..., denn wenn ich "a picture of myself" mache und das ein self-ie ist, dann ist doch, wenn ich "a picture of ourselves" mache, das offensichtlich ein selves-ie. Logisch, oder?
Wer nach diesem phänomenalen Einstieg noch dabei ist, ist wirklich ein treuer Leser ...
Nun, sei es, wie es sei, die drei Kolleginnen, die mich am Wochenende besuchten, und ich machten in der Lotenbachklamm und in der Wutachschlucht das eine oder andere Selvesie - die Wanderungen haben richtig Spaß gemacht.
Am Freitag machte ich zeitig Schluss, die Kollegin aus Stuttgart war schon ziemlich früh in Bonndorf angekommen, die Kollegin aus Wiesbaden kam exakt um 13 Uhr wie geplant an und die Kollegin aus München kämpfte mit ihrem Navi. Irgendwann gegen 14 Uhr entschieden wir drei uns, schon einmal zur Teufelsküche aufzubrechen und die ausbleibende Kollegin dorthin zu lotsen.
Nun war aber in Stühlingen die Ortsdurchfahrt gesperrt, was zu weiteren Verwicklungen führte, und am Ende trafen wir uns - wir drei waren inzwischen schon durch die Teufelsküche hindurchgewandert - in Hausen, einem kleinen Weiler, der zu Hallau in der Schweiz gehört, nachdem ich die Münchner Kollegin bestärkt hatte, in das kleine (Kreis-)Sträßchen zwischen Eberfingen und Stühlingen abzubiegen, das jeder für einen Feldweg hält.
Die Wanderung durch die Teufelsküche war schön (wir fanden diesmal sogar den Grenzstein, den ich bei meiner ersten Wanderung aus - wie ich jetzt feststelle - unerfindlichen Gründen nicht entdeckt hatte), doch anstelle der geplanten Grenzsteinwanderung in Richtung Schleitheim und zum Wiizemersteg disponierten wir jetzt um und fuhren mit dem Auto der Münchner Kollegin zum Rheinfall.
Wir parkten auf dem dem Rheinfall nächstgelegenen Parkplatz und spazierten gemütlich (naja, so gemütlich es halt bei der Hitze ging) die Treppen hoch, über die Eisenbahnbrücke und gingen dann ins Schloss Laufen, um auf die Aussichtsplattformen am Rheinfall zu gelangen. Es wurden Selfies und Selvesies gemacht - und da wir am Freitag noch nicht genug gewandert waren, machten wir jetzt die übliche Rundtour am Rhein entlang bis zum Nohlsteg und wieder zurück auf Schaffhauser Gebiet zum Parkplatz. Das war ein richtig schönes Ausfluglein und für uns gerade richtig ...
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Der Samstag begann ein bisschen verregnet, und das gefiel uns gar nicht, denn eigentlich war für den Samstag die Wutachschlucht vorgesehen. Wir überlegten beim Frühstück hin und her, wie wir es machten, bis die Münchner Kollegin resolut, wie sie nun einmal ist, erstmal in der Touristeninformation nachfragte, wie die Wege in der Wutachschlucht denn nach wenigen Stunden Regen so sind ... Die Antwort gefiel ihr, denn man sagte ihr, dass die Wege davon nicht wirklich beeinträchtigt würden - ein bisschen Matsch sei immer, aber es müsse schon mehrere Tage regnen, bis die Wege unpassierbar würden.
So ganz richtig sicher waren wir uns noch nicht, aber wir stellten mein Auto an den Wanderparkplatz an der Wutachmühle, fuhren dann mit dem Auto der Münchner Kollegin über kleine Sträßchen in Überachen, Münchingen und Boll zum Wanderparkplatz an der Lotenbachklamm und stiegen in selbige ein ...
Die Wege waren tatsächlich gut passierbar, und ich muss ja wirklich sagen: Die Lotenbachklamm ist schon schick ... Es ging über einige Stege, ein paar Mal steile Steinstufen herunter, über einige Gitterbrücken (nicht nach unten gucken!), an Wasserfällen vorbei - ich habe ja ein paar Fotos gemacht, das war schön ...
