Meine Länder

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Dienstag, 14. Mai 2024

Noch ein bisschen Jetlag

... haben wir, denn meine Ma stand heute mehr als eineinhalb Stunden nach mir auf, und das passiert nur äußerst selten ...

Wir konnten kurz vor dem Boarding in Madrid noch unser Gepäck aufgeben, dadurch durften wir sogar schon früher an Bord und konnten es uns dort gemütlich machen.

Einem ereignislosen Flug folgte der schnelle Gang an die Gepäckausgabe, da kamen unsere Koffer auch schon bald, es ging durch den (nicht besetzten) Zoll und dann hoch zum Abflugbereich, denn dort kam unsere Abholung hin.

Unser Freund brachte uns noch zwei Fläschchen Schweizers Bieres mit, die wurden noch innerhalb der Schweiz verzehrt, und nach dem Ausladen des Gepäcks landeten wir - verschwitzt und stinkend, aber hungrig und durstig - in der Bonndorfer Gastronomie. Jo, schön war's ...

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Es war toll. Wen dieses Fazit nach den letzten zwei Wochen überrascht, den begrüße ich herzlich als Erstlingsleser. Es war wirklich richtig, richtig toll, das muss ich sagen.

Die eine Nacht in Panama-Stadt am Flughafen war schwierig, weil wir uns beim Rodizio in der Stadt so völlig übermäßig überfressen hatten, aber das war einfach wieder einmal so lecker, dass wir überlegten, aber uns dann schließlich doch dagegen entschieden, am Heimflugtag noch einmal dort essen zu gehen - im Flieger zu platzen erschien uns nicht als gute Idee.

Schon gleich nach der Ankunft in Ecuador - mit den freundlichen Grenzern und Zöllnern, der sehr freundlichen Taxifahrerin, unseren unglaublich lieben Hauswirten im Hotel - fühlten wir uns in diesem drittletzten südamerikanischen Land, das mir noch fehlte, sehr, sehr wohl. Ich hatte ja ein bisschen Sorge um meine Ma gehabt, wegen der Höhe in Quito, und auch, weil sie beim Umsteigen in Madrid auf dem Hinflug für meinen Geschmack ein bisschen schlappgemacht hatte (auf dem Heimweg lief sie wie das - im Rheinland - berühmte Döppken), aber ihr ging es wunderbar in Quito.

Der Ausflug zum Äquator - den wir, wie fast alles in Quito, mit dem Uber absolvierten - war ein wenig abenteuerlich, insbesondere der Spaziergang zum richtigen Äquator. Den Fake-Äquator mit seinem touristischem Dörflein kann man sich mal angucken, aber wirklich notwendig ist das nicht, aber wir haben uns da auch nicht alles angeschaut, was man sich hätte anschauen können.

Die Fahrt hoch mit der Seilbahn (uneingeschmiert, auweia) war sehr schön, auch wenn die Sicht nicht ganz so toll war - aber wären wir, wie geplant, erst am Sonntag hochgefahren, wäre die Sicht noch schlechter gewesen, von daher haben wir alles richtig gemacht. Das Schaukeln da oben in der dünnen Luft war schick, dass ich mal wieder auf über 4.000 Meter Höhe war (4.024 Meter, genauer gesagt), nach der 2010er-Reise in die Anden, war auch schick ... (Und angefixt hat es mich auch, in China und in Venezuela gibt es noch höhere Bergstationen von Seilbahnen, das könnte man sich mal angucken ...) Am Abend waren wir dann ja noch in diesem tollen Lokal mit unglaublich fantastischem Ausblick auf Quito essen, das war auch super.

Ganz toll fanden wir aber auch die Kneipe am Theaterplatz in Quito am letzten Tag, in diesem Brauereipub hat es uns auch sehr, sehr gut gefallen ...

Die drei Tage am Strand in Manta (auch hier sehr, sehr nette Menschen!) waren wirklich erholsam, auch wenn meine Ma sich im welligen Pazifik nicht so ganz wohlfühlte. Das Essen - und wir haben jeweils nur gebruncht, danach hatten wir keinen Hunger mehr - war auch ganz toll, nur der Sonnenbrand, den ich mir beim Bad im Meer zuzog, war nicht ganz so optimal, aber ich haben den auch überlebt. Doch, dorthin, nach Santa Marianita, will ich noch mal gerne. (Und wenn Dortmund dann wieder ins Finale der Champions League kommt, soll's mir nur recht sein!)

Hinsichtlich unseres Strandhotels in Panama hatte ich kurz vorher noch einmal Google-Rezensionen gelesen, und die waren eher nicht so toll gewesen - ja, ein paar Kleinigkeiten haben nicht gepasst, insbesondere das mit dem ausgefallen Wäscheservice war ärgerlich, aber ansonsten hatten wir dort auch wunderbare drei Tage mit Strand, Sonne, Bier und sehr gutem Essen, auch das war ein sehr gelungener Teil der Reise.

Ja, klar, der dreiste Dieb in Quito war schon ein Erlebnis der weniger schönen Sorte, aber auch da hat man etwas zu erzählen, und ohne den wäre es in Ecuador ja zu perfekt gewesen (zumal uns ja gar nix passiert ist) ...

Ohne meine Ma als Mitreisende hätten diese zwei Wochen wahrscheinlich deutlich anders ausgesehen, aber so war das mit den beiden großen Flügen Zürich-Madrid-Panama/zurück und mit den kleinen Dreiecksflugrelationen Panama-Quito-Manta-Panama ein wirklich richtiggehend erholsamer Urlaub.

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Ich habe schon wieder geguckt, wo es Weihnachten hingehen könnte, aber so richtig entschlossen zum Buchen sind wir noch nicht, jetzt kommt im Sommer erst einmal so ein bisschen Kleinkram, aber das wird auch schön, egal ob Kroatien/Montenegro, Toskana, Olympia oder Albanien - und vielleicht ergibt sich für Weihnachten oder auch für den Brückentag nach dem Reformationstag etwas. Ob ich nochmal - ich habe noch fünf unverplante Tage - eine Woche irgendwohin fahre oder den Urlaub ins auch schon überreich verplante Jahr 2025 mitnehme (ja, im Mai 2024 ist das Jahr 2025 schon weitgehend verplant, wo kämen wir denn sonst hin?!), das werde ich noch sehen ...

Erst einmal gibt es noch ein paar Fotos von der nicht ganz so ansprechenden Atlantikküste in Panama.

Over and out damit aus Mittel- und Südamerika für den Mai!

In der Nähe von María Chiquita

... ebenso

Montag, 13. Mai 2024

Ein Wolkenbruch pro Besuch

... ist Standard in Panama, das war mit Uli 2013 so bei der Anreise vom kleinen Flughafen zum Hotel, als die Straßen unter Wasser standen, das war mit Jessi und Christian 2019 so, als Jessi einen Bootsführerschein gebraucht hätte, und das war nun auch heute so, als wir durch den - im wahrsten Sinne des Wortes - Regenwald fuhren und die höchste Stufe der Scheibenwischer kaum ausreichte, die Scheibe vom Wasser zu befreien. Zu allem Überfluss fahre ich meiner Mutter grundsätzlich zu weit rechts, sodass sie nicht wirklich glücklich war, bis wir endlich auf der Schnellstraße in Richtung Colón waren - denn entgegen meiner Planung fuhren wir nicht an den Bayanosee, sondern an den Atlantik ...

Das Abendessen gestern war wieder sehr lecker, auch wenn der - typisch panamaische, da gab es ja extra eine Ecke am Buffet - Schweinefuß nicht so ganz meinen Geschmack traf, der Rum (Abuelo) an der Lobbybar war ein bisschen viel, da hatte es der Barkeeper mal wieder gut gemeint, aber der Gin Tonic geht immer, und dann gingen wir auch ins Bettchen.

Heute Morgen waren wir wieder einigermaßen früh wach und gingen auch zeitig zum Frühstück, so zeitig, dass ich mich am Buffet fragte, wieso mein Handy auf einmal brummt - das war der Wecker, den ich sicherheitshalber für 8.30 Uhr eingestellt hatte, für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir verschlafen. Nach dem Frühstück ging es einigermaßen zügig an den Strand und ins Meer - der Pazifik war heute wieder ein bisschen welliger, aber meine Ma und der Ozean hatten sich aneinandergewöhnt, sodass auch meine Mutter in die Fluten stieg.

