Wir schliefen sehr gut, was möglicherweise auch daran lag, dass wir hier getrennte Schlafzimmer haben und ich meine Ma nicht vollschnarchte (sie behauptet zwar immer, ich schnarche nicht, aber ich habe schon anderes gehört) ... Das Meeresrauschen war natürlich auch toll, und das, obwohl wir die Fenster zu hatten ...
Wir machten einen Strandspaziergang in Richtung des Örtchens Santa Marianita, da war ein guter Kilometer pro Strecke, und fragten uns, wo denn die ganzen Menschen seien, denn am Strand waren mehr Hunde als Menschen unterwegs. Der Minimarkt war meiner Meinung nach zu, und außerdem wollten wir irgendwie die Getränke nicht zurück ins Hotel schleppen, also ließen wir den Einkauf sein ... Allerdings war dort der westlichste Punkt Südamerikas, an dem ich jemals gewesen war - juchhe, neues Statistiknugget!
Auf dem Rückweg gingen wir in der Nähe unseres Hotels den Hang zur Straße hoch (auf Google Maps sind noch Bilder von 2015 zu sehen, auf denen es keinen Hang gibt, da muss das Meer ganz schön viel weggefressen haben ...) und dort in eine allseits gelobte Kneipe (unter anderem auch deswegen, weil man dort mit Kreditkarte zahlen kann, was uns bei unserer etwas angespannten Bargeldsituation sehr entgegenkommt). Wir hatten Hunger und ja seit gestern Mittag im Brew Pub nichts mehr gegessen, also bestellten wir - unwissend, was das sei - ein Tigrillo, ein Shrimps-Omelett und frittierte Calamares, also Tintenfisch ...
Dazu bestellte ich erstmal eine Cola und einen Saft von der Stachelannone (Guanábana). Bei der Bestellung meiner Ma hatte es ein Missverständnis gegeben, denn sie bekam nur das Tigrillo, nicht aber den im Frühstück enthaltenen Kaffee und Saft. Das bestellten wir nach, als das Essen kam, und bekamen eine Tasse heißes Wasser, Instantkaffee und Zucker auf den Tisch gestellt - jo, damit hätte ich in Südamerika jetzt auch nicht gerechnet ...
Das Essen war sehr lecker, auch wenn das Tigrillo - eine Kombination aus Kochbanane, Käse und Ei - sehr sättigend war und von uns wahrscheinlich kein zweites Mal verspeist wird. Das Shrimps-Omelett und die frittierten Calamares waren großartig, die werden womöglich ein zweites Mal verspeist heute oder morgen. Durch die Saftbar probierten wir uns auch durch, es wurde Baumtomate (Tamarillo) und Tamarinde probiert, und den Abschluss machte dann der weltweit beliebte Hopfensaft.
Die Bezahlung per Kreditkarte funktionierte nach Hinzuziehung des Elektronik-Experten auch problemlos, und wir wanderten in unsere Unterkunft.
Ich wollte gerne das Bargeld los sein, denn mit 500 Dollar am Strand entlangmarschieren, erscheint mir nirgendwo auf der Welt klug, also jagte ich die Chefin (wir nennen sie liebevoll "Lisbeth") aus dem Pool, auf dass sie das Geld entgegennehme. Aus irgendeinem Grund müssen wir keine Mehrwertsteuer zahlen, das nahm ich gerne mit, weil das die Bargeldsituation ein wenig entspannte ...
Überhaupt ist unsere Chefin hier eine ganz liebenswürdige Frau, die ist zwar Kanadierin (was heißt hier "zwar" - die Kanadier habe ich ja sowieso auch ins Herz geschlossen), aber die passt voll ins Bild, das wir von den wunderbaren Menschen hier in Ecuador bekommen haben - heute bot sie uns an, uns mal in die Stadt mitzunehmen, was wir aber dankend ablehnten, weil wir einfach faul sein wollten und wollen, wir können am Abreisetag auch länger im Zimmer bleiben und duschen (natürlich nehmen wir dafür dann Stalin wieder als unseren Fahrer, und der kriegt dann wieder sein üppiges Trinkgeld) - das ist natürlich alles wunderbar!
Nun aber ging es ans Meer zum Schwimmen - das Meer war hübsch wellig, was ich total genoss, auch wenn der Ein- und Ausstieg nicht ganz so ohne war, vor allem, wenn drei Meter vor dir die Eineinhalb-Meter-Welle dann doch ankündigt, dass sie jetzt brechen will. Mehr als einmal musste ich unter der Welle durchtauchen, weil sie mich sonst voll nassgemacht hätte, aber ich fand es wunderbar - nicht ganz so wunderbar fanden das meine Schultern, denn die sind ein bissel gerötet, nicht von den Wellen, sondern von der Äquatorialsonne - hat man ja nicht ahnen können ... (Achso, die Wetterangaben von Google für Ecuador kannst du den Hasen geben - hab ich das schonmal geschrieben? Jedenfalls war für heute den ganzen Tag Regen angesagt - Pustekuchen, es war heiter bis sonnig ...)
Den Nachmittag verbrachten am Pool bzw. auf der Terrasse bzw. in der (kühlen) Küche, und erst gegen 17.30 Uhr gingen wir noch einmal schwimmen - wirklich weniger wellig war es nicht, aber das tat der Badefreude keinen Abbruch ...
Auf das Abendessen verzichteten wir wegen vollgefressen, geduscht sind wir aber, und irgendwie geht es bestimmt demnächst ins Bettchen.
Das war ein wunderbarer Urlaubstag heute, tolles Meer, toller Strand, tolles Essen - so kann es weitergehen in den nächsten Tagen, hier und in Panama, bitteschön!
Eine neue Statistik: Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist Ecuador das 58. Land, in dem ich im Meer schwimmen war (Kopf unter Wasser im Ozean) - da fehlen auch noch ein paar ...
Strand nach links |
Unsere Bude |
Strand nach rechts |
Zwei Hunde im Meer |
Brunch |
Pool im Hotel |
Sonnenuntergang |
... und danach |
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