Meine Länder

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Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Donnerstag, 31. August 2023

Zum Weihnachtsessen zum Hamsi

Es muss doch jetzt endlich mal klappen, dass meine Mutter zum Hamsi in Istanbul kommt, denn zu dem habe ich schon Gott und die Welt geführt, aber wenn meine Mutter dabei war, hat das irgendwie nie geklappt.

Wir waren in den letzten Tagen um Weihnachtsreisen herumgeschlichen, und am Ende war eigentlich Tirana Favorit, weil da die Flugzeiten von Karlsruhe aus ganz vernünftig waren, Mallorca war (wieder) in der Verlosung, aber da waren wir schon zu Weihnachten 2022 gewesen, und Istanbul geht natürlich immer, auch wenn Direktflüge irgendwie nicht gut zu kriegen waren.

Im Schnitzer hätten wir am Dienstag fast schon Tirana gebucht, aber jetzt sitze ich im Zug nach Hannover, und jetzt machen wir eine ganz spektakuläre Route:

Am Abend des 23. Dezember, dem Samstag vor Heiligabend, fliegen wir abends, kurz vor 20 Uhr, von Zürich nach Warschau. Zum ersten Mal im Leben fliege ich mit LOT, der polnischen Fluggesellschaft. In Warschau kommen wir um kurz vor 22 Uhr an und lassen uns dann mit dem Taxi gleich einmal in die Altstadt fahren, denn ich habe ein schönes Hostel aufgetan, direkt in bzw. nahe der Altstadt, in dem wir ein Zweibettzimmer mit eigenem Bad (und guter Bewertung!) - jaha, und auch mit abnehmbarem Duschkopf - haben, und das für nicht einmal 50 Euro!

Am Morgen des 24. Dezember geht es aber schon einigermaßen früh - und nach nur kurzem Spaziergang durch die Altstadt von Warschau - zurück zum Flughafen, denn mittags geht der Flug nach Istanbul. Dort kommen wir am späten Nachmittag an und werden dann - wahrscheinlich mit Bus, U-Bahn und Fähre, vielleicht aber auch mit dem Taxi, das gucken wir dann spontan - zu unserem Hotel in Asien, in Kadiköy, fahren. Da sind wir nicht weit weg vom Hamsi und werden ihm versuchsweise schon einmal einen Besuch abstatten, denke ich ...

Am 26. Dezember geht es dann zu einer christlichen Zeit (11 Uhr oder so) vom asiatischen Flughafen Sabiha Gökçen mit (angeblich) Turkish Airlines direkt nach Stuttgart, wo wir - aufgrund der Zeitverschiebung - kurz nach Mittag ankommen und uns anschließend in den Schwarzwald durchschlagen werden.

Und dann wird das Weihnachtsabenteuer auch schon wieder vorbei sein ... (Achso, meine Ma wird hoffentlich glücklich sein, dass sie diesmal sogar ein richtiges Handgepäcksköfferchen mitnehmen darf ...)

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Einen wollte ich noch von Andorra erzählen: Der andorranische Ausreisegrenzer ignorierte uns, auch als Christian von ihm wissen wollte, ob er durchfahren könne - er fuhr dann tatsächlich zu. Die spanische Einreisegrenzerin dagegen wollte aber tatsächlich unsere Ausweise haben und überprüfte die auch, beim Zoll (der da ziemlich groß aufgemacht ist) wurden wir dann aber durchgewunken ...

Sonntag, 27. August 2023

Ein Regeninferno am Montserrat

... haben wir heute erlebt (und, jaha, ich weiß, dass ein Regen-Inferno ein lebendiger Leichnam ist ...) ...

Das Essen, das Jessi und Christian gestern in unserer Ferienwohnung herausgekurbelt haben, um mal den Christian'schen Terminus technicus zu verwenden, schmeckte ganz hervorragend, und der Ausblick auf Sant Julià de Lòria, den wir aus unserer Hütte hatten, erhöhte das Wohlbefinden noch zusätzlich. Naja, was soll ich sagen, wir konsumierten dazu auch andorranisches, spanisches und portugiesisches Bier, Jessi trank Wein, uns ging's gut gestern Abend, aber auch gut heute Morgen, vor allem, weil wir diesen fantastischen Ausblick natürlich auch heute Morgen hatten.

Es war heute ein regnerischer Tag, aber in Andorra ging es noch einigermaßen. Das Wegbringen des Mülls, um das wir gebeten worden waren, stellte sich als einigermaßen kompliziert heraus, aber am Ende war der Müll weg und meine Hände in Bier getränkt (das Restbier aus den Dosen und Flaschen), was allerdings zu überleben war.

Der Versuch, bei McDonald's typisch andorranisch zu frühstücken, schlug fehl, sodass wir durchstarteten. In Seu d'Urgell, dessen katholischer Bischof der zweite Co-Fürst von Andorra neben dem französischen Staatspräsidenten ist, fuhren wir aus dem wunderschönen Tal des Valira-Flusses heraus, durchfuhren wieder den schon gestern (war das erst gestern?!) durchfahrenen teuren Tunnel zwischen Puigcerdà und Berga und machten, dass wir in Richtung Barcelona bzw. in Richtung des Klosters Montserrat kamen.

Auch die Fahrt war - trotz des Regens - wunderbar, die Auffahrt zum Montserrat war noch einigermaßen nebelfrei (die Abfahrt wenige Minuten später nicht mehr), wir hielten uns am Montserrat regen- und zeitbedingt nicht arg lange auf, aber für ein Regenfoto langte es, und schon waren wir auf dem Weg in Richtung Girona.

Wir hatten jetzt eigentlich vor, unterwegs - jetzt aber wirklich - typisch katalanisch zu essen, aber die Fahrerei war bei jetzt strömendem Regen nicht so schön, wir sahen auch einen Unfall und entschieden uns daher, dann doch gleich zum Flughafen zu fahren, zumal wir nicht so ganz ewig viel Zeit hatten. Dort kamen wir früh an, es gab noch ein bisschen Verwirrung, wo wir das Auto abgeben müssten, wir gaben es an der richtigen Stelle ab und liefen dann durch den Regen zum Terminal.

Die Sicherheitskontrolle war gähnend leer, die Auswahl an Speisen und Getränken allerdings auch eher bescheiden, und so aßen wir bei Burger King typisch ... äh, nunja ... Der Burger King am Flughafen von Girona bietet auch Bier an, das ließen wir uns nicht zweimal sagen, auch wenn das zweite "Riesenbier" irgendwie deutlich kleiner war das erste ... Das ist eine ziemlich doofe Abzocke, aber am Ende dieses wunderbaren Ausflugs ließen wir uns davon nicht die Laune verderben.

Wir kamen mit ein bisschen Verspätung weg, ich pendelschlief im Flieger ein bisschen, wir landeten mit wenigen Minuten Verspätung, wodurch wir den 17-Uhr-Bus verpassten, aber den 18-Uhr-Bus erwischten wir (obwohl ich mir noch meine Brille, wo das Verbindungsstück zwischen Brille und Bügel abgebrochen ist, notdürftig reparieren musste), und jetzt sitze ich im Zug nach Donaueschingen, wo mich meine Mutter liebenswürdigerweise abholt, weil ich sonst noch ein bisschen später in Bonndorf wäre.

Das war ein ganz wunderbarer, sehr entspannter, sehr lustiger Ausflug in die Pyrenäen; Montserrat und den Port de Cabús erkunde ich nochmal (richtig), und diese Unterkunft in Andorra hat uns allen dreien sehr, sehr gut gefallen ...

Unterwegs in den regnerischen Pyrenäen

Kloster Montserrat

Samstag, 26. August 2023

Fast vom Verkehrsschild erschlagen

... worden wäre ich heute auf dem Port d'Envalira, denn als ich - es war sehr windig - ein Foto vom Schild auf dem Pass machen wollte, fiel hinter mir - Christian sagte, einen Meter von mir entfernt - ein mit einem Betonfuß ausgestattetes Verkehrsschild um. Ich hörte es dann zwar klappern, aber dass das so nah gewesen war, hatte ich gar nicht richtig mitbekommen ... Nun denn, juchhe, wir leben noch!

Ich hatte verblüffenderweise ganz gut geschlafen, bei offener Balkontür (Jessi und Christian hatten ihr Fenster sperrangelweitoffen), um 7 Uhr ging der Wecker, kurz danach schrieben die beiden mir, dass sie auf dem Weg ins Bad seien, also unternahm ich das beschwerliche Stück weg ebenfalls.

Um kurz vor 8 Uhr klopfte ich bei den beiden, an der Rezeption war niemand, also ließen wir die Schlüssel liegen und schrieben eine Nachricht, dass sie uns bitte das Geld über die (dem Vermieter bekannte) Kreditkarte abbuchen sollten. Das geschah dann auch, alles bestens, auch wenn wir die Inhaber nie zu Gesicht bekamen.

Daher verließen wir Puigreig gegen 8 Uhr und fuhren - nun bei Helligkeit mit wunderbaren Blicken auf die südlichen Ausläufer der Pyrenäen - in Richtung França (und keineswegs in Richtung "Francia", denn auf praktisch allen Verkehrsschildern wird in Katalonien ausschließlich Katalanisch geschrieben und kein Spanisch).

Die Schengengrenze nach Frankreich wurde so passiert wie vorgesehen, nämlich so, dass wir es nicht wirklich bemerkten, und kaum waren wir in Frankreich, waren wir schon wieder in Spanien, nämlich der katalanischen Exklave Llívia. In diesem nicht ganz kleinen Örtchen tranken wir erst einmal koffeinhaltige Heißgetränke (selbst ich trank einen Espresso), kauften Käse, Brot und Schinken ein (die Verkäuferin identifizierte uns schnell als Deutsche und sagte dann zur Verabschiedung "Danke schön!"), fuhren zurück nach Frankreich (wieder kein Grenzstein) und hielten an einem Parkplatz mit Blick auf die Berge an. Das Frühstück wurde auf der Kofferraumabdeckung zu- und ausgebreitet und genüsslich verspeist - herrlich!

Nun ging es weiter in Richtung der französisch-andorranischen Grenzkontrolle, von der wir im Vorfeld nicht so ganz richtig wussten, was uns erwarten würde: Einerseits ist das eine Schengen-Außengrenze, andererseits kann man aus Andorra ja nicht richtig raus und vor allem nicht richtig rein, ohne durch Spanien oder Frankreich zu reisen, am Ende wurden wir - ohne dass sich jemand ernsthaft unsere Ausweise anschaute - durchgewunken. Mal sehen, ob das morgen, wenn wir potenziell mit andorranischer Schmuggelware nach Spanien einreisen könnten, auch so locker gesehen wird ...

Um 11.02 Uhr erreichten wir andorranisches Territorium. Wir hatten uns schon vor Wochen entschieden, den Envalira-Tunnel zu verschmähen und stattdessen über den höchsten befestigten Straßenpass der Pyrenäen zu fahren, und das war eine sehr gute Entscheidung. Bei der Auffahrt war es sehr windig, was wir feststellten, als wir auf einem großen Parkplatz neben der Polizei parkten und Fotos vom Gebirge machten, denn mir wehte es die Mütze vom Schädel.

Oben auf der Passhöhe wurde ich nicht nur vom Verkehrsschild attackiert, sondern Christian geriet auch in einen Beinahe-Sandsturm (und hatte ob der windigen Kühle da oben einen Pullover angezogen), sodass wir - nachdem wir alle Fotos gemacht hatten, die wir machen wollten - nun auch in Richtung Andorra-Stadt fuhren.

Wir bogen allerdings vorher ab, denn wir wollten zum Port de Cabús, einem weiteren hohen Straßenpass der Pyrenäen. Leider wurden wir in Erts von der Polizei angehalten und abgewiesen, da läuft dieses Wochenende irgendein World Cup, sodass wir nicht zum Port de Cabús auffahren konnten. Wir drehten also und fuhren nun wirklich in Richtung Andorra la Vella.

Dort parkten wir in einem Parkhaus, von dem ich hoffte, dass es nahe der Innenstadt war, kamen ans Tageslicht und waren mitten, aber wirklich mitten in der Innenstadt. Wir aßen erst einmal ein Eis und wanderten dann in Richtung des Flusses Valira, der durch Andorra la Vella fließt, machten dort eifrig Fotos, auch vom deutschen Honorarkonsulat, wanderten dann zurück zum Auto und machten uns auf zum nächsten Etappenziel.

Wir fuhren in Richtung Süden und danach in Richtung Westen, denn wir wollten nach Os de Civís. Jetzt werden wieder einige Leserinnen und Leser anfangen zu gähnen, aber Os de Civís ist eine Anomalie im Schengen-Regime: Os de Civís ist ein spanischer Ort, der aber mit dem Auto nur über Andorra zu erreichen ist (wir haben es nachgeprüft, die Strecke ist hinter dem Dörfchen gesperrt und auch schlecht); dementsprechend überquert man auf dem Weg von Andorra dorthin zwar eine Schengen-Außengrenze, da aber keine Gefahr von Schmuggel oder illegaler Migration besteht, wird diese Schengen-Außengrenze nicht überwacht, man kann also einfach durchfahren.

Das machten wir dementsprechend auch, hielten nach Prüfung der Unwegbarkeit der vermeintlich weiterführenden Straße noch kurz in Os de Civís für ein Getränk an (da hatten wir wenigstens wieder spanisches Roaming) und fuhren noch einmal in Richtung Port de Cabús in der Hoffnung, dass der World Cup vorbei ist und wir hochkämen.

Also ging es wieder in Richtung Andorra la Vella, durch die Stadt durch, hoch nach Erts, und wieder wurden wir von der Polizei ausgebremst. Nun hatten wir genug, fuhren wieder zurück (also wieder durch Andorra la Vella) und endeten hier in unserem kleinen Örtchen im Centre Comercial zum Einkauf.

Jessi und Christian hatten sich bereit erklärt, heute zu kochen (es riecht schon wunderbar, während ich diese Zeilen schreibe), auch, weil wir aus der Beschreibung unserer Unterkunft hier gesehen hatten, dass wir einen wunderbaren Ausblick ins Tal haben müssten, und den wollten wir genießen.

Der Ausblick ins Tal ist noch wunderbarer als ausgemalt, das ist ganz großartig, wir sitzen hier in der Küche, Jessi und Christian brutzeln, ich gucke von Zeit zu Zeit aus dem Panoramafenster und verliebe mich immer wieder neu in diesen Ausblick.

Das war heute ein ganz fantastischer Tag, auch wenn wir nicht zum Port de Cabús kamen; diesen Pass erwischen wir noch irgendwann. Wir hatten auch echt Glück mit dem Wetter, denn aus dem angeblich tagfüllenden Regen haben wir nur heute Mittag auf dem Weg aus Os de Civís ein bisschen stärkeren Nieselregen erlebt - uns gefällt es hier in Andorra wirklich gut ...

Den Blog lade ich jetzt mal vor dem Essen hoch, denn wir haben viel Bier eingekauft ...

Unterwegs in Richtung Frankreich

Schon wieder in Frankreich

Frühstück in Frankreich mit spanischem Speck und Käse

Auf zum französischen Pass

Nebel im Tal

Fast schon auf dem Port d'Envalira

Ort des Beinahe-Verbrechens

Blick vom Pass

Andorra la Vella, Blick auf den Valira

Honorarkonsulat

Fußgängerzone

Blick auf Andorra

Os de Civís

Fast wieder in Andorra

Blick aus unserer Küche ins Tal

... auch ohne Stühle und Tisch

Alles auf den letzten Drücker

... klappten heute sehr viel Sachen, aber wenn sie klappen, ist es ja wurscht, ob es der erste oder letzte Drücker ist.

Ich hatte gerade den Blog abgeschickt gestern Abend, als wir in Baden-Baden angehalten wurden, weil bei Freiburg ein Baum, der durch den Sturm umgefallen war, die Oberleitung gekappt hatte. Wir standen und standen, irgendwann kam die Ansage, dass wir einen Ersatzhalt im Freiburger Vorort Denzlingen einlegen würden, also nahm ich von allen Taxischeinen Abstand (die Schlange war lang) und bat meine Mutter, mich in der Weltstadt Denzlingen abzuholen.

Irgendwann gegen 1 Uhr kam ich in Denzlingen an, meine Mutter trudelte ein bisschen später ein, und vor lauter Herumgefahre waren wir erst um kurz vor 3 Uhr in Bonndorf - kurzum: eine einzige Katastrophe.

Der heutige Arbeitstag war entsprechend - lang und außerordentlich ergiebig ... Höhö.

Gegen 14.30 Uhr brachen wir auf - meine Mutter, meine Ersatzoma und ich -, auf dass wir einigermaßen frühzeitig am Baden-Airpark wären, ohne dass ich (noch länger) Zug fahren müsste. Freiburg ging sogar einigermaßen, nach Freiburg standen wir auf der Autobahn kurz im Stau, weil in einer Baustelle ein Auto stehengeblieben war, aber wir kamen so gegen 16.45 Uhr oder so am FKB an. Ich stieg aus, verabschiedete mich von den beiden Damen, die fuhren los, und ich warte auf Jessi und Christian, denn die sollten ungefähr fünf Minuten später mit dem Bus ankommen.

Das Einzige, das ankam, war ein Telefonat von Christian, denn die hatten in Kaiserslautern bereits den Bus verpasst, weil der - obwohl die Baustelle, die die Umleitung bedingte, längst abgebaut war - noch mehr oder weniger zufällig nach Baustellenfahrplan fuhr. Dementsprechend wären die beiden arg knapp für die planmäßige Abflugzeit angekommen. Also wurde meine Ersatzoma instruiert, meine Mutter zum Bahnhof in Rastatt zu führen, damit die beiden die beiden abholen könnten.

Das klappte vorzüglich, Jessi und Christian wurden vom Mamataxi XL zum Flughafen kutschiert, die Sicherheitskontrolle ging natürlich fix, sodass wir gemütlich ein Bierchen im Biergarten des Flughafens trinken konnten ...

Die ganze Eile war völlig umsonst gewesen, denn der Flieger hatte sich schon auf dem Flug von Nürnberg nach Girona Verspätung aufgeladen und kam mit etwa zwei Stunden Verspätung erst an, sodass auch unser Flug zwei Stunden Verspätung aufwies. Das war insofern blöd, als dass unsere Autovermietung um 21.45 Uhr schließen wollten - und unsere neue Ankunftszeit war 21.40 Uhr -, aber auch, als dass wir nun sehr weit jenseits der Check-in-Zeit in unserem Hostel sein würden, denn diese Zeit (bis 21 Uhr) hätten wir schon bei planmäßiger Ankunft gerissen.

Nun denn, wir stiegen in den Flieger und landeten nach unruhigem Flug um 21.53 Uhr, liefen zügig zur Autovermietung, die gerade im Schließen begriffen war, aber uns noch bearbeitete, und so saßen wir - die Dame wartete schon darauf, den Fuhrpark abschließen zu können, als Christian sich noch mit dem Auto vertraut machte, gegen 22.15 Uhr im Auto.

Es ging durch die dunkle Nacht, erst viel auf der Autobahn, später durch Waldstücke, die tagsüber bestimmt toll aussehen, bis wir gegen 23.40 Uhr in unserem Hostel ankamen. Ich telefonierte - mein Spanisch ist mal wieder brutal eingerostet - auf Spanisch mit der Vermieterin, das klappte auch alles einigermaßen (nur das Hotel ist wahnsinnig heiß, ich sitze jetzt gerade halbnackt auf dem Balkon, weil es sonst zu heiß ist), wir gingen ganz kurz aufs Zimmer und suchten dann die letzte Bar auf, die hier noch offen haben sollte.

Auch diese Bar war im Schließen begriffen, wir bekamen aber noch 3+6 Dosen Bier, verzehrten diese bei schon abgeschlossener Bar auf der Veranda und sind nun im Hostel angekommen. Gleich gehe ich ins Bett, morgen soll es schon gegen 8 Uhr in Richtung Llívia und dann Richtung Andorra gehen.

Geklappt hat alles, aber wie - aber jetzt geht es uns gut.

Gute Nacht! (Heute vor lauter Dunkel keine Fotos, aber morgen kommen bestimmt welche ...)  

Donnerstag, 24. August 2023

Warten auf Mitternacht

Ich sitze im Moment im Zug nach Freiburg und komme gegen halb zwölf dort an, dann geht es zur S-Bahn hoch in den Schwarzwald, sodass ich hoffentlich gegen halb eins in Neustadt ankomme und in die Arme meiner Mutter fallen kann ... Bis dahin will ich aber - wenn das Internet im Breisgau und im Schwarzwald mitspielt - noch ein paar Landausflüge buchen, denn ab morgen kann man für unsere Kreuzfahrt im März Ausflüge reservieren, und ich gucke mal, ob das schon ab Mitternacht funktioniert ...

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Morgen fahre ich mit meiner Mutter und meiner Ersatzoma am Nachmittag zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, um von dort mit Jessi und Christian nach Girona zu fliegen. Wir nehmen diesmal ausnahmsweise das Auto zum Flughafen, weil ich sonst noch früher Schluss machen müsste, denn der Flieger geht schon vergleichsweise früh, um 18.40 Uhr. Mal sehen, ob wir noch am Berufsverkehr in Freiburg vorbeikommen ...

Vom Flughafen in Girona geht es dann mit dem Mietauto noch ein Stückchen in Richtung Andorra, aber wir werden noch in Spanien übernachten.

Der Samstag ist dann der große Ausflugstag, denn vom Übernachtungsort in Spanien geht es zunächst in Richtung der französischen Grenze. Wir durchqueren französisches Gebiet auf dem Weg in die spanische Exklave Llívia; von dort fahren wir - wieder über französisches Gebiet - nach Andorra. Die Grenze Andorras zu Frankreich und Spanien ist (okay, neben Gibraltar, aber das wird sich ja hoffentlich bald ändern ...) die letzte echte Landgrenze mit Grenzkontrollen in Westeuropa, aber auch das werden wir überstehen.

Um von Frankreich nach Andorra zu fahren, gibt es zwei Möglichkeiten: durch den Tunnel oder über einen höchsten Straßenpass der Pyrenäen, und natürlich nehmen wir den Pass am Port d'Envalira auf 2.408 Metern.

In Andorra fahren wir dann zum Port de Cabús, einer weiteren Passhöhe, auf 2.328 Metern; dort ist die Grenze zu Spanien, und dieser Grenzübergang ist - obwohl eine Schengen-Außengrenze - unbewacht. Naja, die Straße ist auf der spanischen Seite auch nicht asphaltiert, sodass wir wahrscheinlich tatsächlich oben auf andorranischer Seite stehen bleiben werden und dann zu Fuß ein paar Meter über die Grenze laufen ...

Die dritte Grenzüberquerung soll es dann auf dem Weg nach Os de Civís geben, das ist ein spanisches Dörfchen, das allerdings nur über Andorra mit dem Auto erreicht werden kann. Dementsprechend ist auch hier die Schengen-Außengrenze unbewacht; das wird sehr, sehr spannend ...

Den Abend verbringen wir dann voraussichtlich in unserem Häuschen oberhalb von Sant Julià de Lòria, von dem aus wir einen tollen Ausblick aufs Tal haben sollen - mal sehen ...

Am Sonntag geht es dann aus Andorra wieder zurück zum Flughafen, und wir sind noch nicht ganz sicher, ob wir einen Abstecher zum Kloster Montserrat machen (da war ich noch nicht) oder nach Lloret de Mar (da waren die beiden noch nicht), das entscheiden wir dann wahrscheinlich spontan ...

Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf den Kurztrip in das 38. gemeinsame Land von Jessi, Christian und mir.

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Einen ganz kleinen Kurzurlaub in Deutschland habe ich gestern Abend gemacht, als ich beim Stammitaliener bei mir um die Ecke ein paar Stunden Kalabrien genossen habe; und die wunderbare Vorspeisenplatte, die ich da mal wieder verspeist habe, möchte ich - auch angesichts des Schnappschusses von Bildkomposition (wie ich finde) - den werten Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten:


Sonntag, 20. August 2023

Eine Planänderung

... musste ich heute vornehmen, denn der Ex-Kollege, mit dem für heute ich in Venlo verabredet war, hat mir gestern Abend aus persönlichen und leider sehr nachvollziehbaren Gründen absagen müssen. Daher bin ich jetzt schon auf dem Rückweg aus Krefeld und hoffe, dass ich pünktlich zum Anpfiff des WM-Finales in meiner Bude bin, aber das könnte knapp werden, weil der Zug schon wieder ein paar Minuten Verspätung hat ...

Am Freitag Abend fuhr ich gemütlich mit dem ICE bis nach Bochum und stieg dort in den ICE um, den ich auch schon von Hannover aus hätte nehmen müssen, gegen den ich mich aber entschieden hatte, weil beide als gleich voll angezeigt wurden - in Wirklichkeit war der Zug nach Bochum recht leer, während der Zug von Bochum nach Krefeld gerammelt voll war; aber selbst dort fand ich noch einen Sitzplatz.

Ich erwischte gerade noch die Straßenbahn, mit der ich zwei Stationen fuhr, und wurde vom Vermieter in meinem riesigen, günstigen, schönen, wenn auch schon etwas abgewohnten Apartment empfangen. Ich fuhr eine Station zurück in Richtung Stadt und holte mir eine Weltneuheit: einen Sucuk-Döner, also eine Dönertasche, in die anstatt Hühnchen oder Lamm diese scharfe türkische Salami geschnitten wurde. Das war lecker, aber auch nicht so weltbewegend, dass ich gestern Abend nochmal wiedergekommen wäre.

Danach guckte ich das Fußball-Trauerspiel im Fernsehen und ging einigermaßen früh ins Bett.

Gestern vor 13 Tagen hatte ich zuletzt eine Staatsgrenze überquert (auf dem Weg aus Singapur über Bahrain nach Deutschland war ich am Sonntag Morgen in Deutschland eingereist), sodass dieses Wochenende wieder eine Staatsgrenzenüberquerung fällig war. Ich wusste zwar, dass ich heute eigentlich nach Venlo wollte, aber da ich gestern früh wach war, entschied ich mich (sicher ist sicher), gestern schon einmal kurz nach Venlo zu fahren, da ich sehr früh wach war.

Also fuhr ich von Krefeld nach Viersen, sah dort frühmorgens komische Gestalten am Bahnhof, fuhr dann weiter nach Venlo, stieg einmal kurz aus, dirigierte meinen Schwerpunkt auf niederländischen Bahnsteigboden (nicht, dass das nötig gewesen wäre nach meinen Regeln ...) und stieg wieder ein. Insgesamt war ich gestern 16 Minuten (von 7.52 Uhr bis 8.08 Uhr) im Hoheitsgebiet der Niederlande gewesen, aber das war schon länger als manches Mal in der Schweiz ...

Ich kam gut in Mönchengladbach an, kaufte mir erstmal ein Frühstück und fuhr dann mit dem Bus in die Nähe des Hockey-Parks. Die Beschilderung zum Zuschauereingang ist für Anreisende mit dem Bus (derer es nicht so arg viele gibt, die meisten kommen mit dem Auto ...) ziemlich beschissen, das einzige Schild ist ein Schild für Autofahrer und hat mit dem Zuschauereingang nichts zu tun; auch auf der Webseite des Hockey-Parks ist der Eingang schlecht und auch nur in Bezug auf den Parkplatz bezeichnet.

Nach einmaligem Umweg (nachdem ich eben fälschlich dem Straßenschild gefolgt war), kam ich an den Haupteingang - dort stand dann, sinnvollerweise, ein Hinweis zum "Main entrance", aber auch erst, als ich schon da war ...

Der Einlass ging zehn Minuten verspätet los, und auch dort ist die Beschilderung nicht gut, weil es Eingänge B und C gibt, aber eben auch Blocks B und C, und für Letztere ist der richtige Eingang der Eingang A, verstehste? Nicht? Ich auch nicht!

Auf der Homepage des Hockey-Parks ist auch angegeben, dass man noch nicht mit Kreditkarte zahlen könne, aber anscheinend hat der europäische Hockeyverband da ein wenig Druck gemacht, weil sie sich vor den Niederländern und Belgien nicht komplett zum Keks machen wollte, sodass wenigstens an manchen Ständen die Zahlung mit der Karte - mehr oder weniger - funktionierte ...

Deutsche Organisationskunst? Hm ...

Ich kaufte mir - bar - eine dringend benötigte Baseballkappe mit dem EM-Emblem, weil ich vergessen hatte, eine Kappe aus Hannover mitzunehmen und dann keinen Zwischenstopp mehr in der Wohnung machen wollte, kaufte mir eine (teure) Cola und setzte mich dann auf meinen Platz, der in der prallen Sonne lag. Die Preisgestaltung für diese EM ist mir übrigens auch ein Rätsel: Für die unüberdachten Plätze (die gestern zunächst praller Sonne, dann Regen und dann wieder praller Sonne ausgesetzt waren) im Unterrang, auf denen man zwar näher am Spielfeld ist, aber schlechter sieht, zahlt man mehr (!!!!) als für die überdachten Tribünenplätze, von denen die Übersicht deutlich besser ist.

Nun hätte man während der Mittagssonne (ich war eingecremt, aber trotzdem ...) natürlich schauen können, ob es noch unverkaufte Karten auf der Tribüne gab (gab es) und sich auf ebendiese Plätze setzen können, denn außer vor dem Deutschland-Spiel wurde der Zugang zum Oberrang nicht kontrolliert. Da ich aber nicht sicher bin, ob das vertraglich so ganz sauber gewesen wäre, würde ich niemals zugeben, dass ich sowas gemacht hätte, selbst wenn es so gewesen wäre ...

Ich verfolgte also um 11 Uhr zunächst das überlegene 6:0 der belgischen Frauen gegen Italien (die Belgier waren schon da und machten durchaus ein bisschen Stimmung) und ertrug dann - den ganzen Tag über - den furchtbaren (deutschen) Ansageclown, der sich so dermaßen zum Affen machte, dass ich mich wirklich fragte, ob die Organisatoren vorsätzlich möglichst alles falsch machen wollten (der englischsprachige Hauptansager war übrigens wunderbar, der machte ab und zu Witzchen, blieb aber sonst vernünftigerweise sachlich).

Für 13.15 Uhr war das Spiel der niederländischen Frauen gegen Spanien angesagt, und die Niederländer machten noch mehr Stimmung als die Belgier zuvor. Ich hatte eine spanische Familie neben mir, aber die war schnell auch wieder verschwunden, denn die Niederländinnen siegten mit 5:1, und die holländischen Fans (die riefen selbst "Holland", da darf ich auch von Holländern sprechen) ärgerten sich wahnsinnig über das eine Gegentor.

Um 15.30 Uhr - es regnete inzwischen - siegten die niederländischen Männer mit 6:0 gegen Frankreich, und so langsam wurde der Sportpark voll.

Schließlich, um 18 Uhr, stand das Spiel der deutschen Männer gegen Wales an, und das verfolgte ich nun definitiv an meinem offiziellen Platz, denn ich hatte dringenden Durst und ein bisschen Hüngerchen bekommen und wäre sowieso nicht auf den Oberrang der Tribüne gekommen, weil jetzt ja kontrolliert wurde.

Deutschland ging mit 1:0 in Führung, baute diese zum 2:0 aus, die Waliser schossen den Anschlusstreffer, Deutschland stellte die alte Führungshöhe mit dem 3:1 wieder her und kassierte dann doch in der 58. (von 60) Minuten den Ausgleichstreffer. Ganz grandios ...

Okay, vielleicht sollte ich mich auch vom Hockey fernhalten, denn bisher war ich zweimal bei einem deutschen (Männer-)Spiel im Stadion, einmal beim WM-Finale 2010 in Delhi, das 1:2 gegen Australien verloren ging, und eben gestern bei diesem noch nicht wirklich runden Turnierauftakt für die deutschen Männer (die deutschen Frauen hatten am Freitag Abend souverän mit 4:0 gegen Schottland gewonnen).

Grundsätzlich finde ich Hockey aber eben auch ein wunderbares Spiel, bei dem sich der Fußball ganz viel abgucken könnte: den Respekt vor den Schiedsrichtern (das gibt es kein Gemecker und persönliche Strafen werden fast schon vorauseilend befolgt), aber auch die extrem schnelle Spielfortsetzung (wo ein Spieler den nicht einmal zwingend ruhenden Ball einfach weiterführen kann, ohne ihn unbedingt zu einem Mitspieler passen zu müssen), das Challenge-System (der Kapitän kann so lange Schiedsrichter-Entscheidungen anzweifeln, bis er mal danebenliegt, dann ist die Challenge verloren) und auch die Tatsache, dass, wenn ein Spieler nicht den notwendigen Abstand vom Gegner beim Freischlag hat, einfach nicht ins Spiel eingreifen darf bzw. eine Strafe bekommt, wenn er es doch tut ... Damit könnte man diesen ganzen "Vor-den-Ball-Stellen"-Schmarrn beim Fußball ganz schnell in den Griff kriegen. Das sollte sich Arsène Wenger mit seiner technischen Gruppe mal angucken (auch wenn ich die geplante Änderung der Abseitsauslegung ebenfalls sehr vernünftig finde).

Nach dem Deutschland-Spiel leerte sich das Stadion ganz beträchtlich, obwohl das Spiel der irischen gegen die schottischen Frauen ein Flutlichtspiel zu werden versprach, und Fluchtlichtspiele sind halt immer etwas Besonderes, finde ich ... Dementsprechend waren die irischen und schottischen Fanblocks gut zu identifizieren, ich sang bei der schottischen Hymne eifrig mit (wenn ich die seit der beeindruckenden Stimmung im Murrayfield schon auswendig gelernt habe ...) und saß auch unmittelbar hinter den Schotten ... Das alles half aber nix, denn die Schottinnen verloren mit 0:5.

Unmittelbar nach der Schlusssirene verließ ich den Sportpark und marschierte schnellen Schrittes zur nächstgelegenen Busstation mit noch zu erwartendem Verkehr. Ich stand da als Einziger in der Nacht in der Gegend herum, der Bus kam alles andere als pünktlich, aber als er mit einigen Minuten Verspätung ankam, hielt ich sicherheitshalber die Handy-Taschenlampe heraus, weil ich nicht sicher war, ob ich gesehen wurde ...

Wir fuhren eine halbe Stunde zum Hauptbahnhof, ich erwischte problemlos den Zug nach Krefeld und dort sogar noch wider Erwarten die Straßenbahn in Richtung meiner Unterkunft, sodass ich sogar einigermaßen früh im Bett war.

Insgesamt ein sehr schöner Ausflug zum Hockey, ich spielte kurzzeitig mit dem Gedanken, heute spontan nochmal zu gehen, aber da ich auch noch ein bisschen was vom Wochenende in meiner Bude (und im Bett ...) haben kann, habe ich mich dagegen entschieden, werde aber die deutschen Frauen heute wahrscheinlich im Stream gucken.

Achso, eines noch: Es ist sehr irritierend, wenn die Niederländer ständig "lekker" rufen ... Ich denke dann immer, die haben sich an Bitterballen den Mund verbrannt, dabei fanden sie nur den Spielzug gut ...

Hockey

Deutschland - Wales

Fluchtlicht

Sonntag, 13. August 2023

Einen veritablen Reizhusten

... habe ich von der Reise mitgebracht, der noch immer nicht ganz weg ist, aber das kommt wahrscheinlich davon, wenn man eifrig zwischen Klimaanlagen in Hotels und Flugzeugen einerseits und der schwülen Hitze Samoas, Amerikanisch-Samoas und Singapurs andererseits hin- und herwechselt. Daher habe ich am Wochenende auch den Ausflug an den Edersee kurz gehalten, weil ich einerseits die Ex-Kolleginnen und -Kollegen gerne sehen wollte, aber andererseits wirklich den gestrigen Nachmittag und den heutigen Tag brauchte, um mich mal ein bisschen vom Urlaub (und von der ersten Nach-Urlaub-Arbeitswoche) zu erholen. Die nächsten Wochenenden sind ja auch schon alle durchgeplant, nicht selten auch mit Auslandsreisen ...

Nächstes Wochenende geht es nach Krefeld, denn dort übernachte ich vor und nach dem Besuch der Hockey-EM in Mönchengladbach. Fünf Spiele stehen am Samstag an, darunter eines der deutschen Männer (Südkorea ist glücklicherweise - bei einer EM - nicht dabei, da kann ja fast nichts schiefgehen ...); am Sonntag Morgen geht es dann nach Venlo in die Niederlande, um mich dem Ex-Kollegen aus Budapester Zeiten zu brunchen. Auf die Weise bleibt auch meine Serie, spätestens alle vierzehn Tage eine Staatsgrenze zu überqueren, erhalten, denn die Bundesgrenze habe ich am Flughafen ja erst am Morgen des letzten Sonntags überquert.

Am Wochenende darauf geht es dann nach Girona und von dort in die spanische Exklave Llívia und nach Andorra, das wird bestimmt auch sehr spannend, zumal ich seit 2001 nicht mehr in Andorra war. Anfang September geht es mit der Irland-Reisegruppe nach Lissabon und Porto, da freue ich mich auch schon richtig drauf, das wird hoffentlich ein entspannter - und schöner - Ausflug, und Ende September sind Jessi, Christian und ich noch einmal in Kroatien mit einem geplanten Abstecher nach Bosnien-Herzegowina.

Für den Oktober, November und Dezember ist - bis auf die Silvester-Tour nach Nordmazedonien und Kosovo - noch nichts geplant, aber ich bin einigermaßen sicher, dass ich zumindest noch einmal dieses Jahr nach Tschechien komme, denn das ist das letzte deutsche Nachbarland, in dem ich dieses Jahr noch nicht war. Und ein spontanes Wochenende irgendwo in der (näheren) Umgebung ist natürlich nie ausgeschlossen ...

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Die meisten Leserinnen und Leser warten aber - wenn überhaupt - auf das Fazit der Ozeanien-Tour, und bei der Bezeichnung der Reise fängt das Theater ja schon an: Klar, der Fokus der Reise lag auf Neuseeland, aber Singapur, Manila, Sydney, Fidschi, Samoa (sowieso), Amerikanisch-Samoa und Brisbane hatten ja durchaus ihre Höhepunkte, sodass "Neuseeland-Tour" falsch ist und "Ozeanien-Tour" auch nicht so wirklich richtig, denn Singapur und Manila liegen nun einmal nicht in Ozeanien. Sei es, wie es sei, in den letzten Tagen sprach ich meist irgendwie schwammig von "Neuseeland-Tour mit Australien, Fidschi und Samoa" und fing dann - zu allgemeiner Verwirrung - an, auch von Singapur und Manila zu erzählen, wahrscheinlich wird es das Beste sein, wirklich von "Ozeanien" zu reden, auch wenn das ein eher technischer Begriff ist.

So schön es auf dem Hinweg in den wenigen Stunden in Singapur am wirklich beeindruckenden Flughafen mit dem Wasserfall unter der Kuppe war, so schön es in Manila mit der großartigen Altstadt war, so nah am Äquator ist es mir einfach immer zu warm und zu schwül. Klar, da muss man als Weltenbummler durch (und das ertrage ich auch gerne), aber die Ankunft in Sydney bei herbstlichen Temperaturen war für mich (anders als für Uli) eine echte Wohltat.

Die Zugfahrt vom Flughafen zum Circular Quay war ereignislos, aber ich war völlig vor den Kopf gestoßen, als wir dort ausstiegen und auf einmal die Hafenbrücke im Blickfeld war. Klar, ich wusste, ich bin in Australien, ich wusste, ich bin in Sydney, aber gefühlt habe ich das erst, als ich dieses Wahrzeichen von Sydney vor Augen hatte - grandios!

Nicht weniger grandios ist - wir sind öfter Fähre gefahren auf dieser Tour - die Vorbeifahrt an der Oper in Sydney, auch wenn die noch immer von der Seite viel beeindruckender ist als von vorne. Die Fahrt nach Manly war großartig, auch wenn es ein bisschen anfing zu nieseln; wenn wir einen Tag Aufenthalt gehabt hätten, hätte ich uns in Manly am Strand ein Zimmer gebucht und wäre in die Fluten gestiegen, aber so mussten wir uns mit dem guten Essen und Trinken bei hohen australischen Preisen in unserer Stammkneipe begnügen, was wir mit Freude taten.

Herrlich kühl war es - Uli schlägt mich für diese Aussage - dann in Neuseeland. Christchurch selbst wird spätestens seit dem Erdbeben 2011 nicht als das touristische Highlight betrachtet, und das können wir nach dem Besuch am Ende unserer Südinsel-Tour, glaube ich, bestätigen. Überhaupt fährt man halt nicht auf die Südinsel, um sich in den (relativ) großen Städten herumzutreiben, sondern man fährt in die Alpen.

Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich einen Flug nach Queenstown anstatt nach Christchurch buchen, wenn ich die Tour so ähnlich noch einmal vorhätte, denn dann wäre man praktisch gleich in den Alpen drin und müsste nicht ein ganzes Stück in Richtung der Alpen fahren, auch wenn die Fahrt zur Steigerung der Vorfreude durchaus geeignet war.

Die Fahrt von Queenstown nach Glenorchy, die Fahrt nach Te Anau, vor allem natürlich die Fahrt von Te Anau zum Milford Sound, aber auch die Fahrt in Richtung Aoraki/Mount Cook, die sind - wenn das Wetter mitspielt - einfach unglaublich, fantastisch, phänomenal schön. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter mitspielt, steigt im Sommer natürlich, andererseits wird es da bestimmt nicht so vergleichsweise leer sein wie jetzt im Winter, das muss man abwägen, und natürlich hatten wir in den ersten Tagen, als wir uns die Highlights anschauten, auch absolutes Glück mit dem Wetter. Es hätte, so sagte man uns, genauso gut sein können, dass es schneit und die Strecke zum Milford Sound gesperrt ist, aber manchmal hat man eben wirklich Glück beim Roulette mit Petrus. 

Die zweite Hälfte der Südinselrundreise war bei etwas schlechterem Wetter, und die Sehenswürdigkeiten von Bluff und Oamaru sind - nach Aoraki, Te Anau und Milford Sound - vielleicht auch nur noch Güteklasse 1b (also immer noch großartig, insbesondere die Pinguine und, ja, auch die viktorianische Architektur in Oamaru), aber klüger wäre es wahrscheinlich, dass man - wenn man Bluff und Oamaru sehen will - erstmal dorthin fährt und sich die Alpen eher zum Schluss der Reise anguckt, klimaktische Reiseplanung und so ...

Wenn man von der beschaulichen Südinsel (selbst Christchurch und Queenstown sind nur relative Großstädte) nach Auckland kommt, kriegt man erstmal einen Kulturschock, denn Auckland ist nun wirklich eine global city, mit Wolkenkratzern im Central Business District und sehr, sehr ordentlichem öffentlichen Personennahverkehr. Auch das hat etwas, und für eine global city sind die Menschen immer noch unglaublich freundlich (vielleicht nicht ganz so unglaublich freundlich wie auf der Südinsel, aber immer noch sehr!), aber, naja, dieses Alleinstellungsmerkmal, das die landschaftlich unglaublich schönen neuseeländischen Alpen haben, hat Auckland als normale Weltstadt nicht unbedingt. Ja, Fähre fahren dort macht sehr viel Spaß (außer, es stürmt gerade und die Fährmitarbeiterinnen brüllen beim Einsteigen öfter fuck als dir lieb ist, aber wenn man dann unverletzt an Bord ist, ist das auch eine coole Geschichte), ja, die Kneipenlandschaft ist natürlich in ihrer Auswahl wahnsinnig groß, aber das nächste Mal fahre ich mehr als nur unseren einen Tag aus Auckland heraus in die ländlicheren Gebiete der Nordinsel und gucke mich dort um. (Klar, ich habe, solange ich arbeite, nicht unbegrenzt Zeit, und das ist immer eine Abwägung, aber man kann sich ja dem Optimum anzunähern versuchen.) 

Der Abschied aus Neuseeland ist uns jedenfalls nicht ganz so leicht gefallen, aber die Ankunft in Fidschi war - nachdem wir schließlich im Hotel waren - auch sehr schön: Die Fidschianer gehören zu den freundlichsten Völkchen, die ich bisher so kennengelernt habe, und auch wenn Hotelmitarbeiter natürlich immer versuchen, freundlich zu sein, hatte ich in Fidschi das Gefühl, dass das nicht nur professionelle Freundlichkeit, sondern genuine Gastfreundschaft ist. Der Kava-Konsum mit den sehr freundlichen Barkeepern und den bekloppten Australiern und Neuseeländern war eine interessante kulturelle Erfahrung, das war schon cool.

Der Strand auf Fidschi war leider nicht ganz so südseeig wie erhofft, und das war der Strand auf Samoa auch nicht so hundertprozentig. Ja, bei Sonnenschein und im richtigen Winkel konnte man da fotografisch schon was machen, und die Schnorcheltour war cool, aber so alles in allem war das in Samoa im Hotel von Preis und Leistung her nicht so, dass ich das gleiche Hotel mit größter Freude noch einmal buchen würde. Ich hatte gedacht, ich mache es mit dem teuren, exklusiven Ding richtig, aber wahrscheinlich wäre uns mehr geholfen gewesen, wenn wir ein Drei-Sterne-Hotel irgendwo am Strand gebucht hätten als das gefühlt beste Hotel des Landes - nicht falsch verstehen: Es war nicht furchtbar, ganz und gar nicht, aber für den Preis hätte ich deutlich weniger Bürokratie erwartet und mehr erfolgreiche Improvisation, wenn denn Improvisation schön nötig wird ...

Unser Tagesausflug nach Amerikanisch-Samoa war ebenfalls sauteuer, auch den fand ich toll, nicht nur, weil der Flug in dem kleinen Klepper, in dem wir quasi im Cockpit saßen, cool war, sondern auch, weil wir aus dem Flieger wahnsinnig viel von der Landschaft Samoas und Amerikanisch-Samoas gesehen haben. Die Menschen in Amerikanisch-Samoa waren noch einmal in ganz besonderer Weise unglaublich freundlich, auch wenn sie diesen Krampf mit den Einreisegenehmigungen entweder komplett lassen sollen oder dann wenigstens korrekt machen und nicht irgendwelche blöden Fehler da reinbasteln sollen.

Die Entfernungen im Südpazifik habe ich massiv unterschätzt, vor allem, dass der Flug von Samoa nach Brisbane sechs Stunden (!) dauert, hätte ich niemals gedacht.

Brisbane ist dann natürlich wieder eine global city, und die Fährfahrten auf dem Brisbane River gefielen uns sehr gut. Nicht so gut gefallen hat uns natürlich das Ausscheiden der deutschen Mannschaft, aber davon ließen wir uns dann den tollen Urlaub auch nicht mehr wirklich kaputtmachen ... Nach Brisbane komme ich sicherlich nochmal, und dann will ich auch hüpfende Kängurus sehen und Koalas und Wallabies, und an den Strand in Queensland wird man auch mal gehen können ... So haben wir in Brisbane reingeschnuppert, und mir hat es schonmal Appetit gemacht!

Philippine Airlines hat einen der Spitzenplätze gewonnen in meiner "Bloß nicht"-Liste an Fluggesellschaften, da war fast von Anfang bis Ende alles Mist. Dementsprechend froh war ich, als wir in Singapur waren und - wenn auch mit kaputtem Koffer - einigermaßen glimpflich aus den Fängen dieses Vereins entkommen waren.

Singapur ist mir zu heiß, klar, zu schwül sowieso, aber irgendwie ist Singapur auch ziemlich cool, weil man halt so unglaublich viel machen kann. Wir haben uns - nach gründlicher Erkundung 2015 - jetzt halt dafür entschieden, früh unsere Stammkneipe zu besuchen und nicht noch einen kleinen Ausflug nach Indonesien oder so zu machen, aber nach Singapur muss man sowieso immer mal wieder kommen, so viel, wie sich dort immer verändert.

Alles in allem war das eine absolut fantastische Tour; die lange Anreise war mühsam (der Heimflug ging gefühlt viel schneller), aber das ist halt so, wenn man nach Neuseeland will. Neuseeland wird hoffentlich bald wieder besucht, denn das war soooooooo schön dort, und in Australien will ich auch mal ins Outback, da ich da auch nur jetzt zwei Städte kenne. In Fidschi und vor allem in Samoa/Amerikanisch-Samoa hätte man sich auch die Landschaft mal ein bisschen mehr anschauen müssen, aber da ist halt die Mietwagen-Infrastruktur nicht so problemlos ausgebildet wie in Neuseeland, und außerdem hatten wir uns ein bisschen Urlaub nun auch wirklich verdient ...

Ich habe festgestellt, dass man doch einigermaßen problemlos (natürlich gegen entsprechend Gage) in der Südsee durch die Gegend fliegen kann, da wäre es doch gelacht, wenn man beim nächsten (bei den nächsten?) Aufenthalt(en) in Neuseeland oder Australien nicht noch das eine oder andere Südsee-Reich mitnehmen könnte ...

Montag, 7. August 2023

Auf die Bahn ist Verlass

..., naja, jedenfalls auf ihre Verspätung, denn wenn der Zug nicht drei Minuten verspätet gewesen wäre gestern Morgen, dann hätten wir ihn wahrscheinlich verpasst.

Der Flug von Singapur nach Bahrain war ziemlich entspannt, ich spielte die meiste Zeit "Angry Birds" und Monopoly, wobei die Flugzeugversion von Monopoly wirklich allererste Sahne ist, da gab es nichts, wo ich hätte sagen können, dass man das hätte besser machen können - wirklich richtig, richtig gut! Gepennt habe ich auch kurzzeitig, aber nicht wirklich, vor allem, weil ich eigentlich nicht wollte, denn ich wollte mich zügig wieder an die europäische Zeit gewöhnen.

Der Umstieg in Bahrain klappte auch, selbst wenn wir aufgrund des Besuchs des Duty-Free-Ladens erst mit dem sogenannten Final Call (der normalerweise ja der vorvorvorvorvorletzte Call ist) an Bord gingen. Wir kamen halbwegs pünktlich weg, diesmal schlief ich ein bisschen mehr (wenn ich kein Monopoly spielte), und wir kamen eine Viertelstunde vor Plan an. Die Einreise nach Deutschland war problemlos, das Gepäck dauerte eine ganze Weile, sodass ich schon dachte, dass wir es nicht mehr zum Zug schaffen, am Shuttlebus war eine riesige Schlange, aber die Skyline fährt doch, obwohl sie nicht gut beschildert ist, weil die Rolltreppen erneuert werden und daher wahrscheinlich wenige Besucher auf die Skyline verwiesen werden sollen.

Mit einem zügigen Lauf durch das Terminal 1 erreichten wir den Fernbahnhof, als gerade der ICE einfuhr, und so saßen wir am Ende schwitzend, aber glücklich im frühen ICE nach Freiburg, bei dem wir nicht einmal umsteigen mussten. In Freiburg kündigten wir noch Ulis Probe-Bahncard 25, dann ging es - hier fuhren die Aufzüge nicht mehr wie erhofft - zum Gleis für die S-Bahn nach Rötenbach.

Das Aussteigen dort klappte mit Mühe auch, und das Mittagessen wurde - mit unseren Müttern, die uns abgeholt hatten - im "Kranz" eingenommen, bevor der Mann mit dem Hammer dann doch einigermaßen früh kam.

Dass die Reise unglaublich schön war, hat hoffentlich jeder Blogleser gemerkt, ein ausführliches Fazit kommt (vielleicht) in den nächsten Tagen, womöglich schon morgen, wenn ich nach Hannover fahre und hoffentlich ein bisschen Zeit habe.

Achso, diese Zeilen habe ich jetzt auf meinem Laptop geschrieben, den ich von den (Akku-)Toten wieder aufweckt habe ... Hätte ich vielleicht mal früher versuchen können, gell?

Ein Foto vom morgendlichen Landeanflug auf Deutschland habe ich noch:

Samstag, 5. August 2023

Einen entspannten Tag in Singapur

In der Lobby des Marina Bay Sands

Nochmal Lobby

Skyline

Frühstück

Maxwell Food Centre

Chinatown

Gardens by the Bay

Super Trees und Surfbrett

Singapore Eye oder so

Surfbrett in voller Pracht 


(Fotos heute mal am Anfang, weil das iPhone irgendwelche Sachen macht, die niemand will …)

… haben wir uns heute gemacht. Ich hatte gestern glücklicherweise den Wecker auf 9.00 Uhr gestellt, sonst hätte ich möglicherweise verschlafen. Ich hatte ziemlich gut, wenn auch nur kurz geschlafen, Uli konnte nicht so richtig gut schlafen und war am Lesen.

Wir standen auf, duschten und checkten aus dem Hotel aus, nachdem wir unser Gepäck in die Gepäckaufbewahrung im Hotel gegeben hatten. Kein Spannungsbogen heute: Das Gepäck war am Ende noch da.

Wir liefen einige Meter zur Bushaltestelle stellen und fuhren mit der Linie 80 direkt zum Maxwell Food Centre in Chinatown. Dort aßen wir Ramen und Nudeln mit Fischbällchen zum Frühstück, ich konnte wie gestern Abend im 7-11 ohne wirkliche Probleme mit meinen Brunei-Dollar bezahlen, da Brunei und Singapur gegenseitig ihre Währungen anerkennen.

(Die Spracherkennung des iPhones ist übrigens noch katastrophaler als die bei Android.)

Danach fuhren wir mit der U-Bahn zu den Gardens by the Bay, liefen durch diesen wunderschönen Garten an den Super Trees vorbei, spazierten durch die Lobby des Marina Bay Sands und schauten uns dann die Skyline von Singapur noch einmal an.

Nun hatten wir aber Durst und ließen den Tag in unserer Singapurer Stammkneipe in Bugis ausklingen, bis wir um 17.00!Uhr zum Flughafen fuhren. Ich ließ für teuer Geld meinen Beinahe-Totalschaden von Koffer einschweißen, der Check-in dauerte ewig, aber nun sitzen wir – ich frisch geduscht – am Gate und warten auf das Boarding, das sich verzögert, weil der Flieger schon aus Bangkok kommt und Verspätung mitgebracht hat …


Freitag, 4. August 2023

Dringend abraten

... muss ich von der Nutzung von Philippine Airlines oder dem Flughafen in Manila, denn so viel Chaos und Unfähigkeit habe ich jetzt auf Hin- und Rückflug selten von einer Fluggesellschaft und von einem Flughafen erlebt.

Das Aufstehen in Brisbane heute Morgen war weniger kompliziert als gedacht, aber die Ernüchterung vom Spiel gestern war immer noch da. Wir waren schnell fertig, checkten aus und fuhren mit dem Taxi zum Flughafen. Wir konnten relativ zügig bei einem sehr sympathischen Flughafenangestellten einchecken, reisten aus, gingen durch die schnelle Sicherheitskontrolle, kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein und setzten uns dann doch zum Frühstück in eine Bar.

Der Flug von Brisbane nach Manila war noch vergleichsweise entspannt, auch wenn die Herrschaften viel zu wenig Getränke brachten, aber das Unterhaltungsprogramm war ganz in Ordnung, vor allem hatten wir Strom am Platz.

Wir kamen in Manila auf einem Außenstellplatz zum Stehen und wurden mit dem Bus zum Terminal gekarrt. Dort mussten wir durch eine viel zu kleine und völlig chaotische Pro-forma-Sicherheitskontrolle, bei der sich noch ständig Leute vordrängelten, weil sie auf einen knappen Anschlussflug mussten. Eine Oberkontrolleurin wollte mir noch die Bordkarten entreißen, was mich sie ein bisschen anfahren liest. Ich solle mich entspannen, meinte sie, erstmal können vor Lachen.

Auf der Toilette gibt der Toilettenaufseher das Handtuchpapier aus, was völlig unnötig und zudem unhygienisch ist, die Flüge werden auf zwei getrennten Bildschirmen ohne Zielangabe, nur mit Flugnummer angegeben, und unser Flug war überhaupt nicht ausgeschildert. Ich fragte nach, wurde zum Gate 17 geschickt, bei dem wir auf dem Hinflug unsere Koffernachschauaktion hatten, dort standen jetzt schon wieder Menschenmassen herum, die aber nur zum Teil tatsächlich nach Singapur wollten. Es überrascht mich wirklich, dass anscheinend genau die Menschen, die nach Singapur wollten, auch hier gelandet sind, denn da waren ein paar Chinesisch aussehende Menschen, die abgewiesen wurden, vermutlich weil sie irgendwo anders hinflogen.

Der vierstündige Flug nach Singapur in einer alten Maschine war einigermaßen erträglich, die Einreise hier ging ziemlich schnell und Ulis Koffer kam auch einigermaßen zügig, doch mein Koffer ward erst gesehen, als mir klar wurde, dass er in Klarsichtfolie eingepackt ist. Die Freunde am Flughafen Manila haben also auch noch meinen Koffer zerstört, ganz großartig. Die Koffernachforschungsstelle war auch nicht sehr ergiebig, denen schreibe ich noch eine ziemlich freundliche E-Mail, höhö.

Das WLAN am Flughafen in Singapur war auch schon mal besser, denn die Bestellung eines Taxis ging gründlich schief. Der erste Fahrer meldete über die App, dass er am vereinbarten Treffpunkt sei, das war er aber gar nicht. Plötzlich fuhr er an uns vorbei, hielt aber nicht an, und etwas später bekam ich die Nachricht, dass er die Fahrt gecancelt habe, weil wir (!) Nicht pünktlich am vereinbarten Ort gewesen sein. Die Vertragsstrafe von vier Singapur-Dollar werde ich mir nötigenfalls erstatten lassen. Der zweite Versuch ging dann besser, der Fahrer war auch sehr freundlich und fuhr uns zügig durch das nächtliche Singapur in unser Hotel.

Dieses ist keineswegs herausragend, aber für eine Nacht völlig ausreichend, zumal es einen abnehmbaren Duschkopf gibt. Ich wollte uns noch im Geschäft gegenüber ein Bier kaufen, hatte dieses auch schon in der Hand, aber die Verkäuferin zeigte mir, dass ab 22.30 Uhr Alkoholverkaufsverbot besteht, sodass ich nur mit Sprite abziehen musste.

Es wird morgen halbwegs ausgeschlafen und dann schauen wir mal, was wir so anstellen können, bevor es um 21 Uhr dann in Richtung Bahrain und Deutschland geht.

Heute nur Bilder aus dem Flieger:

Fantastischer Blick auf Brisbane

Manila

Nordküste von Queensland


Donnerstag, 3. August 2023

Zwei Koalas, ein Känguru und zwei Wallabys

Das war die heutige Ausbeute im Daisy-Hill-Reservat für Koalas, zu dem wir per Fähre und Bus einen kleinen Ausflug machten.

Erst einmal schiefen wir heute aber aus, was für uns, die wir noch an die Zeit in Samoa gewöhnt waren, bedeutete, dass wir gegen 8 Uhr gefühlt topfit und dann fast fertig waren. Wir frühstückten in der Nähe unseres Hotels sehr gut und fuhren dann mit der Fähre zur Endhaltestelle Strom aufwärts, dort stiegen wir in einen Bus um, in einen weiteren um und dann an einer Zwischenhaltestelle aus, weil ich hoffte, dass wir von dort noch einfacher zum Ziel kamen. Beim Aussteigen verstanden der blöde Drecksautomat und ich uns nicht richtig, sodass er uns eine kleine Strafgebühr abbuchte, Saftladen. (Wie, ich wegen des Fußballspiels geladen? I wo!)

Zu allem Überfluss verpassten wir, weil wir die Karte noch aufladen wollten, den Bus, den ich eigentlich angepeilt hatte, sodass wir erst erst noch ein Stück weiter auf der Hauptstraße (bzw. auf der Sonderstraße für die Busse) fuhren und dort am Endziel dann den Anschluss wieder verpassten, aber zumindest mit einem anderen Bus in die Nähe des Ziels kamen. Nach einer 25 Minuten dauernden Wanderung bergauf kamen wir an der Aufzuchtstation an und betraten diese. Es ist sehr hervorzugeben, dass der Besuch der Einrichtung kostenfrei ist. Großartig! Wir waren kaum drin, als wir zwei Koalas auf ihren Bäumen schlafen sahen, was wenig verwunderlich ist, weil die faulen Dinger am Tag 16 bis 22 Stunden schlafen - das hätte ich auch gerne. Nach dem kurzen, aber informativen Besuch der eigentlichen Aufzuchtstation gingen wir noch auf eine kleine Wanderung, vorbei an den sehr schön eingerichteten Picknickplätzen und in Richtung eines Waldlehrpfades.

Ich sah unterwegs gefühlt ein Dutzend Kängurus, die sich aber bei genauerem Hinsehen als Baumstümpfe oder Büsche herausstellten, bis ich tatsächlich ein Känguru im Wald liegen sah. Herumhüpfte es keineswegs, aber ein Känguru war trotzdem. Wir gingen den Waldlehrpfad nach gebührender Freude ein Stück weiter, als ich auf einmal relativ nahe am Weg ein etwas kleineres Tier sah, das aber zusammen mit seinem ein wenig tiefer im Wald befindlichen Kumpanen tatsächlich weghüpfte.

Als Kängurus bezeichnet man anscheinend nur die größten Exemplare der Gattung Känguru, während kleinere Kängurus im Allgemeinen als Wallabys bezeichnet werden, und ich glaube, dass wir zwei dieser Dinger da weghüpfen sahen.

Ich hatte mich mit der Zeit zum Bus und dem Weg zum Bus ein wenig verschätzt, denn der Weg wurde immer länger, die Zeit immer knapper, und die Taktung ist auch nicht ganz optimal, denn als wir endlich an der Bushaltestelle ankamen, hätten wir noch 40 Minuten auf einen Bus warten müssen. Also trieb ich die arme Uli an, die verbleibenden 1,5 km zur großen Bushaltestelle auch noch zu laufen. Das schafften wir und erwischten dann auch relativ schnell einen Bus in Richtung Stadtzentrum. Wir fuhren die gleiche Strecke wie die Anreise zurück, fuhren also von der Universität zurück zu unserem Fährhafen hier mit der Fähre.

Mein Handy-Akku hatte unterwegs aufgegeben, und weil auf diesem die WM-Karten waren, mussten wir das Handy aufladen. Während ich wartete, konnte ich uns zumindest noch für unsere Flüge morgen einchecken und auch die singapurische Einreisegenehmigung erfolgreich beantragen.

Der Akku war aber immer noch nicht ausreichend voll, sodass wir das Telefon am Strom ließen und in der Nähe Essen gingen. Der Chinese hier unten im Haus hatte entgegen der Beschreibung bei Google geschlossen, ein Libanese sprach uns nicht so ganz an, sodass wir am Ende bei einem sehr, sehr guten Italiener landeten und dort sehr knoblauchhaltige Pizzen zu uns nahmen.

Um kurz vor 18 Uhr waren wir wieder im Zimmer, holten das Handy und liefen die Viertelstunde zum Stadion, das gerade um 18 Uhr die Tore geöffnet hatte. Ich kaufte mir noch einen Deutschland-WM-Schal, dann betraten wir das Stadion und gingen gleich an unseren Platz. Ich ich holte uns zwei Hopfenkaltschalen, und wir beobachteten das Vorgeplänkel des Spiels, als sich drei Reihen vor uns die beiden Damen hinsetzten, die am Zoll bei der Einreise in Brisbane schon hinter uns gestanden hatten: die Mitbewohnerin der Schwester eines Schulfreundes von mir. Diese Geschichte wurde tatsächlich noch absurder als ohnehin schon.

Zum Spiel brauche ich wahrscheinlich gar nicht so viel zu schreiben, das haben hoffentlich die meisten treuen Leser dieses Blogs gesehen. Am Wollen lag es jedenfalls nicht, aber im Spielaufbau gab es so unglaublich viele Fehlpässe, dass es kein wirkliches Wunder war, dass nicht ganz so viele Torchancen kreiert wurden. Und dass man halt auch mal Pech hat, gehört zum Fußball unglücklicherweise dazu.

Ganz besonders dreist fand ich eigentlich nur, dass die FIFA sich nicht entblödet hat, einen Antidiskriminierungsspot im Stadion laufen zu lassen, nach der alle Menschen die Menschen lieben sollten, die sie lieben wollen. Das ist nach dem homophoben Getöse in Katar schon ein starkes Stück.

Wir entschieden uns jetzt gegen ein Frustbier zum Abschied aus Australien, sondern waren ausnahmsweise mal vernünftig und sind schon im Bett, denn der Wecker geht um 6 Uhr, und der Flieger nach Manila um 11 Uhr. Nach acht Stunden Flug und zweistündigen Aufenthalt in Manila fliegen wir vier Stunden weiter nach Singapur, wo wir aufgrund der Zeitumstellung dann morgen Abend gegen 23 Uhr ankommen dürften. Wir haben noch eine Übernachtung in Singapur, dann geht es am Samstagabend von Singapur nach Bahrain und am frühen Sonntag Morgen von Bahrain nach Deutschland. Mal sehen, was wir am Sonntag da noch so in Bonndorf anstellen.

Fotos:

Wallaby in der Bildmitte

Känguru in der Bildmitte

Im Wald

Fauler Koala

Stadion

Vor dem Stadion

Light Show

Auch sowas in der Art

Frau Frohms beim Aufwärmen