach geschätzten 500 m kamen wir an eine Polizeikontrolle: Der Polizist wollte Papiere und Führerschein sehen, gab uns alles zurück und ging dann weg, weshalb wir weiterfuhren (ich weiß nicht, ob das schon das Ende der Kontrolle war, auf alle Fälle kam *kein* Blaulicht hinter uns her ...). Nach einem weiteren Checkpoint der russischen Friedenstruppen kamen wir schließlich ins Stadtzentrum von Tiraspol, der "Hauptstadt" von Transnistrien. Wir fuhren ein paar Mal auf der Hauptpromenade auf und ab, machten Fotos und parkten dann kurz unser Auto, um einen Spaziergang zu machen. Wir sahen Sonntagsmärkte und Frauen, die in dem Stadtpark Kleidung verkauften, sahen eine schöne orthodoxe Kirche und eine Bettlerin, der wir unsere restlichen moldawischen (ausländischen?!) Lei gaben. Nach nicht allzulanger Zeit brachen wir ob der Unsicherheit über die Dauer des transnistrisch-ukrainischen Grenzübertritts wieder auf und hatten richtig kalkuliert:
Die Einfahrt in die transnistrische Ausreise ging fix, danach wollten wir durch den grünen Kanal, wurden trotzdem eifrigst vom Zoll inspiziert (inclusive unseres Weckers und des Wick Vapurup) und kamen dann zur transnistrischen Ausreisegrenze. Wir sollten mal wieder am Rand parken und es passierte - nichts. Dann kam der Grenzer zu mir, bat mich in ein Kabuff und wir unterhielten uns ein wenig mit Händen und Füßen über unsere Reisen; leider ließ er nicht locker und wollte weiterhin ein Bestechungsgeld, weshalb er nach einiger Zeit einen etwas Englisch sprechenden Kollegen hinzuholte; wir erzählten weiter über unsere Reise und meine berufliche Zukunft, ehe der Englisch Sprechende endlich anfing, von einem "small gift to my friend" zu sprechen, woraufhin ich fünf Dollar auspackte, er zwanzig verlangte und ich ihn dann "I'm a student, come on!"-mäßig auf zehn Dollar herunterbekam. Endlich hatten wir unsere Pässe wieder, auf Nimmerwiedersehen ... Die ukrainische Einreise ging etwas schneller, auch wenn hier ebenfalls das Problem des fehlenden moldawischen Ausreisestempels begutachtet wurde und auch die Motorblocknummer genauestens geprüft wurde. Schließlich waren wir in die Ukraine eingereist, fuhren noch eine gute Stunde und fanden dank - ja, Google Maps - unser Hotel sehr schnell. Nach Einchecken und Parken gingen wir ein wenig in die Innenstadt, beschauten die Oper und die Potemkin'sche Treppe und aßen schließlich in dem vom Rezeptionistin empfohlenen Restaurant sehr, sehr gut. Nach einem (bzw. zwei) Absackern in einem Pub, das irischer aussah als jedes irische Pub (einschließlich eines Kilt tragenden Obers) stolperten im vereisten Odessa in unser Hotel, sitzen nun hier und schreiben diese Zeilen.
Die erste Großetappe haben wir bestens geschafft, morgen steht ein Stadtspaziergang auf dem Programm, da wir Odessa bisher noch überhaupt nicht kennen, ab übermorgen geht es auf die zweite Großetappe über Kiew, Minsk, Riga nach Sankt Petersburg.
Ein paar kulturelle Beobachtungen: Der Weihnachtsschmuck hier ist sehr bunt, in allen Farben, von rot über weiß bis blau, durchaus anders als in Deutschland. Es sind viele "West"-Autos unterwegs, aber darunter mischt sich durchaus mal der eine oder andere Lada (der dann nicht vom Fleck kommt!). Hinzu kommen viele Kleinbusse, die Anhalter aufnehmen und zu ihrem Ziel fahren, so wie fast überall auf der Welt. An den Straßenrändern sind manchmal kleine Sandberge aufgehäuft, deren Sand dann in Abständen von Helfern auf die Straßen geworfen werden, sodass die Straße nicht ganz so glatt ist. Sehr löblich.
