Die Verabschiedung, die einer der Ober in unserer Abendessenkneipe (nicht unser sehr freundlicher Hauptober) Christina entgegenwarf, war völlig daneben, aber ansonsten war der Tag heute ziemlich schick.
Nach dem Zubettgehen am heutigen frühen Morgen waren wir trotzdem recht früh wach. Wir ließen uns Zeit, frühstückten überraschend gut (wir waren uns einig, dass es nichts gibt, was dieses Hotel richtig böse schlecht macht, aber halt auch nichts, was uns begeistert ...) mit Ausnahme des Fischs, der mich fast zum Würgen brachte, und liefen dann in die frische Luft des Belgrader Morgens.
Wir liefen - fast hätte ich uns falsch geleitet - in Richtung des Studentenplatzes (der heißt wirklich so, weil er an der Uni liegt). Mit Hilfe von Google Translate kaufte ich uns für 2,50 € pro Person zwei Tageskarten für den öffentlichen Nahverkehr, danach stiegen wir in die Linie 31 zum Tempel des heiligen Sava. Vorbei ging es am Platz der Republik und am Slavija-Platz, und nach einigen Minuten standen wir vor einer der größten Kirchen der Balkanhalbinsel.
Von außen ist diese Kirche schon sehr beeindruckt, innen sieht man, dass sie noch sehr im Bau ist (mal gucken, ob sie 2035 zum hundertjährigen Jubiläum des Baubeginns fertig ist ...), aber die Kuppel sah schonmal sehr gut aus, im Gegensatz zum Betongerippe und dem Gerüst unterhalb.
Christina erinnerte mich, dass es nebenan die Kirche des heiligen Sava gäbe, und diese Kirche ist fertig und - in ihrer blauen Grundfarbe - sehr schön innendekoriert, das hat uns schonmal sehr gut gefallen.
Wir fuhren zurück in Richtung der Innenstadt und stiegen in der Nähe der Markuskirche aus. Zunächst begutachteten wir das Gebäude des Parlaments mitsamt "Kosovo ist unser"- und "Böse NATO-Aggression"-Plakaten davor, ehe wir am sehr wuchtigen Gebäude der Hauptpost vorbei in den kleinen Park gingen, der die Markuskirche beherbergt.
Die Markuskirche ist weniger üppig bemalt im Inneren, aber das, was bemalt ist, ist ebenfalls sehr schön anzusehen.
Nach dem Besuch dieses Kirchleins machten wir unsere Mittagessens- und Abendessenplanung und stiegen danach in den Bus, der uns weiter in Richtung Innenstadt führen sollte. Wir stiegen am Platz der Republik aus, und endlich bekam ich die Chance, meine Reisebegleitung im Seich herumzuführen. Als ich es endlich merkte, hatten wir schon so viele Höhenmeter verloren, dass wir weiter den Berg herunterliefen, um dann in die Straßenbahn einzusteigen, die uns wieder den Berg hochfuhr.
Wir kamen wieder am Platz der Republik raus und machten den zweiten Anlauf, diesmal in eine um 90 Grad versetzte Richtung. Dort kamen wir in die - immer noch oder schon wieder - reichlich mit Weihnachtsschmuck verzierte Fußgängerzone, liefen diese entlang und hatten uns schon fast für eine typisch serbische Mittagessenkneipe entschieden, als wir doch noch ein paar Meter laufen wollten (wir hatten ja schließlich für uns beide untypischerweise gefrühstückt).
Unterwegs begegnete uns der Ausblick auf die Kathedrale und wenige Meter davor eine andere Kneipe, in die wir nach kurzer Verzögerung einfielen.
Die Manufaktura ist eine relativ moderne Kneipe mit laut Eigenwerbung "authentischer Balkanküche", in der wir durchaus lecker Schopska-Salat, gekochtes Kalbfleisch und gegrilltes Kassler aßen. Meinem Bier folgte ein Birnenbrandy, Christinas Heißgetränke waren weniger berauschend, aber insgesamt waren wir mit der Manufaktura sehr glücklich. Die könnte demnächst durchaus in meiner Restaurantempfehlungsliste auftauchen.
Nach ausgiebigem Mittagsmahl ging es in die Kathedrale, in der man (leider) die etwas düstere Innenbemalung nicht fotografieren darf. Ein Spaziergang herunter zum Save folgte und nach einem Hindernisparcours über Bahngleise und eine Leitplanke standen wir an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 9, die uns zum Hauptbahnhof bringen sollte, wo wir in einen Bus in Richtung Neu-Belgrad auf der anderen Save-Seite umsteigen wollten, um dort dann später zu Abend zu essen.
Als die 9 nach endlicher (langer) Zeit endlich kam, stiegen wir ein paar Haltestellen später aus, um in die 83 umzusteigen. Die Haltestelle der 83 war ganz neu verlegt, sodass wir die erste 83 verpassten. Ein paar Minuten später kam die nächste 83, die aber an der alten Haltestelle hielt, was nicht nur uns zu verdutzten Gesichtern bewegte. Der Busfahrer bemerkte seinen Fehler, hielt mitten auf der Straße für uns an und wir stiegen ein.
Es ging durch nicht so richtig reiche Gegenden entlang der Hauptstraße zwischen Belgrad und seinem Flughafen, ehe wir in Gardoš ausstiegen. Einem Rundgang durch die kleine Altstadt und den hübschen Marktplatz folgte ein Spaziergang entlang der Donau zu den am Ufer gelegenen Restaurants.
Wir waren viel zu früh da, guckten uns die Gaststätten an und planten dann um: Abendessen heute Abend in der Stadt, Mittagessen morgen in Gardoš und unmittelbar anschließend Fahrt zum Flughafen. Entsprechend fuhren wir unverrichteter Dinge mit unserer Tageskarte zurück, stiegen einmal um und kamen dann am Ende in Skadarlija, einem Kneipenviertel raus.
Von Schleppern bequatscht bahnten wir uns den Weg, entschieden uns zunächst für ein Café außerhalb des Kneipenviertels, verquatschten uns dort bei Latte, heißer Schokolade (Schokoladenpudding) und Chai-Latte, bekamen dann in unserem anvisierten Restaurant im Kneipenviertel keinen Platz mehr (zu spät dran ...) und landeten schlussendlich im "Drei Hüte".
Die, sagen wir, traditionelle serbische Livemusik störte uns nicht wirklich, wir aßen lecker überbackene Hühnchenbrustpasta und Ćevapi, tranken Cola und Nikšićko Pivo (lecker Bier) und kamen über Jazz und Malerei und Gott weiß was ins Gespräch. Sehr schöner Abend.
Irgendwann standen die Musiker direkt neben unserem Tisch, was uns zum Aufbruch verlasste. Ein kurzer Spaziergang heim zum Hotel folgte, schweren Herzens entschieden wir uns gegen einen Absacker im City Pub von gestern und sind also relativ früh im Hotel.
Schön war's in dieser etwas rauhen Metropole, bei der man vor lauter Schlaglöchern und Pfützen auf den Gehwegen aufpassen muss, wo man hinlatscht, wo die Busse von hochmodern zu uralt wechseln, in der man mit Englisch sehr, sehr weit kommt und in der man sich, wohlwissend, dass es keine Stadt ist, die Touristen zu Abermillionen anziehen wird, durchaus irgendwe wohlfühlen kann.
Aber was heißt "schön war's"? Morgen ist auch noch ein Tag, da geht es auf die Festung und darüber wird auch berichtet nach unserer Heimkehr, denn der Flug geht um 17.30 Uhr am morgigen Sonntag.
Dann folgt auch ein ausgiebigeres Fazit. Fotos? Fotos:
Nach dem Zubettgehen am heutigen frühen Morgen waren wir trotzdem recht früh wach. Wir ließen uns Zeit, frühstückten überraschend gut (wir waren uns einig, dass es nichts gibt, was dieses Hotel richtig böse schlecht macht, aber halt auch nichts, was uns begeistert ...) mit Ausnahme des Fischs, der mich fast zum Würgen brachte, und liefen dann in die frische Luft des Belgrader Morgens.
Wir liefen - fast hätte ich uns falsch geleitet - in Richtung des Studentenplatzes (der heißt wirklich so, weil er an der Uni liegt). Mit Hilfe von Google Translate kaufte ich uns für 2,50 € pro Person zwei Tageskarten für den öffentlichen Nahverkehr, danach stiegen wir in die Linie 31 zum Tempel des heiligen Sava. Vorbei ging es am Platz der Republik und am Slavija-Platz, und nach einigen Minuten standen wir vor einer der größten Kirchen der Balkanhalbinsel.
Von außen ist diese Kirche schon sehr beeindruckt, innen sieht man, dass sie noch sehr im Bau ist (mal gucken, ob sie 2035 zum hundertjährigen Jubiläum des Baubeginns fertig ist ...), aber die Kuppel sah schonmal sehr gut aus, im Gegensatz zum Betongerippe und dem Gerüst unterhalb.
Christina erinnerte mich, dass es nebenan die Kirche des heiligen Sava gäbe, und diese Kirche ist fertig und - in ihrer blauen Grundfarbe - sehr schön innendekoriert, das hat uns schonmal sehr gut gefallen.
Wir fuhren zurück in Richtung der Innenstadt und stiegen in der Nähe der Markuskirche aus. Zunächst begutachteten wir das Gebäude des Parlaments mitsamt "Kosovo ist unser"- und "Böse NATO-Aggression"-Plakaten davor, ehe wir am sehr wuchtigen Gebäude der Hauptpost vorbei in den kleinen Park gingen, der die Markuskirche beherbergt.
Die Markuskirche ist weniger üppig bemalt im Inneren, aber das, was bemalt ist, ist ebenfalls sehr schön anzusehen.
Nach dem Besuch dieses Kirchleins machten wir unsere Mittagessens- und Abendessenplanung und stiegen danach in den Bus, der uns weiter in Richtung Innenstadt führen sollte. Wir stiegen am Platz der Republik aus, und endlich bekam ich die Chance, meine Reisebegleitung im Seich herumzuführen. Als ich es endlich merkte, hatten wir schon so viele Höhenmeter verloren, dass wir weiter den Berg herunterliefen, um dann in die Straßenbahn einzusteigen, die uns wieder den Berg hochfuhr.
