Meine Länder

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Sonntag, 24. Dezember 2023

Wieder unter den Lebenden

... ist meine Mutter jetzt nach dem wunderbaren Abendessen in Istanbul, nachdem ich sie vom (europäischen) Flughafen mit viermaligem Umsteigen hierher nach Asien gelotst habe, zwölf Stunden unterwegs haben ihren Tribut gefordert, aber mit einem oder zwei (maximal!) leckeren Bieren, einem Raki und viel Fisch ist meine Mutter wieder glücklich zu kriegen. (Das ändert nichts daran, dass meine Ma sich gerade mit Bepanthen die Zähne putzen wollte - zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt, dass sie es gleich am Geschmack gemerkt hat ...)

Wir waren heute Morgen recht früh wach in Warschau, unser Zimmer war und blieb wunderbar, aber wir wollten ja noch ein bisschen was von der polnischen Hauptstadt sehen. Um kurz nach acht Uhr waren wir fertig und gingen die paar Schritte in Richtung der Altstadt. Ein unglaublicher kitschig-bunter Weihnachtsbaum stand neben der Sigismundsäule, so kitschig, dass die Krankenwagenbesatzung, die ihn fotografieren wollte, mit Blaulicht angerückt kam.

So früh am Morgen war noch kaum etwas los, als wir über den Rynek, den Marktplatz der während des Warschauer Aufstandes so ziemlich völlig zerstörten und danach wiederaufgebauten Warschauer Altstadt, spazierten. Doch, Warschau hat uns richtig gut gefallen, das muss man sagen.

Nach einer guten Stunde hatten wir aber die meisten Sträßchen der Altstadt durchschritten, tranken noch einen Kaffee in einer amerikanischen Kette (ich aß noch ein Baguette zum Frühstück), dann fuhren wir nach dem Check-out - es war ein bisschen Gerenne, weil die Altstadt Fußgängerzone ist und das Uber viel zu schnell kam ... - zum Flughafen.

Die Sicherheitskontrolle war ziemlich problemlos, die elektronische Ausreise wäre es auch gewesen, wenn wir nicht zum ersten Mal in Europa zur Abgabe von Fingerabdrücken auf dem Scanner aufgefordert worden wären, aber das überstanden wir auch, und dann waren wir - wie immer, toi, toi, toi - viel zu früh am Gate.

Unser Flieger kam aus Stockholm und war eigentlich pünktlich, aber LOT schaffte es trotzdem, eine mehr als einstündige Verspätung zu produzieren und den Grund nicht vernünftig zu kommunizieren, da gibt es Verbesserungspotenzial, und am Ende mussten wir noch durch die Enteisung, sodass wir mit einer guten Stunde Verspätung starteten.

Mein Nebenmann wollte, dass ich mich ans Fenster setzte, das machte ich dann halt, ich fotografierte noch den Sonnenuntergang, und mit (nur) einer halben Stunde Verspätung kamen wir in Istanbul an. Die Einreise funktionierte einigermaßen schnell (als wir mal da angekommen waren, der Flughafen ist halt wirklich riesig), unser Gepäck (wir hatten unsere Handgepäckköfferchen am Gate aufgegeben) war auch schon da, doch dann begann die Odyssee. (Achso, Moment, wer in die Türkei kommt und Geld abheben will, sollte zur Halkbank gehen, die verlangen keine Gebühren - im Gegensatz zu manchen anderen, die zehn Euro [!!!] Gebühren haben wollen ...)

Die Direktbusse zum Taksim bzw. nach Kadiköy waren arg voll bzw. fuhren arg spät, sodass wir dann doch zur Metro stiefelten, die erste Metro gerade verpassten, dann aber wenigstens einen Sitzplatz bekamen und schließlich in Kağıthane ankamen. Dort mussten wir für ein, zwei Stationen umsteigen, weil die M11 noch nicht ganz zu ihrem Endziel gelangt - also stiegen wir in Mecidiyeköy wieder um, diesmal in die Metro in Richtung Taksim.

Wir stiegen aber erst in Şişhane aus, fuhren mit dem Aufzug auf die Straßenebene und kamen direkt am Eingang zum Tünel, also der zweitältesten U-Bahn der Welt raus. Mit der Tünelbahn fuhren wir runter nach Karaköy und wackelten zur Fährstation; wir hatten die 21-Uhr-Fähre nach Kadiköy gerade verpasst, also kaufte ich uns eine Portion Maronen, ließ mich dabei bescheißen (lecker waren sie trotzdem) und dann nahmen wir die 21.30-Uhr-Fähre nach Kadiköy.

Freunde, das ist soooooooooo toll, in Istanbul Fähre zu fahren, soooooooo toll! Die ganze Uferpromenade am nördlichen Ufer des Goldenen Horns ist gefühlt komplett neu, mit Hotels - unglaublich! Das Lichtermeer, während du von Europa nach Asien fährst, ist grandios, und die Fähre fährt inzwischen auch gefühlt schneller, denn schon nach 15 Minuten (früher waren 20 üblich) waren wir in Asien.

Wir liefen in Richtung unseres Hotels (meine Ma hatte so Hunger und/oder die Schnauze voll, dass sie auch über rote Ampeln lief, wenn der Verkehr ruhte), checkten kurz ein und liefen dann in Richtung Hamsi.

Der Hamsi und meine Ma werden keine Freunde mehr, denn wir standen zwar vor dem Hamsi, aber ein cleverer Kellner vom angrenzenden Lokal fing uns ab (mit Handschlag) und lotste uns zu seinem Lokal. (Morgen gehen wir aber wirklich zum Hamsi, denn in dem Lokal gab es nur Flaschenbier. Andererseits:) Das Essen dort war ganz hervorragend, wir aßen erst Sardellen und - auf Empfehlung der schon angetrunkenen und sehr sympathischen Fenerbahçe-Fans neben uns - Meeräschen, davon waren wir nicht so richtig satt, sodass wir noch Garnelen und Oktopus nachbestellten. Alles wunderbar, auch der Raki, den wir uns noch gönnten, und am Ende kurz vor dem Herauskehren bezahlten.

Jetzt ist es hier 1 Uhr, meine Ma ist schon im Bett, ich gehe auch gleich - das war ein anstrengender, aber am Ende wunderschöner Heiligabend! Morgen schlafen wir ein kleines bisschen aus und gucken dann mal, was wir so anstellen, aber morgen Abend geht es wirklich zum Hamsi!

Fotos:

Warschau!

Kitsch as Kitsch can

Rynek in Warschau

Warschau-Altstadt

Hottemax

Galata-Brücke

Galata-Turm

Erste Brücke und Mädchenturm

Fische ...

... und Meeresfrüchte


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