Beim Verlassen der Fluten wollte der Pazifische Ozean uns aber ganz besonders verabschieden, sodass extrastarke Wellen kamen - und das Ende vom Lied war, dass meine Ma halb hinsank und halb fiel, und da ich sie an der Hand hatte, stürzte ich - trotz aller Abfederungsmaßnahmen - mehr oder weniger auf sie drauf. Wir haben das beide überlebt, aber das sah bestimmt recht lustig aus, als wir dann übereinanderfielen im knietiefen Wasser ...

Ein bisschen setzten wir uns noch auf die Liegen am Strand, dann machten wir uns auf ins Zimmer zum Duschen und Packen. Wir waren gerade oben und guckten aufs Meer, als auf einmal ein Wolkenbruch einsetzte und die ganzen Menschen, die an Pool und Strand waren, in Richtung Hotel flüchteten - wir machten uns fertig, checkten kurz vor 12 Uhr aus, wurden an der Ausfahrt noch gestoppt (wir mussten unseren Check-out-Nachweis vorzeigen, auf dass wir auch bezahlt hätten ...), aber dann ging es - zunächst im Wolkenbruch, dann plötzlich wieder in trockenem Wetter - in Richtung Panamakanal.

Wir überquerten wieder die Puente Centenario, die mittlere der drei Panamakanalbrücken, fuhren - meine Ma war höggscht angespannt - durch den Regenwald auf der Straße mit den vielen Baustellen, die wir schon am Donnerstag gefahren waren, dann wieder auf die Schnellstraße, bogen auf diesmal etwas früher ab und fuhren in Richtung Atlantik. Die Gegend dort ist nicht so tourismusgeeicht wie die Pazifikküste, da kommt man auch schonmal durch Dörfer, an denen man dem Gegenverkehr Vorrang gewähren muss, weil der Müllberg inzwischen in die Straße gewachsen ist, und so richtig reich sieht es dort wirklich nicht aus. Auch der Atlantikstrand war - soweit wir kamen - nicht so grandios, sodass wir bald umdrehten und zurück in Richtung Flughafen fuhren.

Um kurz nach 16 Uhr gaben wir unser Auto ab, der Check-out funktionierte problemlos, wir wurden zum Flughafen gefahren und gingen sofort durch die Ausreise- und Sicherheitskontrolle. Danach landeten wir in einer (teuren) Bar, guckten Fußball und Baseball, aßen einen Burger und tranken ein Bierchen - jetzt sitzen wir gerade am Gate, das Boarding beginnt demnächst, das Internet hier am Flughafen ist immer noch Katastrophe, sodass der Blogeintrag erst (frühestens) am Montag erscheinen wird ...

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Im Flieger hatten wir die Plätze B und C, und eigentlich war der Fensterplatz frei, sodass wir bequem in Zweier-Belegung hätten sitzen können, aber da eine junge Frau mimimi gemacht hatte und unbedingt ans Fenster wollte, wurde sie von der Flugbegleiterin an unser Fenster beordert - Saftladen!

Laut meiner Mutter schlief ich eine ganze Weile, mir kam es eher nicht so vor, ich guckte eine Serie und spielte wieder dieses Metro-Spiel, wenn auch ganz so euphorisch wie auf dem Hinflug. Wir kamen überpünktlich am Flughafen an, die Leutchen hier sind - angefangen bei der Guardia Civil über die Passkontrolleneinweiser bis hin zu den Sicherheitseinweisen - ein bisschen übereifrig und unkoordiniert, was eine schlechte Mischung ist ...

Sei es, wie es sei, wir sind jetzt erfolgreich am Gate nach Zürich gelandet, und weil es nach der Ankunft in Zürich unmittelbar in die heimische Gastronomie geht, beende ich an dieser Stelle den heutigen Blogeintrag. Fotos von gestern und ein Fazit der Reise gibt es in den nächsten Tagen - aber die drei Wörter zu Beginn des Fazits kann jeder erahnen ...

Guten Flug nach Zürich wünsche ich uns!

Sonntag, 12. Mai 2024

"Wenn ich dich schon so herumlaufen lasse ..."

Es muss meine Mutter ziemlich Überwindung gekostet haben, mich heute in der schwarz-gelb-gestreiften BVB-Badehose und einem überwiegend pinken Hemd durch die Gegend laufen zu sehen, aber irgendwie ist uns nach knapp zwei Wochen mit zwei nicht realisierten Waschtagsversuchen alles wurscht - und vielleicht fliege ich morgen sogar in kurzer Hose zurück nach Deutschland bzw. in die Schweiz ...

Der heutige Blogeintrag wird eher kurz sein: Einem leckeren Frühstück folgte ein kleiner Strandspaziergang, in dessen Verlauf ich bei 8° 20' 42" nördlicher Breite den südlichsten Punkt erreicht habe, an dem ich in Nordamerika jemals war (bitte nicht fragen, wo die Grenze zwischen Nord- und Südamerika für mich verläuft, am ehesten - bei meinen eher "politischen" Kontinentalgrenzen - tatsächlich an der panamaisch-kolumbianischen Grenze, auch wenn das geografisch natürlich Quatsch ist), und diesem folgte ein ausgedehnter Frühschoppen mit ein paar Bier und, öhm, mindestens einem Cuba Libre ...

Danach war ich ein bisschen ömm, sodass wir zur Snackbar marschierten, wo ich einen Teller mit Pasta und Pizza und einen mit Kuchen verspeiste - der Ober war ein bisschen übereifrig und brachte uns zum Teil unaufgefordert Bier, das konnte man ja nicht verkommen lassen ... Danach lag ich halbtot im Schatten des besten Mangobaumes der Welt, bis ich kurz Zuflucht im Eisschrank namens Zimmer suchte.

Irgendwann zwischendurch hatte ich an der Rezeption gefragt, ob wir morgen länger im Zimmer bleiben (nein, das ist schon reserviert) oder zumindest ein Tageszimmer kriegen könnten zum Duschen (ja, aber das kostet 50 Dollar für uns beide zusammen) - nach kurzer Beratung entschieden wir uns, das Zimmer und das Hotel pünktlich zu verlassen und schon einmal in Richtung Panama-Stadt und womöglich über den Flughafen hinaus zu fahren (damit uns Panama-Stadt nicht mehr in die Quere kommen kann), da ist noch ein größerer See in erreichbarer Distanz, den gucken wir uns vielleicht mal an.

Jo, wir sind schon fertig zum Abendessen, morgen ist unser letzter Tag in Amerika, um 20.25 Uhr (3.25 Uhr deutscher Zeit) geht der Flieger von Panama-Stadt nach Madrid, dort kommen wir um 13.15 Uhr planmäßig an, ehe es um 14.55 Uhr schon weiter nach Zürich geht, wo wir um 17.10 Uhr planmäßig landen. Dann geht es noch mit unseren lieben Abholern in die örtliche Gastronomie und dann - nur mit kurzem Umweg unter die Dusche - ins Bett, denn am Dienstag erwartet mich ja schon wieder der Arbeitsalltag ...

Fotos gibt es heute - dem Faulenzen entsprechend - keine, aber vielleicht klappen heute die Bilder von gestern ... Jepp, und gleich geht es für uns zum Abendessen ...

Strand am Hotel

Blick nach rechts

... und nach links

Hotel vom Strand aus

Blick aufs Meer von der Liege

Samstag, 11. Mai 2024

Am Strand eingepennt

... sind meine Ma und ich heute, aber natürlich mit ausreichendem Schutz in Form von Sonnencreme, Klamotten und Strandhandtuch, aber nach dem wunderbaren Frühstück heute Morgen mit Rührei, Spiegelei, Mangosaft, Würstchen, Schokoladenbrötchen, gutem Kaffee (sagt meine Ma, jedenfalls kein Instantkaffee ...), Salami auf akzeptablem Brötchen und vielen Früchten (unter anderen Maracuja, Baumtomate und Papaya - Letzteres in Smoothie-Form) ging der Tag gerade so weiter ...

Mein blöder Handywecker schlug um 6 Uhr Alarm, und eigentlich wollten wir nur noch ein bisschen weiterschlafen und dann zum Frühschwimm, aber irgendwie waren wir erst um 8.30 Uhr wieder wach - Urlaub halt ...