Wir kamen an der Schattenmühle heraus, überquerten die Straße und die Kreisgrenze (die wir im Laufe des Tages noch mehrfach passieren sollten ...) und liefen in die Wutachschlucht hinein. Wobei, erstmal ging es aufwärts ...
Wir wanderten über gute Wege, kamen an wahren Baumwurzelskulpturen vorbei, landeten auf einmal auf einer Wiese, die wie aus dem Nichts kam, liefen an einem mit Moos überwachsenen Pils-Wasserfall vorbei (Fotos - ich hab's mit Beschreibung ja nicht so ...), kamen an der Dietfurt-Brücke vorbei und landeten schießlich im ehemaligen Bad Boll in der Nähe der Kapelle. (Achso, zwischendurch kam die Sonne raus, zum Glück war ich eingeschmiert ...)
Wir hatten uns ein bisschen arg viel Zeit gelassen und hatten für kaum sechs Kilometer über zweieinhalb Stunden benötigt. Neun Kilometer lagen noch vor uns, und weil wir beim Frühstück gehadert hatten und noch die Autos umgestellt hatten, war es jetzt schon fast 15 Uhr. Wir hätten in Boll aussteigen können oder halt die neun Kilometer, nur ein bisschen zügiger, laufen, wir entschieden uns mit 2:2 Stimmen fürs Weiterlaufen (das heißt, die Aussteiger wurden einfach über den Haufen geredet), aber ich glaube, am Ende hat es - obwohl es ziemlich anstrengend wahr - allen gefallen ...
Jetzt kam so langsam die Felsengalerie (die Wutachschlucht ist so beeindruckend, dass ich - gerade da ich jetzt erst nach 48 Stunden zum Blogschreiben komme - die einzelnen Abschnitte nicht mehr so richtig zusammenkriege, aber abwechslungsreich ist die Schlucht halt auf alle Fälle!), da ging es - angeblich nur noch einmal - steil in den Fels hinauf (angeblich der letzte Anstieg - junge Dame im Gegenverkehr, das war eine freche Lüge, da kamen noch mindestens fünf Anstiege hinterher!), aber der Ausblick auf das Wutachtal entschädigte für alle Mühen. (Normalerweise erinnere ich mich dann, wenn ich irgendwo bin, wo ich als Kind schon war, wieder daran, wenn ich den Ort sehe, aber am Samstag in der Wutachschlucht hat da gar nichts geklingelt bei mir ...)
Wir liefen weiter, kamen - die Wutach fing jetzt an, so langsam zu versickern - zu dem meines Erachtens bekanntesten Bild der Wutachschlucht, bei dem das Flüsslein unter einem großen Fels fast wie ein Rinnsal wirkt, es ging zum Rümmelesteg, bis die Wutach schließlich praktisch weg war - alles versickert ...
Über eine Brücke, die scheinbar direkt gegen den Fels führt (unmittelbar vor der Felsweg biegt der Weg ab), wanderten wir zum Wutachaustritt (die Stahlseile, die da gespannt sind, braucht man, um die Passage zu überstehen) und schließlich zur Gauchachmündung. Ein allerletzter, unglaublich schmerzender Anstieg folgte, dann ging es bergab und zur Wutachmühle, wo wir uns halbtot ins Auto fallen ließen.
Die Dusche weckte die müden Lebensgeister, und der Abend endete im Schnitzer, mit nicht weniger guter Stimmung als am Abend vorher im Kranz ...
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Am Sonntag machten wir - das Wetter sollte schlechter werden, wurde es aber gar nicht ... - erst einmal einen Ausflug in den Japanischen Garten. Wir probierten die dortigen Versuchsaufbauten aus, bewunderten die Teiche (und den frisch gestrichenen Teepavillon), machten natürlich Fotos (keine Selvesies, normale Fotos ...) und gingen dann zum Auto.
