Meine Länder

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Montag, 25. Dezember 2023

"Er knallt's auf den Tisch und zeigt seine Liebe."

Nun, unser Ober beim Hamsi (den wir heute Abend tatsächlich aufsuchten), war mit dem Wort "Stoffel" noch freundlich beschrieben, aber wahrscheinlich lag das (mit) daran, dass er wirklich nicht gut Englisch sprach. Sein Kollege, der dann - für den Nachtisch - an den Tisch beordert wurde, war dann deutlich unstoffeliger und half meiner Mutter sogar in den Mantel (bevor ich das tun konnte, latürnich!) ... Lecker war's beim Hamsi trotzdem wie immer sehr, (zu) viel gefuttert haben wir, einzig die Tatsache, dass wir doch (nur) die 20-cl-Raki-Flasche genommen haben, wird zu unseren Gunsten zu werten sein, aber das viele gute Essen hatten wir uns nach dem heutigen Fährefahrentag (und der gestrigen anstrengenden Anreise) wirklich (also wirklich!) verdient ...

Mutter und Sohn waren trotz des späten Zubettgehens sehr früh wach, denn es wurde früh hell ... Um 7.30 Uhr stand Frau Mutter auf (da war es erst 5.30 Uhr in Deutschland!), und auch Herr Sohn folgte anschließend ins Bad. Das Frühstück im vierten Stock (nächstes Mal buche ich ein Hotel mit Aufzug, sorry, Mutter!) war ziemlich lecker, der Ausblick auf den Bosporus war ebenfalls gut, und so brachen wir frisch gestärkt auf ...

Wir fuhren mit der Fähre nach Karaköy, gingen dort von Bord und fuhren mit der Straßenbahn - bei strahlendem Sonnenschein, und in der Sonne war es regelrecht warm - hoch nach Sultanahmet. Wir setzten uns im Park zwischen Hagia Sophia und Blauer Mosche auf eine Bank, beguckten Leute und ließen Allah einen guten Mann sein. Die Schlange zur Hagia Sophia war lang (obwohl man ja gar keinen Eintritt mehr zahlen muss, seit die wieder zur Moschee umgewandelt wurde), aber wir wollten eh nicht rein, sondern nahmen einen Frühschoppen in unserer Stammfrühschoppenkneipe ... Die Ober kannten uns nicht wieder, und wir tranken (wirklich!) nur Fanta mit Cola gemischt (und ich dazu einen Ayran), bis wir - nun wieder hydriert - aufbrachen und mit der Straßenbahn zurück nach Karaköy fuhren.

Ein kurzer Spaziergang folgte, dann entschieden wir uns aber, nach Üsküdar - also über den Bosporus - zu fahren - ich holte mir so etwas wie (leichten) Sonnenbrand auf der Fähre ... In Üsküdar blieben wir sitzen und fuhren zurück nach Karaköy und nun das Goldene Horn bis zur Endhaltestelle Eyüp. Auch dort blieben wir - jetzt mit ein bisschen schlechtem Gewissen; wir waren gerade am Aussteigen, weil der Motor ausgeschaltet war, als uns die einsteigenden Menschenmassen wieder entgegenkamen - sitzen und fuhren wieder das Goldene Horn hinunter bis nach Karaköy.

Dort stiegen wir in die Fähre nach Kadiköy (auf der asiatischen Seite, wo wir wohnen) um und landeten schließlich ohne größere Verzögerung beim Hamsi. Es gab einen Kreta-Dip (sehr lecker), gesottene Garnelen (sehr lecker) und Makrele (sehr lecker) als Vorspeise (so jedenfalls der Plan, das Ganze kam dann nach Lust und Laune der Küche) und Seebrasse bzw. einen Mixed Grill (Fleisch) als Hauptgericht ... Mir schmeckte selbst das Lamm, also alles bestens.

Künefe, unser Wunschnachtisch, war alle, dafür gab es zwei andere Nachtische auf Mandel- bzw. Nussbasis, auch die waren sehr gut, das Bier dazu wurde schlussendlich durch Raki ersetzt, am Ende gab es einen Obstteller (mit sauren Kiwi!) aufs Haus, und jetzt sind wir - schon - ins Zimmer gewackelt und bettfertig ...

Das war ein wunderbarer, für Istanbul-Verhältnisse fast faul zu nennender Tag; dass mich die Fluggesellschaften mit ihren Reifen, durch die man für einen einfachen Check-in zunehmend hüpfen muss, zunehmend nerven, erwähne ich an dieser Stelle noch einmal, aber ich denke, wir kommen morgen gut nach Stuttgart zurück ...

Istanbul war kurz, aber intensiv (und sehr schön) und die Androhung der Wiederkehr ist sowieso obligatorisch ...

Fotos, dann Bett:

Die Vögel (in Kadiköy)

So ganz kann man der Weihnachtssymbolik nicht entkommen ...

Topkapı-Palast

Galata-Brücke

Blaue Moschee

Hagia Sophia

Fernsehturm über Üsküdar

Blick auf den Bosporus

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