Ich nutzte die Gunst der Stunde und duschte mit dem wunderbaren abnehmbaren Duschkopf, aus dem - welche Freude! - auch noch ein sehr, sehr, sehr ordentlicher Wasserdruck herauskam - so macht man mir eine Freude, liebe Leute!

Nach dem Frühstück ging es an den Strand zum - welche Überraschung - Schwimmen ... Meine Ma ging mit größter Freude ins wirklich nur seeeeeehr leicht wellige Wasser, dann war sie im sehr, sehr warmen Pazifikwasser sehr, sehr glücklich - und Sohn natürlich ebenfalls.

Anschließend wurde ein ordentlicher Frühschoppen genommen, dann legten wir uns auf zwei Liegen im Schatten eines Mangobaumes - herrlich! Hier pennten wir beide ein, zwischenzeitlich weckte meine Ma mich, weil ein Streifen Sonne auf mein Gesicht fiel, da kam dann der Hut druff und ich pennte weiter - wunderbar!

Es war warm heute, sehr warm, sogar schon richtiggehend heiß, und auch wenn ab und zu ein Lüftchen wehte: Es war heiß ... Irgendwann gegen 14.30 Uhr ging ich zum Abkühlen mal aufs (kühlschranktemperierte) Zimmer, kam nach erfolgter Abkühlung wieder an den Strand, wir gingen ins (jetzt höher stehende) Meer und dann zum Aperitivo con cerveza an die Poolbar (wir hatten keinen Schattenplatz mehr an der Swim-up-Bar bekommen und saßen also jetzt wie üblich auf trockenen Sitzgelegenheiten ...). Ein Strandhund kam vorbei und wurde von einer Bedienung freundlich verjagt, und jetzt sind wir wieder auf dem Zimmer, frisch geduscht, gleich geht es zum Abendessen ...

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Auch heute war das Abendessen wirklich sehr lecker - ich hatte in den Tagen vor dem Aufenthalt noch ein paar mehr oder weniger kastrophale Google-Rezensionen von deutschsprachigen Menschen gelesen, die kann ich nach den eineinhalb Tagen hier noch weniger nachvollziehen ...

Ich war heute sogar mutig und probiere (mit spitzer Gabel) die Mondongo-Suppe, eine panamaische Kuttelsuppe - ging sogar, aber die Kochbananen, die Baumtomate, die Papaya, die Maracuja, der gebratene Fisch und die Fisch-Ceviche, der Ochsenschwanz und der Schweinebraten waren noch lecker.

Nach dem Absacker - das Bier war irgendwie komisch, womöglich waren die Gläser nicht gut gespült - sind wir jetzt schon früh im Bett und bettfertig.

Bilder wollen wegen Gewitter nicht ...

Gute Nacht!

Freitag, 10. Mai 2024

"No lo puedo - sería un favor"

Jaha, ich hab dich ja verstanden, lieber Hotel-Shuttlebus-Fahrer, dass du uns (eigentlich) nicht zur Autovermietung bringen darfst, selbst wenn die auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel liegt, und dass das ein Gefallen wäre, den du uns - natürlich sehr gerne - tun würdest ... Jaha, ich habe doch meine Hand schon am Geldbeutel, keine Sorge!

So ungefähr erging es uns heute Morgen, nachdem wir uns vom Shuttlebus offiziell zum Flughafen hatten fahren lassen. Alle anderen Hotelgäste stiegen am Terminal 2 aus, während wir zum Terminal 1 weiterfahren wollten. Der Busfahrer unterzog uns einer peinlichen Befragung, mit welcher Fluggesellschaft wir fliegen wollten und ließ er von uns ab, als wir zugaben, dass wir zur Autovermietung wollten. Dort ließ er uns schließlich auch raus.

Unsere Autovermietung hat als einzige Firma der Welt am Flughafen von Panama-Stadt keine Vor-Ort-Vertretung, also versuchte ich, die Herrschaften telefonisch zu erreichen - das ging in die Grütze, weil da ein Callcenter dran ging und die Wartezeit mehrere (für mich sehr teure) Minuten dauern sollte. Die Herrschaften am Flughafen quatschten auch an mich ran, und als ich schon fast aufgeben wollte, sah ich den Shuttlebus des Hotels wieder zu uns kommen (der war nach der Abliefertour mit uns jetzt auf der Aufsammeltour), fragte ihn, ob er uns mitnimmt, und nach inoffiziell positiver Antwort beorderte ich meine Mutter zum Einstieg.

Den Herrschaften der Autovermietung wurde mitgeteilt, dass diese Regelung Mist ist, das wussten sie aber auch schon ohne mich, und wir erhielten einen sehr hübschen ostasiatischen SUV mit ein paar Schrammen, aber fahren tut er (bisher) tadellos.

Wir fuhren durch Panama, verfuhren uns ein bisschen, kamen versehentlich an dem Viadukt um die Altstadt heraus, fuhren auf selbigem, fuhren dann - wieder aus Versehen - über die Puente de las Américas, die erste ikonische Brücke über den Panamakanal, bestaunten die Baustelle auf der anderen Seite (da wird richtig was aus dem Boden gestampft!), erwischten die zweite Gelegenheit zur Fahrt in Richtung Gamboa/Colón (denn wir hatten uns entschieden, doch schon heute zum Panamakanal zu fahren, und nach der Kanal-Website zu schließen, war es sinnvoller, an die Atlantik-Schleuse zu fahren.

Wir überquerten die zweite ikonische Brücke und fuhren danach ein ganzes Stück durch den Urwald auf einer Straße, die zwischen gut ausgebaut und Schlaglochpiste chargierte, bis wir schließlich auf den Expressway in Richtung Colón kamen. In Colón verfuhren wir uns wieder, kamen aber am Ende wohlbehalten an den Agua-Clara-Schleusen heraus und parkten unser Autochen dort.

Wir zahlten den Eintritt von 10 Dollar pro Schnauz (für Touristen) und hatten Glück, denn das letzte Schiff des Vormittags war gerade in die obere Schleuse eingefahren, sodass die Schleusentore schließen konnten. Das war das vierte Mal, dass ich am Panama-Kanal war (an den Miraflores-Schleusen mit Uli 2013, an beiden Schleusen mit Jessi und Christian im Jahr 2019 und jetzt mit meiner Ma), und jedes Mal finde ich es unglaublich faszinierend, wie knapp diese riesigen Kutter in diese Schleusen hineinpassen.

Wir verfolgten - eine Zeitlang waren wir komplett allein auf der Aussichtsplattform - den Schleusungsprozess, guckten uns dann noch ein informatives Propaganda-Video an und verließen dann - nach Kauf einiger weniger Souvenirs - den Kanal.

Wir fuhren noch über die Puente Atlántico, die 2019 noch im Bau gewesen war, drehten an deren Ende um (man kommt von da nicht wirklich weiter, das ist am Ende - bisher - eine riesige Sackgasse), fuhren wieder zurück und dann in Richtung unseres Hotels. Wieder ging es über den Expressway, die Schlagloch-Piste und die zweite Brücke, dann ging es - die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde für panamaische Verhältnisse eingehalten - über die Panamericana in Richtung unseres Hotels, das wir gegen 15.30 Uhr erreichten.

Wir konnten recht zügig einchecken und aufs Zimmer, planten unseren morgigen Waschtag, gingen an die Poolbar, tranken dort mit Blick auf den Strand und das Meer ein Bierchen (niemalsnicht irgendwie mehr als eins!) und öhm, ein Piña-Coladachen, und gingen dann an die Rezeption, um den Inventurzettel für die Wäscherei zu holen, denn der befand sich nicht auf unserem Zimmer.

Nun, der andere Rezeptionist erklärte uns, dass die Großwaschmaschine nicht funktioniere und man deswegen nicht waschen lassen könne - öhm, ärgerlich, zumal die Check-in-Rezeptionistin davon kein Wort gesagt hatte ... Hm, aber irgendwie kriegen wir das mit der Wäsche hin - Deo wird großflächig angebracht werden, weiße Wäsche wird mit Seife ausgewaschen, dann passt das schon!

Nun, wir machten uns ausgehfertig fürs Abendessen, waren viiiiel zu gut (und zu warm ...) angezogen, aber vom Buffet wirklich ziemlich begeistert - die gebratenenen Ananasstücke haben es uns auch hier angetan, und die Dorade und der Schweinebraten war auch klasse. Das Dessertbüffet konnte definitiv auch etwas (es gab sogar Baumtomaten, die ich erstmals im ungesafteten Zustand sah und verspeiste), und nach dem üppigen Genuss des Büffets schafften wir es nun noch für einen Absacker in die Lobbybar.

