Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Freitag, 30. März 2018

Bestialisch

... früh musste ich heute Morgen aufstehen, um 3.25 Uhr klingelte der Wecker zum ersten Mal. Heute ging das Aufstehen aber überraschend gut, weil ich ausnahmsweise vor einem frühmorgendlichen Flug nicht im Sherry versackt bin und entsprechend schon um kurz nach 21 Uhr im Bett war.

Nach dem Duschen ging ich zur Bushaltestelle und war wieder einmal überrascht, wieviele Menschen um 4.29 Uhr schon im Bus sitzen. Am Bahnhof kaufte ich mir eine Spezi zum Wachwerden und ein Brötchen.

Nach der Ankunft am Terminal 2 des Flughafens musste ich mich zwingen, nach unten zum Schengen-Abflugbereich zu gehen, weil ich in den letzten Monaten immer von oben vom Non-Schengen-Bereich abgeflogen war.

Der Flug nach Porto ging einigermaßen pünktlich raus, wir waren ziemlich pünktlich in Porto und ich erwischte die Metro um 9.11 Uhr, das war sehr praktisch. Ich stieg erstmal an der Kathedrale aus, bewunderte diese (immer schön meinen Rollkoffer hinter mir her zerrend) und genoss dann vom Vorplatz der Kathedrale einen Blick auf den gegenüberliegenden Hügel mit drei Kirchen und, ein paar Meter weiter, einen Blick über den Douro - schon allein für diese beiden Ausblicke hatte sich die Fahrt in die Innenstadt gelohnt.

Ich zerrte immer schön weiter, erst den Berg runter, dann wieder hoch (Porto ist ziemlich hügelig ...), weil ich in einer typischen Kneipe eine Francensinha essen wollte.

Der Chef der Kneipe, in der ich landete, gab mir nachher ein Kommentarbuch, das ich auch signieren sollte, und zwei Deutsche hatten es ein paar Tage vor mir ziemlich treffend ausgedrückt: das ist eine "pornoröses Essen" ...

Man nehme einen Toast, packe darauf ein kleines Steak, darüber zweierlei Arten Wurst, wieder einen Toast, darüber ein Ei, koche das Ganze in einer tollen Tomate-Bier-Sauce und serviere dazu Pommes. Ein Traum ... Sehr, sehr lecker und definitiv sehr, sehr sättigend. Eine Francesinha esse ich wieder ...

Danach ging es zurück zum Flughafen und dabei sogar durch landschaftlich schöne, fast ländliche Gebiete. Als ich durch die Sicherheitskontrolle war, stand das Gate noch gar nicht fest, aber es kam dann bald und ich watschelte zum Gate Nummer 15.

Planmäßiger Abflug war um 13.55 Uhr, planmäßige Ankunft in Lissabon um 14.55 Uhr, sodass ich zum Umsteigen massig Zeit hatte - korrigiere: gehabt hätte -, denn mein Flieger nach Bissau sollte erst um 19 Uhr das Boarding beenden, mehr als vier Stunden, sollte langen, auch wenn ich bei dem Ryanair-Flug mein Gepäck erstmal wieder aus der Gepäckausgabe holen musste.

Nun, ab jetzt ging alles schief, was schiefgehen konnte: Das Boarding ging erst gegen 14.45 Uhr los, dann standen wir noch ein bisschen im Gatebereich, ehe wir einsteigen durften. Aus irgendwelchen Gründen (die Informationspolitik von Ryanair ist unterirdisch) durften wir aber erst eine Stunde nach Ende des Boardings, gegen 16.30 Uhr, starten. Ankunft dann 17.15 Uhr, sollte passen.

Als wir schon fast auf der Landebahn waren, kam es mir so vor, als ob wir ein bissel weit nach rechts (also Steuerbord) abdriften würden. Folgerichtig erlebte ich das zweite Durchstartmanöver meines Lebens, ganz toll ... Der zweite Versuch, zwanzig Minuten später, klappte, sodass wir gegen 17.40 Uhr standen.

Nun holte uns der Bus aber vom Terminal 2 ab und fuhr zum Terminal 1, das Gepäck kam ewig, wirklich ewig, nicht, erst um 18.25 Uhr hatte ich es in der Hand, das Boarding für den Bissau-Flug begann um 18.50 Uhr, und ich musste noch durch die Sicherheits- und die Passkontrolle ...

Bestialisch eng würde es jetzt werden. Ich lief schnellen Schrittes, aber (noch) nicht rennend zur Sicherheitskontrolle. Dort wäre ich fast Amok gelaufen: Die Lissaboner machen das genauso klug (ernsthaft!) wie die Glasgower und haben pro Sicherheitskontrollschleuse drei oder vier Abteile, sodass drei oder vier Leute gleichzeitig ihre Sachen umpacken können. Doof ist es nur, wenn die Leute - und zwar fast durchweg - zu blöd sind, das zu kapieren.

Zum Glück ging bei mir alles glatt, bis auf die Tatsache, dass zwischendurch diese Wannen ausgingen und man dort alles, auch das Köfferchen, ins Handgepäck geben muss.

Um 18.43 Uhr oder so war ich durch die Gepäckkontrolle und sah auf den Bildschirmen für meinen Flug schon "Final Call". Spinnt's ihr. Der Schritt wurde schneller, und als ich um 18.47 Uhr an einer weiteren Anzeige vorbei kam, dass ich noch 12-17 Minuten (plus Passkontrollzeit) bis zum Gate bräuchte, fing ich an zu rennen.

An der elektronischen Passkontrolle musste ich erst noch meinen Pass in den Untiefen meiner Tasche suchen, dass schon die Hilfsperson zu Hilfe eilen wollte, was ich dann aber doch noch selbst geregelt bekam, und auf den Laufbändern zum Gate 43A rannte ich auch, auch wenn es jetzt doch erst 18.53 Uhr war und ich das Gate schon sah.

Als ich am Gate ankam, dampfte ich wie ein schöner Schweinebraten und sah, dass da noch etliche Leute am Boarden waren. Leute, macht nicht so einen Stress!

Unten am Gate wollten sie noch die Größe meines Handgepäcks kontrollieren, auch mit viel Stopfen passte es nicht so richtig in das Fach, aber die, die mich dorthin beordert hatte, guckte ich nicht, und die andere interessierte es nicht, dass es nicht ganz passte. Nun war ich vom meisten Handgepäck befreit und durfte in die wunderbare kühle Brise, die ich zum Abkühlen dringend benötigte.

Ich stieg als letzter Passagier ein, weil ich sah, dass wir sowieso noch 45 Minuten stehen würden, und als ich zwei Sekunden in meinem Sitz saß, wusste ich, dass das lange vier Stunden werden würden.

Hinter mir saß ein Paar mit zwei Töchtern, und es ist mir unbegreiflich, wie zwei so hübsche Mädels so bestialische Töne von sich geben können. Dass bei den Tonhöhen nicht die Fenster geplatzt sind, wundert mich ernsthaft ... Die Kleine auf dem Platz am Fenster brüllte die ersten zwei Stunden praktisch ununterbrochen, ihre Schwester, die beim Vater auf dem Schoß saß, trat öfter von hinten auf meinen Sitz ein, es war nicht angenehm.

Freunde der Sonne, wenn ein Kind mal brüllt, kann passieren, gerade beim Start und bei der Landung, aber wenn es Kind so dermaßen hyperaktiv ist, dass die Eltern gar nicht mehr den Versuch unternehmen, es zu beruhigen, sollten die Eltern ihren Mitmenschen so einen Flug ersparen, tut mir leid.

Irgendwann schlief ich - mit Kopfhörern in den Ohren - dann doch ein bisschen ein, und wir landeten um 23.45 Uhr Ortszeit mit einer guten Stunde Verspätung. Der Flughafen von Bissau hat genau einen Bus zur Verfügung, und der pendelt zwischen Flugzeug und Ankunftsbereich (Luftlinie 100 m, könnte man auch gerne laufen ...). Der Bus stammt aus Deutschland, was man immer noch an den "Suchen Sie beim Stehen festen Halt"- und "Schwarzfahren kostet 40 Euro"-Plakaten sieht, sehr lustig ...

Die Einreise war ein bisschen chaotisch, ich musste so eine Einreisekarte ausfüllen (den Stift lieh ich mir von einem Flughafenmenschen), dann ging ich zur Einreisekontrolle, mein Pass wurde gestempelt, danach aber einem Laufburschen gegeben, hinter dem ich zur Visaausgabe gehen sollte. Er legte meinen Pass den Leuten hin, fünf Minuten später wurde ich aufgerufen, hatte nun auch mein Visum und war fertig.

An der Gepäckausgabe stand schon mein Fahrer, wir warteten noch auf zwei ältere Portugiesen, die dann aber doch von ihrem Tourveranstalter abgeholt wurden, sodass der Hotelfahrer mich am Ende ganz allein fuhr (er fuhr mich auch zum Geldautomaten, weil hier alles über Barzahlung geht, aber die Ecobank funktioniert wenigstens zufällig zum Geldabheben - das war schon in Togo und in Benin so und ist sehr lobenswert).

Die Straße vom Flughafen in die Innenstadt ist sehr ordentlich, zweispurig und ohne Schlaglöcher, das war ziemlich gut. Ich wohne hier direkt am Reichsplatz mit einer Statue in der Mitte und einem palastartigen Gebäude gegenüber, aber ich zahle hier ja auch nicht schlecht für ein Zimmer mit sehr ordentlichem Bad und nicht funktionierender Klimaanlage. Wenigstens habe ich einen Balkon und so langsam wird's kühler hier drin.

Jetzt ist es hier gleich 2 Uhr, ich gehe ins Bett und werde morgen dann mal gucken, wie ich mich nach Bissagos durchschlage. Ein Bierchen habe ich hier noch gekriegt, jetzt bin ich aber erstmal rechtschaffen müde ...

Gute Nacht - der nächste Eintrag vielleicht erst wieder am Sonntagabend, mal gucken, wie das auf
Porto

Douro

Kathedrale

Francesinha
der Insel mit dem WLAN aussieht (angeblich wohl eher schlecht ...).

Mittwoch, 28. März 2018

Früh aufstehen

... werde ich morgen mal wieder, denn - wenn die Busse in Wiesbaden morgen nicht streiken wie heute - um 4.29 Uhr geht mein Bus zum Hauptbahnhof, an dem ich in die S-Bahn einsteige, sodass ich um 5.16 Uhr am Frankfurter Flughafen und hoffentlich kurz vor sechs Uhr am Gate bin.

Um 6.40 Uhr geht mein Flieger nach Porto, dort komme ich um 8.30 Uhr Ortszeit (9.30 Uhr deutscher Zeit) an. Ich bin immer noch unsicher, ob ich in die Stadt fahre oder nicht, weil ich nur fünfeinhalb Stunden Aufenthalt habe - ich denke, das werde ich spontan entscheiden, sobald ich mein Gepäck wieder habe (meinen Koffer muss ich ja am Flieger abgeben, fürchte ich ...) und weiß, ob mir die Metro vor der Nase weggefahren ist oder nicht ...

