Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Samstag, 9. Dezember 2023

Die Elbfähre war das Ziel

... der heutigen Reise, oder - in diesem Moment, da ich das (vor)schreibe - ist sie es sogar noch. Im Augenblick sitze ich im ICE von Leipzig nach Dresden, und auch dieser ICE ist - ebenso wie der IC von Halle nach Leipzig, mit dem ich ankam - ziemlich leer. Mal sehen, wie lange das so bleibt im Tagesverlauf ...

Die Fahrt heute führt mich also von Halle über Leipzig, Dresden und Bad Schandau nach Schöna an der Elbe; dort setze ich - so ist es jedenfalls der Plan, siehe aber unten ... - mit der Fähre, die Teil des öffentlichen Nahverkehrs ist, sodass das Deutschlandticket gilt, hinüber nach Hřensko in Tschechien. Die Fähre fährt anscheinend "nach Bedarf" und nicht so wirklich nach Fahrplan, sodass ich gespannt bin, ob die ein bisschen grimmig gucken, wenn ich da heute rüberfahre und ein paar Minuten später wieder nach Deutschland zurückkehre. Der Rückweg soll dann der umgekehrte Hinweg sein, mit den gleichen Umsteigebahnhöfen und Zuggattungen.

Gestern kam ich - trotz Lokführerstreik - langwierig, aber problemlos nach Halle. Der direkte (DB-)IC, mit dem ich normalerweise fahre, fiel aus, auch die ICs vorher und nachher, aber ich kam mit anderen Eisenbahnunternehmen, nämlich erixx (von Hannover nach Goslar) und Abellio (von Goslar nach Halberstadt und von dort nach Halle), in - jedenfalls ab Hildesheim - ebenfalls recht leeren Regionalzügen nach Halle.

Dort quatschten wir noch ein bisschen, ehe es ins Bett ging - heute Morgen schlich ich in aller Frühe aus der Wohnung, um rechtzeitig um 7.26 Uhr zu meiner Straßenbahn zum Hallenser Hauptbahnhof zu kommen.

--

Den Anschluss in Dresden erwischte ich, nicht nur, aber auch aus dem Grund, dass die S-Bahn verspätet war. Kaum waren wir losgefahren, blieben wir schon wieder stehen wegen eines "kleinen technischen Problems", und das wurde nicht wirklich besser. Am Ende war der Anschlusszug in Bad Schandau schon zehn Minuten vor unserer Ankunft abgefahren, also wurde Plan B in Gang gesetzt: mit der Fähre übersetzen nach Bad Schandau, dann mit dem Bus zur Grenze in Schmilka und von dort zu Fuß weiter zur Fährhaltestelle in Hřensko. Gesagt, versucht zu tun, doch ich sah die Fähre nur noch ablegen - das ist zwar die Bahnhofsfähre und man könnte meinen, dass die Bahnhofsfähre auf die Züge wartet, aber da würde man falsch meinen ... Plan C war nun, vom Bahnhof mit dem Bus, in den ich in Bad Schandau sowieso einsteigen wollte, in Richtung Grenze zu fahren.

Auf die Idee war aber ein ganzer Haufen von anderen Zuginsassen auch gekommen, sodass der Bus gerammelt voll war. Ich bekam aber noch einen Sitzplatz, von daher war das erträglich. Ich dachte, dass die meisten in Bad Schandau aussteigen oder zumindest dann in Ostrau (schönes Örtchen übrigens!), aber der Bus blieb voll ... Irgendwann dämmerte es mir (und das stimmte dann auch so), dass die Leute alle nach Hřensko wollten, um dort einzukaufen, und die hatten halt jetzt genauso umgeplant wie ich ...

In Schmilka stiegen wir an der Haltestelle Grenzübergang aus, und die Prozession nach Tschechien nahm ihren Lauf. Am Grenzübergang kontrolliert natürlich keiner mehr (auch wenn Schilder für Polizeikontrollen vorbereitet sind ...), die Grenzsteine, zu deren Besuch ich heute unerwartet kam, wurden natürlich fotografiert, und nach einem halbstündigen Spaziergang kam ich in Hřensko an.