Bier-/Wodkakunde: Heute gab es ein leckeres Bier, das mit "Sla" anfängt, den Rest habe ich vergessen, und einen Kuranets-Wodka (angepriesen als "Honey with Pepper", naja). Bier in der Ukraine durchaus süffig, und die Wodkas machen einen auch nicht blind.
Nach kalter Dusche sowie kurzem und schmerzlosen Frühstück in Bălţi in Moldawien sind wir heute über Transnistrien nach Odessa in der Ukraine gefahren. Selten war ich so froh, wieder in der Ukraine zu sein ...
Die Dusche heute Morgen funktionierte nicht so wie wir wollten: Jedenfalls kam trotz der Versicherung unserer Rezeptionistin, alles geprüft zu haben, nur kaltes Wasser heraus. Danach waren wir aber auf alle Fälle extremst erfrischt ...
Die ersten etwa 100 Kilometer der Fahrt gingen über festgefahrenen oder schon freigefahrenen Schnee in Ostmoldawien. Die Straßen sind extrem breit, meist vierspurig, auch wenn nur zwei Spuren freigefahren sind, in der Regel kerzengerade, manchmal ist es eine mittlere Berg- und Talbahn. Unserem Auto tat es gut, einmal keine Straßenbahnschienen in der Stadt zu haben wie in Lemberg oder in der Vorstadt von Odessa und über ziemlich sauber asphaltierte Straßen zu brausen, zum Teil mit 120 km/h. Um Chişinău herum konnte man relativ viele Weinreben entdecken, vielleicht hätte man mal moldawischen Wein probieren sollen; eventuell beim nächsten Mal.
Wir fuhren so durch Moldawien und wussten, dass so langsam mal die Grenze kommen musste, als auf einmal ein Stopp-Schild in der Landschaft stand. Es handelte sich um den "internen moldawischen Zoll", der uns auf eine Räuberpiste in Richtung Transnistrien schickte. Unterwegs ließen wir uns von russischen Friedenstruppen, transnistrischen Grenzern (die die Zolleinfuhrerklärung nicht ausfüllen wollten) und einem moldawischen (oder transnistrischen?) Bewohner einer früheren Polizeiunterkunft erläutern, wo wir zu einem "richtigen" Grenzübergang mit Zollerklärung kämen. Dort landeten wir, mussten mehrmals den Kofferraum öffnen, eine Migrationskarte ausfüllen, den Pass abgeben, uns zehn Stunden Aufenthalt (bis 20.53 Uhr in meinem Fall!) in Transnistrien erlauben lassen, dann zum Zoll fahren, dort eine Zollerklärung (wenigstens auf Englisch!) ausfüllen, eine Zollgebühr/Steuer/Versicherung (oder gar Bestechung) in Höhe von 134 moldawischen Lei bezahlen (wir gaben 150 Lei, etwa 10 Euro, und bekamen nitschewo [=0] zurück ...), bis wir schließlich auf den gar nicht so schlechten transnistrischen Straßen unterwegs waren.
Nach geschätzten 500 m kamen wir an eine Polizeikontrolle: Der Polizist wollte Papiere und Führerschein sehen, gab uns alles zurück und ging dann weg, weshalb wir weiterfuhren (ich weiß nicht, ob das schon das Ende der Kontrolle war, auf alle Fälle kam *kein* Blaulicht hinter uns her ...). Nach einem weiteren Checkpoint der russischen Friedenstruppen kamen wir schließlich ins Stadtzentrum von Tiraspol, der "Hauptstadt" von Transnistrien. Wir fuhren ein paar Mal auf der Hauptpromenade auf und ab, machten Fotos und parkten dann kurz unser Auto, um einen Spaziergang zu machen. Wir sahen Sonntagsmärkte und Frauen, die in dem Stadtpark Kleidung verkauften, sahen eine schöne orthodoxe Kirche und eine Bettlerin, der wir unsere restlichen moldawischen (ausländischen?!) Lei gaben. Nach nicht allzulanger Zeit brachen wir ob der Unsicherheit über die Dauer des transnistrisch-ukrainischen Grenzübertritts wieder auf und hatten richtig kalkuliert:
Die Einfahrt in die transnistrische Ausreise ging fix, danach wollten wir durch den grünen Kanal, wurden trotzdem eifrigst vom Zoll inspiziert (inclusive unseres Weckers und des Wick Vapurup) und kamen dann zur transnistrischen Ausreisegrenze. Wir sollten mal wieder am Rand parken und es passierte - nichts. Dann kam der Grenzer zu mir, bat mich in ein Kabuff und wir unterhielten uns ein wenig mit Händen und Füßen über unsere Reisen; leider ließ er nicht locker und wollte weiterhin ein Bestechungsgeld, weshalb er nach einiger Zeit einen etwas Englisch sprechenden Kollegen hinzuholte; wir erzählten weiter über unsere Reise und meine berufliche Zukunft, ehe der Englisch Sprechende endlich anfing, von einem "small gift to my friend" zu sprechen, woraufhin ich fünf Dollar auspackte, er zwanzig verlangte und ich ihn dann "I'm a student, come on!"-mäßig auf zehn Dollar herunterbekam. Endlich hatten wir unsere Pässe wieder, auf Nimmerwiedersehen ... Die ukrainische Einreise ging etwas schneller, auch wenn hier ebenfalls das Problem des fehlenden moldawischen Ausreisestempels begutachtet wurde und auch die Motorblocknummer genauestens geprüft wurde. Schließlich waren wir in die Ukraine eingereist, fuhren noch eine gute Stunde und fanden dank - ja, Google Maps - unser Hotel sehr schnell. Nach Einchecken und Parken gingen wir ein wenig in die Innenstadt, beschauten die Oper und die Potemkin'sche Treppe und aßen schließlich in dem vom Rezeptionistin empfohlenen Restaurant sehr, sehr gut. Nach einem (bzw. zwei) Absackern in einem Pub, das irischer aussah als jedes irische Pub (einschließlich eines Kilt tragenden Obers) stolperten im vereisten Odessa in unser Hotel, sitzen nun hier und schreiben diese Zeilen.
Die erste Großetappe haben wir bestens geschafft, morgen steht ein Stadtspaziergang auf dem Programm, da wir Odessa bisher noch überhaupt nicht kennen, ab übermorgen geht es auf die zweite Großetappe über Kiew, Minsk, Riga nach Sankt Petersburg.
Ein paar kulturelle Beobachtungen: Der Weihnachtsschmuck hier ist sehr bunt, in allen Farben, von rot über weiß bis blau, durchaus anders als in Deutschland. Es sind viele "West"-Autos unterwegs, aber darunter mischt sich durchaus mal der eine oder andere Lada (der dann nicht vom Fleck kommt!). Hinzu kommen viele Kleinbusse, die Anhalter aufnehmen und zu ihrem Ziel fahren, so wie fast überall auf der Welt. An den Straßenrändern sind manchmal kleine Sandberge aufgehäuft, deren Sand dann in Abständen von Helfern auf die Straßen geworfen werden, sodass die Straße nicht ganz so glatt ist. Sehr löblich.
Bier-/Wodkakunde: Heute gab es ein leckeres Bier, das mit "Sla" anfängt, den Rest habe ich vergessen, und einen Kuranets-Wodka (angepriesen als "Honey with Pepper", naja). Bier in der Ukraine durchaus süffig, und die Wodkas machen einen auch nicht blind.
Viel Schnee, darum keine Schlaglöcher
Wir haben das Glück, dass uns die Sonne seit drei Tagen verwöhnt; wir sind vor dem Wintereinbruch, der Deutschland und Westpolen lahmgelegt zu haben scheint, einfach weggefahren. Seit drei Tagen haben wir keine Schneeflocke gesehen, dafür hat die Sonne uns von Aufgang bis Untergang begleitet. Der Straßenzustand pendelt zwischen von den Autos freigefahren und geschlossener und festgefahrener Schneedecke, sodass wir auf allen Unterlagen bisher, toi, toi, toi, sehr gut und oft auch ziemlich zügig vorangekommen sind. Heute sind wir zwar das erste Mal ein wenig gerutscht, aber das haben wir auch gut abfangen können.