Jetzt sind wir im Bett, das Internet hier ist sehr wacklig und funktioniert nur auf dem Balkon (der Ausblick aufs Meer vom Balkon ist übrigens grandios!), mal gucken, ob wir das hier alles gleich hochgeladen kriegen ...

Riesenkutter

Weiter geht's ...

Da waren wir ...

Es kommt schon der Nächste

Atlantikbrücke

Nur jeden zweiten Tag Nachfüllung im Zimmer??

Blick vom Balkon

Donnerstag, 9. Mai 2024

Ein verhextes Internet

... hatten wir heute am Flughafen in Panama, deswegen konnten wir kein Uber bestellen und mussten mit dem Shuttlebus des Hotels vorliebnehmen. Das war jetzt auch nicht schlimm, aber fast wären Mutter und Sohn sich deswegen in die Haare gekommen, am Ende jedoch fuhren wir in dem Eiskasten von Shuttlebus ins Hotel, checkten dort (langwierig) ein und sind jetzt nach ein paar Bierchen wieder versöhnt und friedlich ...

Der heutige Tag ist recht fix erzählt: Einigermaßen langem Ausschlafen folgte der Gang ins Meer (herrlich mit den Wellen!), dann der erneute Gang zu Don Willy (II), bei dem wir heute einen neuen Kellner hatten, der aber auch sehr gut war. Heute wurden frittierter Fisch, frittierte Garnelen und - natürlich - wieder conchas asadas verspeist, dazu gönnten wir uns Bier und danach ein Eis mitsamt Fruchtsaft.

Wir gingen noch einmal in die Bude, packten, hörten uns übers Bayern-Radio die Münchner Niederlage an (da ist man - trotz Halbzeit-Gedudel vom "FC Bayern, Stern der Scheiße, ja, du bist ein Drecksverein" ... wie, der Text ist anders? - einmal für die Bayern, da haben sie keinen Dusel mehr), aber kurz vor Schluss mussten wir dann runter, denn um 16 Uhr fuhren wir zum Flughafen.

In Santa Marianita wird touristisch sehr viel gebaut, ich hoffe wirklich, die kriegen die Balance hin zwischen Geldverdienen und dem Erhalt des sehr ursprünglichen Charmes dort, mit dem wunderbaren, fast menschenleeren Strand ...

Der Flughafen in Manta ist klein, aber fein, neu erbaut, und unser Check-in-Onkel war unglaublich freundlich, denn wir konnten unser Gepäck sogar einchecken. Im Flieger saßen wir neben einer älteren US-Amerikanerin, aber da der Flug alles andere als voll war, setzte sie sich um, sodass meine Ma und ich sehr bequem unterwegs waren.

Die Einreise ging sehr schnell, die Kofferausgabe und der Zoll nicht ganz, den unglücklichen Transfer ins Hotel habe ich schon beschrieben, aber die Feierabendbierchen waren gut, und jetzt sind wir schon fast im Bett - gute Nacht nach Deutschland!

Ein Foto gibt es heute, wieder vom Fressi ...



Mittwoch, 8. Mai 2024

Hasta mañana

Also bis morgen. So frei war ich heute, als ich mich aus unserer inzwischen Stammkneipe hier in Santa Marianita verabschiedete, denn abgesehen davon, dass der Laden Kreditkarte nimmt, ist das Essen unfassbar lecker, und die Säfte sind es auch ... Die Cocktails heute waren ein bisschen stark, aber auch die haben wir mittags um 12 Uhr mitgenommen (jeweils einen pro Person!), dann aß ich zum Nachtisch noch die wunderbaren conchas asadas, die kleinen Muschelchen mit toller Soße, die ich schon als Hauptgang bestellt hatte ...

Ich hatte gestern ein wenig viel Sonne abbekommen, also verzichteten wir heute auf den Strandspaziergang und blieben am Zimmer: meine Ma auf der Terrasse, ich im Zimmer ... So gegen 11 Uhr hatten wir dann aber endgültig Hunger, sodass wir die paar hundert Meter zum Don Willy II wackelten.

Wir probierten wieder eifrig Säfte aus - Naranjilla (Lulo), Brombeere, Baumtomate und Stachelannone, alle sehr lecker ... Dazu bestellten wir - hungrig wie wir waren, höhö - Oktopus-Ceviche, Knoblauch-Oktopus und eben die conchas asadas, die Muschelchen ...

Heute war das Lokal deutlich als belebter als gestern, es kamen Arbeiter vorbei und die Polizei, um dort zu essen, das bestätigte uns in unserer Auffassung, dass es dort gut ist ...

Nach dem Essen wurden ein Cuba Libre bzw. ein Pisco Sour vertilgt, ich war verfressen und aß noch einmal die Conchas und trank dazu ein Bier, am Ende nahmen wir noch zwei Bierchen to go mit, die wir jetzt heute Abend in der Bude verzehren, denn wir mussten uns "beeilen", weil ich den Champions-League-Auftritt des BVB verfolgen wollte.

Meine Ma las draußen in Ruhe ihr Buch, während ich Web-Radio hörte, und nach erfolgreichem Spiel und der Nachverfolgung der Berichterstattung ging ich kurz vor Sonnenuntergang ins Meer schwimmen. Ach, wie herrlich war das wieder, auch wenn mehr als eine Welle über mir zusammenbrach - und auch wenn mir plötzlich die Einsicht kam, dass das unser letzter Sonnenuntergang am ecuadorianischen Meer - jedenfalls für diese Reise - ist ... Das war dann nicht so herrlich.

Ich duschte, und jetzt sitzen wir ganz gemütlich bei unseren Bierchen im Zimmer, können morgen noch bis zum Aufbruch um 16 Uhr auf dem Zimmer bleiben und noch duschen, und dann fahren wir mit Stalin zum Flughafen, ehe um halb sieben unser Flieger nach Panama geht, wo wir um halb neun dann landen ...

Heute also ein weniger ergiebiger Bericht, aber der Sieg und vor allem der Finaleinzug des BVB wird trotzdem begossen, und dann freuen wir uns schon auf den Strand in Panama, den wir am Donnerstag erreichen ...

Hauptspeise

Nachtisch

Blick aus unserer Küche

Dienstag, 7. Mai 2024

Einen üppigen Brunch gegönnt

... haben wir uns heute, weil wir verfressen waren und zudem die Größe der Portionen unterschätzt haben. Dafür haben wir aufs Abendessen verzichtet und sitzen jetzt bei einem Gläschen chilenischem Rotwein (die Flasche gehört als Willkommensgeschenk zum Zimmer dazu) am Küchentisch unserer Ferienwohnung.

Wir schliefen sehr gut, was möglicherweise auch daran lag, dass wir hier getrennte Schlafzimmer haben und ich meine Ma nicht vollschnarchte (sie behauptet zwar immer, ich schnarche nicht, aber ich habe schon anderes gehört) ... Das Meeresrauschen war natürlich auch toll, und das, obwohl wir die Fenster zu hatten ...

Wir machten einen Strandspaziergang in Richtung des Örtchens Santa Marianita, da war ein guter Kilometer pro Strecke, und fragten uns, wo denn die ganzen Menschen seien, denn am Strand waren mehr Hunde als Menschen unterwegs. Der Minimarkt war meiner Meinung nach zu, und außerdem wollten wir irgendwie die Getränke nicht zurück ins Hotel schleppen, also ließen wir den Einkauf sein ... Allerdings war dort der westlichste Punkt Südamerikas, an dem ich jemals gewesen war - juchhe, neues Statistiknugget!

Auf dem Rückweg gingen wir in der Nähe unseres Hotels den Hang zur Straße hoch (auf Google Maps sind noch Bilder von 2015 zu sehen, auf denen es keinen Hang gibt, da muss das Meer ganz schön viel weggefressen haben ...) und dort in eine allseits gelobte Kneipe (unter anderem auch deswegen, weil man dort mit Kreditkarte zahlen kann, was uns bei unserer etwas angespannten Bargeldsituation sehr entgegenkommt). Wir hatten Hunger und ja seit gestern Mittag im Brew Pub nichts mehr gegessen, also bestellten wir - unwissend, was das sei - ein Tigrillo, ein Shrimps-Omelett und frittierte Calamares, also Tintenfisch ...

