Meine Länder

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Samstag, 26. Februar 2022

Die Seehunde erschreckt

 ... habe ich heute am Kieselstrand von Ayres im äußersten Norden der Isle of Man, aber das war sowas von nicht meine Absicht: Ich latschte da - vorsichtig, um nicht umzuknicken - über den mit großen Kieselsteinen bestückten (und ziemlich steil abfallenden) Strand, als ich aus dem Augenwinkel Bewegungen wahrnahm. Ich erschreckte mich und sah dann, dass die Seehunde großteils ihrerseits erschrocken ins Meer flüchteten. Das wollte ich nicht, Mädels und Jungs, sorry, aber ich heute euch wirklich nicht gesehen!

Nach dem Schreck kamen die Glücksgefühle, denn so nah (vielleicht 20, 30 Meter, danach zog ich mich ein bisschen zurück) war ich Seehunden mindestens in freier Wildbahn noch nie gekommen. Die Herrschaften gewöhnten sich recht schnell an meinen roten Anorak, ich war glücklich und zufrieden, denn ich hatte nun wirklich nicht einmal im Stillen damit gerechnet, dass ich Seehunde sehen würde (und schon gar nicht aus der Nähe) ... Sooooooooooo schön!

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Das Aufstehen heute Morgen war schwierig, zumal meine Mutter - die die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte, weil sie nicht ihre vermeintliche Pflicht, mich zu wecken, verschlafen wollte; sorry, Ma! - mich schon vor meinem Wecker anrief. Nun, so war ich um 4.08 Uhr wach, döste noch bis um 4.35 Uhr, aber stand dann auf und duschte.

Ich verließ das Haus (ich habe keinen einzigen Menschen dort gesehen) und lief tatsächlich zum Flughafen. Das war recht gut beschildert, und es wirkte auch alles recht leer, doch dann kam ich ins Terminal 1. Die Schlange war lang, sehr lang, und immer wieder wurden Flüge aufgerufen, deren Passagiere sich offiziell vordrängeln durften. Mein Flug ging um 7 Uhr, die Flüge bis 6.40 Uhr wurden ausgerufen ...

Die Security-Schlangen-Zuweisungstante meinte, dass ich wohl öfter ab Manchester fliege, weil sie mich erkennen würde ... Entweder war das eine raffinierte Form der Sicherheitsüberprüfung, oder ich habe einen Doppelgänger. Auweia ...

Wir kamen vorfristig los und vorfristig an, die Manxwomen (in dem Fall) prüfen tatsächlich diese Einreiseanmeldung, aber die hatte ich ja selbstverständlich, und so war ich schnell eingereist und viel zu früh an der Autoverleihung.

Trotzdem bekam ich das Auto schon, mein Auto war das erste in der Reihe, und schon bald ich unterwegs auf der Isle of Man ...

Ich verfuhr mich gleich einmal auf dem Weg zum Schloss in Castletown, aber das war gut so, denn so kam ich an einem wunderbaren Strand vorbei - und genoss es, nach dem Aussteigen so richtig durchgepustet zu werden ... Juchhe!

Danach fuhr ich weiter nach Castletown, parkte dort (das Parken hier ist völlig entspannt, man findet überall einen kostenlosen Parkplatz) und schaute mich ein wenig im Städtchen um. Das Schloss selbst ist winterbedingt leider geschlossen, aber von außen ist das sehr hübsch ... In einem Laden kaufte ich vier Flaschen Getränke ein (weil ich gestern viel zu wenig - Nichtalkoholisches - getrunken habe), und ein Irn-Bru (so ein britischer Gummibärensaft) wurde gleich mal runtergekippt ...

Anschließend lief ich zurück zum Auto und fuhr in Richtung Südspitze der Insel. Über enge Sträßchen ging es bergab und bergauf, am Ende stand ein anderes Auto da (der Hund der Besitzers begrüßte mich überschwänglich ...), und ich hatte einen fantastischen Ausblick auf das Inselchen Calf of Man. Traumhaft schön, aber seeeeehr windig ...

Von dort ging es - nicht im Schweinsgalopp, aber ich wollte durchaus etwas sehen von der Insel - in Richtung Peel. Dabei kam ich schon das erste Mal durch die höher gelegenen Teile der Insel (mit Nebel!) - ich muss wirklich sagen, ich bin fasziniert von der landschaftlichen Bandbreite dieser kleinen Insel, die nur ein Fünftel so groß wie das Saarland (ein Fünftel!) ist, da ist von - natürlich - Meer und Küste über die Heide bis hin zum Schwarzwald alles dabei, sehr, sehr schön ...

In Peel parkte ich am Pier und ging erstmal zum Fischkiosk, um ein Kipper Bap zu essen. Joa, da bekommt man so ein fluffiges Teigteil (man könnte fast auch "Brötchen" sagen), und da drin ist - warmer - Hering. Der erste Bissen war ein absoluter Hochgenuss, das war wirklich sehr lecker.

