Meine Länder

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Donnerstag, 7. September 2023

Zu wenig gegessen

... haben wir heute ganz bestimmt nicht, aber gestern habe ich ganz entschieden zu wenig getrunken gehabt, sodass mein Fuß mir heute überhaupt keine Freude machte. Ich litt still vor mich hin, aber wir hätten - denke ich - auch so die eine oder andere Pause gemacht, sodass das nicht ganz so einschneidend für die Reisegruppe war, dass ich ein bisschen fußlahm unterwegs war.

Wir trafen uns heute Morgen um 8.30 Uhr am Ausgang der Unterkunft und marschierten vielleicht 500 Meter zum von mir auserkorenen Frühstückslokal. Dort frühstückten wir sehr lecker mit (wirklich gutem!) Brot und Rührei und Lachs, tranken koffein- und schokoladehaltige Getränke und fühlten uns zunächst gut gestärkt.

Nach kurzem Abstecher beim örtlichen Lidl ging es dann mit der U-Bahn zum Cais do Sodré unten am Tejo. Den Damen gefällt die "hektische" Lissaboner U-Bahn irgendwie so gar nicht, also guckten wir, dass wir die möglichst vermeiden.

Hauptziel des Tages jedenfalls war Belém, denn wir wollten ins Jerónimos-Kloster. Dazu stiegen wir in den (pickepackevollen) Bus, wurden mehrfach durch die Gegend geschleudert und am Ende irgendwo in der Pampa in Belém herausgelassen. Es stellte sich heraus, dass (wohl) der portugiesische Präsident heute an seinem Amtssitz in Belém war und (wohl) den iranischen Botschafter empfangen hat, denn wir wurden nicht nur von der Polizei auf die andere Straßenseite verwiesen, sondern konnten - ich wollte mich mal kurz setzen - auch bewundern, wie ein Diplomatenfahrzeug mit der iranischen Flagge als Stander an uns vorbeifuhr.

Irgendwann kam eine ganze Reiterstaffel vor und nach einem Auto - ich will gar nicht ausschließen, dass da der Präsident höchstpersönlich drinsaß, denn nach der Reiterstaffel kam ein Krankenwagen - und danach ein Fahrzeug der Straßenreinigung, um die ganze Pferdeäpfel, die die Pferde der Reiterstaffel hinterlassen hatten, schnellstmöglich wieder aufzuräumen. Cool, wie das da in der Kolonne mitfuhr ...

Die Schlange am Kloster war unzumutbar lang, die Onlinebuchung klappt auch nicht so richtig, also ließen wir (leider) Kloster Kloster sein und gaben uns einer anderen Sehenswürdigkeit Beléms hin: Wir fielen ins Pastéis de Belém ein. Diese Institution von einem Café (seit 1837!) weist 250 Sitzplätze auf, und drei von denen okkupierten wir nach kurzem Anstehen. Es wurden drei der typisch Lissaboner/Belémer Blätterteigküchlein vertilgt, dazu gab es einen Apfel- bzw. Schokoladenkuchen und Tee und heiße Schokolade - sehr schön, zumal wir einen sehr freundlichen Ober hatten.

Auch der zweite Versuch, ins Kloster zu kommen, schlug fehl, sodass wir mit der Straßenbahn zurück zum Cais do Sodré zurückfuhren und mit der Fähre - gerade so eben, denn ausgerechnet bei der Fähre geht die kontaktlose Kreditkartenzahlung nicht, sodass ich noch kurz vor knapp Fahrkarten kaufen musste - rüber nach Cacilhas.

Auf der Fähre (gerappelt voll) hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die Brücke und auf Lissabon, drüben in Cacilhas ebenso, und dort setzten wir uns auch in eine Kneipe und aßen ein paar Austern und ein paar Sardinen (sehr lecker!).

Nun fuhren wir wieder zurück ans Nordufer (auf einer leereren Fähre) und mit der U-Bahn in unsere Unterkunft, wobei Bärbel auf mein (fälschliches) Geheiß fast eine Station zu früh den Umstieg versucht hätte ...

Wir verbrachten eineinhalb Stunden in unseren Zimmern, ich leckte Wunden, kam zu spät zum Abendessentreffpunkt (sorry!), aber als ich dann da war, brachen wir auf. Die anvisierte Kneipe war hochpreisig und angesichts unserer schon drei (kleinen) Mahlzeiten vielleicht dann ein bisschen überambitioniert, sodass wir ein paar Schritte weiter (aua!) liefen und bei einem Mosambikaner zum Stehen kamen.

Der Chef war außerordentlich freundlich, das Essen war auch klasse (Garnelen in Kokossoße, Schweinefleisch mit sieben Gewürzen und Hühnchen in Erdnussoße, wobei Letzteres meines war und ich halt mit Huhn am Knochen immer nicht so ganz glücklich bin), wir waren längst satt (auch aufgrund der Samosas als Vorspeise), als noch eifrig portugiesische Schnäpse und mosambikanischer Nachtisch verzehrt wurden.

Jetzt sind wir nach Hause gewackelt, ich sitze schon in Schlafzeug auf dem Bett, denn morgen früh klingelt der Wecker (toller Urlaub, gell?!). Wir frühstücken wieder dort, wo wir heute gefrühstückt hatten, checken dann aus dem Zimmer aus und fahren mit der U-Bahn zum Busbahnhof, von wo aus wir dann um 12 Uhr mit dem Bus nach Porto fahren.

Auf Porto bin ich auch schon gespannt; von Lissabon haben wir viel (aber natürlich bei weitem nicht alles!) gesehen, ich glaube aber, den Damen reicht das auch so, denn die nächste Reise mit den zweien wird wahrscheinlich keine Städtetour werden.

Vertragen tun wir uns aber definitiv, von daher alles bestens!

Reiterstaffel

Präsident (?)

Kehrmaschine ...

Pastéis de Belém (die drei Dinger rechts)

Jerónimos-Kloster

Brücke und Fähre

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