Dazu bestellte ich erstmal eine Cola und einen Saft von der Stachelannone (Guanábana). Bei der Bestellung meiner Ma hatte es ein Missverständnis gegeben, denn sie bekam nur das Tigrillo, nicht aber den im Frühstück enthaltenen Kaffee und Saft. Das bestellten wir nach, als das Essen kam, und bekamen eine Tasse heißes Wasser, Instantkaffee und Zucker auf den Tisch gestellt - jo, damit hätte ich in Südamerika jetzt auch nicht gerechnet ...

Das Essen war sehr lecker, auch wenn das Tigrillo - eine Kombination aus Kochbanane, Käse und Ei - sehr sättigend war und von uns wahrscheinlich kein zweites Mal verspeist wird. Das Shrimps-Omelett und die frittierten Calamares waren großartig, die werden womöglich ein zweites Mal verspeist heute oder morgen. Durch die Saftbar probierten wir uns auch durch, es wurde Baumtomate (Tamarillo) und Tamarinde probiert, und den Abschluss machte dann der weltweit beliebte Hopfensaft.

Die Bezahlung per Kreditkarte funktionierte nach Hinzuziehung des Elektronik-Experten auch problemlos, und wir wanderten in unsere Unterkunft.

Ich wollte gerne das Bargeld los sein, denn mit 500 Dollar am Strand entlangmarschieren, erscheint mir nirgendwo auf der Welt klug, also jagte ich die Chefin (wir nennen sie liebevoll "Lisbeth") aus dem Pool, auf dass sie das Geld entgegennehme. Aus irgendeinem Grund müssen wir keine Mehrwertsteuer zahlen, das nahm ich gerne mit, weil das die Bargeldsituation ein wenig entspannte ...

Überhaupt ist unsere Chefin hier eine ganz liebenswürdige Frau, die ist zwar Kanadierin (was heißt hier "zwar" - die Kanadier habe ich ja sowieso auch ins Herz geschlossen), aber die passt voll ins Bild, das wir von den wunderbaren Menschen hier in Ecuador bekommen haben - heute bot sie uns an, uns mal in die Stadt mitzunehmen, was wir aber dankend ablehnten, weil wir einfach faul sein wollten und wollen, wir können am Abreisetag auch länger im Zimmer bleiben und duschen (natürlich nehmen wir dafür dann Stalin wieder als unseren Fahrer, und der kriegt dann wieder sein üppiges Trinkgeld) - das ist natürlich alles wunderbar!

Nun aber ging es ans Meer zum Schwimmen - das Meer war hübsch wellig, was ich total genoss, auch wenn der Ein- und Ausstieg nicht ganz so ohne war, vor allem, wenn drei Meter vor dir die Eineinhalb-Meter-Welle dann doch ankündigt, dass sie jetzt brechen will. Mehr als einmal musste ich unter der Welle durchtauchen, weil sie mich sonst voll nassgemacht hätte, aber ich fand es wunderbar - nicht ganz so wunderbar fanden das meine Schultern, denn die sind ein bissel gerötet, nicht von den Wellen, sondern von der Äquatorialsonne - hat man ja nicht ahnen können ... (Achso, die Wetterangaben von Google für Ecuador kannst du den Hasen geben - hab ich das schonmal geschrieben? Jedenfalls war für heute den ganzen Tag Regen angesagt - Pustekuchen, es war heiter bis sonnig ...)

Den Nachmittag verbrachten am Pool bzw. auf der Terrasse bzw. in der (kühlen) Küche, und erst gegen 17.30 Uhr gingen wir noch einmal schwimmen - wirklich weniger wellig war es nicht, aber das tat der Badefreude keinen Abbruch ...

Auf das Abendessen verzichteten wir wegen vollgefressen, geduscht sind wir aber, und irgendwie geht es bestimmt demnächst ins Bettchen.

Das war ein wunderbarer Urlaubstag heute, tolles Meer, toller Strand, tolles Essen - so kann es weitergehen in den nächsten Tagen, hier und in Panama, bitteschön!  

Eine neue Statistik: Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist Ecuador das 58. Land, in dem ich im Meer schwimmen war (Kopf unter Wasser im Ozean) - da fehlen auch noch ein paar ...

Strand nach links

Unsere Bude

Strand nach rechts

Zwei Hunde im Meer

Brunch

Pool im Hotel

Sonnenuntergang

... und danach

Montag, 6. Mai 2024

Verhäfelt, dann sehr gemütlich

..., so in etwa lässt sich der heutige Tag in Quito beschreiben ...

Wir schliefen heute aus, da mag der Canelazo gestern Abend auch ein bisschen dazu beigetragen haben, und frühstückten auch heute wieder ziemlich gut. Dass wir uns Zeit ließen, mag auch daran gelegen haben, dass es heute regnete (zum Glück waren wir gestern mit dem TelefériQo unterwegs!) ...

Gegen 10 Uhr checkten wir aus, stellten unser Zeug in die Abstellkammer und ließen uns vom Uber zum Museo Nacional fahren, das ab 10 Uhr offen haben sollte. Der Taxifahrer wünschte uns beim Aussteigen "good luck", und das war schon ein schlechtes Omen, denn wir standen vor verschlossenem Tor.

Das ging auch einer Engländerin so, mit der wir ins Gespräch kamen und die uns dann schließlich - wir planten um und wollten wieder in die Altstadt fahren - zur U-Bahn-Station am Parque Ejido liefen. Die U-Bahn von Quito ist erst 2022 in Betrieb genommen worden, und dementsprechend modern und gepflegt sah das Ding aus ...

Wir kauften am Schalter für jeweils 45 US-Cent zwei Fahrkarten, die als Bon mit QR-Code ausgegeben werden, liefen durch das Drehkreuz und hinunter zur U-Bahn. Die Bahn kam zügig, während Caroline - so hieß die Engländerin - und wir uns eifrig unterhielten. Wir fuhren zwei Stationen und kamen an der Station San Francisco an. Dort trennten wir uns wieder, meine Ma und ich schauten uns im nun wieder einsetzenden Nieselregen den Convento San Francisco von außen an, bis wir dann - auch im Nieselregen waren sehr viele Menschen unterwegs - wieder Reißaus nahmen und zum Theaterplatz fuhren.

Die dortige heladería war aber mit ihrem Softeis nicht nach unserem Geschmack, und die Brauereikneipe hatte irgendwie doch erst ab 13 Uhr offen, während wir um kurz nach 12 Uhr schon mit den Hufen scharrend davor standen ... Also setzten wir uns auf dem Theaterplatz auf solche Steinkugeln, ich hielt das nicht lange aus (ich stellte mich dann hin), aber meine Ma saß gut und um 13 Uhr liefen wir dann doch in die Brauereikneipe ein ...

Mit einem Wort: wunderbar! Die Barkeeper waren sehr freundlich und sprachen auch sehr gut Englisch, das Bier war lecker (ich hatte meiner Ma ein Chili-Passionsfrucht-Bier bestellt, das wurde in der zweiten Runde durch einen leckeren ecuadorianischen Cabernet Sauvignon ersetzt, während ich mich durch Stout, Porter und Pale Ale sof... trank) und das Essen war ebenfalls großartig - meine Ma hatte nur Appetit auf einen Käsekuchen mit Feigen, das war lecker, während ich - mit dann doch ein wenig Unterstützung meiner Ma - durch eine Fleischplatte aus Rindersteak, Hühnchen, Wurst und morcilla, also Blutwurst, mampfte - sehr, sehr lecker ...

(Achso, und der Verfasser der Speisekarte verdient einen Orden, ich habe nicht alles verstanden, aber das war so witzig geschrieben - ja, die Speisekarte war witzig geschrieben -, dass ich mehrfach laut lachte und die Bonmots meiner Ma übersetzte.)

Jo, und dann liefen wir gegen 15.30 Uhr aus dem Ding heraus und die paar Meter hoch zu unserem Hotel. Dort holten wir die Koffer und liefen ein paar Schritte die Straße hoch, denn sonntags ist hier eine erweiterte Fußgängerzone, und unsere Straße lag schon in der Fußgängerzone. Der Fahrer aber kam und kam nicht, was nicht so richtig ein Wunder war, denn ich hätte nicht gewusst, wo er die Avenida Guayaquil hätte überqueren können ...