Um 13.55 Uhr geht es auf die zweite Etappe nach Lissabon; dort komme ich planmäßig genau eine Stunde später, also um 14.55 Uhr, an. Hier fahre ich wahrscheinlich nicht in die Stadt, weil ich nur knapp viereinhalb Stunden Aufenthalt habe und zudem noch ausreisen muss. Ich werde also mein Gepäck holen, wieder durch die Sicherheitskontrolle und mich in der Lounge niederlassen.

Um 19.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr deutscher Zeit) geht es auf die Schlussetappe nach Bissau - dort komme ich um 22.50 Uhr Ortszeit (0.50 Uhr deutscher Zeit, denn es gibt eine weitere Stunde Zeitumstellung) an. Wenn dann mit dem Visum alles klappt und ich eingereist bin, werde ich von einem Fahrer meines (teuren) Hotels in der Innenstadt abgeholt und dann geht es in die Heia.

An Karfreitag soll zwischen 11 und 13 Uhr meine Fähre auf die Bissagos-Inseln abfahren; diese braucht etwa 3,5 bis 4 Stunden, sagt mein Hotel auf Bubaque, sodass ich kurz vor Sonnenuntergang wahrscheinlich in meinem Hotel ankommen werde.

Dort bleibe ich zwei Nächte (und habe wahrscheinlich kein Internet, daher auch kein Blog ...), ehe es am Ostersonntag zurück nach Bissau geht. Ich denke, ich werde mir ein Hotel in Bissau, in der Hauptstadt, nehmen, denn mein Rückflug geht an Ostermontag erst um 4.25 Uhr. Die Maschine von Royal Air Maroc kommt von den Kapverden und fliegt nach Casablanca; dort kommt ich um 8.55 Uhr Ortszeit an. Nach einer guten Stunde Aufenthalt, die gerade zum Umsteigen reichen sollte, geht es um 10 Uhr weiter nach Lissabon. Dort komme ich am Ostermontag um 11.20 Uhr an.

Diesmal fahre ich in die Stadt, denn der Heimflug geht erst um 18.10 Uhr. Ich werde in die Stadt fahren und dann wahrscheinlich in meiner Stammkneipe, der Taberna da rua das flores in der Innenstadt, zu Mittag essen. Mal gucken, ob die Zeit dann noch langt, um runter an den Tejo zu flanieren - das entscheide ich dann spontan.

Am Ostermontag um 22.20 Uhr wird der kleine Osterausflug nach Westafrika dann am Frankfurter Flughafen enden, sodass ich gegen Mitternacht oder so im Bett bin. Passt ...

Ich habe eben noch drei kleine Tuben Sonnencreme gekauft, die ich ins Handgepäck nehmen kann, da werde ich mir hoffentlich die Rübe nicht mehr verbrennen lassen.

Aber gleich geht es letztmals im März 2018 ins Bett in Wiesbaden.

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Ich bin noch am Hin-und-her-Überlegen, wie ich es mit Mittelamerika mache, aber es kristallisiert sich so langsam heraus, dass ich wohl wirklich eine Nacht in dem Hotel auf Caye Caulker in Belize verbringen werde. Das heißt dann aber, dass ich morgens nicht ganz früh zurück nach Flores in Guatemala fahren kann, sondern erst am "normalen" oder gar späteren Vormittag oder so. Neuerdings überlege ich sogar, ob ich von Guatemala nach Flores und zurück fliege, damit ich mir die zehn bis zwölf Stunden Busfahrt pro Strecke erspare ... Das ist zwar ein bisschen teurer, aber wenn ich 24 Stunden nicht im Bus sitzen muss, ist mir das vielleicht sogar ein paar Euro wert ...

Zeitangabe der Ankunft in Bissau korrigiert.

Sonntag, 25. März 2018

Langer Reise kurzer Schluss

Es war toll!

Hände hoch, wen überrascht das jetzt? Ernsthaft, keiner? Naja, okay, dann wird es so gewesen sein.

Wir sind eben gut wieder in Wiesbaden angekommen, aber wahrscheinlich ergibt es Sinn, wenn ich noch an den Ankunftsabend in Brunei zurückgehe ...

Die Abholung durch den, wie wir glauben, Chef des Hotels war wunderbar, der Typ stand da, als wir aus der Pass- und Zollkontrolle kamen, und lief mit uns ein paar Meter zu seinem Autochen. Während des kurzen Spaziergangs fing es an zu tröpfeln, und als wir dann im Auto waren (Linksverkehr!) und in Richtung "Innenstadt" fuhren, fing es richtig an zu regnen. Das war der erste echte Regen auf unserer Reise, aber uns war's egal.

Das Zimmer war in Ordnung (bis auf den fehlenden abnehmbaren Duschkopf!), keineswegs eine Luxussuite, aber für eine Nacht tat's das völlig. Das Beste an dem Hotel war sowieso nicht das Zimmer, sondern der kostenfreie Shuttleservice nicht nur vom Flughafen zum Hotel und zurück, sondern auch zu und zwischen den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt - und davon machten wir am Freitag ausgiebig Gebrauch.

Nach einem kurzen Frühstück liefen wir in Richtung Waterfront, kamen aber erst am Kianggeh-Tagmarkt vorbei, dem wir einen kurzen Abstecher vergönnten. Auf dem Tagmarkt gibt es viel zu essen (vor allem Gemüse, aber auch die eine oder andere Garküche), aber auch anderes Zeugs, was man so im Alltag brauchen kann. Wir waren froh, ein bisschen im Schatten zu sein, und ich kaufte für 1 Brunei-Dollar (ungefähr 60 Cent) eine Portion Nasi Katok, das ist Reis mit Hühnerschenkel, scharfer Sauce und ein bisschen Gemüse. Für 60 Cent kann man da nicht meckern, auch wenn es keinen Michelin-Stern verdient hat, aber wen interessiert schon meine Meinung?

Wir spazierten weiter entlang eines kleinen Kanals und wurden von einem Bootsführer angequatscht, ob wir nicht eine Tour durch das Dorf Kampong Ayer gegenüber der Uferpromenade machten wollten. Dieses Dorf ist angeblich die größte Pfahlbautensiedlung der Welt, und grundsätzlich wollten wir die schon sehen. Erst einmal wollten wir aber Sonnencreme kaufen, weil unsere fürs Handgepäck zu groß war und wir daher keine hatten. Naja, der Typ laberte immer weiter, bot eine Tour für 20 Dollar an (was vernünftig klang), der Himmel war bedeckt - heute am Sonntag spüre ich den Sonnenbrand schon fast nicht mehr. Dussel, ich, ich weiß ...
Als wir dann auf dem Boot waren und durch dieses wirklich interessante (und riesige!) Dorf fuhren, kam er auf die schlaue Idee, eine Tour in den Mangrovenwald mit uns zu machen. Wir einigten uns auf 40 Dollar, was genug Geld ist, aber andererseits schon irgendwie passt, und er kaufte erstmal Sprit mitten in diesem Pfahl-Dörfchen ... Die Fahrt in den Mangrovenwald führte uns vorbei am Sultanspalast, sodass wir Paläste und andere Gebäude sahen, die man von Land aus nicht sieht - sehr schick.

Plötzlich steuerte unser Bootsmann mitten in den Wald rein (und blieb an einem Ast hängen, sodass sein Dach fast in Mitleidenschaft gezogen wurde), weil er meinte, dass in dem Wald Affen lebten und er einen gesehen zu haben glaubte. (Wer jetzt sagt, der Affe war doch schon im Boot, wird gehängt.) Wir konkurrierten mit einer johlenden Menge Chinesen auf einem großen Boot, sodass er diese überholte und noch ein bisschen weiter auf den Wasserwegen raus aus Bandar Seri Begawan rausfuhr.

Und da waren sie, mittelgroße Äffchen, die da von Ast zu Ast sprangen und uns große Freude bereiteten. Sehr, sehr cool (der Bootsmann spekulierte auf ein bisschen Trinkgeld, aber Trinkgeld war in den 40 Dollar schon enthalten, nix gibt's, Freundchen ...) - und damit hatten wir nun überhaupt nicht gerechnet.

Nach einer guten Stunde ging es - nun schnelleren Tempos - wieder zurück, wie in jedem Urlaub verlor ich eine Mütze, weil sie mir der Fahrtwind vom Kopf riss, als ich sie einmal nicht festhielt, der Bootsmann sammelte sie wieder ein, aber die war so von dem schlammigen Wasser getränkt, dass ich seine Frage, ob ich sie ihm schenke, bejahte ... Statt Trinkgeld, oder so.

Er ließ uns um 12.15 Uhr an einem Anlegeplatz raus und wir liefen in die Stadt. Diese stellte sich uns als ausgestorben dar, denn am Freitag zwischen 12 Uhr und 14 Uhr ist in Brunei alles, aber wirklich alles zu - Geschäfte, Restaurants, Banken, alles - denn um 13 Uhr ist das wichtigste Mittagsgebet der Woche. Nun verbummelten wir - nachdem wir die deutsche (und die französische) Botschaft gefunden hatten und der französische Botschafter mit seinem Fahrer an uns vorbeigelatscht war - die Zeit bis 14 Uhr, in dem wir uns auf die Bänke setzten (und legten ...), ein bisschen im Internet surften und sonst unseren Gedanken nachhingen. So krass habe ich das mit dem Freitagsgebet wirklich noch nicht erlebt - sehr eindrücklich ...

Ab 14 Uhr machte alles wieder auf, ich kaufte mir eine neue Mütze, wir aßen eine Kleinigkeit zu Mittag und machten uns auf den Weg zum Hotel, denn um 15 Uhr sollte unser erstes Shuttle fahren. Wir waren die ersten Meter gelaufen, als ich zufällig einen Van von unserem Hotel sah und diesen geistesgegenwärtig (das kann ich alle Jubeljahre sein!) anhielt - so kamen wir in den Genuss einer weiteren kostenfreien Shuttlefahrt, und das ohne Reservierung.

Sonnenaufgang auf Boracay

Pfahlbautendorf in Brunei

Unterwegs in die Mangrovenwälder

Mangroven

So ein Affe!

Die dem Vater des aktuellen Sultans gewidmete Moschee

Die dem aktuellen Sultan von Brunei gewidmete Moschee

Moschee in Bahrain


Um 15 Uhr fuhr unser Shuttle zur nach dem aktuellen Sultan von Brunei benannten Moschee Jame'Asr Hassanal Bolkiah, das wir nach kurzer Fahrt im entspannten Verkehr von Bandar Seri Begawan (ich werde kurz "BSB" schreiben, wie jeder) erreichten. Von außen sieht die Moschee sehr beeindruckend raus, und normalerweise kann man da auch als Nicht-Muslim rein, außer donnerstags und freitags, was es am Freitag halt schwierig machte, das ganze Ding zu betreten.

Da uns das Shuttle erst zwei Stunden später wieder abholen sollte und wir zwar Fotos von außen machten, aber das ganze Gebäude doch etwas abgelegen war, versuchten wir einen Bus zu erwischen, der uns von hier weg- und möglichst in eineinhalb Stunden wieder hierherbrachte. Das gelang - heute war mein Glückstag - überraschenderweise im ersten Versuch, wir wir die Linie 01, die sogenannte Circle Line, kriegten. Wir fuhren für einen Dollar pro Person zum Busbahnhof (wieder an der Waterfront). Auf dem Weg dorthin sah ich eine Kneipe, die Produkte der Durian, dieser mehr oder weniger Stinkefrucht (über die Abenteuer mit derselben hatte ich in Malaysia 2015 schon ausführlich berichtet), verkaufte; prompt fielen wir in dieses hübsche kleine Café ein (Alkohol gibt es in Brunei ja nicht, daher ist der Begriff "Kneipe" wahrscheinlich fehl am Platz). Meine Ma aß ein Durian-Eis, ich trank einen Durian-Shake, und verdünnt schmeckt die Durian gar nicht soooo schlimm (auch wenn ich noch mehrere Stunden mit meiner Durian sprach ...).

Wir hatten die Zeit wieder einmal umgebracht, stiegen am Busbahnhof wieder in die Circle Line ein (Freunde, so chaotisch wie behauptet sind die Buslinien gar nicht, da gibt es sogar einen Plan am Busbahnhof!) , stiegen an der Moschee wieder aus, beobachteten noch ein Hochzeitspaar und wurden dann von unserem Shuttlebus abgeholt.

Nun ging es in Richtung der Mall mit dem wunderbar einfachen Namen "The Mall". Wir wollten nicht unbedingt viel einkaufen, aber in der Nähe dieser Mall ist der Nachtmarkt, und den wollten wir auf alle Fälle besuchen. Weil es noch Tag war, gingen wir doch kurz durch die Mall, in einem Kindermodengeschäft sahen wir Lätze mit deutschsprachiger (!!!) Aufschrift (in Brunei!!!), und gegen 18.30 Uhr war es uns dunkel genug, um uns auf den Nachtmarkt zu begeben.

Es ist kein Wunder, dass man in Singapur mit bruneiischem Geld und andersherum bezahlen kann, denn diese Nachtmärkte und Fresshallen sind vergleichbar wunderbar - das fängt bei der Auswahl an Speisen an und hört bei der Hygiene keineswegs auf. Wir liefen durch die überdachte Halle, guckten uns im ersten Durchgang alles mal an und steuerten dann im zweiten Rundgang einen Fischanbieter an. Meine Ma aß Sardinen, ich hatte nach Aussage meiner Mutter eine Makrele, beides war sehr lecker und sehr reichhaltig. Dazu tranken wir große Pötte von Milchshakes, mit denen wir auch beidhängig anstießen und damit das uns gegenübersitzende bruneiische Ehepaar ziemlich belustigten. Zum Nachtisch gab es Hühnchenspieße mit scharfer Barbacue-Soße, sodass wir vollauf satt waren.

Die Uhr zeigte auch schon 20.30 Uhr, sodass wir zurück zur Mall schlenderten, dort ziemlich abgeholt wurden und um 21.15 Uhr oder so am Flughafen waren. Da wir kein Gepäck hatten und nur zum Dokumentencheck mussten, stellten wir uns an der kurzen Schlange an, die Tante wollte einen Nachweis, dass wir aus den Philippinen wieder ausreisen, den ich nach einiger Suche auf meinem Handy (ohne WLAN zu dem Zeitpunkt) auch halbwegs erbringen konnte, und schon waren wir noch kaum 24 Stunden wieder aus Brunei ausgereist. Schön war's, gar nicht mal sooooo heiß, den Strand im Norden des Landes und die Moscheen (von innen) möchte ich schon noch einmal sehe, Brunei, du stehst nicht ganz oben auf der Hitliste, aber irgendwann werde ich dir noch einen Besuch standesgemäßer Länge (d.h. mehr als 24 Stunden) zuweisen.

Achso, unser Hotelchef fragte meine Ma, während ich Geld holte, woher wir kämen. Meine Mutter meinte "westlich von München", was geografisch korrekt ist, aber auch nicht wesentlich wahrer als "östlich von New York", und als sie weitererzählte, dass sie 350 km aus dem Schwarzwald nach Wiesbaden fährt, um ihren verkommenen Sohn (hat sie nicht so gesagt ...) zu besuchen, meinte der Typ völlig perplex, Brunei sei ja nicht mal 350 km lang ...

Der Flug nach Manila zurück war problemlos, diesmal traf der Pilot auch die Parkposition, damit der Finger andocken konnte (auf dem Hinflug war das noch in die Hose gegangen, was dann zum Einsatz eines Flugzeugschleppers führte ...), und wir waren ziemlich zügig wieder auf die Philippinen eingereist.

Wir holten unser Gepäck, verpassten aber natürlich den Hotelbus und wollten zum Hotel laufen. Wir kamen nicht so richtig weit, denn mit Gepäck über eine mehrspurige Straße ist irgendwie doof. Da stand ein Taxi in der Gegend, ein Schlepper sprach mich an, wo wir hinmüssten, ich sagte es ihm und auch, dass wir nur noch 100 Pesos hätten (1,50 Euro), das passte aber für den Taxifahrer, obwohl er 150 hatte haben wollen. Also packten wir unser Zeug ins Taxi, der Dispatcher bekam für seine Dienste nitschewo (= nichts, denn wenn ich sage, ich habe nicht mehr als 100 Pesos, dann ist das die Wahrheit!) und der Fahrer fand das Holiday Inn nur, weil ich ihm dank der Buchungsbestätigung sagen konnte, dass es früher Remington hieß.

Die Sicherheitskontrolle am Eingang (!) überstanden wir, der Check-in ging fix, wir fuhren mit dem Gepäcktrolley im Aufzug in unseren Stock und ins Zimmer (wir ließen ihn die paar Stunden im Zimmer stehen, weil wir ja morgens wieder runter mussten) und machten, dass wir ins Bett kamen, was angesichts des hochspannenden Tages nicht ganz so einfach wahr.

Der Wecker drei Stunden später (...) war außerordentlich grausam, und diesmal bewegte sich auch meine Ma weniger wie ein Rehkitz denn wie eine angeschossene Hirschkuh zur Dusche ins Bad. Auch hier fehlte der abnehmbare Duschkopf, nichtsdestrotrotz vollbrachte die Dusche es, zumindest die hartnäckigeren Lebensgeister zu reanimieren, und wir kamen pünktlich aus dem Zimmer. Das Frühstück war jetzt kein Megabrüller, aber auch nicht ungenießbar, sodass wir wohlbehalten auschecken und auf den 8-Uhr-Shuttlebus warten konnten, der uns zum Terminal 1 bringen sollte.

Alle anderen im Bus stiegen am Terminal 2 aus, sodass der Bus die paar Meter vom Zweiter zum Einser allein mit uns fuhr. Ein letzter Blick auf die Skyline von Manila (viel mehr haben wir von Manila nicht gesehen, was schade ist, aber Manila ist ja nicht ab der Welt ...) wurde erhascht, dann ging es durch die erste Sicherheitskontrolle in die lange Schlange, bei der ein halbes Dutzend (freundlicher) Aufseherinnen dafür sorgten, dass die Schlange ordentlich war (das ist da alles ein bissel eng und drei Flüge checkten nebeneinander ein, sodass das durchaus sinnvoll war, auch wenn ich anfangs mit dem Augen rollte).

Der Platzzuweiser am Check-in fragte uns, nachdem wir uns als Deutsche enttarnt hatten, ob Tschechien in Russland oder in Deutschland läge. Meine entgeisterte Antwort, dass Tschechien ein eigenständiges Land sei, ließ ihn - der Selbstironie durchaus fähig - von seinen fantastischen Geografiekenntnissen schwärmen. Von dem Scharmützel abgesehen ging der Check-in an sich dann fix, die Ausreise ebenso und die Sicherheitskontrolle wurde zu allem Überfluss auch noch überlebt.

Gulf Air betrachtete unseren Tagflug als Nachtflug, denn das Flugzeug wurde verdunkelt, sodass man fast genötigt war zu schlafen, und tatsächlich, man höre und stauen, habe ich zwischen kambodschanischem und indischem Luftraum gefühlt drei Stunden geschlafen. Entsprechend entspannt kamen wir um 17 Uhr Ortszeit in Bahrain ein, ein Geldautomat ward nicht gefunden, sodass wir für die Einreisegebühr Geld wechseln mussten, was wir bei einem sehr freundlichen Kassierer taten, der uns trotzdem (Location, Location, Location - vor der Passkontrolle) einen bösartigen Kurs abverlangte. Die Einreise ging, als ich dann die richtige Schlange gefunden hatte (Kollesch, dass es das visa on arrival möglicherweise unter dem "Visa on arrival"-Schild gibt, ist nun durchaus nicht unnaheliegend), sehr fix, den Zoll überstanden wir auch, und wir erwischten auch sofort unseren Bus A1 in die Innenstadt.

Für 300 Fils (0,3 Dinar), etwa 70 Cent, fuhren wir vom Flughafen zum Bab-el-Bahrain, was so quasi das Tor zum Manamaer Souk ist. Die Handgepäcktasche, die wir leider nicht in einer Gepäckaufbewahrung in Bahrain abgeben konnten, weil es eine solche dort nicht gibt, war schwer, meine Ma und ich waren nach dem Laufen in Brunei am Tag zuvor und dem ganzen Aktivurlaub ein bisschen fertig, meine Ma wollte die Gefahr bannen, im Souk irgendetwas zu kaufen, sodass wir uns entschieden, Souk Souk sein zu lassen und gleich in das angestrebte Pub im Crowne Plaza zu fahren, im dem wir bei Guinness und Cider den Abschluss unseres Urlaubs genießen wollten.

Nach einiger Wartezeit an der Bushaltestelle entschieden wir uns für ein Taxi, das uns dorthin fuhr, meine Mutter war eine ganze Zeit lang die einzige Frau im Pub, wir tranken lecker Guinness und lecker Somersby-Cider, aßen dazu Burger und wackelten mit den Ohren, als die Rechnung kam. Sagen wir so: Norweger würden sich ob der Bierpreise in Bahrain heimisch fühlen. Aber sei's drum, es war ein gelungener Abend, alles in Ordnung.

Wir nahmen mit den letzten Dinar, die wir hatten, ein weiteres Taxi zum Flughafen, denn es war jetzt doch schon 23 Uhr geworden. Dennoch waren wir schnell am Flughafen, warteten (ich wollte das so, damit ich "eine Nacht" in Bahrain hatte für meine Statistik) bis Mitternacht, um durch die Ausreisekontrolle zu gehen und waren trotzdem pünktlich am Gate. Wir kamen ein wenig verspätet weg, hatten leider doch jemanden, der uns unsere Business-Class-Sitzbelegung (A und C mit freiem Platz B) streitig machte, sodass es etwas enger war als erhofft, ich schlief nochmal ein bisschen oder döste zumindest, der Flieger ruckelte drei-, viermal ganz hübsch, was ich zum Entsetzen meiner Ma halbschlafenderweise völlig ignorierte, und dann kamen wir um 7 Uhr heute Morgen in Frankfurt an.

Joa, wir stiegen an den Vorfeldpositionen des Terminals 3 aus, wurden zum Terminal 2 kutschiert, reisten ein, das Gepäck kam akzeptabel schnell, zur Skyline, zur S-Bahn. Ich holte das Auto im Büro, und nun bin ich geduscht, meine Ma ist auch gerade fertig mit dem Duschen, nachdem sie umgepackt hat, und gleich gehen wir etwas zu Mittag essen, weil wir heute Morgen das Frühstück im Flieger abgelehnt hatten, nachdem wir gestern Abend irgendwie doch durch den Burger ziemlich satt wurden.

Erstes Kurzfazit: Boracay war fantastisch, ein traumhafter Strand, schönes Meer (leider mit ein bissel Verpackungen als Zugabe ...), eine riesige Hotelanlage, die aber dank der gut funktionierenden Shuttlebusse gut zu navigieren war, der Panoramablick auf den Golfplatz war wirklich etwas Schönes, von dem wir nicht erwartet hatten, dass wir das so schätzen würden, doch Boracay darf ruhig wieder besucht werden. Brunei war - welche eine Überraschung - zu kurz, da werde ich hoffentlich irgendwann nochmal zwei, drei Tage verbringen. Nach Manila muss ich auch nochmal, und Bahrain war dann ein kurzer, gemütlicher Abschluss. Passt scho.

So, und in vier Tagen geht es nach Guinea-Bissau. Wer hat "Spinner" gesagt da hinten? Ich hab's genug gehört, also wirklich!

Freitag, 23. März 2018

Telegramm

Gut in Manila angekommen STOP +++ Schönen Tag in Brunei verbracht STOP +++ Bootsfahrt in die Mangrovenwälder STOP +++ An zwei Sultansmoscheen vorbei STOP +++ Glücklich, im Hotel zu sein STOP +++ Alles Weitere wohl am Sonntag STOP +++ Gute Nacht!

Donnerstag, 22. März 2018

Z2 222 to Manila and then to the 2 to the 7

Häh? Einmal auf Englisch vorlesen und das Ganze fängt ziemlich an zu "tu"ten ... "Z2 222" war die Nummer unseres Fluges von Caticlan nach Manila; "2 to the 7" heißt "2 hoch 7", und 2 hoch sieben ist 128, und Brunei ist mein 128. Land. Alles klar?

Nein, okay, dann fangen wir von vorne an.

Heute Morgen klingelte der Wecker um 5.30 Uhr. Bäh, pfui, furchtbar ... Trotzdem stand ich auf, als meine Mutter schon längst fertig war, auf ging es um fünf vor sechs zum Strand, die Security-Leute meinten schon: "Sunrise?" ("Sonnenaufgang?") Wir waren wohl nicht die ersten Bekloppten, die um diese nachtschlafende Zeit da runter wollten.

Wir waren aber die ersten Bekloppten, die heute Morgen schwimmen waren, denn die anderen, die am Strand waren, gingen nicht ins Wasser. Der Sonnenaufgang war ein wenig hinter dem "Keyhole", dem Loch im Felsen, versteckt, aber nicht weniger schön deswegen, und das Wasser war ein bissel "kühl", aber auch das ist ja relativ ...

Nach dem Schwimm ließen wir uns wieder ins Zimmer fahren, machten uns fertig und nahmen dann ausnahmsweise den Busshuttle zu unserer Rezeption (das sind nur ein paar Schritte, aber mit Koffer und in Jeans wären das schweißtreibende Schritte gewesen ...). Dort frühstückten wir (heute mal im klimatisierten Raum ...) und checkten dann aus.

Die Costaricanerinnen, die mit uns gekommen waren, flogen auch mit uns wieder zurück, brauchten aber beim Check-out ein bisschen, sodass wir etwas verspätet abfuhren. Am Fährterminal im Süden von Boracay mussten wir aussteigen, weil da so eine Gebühr bezahlt werden muss, aber die war im Transferpreis schon enthalten - immerhin etwas ...

Nach kurzer Wartezeit ging es wieder auf das Bötchen, am anderen Strand sprangen wir von Bord (naja, über die Gangway, aber immer mit der Gefahr, nasse Pfoten zu kriegen) und dann ging's mit dem nächsten Busle um drei Ecken, weil das Abflugterminal woanders als das Ankunftsterminal ist ...

Der Check-in war problemlos, die Sicherheitskontrolle auch, wir warteten ein Weilchen und fuhren dann mit den Bussen auf der Start- und Lahnebahn (auf!!) zu unserem Flieger. Etwas verspätet kamen wir weg, aber das war uns ja wurscht, wir hatten Zeit.

Nach kurzem Flug kamen wir gut in Manila an und warteten kurz aufs Gepäck, das relativ zügig kam. Wir setzten uns an die Haltestelle für den Shuttlebus zum Terminal 3, der kam nach einer halben Stunde, verlangte 20 Pesos (30 Cent) und fuhr uns dann zum Terminal 3.

Wir gaben - nach einmal Hin-und-Her mit dem Gepäck, um zu gucken, ob unser Handgepäck nicht zu schwer ist - unser Hauptgepäck in die Gepäckaufbewahrung, checkten dann ein und gingen in eine Hühnchenbraterei, um dort mit dem Verbummeln der uns verbleibenden fünf Stunden zu beginnen.

Ein halbes Hähnchen und ein Frühstück sowie zwei Bier später gingen wir raus, reisten aus, gingen durch die Sicherheitskontrolle und bewegten uns in Richtung Gate. Auf dem Weg wurden wir nur von einem allerletzten Bier aufgehalten, dann ging es in den Flieger.

Nach zwei Stunden Flug (wir standen ein wenig auf der Landebahn und kamen leicht verspätet an), sprinteten wir an den langsameren Personen vor uns vorbei, reisten relativ zügig ein, Zoll wollte nichts, Geld kam aus dem Geldautomaten, Shuttledienst war da, Fahrt ins Hotel war beeindruckend mit goldenen Moscheekuppeln.

Jetzt ist der Akku am Rechner bald alle und die Steckdose im insgesamt akzeptablen Hotel kaputt, daher im Schnelldurchgang. Morgen wahrscheinlich mehr und ausführlicher ...

Mittwoch, 21. März 2018

Jerry Cotton

... kam heute zu seinem vollen Recht, denn ich las drei der Schundromane um einen New Yorker FBI-Agenten, während ich am Strand lag und nichts tat außer mich von der Sonne brutzeln zu lassen (nein, wir lagen großteils im Schatten!).

Auch der heutige Tag bestand aus Aufstehen, Frühstücken, sich an den Strand fahren lassen, Liegen erobern, abliegen, lesen, Mittagessen, Bierchen, abliegen, lesen, letzter Schwimm des Tages, ab nach oben an den Pool mit der tollen Aussicht aufs Meer und dort bei Discoklängen den Abend einen guten Abend sein lassen. Eine gute Freundin war gestern im Skype-Gespräch ganz überrascht, dass ich auch mal "richtigen" Urlaub machen kann ...

Einzig erwähnenswert ist, dass wir jetzt quasi am Strand liegend (in Wirklichkeit wars beim Warten aufs Mittagessen ...) ein Hotel in Manila für die Nacht von Freitag auf Samstag gebucht haben, obwohl wir erst am frühen Samstagmorgen aus Brunei zurückkommen, aber für die paar Stunden Schlaf und eine schöne Dusche geben wir gerne ein paar Euro aus, und für das Frühstück dann vielleicht auch ...

Morgen werden wir um 9.30 Uhr Ortszeit zum Flughafen kutschiert, fliegen um 12.35 Uhr von Caticlan nach Manila, kommen um 13.45 Uhr planmäßig dort an, müssen das Terminal wechseln und unser Gepäck in die Gepäckaufbewahrung geben, ehe wir um 20.20 Uhr nach Brunei fliegen. In meinem 128. Land kommen wir planmäßig um 22.40 Uhr an und werden vom Hotel abgeholt. Morgen Abend werden wir wohl genau nix mehr machen ...

Und was wir am Freitag dann tun, werden wir sehen ...

Ich sollte kürzere Blogeinträge schreiben, war die Kritik eines Kollegen - voilà, da isser - aber zur Gewohnheit soll das trotzdem nicht werden ... Morgen Früh um 6 Uhr oder so geht es zum allerletzten Schwimm für eine ganze Woche (Guinea-Bissau kommt ja bald ...) an den Strand.

Schön war's hier. Boracay im Allgemeinen und Fairways & Bluewater im Besonderen, ich drohe hiermit offiziell und förmlich meine baldige Wiederkehr an. Gute Nacht!

Dienstag, 20. März 2018

An der Boracaysche Ziplebahne ...

Joa, wir waren dann gestern im "fine dining" die einzigen Gäste, philippinische Gericht gab es fast keine, aber dafür war das Ceviche und die Pasta mit Shrimps und Hummer (hoffentlich jeweils einheimisch) sehr lecker. Meine Ma war von ihrem Steak nicht so ganz begeistert, aber irgendwann kriegen wir einen rundherum perfekten Geburtstag schon noch hin ....

Den Absacker nahmen wir wie inzwischen fast immer an dem überdimensionierten Jacuzzi, lecker war's, und heute war ich nicht vor Sonnenaufgang auf. Anfänger, ich ...

Nach dem Frühstück und dem geruhsamen Fertigmachen wollten wir uns heute ins Abenteuer stürzen und die Zipline erkunden. Wir gingen also zu unseren Security-Leuten an unserer Villa und sagten denen, dass wir zur Zipline wollten, doch sie fragten, ob wir uns schon an der Hauptrezeption registriert. Nein, hatten wir nicht ... Na gut, also fuhren wir zur Hauptrezeption, bekamen da einen Zettel, mussten aber an der Zipline selbst erst bezahlen. Ich war schon wieder drauf und dran, von unnötiger Bürokratie zu reden, aber ich hielt mich glücklicherweise zurück. Nachdem wir einen kurzen Zwischenstopp beim Geldautomaten gemacht hatten ("cash only" an der Zipline), ging es zu ein paar Treppen, die wir hochkraxelten.