Nachdem sie bei unserem Hotels bei unserer Ausfahrt erst mal kurz die Schranken heruntergelassen haben, ehe sie uns rausließen, und im Anschluss an eine kurze unfreiwillige Stadtrundfahrt in Lemberg kamen wir über Umwege nach Ivano-Frankiwsk und von dort über Tschernowitz an die Grenze. Die ukrainische Ausreise ging einigermaßen schnell, die moldawische Einreise wäre auch zügig gegangen, wenn nicht die Bankdame, bei der ich die 4 € Straßenbenutzungsgebühr für Moldawien einzahlen musste, bei der Zigarettenpause oder sonstwo gewesen wäre ... Dieser Grenzübergang markierte einigermaßen genau auch den Grenzübergang zwischen Österreich-Ungarn und dem russischen Zarenreich bis 1917/18/19; heute ist es halt die Grenze zwischen der Ukraine und Moldawien. Die letzten beiden Nächte haben wir in ehemalig österreichischen Städten verbracht, nämlich Krakau und Lemberg; von "Ostblock" kann hier Gott sei Dank in weiten Teilen nicht mehr die Rede sein.
Danach fuhren wir noch eine ganz schöne Strecke in der Abenddämmerung, bis wir hier in Bălţi in Zentralmoldawien ein schönes und preisgünstiges Hotel gefunden haben (25 € für eine Übernachtung in einem schönen Doppelzimmer) und auch hier im Hotel zu Abend gegessen haben. Es gab zwar nicht so ein Festmahl wie gestern Abend, aber wenn hat Hunger hat, schmeckt ein schönes Schweineschnitzel auch in Moldawien sehr lecker ...
Zur Bierkunde: In Krakau haben wir das unvermeidliche und auch schmackhafte Żiwiec getrunken, in Lemberg ist natürlich das L'vivska (Lemberger) relativ weitverbreitet, auch wenn wir dort das Hausbier unser "Mons-pius"-Kneipe getrunken haben. Hier in Bălţi gab es Bier der Marke Chişinău in der Form Aurie, das goldgelb aussieht und ebenfalls durchaus trinkbar ist.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir ließen Krakau und Lemberg nicht einfach links liegen, sondern hatten diese Städte ja schon vor Jahren besucht; auf dieser Tour ist der erste Zwischenstopp mit zwei Nächten ab morgen Abend in Odessa geplant; wir hätten es heute Abend vielleicht noch ganz gerne nach Chişinău geschafft, aber dazu war es dann einfach zu dunkel, zumal wir morgen keine solche Monsteretappe vor uns haben (heute waren es knapp über 500 km). Für unser eigentliches Reiseziel, Sankt Petersburg, sind wir ganz schön weit ab vom Schuss, aber das ist durchaus in Ordnung so.
Heute Abend wollte meine Ma einem hilfreichen Tankwart die ersten Schnäpschen der diesjährigen Tour übergeben; er nahm sie einfach nicht an ... Wer nicht will, der hat schon. Bei unseren letzten Reisen, wie etwa 2000 nach Nordosteuropa, war das alles noch gegangen, naja ...
Wir sind gespannt auf Transnistrien, ein "Land", das in Deutschland kaum eine Sau kennt, und sehen der womöglich notwendig werdenden Entrichtung von Bestechungsgeldern wohlwollend entgegen.
Nachdem sie bei unserem Hotels bei unserer Ausfahrt erst mal kurz die Schranken heruntergelassen haben, ehe sie uns rausließen, und im Anschluss an eine kurze unfreiwillige Stadtrundfahrt in Lemberg kamen wir über Umwege nach Ivano-Frankiwsk und von dort über Tschernowitz an die Grenze. Die ukrainische Ausreise ging einigermaßen schnell, die moldawische Einreise wäre auch zügig gegangen, wenn nicht die Bankdame, bei der ich die 4 € Straßenbenutzungsgebühr für Moldawien einzahlen musste, bei der Zigarettenpause oder sonstwo gewesen wäre ... Dieser Grenzübergang markierte einigermaßen genau auch den Grenzübergang zwischen Österreich-Ungarn und dem russischen Zarenreich bis 1917/18/19; heute ist es halt die Grenze zwischen der Ukraine und Moldawien. Die letzten beiden Nächte haben wir in ehemalig österreichischen Städten verbracht, nämlich Krakau und Lemberg; von "Ostblock" kann hier Gott sei Dank in weiten Teilen nicht mehr die Rede sein.