Plötzlich winkte ein Mann - von ebendieser Avenida herkommend - mir zu, ich fragte, ob er Angel sei, denn unser Fahrer hieß so, er bejahte, und dann holte ich meine Ma und die Hausherrin, die oben mit ihr gewartet hatte, auf dass wir zu Fuß bis zum Uber laufen - sowas habe ich auch noch nicht erlebt.

Angel sprach fast nur Spanisch, aber mit vier Bier intus sprach ich dann auch deutlich flüssiger Spanisch als nüchtern, und so unterhielten wir uns fast die ganze Dreiviertelstunde der Fahrt zum Flughafen. Ein dickes Trinkgeld folgte, vor allem für die Abholung zu Fuß, aber auch für die gute Zeit, dann gingen wir in den Flughafen.

Am Baggage Drop-off war nichts los, wir konnten unser Gepäck sofort abgeben, an der Bordkartenkontrolle und der Sicherheitskontrolle war auch nichts, und so waren wir keine Viertelstunde nach Ankunft am Flughafen schon am Gate ...

Unser Gate verschob sich aber von A6 zu A5 zu A4, und irgendwann kam ein Mann und - so verstand ich ihn - bat uns darum, doch schon zum Gate A4 zu gehen. Ich ging erst einmal auf die Toilette, aber plötzlich rief meine Ma in die Toilette hinein, ich solle mich beeilen ... Hintergrund war, dass die die Gates A5 bis A7 von Inlandsabflügen auf Auslandsabflüge umstellen wollten, aber dazu musste eben der Bereich erstmal geräumt sein, und das hatte ich unabsichtlich verhindert ... Ich packte eilig meine Sachen zusammen und quetschte mich - um Entschuldigung bittend - durch den gerade noch offenen Durchgang ... Jo, passiert halt mal ...

Wir boardeten sehr entspannt, kamen vorfristig weg und landeten dementsprechend auch vorfristig in Manta. Unser Gepäck kam auch schnell, aber ich musste noch Geld holen, weil unser Hotel - als gefühlt einzige Institution in Ecuador - nur Bargeld nimmt (nein, die Besitzerin ist keine Deutsche, sondern Kanadierin ...). Der Automat am Flughafen wollte mir kein Geld ausspucken, aber unser Fahrer meinte, es sei kein Problem, unterwegs Geldautomaten zu finden ...

Jo, das stimmt schon, aber außer der Banco Guayaquil, die hiermit ausdrücklich gelobt wird, klappte das so gar nicht (obwohl horrende Gebühren aufgerufen wurden), aber irgendwann machte auch die Banco Guayaquil dicht, weil meine Hausbank offenbar ein Limit gesetzt hatte ...

Es ging nun - mit 500 Dollar in der Tasche - durch die Nacht über Straßen, die meiner Ma heute Nacht den Schlaf rauben könnten, denn obwohl unser Fahrer wunderbar fuhr und wusste, wo die Schlaglöcher waren, wussten wir das eben nicht - und einmal dachte ich, er wird zum Falschfahrer, aber auch da fuhr er richtig ...

Wir kamen hier in der Unterkunft an, trafen die sehr freundliche Besitzerin und sind jetzt auf dem Weg in getrennte Betten, denn ich hatte tatsächlich zwei Schlafzimmer gebucht. Mal gucken, wie das mit dem Meer und dem Essen und dem Wäschewaschen morgen und in den nächsten Tagen funktioniert - ich werde jedenfalls berichten ...

Fotos habe ich heute auch ein paar:

Moderne U-Bahn-Station in Quito

Convento San Francisco


Fleischteller im Andes Brew Pub

Sonntag, 5. Mai 2024

Die Vollendung einer Straftat verhindert

... haben wir heute, wobei, eigentlich war die Straftat möglicherweise schon vollendet ... Wir saßen ganz gemütlich - meine Mutter wollte ein Sánduche probieren, ein typisch ecuadorianisches Sandwich, und das hatte sie gestern ja in unserer Service-naja-Kneipe gesehen - in unserer Kneipe, als uns ein Mann auf Englisch ansprach, wie spät es sei ...

Ich bin fast ein bisschen stolz auf mich, dass quasi sofort meine Alarmglocken ansprangen und ich meiner Ma sagte, sie solle auf ihre Tasche aufpassen, denn der Kumpan von dem Typen hatte sich schon hinter ihren Stuhl geschlichen. So weit, so schlecht, die Typen schienen unverrichteter Dinge abzuziehen und die Gaststätte zu verlassen, als der Typ zu einem anderen Tisch ging, von dem gerade eine Frau aufgestanden war, um zur Toilette zu gehen ...

Der Typ quatschte an die andere Frau am Tisch heran und nahm mitten in unserem Sichtfeld die Kamera der anderen Frau an sich und stopfte sie unter seine Jackentasche. Als er sich umdrehte und sah, dass wir aufgestanden waren und auf ihn zeigten, war er noch so dreist, den Finger auf die Lippen zu legen, womöglich als Versuch, das als "Scherz" auszulegen ... Er sah aber schnell, dass er damit nicht durch kam, drehte sich wieder um und legte die Kamera wieder auf den Tisch.

Leider wusste ich nicht mehr, was "Dieb" auf Spanisch heißt, und bis ich dahinter kam, dass ich einfach nur in irgendeiner Sprache den Laden hätte zusammenbrüllen müssen, um ihn aufzuhalten, war die Zwei-Mann-Bande schon wieder weg ... Andererseits kam mir erst anschließend die Idee, dass so jemand ja durchaus ein Messer dabei haben und sich so "wehren" könnten. Hinterher jedenfalls kam noch Security und befragte uns, aber das half halt nichts mehr ...

Das Allerbeste war, dass die beiden Gringas (ich vermute, das waren US-Amerikanerinnen) ganz offenbar gar nicht gemerkt hatten, dass wir ihnen die Kamera gerettet hatten, denn obwohl sie sich dann nach dem allgemeinen Aufruhr neben uns setzten, kam da kein Wort des Dankes, und ich bin mir recht sicher, dass gerade Amis das gemacht hätten, wenn sie unsere gute Tat mitbekommen hätte ...

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Es ist ein bisschen schade, dass ich mich dieser unschönen Geschichte aufmache heute, denn es war ein ganz wunderbarer Tag in diesem ganz wunderbaren Urlaub in Ecuador. Wir waren auch heute wieder gegen 1 Uhr wach, zwangen uns aber, noch ein bisschen zu schlafen, und so standen wir dann gegen halb sieben auf. Das Frühstück war wieder lecker, diesmal aßen wir beide Rührei, und dann ließen wir uns trotz des einigermaßen unklaren Wetters zum TelefériQo, also zur Seilbahn hoch in die Hausberge von Quito, bringen ...

Das Uber an sich war recht günstig, nur mussten wir die "Parkgebühren" für unseren Uber bezahlen, das war dann am Ende der doppelte Preis, aber immer noch günstiger als die Rückfahrt, für die ich kein Uber buchen konnte, weil es an der Talstation kein freies WLAN gab. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau, denn am Ende zahlten wir für zwei Taxifahrten zu je 20, 25 Minuten insgesamt 12 Dollar ...

Die Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn kostet für adultos 9 Dollar, für personas de tercera edad 6,50 Dollar, sodass wir für 15,50 Dollar hoch und runter kamen ...

Mit uns in der Gondel saßen drei Chinesinnen, aber eine Unterhaltung war nicht möglich, weil die kein Englisch sprachen und mein (nahezu, höhö) perfektes Chinesisch leider auch nicht verstanden - Saftladen!

Die Bergstation liegt auf etwa 3.950 Metern Höhe, und meiner Ma ging es ebenso gut wie mir. Ich hatte ja vor Quito mit seinen 2.850 Metern ein wenig Sorgen hinsichtlich meiner Mutter gehabt, aber die fühlt sich hier unten im Tal pudelwohl, und da oben in der Höhe auch, auch wenn sie nicht den Spaziergang ein bisschen in den Berg hinein mitmachen wollte.

Also setzte ich sie - unter Bewachung zweier ..., naja, Straßenhunde waren nicht, eher Berghunde - am Café an der Bergstation aus und lief - in völlig geeignetem Slipper-Schuhwerk - zunächst zum Aussichtspunkt "auf die Vulkane". Nun, es war heute Morgen etwas neblig, sodass man die Vulkane nicht sah (und auch die Aussicht auf Quito war nur bis zur halben Höhe der Seilbahn wirklich gut gewesen, danach wurde es auch da wolkig, und am Ende fuhren wir über den Wolken - herrlich!).