Dort kam schon eine offene Gondelbahn an, mit der wir auf den Berg auf der anderen Seite des Golfplatzes fahren sollten. Nun denn, auf in das schaukelnde, gelbe Gefährt ... Der Ausblick aufs Meer und auf die Hotelanlage waren außerordentlich toll, aber als wir so langsam näher kamen, wurden wir ein bisschen unsicher, ob wir uns nicht ein bisschen übermütig verhalten hatten ...

Nun denn, wir kamen an, zahlten (es stellte sich heraus, dass Hotelgäste wesentlich weniger bezahlen als Normalos, wahrscheinlich als Gegenleistung, dass die Zipline das Hotelgrundstück überqueren darf; daher ergab die Registrierung natürlich Sinn), bekamen einen Helm aufgezogen und wurde nach wenigen Minuten Wartezeit an die Zipline angebunden. Natürlich achtete ich darauf, dass die Leutchen alle ordentlich die Karabiner einhängten, dann standen wir jeweils einzeln im Geschirr, wir wurden in die Waagrechte gebracht, und ab ging die Fahrt ... Wuhuuu!

Natürlich war auch hier der Ausblick immer noch fantastisch, aber durch die Geschwindigkeit und das Adrenalin, das in die Adern strömte, nahm ich nur noch "whoa" wahr ...

Der echte Nervelkitzel kam aber am Ende. Erst steuerten wir auf einen Baumwipfel zu und ich sah mich schon unfreiwillig Bekanntschaft mit Blättern und Ästen zu machen, doch überraschenderweise gab es keine Kollision. Ich wollte gerade durchatmen, als die Mauer am Ende der Strecke auf uns zuraste und das Gefährt erstmal keine Anstalten machte, abzubremsen ....

Genug Spannungsbogen aufgebau(sch)t? Okay, okay, natürlich weiß da jeder, was er tut, und wir kamen zwei, drei Meter vor der Mauer zum Stehen, alles gut. Wuhuuu! Achso, hatte ich schon gesagt.

Mit ein bisschen weichen Knie ging es die Treppe wieder runter und ein Shuttle-Bus brachte uns zum Strand, den wir uns nun wirklich verdient hatten.

Wir legten uns diesmal in den Schatten unterhalb des Felsens, gingen schwimmen, machten und einen schönen Tag, tranken ein Bierchen oder zwei, aßen relativ spät zu Mittag (heute gab es Binakol, eine Suppe mit Hühnchen, Ingwer und Kokos, sehr formschön in einer Kokosnuss gereicht ...) und lasen. Einfach Urlaub, so schön und angenehm für uns, so langweilig für den Leser.

Um 17.30 Uhr gingen wir hoch zum Mega-Jacuzzi und genossen (erstmals bei Tag) den Ausblick über den (und Minuten später aus dem) Pool und das Meer, und als es dunkel wurde, setzten wir uns an einen der Tische, aßen eine Kleinigkeit zu Abend (Pizza mit vielen Meeresfrüchten und Fish & Chips), beobachteten einen jungen Kerl, der seine Freundin nicht unter den Tisch, aber auf die Liege soff (er tanzte ganz allein gedankenversunken auf seiner Ein-Mann-Party, während sie sichtlich betrunken auf der Liege eingeschlafen war ...), und erzählten ...

Achja, die Gummibrezel ward wieder gesehen, und zwischenzeitlich haben wir unsere Sammlung gesichteter chinesischer Gummibadeobjekte durch Einhorn und Wassermelone erweitert. Sehr kreativ das alles ...

Und apropos Kopf an die Wand: Gestern nach dem Frühstück begegnete uns eine Familie, der Sohn lief neben seiner Mutter her, übersah aber vor lauter Hut, dass der Weg sich "plötzlich" verengte und sich eine Mauer ihm in den Weg gestellt hatte. Es kam wie es kommen musste: Der Junge erzählte und erzählte, plötzlich gab es ein dumpfes Geräusch, und der Kleine fing an zu heulen. Doofe Wand, doofe! Ich musste mich sehr zusammenreißen, nicht loszuprusten (der Vater kam mir gerade entgegen) und lachte erst los, als wir außer Sicht- und Hörweite waren. Das arme Kind, aber das sah so lustig aus ...

Wir müssen jetzt mal gucken, wie wir das mit der Rückkehr aus Brunei und dem Weiterflug nach Bahrain machen; wahrscheinlich nehmen wir für die paar Stunden ein Hotel in Manila, aber ich werde morgen bestimmt berichten ...
Aus der Gondelbahn auf den Golfplatz ...

... und auf Strand und Meer

Symbolbild (nicht wirklich wir, aber wir hingen dran ...)

Das nenne ich einen Infinity Pool ...

Montag, 19. März 2018

Flamingo jagt Riesen-Brezel

Die Chinesen hier im Resort sind regelmäßig daran zu erkennen, dass sie regelmäßig entweder in Neoprenanzügen ins Wasser marschieren oder aber mit mannshohen Gummiviechern, sei es nun ein Gummi-Flamingo, eine 1,50 m lange Gummibrezel, ein ähnlich hohes Gummiherz oder - heute Nachmittag - eine Gummi-Ananas. Die Neoprenanzüge sollen wahrscheinlich einen Sonnenbrand vermeiden (ähem, vielleicht hätte ich gestern auch mal einen tragen sollen ...), die Gummigeschosse dienen wohl der Auftriebserhaltung (Schwimmwesten haben wir auch schon gesehen, keine Sorge) und dem allgemeinen Badespaß. Ansonsten sind hier bisher alle Nationalitäten friedlich gewesen, selbst die Russen hier am Strand hatten zwar eine Buddel voll Rum dabei, haben aber nur gesoffen und (schlecht) Volleyball gespielt ...

An der Zipline waren wir heute nicht, denn wir haben trotz des frühen Zu-Bett-Gehens heute wieder bis 7 Uhr oder so geschlafen, jedenfalls ich ... Danach ging es zum Frühstück und dann nahm der Tag so seinen wunderbar gemütlichen Verlauf: Schwimmen im Meer (auf dem Weg dorthin fuhr uns das Shuttle tatsächlich bis runter an den Strand, die offenen Gefährte dürfen das - im Gegensatz zu den bisher genutzten geschlossenen Shuttlebussen - wohl; dabei fuhren wir am größten Pool der Anlage vorbei, der trotz - oder wegen - seiner Lage direkt am Strand kaum genutzt wird), lecker Bierchen und Mangoshake am Strand, lecker Kleinigkeit in der Bar von vorgestern Abend mit - bei Tag - fantastischem Blick aufs Meer (heute gab es Garnelen und Adobo Gata - Schwein und Hühnchen in einer braunen Sauce mit Knoblauchreis, danach Leche flan con turon - eine Art süße Frühlingsrollen mit Eis - und Quezo Mango - Käsekuchen mit gaaaaanz viel Mango, wieder sehr, sehr toll)!

Heute habe ich dann auch endlich zwei Jerry Cottons vernichtet, als wir faul auf der Liege herumgammelten - herrlich, so soll Urlaub sein ...

Weil wir heute Abend lecker essen gehen und es sein kann, dass wir doch noch ein zweites Bierchen bestellen und es etwas später wird, kommt der Blog heute ein bisschen früh und ohne Abendessen ...

Und um den werten Lesern diese langweiligen Bilder von Strand und Meer zu ersparen, habe ich zwei andere Bilder angehängt: einmal Quezo Mango und einmal den Sonnenuntergang von unserem Balkon über dem Golfplatz.



Sonntag, 18. März 2018

Kein Golfball

... kam heute Morgen angeflogen, das war aber ein mittleres Wunder, denn die Dame und der Herr, die ich von unserem Balkon beobachtete, wie sie Loch 1 und Loch 2 spielten, brauchten definitiv noch ein bisschen Eingewöhnungszeit: Madame drosch den Ball erstmal gegen den einzigen Baum weit und breit, sodass er schon zwanzig Meter später wieder liegenblieb, Monsieur säbelte kurz darauf fast komplett über den Ball, ehe dann wieder Madame den Ball zielsicher ins nächste Bächlein katapultierte ... Jaja, als Nichtskönner beim Golf hat man leicht reden, aber lustig sah es doch aus ...

Meine Mutter war gerade einfach fünf Minuten vor mir wach, um 7 Uhr, und nichts war's mit Sonnenaufgang am Strand vor dem Frühstück. Wir ließen uns gegen 8.15 Uhr zur Haltestelle fürs Frühstück fahren (das war nur ein paar Meter weiter, aber das hatten wir gestern noch nicht geschnallt, vielleicht gehen wir morgen zu Fuß, mal sehen ...), nahmen unser Morgenmahl zu uns (das keine unfassbare Offenbarung, aber recht lecker ist) und ließen uns dann wieder heimwärts kutschieren, zwecks Einschmierei und finalem Anlegen von Strandbekleidung.

Wir ließen uns wieder ein Shuttle kommen, dann ging es in Richtung "bitch", äh, "beach". Das Shuttle warf uns relativ weit oben raus, aber als wir ausstiegen (meine Ma rennt regelmäßig gegen den Türrahmen, mir ist das zum Glück noch nicht passiert, vielleicht habe ich aus der - gefühlten - Gehirnerschütterung im Sudan gelernt ...), sahen wir, dass es gut war.

Links und rechts Strand und türkisfarbenes Wasser, ein Traum, Wahnsinn. Alle gingen rechts runter, allen liefen wir erstmals nach links an den Nicht-Privatstrand, legten unser Zeug auf einen Stein und begaben uns in die Fluten. Das Wasser ist warm, aber nicht Badewanne, ein bisschen wellig - sehr, sehr schön. Gelegentlich schwimmt eine Verpackung vorbei, aber das ist nunmal so, eine Qualle biss mich zur Begrüßung in die Kniekehle, aber sie blieb die einzige, und wir lernten, dass jetzt die Zeit ist, in der gelegentlich mal ein bisschen Moos und Algen im Wasser sein können. Das ist uns aber völlig schnurz, denn das Schwimmen in diesem tollen Wasser an diesem puderzuckerweißem Strand ist soooooooooo toll ...

Meine Ma, gin mal kurz raus, ich umschwamm den Felsvorsprung, der den linken vom rechten Strand (dem Privatstrand unseres Hotels) abtrennt. Als meine Ma die Treppe herunterkam, erwartete ich sie schon, wir holten uns Strandtücher und legten uns auf eine der Liegen im Schatten.

Ein Jerry Cotton wurde begonnen, und dass er heute Mittag noch nicht vollendet wurde, kam so: Erstmal gingen wir nochmal schwimmen, danach wollten wir hoch, an der Poolbar etwas essen, stellten aber fest, dass - es ist wohl gerade Nebensaison - nicht alle Bars und Kneipen des Hotels offen haben, gingen also wieder herunter an den Strand und nahmen dort einen Mango-Shake ein. Kurz gesagt: Er war himmlisch.

