Sachma?! Dieser junge Schnösel im Flieger meinte, mir erläutern zu müssen, ich solle nicht in dem Gepäckfach über ihm, in dem sich vor allem die Jacken von ihm und seinen Spießgesellen befanden, "herumwühlen", denn das Gepäckfach gehöre ihnen. Ob dieser Dreistigkeit guckte ich ihn nur mit einer Mischung aus Verwirrung und "Willst du mich verarschen?" an, woraufhin er - wenigstens zum "Sie" wechselnd - den als Überschrift gewählten Satz sagte. Nun, ich starrte ihn weiter an, fand dann oben in dem Gepäckfach über ihm ausreichend Platz und schob unseren zweiten Handgepäckkoffer in die Jacke von ihm hinein. Deckel druff, fertig ...
Fast ein bisschen stolz bin ich ja auf mich, dass ich dem Vollhorst Paroli geboten habe, auch wenn ich beim Aussteigen der Bande auch zugetraut hätte, dass sie den Koffer aus dem Gepäckfach "fallen lassen", aber den Bogen mehr als zuvor überspannen wollten sie wohl nicht ...
Der triumphale Abgang wurde ein bisschen dadurch getrübt, dass ich uns in die Reihe direkt hinter ihnen bugsierte, obwohl wir in Wirklichkeit noch zwei Reihen weiter hinten saßen, sodass wir dann ein wenig unelegant den armen Mann auf 14C nochmal rausjagen und in die Reihe 16 umziehen mussten ...
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Das Aufstehen war gar nicht so grausam, weil wir gestern Abend wirklich zügig ins Bett gegangen waren, aber auf das Frühstück im Hotel verzichteten wir trotzdem, um noch ein bisschen Puffer zu haben. Wir liefen gegen 7.30 Uhr durch die schon geschäftig werdenden Gassen von Kadiköy, kauften noch ein Souvenir, erwischten auch die Metro problemlos und bekamen - weil die in Kadiköy startet - auch ohne Faustkampf einen Sitzplatz.
Für 50 Cent fuhren wir die Dreiviertelstunde zum Flughafen Sabiha Gökçen durch - so kann das in Istanbul also auch sein! - und überstanden auch die völlig bekloppte Einlasskontrolle, die mehr Terroristen anzieht als abschreckt, aber das ist ja eines meiner cetera censuo (wenn das jetzt grammatikalisch korrekt ist) ...
Die Passkontrolle ging recht schnell, die Sicherheitskontrolle noch schneller, und weil wir jetzt - natürlich - noch viel Zeit (und viel zu viel Bargeld) hatten, frühstückten wir am Flughafen. Das Essen mit schönem Blick auf die Terminalhalle war in Ordnung, wenn auch sicherlich keine Offenbarung, die Preise waren hoch, vor allem für die Getränke, und der Boardingbereich für die Bus-Gates war wie immer völlig überfüllt.
Der Flug selbst war dann völlig entspannt, die Einreise in Stuttgart auch (auch wenn sie da ein paar Einreiseautomaten aufstellen könnten!), und wir erwischten auch noch eine frühere U-Bahn als angepeilt. In einer guten Stunde sollen wir in Rottweil ankommen; von dort schlagen wir uns - nach aktuellem Stand über Rottweil, Hüfingen und Neustadt - nach Bonndorf durch und freuen uns auf ein Bier vom Fass in einem gastronomischen Fachbetrieb der Löwenstadt.
Ein Foto von heute Morgen (auf dem Weg zur Metro) mit einer - selbstverständlich extrem differenzierten - Meinung zum Gazakrieg ist heute das Bild des Tages:
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