Danach fuhren wir noch eine ganz schöne Strecke in der Abenddämmerung, bis wir hier in Bălţi in Zentralmoldawien ein schönes und preisgünstiges Hotel gefunden haben (25 € für eine Übernachtung in einem schönen Doppelzimmer) und auch hier im Hotel zu Abend gegessen haben. Es gab zwar nicht so ein Festmahl wie gestern Abend, aber wenn hat Hunger hat, schmeckt ein schönes Schweineschnitzel auch in Moldawien sehr lecker ...
Zur Bierkunde: In Krakau haben wir das unvermeidliche und auch schmackhafte Żiwiec getrunken, in Lemberg ist natürlich das L'vivska (Lemberger) relativ weitverbreitet, auch wenn wir dort das Hausbier unser "Mons-pius"-Kneipe getrunken haben. Hier in Bălţi gab es Bier der Marke Chişinău in der Form Aurie, das goldgelb aussieht und ebenfalls durchaus trinkbar ist.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir ließen Krakau und Lemberg nicht einfach links liegen, sondern hatten diese Städte ja schon vor Jahren besucht; auf dieser Tour ist der erste Zwischenstopp mit zwei Nächten ab morgen Abend in Odessa geplant; wir hätten es heute Abend vielleicht noch ganz gerne nach Chişinău geschafft, aber dazu war es dann einfach zu dunkel, zumal wir morgen keine solche Monsteretappe vor uns haben (heute waren es knapp über 500 km). Für unser eigentliches Reiseziel, Sankt Petersburg, sind wir ganz schön weit ab vom Schuss, aber das ist durchaus in Ordnung so.
Heute Abend wollte meine Ma einem hilfreichen Tankwart die ersten Schnäpschen der diesjährigen Tour übergeben; er nahm sie einfach nicht an ... Wer nicht will, der hat schon. Bei unseren letzten Reisen, wie etwa 2000 nach Nordosteuropa, war das alles noch gegangen, naja ...
Wir sind gespannt auf Transnistrien, ein "Land", das in Deutschland kaum eine Sau kennt, und sehen der womöglich notwendig werdenden Entrichtung von Bestechungsgeldern wohlwollend entgegen.
Freitag, 17. Dezember 2010
Toller Blick auf Lemberg
Wir beenden unseren Tag im neunten Stock unseres Hotels "Dnister" in Lemberg in der Nähe des Ivan-Franko-Parkes mit einem fantastischen Blick auf das hell erleuchtete Lemberg.
Nach einem sehr feudalen in unserem sehr guten Hotel Kossak in der Nähe der Krakauer Innenstadt brachen wir gegen 7.30 Uhr auf in den Kampf gegen den Krakauer Stadtverkehr, kamen aber nicht wirklich weit. Die Brücke, über die wir gemusst hätten, war gesperrt, sodass wir uns durch den Berufsverkehr am Freitag Morgen quälen mussten, dabei aber eine mittelprächtige Stadtrundfahrt samt Fahrt um und Blick auf den Wawel als Entschuldigung erhielten. Irgendwann fing dann in den Außenbezirken Krakaus die Autobahn an (Temperatur: -19,5 °C), die aber leider auch nur weniger Kilometer vorhanden war, ehe man auf eine relativ gut erhaltene Nationalstraße kam. Da diese leider einspurig war und geschätzte Millionen von LKWs die gleiche Strecke in Richtung Ukraine unternahmen, kamen wir entsprechend langsam, manchmal furchtbar langsam, voran. Dafür entschädigten die gut bis sehr gut geräumten Straßen im "winter wonderland".
Dafür ging der Grenzübertritt in die Ukraine relativ schnell: Auf polnischer Seite konnten wir zum Glück die EU-Bürger-Spur benutzen und viele ukrainische Autos überholen, die in der "All-passports"-Spur ausharren mussten. Die Grenzabfertigung auch bei der Einreise in die Ukraine war problemlos. Keine Spur mehr von den drei Stunden Wartezeit von vor zwei Jahren, als das Computersystem der ukrainischen Grenzer am ersten Einsatztag ausgestiegen war und nichts mehr ging.