Das 13-Uhr-Shuttle in die Stadt zum "White Beach", dem Hauptstrand von Boracay, hatten wir jetzt eh verpasst, also ließen wir uns Zeit, holten unsere Sachen, ließen uns nochmal kurz ins Zimmer fahren und schlenderten dann um 13.45 Uhr zu unserer Haltestelle, um zum Pick-up-Treff für das 14-Uhr-Shuttle gebracht zu werden. Wahrscheinlich habe ich da etwas falsch verstanden, vielleicht war auch gerade einfach kein Shuttle frei, denn genau um 14 Uhr kam ein Gefährt angefahren, lud uns ein und fuhr uns dann - ohne Umsteigen - direkt zur Mall. Schon au recht, würde der Jogi sagen.

Nach der Fahrt auf der wieder überaus wuseligen Hauptstraße kamen wir in die noch wuseligere (wenn das überhaupt geht) d*mall, wie die Einkaufsstraße heißt, die zum Strand führt. Das ist eher ein eigenes Viertel (unüberdacht) denn eine richtige Mall, aber viel zu kaufen und viel zu essen gab's dort auch.

Der White Beach ist kilometerlang und durchaus hübsch, aber die vielen Menschen, die vielen Schlepper ließen in uns schnell die Entscheidung reifen, hier zwar etwas zu Mittag zu essen, aber dann wieder an unseren ruhigen, hübschen Hotelstrand zu fahren, der zudem deutlich breiter als der White Beach ist und uns mit türkisblauem anstatt (algenbedingt) grünem Wasser zu empfangen.

Zum Mittagessen gab es Tuna Susig (sauer eingelegter Thunfisch mit Chili und Zwiebeln sowie einem Spiegelei) und Tapsilog (zwei marinierte Rinderfiletsteaklein mit - sehr leckerem - Knoblauchreis und sogar zwei Spiegeleiern). Meine Ma war erst ein bisschen enttäuscht, als sie die Steaks bekam, aber ich glaube, nach dem Essen war auch sie sehr zufrieden, und mein Tuna Susig war ebenfalls sehr lecker, auch wenn dieser leicht säuerliche Geschmack, den ich ja schon gestern - war das erst gestern Abend?! - bei meinem Sinigang hatte, anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Wir liefen zurück zum Shuttle, drängten uns beim Einsteigen unbeabsichtigerweise vor (dass da hinter dem Blumenkübel eine kleine Schlange war, war uns wirklich entgangen) und verpassten dank des Verweises unseres Hotelaufsehers auf ebendiese Schlange das erste Shuttle, doch glücklicherweise kam das zweite sogleich, sodass wir das nehmen konnten.

Wir ließen uns sofort am Strand rauswerfen, sprangen nochmal kurz in die Fluten, saßen noch ein bisschen am Strand und nutzten dann letztmals heute das Shuttle, denn wir ließen uns ins Zimmer fahren und waren uns einig, selbiges heute nicht mehr zu verlassen - das war ein wunderbarer Tag heute, aber eben auch ein Tag, den wir fast komplett an der frischen Luft verbrachten, und für mich Bürokind ist das halt ungewohnt ... Satt sind wir auch, obwohl wir uns heute sicherlich nicht überfressen haben, aber lieber verzichten wir heute Abend auf die Cocktailrunde (ich bin so froh, dass meine Ma die dritte Cocktailrunde gestern abgeblasen hat, sonst wäre ich heute Morgen krank gewesen ...) und sind morgen früh zum Sonnenaufgang (naja, mal gucken) am Strand ...

Morgen ist ja ein besonderer Tag auf dieser Reise, denn meine Ma hat Geburtstag. Wir planschten heute im Wasser und auf einmal leuchteten ihre Augen, denn sie hatte die Zipline entdeckt, dieses Stahlseil, an dem man bei einem leichten Höhenunterschied herabgleitet und dabei eine hoffentlich gute Aussicht auf die Insel und alles hat. Ich denke, morgen muss ich ausnahmsweise (höhö) mal machen, was sie will, sodass wir wohl diese Zipline in sehr ausführlichen Augenschein nehmen werden.

Aber auch sonst wird morgen gebadet an unserem wunderbaren Strand, gegessen und getrunken und faul in der Gegend herumgelegen. Es ist schön hier - aber man sehe selbst:

Unterwegs über dem Meer (vorgestern) ...

Lecker Thunfisch-Sashimi

Blick auf den Golfplatz von unserem Balkon

Infinity Pool

Strand links runter

Rückenschnappschuss

Strand rechts runter I

Strand rechts runter II

Strand rechts runter III

White Beach

Samstag, 17. März 2018

Tetris:Thriller in Manila

So, nach dieser gewagten Überschrift des heutigen Blogs muss ich mich beeilen, den Blog einigermaßen kohärent (Fremdwort!) zusammenzutragen, ehe der Mann mit dem Hammer (Fachausdruck) kommt und ich anfange zu schnarchen, so wie der Typ heute im Inlandsterminal auf dem Flughafen in Manila (nichtlineare Erzählweise, für die, die es genau wissen wollen). Häh, wo war ich?

Achso, am Anfang (soviel zur nichtlinearen Erzählweise, höhö) ...

Naja, der Bus zur S-Bahn fuhr, die S-Bahn fuhr ebenfalls (obwohl wir fast in die eingestiegen wären, die erst eine halbe Stunde später fahren sollte), die S-Bahn fuhr aber nicht so richtig problemlos zum Flughafen, weil wir zweimal vorher länger standen (zum Glück habe ich meistens Puffer eingebaut, außer wenn es nach Israel geht, höhö ... - jetzt höre ich auf mit dem "höhö", eisernes Pfadfinderehrenwort). Naja, danach ging es mit der Skyline, die plötzlich in den Linksverkehr abbog, in Richtung Terminal 2 und dort runter zum Baggage-Drop-off. Der dauerte ewig, aber wir kamen pünktlich zum Gate (aber ohne vorher noch zum Terminal 1B zu fahren, schade ...).

Der Flug war sehr entspannt, zumal wir auf Platz A und C saßen und B frei war - da hat es sich ausgezahlt, so die Plätze zu wählen, ich guckte "The Circle" (werde ich gleich auf Facebook posten, höhö - achso, "höhö" wollte ich nicht mehr schreiben, sorry) und drei brandneue Folgen "Doctor Who" (auf Englisch, und Peter Capaldis rollendes "r" etwa bei "krrrrrritscher" [creature] ist sehr lustig ...), ehe wir in Bahrain landeten.

Die Transfersicherheitskontrolle war erträglich, die Schlange zum Gate stand schon, als wir kamen, was wir ignorierten. Dafür wurden wir aus dem "Sicherheitsbereich" wieder herausgeschmissen und setzten uns halt außerhalb auf zwei freie Plätze. Ob der Massen, die in unseren Flieger strömten, bekam meine Mutter Muffensausen (obwohl kaum Niederländer da waren, höhö, och menno, sorry), ob wir denn unsere Plätze noch bekämen, doch als wir einstiegen, stellte sich - oh Wunder - heraus, dass genau die Plätze noch frei waren, die ich vorgestern Mittag reserviert hatte. Sachen gibt's.

Der Flieger nach Manila war wesentlich weniger modern (und insgesamt könnte Gulf Air erstens USB-Ladeslots einbauen und zweitens diese nervige Einsammeln der Kopfhörer gefühlt mitten im Flug einstellen), aber trotzdem kriegte ich es hin, den neuesten "Mission Impossible"-Film zu gucken, schick war's).

Ein paar Stunden ("ein paar", man höre und staune) bekam ich die Augen geschlossen und mein Hirn zeitweise sogar ich einen schlafähnlichen Zustand versetzt, ehe wir in Manila ankamen.

In der Schlange füllte ich die nachträglich besorgten Einreisekarten aus, die Einreise ging ewig, weil unsere Grenzerin ganz außerordentlich fürsorglich war (ätzend!), die Gepäckausgabe noch länger (weil die ganzen Filipinos noch in ihrer - noch längeren - Schlange standen und daher deren Gepäckstücke die Lichtschranke so blockierten, dass keine neuen Gepäckstücke auf das Ausgabeband geladen wurden), aber alles in allem hatten wir genug Zeit - eigentlich.

Als schließlich unser Gepäck eingetroffen war (und kein Zoll uns behelligte, sehr löblich), sah ich draußen einen Shuttle-Bus, stürmte auf diesen zu, nur um abgewiesen zu werden, weil der nur für Philippines-Air-Fluggäste gilt, argh. Also zurück in den Flughafen (durch die neuerliche Gepäckkontrolle durch, ebenfalls ätzend) und schnellstens in den Shuttle-Bus-Bereich.

Der erste Bus fuhr nur bis zum Terminal 2, was uns nicht half, weil wir zum Terminal 4 (Inland) mussten, der zweite fuhr zu "(unbestimmte Anzahl von Fingern werden in die Luft gehalten)". Meine mehrfache Nachfrage (als wir zum Einsteigen dran waren), ob der zu Terminal 4 geht, wurde mit "tree, tree" beantwortet, ehe wir dann überraschenderweise doch einsteigen durfte.

Nach und nach ergab das alles Sinn, weil das Gepäck übermannshoch in diesen Bus getürmt wurde und die Ein- und Auspacker am Terminal 4 - das vor dem Terminal 3 kommt - möglichst wenig umpacken wollte (geübter Tetris-Spieler halt ...). Auf ging die wilde Luzie, naja, ehrlich gesagt, die Luzie war ziemlich lahm. Über die diversen Bodenschwellen fuhren wir im Schneckentempo (der Busfahrer scherzte, der Bus sei "too heavy", zu schwer, haha ...), aber auch im Schneckentempo kann man wie eine gesengte Sau fahren, wie der Busfahrer uns bewies, indem er konsequent zwei Spuren belegte und auch sonst Überholaktionen von anderen Autos deutlich abgeneigt war ...

Nachdem einige Fahrzeuge aus der Spur gehupt wurden, konnten wir am Terminal 4 aussteigen, die Straße queren, durch die nach Frauen und Männern getrennte Vor-Sicherheitskontrolle gehen, nur um in einer Monsterschlange (naja, vielmehr in mehreren Monsterschlangen) vor den Check-in-Schaltern zu stehen ...

Nach längerem Anstehen bugsierte ich meine Mutter als Seniorin (und in der Folge mich) zum "Special needs"-Schalter, auch hier dauerte das Anstehen zig Minuten, aber wir konnten am Ende tatsächlich ohne größere Hindernisse einchecken. Die Sicherheitskontrolle war ähnlich chaotisch-organisiert (oder organisiertes Chaos, whatever) wie der Manila'sche Stadtverkehr, nur ist die Kapazität des Inlandsterminals deutlich unterhalb dessen, was an einem Freitagnachmittag in Manila benötigt wird. Sprich: Meine Mutter und ich standen mehr oder weniger doof (sie weniger, ich mehr, höhö, muss ich sagen, sonst kriege ich Prügel) in der Gegend herum, weil alle Sitzplätze besetzt waren.