Ich spazierte hinter zwei deutschsprachigen Familien, die ihre armen kleinen Kinder da hochscheuchten, hinauf bis zu den wahrscheinlich höchstgelegenen Schaukeln der Welt auf - handygemessenen - 4.017 Metern Höhe und danach noch ein kurzes Stück weiter auf eine Aussichtsplattform auf 4.024 Metern.

Von da stieg ich ein kleines bisschen ab zu einem Rastplatz mit zwei Lamas, fotografierte noch ein bisschen und trottete dann zurück zu meiner Ma - natürlich alles im kurzärmligen Hemd (es war wirklich recht mild da oben) und - blöderweise - uneincremt, weil ich vor dem Frühstück das Eincremen auf nach dem Frühstück verschoben und es nach dem Frühstück vergessen hatte ...

Es ist aber alles halb so schlimm, weil es wirklich bewölkt war und die Sonne nicht soooo durchkam (und es war Morgen), alles bestens. Trotzdem fuhren wir recht bald wieder hinunter zur Talstation (diesmal in unserer Privatkabine) - und jetzt bekam meine Mutter Höhenangst, weil sie freie Sicht auf Quito im Tal hatte und keine Chinesinnen ihr die Sicht versperrten ...

Dass ich in der Gondel mal vorwärts, mal rückwärts saß, um Fotos zu machen, beruhigte sie auch nicht wirklich, aber am Ende kamen wir gut unten an. Alle Versuche, ein WLAN zu finden, scheiterten, also liefen wir in Richtung der Taxifahrer-Mafia, die dann für einen Dollar über dem ausgeschriebenen Preis uns in die Stadt, zum Parque Ejido, kutschieren sollte ...

Unterwegs fuhren wir plötzlich von der Schnellstraße ab, und ich realisierte erst in dem Moment so richtig, dass diesmal ja kein Uber unsere Fahrt mittrackte, aber der Fahrer wollte uns wirklich nicht hinterrücks meucheln, sondern nur eine Abkürzung fahren - sehr schnell jedenfalls kamen wir am gewünschten Ziel an, ich musste mich zwingen, beim Aussteigen zu zahlen (das ist beim Uber ja nicht nötig), und so liefen wir am Hilton vorbei in Richtung eines Künstlermarkts, als wir einen Supermarkt sahen ...

Die Preisgestaltung für die Sonnencremes hier in Ecuador im Allgemeinen und in dem Ding im Besonderen war irgendwie komisch, die Sonnencremes sind sehr, sehr teuer, am Ende kauften wir 20 Milliliter Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 70 (!!!) - 100 hätte es auch gegeben!!! - für, so glaubten wir, sieben Dollar ein ... Beim Bezahlen stellte sich heraus, dass da irgendwie 20 % Rabatt drauf waren, sodass wir nur fünf Dollar zahlte - und damit hatte sich die Einkaufsaktion auch schon wieder gelohnt, denn zurück zum Hotel und wieder zum Markt hätte mit dem Uber auch ungefähr so viel gekostet ...

In dem Künstlermarkt (die Künstler sitzen jedenfalls teilweise auch in China, glaube ich ...) kauften wir ein paar Souvenirs ein, waren aber sehr angetan, dass hier nicht wie manchen Basaren eine ganze Traube von Verkäufern hinter dir her rennt, sondern dass allenfalls recht vorsichtig auf das Angebot und die gute Qualität hingewiesen wurde ...

Danach ging es durch das Viertel Mariscal, das nachts wohl nicht wirklich sicher ist und heute kurz vor 12 Uhr auch nicht so ganz megatollrichtig einladend erschien, weil wir praktisch schon in der Nähe der deutschen Kneipe waren. An der Plaza Foch entschieden wir uns um und fuhren dann doch zu unserer Kneipe von gestern - bzw.: Wir wollten fahren. Reihenweise lehnten uns die Fahrer ab, und als sich endlich einer unserer erbarmte, sahen wir in der Nähe der Plaza Grande, dass die Verkehrssituation auch am Samstag katastrophal ist und deswegen keiner uns fahren wollte, gerade für 1,93 Dollar oder so ...

Nach endlicher Zeit kamen wir an, aßen recht lecker zu Mittag, die Service-Situation ist immer noch grenzwertig, aber sei's drum, sie erkannten uns jedenfalls wieder, und nach der Diebstahlverhinderungsaktion wollten wir mit dem Uber zum Hotel fahren.

Zu Fuß wären wir schneller (aber berghoch deutlich verschwitzter) gewesen, weil wir 20 Minuten auf einen Fahrer warteten und auch da immer wieder mal nach schon erfolgter Zusage doch wieder storniert wurden - am Ende kamen wir aber gut im Hotel an, machen jetzt wirklich Siesta und lassen uns gleich um 18 Uhr zu einem Restaurant mit angeblich recht schönem Ausblick auf Quito fahren, das uns unser Hausherr empfohlen hat ...

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Freunde der Sonne, war das genial da oben!

Das Uber brachte uns ein paar Höhenmeter den Berg auf der anderen Seite der Avenida Guayaquil hinauf, und schon in der Anfahrt hatten wir großartige Ausblicke.

Wir wussten nicht, auf welchen Namen reserviert worden war, aber irgendwie fanden die uns, wir fuhren mit dem Außenfahrstuhl hoch und bekamen gefühlt den besten Platz des Restaurants zugewiesen (ja, wir waren sehr früh für ecuadorianische Verhältnisse ...), mit Panaromablick auf Panecillo und Stadt ...

Wir waren auch deswegen so früh, damit wir das Panorama sowohl bei Tag als auch bei Nacht erleben konnten, und beide Ansichten waren fantastisch.

Ebenfalls großartig war das Essen zu mitteleuropäisch-gehobenen Preisen, nur reute mich das Mittagessen in dem Laden an der Plaza Grande, weil ich jetzt nicht mehr so viel Platz im Magen hatte (Ruhe da hinten!).

Natürlich bestellten wir eine Vorspeise (Pulpo für meine Ma, lecker, und eine ecuadorianische Kartoffelsuppe für mich, sehr üppig und seeehr sättigend), dann ein Hauptgericht (Riesen-Langostinos für meine Ma, Surf & Turf für mich) und latürnich noch eine Nachspeise (Feigen mit Käse für meine Ma und ein Schokoladenkuchen für mich). Dazu wurden nach Portwein als Aperitif und Bier zum Hauptgericht jeweils ein Canelazo, eine Art ecuadorianischer Glühwein mit 40- bis 70-prozentigem Zuckerrohr-Schnaps, verzehrt ...

Jo, das Uber zurück fuhr (jetzt war dort gerammelt voll auf der Straße, auf der bei unserer Ankunft noch gähnende Leere war), wir wurden von unseren Vermietern abgefangen, wir unterhielten uns noch ein wenig, sind jetzt aber auf dem Weg ins Bett ... Heute Nacht sind wir hoffentlich nicht um 1 Uhr ausgeschlafen!

Blick auf Quito aus der Gondelbahn

Wieso denke ich da an Reinhard Mey?

Blick auf die Gondelbahn und die Wolken

Nahaufnahme Gondelbahn

Da hinten sind die Vulkane

Schaukel auf über 4.000 Metern

Höchster Punkt der Reise

Lama-Rastplatz (Lamas rechts)

Nochmal Blick in Richtung Vulkane

Fahrt abwärts in den Nebel

Und noch ein Blick auf Quito

Hauptspeise

Panorama bei Tag (links der Panecillo)

Vorspeise (sorry für die Reihenfolge)

Panecillo bei Nacht

Blick in Richtung unseres Hotels bei Nacht

Canelazo

Samstag, 4. Mai 2024

Nicht veräppeln lassen vom 18. Jahrhundert

... darf man sich an der Mitad del Mundo, der "Mitte der Welt", denn obwohl da eine leuchtend gelbe Linie durch diese Touristenattraktion verläuft, die den Äquator markieren soll, ist der Äquator tatsächlich etwa 240 Meter weiter nördlich. Dass die Geodäten damals im 18. Jahrhundert mit ihren Mitteln dann doch so genau messen konnten, verdient natürlich allen Respekt, dass die ecuadorianische Regierung die Abweichung nicht einmal erläutert, natürlich nicht ...