Meine Mutter fuhr die Strecke bis Lemberg weiter (ich bin auf dieser Tour bisher noch überhaupt nicht gefahren, da wir uns bisher als Fahrerin/Kartenleser gut ergänzen), wo wir sogar noch bei hellichtem Tageslicht das Kopfsteinpflaster mit eingelassenen oder hervorstehenden Straßenbahnschienen hinter uns bringen konnten. Nach kurzer Verwirrung meinten wir zu Recht, einige Straßenzüge zu erkennen, die wir 2008 schon gesehen hatten, als wir unser Auto bei dem Hotel parkten, in dem wir heute wohnen würden, und fanden schließlich zügig unser Hotel. Der Check-in ging sehr fix. Das Zimmer ist vielleicht nicht ganz so der Hammer wie unser Hotel letzte Nacht in Krakau, aber dafür deutlich preisgünstiger und immer noch sehr akzeptabel.
Dennoch hielten wir uns nicht lange im Zimmer auf, sondern spazierten eine Viertelstunde in die Altstadt, begutachteten den örtlichen Weihnachtsmarkt und fanden uns schließlich in einer sehr urigen, aber auch sehr leeren "Beer-and-meat"-(Bier-und-Fleisch-)Gaststätte wieder. Eine der Bedienungen sprach recht gutes Englisch und die Karte war ohnehin auf Englisch verfügbar, sodass wir anders als vor zehn Jahren in Russland nicht auf die Speisekarte Dart spielen mussten. Wir bestellten Lachstartar und Rinderzunge als Vorspeise und Entenbrust bzw. ein Timberloin-Steak als Hauptspeise. Selten haben wir so gut gegessen wie heute Abend: Das Lachstartur wurde mit Honig und einer Joghurt-Soße serviert, die Rinderzunge in Barbecue Sauce und mit Haselnüssen bestreut. Wahnsinn! Ein Geschmackserlebnis der ganz seltenen Art: Eines, wo man "Das kann doch nicht zusammenpassen!?" sagt, aber dann eines Besseren belehrt wird. Die vorzügliche Entenbrust und das hervorragend gebratene Steak konnten da nur noch mithalten. Zusammen mit dem hausgebrauten sehr schmackhaften Bier für 1,20 € für ein 0,4-Liter-Glas war das ein rundum gelungener Abend bei einem Gesamtverzehr von 37 €.
Danach fuhren wir mit dem Taxi über das nicht geräumte und noch verschneite Kopfsteinpflaster zurück zu unserem Hotel, sitzen nun der WLAN-Verbindung wegen in der Bar im 9. Stock und schreiben diese Zeilen. Die Ukraine macht sich, neuerdings klappt sogar die Einreise! Das macht Hoffnung für die EM 2012, zu der wir, falls Deutschland womöglich hier spielt, durchaus gerne nach Lemberg zurückkehren würden. Lemberg ist eine Stadt, die zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Charme und der Bereisung bedarf.
Morgen geht es in Richtung Südosten gen Moldawien. Wir hoffen, dass wir eine gute Strecke nach Moldawien hinein in Richtung Chișinău zurücklegen können, damit wir übermorgen dann in Ruhe das besondere Abenteuer Transnistrien angehen können ...
Nach einem sehr feudalen in unserem sehr guten Hotel Kossak in der Nähe der Krakauer Innenstadt brachen wir gegen 7.30 Uhr auf in den Kampf gegen den Krakauer Stadtverkehr, kamen aber nicht wirklich weit. Die Brücke, über die wir gemusst hätten, war gesperrt, sodass wir uns durch den Berufsverkehr am Freitag Morgen quälen mussten, dabei aber eine mittelprächtige Stadtrundfahrt samt Fahrt um und Blick auf den Wawel als Entschuldigung erhielten. Irgendwann fing dann in den Außenbezirken Krakaus die Autobahn an (Temperatur: -19,5 °C), die aber leider auch nur weniger Kilometer vorhanden war, ehe man auf eine relativ gut erhaltene Nationalstraße kam. Da diese leider einspurig war und geschätzte Millionen von LKWs die gleiche Strecke in Richtung Ukraine unternahmen, kamen wir entsprechend langsam, manchmal furchtbar langsam, voran. Dafür entschädigten die gut bis sehr gut geräumten Straßen im "winter wonderland".