Ich machte ein paar Fotos von dem hübsch zwischen Elbe und Elbsandsteingebirge gelegenen Örtchen und begab mich dann, weil ich dem "Fährt nach Bedarf"-Fahrplan nicht so recht traute, schon auf die Fähre. Der (deutsche) Kapitän wusste mit der Bahncard 100 etwas anzufangen, die Fahrt auf der internationalen Fähre von Tschechien nach Deutschland war recht unspektakulär, aber spektakulär war der Anschiss, den die Jungs kriegten, die drüben in Deutschland warteten und die ganze Zeit die Fähre herbeipfeifen wollten - fand der Kapitän nicht einmal semi-lustig ...

Der Zug nach Bad Schandau kam verspätet, sodass ich in Bad Schandau ein bisschen rannte - das wäre aber nicht notwendig gewesen, denn der wartete auch auf die Trödler aus unserem Zug.

Mein ICE ab Dresden hatte größere Verspätung, weil der - aus Saarbrücken kommend - aus der vorherigen Fahrt Verspätung aufgeladen hatte. Ich machte jetzt etwas ganz Lustiges, fuhr nach Dresden-Neustadt und stieg dort - fast verbotenerweise - in den ICE nach Dresden Hbf ein, aus dem dort "mein" ICE werden würde. Am Hauptbahnhof stieg ich aber pro forma aus und wieder ein, und jetzt sollte ich so gegen 17 Uhr (und damit noch einigermaßen pünktlich) in Halle sein ...

Tschechien ist das 39. Land insgesamt und das letzte der neun Nachbarländer Deutschlands, das ich dieses Jahr besucht habe. Es kommen noch die Türkei (an Weihnachten) sowie Nordmazedonien und Kosovo (Silvester) dazu, und dann wird der Länderrekord am Endes dieses Jahres bei 42 Ländern im Kalenderjahr stehen. Der bisherige Rekord lag bei 29 Ländern im Jahr 2018, fast 50 Prozent Steigerung - das meinte ich im Jahresverlauf mit dem "Pulverisieren" ...

--

Am Dienstag überkam mich - mal wieder - der dringende Wunsch, eine Staatsgrenze zu überschreiten (auch für den Fall, dass das mit Tschechien aus irgendwelchen Gründen doch nicht klappt ...), also fuhr ich mit dem Bus über die Dörfer (öhm, sorry, Ortsteile von Bonndorf und Stühlingen) nach Weizen, marschierte - im Schnee! - über den Wiizemersteg, verbrachte auch diesmal geschätzte 79 Sekunden auf Schweizer Seite und marschierte dann wieder zurück zur Haltestelle. Fast hätte ich dem Bus versehentlich abgewunken, weil das so ein Kleinbus war (und normalerweise fährt da auch um die Zeit noch was Größeres) und ich den im Dunkeln nicht als ÖPNV identifiziert hatte - dankenswerterweise fragte der Fahrer nach, ob ich nach Bonndorf wolle, und dann schaltete selbst ich ...

Und am Mittwoch Abend schließlich fuhr ich - in Vorbereitung auf den Tschechien-Ausflug heute, aber vor allem für ein vorweihnachtliches betriebliches Ereignis ... - nach Hannover. Dieser direkte ICE von Freiburg aus ist halt schon schick, auch wenn wir - wieder einmal - vor Hannover in der Baustelle standen und ich statt um kurz vor 1 Uhr erst gegen 1.45 Uhr in Hannover ankam. Mein Uber-Fahrer war alles andere als gesprächig, aber er fuhr mich - durchaus auch mal mit 75 km/h am Neuen Rathaus vorbeirauschend - sicher nach Hause, sodass ich ins Bett fallen konnte ...

--

Überraschenderweise hat das mit der Rückerstattung unseres Fluges vom Hahn nach Sofia und zurück ziemlich problemlos geklappt. Die Fluggesellschaft werde ich dafür nicht loben, aber das Online-Reisebüro schon: Das ist allerdings auch nicht die erste gute Erfahrung, die ich mit Kiwi gemacht habe (und das alles, obwohl ich nicht für teuer Geld den Stornierungsschutz mitgebucht hatte, man könnte glatt auf die Idee kommen, die wollen mit sowas Geld machen ...).

Fotos von heute:

Blick auf die Bastei aus dem Zug

Über die Elbe mit dem Bus

Grenzübergang mit Prozessionsteilnehmern

Grenzsteine!

Hoheitszeichen

Blick auf Hřensko mit Fähre

Hochwassermarken

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen