Meine Länder

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Samstag, 30. Dezember 2023

Bahn pünktlich, Flieger nicht (und woanders)

So in etwa lässt sich der heutige Reisetag zusammenfassen, denn die Bahn war auf der Fahrt von Neustadt nach Kaiserslautern heute gefühlt komplett pünktlich, und die paar Minuten Verspätung in Kaiserslautern fielen nicht ins Gewicht, weil ich meinen Bus zu Jessi und Christian bequem erreichte.
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Ich war gestern Abend einigermaßen früh im Bett und schlief recht gut, trödelte am freien Tag noch ein bisschen herum und erreichte den gewünschten 9.40-Uhr-Bus nach Neustadt ohne Problem. Der Fahrer band mir noch ein Gespräch über mein Reiseziel ans Bein und wollte wissen, wieso Kaiserslautern im Krieg so zerstört worden sei ("Eisenwerke und Pfaff" lautet die korrekte Antwort), und wenn ich erwartet hatte, dass der Bus fast leer sei, hatte ich mich gehörig geschnitten, denn der Bus war zwar nicht gerammelt, aber doch gut gefüllt ...

Der Zug nach Neustadt war auch nicht überfüllt, aber als ich in Freiburg ankam und dort auf den Zug wartete, während sich der Bahnsteig immer weiter füllte, dachte ich, ich wäre im falschen Film: Am Ende bekam ich zwar problemlos einen Platz, wie immer am Ende des Zuges, aber meinen üblichen (unbesetzten) Tischplatz konnte ich nicht erstreiten - das war aber auch nicht schlimm, denn ich wollte nach eineinhalb Stunden in Mannheim schon wieder aussteigen.

In Mannheim kamen wir pünktlich an, der Umstieg in den TGV klappte aber nur deswegen problemlos, weil ein Bahn-Angestellter uns darauf hinwies, dass die App die Zugreihung falsch anzeigte - seufz ... Dieser Zug wurde nun gerammelt voll (ich verstehe nicht, wieso man da nicht zwei Wagen-Garnituren einsetzt ...), sodass ich die Dreiviertelstunde nach Kaiserslautern im Stehen verbrachte. Dort schließlich fuhr ich Bus und stieg praktisch vor der Haustüre von Jessi und Christian aus.

Ich wurde - wie immer - sehr gut verköstigt, aber irgendwie war alles ungewohnt, weil wir nicht zum gemütlichen Teil übergehen konnten, sondern 19 Uhr als Abfahrtszeit zum Hahn festgesetzt hatten. Beim Boarding stellte Jessi fest, dass unser Flug eine knappe Stunde Verspätung haben würde (der war in Paris erst massiv verspätet losgekommen und flog erst noch von dort nach Skopje und nun hierher); trotzdem fuhren wir pünktlich, weil man ja nie weiß, ob sich doch noch etwas tut.

Wir hatten ein bisschen weitere Reiseplanung betrieben, es könnte im September (endlich) nach Albanien gehen, aber das buchten wir heute (jedenfalls noch) nicht ...

Die Fahrt (im Dunkeln) zum Hahn war ereignislos, bei der Sicherheitskontrolle bin ich immer wieder fasziniert, dass so viele Menschen scheinbar zum ersten Mal fliegen: Eine Dame hielt den ganzen Verkehr auf, mit viel zu vielen und viel zu großen Flüssigkeitsbehältern, sowas verstehe ich einfach nicht ...

Jetzt sitzen wir - Christian sagt zurecht, dass noch nicht so viel passiert ist, aber heute Nacht in Skopje habe ich wahrscheinlich keine große Lust mehr, noch wahnsinnig viel zu schreiben - am Flughafen, sind schon durch die Passkontrolle durch und warten auf das Boarding in ungefähr einer Stunde ...

Ich hatte ja gestern oder vorgestern noch einen Transfer vom Flughafen zum Hotel gebucht - ich hoffe, unser Fahrer wartet auf uns, aber das werden wir sehen ...

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Nun, der Fahrer wartete nicht auf uns, aber das verstanden wir am Ende völlig, denn wir kamen mit eineinhalb Stunden Verspätung an - und an einem anderen Flughafen in einem anderen Land ...

Wie das? Nun, der Kapitän sagte uns kurz nach dem (um kurz nach Mitternacht erfolgten) Start, dass in Skopje Nebel sei und sich die Sichtverhältnisse noch verschlechtern würden, sodass es möglich sei, dass wir in Prishtina landen müssten. Er machte uns noch Hoffnung, dass sich der Nebel ein bisschen auflösen könnte, und wir flogen auch Warteschleifen über Skopje, aber irgendwann - mutmaßlich wäre dann in absehbarer Zeit der Sprit knapp geworden - nahmen wir Kurs auf Prishtina.

Auch in Prishtina war ziemliche Suppe, und wir landeten um 2.43 Uhr in der kosovarischen Hauptstadt. Sehr, sehr, sehr viele Vollhonks standen schon auf, als wir noch auf der Landebahn waren, bis der Kapitän (der im Übrigen seine Ansagen auf Englisch, Deutsch und wahrscheinlich Mazedonisch machte) ansagte, dass er nicht weiterrollen dürfe, wenn nicht alle auf ihren Plätzen sitzen würden ... Die Stewards meinten zwischenzeitlich (wörtlich!), dass die Passagiere, selbst wenn sie sich um ihre eigene Sicherheit nicht scheren würden, doch wenigstens die Sicherheit der anderen Passagiere, auf die sie bei einer scharfen Bremsung im Nebel fallen würden, achten sollten ...

Um 3.04 Uhr betrat ich kosovarischen Boden, Jessi und Christian waren im anderen Bus, aber am Ende fanden wir uns wieder; die Einreisekontrolle ging einigermaßen zügig - und wir verzichteten auf die Busfahrt nach Skopje, denn bis wir da gewesen wären, wäre es sicher 6 Uhr gewesen, da hätten wir bestenfalls noch duschen gehen können, ehe wir dann wieder zurück nach Prishtina gefahren wären. Das Hotel in Skopje und das Taxi vom Flughafen hatten wir damit halt in den Sand gesetzt, aber da konnte jetzt ausnahmsweise wirklich niemand etwas dafür ...

Wir fuhren nach einiger Verhandlerei mit dem Taxi in die Innenstadt zur Mutter-Teresa-Kathedrale und liefen gegen halb fünf durch die Gegend, auf der Suche nach einer noch geöffneten Kneipe. Fündig wurden wir nicht, aber dafür fand uns ein Rudel Straßenhunde, die uns - sagen wir - durch die Stadt begleiteten ... Jessi und Christian retteten sich ins Foyer des (nicht sehr großartigen) Prishtina Grand Hotel, ich machte noch einen kleinen Spaziergang (die Hunde verschwanden dann und stimmten ein Wechselgebell mit Hunden in anderen Stadtteilen an) und kam dann wieder ins Foyer des Grand Hotels.

Dort hatten Jessi und Christian sich schon mit dem Nachtportier angefreundet, der uns das WLAN-Passwort der Rezeption rausrückte und uns dann auch in den Lounge-Bereich ein Stockwerk höher ließ. Hier fanden heiße politische Diskussionen zwischen Christian und mir statt, während Jessi ein bisschen Schlaf nachholte ...

Jetzt gehen wir mal frühstücken und dann sehen wir weiter, was wir heute anstellen.

Fotos:

Unser Flieger

... mit viel Beinfreiheit

Mutter-Teresa-Kathedrale

... in Prishtina

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