... habe ich heute getroffen, als ich von meinem Plan B abgerückt und zum Plan A zurückgewechselt bin. Es war abgesprochen, dass ich heute jemanden am Bahnhof in Rötenbach abhole, und da hatte es sich angeboten, dass ich heute den ersten Teil der Wanderung zu den Triberger Wasserfällen machen könnte; da der Bekannte sich aber verspätete, ging ich wieder zu Plan A zurück, und der lautete, von Waldshut am Rheinufer entlang bis ungefähr nach Laufenburg zu wandern (vor allem, weil ich nur noch heute über das Kraftwerkswehr in Laufenburg zurück nach Deutschland kommen konnte).
Das Wetter hier oben im Schwarzwald und noch auf der Fahrt bis Höchenschwand war grandios (und ist es noch), aber unten im Rheintal war Nebel, der sich ganz gegen Ende der Wanderung ein bisschen auflöste, aber so richtig toll war das alles nicht, vor allem, wenn ich bedenke, was ich auf dem Weg in Richtung Triberg heute so im Wald gesehen hätte.
Naja, sei's drum, war jetzt halt so, zumindest habe ich auf diese Weise heute acht neue Gemeinden abgestaubt, vier im Landkreis Waldshut und vier im Kanton Aargau in der Schweiz. Und soooo hässlich ist selbst der neblige Rhein nicht ...
Ich war früh wach, meine Mutter sowieso, und so ging es schon zu (für einen Samstag) früher Stunde in Richtung Laufenburg über die B 500. Dort stellte ich mein Auto am Ostbahnhof ab, um nach etwa 15 Kilometern Wanderung einen Notausstieg zu haben, und fuhr mit dem Auto meiner Mutter weiter in den Waldshuter Stadtteil Schmittenau bis fast an die Grenzbrücke in die Schweiz.
Dort lief ich los, überquerte die Grenzbrücke und guckte, wie weit ich entlang der Nationalstrasse dort komme, denn meine Wanderroutenapp hatte sich geziert und mir einen ziemlichen Umweg um Koblenz herum präsentiert. Nun, da ist ein wunderbarer Gehweg entlang der Hauptstrasse, sodass ich auf diesem lief, bis ich rechts in Richtung Aare abbiegen musste.
Nach wenigen hundert Metern (über einen Waldpfad die Böschung von der Nationalstrasse herunter) und einer steilen Treppe kam ich zur Aarebrücke und machte ein Bild in den Nebel hinein. Hier also mündet die Aare in den Rhein (bzw., hydrologisch korrekter, weil die Aare hier mehr Wasser führt als der Rhein. der Rhein in die Aare), schick, hab ich die Aare also jetzt auch mal wieder gesehen.
Ich war inzwischen in der Gemeinde Leuggern und lief an den Bahngleisen entlang (nicht am Rhein entlang, ich wollte ein kleines bisschen Weg sparen) nach Full-Reuenthal in Richtung des Schweizerischen Militärmuseums. Dieses ließ ich rechts liegen, bog auf einen Feldweg ab, um die durch eine Unterführung die Bahngleise zu unterqueren - und blieb wie angewurzelt stehen: Die Unterführung war zwar da, aber sie wurde durch eine Tür im Zaun versperrt, und diese Tür war zu. So'n Mist, Mann!
In einem Anfall von Klugheit latschte ich doch mal hin, um zu gucken, ob die Tür vielleicht aufgeht. Der Zaun war mit Stacheldraht überdacht, aber, guck mal einer an, die Tür ging tatsächlich auf. Ich ging hindurch (dahinter war eine Riesenpfütze), machte die Tür wieder zu und ging weiter meinen Weg entlang - das wäre richtig übel gewesen, wenn ich da einen anderen Weg hätte suchen müssen ...
Ich kam am Atomkraftwerk in Leibstadt vorbei, dem Albtraum aller umweltbewegten Lehrer im Südschwarzwald, von dem ich aber vor lauter Nebel praktisch gar nichts sah außer der Kühlwassereinleitstation direkt am Rhein ...
Nächstes Ziel war das Wasserkraftwerk Albbruck-Dogern, über dessen Wehr ich wieder nach Deutschland ging. Ich hatte allerdings am Aushang dort gesehen, dass der Schwaderlochersteg bis "Ende Oktober/Anfang November" gesperrt sei - über den wollte ich nach dem Weg über die (deutsche) Rheininsel eigentlich wieder in die Schweiz ...
Nun denn, ich lief erst einmal auf die Rheininsel, bewunderte das Staubecken dort, zog mir unterwegs einen Pullover an, weil es doch recht kühl war, und kam zum Schwaderlochersteg, nur um zu sehen, dass der noch gesperrt ist ... Alles Mist hier, sachma?!
Nun, ich war - nach kurzem Weg durch Dogern - jetzt in Albbruck angekommen und lief über einen anderen Steg von der Insel hinüber aufs deutsche Ufer. Ich setzte meine Wanderung durch Albbruck und Albert, einen Ortsteil von Albbruck, fort, ehe ich nach Hauenstein, den ersten Ortsteil von Laufenburg (Baden) kam ...
Dort ignorierte ich meine Wanderapp und lief einfach am Rhein entlang (das war neblig, aber durchaus hübsch), bis ich über Land zum Friedhof des Laufenburger Ortsteil Luttingen lief. Auf dem Weg von dort nach Laufenburg-Stadt kam mir ein rumänischer Lkw entgegen, dessen Fahrer die Familie, die ein paar Meter vor mir fragte, ob er in Freiburg sei ... Der Familienvater versuchte ihm zu erklären, dass er in Laufenburg sei, aber das schien nicht wirklich von Erfolg gekrönt ...
Ich setzte derweil meinen Weg fort, die Oberschenkel fingen an zu brennen, aber als ich am Rhein ankam, ging es wieder ...
Am Rhein ging es auf einem schönen Weglein bis in die Altstadt von Laufenburg (Baden), mit schönen Blicken auf Laufenburg (Schweiz). Ein Priester kam mir entgegen, aber das half mir auch nicht, als ich die steile Treppe hoch aufs Brückenniveau hochkraxeln musste. Ich lief auf die - inzwischen - Fußgängerbrücke und sah einen schönen Grenzstein von 1810 (das ist, soweit ich das weiß, der einzige richtige Grenzstein auf einer Brücke zwischen der Schweiz und Deutschland). Da hatte sich die Wanderung doch gelohnt ...
Mit einem Blick auf Laufenburg (Baden) verstand ich in der (sehr schönen) Altstadt von Laufenburg (Schweiz) und ging in Richtung des Kraftwerks Laufenburg. Vor das Kraftwerk hatte der liebe Gott aber noch einen Weg am Rhein entlang gesetzt, und leider ging es da noch einmal ein paar Höhenmeter hoch (und wieder runter). Das tat jetzt richtig, richtig weh, aber es half ja alles nichts ... An den Tennisplätzen des TC Kraftwerk Laufenburg ging es vorbei, auf das Kraftwerksgelände und - am letzten Tag der sommerlichen Öffnungsphase - über die schön und deutlich markierte Grenze auf dem Kraftwerkswehr. Auf der deutschen Seite war auch wieder das Tor zu, aber das lang nur an der nicht funktionierenden Türöffnungsmechanik, sodass ich dem Hinweis auf dem Zettel folgte und die Tür von Hand aufzog.
Die angestrebte Unterquerung der Gleise scheiterte am (jetzt aber wirklich) verbotenen Zutritt zum Firmengelände, sodass ich mich - ich hatte sowieso gerade den Bus verpasst, den ich ohnehin nehmen musste, um zu meinem Auto am Notfallausstieg zurückzukommen - aufmachte, mit der Gemeinde Murg noch eine weitere deutsche Gemeinde mitzunehmen. An der B 34 ging es entlang, eine Frau kam mir immer näher, weil ich nur noch schlich, aber als ich sie vorbeilassen wollte, war ihr das suspekt, sodass sie die Straßenseite wechselte ...
Meine Bushaltestelle gab es nicht, weil die Straße gesperrt war, aber zum Glück sah ich beim Blick in eine Seitenstraße die Ersatzhaltestelle, und zu der begab ich mich. Mein Handy hatte noch Saft, also kaufte ich nach einer halben Stunde Wartezeit meine Fahrkarte online, fuhr zurück zum Bahnhof Laufenburg und dann heim nach Bonndorf.
Jetzt habe ich geduscht und fahre gleich zum Bahnhof, um den Besuch abzuholen - 20,62 Kilometer heute, neuer Rekord, acht neue Gemeinden, die Füße tun weh, aber es geht sogar noch vergleichsweise, alles bestens ...
Am Mittwoch habe ich ein bisschen den Kopf freikriegen wollen und habe eine Runde um das Industriegebiet Bonndorf-Ost (kicher) gemacht - von der Innenstadt ging es hoch zum "Lindenbuck", an diesem vorbei zum Krummen Föhrle, in Richtung Andreashof und danach durchs (inzwischen ziemlich groß gewordene) Industriegebiet, den Philosophenweg und das Adlerwegle zurück nach Hause. So kann man dann auch mal 5,95 Kilometer zusätzlich auf die Uhr schreiben.
Insgesamt habe ich im Schwarzwald jetzt 877,99 Kilometer absolviert (887,69 km mit den Taunus- und Pfälzer-Wald-/Vogesen-Touren) - die 900 und auch die 1.000 Kilometer kommen immer näher, zumal ich mich im Moment an Weihnachten eher durch den Schwarzwald wandern denn irgendetwas anderes machen sehen. Aber wie sagt man hier? Emol luege ...
Hier oben war das Wetter toll ... |
... in Koblenz nicht mehr so ... |
Die Aare (wenn Sie sie sehen) |
Umwegvermeidungstor |
Kraftwerk Albbruck-Dogern mit ... |
... Staubecken |
Am Rhein bei Hauenstein |
Blick auf beide Laufenburg |
Grenzstein auf der alten Brücke |
Letzter Grenzübertritt am Kraftwerk Laufenburg |
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