Dafür ging der Grenzübertritt in die Ukraine relativ schnell: Auf polnischer Seite konnten wir zum Glück die EU-Bürger-Spur benutzen und viele ukrainische Autos überholen, die in der "All-passports"-Spur ausharren mussten. Die Grenzabfertigung auch bei der Einreise in die Ukraine war problemlos. Keine Spur mehr von den drei Stunden Wartezeit von vor zwei Jahren, als das Computersystem der ukrainischen Grenzer am ersten Einsatztag ausgestiegen war und nichts mehr ging.
Meine Mutter fuhr die Strecke bis Lemberg weiter (ich bin auf dieser Tour bisher noch überhaupt nicht gefahren, da wir uns bisher als Fahrerin/Kartenleser gut ergänzen), wo wir sogar noch bei hellichtem Tageslicht das Kopfsteinpflaster mit eingelassenen oder hervorstehenden Straßenbahnschienen hinter uns bringen konnten. Nach kurzer Verwirrung meinten wir zu Recht, einige Straßenzüge zu erkennen, die wir 2008 schon gesehen hatten, als wir unser Auto bei dem Hotel parkten, in dem wir heute wohnen würden, und fanden schließlich zügig unser Hotel. Der Check-in ging sehr fix. Das Zimmer ist vielleicht nicht ganz so der Hammer wie unser Hotel letzte Nacht in Krakau, aber dafür deutlich preisgünstiger und immer noch sehr akzeptabel.
Dennoch hielten wir uns nicht lange im Zimmer auf, sondern spazierten eine Viertelstunde in die Altstadt, begutachteten den örtlichen Weihnachtsmarkt und fanden uns schließlich in einer sehr urigen, aber auch sehr leeren "Beer-and-meat"-(Bier-und-Fleisch-)Gaststätte wieder. Eine der Bedienungen sprach recht gutes Englisch und die Karte war ohnehin auf Englisch verfügbar, sodass wir anders als vor zehn Jahren in Russland nicht auf die Speisekarte Dart spielen mussten. Wir bestellten Lachstartar und Rinderzunge als Vorspeise und Entenbrust bzw. ein Timberloin-Steak als Hauptspeise. Selten haben wir so gut gegessen wie heute Abend: Das Lachstartur wurde mit Honig und einer Joghurt-Soße serviert, die Rinderzunge in Barbecue Sauce und mit Haselnüssen bestreut. Wahnsinn! Ein Geschmackserlebnis der ganz seltenen Art: Eines, wo man "Das kann doch nicht zusammenpassen!?" sagt, aber dann eines Besseren belehrt wird. Die vorzügliche Entenbrust und das hervorragend gebratene Steak konnten da nur noch mithalten. Zusammen mit dem hausgebrauten sehr schmackhaften Bier für 1,20 € für ein 0,4-Liter-Glas war das ein rundum gelungener Abend bei einem Gesamtverzehr von 37 €.
Danach fuhren wir mit dem Taxi über das nicht geräumte und noch verschneite Kopfsteinpflaster zurück zu unserem Hotel, sitzen nun der WLAN-Verbindung wegen in der Bar im 9. Stock und schreiben diese Zeilen. Die Ukraine macht sich, neuerdings klappt sogar die Einreise! Das macht Hoffnung für die EM 2012, zu der wir, falls Deutschland womöglich hier spielt, durchaus gerne nach Lemberg zurückkehren würden. Lemberg ist eine Stadt, die zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Charme und der Bereisung bedarf.
Morgen geht es in Richtung Südosten gen Moldawien. Wir hoffen, dass wir eine gute Strecke nach Moldawien hinein in Richtung Chișinău zurücklegen können, damit wir übermorgen dann in Ruhe das besondere Abenteuer Transnistrien angehen können ...
Donnerstag, 16. Dezember 2010
Krakauer Käse
Heute sind wir nach 720 Tageskilometern von Jena über Dresden, Görlitz und Breslau bis nach Krakau gefahren. Das Wetter war hervorragend; die Sonne stand voll hinter uns. Die Autobahnen in Deutschland und in Polen waren so geräumt wie man es erwartet, da könnten sich die Jenaer eine Scheibe abschneiden. Apropos Scheibe: Heute Morgen gab es für meine Studis noch einen Stollen, danach fuhren wir um 9.51 Uhr gen Osten ab.
Es ist und bleibt einfach schön, wenn man die Grenze zwischen zwei EU-Staaten nur mehr erkennt, wenn man auf die Form der Leitpfosten und die Schriftart der Straßenschilder achtet.