Ich muss Kilometer durch diese (kleine) Abflughalle gewandert sein auf der Suche nach wenigstens einem Sitzplatz für meine Ma, zwischendurch verwickelte mich ein philippinischer Reisender in ein Gespräch, und noch später wurde - oh Wunder - unser Flug aufgerufen.

Das Boarding ging einigermaßen zügig (einigermaßen!), wir saßen, dann stand der Flieger zehn Minuten regelungslos auf dem Taxiway, ehe wir plötzlich in Richtung Startbahn loseilten. Andiamo, ragazzi!

Der kurze Flug (50 Minuten angeblich) endete, und wir flogen über hübsch blau-türkises Wasser hier ein. Die Gepäckausgabe hier verhält sich so, dass man in einem Raum steht, die Gepäckauslader das Gepäck auf die Anrichte laden und man sich dann um den Vortritt prügelt. Vor dem Prügeln hatte ich uns Geld besorgt, und nach dem Prügeln landeten wir mit zwei costaricanischen und drei israelischen Mithotelbewohnern im ersten Shuttle zum Welcome Center unseres Hotels.

Dort zahlten wir unseren Transfer, wurden an den Strand geführt, bestiegen dort ein Bötchen, fuhren mit selbigem rüber auf die Insel Boracay, wurden wieder in einen Shuttlebus verfrachtet (ich bin mit meinen - großzügig aufgerundeten - 1,83 Meter deutlich zu groß für hiesige Kleinbusse) und durch den - sagen wir - wuseligen Boracayer Verkehr zu unserem Hotel bugsiert.

Der erste Ausstieg schlug fehl, weil wir an einer anderen Rezeption einchecken mussten (das Hotel mit seinem Golfplatz belegt 15% der gesamten Insel und insgesamt 150 Hektar), aber dort, wo wir einchecken sollten, klappte es (nachdem wir zehn Minuten auf dem Hotelgelände mit dem Kleinbus unterwegs waren ...).

Unser Zimmer ist ein Ballsaal, mein Bett ist größer als das daheim, wir haben einen Panoramablick auf die Löcher 1, 2 und 9 des hiesigen Golfplatzes (mal gucken, wann wir vom ersten Golfball morgen früh geweckt werden ...), und auch wenn einige Kleinigkeiten nicht so ganz passen, passt das im Großen und Ganzen ziemlich gut.

Erstmal wurde geduscht (himmlisch, vor allem mit dem abnehmbaren Duschkopf in der Badewanne, auch wenn ich das ganze Badezimmer unter Wasser setzte), dann gingen wir - angezogen natürlich - zu unserem Shuttle-Bus-Stopp. Dort bestellten wir das (kostenlose, 24 Stunden fahrende, hotelinterne) Shuttle zu unserem gewünschten Esslokal, dieses kam zwei Minuten später, und nach ein bisschen Suche stellte sich heraus, dass wir an dem Ort, wo wir herausgelassen wurden, richtig waren.

Eine Liveband spielte (gar nicht mal schlecht), und wir bestellten als Vorspeise Sashimi vom Thunfisch und als Hauptgericht Tempura-Shrimps für meine Mutter und Sinigang, eine süß-saure Gemüsesuppe mit Fleisch- oder Fischbeilage (ich wählte Fisch), für mich.

Freunde der Sonne, ich esse gern und oft und viel, ich esse gern gut (und gern viel Gutes), aber das Abendessen heute Abend gehörte zu den besten, die ich je zu mir genommen habe.

Das Sashimi war der absolute Mega-Ober-Super-Duper-Hammer-Mega(hatte ich schon, sorry)-Mega(Mist, sorry)-, jedenfalls absolut fantastisch. Angebraten in einer Pfefferkruste, dazu ein bisschen Wasabi, Freunde, das hat mich total umgehauen. Die Shrimps waren ebenfalls sehr, sehr gut, und dieses Sinigang war ebenfalls sehr, sehr, sehr lecker.

Am Ende zahlten wir für unser Gelage mit etlichen Bieren mit üppigem Trinkgeld einen Preis, den ich in Deutschland für meinen Teil allein gezahlt hätte (und ich vermute stark, dass das auf den Philippinen immer noch ziemlich teuer ist), nämlich 43 Euro oder so - Wahnsinn ...

Dass auf diesen sehr gelungenen Einstiegsabend nicht die sofortige Heimfahrt ins Zimmer folgte, kann sich jeder erfahrene Leser dieses Blogs gut vorstellen, und so wurden an der Poolbar noch der eine oder andere Cocktail konsumiert. Leider konnten wir nicht mehr draußen sitzen, weil es anfing zu regnen (wobei, im Pool hätten wir noch sitzen können und werden das sicher in den nächsten Tagen auch noch tun ...), aber auch im trockenen Bereich war es sehr schön.

Der Transfer zurück ins Zimmer ging superfix, und nun sitze ich hier um 0.30 Uhr Ortszeit und fürchte, dass meine Mutter mich morgen bei Sonnenaufgang aus den Federn wirft (notfalls durch Bewerfen mit Golfbällen - Mist, jetzt habe ich sie auf die Idee gebracht ...), um den Shuttle-Bus runter zum Strand zu nehmen.

Wir führen uns hier auf Anhieb pudelwohl, wegen der Freundlichkeit der Menschen, wegen der Leichtigkeit, mit den gefühlt ausnahmslos sehr gut Englisch sprechenden Filipinos zu kommunizieren, wegen des hervorragenden Essens, und ich hoffe so inständig, dass der Strand morgen so schön ist, dass ich mir das mittlere Desaster letztes Jahr an der Elfenbeinküste zum 70. Geburtstag meiner Ma verzeihen kann.

Fotos gibt's morgen, sonst braucht meine Mutter eine unverhältnismäßig große Zahl von Golfbällen, um mich zu wecken. Gute Nacht!

Donnerstag, 15. März 2018

Tainted Love

... ist mein neuester Ohrwurm, den ich heute unter der Dusche trällerte, während meine Ma noch im Bett lag. Immerhin besser als "Schwarzwaldmarie", denke ich ...

So, morgen geht es so gegen 7.30 Uhr oder so in Richtung Flughafen und dort zum Terminal 2. Eingecheckt habe ich uns schon, aber wir müssen ja noch unser Gepäck offdroppen (ein schönes deutsches Wort ...), ehe wir ausreisen und dort die Sicherheitskontrolle gehen können. Mal gucken, wenn mein Fuß, der mir in den letzten Tagen nicht so viel Freude gemacht hat, mitspielt, dann laufe ich vielleicht mal vom Terminal 1B zum Terminal 2 ... Sonst mache ich das im Juli oder so, wird schon passen ...

In Bahrain, wo wir um 16.30 Uhr deutscher Zeit (18.30 Uhr Ortszeit) ankommen, haben wir knapp zwei Stunden Aufenthalt, was zum bequemen, aber nicht langweiligen Umsteigen reichen sollte, ehe es um 20.25 Uhr bahrainischer Zeit (18.25 Uhr deutscher Zeit) weiter nach Mainila geht.

Dort kommen wir um 10.10 Uhr Ortszeit am Samstag Morgen an, was 3.10 Uhr deutscher Zeit entspricht. Vier Stunden zum Umsteigen und Neu-Einchecken wird hoffentlich ebenfalls genügen (eingecheckt ist schon, dass wir auch hier "nur" das Gepäck offdroppen müssen ...), auch wenn wir von einem der drei internationalen Terminals zum nationalen Terminal wechseln müssen, was wohl den Einsatz eines Shuttle-Busses erfordert.

Um 14.30 Uhr philippinischer Zeit, also 7.30 Uhr deutscher Zeit Samstag Morgen, geht es schließlich von Manila nach Caticlan; dort kommen wir um 15.40 Uhr philippinischer Zeit (8.40 Uhr deutscher Zeit) an. Wir werden vom Hotel-Shuttledienst abgeholt, zum Steg verfrachtet, auf die Insel Boracay gefahren, dort geht es nochmal ein paar Schritte mit dem Bus und dann kommen wir hoffentlich so gegen 17 Uhr oder so an unserem Hotel an.

Vielleicht reicht es für eine kleine Stranderkundung und einen ersten Schwimm, aber die Sonne geht schon um 18.03 Uhr unter am Samstag, sodass das knapp werden könnte. Aber spätestens am Sonntag Morgen geht es dann ins kühle (oder nicht so kühle) Nass. Auf den Philippinen hat es jetzt über 30 Grad, sodass wir uns erstmal akklimatisieren müssen, aber aufs Essen freuen wir uns schon,  und wir sind uns einig, dass wir uns von Schnitzel und Eisbein fernhalten werden ...

In 36 Stunden bin ich in meinem 127. Land, und in den nächsten 34 Tagen sollen es, wenn das mit der Mittelamerika-Tour alles so klappt wie gewünscht, sieben neue (Philippinen, Brunei, Guinea-Bissau, Guatemala, Belize, El Salvador, Honduras) und insgesamt zwölf Länder (plus Deutschland, Bahrain, Portugal, Frankreich, Mexiko) auf vier Kontinenten (Europa, Asien, Afrika, Nordamerika) werden - das wird schön ...

Der nächste Blogeintrag kommt entweder morgen Abend aus Bahrain oder halt dann Samstag von Boracay ...

Samstag, 10. März 2018

Die Steuererklärung

... sollte ich schleunigst vollenden, damit ich die heute Abend gebuchte Schnapsidee (das Zählen habe ich inzwischen sein lassen) gut finanzierten kann.

Ehe ich es vergesse: Ich hatte gestern Abend ja noch mein Vor-Visum für Guinea-Bissau beantragt, heute Mittag kam schon die Bestätigung. Wenn ich jetzt mit dem "Courtesy visa" nach Guinea-Bissau einreisen darf, werde ich jeder Aussage, dass die Afrikaner ineffizient seien, noch entschiedener entgegentreten als ohnehin schon.

Nun denn, heute Abend guckte ich mal wieder nach Flügen, und ich hielt an mich, dass ich nicht nach Flügen für dieses Wochenende suchte. Erfolgreich! Allerdings suchte ich mal wieder nach Flügen nach Mittelamerika und wurde mit einem Flug für 402 Euro nach Guatemala-Stadt überfündig ...