Ich wollte den Damen den Ort meiner ersten Verbrechen (höhö) zeigen, auf ging es - am Schluchsee vorbei und in Blasiwald über die Staumauer - nach St. Blasien. Wir umrundeten des Kolleg und guckten uns den Dom an, in den ich dann doch alle paar Jahre mit Gästen komme - und selbst ich bin jedes Mal wieder beeindruckt, wie riesig das Teil ist ...
Zurück ging es über Menzenschwand und kurz zum Feldbergpass, doch das eigentliche Ziel war Aha. Nun war dort die Hölle los, sodass wir weiter nach Rothaus fuhren, nur um festzustellen, dass dort ebenfalls die Hölle los ist - am Ende landeten wir für Kaffee und Kuchen in der Germania - auch schön ...
Die Damen fuhren dann in alle Himmelsrichtungen aus Bonndorf heraus, ich glaube, das war nicht das letzte Mal, dass wir unterwegs waren, das war ein richtig schönes Wochenende ... Der Abend endete mit Freunden erst im Kranz und dann im Schnitzer, sodass ich auch gestern nicht zum Blogschreiben kam ...
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Heute schließlich ging es nach getaner Arbeit nach Unadingen zum Einstieg in die Gauchachschlucht. Meine Ersatzoma hatte gestern so beiläufig erwähnt, dass die auch ganz schön wäre, da wollte ich das mal ausprobieren. Sie bekommt demnächst eine Pfanne voll angehängt, dass sie das nicht früher gesagt hat, denn die Gauchachschlucht ist ebenfalls toll ...
Nach wenigen Metern auf dem Gebiet des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald überquert man über einen Steg die Gauchach und damit die Grenze zum Schwarzwald-Baar-Kreis. Dieser Steg trägt die Nummer 18, und ja, ich bin über jeden einzelnen der 17 anderen Stege und Brückchen gelaufen. Einmal hat das Geländer ziemlich gewackelt, da ist mir der Schreck ganz schön in die Glieder gefahren.
Auch hier geht es unglaublich abwechslungsreich erst durch eine Auenlandschaft, dann durch landwirtschaftlich nutzbares Gebiet, danach aber in die eigentliche Schlucht und hier durchaus nicht ungefährlich auf manchmal glattem Steinboden, teilweise durch Furten und manchmal auf einem schmalen Pfad zwischen Felswand und Flüsschen entlang. Auch hier wunderbar wild-romantisch, und in den ersten eineinhalb Stunden der (zugegebenermaßen Feierabend-)Wanderung ist mir kein einziger Mensch begegnet ... Richtig toll!
Mit der Überquerung der gedeckten Brücke in der Nähe der Gauchachmündung kam ich schließlich auf Gebiet des Landkreises Waldshut, da ich vom Samstag schon kannte, doch heute - nach nur sechs Kilometern bis zu dem Zeitpunkt - war der letzte Anstieg in Richtung Wutachmühle deutlich verkraftbarer.
Das Mamataxi kam doch schon vor 20.15 Uhr, weil es jetzt doch kühler geworden ist und ich ungern mit dem nassgeschwitzten Hemd bei der Kühle noch eine halbe Stunde warten wollte, und die Dusche war auch heute toll ...
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So, schauen wir mal, wer ein Foto kriegt:
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In der Teufelsküche
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Gefunden!
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Rheinfall von unten ...
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... und von oben und von ...
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... noch weiter oben
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In der Lotenbachklamm
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Baumwurzel
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Pilswasserfall
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Kapelle Bad Boll
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In der Wutachschlucht
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Wutach in Schlucht
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Felsengalerie
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Fels über Wutach
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Natürliches Phänomen ...
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Wutachschlucht
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St. Blasier Dom von innen ...
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... und von außen
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Blick auf den Titisee von der Rampe zum Feldberg
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Steg über die Gauchach
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Voll gegen die Sonne ...
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Gauchachschlucht I
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Gauchachschlucht II |
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Da fällt die Gauchach
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