Wir kamen wieder am Platz der Republik raus und machten den zweiten Anlauf, diesmal in eine um 90 Grad versetzte Richtung. Dort kamen wir in die - immer noch oder schon wieder - reichlich mit Weihnachtsschmuck verzierte Fußgängerzone, liefen diese entlang und hatten uns schon fast für eine typisch serbische Mittagessenkneipe entschieden, als wir doch noch ein paar Meter laufen wollten (wir hatten ja schließlich für uns beide untypischerweise gefrühstückt).
Unterwegs begegnete uns der Ausblick auf die Kathedrale und wenige Meter davor eine andere Kneipe, in die wir nach kurzer Verzögerung einfielen.
Die Manufaktura ist eine relativ moderne Kneipe mit laut Eigenwerbung "authentischer Balkanküche", in der wir durchaus lecker Schopska-Salat, gekochtes Kalbfleisch und gegrilltes Kassler aßen. Meinem Bier folgte ein Birnenbrandy, Christinas Heißgetränke waren weniger berauschend, aber insgesamt waren wir mit der Manufaktura sehr glücklich. Die könnte demnächst durchaus in meiner Restaurantempfehlungsliste auftauchen.
Nach ausgiebigem Mittagsmahl ging es in die Kathedrale, in der man (leider) die etwas düstere Innenbemalung nicht fotografieren darf. Ein Spaziergang herunter zum Save folgte und nach einem Hindernisparcours über Bahngleise und eine Leitplanke standen wir an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 9, die uns zum Hauptbahnhof bringen sollte, wo wir in einen Bus in Richtung Neu-Belgrad auf der anderen Save-Seite umsteigen wollten, um dort dann später zu Abend zu essen.
Als die 9 nach endlicher (langer) Zeit endlich kam, stiegen wir ein paar Haltestellen später aus, um in die 83 umzusteigen. Die Haltestelle der 83 war ganz neu verlegt, sodass wir die erste 83 verpassten. Ein paar Minuten später kam die nächste 83, die aber an der alten Haltestelle hielt, was nicht nur uns zu verdutzten Gesichtern bewegte. Der Busfahrer bemerkte seinen Fehler, hielt mitten auf der Straße für uns an und wir stiegen ein.
Es ging durch nicht so richtig reiche Gegenden entlang der Hauptstraße zwischen Belgrad und seinem Flughafen, ehe wir in Gardoš ausstiegen. Einem Rundgang durch die kleine Altstadt und den hübschen Marktplatz folgte ein Spaziergang entlang der Donau zu den am Ufer gelegenen Restaurants.
Wir waren viel zu früh da, guckten uns die Gaststätten an und planten dann um: Abendessen heute Abend in der Stadt, Mittagessen morgen in Gardoš und unmittelbar anschließend Fahrt zum Flughafen. Entsprechend fuhren wir unverrichteter Dinge mit unserer Tageskarte zurück, stiegen einmal um und kamen dann am Ende in Skadarlija, einem Kneipenviertel raus.
Von Schleppern bequatscht bahnten wir uns den Weg, entschieden uns zunächst für ein Café außerhalb des Kneipenviertels, verquatschten uns dort bei Latte, heißer Schokolade (Schokoladenpudding) und Chai-Latte, bekamen dann in unserem anvisierten Restaurant im Kneipenviertel keinen Platz mehr (zu spät dran ...) und landeten schlussendlich im "Drei Hüte".
Die, sagen wir, traditionelle serbische Livemusik störte uns nicht wirklich, wir aßen lecker überbackene Hühnchenbrustpasta und Ćevapi, tranken Cola und Nikšićko Pivo (lecker Bier) und kamen über Jazz und Malerei und Gott weiß was ins Gespräch. Sehr schöner Abend.
Irgendwann standen die Musiker direkt neben unserem Tisch, was uns zum Aufbruch verlasste. Ein kurzer Spaziergang heim zum Hotel folgte, schweren Herzens entschieden wir uns gegen einen Absacker im City Pub von gestern und sind also relativ früh im Hotel.
Schön war's in dieser etwas rauhen Metropole, bei der man vor lauter Schlaglöchern und Pfützen auf den Gehwegen aufpassen muss, wo man hinlatscht, wo die Busse von hochmodern zu uralt wechseln, in der man mit Englisch sehr, sehr weit kommt und in der man sich, wohlwissend, dass es keine Stadt ist, die Touristen zu Abermillionen anziehen wird, durchaus irgendwe wohlfühlen kann.
Aber was heißt "schön war's"? Morgen ist auch noch ein Tag, da geht es auf die Festung und darüber wird auch berichtet nach unserer Heimkehr, denn der Flug geht um 17.30 Uhr am morgigen Sonntag.
Dann folgt auch ein ausgiebigeres Fazit. Fotos? Fotos:
Tempel des heiligen Sava außen ... |
... und innen |
Kirche daneben |
Markuskirche außen ... |
... und innen |
Demo mit Porträt von Ratko Mladić |
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