Gegen 17 Uhr kamen wir mit Google-Ausdruck und Navigationssystem sehr schnell zu unserem sehr schönen Hotel unweit der Altstadt von Krakau. Nach einem kurzen Spaziergang landeten wir auf dem Marktplatz, auf dem ein kleiner Weihnachtsmarkt unseren Besuch verzeichnen konnte. Dort kauften wir Krakauer Käse und machten uns dann in ein Kellerrestaurant auf, in dem wir in Krakau regelmäßig (also 2004, 2008 und dieses Jahr) dinieren. Dort gab es neben Oliven und einer altpolnischen Suppe mit Ei und Wurst Schweinebraten und Schweineschnitzel, angeblich typisch polnisch, was auch sehr lecker schmeckte. Nach einem Roggen-Wodka der Marke Żubrówka spazierten wir den kurzen Weg zurück ins Hotel und hoffen, dass unser Hotel-Safe, der heute Abend spinnt, uns morgen dann unsere Pässe und sonstigen Wertsachen wieder ausspuckt.
Morgen geht es dann über die polnisch-ukrainische Grenze nach Lemberg, wo wir ja schon 2008 waren. Wenn uns die Zeit reicht, werden wir wieder auf Litschakiwski-Friedhof fahren, weil uns dessen parkartige Anlage mit den Grabskulpturen sehr beeindruckt hatte. Danach geht es weiter über Moldawien und dessen abtrünniges Gebiet Transnistrien nach Odessa, das den ersten Extrempunkt unserer Reise darstellen wird: Weiter südlich kommen wir auf dieser Tour nicht mehr. Während Krakau etwa auf der geografischen Breite wie Frankfurt am Main liegt, ist Odessa auf der Höhe von Graz oder Maribor in Slowenien. Sankt Petersburg, das unser nördlicher Extrempunkt sein wird, liegt dagegen ziemlich genau auf der Höhe von Bergen oder Oslo.
Unser Foto zeigt die verschneite polnische Landschaft vor dem Sonnenuntergang.
Es ist und bleibt einfach schön, wenn man die Grenze zwischen zwei EU-Staaten nur mehr erkennt, wenn man auf die Form der Leitpfosten und die Schriftart der Straßenschilder achtet.
Gegen 17 Uhr kamen wir mit Google-Ausdruck und Navigationssystem sehr schnell zu unserem sehr schönen Hotel unweit der Altstadt von Krakau. Nach einem kurzen Spaziergang landeten wir auf dem Marktplatz, auf dem ein kleiner Weihnachtsmarkt unseren Besuch verzeichnen konnte. Dort kauften wir Krakauer Käse und machten uns dann in ein Kellerrestaurant auf, in dem wir in Krakau regelmäßig (also 2004, 2008 und dieses Jahr) dinieren. Dort gab es neben Oliven und einer altpolnischen Suppe mit Ei und Wurst Schweinebraten und Schweineschnitzel, angeblich typisch polnisch, was auch sehr lecker schmeckte. Nach einem Roggen-Wodka der Marke Żubrówka spazierten wir den kurzen Weg zurück ins Hotel und hoffen, dass unser Hotel-Safe, der heute Abend spinnt, uns morgen dann unsere Pässe und sonstigen Wertsachen wieder ausspuckt.
Morgen geht es dann über die polnisch-ukrainische Grenze nach Lemberg, wo wir ja schon 2008 waren. Wenn uns die Zeit reicht, werden wir wieder auf Litschakiwski-Friedhof fahren, weil uns dessen parkartige Anlage mit den Grabskulpturen sehr beeindruckt hatte. Danach geht es weiter über Moldawien und dessen abtrünniges Gebiet Transnistrien nach Odessa, das den ersten Extrempunkt unserer Reise darstellen wird: Weiter südlich kommen wir auf dieser Tour nicht mehr. Während Krakau etwa auf der geografischen Breite wie Frankfurt am Main liegt, ist Odessa auf der Höhe von Graz oder Maribor in Slowenien. Sankt Petersburg, das unser nördlicher Extrempunkt sein wird, liegt dagegen ziemlich genau auf der Höhe von Bergen oder Oslo.
Unser Foto zeigt die verschneite polnische Landschaft vor dem Sonnenuntergang.
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