Die Burg war auch hier geschlossen, aber ich lief eine Anhöhe gegenüber hoch, von der aus ich einen guten Blick auf die Burg (und das Meer) hatte, danach lief ich ein bisschen durch das Städtchen (auch hübsch) und kam am Ende wieder zum Strand. Dort sah ich, dass der Fischstand inzwischen offen hatte, und erinnerte mich, dass es zu dem im "Spiegel" mal vor Jahren einen Artikel gegeben hatte ...

Also aß ich hier Queenies, Jakobsmuscheln aus der Irischen See, 20 oder 30 Stück, für 7 Pfund - absolut fantastisch!

Nun ging es - wieder über teilweise richtig kleine Sträßchen und am Ende über eine Schlaglochpiste - zum Ayres National Nature Reserve, einer Heidelandschaft am Meer, die schön ist, aber jetzt nicht sooooo beeindruckend.

Sehr beeindruckend war hingegen - wenige Kilometer weiter - der schon eingangs erwähnte Point of Ayres mit Leuchtturm und - vor allem - Seehunden. Das war schon richtig, richtig cool - allerdings war danach auch so'n bisschen die Luft für mich raus, weil die Seehunde nicht mehr getoppt werden konnten ...

Nichtsdestotrotz ging es über Ramsay hoch in Richtung Snaefell, den höchsten (einzigen?) Berg der Isle of Man, dort parkte ich - nachdem ich Sonntagsfahrer mehrfach schnellere Manxwomen und -men vorbeigelassen hatte - am "Bungalow", guckte mir den Aufstieg hoch zum Snaefell an, sagte dreimal leise "mimimi" - und ließ die ganze Sache sein: Es war kalt, es war windig, es war steil, der Weg war bestimmt nass, außerdem war das Wetter wechselhaft, achso, und mimimi, das muss als Begründung reichen.

Nun wollte ich zum Dhoon Glen, eine Klamm hinunter zum Meer, aber der Weg war hier auch steil (und danach gesperrt), sodass ich nach dem ersten Stück nach unten abbrach und wieder hochlief - das, was ich da sah, war wirklich hübsch, es werden immer mehr Gründe, noch einmal auf die Isle of Man zu kommen, vor allem, wenn die Bahn hoch auf den Snaefell dann mal fährt.

Ich musste so langsam mal tanken, hatte aber noch viel Zeit, also fuhr ich über Ramsay (der Strand dort ist so solala) noch einmal eine andere Strecke hoch zum Bungalow (ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich heute kreuz und quer über die Isle of Man gedüst bin). Schon auf dem Weg hoch fing die Tankanzeige an zu blinken (!!), aber ich fuhr eisern weiter bin hinein nach Douglas. Hier wurde es mir dann aber zu heiß und ich suchte eine Tankstelle, tankte (natürlich viel zu viel) und fuhr dann zu meinem Hotel.

Drei Einparkversuche scheiterten an meiner Unfähigkeit, seitwärts einzuparken (zu meiner Ehrenrettung sei versuchsweise gesagt, dass das links nochmal ein bisschen ungewohnter ist, aber wer den Blog intensiv gelesen hat, weiß, dass ich nun wirklich kein guter Einparker bin ...), am Schluss stellte ich das Auto an die Hauptstraße, wo noch genug Parkplätze frei waren und lief das kleine Stück zum Hotel.

Das Hotel ist in Ordnung, nichts Besonderes, aber es ist alles da, was man braucht, das ist völlig okay so ...

Gleich geht es in die Stadt, dann esse ich zu Abend und gehe bestimmt auch noch in ein Pub (wenn sich nicht beides verbinden lässt), aber danach geht es vielleicht auch einigermaßen zeitig (einigermaßen!) ins Bett - ich habe jetzt in diesen Tagen nicht so viel und nicht so gut geschlafen, und morgen muss ich auch halbwegs früh raus (mein Flieger geht um 9.30 Uhr), aber schlafen kann ich auch noch in Hannover ...

Nach der Ankunft in Manchester habe ich ein bisschen Zeit dort, werde mir vielleicht eine Frühstückskneipe suchen und dann um kurz nach 15 Uhr in Manchester wieder abfliegen. Um kurz vor 18 Uhr deutscher Zeit bin ich in Hamburg und sollte dann so gegen 21 Uhr in Hannover sein - das passt ...

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Der Weg in die Stadt war machbar, doch das angesteuerte Fischrestaurant fand ich irgendwie nicht. Praktischerweise war ganz in der Nähe ein Fischcafé, das sogar noch besser bewertet war. Ich bekam einen Platz am Tresen, die Bierauswahl war grausam, daher trank ich Manx Gin & Tonic, doch bei der Essensauswahl konnte ich mich nicht entscheiden zwischen nochmal Queenies (Jakobsmuscheln), