... - so kann man den heutigen Tag zusammenfassen. Ursprünglich war der Plan, am Bodensee entlangzuwandern und dann direkt nach Wiesbaden zu fahren, aber den Plan habe ich umgeschmissen und übernachte heute noch einmal im Schwarzwald ...
Ich lud also heute Morgen mein Auto voll und fuhr - ohne die schweizerischen Autobahnen nutzen zu können, mangels Vignette - über Schaffhausen, Büsingen, Gailingen, Ramsen, Stein am Rhein und Kreuzlingen nach Uttwil. Dort parkte ich mein Auto, zahlte mit der Schweizer Park-App, die ich mir heruntergeladen hatte, und marschierte los ...
Ich hatte noch einmal richtig gutes Wetter erwischt (jedenfalls die ersten zwei Stunden oder so) und schwitzte in meinem Hemd fast ein bisschen. Über dem Bodensee war blauer Himmel, auf deutscher Seite türmten sich die Wolken dramatisch auf - es war eine wunderbare Wanderung ...
Ich lief nach Romanshorn, dem Zielort der Fähre aus Friedrichshafen, durch den dortigen Seepark und am Fährzoll vorbei in Richtung Salmsacher Aach. Diese bildet die Grenze zur Gemeinde Salmsach, die heute meine zweite neue Gemeinde (nach Romanshorn) wurde.
Kurz darauf landete ich auch schon in Egnach und lief an wunderbaren Privatbadeplätzen vorbei, fand aber kein Plätzchen für mich, sodass ich erst nach 12 Kilometern in Arbon - nachdem ich versehentlich in den dortigen Seepark einen kleinen Umweg gelaufen hatte - Pause machte und ein paar Brote verspeiste. Zwei ältere Schweizerinnen wünschten mir guten Appetit, die eine verjagte ihren Hund von unter meiner Bank, und nach vielleicht einer Viertelstunde brach ich wieder auf ...
An der Arboner Bucht war die Hölle los, wenig verwunderlich an einem schönen Sonntagnachmittag, aber ich lief schnellen Schrittes (mein Schnitt heute war 11:30 Minuten, der bisherige Rekord stand bei 11:58 Minuten, den habe ich quasi pulverisiert ...), slalomlaufend, durch die Menschenmassen hindurch, denn ich hatte ein weiteres Zwischenziel fest vor Augen: Um 15.03 Uhr wurde der Kanton St. Gallen der fünfte auf meinen Wanderungen aus dem Schwarzwald besuchte Kanton (und der erste Kanton, der nicht direkt an Deutschland angrenzt) - juchhe!
So langsam wurden die Beine doch ein bisschen schwerer, aber ich lief weiter, durch Steinach, den Ort im Kanton St. Gallen hindurch, und erreichte schließlich den Bahnhof in Horn, das eine Exklave des Kantons Thurgau, also vom Hauptteil des Kantons Thurgau durch die Gemeinde Steinach abgeschnitten, ist. Auf den letzten Metern bewunderte ich noch einen Zeppelin aus Friedrichshafen - so nah hatte ich einen Zeppelin auch noch nicht oft gesehen ...
Die Fahrkarte zurück nach Uttwil kostete nicht einmal fünf Franken, weil Uttwil am nördlichen und Horn am südlichen Ende eines Zwei-Zonen-Bereichs ist, allerdings musste ich - erfolgreich - in Romanshorn umsteigen. Schlussendlich erreichte ich Uttwil, schleppte mich zum Auto, wechselte noch Schuhe und fuhr dann über Konstanz und die deutschen autobahnähnlichen Straßen zurück in den Schwarzwald. Dabei überquerte ich zweimal die Donau, und weil ich den Rhein mehrfach überquert hatte (und die ganze Zeit am Bodensee entlanggelatscht war), war ich heute im Zwei-Strom-Land unterwegs ... Verstehste, Zwei-Strom-Land, gell?
Jetzt sind es noch 48 Kilometer nach Liechtenstein, das könnte man - wenn man noch drei so längere Touren wie heute mit 16,95 Kilometern macht - vielleicht noch dieses Jahr schaffen, das hängt aber natürlich auch ein bisschen davon ab, wie viel Zeit ich noch im Schwarzwald verbringe ...
Wir werden mal sehen, ob/was der Winter so an Reisen bringt - mit Freunden war kurzfristig London Ende November angedacht gewesen, aber das wird uns alles jetzt zu heiß, und ob Georgien über Weihnachten eine gute Idee ist, werden wir - wie mehrfach angekündigt - erst im Dezember entscheiden ...
Fotos habe ich heute aber ein paar gemacht:
Bodensee I |
Bodensee II |
Arboner Bucht |
Zeppelin über dem Schweizer Bodenseeufer |
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