Meine Länder

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Samstag, 19. März 2022

Schweiß, Tränen, Salzwasser und Cuba Libre

... das alles fand sich am Ende des heutigen Trips auf meinem T-Shirt, aber die Tränen waren Freudentränen, insofern alles allerbestens ...

Das Aufstehen heute Morgen um 4.30 Uhr war brutal, zumal ich meine Mutter, die gerade wieder fest eingeschlafen war, brutal weckte. Natürlich waren wir viel zu früh fertig, denn der Bus sollte uns erst um 6.20 Uhr abholen, aber mit ausreichend Trödeln und schon einmal Einschmieren und so klappte auch die Überbrückung der Zeit.

Allein, der Bus kam nicht - gestern war er pünktlich bzw. um eine Minute verspätet gekommen, und der Reiseführer hatte gemeint, wenn der Bus nach zehn Minuten nicht da sei, sollten wir ihn anrufen. Jetzt wollte ich den armen Kerl nicht als übereifriger Deutscher anrufen und gab auf die zehn Minuten nochmal fünf obendrauf ... Um 6.35 Uhr war ich wirklich drauf und dran, den Reiseleiter anzurufen, als der Bus angetuckert kam - keine Ahnung, ob der Guide oder der Busfahrer verschlafen haben, denn der Bus war noch fast leer, an zu spät kommenden Gästen kann es also fast nicht gelegen haben ...

Wir holten noch etliche Gäste ab bzw. gabelten sie unterwegs auf dem Standstreifen der Schnellstraße auf, dann ging es zum Frühstück in ein kleines Geschäft am Wegesrand. Die Bio-Schokolade wurde verzehrt, das Schinken-Käse-Sandwich konnte man den Hasen geben (gegessen haben wir es trotzdem), mit der Anti-Seekrankheitspille machen die da ein Vermögen, und eingekauft haben wir auch nichts - dann ging es schon weiter in Richtung Südküste der Bucht von Samaná.

Nach alles in allem zweistündiger Fahrt mit tollen Blicken auf die unglaublich grüne, hügelige bis gebirgige Landschaft und durch einige ärmere Dörfer kamen wir in Las Cañitas am Hafen an. Ein paar Schritte mussten wir zu Fuß aufs Schiff gehen, dann legte selbiges ab - es standen - wie sich herausstellte - zwei Stunden Buckelwal-Safari an.

Hinter uns saßen ostdeutsche Walbeobachtungsexperten, die ganz genau zu erkennen glaubten, wieso der Kapitän dieses oder jenes Manöver vollführte, wobei manche dieser Manöver dazu führten, dass wir ganz schön nass wurden, denn es ging kreuz und quer über die Bucht von Samaná, längs zu den Wellen, quer zu den Wellen, rums, spritz, kreisch, das war schon lustig, auch wenn es mehrfach Fehlalarm gab, weil wir alle natürlich nach Walen Ausschau hielten.

Wir fuhren weiträumig einmal um das Inselchen Cayo Levantado herum, als der Kapitän auf einmal Gas gab. Interessanterweise drückte die Fahrt mit den Wellen das Wasser von unten aufs Schiff, sodass meine Schuhe und meine Hose bätschnass waren, als wir nordwestlich des Cayo zu anderen Booten stießen.

"Menschen, die aufs Wasser starren" wäre einige weitere mögliche Überschrift des heutigen Blogeintrags gewesen, denn zunächst sahen wir nichts.

Dann aber! Da hinten! Große Freude, als wir ein Walchen aus größerer Entfernung sahen - wir ärgerten uns ein bisschen über einen anderen Bootskapitän, der uns erstens vor die Nase fuhr und zweitens den Walen arg auf die Pelle rückte (da waren die Walbeobachtungsexperten hinter mir und ich uns sogar einig), aber es folgte eine regelrechte Verfolgungsfahrt: die Wale voraus, wir hinterher ...

Wir näherten uns gefühlt immer weiter an, und ganz am Ende der Fahrt (auch hier gilt natürlich, dass die Kapitäne durchaus geschickt den Spannungsbogen aufbauen) zogen Frau Wal, Herr Wal und Wal-Kalb kaum fünfzehn Meter an uns vorbei zwischen zwei Schiffen durch.

Es ist unglaublich, diese majestätischen Tiere (Herr Wal hatte sicherlich zehn Meter Länge anzubieten, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr) aus nächster Nähe zu sehen - das war unfassbar schön, und wir waren hochzufrieden. Toll!

Nun ging es aber zum Mittagessen und zum Baden auf den soeben umrundeten Cayo Levantado. Die eine Hälfte der Insel gehört zu einem Hotel und ist im Privatbesitz (auf diesem Strand wurde - angeblich - die Bacardi-Werbung gedreht), die andere Hälfte ist öffentlicher Strand, und da war die Bude voll. Das Essen war in Ordnung, aber der Strand war richtig schön (unser Strand hier ist auch schön, aber dort ist es etwas weniger wellig, was meiner Ma noch ein bisschen besser gefiel) - das war schon schick dort. Wir tranken, öhm, zwei Cocktails (und hatten auf dem Schiff schon "Cola mit Vitaminen" bekommen, also Cuba Libre), sodass wir - genauso wie die anderen - schon ein bisschen angedüdelt aufs Schiff zurückkamen.

Jetzt ging die wilde Luzi los, denn der Kapitän fuhr mit Vollgas zurück - hatten sich die Leutchen auf der Hinfahrt noch mit Handtüchern und Ponchos geschützt, war jetzt alles wurscht, klatsch, bumm, bäng, das Salzwasser spritzte, der Cuba Libre (der auch jetzt wieder floss) wurde notfalls verschüttet, das war noch einmal ein richtiges Abenteuer ...

Dementsprechend völlig fertig waren wir (jetzt kam der Mann mit dem Doppelhammer vom frühen Aufstehen und von den Vitaminen), als wir im Bus saßen, und sehnten das heimatliche Hotel herbei.

Ich ging noch einmal hier ins Meer, dann gingen wir zum Abendessen, aber irgendwie ging es mir nicht so gut (war ich etwa doch noch nachträglich seekrank geworden, man weiß es nicht ...), sodass wir uns entschieden, heute früh Feierabend zu machen.

Morgen (für den werten Leser schon heute) ist ja auch noch ein Tag, und zwar ein besonderer, da wollen wir es uns richtig gutgehen lassen.

Am Sonntag Abend geht es wieder heim, aber die eineinhalb Tage werden noch genutzt zum Faulenzen.

Toll war's heute, richtig, richtig toll ...

Fotos aus aktuellem Anlass recht wallastig ...

Unser Schiff


Strand auf dem Cayo Leventado







  

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