Meine Länder

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Sonntag, 17. September 2023

Das Ding wackelt! (2)

Diese Überschrift hatte ich schon einmal verwendet, am 11. August 2020, als ich auf der Wutachbrücke mit Blick auf die Sauschwänzlebahn stand, und schon da hatte ich mich ein bisschen erschreckt, weil das Stahlbrückchen auf einmal anfing zu wackeln. (Und ein Freund von den Gitterböden werde ich im Lebtag auch nicht mehr ...)

Heute jedenfalls verabschiedeten meine Mutter und ich Jessi und Christian mit einem gemeinsamen Frühstück im Kranz, bevor wir zu dritt - also ohne meine Ma - in Richtung Feldberg fuhren. Nach kurzer Zwischenstation am Feldberg-Kreisverkehr fuhren wir über den Feldbergpass nach Todtnau und dort wieder hoch in Richtung Freiburg. Unser Ziel war - bei der Einleitung wenig überraschend - die neueste Attraktion des Südschwarzwaldes, die Hängebrücke über den Todtnauer Wasserfällen.

Ich war nicht ganz sicher, wo wir parken sollten, aber wir fanden einen ganz akzeptablen Parkplatz wenige Meter vom Eingang entfernt, lösten unsere Tickets (12 Euro pro Person) und gingen durchs Drehkreuz durch. Holla, die Waldfee! Dieses Teil ist 450 Meter lang und 120 Meter über Grund, vor allem wackelt das Ding aber selbst bei der Beinahe-Windstille, die wir hatten, ganz eifrig - Höhenangst darfst du hier wirklich haben!

Die Ausblicke auf den Todtnauer Wasserfall und - fast noch mehr - ins Tal waren ganz grandios, zumal wir gestern und heute wieder richtig Glück mit dem Wetter gehabt hatten. Wir liefen einmal hin und dann - wackel, wackel - wieder zurück. Hochspannend!

Über den Notschrei ging es nach Freiburg hinunter, bis zum Hauptbahnhof würde es ein bisschen knapp werden, also fuhren die beiden mich zum Bahnhof in Freiburg-Wiehre, da erwischte ich den (gerappelt vollen) Zug nach Rötenbach, wo ich von meiner Mutter abgeholt wurde.

Den Muskelkater spüre ich jetzt schon, aber nicht von heute, sondern von gestern, denn auch da hatten wir gut gefrühstückt und waren dann - nach einem kurzen Spaziergang durch den Japanischen Garten - mit dem Bus zum Einstieg in die Lotenbachklamm gefahren. Die Klamm finde ich ja immer wieder schön, gerade wenn einigermaßen gutes Wetter ist, und so war es gestern auch.

Das Stück zwischen der Schattenmühle - dem Endpunkt der Lotenbachklamm - und Bad Boll finde ich persönlich ein bisschen langweilig, deswegen steige ich immer gerne erst in Boll ein; und so machten wir das gestern auch. Ja, wir wollten auch ein kleines bisschen Strecke sparen, um am Ende eventuell noch die Gauchachschlucht anzuhängen, aber vor allem, weil mein Fuß mir die letzten Wochen wieder ein bisschen Scherereien gemacht hat und ich ihn nicht völlig übermäßig beanspruchen wollte. Am Kanadiersteg entschieden wir uns dann trotzdem gegen die Gauchachschlucht, denn ich war von den elf Kilometern der Wanderung doch leicht k.o., zumal ich - wie der eifrig Leser gemerkt haben wird - in letzter Zeit nicht mehr so wahnsinnig oft wandern war ...

Nun denn, wir stiegen in Boll ein, liefen an der Ruine der Burg Boll vorbei und kamen in Bad Boll an. Die Reihenfolge der Hauptsehenswürdigkeiten der Wutachschlucht kann ich mir nie merken, vielleicht kriege ich es jetzt einigermaßen zusammen: Zunächst ging es - bei nicht leerer, aber auch nicht überlaufener - Wutachschlucht am Tannegger Wasserfall vorbei, bevor wir - irgendwie hatte ich die später erwartet - die Felsengalerie hinaufstiegen. Der Ausblick von dort oben auf die Wutach ist und bleibt grandios; nach dem Abstieg kamen wir an der Schurhammerhütte an, die anzeigte, dass wir (erst) drei der neun Kilometer zwischen Bad Boll und Wutachmühle geschafft hatten - das hatte sich wesentlich länger angefühlt ...

Nun ging es in Richtung Amselfelsen (auch den hatte ich später erwartet ...) und danach über den Rümmelesteg auf die linke Wutachseite. Die von mir so geliebte Brücke in den Fels hinein folgte (auch diesmal konnte ich mir den Scherz nicht verkneifen, dass die Brücke eine Fehlkonstruktion sei, höhö), ehe wir am Wutachaustritt vorbeikamen, den selbst ich mit meinem erstmals getragenen und daher noch nicht gewohnten Rucksack bewältigte (dort sind zwei größere Schritte zu machen, und ich hatte immer Angst, dass ich da im falschen Moment mit dem Rucksack am Fels hängenbleibe) ...

Die Doppelbrücke kurz vor dem Kanadiersteg ist - wohl vom Hochwasser - zerstört und muss erstmal wieder erneuert werden, also ging es rechtswutachisch weiter bis zum Kanadiersteg und dann den nach der Strecke einigermaßen brutalen, in Wirklichkeit aber keineswegs steilen Weg hinauf in Richtung Wutachmühle.

Meine Ma kam angefahren, wir machten erstmal eine Stunde Pause, fuhren dann noch nach St. Blasien an die Stätte meiner jugendlichen Erzählungen, ehe der Abend im Kranz sein wunderbares und völlig alkoholfreies Ende fand - herrlich war's, und ich hoffe, Jessi und Christian kommen bald wieder (vielleicht im Winter) ...

Lotenbachklamm

Lotenbachklamm

Kapelle im ehemaligen Bad Boll

Tannegger Wasserfall

Wutachschlucht von der Felsengalerie

Im Abstieg von der Felsengalerie

Trockene Wutach

Blick in Richtung Titisee vom Feldberg aus

Blackforestline

Blick ins Tal ...

... und auf den Wasserfall

Das Ding wackelt!

Von der Gegenseite

Nach dem Wiederausstieg

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