Aber fangen wir mal am Anfang an: Wir waren gegen 4 Uhr auf, auch weil wir recht zeitig ins Bett gegangen waren. Wir trödelten vor uns hin und so gegen 7.30 Uhr gingen wir zum Frühstück - ich aß leckeres Rührei, meine Ma gekochte Eier, aber die waren nicht hartgekocht, sodass ich beim Abbeißen (meine Ma hatte mir eines ihrer Eier abgegeben) erstmal lecker Eigelb an meine Hand spritzte - ausnahmsweise ging die Sauerei diesmal nicht auf mein Hemd, das wäre heute recht unglücklich gewesen ...

Danach verließen wir unser wunderbares Hotelele und riefen uns ein Uber, das zügig angefahren kam. Sehr zügig ging es eine gute Dreiviertelstunde in Richtung Norden, wobei wir wunderbare Blicke auf die riesige Stadt Quito, aber auch auf die wunderbar grünen Anden hatten. Gegen 8.45 Uhr schmiss uns der Fahrer am Freizeitpark Mitad del Mundo raus, wir wurden von einer Fremdenführerin angesprochen, aber dann dankenswerterweise nach unserer Ablehnung auch schnell in Ruhe gelassen, bis wir merkten, dass das Ding erst um 9 Uhr öffnet.

Die Zeit nutzten wir und liefen erst über die Straße und dann an der Straße entlang bis in ein Wohnviertel, das uns nicht völlig geheuer war, gerade weil da viele Wachhunde auf den Grundstücken unterwegs waren. So richtig beeindrucken ließen wir uns davon aber nicht, denn mit dem GPS auf meinem Handy konnte (und wollte) ich den Äquator exakt bestimmen. Schließlich kamen wir auf dieser kleinen Nebenstraße (die Einheimischen machten den Eindruck, an den Anblick solcher bekloppter Gringos, die den exakten Äquator suchen, gewöhnt zu sein) auf 0° 0' 0" nördlicher/südlicher Breite und damit an den Äquator. Die beiden Wachhunde, die direkt auf dem Äquator lagen, wussten wahrscheinlich gar nicht, was sie da jeden Tag machen, wenn sie von der Nord- auf die Südhalbkugel und andersherum spazieren ... Banausen!

Nun gingen wir zurück zum Freizeitpark, überquerten wieder todesmutig die Straße, zahlten den Eintritt (fünf Dollar für den Erwachsenen, zweieinhalb Dollar für die Seniorin, was im Spanischen als tercera edad, also "drittes Alter" bezeichnet wird ...) und betraten das Touristendorf. (Beim Eintritt fragten sie noch, ob wir unsere Pässe dabei hätten, weil sie uns einen Touristenstempel in den Pass drücken wollten! Wir hatten die Pässe wirklich nicht dabei, aber da hätte ich mich auch mit Händen und Füßen dagegen gewehrt - Touristenstempel, pah!)

Auch hier waren die Menschen sehr, sehr freundlich (wenn auch natürlich geschäftstüchtig), natürlich machten wir Fotos von der vermeintlichen Äquatorlinie, hier waren wir einfach nur Touristen, das ist auch mal schön ... Nach ein bisschen Souvenirbummel (gekauft haben wir nix) nahmen wir einen Frühschoppen mit una cerveza grande, das waren dann 600 Milliliter (dazu wurde Cola und Wasser konsumiert), und damit hatten wir den Vormittag auch schön verbummelt.

Mit dem Uber - das klappte auch hier im Vorort von Quito ganz hervorragend - fuhren wir für 13 Dollar die Dreiviertelstunde hoch und runter zurück nach Quito und ließen uns in der Nähe der Plaza Grande herausschmeißen.

In der Fußgängerzone um die Plaza Grande, den Hauptplatz der Stadt, war die Hölle los - irgendwie ist heute wohl Feiertag gewesen (einige liefen auch mit Luftballons vom día mamá, was ich als Muttertag interpretiere, herum, auch wenn laut Google auch hier der Muttertag erst am zweiten Sonntag im Mai ist), jedenfalls war es gerammelt voll. Um den Präsidentenpalast herum sind Absperrungen, der Präsident hat ja den Ausnahmezustand verlängert und hat offenbar ein bissel Bammel vor dem Volk, nun denn ...

Wir liefen über die wunderschön grüne Plaza Grande, verzichteten (für heute) auf den Eintritt in die Metropolitankathedrale, guckten aus der erhöhten Position aber wieder auf den Platz zurück mitsamt der Unabhängigkeitsstatue und schauten dann, dass wir etwas zum Mittagessen kriegen.

Sagen wir so: Die Google-Bewertung spielte heute nicht die überragende Rolle in der Auswahl des Etablissements, wie sie es normalerweise tut, denn mein Magen mochte die Gewürze hier aus den vergangenen Tagen nicht ganz so gerne.

Wir setzten uns also in das erstbeste Restaurant mit erträglicher Bewertung, bestellten zwei verschiedene Craft-Biere und dann auch etwas zu essen. Meine Ma bekam Hähnchenschlegel mit Wedges, ich hatte hornado, eine Art Schweinebraten, dazu Kartoffelpfannküchlein namens llapingacho und geröstete Maiskörner sowie lecker Avocado und Pico de Gallo ... Ich fand's lecker ...

Nach dem Essen wurde es fast lächerlich komisch: Es war ein halbes Dutzend Bedingungen unterwegs, aber unsere Bedienung ward nicht mehr gesehen, und so wurden wir auch nicht gefragt, ob wir noch etwas bestellen wollten ... Nach sicherlich zwanzig Minuten kam unsere Bedienung wieder, grinste uns auch an, sodass ich dann vorsichtig den Finger hob, dass wir schon noch gerne etwas trinken würden ... Den Cappuccino und den Espresso bekamen wir, dann verließen wir die - sehr schön eingerichtete - Gaststätte und machten noch einen kurzen Spaziergang durch die immer noch gerammelt volle Fußgängerzone ...

Wir machten kurz Rast auf der Plaza Grande, sahen, wie ein Herr zehn Meter von der Polizei entfernt, laut Marihuana feilbot, guckten uns die Menschen an, die hier Eis und Getränke und was weiß ich noch alles verkauften, es war viel Polizei auf dem Platz (nachts sollte man in der Altstadt anscheinend etwas vorsichtig sein, aber auf der Plaza Grande ist anscheinend immer Polizei), es war wieder einmal das pralle Leben - das gefiel uns sehr gut ...

Irgendwie aber, es war jetzt 14 Uhr oder so, waren wir dann doch müde, sodass wir ein Uber bestellten, das seeeeeehr lange brauchte, weil die Anfahrtsstraße verstopft war, sodass wir den Abstand zu uns in Zehn-Meter-Schritten alle 30 Sekunden oder so maßen, die Fahrt kostete jetzt keine zwei Dollar, und ins Hotel fielen wir zur "Siesta" ein ... Die Siesta geht fließend in den Nachtschlaf über - hoffentlich haben wir den Schlafmangel und den Jetlag bald überwunden ...

In Manta werden wir vom Fahrer unseres Hotels abgeholt, der Taxifahrer heißt mit Vornamen "Stalin", das kann ja was werden ...

Achso, und als wir gestern ankamen, begrüßte uns die Seniorchefin des Hauses, die sich dann, als die Juniorchefin angekommen war, mit ihr in vernünftigem - also für mich viel zu schnellem Spanisch - austauschte. Dabei fiel das Wort gringos, das in Lateinamerika ja für nordamerikanische und europäische Ausländer aller Art verwendet wird, wir waren uns nicht sicher, ob sich das in dem Moment auf uns bezog, aber seitdem bezeichnen wir uns selbst mehr oder weniger ironisch als Gringos ...

Insgesamt gefällt uns beiden Ecuador und Quito richtig, richtig gut, und meine Ma ist glücklich, dass sie nicht vom Bus in die Metro und andersherum hechten muss, sondern dass wir ganz gemütlich alles mit dem Uber, das hier wirklich bezahlbar ist (auch wenn es sich natürlich auch läppert), erledigen ...

Fotos gibt es heute auch:

Wirklich auf dem Äquator

Angeblich auf dem Äquator

Im Touristendorf

Fahrt in Richtung Altstadt von Quito

Präsidentenpalast

Unabhängigkeitsdenkmal

Plaza Granda

Hornado

Jesuitenkirche