Nun fliege ich am Freitag, dem 13. April, abends von Frankfurt nach Paris, noch in der Nacht weiter nach Mexiko und am Samstagmorgen dann weiter nach Guatemala-Stadt. Mein Plan ist, am Samstagabend in den Bus nach Flores zu steigen, wo ich am Sonntagmorgen ankommen dürfte. Danach sollte es in die Maya-Stätte Tikal gehen, bevor ich die Nacht in Flores übernachte. Am Montag Morgen geht es nach Belize und am Dienstag zurück, damit ich am Dienstagabend wieder in den Bus nach Guatemala-Stadt einsteigen kann. Dort werde ich am Mittwochmorgen ankommen und in den Bus nach San Salvador in El Salvador steigen (vielleicht geht es auch nur nach Juayúa, mal sehen ...). Am Donnerstag soll es zurück nach Guatemala und zwar nach Antigua Guatemala gehen, von wo aus Touristenbusse zu den Ruinen von Copán in Honduras gehen sollen, wohin ich am Freitag reisen will. Schlussendlich soll es dann am Samstagmorgen von Antigua Guatemala wieder zum Flughafen gehen, von wo ich über Mexiko-Stadt und Paris wieder nach Frankfurt fliege.

Mal sehen, ob ich mir diese sieben Tage Monstersightseeing und Länderabhaken wirklich so antue, aber vorläufig habe ich jetzt Hotels in Flores und Antigua Guatemala gebucht. Ich werde in den nächsten Tagen gucken, ob das so passt.

Wenn das passt, könnte ich in einer Woche vier neue Länder besuchen und damit das nordamerikanische Festland komplett besucht haben - oh, das wird lustig.

Jetzt gehe ich aber erstmal ins Bett, gute Nacht!

Donnerstag, 8. März 2018

Osteuropaerkundung

... steht wohl im Jahr 2018 auf meinem Plan, denn der gestrige Abend im Sherry & Port endete, wie er wohl enden musste: An Fronleichnam geht es nach Minsk in Weißrussland. Vor lauter Glückstrunkenheit musste ich dann doch ein Guinness konsumieren. War lecker.

Jedenfalls fliegen die neben meiner Mutter einzige Bekloppte, die solche bescheuerten Sachen mitmacht, also Christina, und ich am 31. Mai über Kiew nach Minsk. Dort haben wir ein durchaus bezahlbares Hotel direkt am Unabhängigkeitsplatz und werden am 1. und 2. Juni Minsk und vielleicht die nähere Umgebung angucken, ehe es am 3. Juni zeitig wieder über Kiew nach Hause geht.

Für Weißrussland braucht man normalerweise ein Visum, aber wenn man nur maximal fünf Tage bleibt und über den Minsker Flughafen einreist, benötigt man keines (man muss nur die Krankenversicherung bezahlen, selbst wenn man eine Auslandskrankenversicherung hat, ich hatte das mit der Stärkung der weißrussischen Versicherungswirtschaft ja schon einmal erwähnt ...) - das hat uns die Wahl von Minsk angesichts der anderen Kandidaten (Kiew, Chinisau, Sofia, Skopje) natürlich erleichtert. Und die eine Küchenhilfe im Sherry, die aus Weißrussland stammt, war gleich ganz freundlich und hat uns ihre Telefonnummer gegeben, mal sehen, ob sich da etwas ergibt.

Eine weitere Kollegin, die in Minsk studiert hat, war von der Stadt weniger begeistert, aber das ist ja auch schon ein Weilchen her und ich hoffe, dass Minsk sich auch gemacht hat seit jener Zeit ... Ihre Russisch-Lektionen werde ich jedenfalls begeistert verfolgen, das hilft ja jetzt für Weißrussland und Russland ...

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Achso, Belgrad, da war ja was ...

Dass Belgrad eine raue Stadt ist, habe ich in alter wie neuer Rechtschreibung an zwei Tagen nacheinander aufgeschrieben, dann wird es auch so sein. Belgrad ist kantig, manchmal ein bisschen schroff, nicht immer einfach, aber auf alle Fälle sehr spannend. Wenn man in den hübschen Pubs und Kneipen sitzt, merkt man allenfalls noch an der Tatsache, dass die Luft rauchgeschwängert ist, dass man nicht in der EU ist, wenn man dagegen über die doch nicht immer ganz ebenen Gehwege tänzelt oder an mehr oder weniger abrissreifen Mietskasernen vorbeifährt, dann spürt man schon, dass Serbien in absehbarer Zeit kein Nettozahler in den EU-Haushalt sein wird.

Überrascht hat uns, wie gut man in Belgrad mit Englisch über die Runden kam - die meisten jungen Kellnerinnen und Kellner in den Kneipen und Gaststätten sprachen sehr gutes Englisch, selbst die Busfahrer sprachen das Nötige, und dass Speisekarten und Beschilderungen praktisch überall zweisprachig (manchmal mit Russisch dreisprachig) waren, habe ich fast schon wieder vergessen, weil es sich so selbstverständlich angefühlt hat.

Ja, Belgrad ist wahrscheinlich keine Top-Tourismusdestination, es ist aber nicht völlig abwegig, dort mal ein Wochenende zu verbringen. Das Essen ist toll, die Biere sind trinkbar, die Schnäpse durchaus auch (auch wenn ich den Rakija meist relativ scharf fand), und die Kirchen und die Festung sind einen Besuch absolut wert. Im Sommer wird man auf der Festung und an den Ufern der Donau und Save sicher auch schöne Stunden verbringen können (jetzt war es ein bissel kalt ...).

Siegesdenkmal auf der Belgrader Festung

Festung

Festungstor

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Die Visumbeschaffung in Guinea-Bissau erweist sich als ein bisschen kniffliger als gedacht. Es gibt wohl nicht viele Bekloppte, die nach Guinea-Bissau als Touristen reisen wollen, dass es gibt nur "Business"-Visa und "Personal"-Visa, wobei ich Letztere eher als für Familienbesuche und so etwas vorgesehen kenne. Aber leider antworten die Grenzbehörden nicht auf meine E-Mails und die Hotelrezeptionistin weiß nicht so richtig, wovon ich rede, sodass ich es wahrscheinlich drauf ankommen lassen werde und ein "Personal"-Visa beantrage ... Wenn alle Stricke reisen, bin ich Ostern halt in Lissabon - es wäre da dann von Vorteil, dass ich fast alle Flüge getrennt gebucht habe, da wird mir jedenfalls nichts storniert.

Sonntag, 4. März 2018

Alarm in Griechisch Weissenburg

Joa, der Sprengstofftestautomat hier am Flughafen hat auf Christinas Handcreme allergisch reagiert und Alarm geschlagen, beim Gepäck war es zum Glück nicht so, sodass nur sie warten musste, während Letzteres nicht näher in Augenschein genommen wurde.

Jaja, okay, "Alarm" hat jetzt jeder verstanden, aber was machen die denn in Griechenland? Nun, wie wir heute lernten, hieß Belgrad unter den Österreich-Ungarn offenbar alternativ "Griechisch Weissenburg", was wohl vom lateinischen "Alba graeca" abgeleitet wurde. Sehr interessant, vor allem, weil die Beschilderungen heute auf der Belgrader Festung zwar auf Serbisch und Englisch beschriftet waren, die historischen Karten jedoch in vielen Fällen auf Deutsch waren. Hochspannend!

Nach dem Frühstück waren wir in Richtung der Festung aufgebrochen, waren ein wenig früh dran, stolperten über eine schneebedeckte Marmortreppe mit wunderbarem Blick auf Save und Donau, guckten uns eine kurze Ausstellung zum serbischen Alphabet an und gingen dann - standesgemäß - durch das Königstor in die eigentliche Festung.

Das Siegesdenkmal wurde bewundert, ebenso wie die fast ein Jahrtausend alten Festungsmauern, die immer mal wieder geschliffen und wieder aufgebaut wurden. Wir begaben uns auf die Suche nach dem Ort, an dem mein Kumpel und ich 2004 auf der Burg Schach spielten (und von einem Serben dermaßen vernichtend geschlagen wurden, dass ich mich dafür bis heute schäme ...), aber der Ort ward nicht mehr gesehen.

Wir liefen außen etwas um die Burg herum, vorbei am Zoo und einem großen Park (in dem heute viel Schlitten gefahren wurde) und betraten die Festung dann wieder. Der Uhrturm wäre vielleicht interessant gewesen, ist im Sommer aber geschlossen, und das Militärmuseum fanden wir nicht so richtig interessant.

Wir verliefen also das Festungsareal und hatten ein bissel viel Zeit, ehe wir zum Flughafen mussten, sodass wir einen kleinen Spaziergang in unser Kneipenviertel von gestern Abend machten. Dort entschieden wir uns dann für das "Drei Hüte" (das neben dem gestrigen liegt, das ich versehentlich so bezeichnet hatte).

Der Ober war ein bisschen schroff (das änderte sich erst, als er am Ende herausbekam, dass wir Deutsche sind, woraufhin er uns mit Händen und Füßen erläuterte, dass er 1982 schon Willy Brandt, 1990 Helmut Kohl und 1993 Franz Beckenbauer bedient hätte). Von der Qualität des Essens her konnte es aber gut sein, dass sich Willy Brandt und der Kaiser hier aufhielten, und die Portionsgröße wird Helmut Kohl definitiv auch gefallen haben - wir hatten ja erst ein paar Stunden vorher gefrühstückt, aber die Augen waren wieder größer als der Magen, sodass ich von meinem Mixed Grill am Ende ein bisschen was liegen ließ ...

Den besten Kaffee von Belgrad gibt es in der Kette "Koffein", sagt Christina, und weil wir immer noch etwas Zeit hatten, machten wir dort den Abschluss für Belgrad. Ich trank meinen letzten Rakija, ehe wir zurück zum Platz der Republik liefen, zum Hotel, dort unser Gepäck holten und zur Bushaltestelle marschierten. Der Bus kam pünktlich, fuhr uns wunschgemäß zum Flughafen und wir begaben uns zur Bordkartenkontrolle.

Der Schlingel von Air Serbia wollte Christinas Handgepäckkoffer in dem Rahmen zur Prüfung der Handgepäckgröße sein, und weil ein paar Millimeter fehlten, wollte er sie zum Check-in beordern. Ich guckte mir das an, wandte ein wenig Gewalt an, das Ding saß fest in dem Rahmen, aber es saß, der Typ nickte befriedigt, und schon waren wir durch die Kontrolle durch. Schwachkopf, also ehrlich ...

Ich war unvorsichtig gewesen und hatte Christina einen Ausreisestempel versprochen, weil es die bis jedenfalls 2008 noch gab. Doch die Grenzerin schickte uns einfach so weiter, Christina war sauer auf die Serben und auf mich, aber das legte sich schon wieder ...

Am Gate geschah Christinas sprengstofftechnisches Missgeschick, aber wir durften trotzdem an Bord, der Flug ging schnell, wir fuhren mit der Skyline im Non-Schengen-Bereich zum Terminal B (jetzt wusste ich ja, dass das problemlos geht ...), wir reisten dort ein, der Zoll war brav und wir erwischten die S-Bahn gerade noch so.

Den Ausgang des Abends feierten wir im Chillers im Wiesbadener Hauptbahnhof, und schon ist die Belgrad-Reise wieder um.

Ich gehe jetzt nochmal kurz duschen, Fotos und eine Reflektion gibt es morgen (oder so ...). Gute Nacht!