In die Dunkelheit bin ich vorgestern gewandert, heute war eher das Wandern im Regen angesagt - es ist halt Herbst, da wird es früher dunkel, und ab und an regnet es ...
Ich wollte dem Metzgerswinkel, dem Gebiet zwischen alter Wassertretstelle, Bahnwärterhäuschen und Bundesstraße 315, noch eine Chance geben, aber diesmal wollte ich - eigentlich - auf guten Schotterwegen bleiben ... Ich fuhr - um ein bisschen Zeit zu sparen, denn es wird ja früh dunkel - mit dem Auto zum Parkplatz an der Bahnbrücke, lief wieder ein Stück an der Bundesstraße entlang und bog auf den Männleswaldweg ein - diesen verließ ich aber bei der ersten Gelegenheit (auf den Weg, den ich am Montag Abend als "zu matschig" abqualifiziert hatte). Es wurde aber besser, und ich war guter Dinge, gut voranzukommen ...
Ich guckte sicherheitshalber auf mein Handy, sah, dass ich schon ein paar Meter zu weit war, schaute mich nach meinem Weg um und schlug die Hände über dem Kopf zusammen: Das wurde wieder so'n Naturpfad, mit viel Natur und wenig Pfad, oh Mann ...
Soooo schlimm war Pfad dann doch nicht, vorgestern war's auch trocken, da kam man einigermaßen zügig voran, alles okay ... Ich lief weiter, guckte kurz aufs Handy, schaute nach dem W... - und, rumms, lag ich auf dem Boden ...
Wie ist das denn passiert? Nun, da lag ein größerer Stein auf dem Boden, auf den trat ich, der rollte weg, ich rutschte weg, rumms, ich landete auf meinem Arm, behielt das Handy in der Hand (mein Falltraining beim Rugby machte sich mal wieder bezahlt, denn mein Gehirn behandelte das Handy instinktiv als Ball und hielt es fest ...), rappelte mich wieder auf - und lief weiter ...
Oh Mann, ich war da richtig in der Pampa, meine Mutter hatte bestenfalls eine ungefähre Vorstellung, wo ich war, und ja, so schnell werde ich nicht ausgeknockt, aber soooo schnell hätte mich da auch keiner gefunden. Am Schluss ist ja alles gutgegangen ...
Ich kam schließlich wieder auf einen Schotterweg, ging zwischen den Klötzen einer ehemaligen Bahnunterführung hindurch und war schließlich auf dem Bähnleweg. Das ist ein Wald-Radweg, und entsprechend schossen zwei Fahrradfahrer an mir vorbei.
Ich hatte meine Strecke ein bisschen verlängert, weil ich einigermaßen kontrolliert sehen wollte, wie es im Wald dunkel wird, das war ganz schön, auch wenn die Bilder auf dem Handy viel heller erscheinen als die Situation in meiner Empfindung war, aber noch bevor es stockdunkel war, war ich am Auto und fuhr heim ...
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Heute fuhr ich dann - ich unterbrach die Arbeit, um noch ein bisschen in den Wald zu gehen - zum Wanderparkplatz zwischen Ebnet und Rothaus (viel Matsch). Das Wetterradar zeigte an, dass es in den nächsten zwei Stunden nicht regnen sollte (den Tag über hatte es die ganze Zeit geregnet), aber das Wetterradar kannst du wirklich den Hasen geben - es nieselte die ganze Zeit, ich war am Ende außen (vom Regen) und innen (vom Schweiß unter der Regenjacke) nass,
Es gab eine Teilstrecke, die nicht als guter Schotterweg ausgeschildet war, aber erstmal lief ich von Bonndorfer Gebiet auf Grafenhausener, nur um wenige Meter weiter wieder nach Bonndorf zu kommen. Im Nieselregen konnte man ganz gut wandern, keine anderen Menschen um einen herum, und der Wald erscheint nochmal grüner ...
Ich bog auf den Pfad ab, aber das war kein Pfad, sondern ein Forstarbeitsweg, und der war matschig und nass und alles. Es war mühsam, auf dem Ding bergauf zu kraxeln, aber nach ein paar Minuten hatte ich das überstanden, überquerte die Straße und war im Ebneter Wald in Richtung Saubachhütte.
Ich lief zwei Schleifen, kam an der Ebersbacher Hütte auf Grafenhausener Gebiet, lief auf der Waldstraße, die die Landesstraße mit der Sommerau verbindet, wieder zur Landesstraße, überquerte diese und verschwand nochmal im Grafenhausener Wald bei der Käppele-Kapelle ...
Am Ende waren das heute 7,5 Kilometer, ich fuhr durchnässt heim, war ein richtiger Warmduscher heute, machte noch ein bisschen was für die Arbeit und dann Feierabend. Insgesamt sind das jetzt 831 Kilometer im Schwarzwald (und knapp 841 insgesamt in diesem Wanderjahr, wenn man die knapp zehn Kilometer im Taunus und im Pfälzerwald mitdazurechnet), und ein paar Wochenenden gibt es noch ...
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Die Schweiz und Liechtenstein sind jetzt (insgesamt) Risikogebiete, Vorarlberg und der Kanton Zürich waren das ja schon vor dieser Woche. Klar könnte ich mit der 48-Stunden-Regelung in der baden-württembergischen Coronaverordnung per Tagesausflug auch ohne Quarantäne in die Schweiz, nach Liechtenstein und nach Österreich reisen, und wenn ich nur mit dem Auto fahren würde, würde ich das wahrscheinlich auch tun (dass ich für Hessen dann jeweils zwei Wochen gesperrt wäre, weil die diese 48-Stunden-Regelung nicht kennen, wäre mir fast wurscht) - aber mit dem Zug zu fahren in der Schweiz, das muss vielleicht im Moment doch nicht unbedingt sein ...
Auch im Schwarzwald bzw. am Hochrhein gibt es ja noch das eine oder andere Ziel, und für den Sonntag - da soll das Wetter gut sein, Wetterradar und so ... - habe ich mir die Ravennaschlucht und den Anfang des Höllentals überlegt ... Mal sehen, was das so wird. Zu den Triberger Wasserfällen könnte man mit zwei Tageswanderungen auch, und am Hochrhein entlang geht auch alles ... Die Wanderstrecken gehen mir also schon einmal nicht aus, auch wenn ich in Deutschland bleibe.
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Ich habe oben in der Karte jetzt alle zukünftig angedachten Ziele, die in orange waren, wieder grau gemacht - kein Mensch weiß, wann ich wieder mehr oder weniger normal reisen kann, daher lassen wir das jetzt mal gut sein ...
Fotos (ja, nicht ganz so spektakulär, ich weiß, aber es ist halt ein bissel Wald ...):
Nochmal zum Metzgerswinkel |
Im Wald |
Naturpfad ... |
Es wird dunkel im Wald |
Heutiger Matschweg |
Hütte bei Ebnet |
Symbolbild Schwarzwald im Herbst |
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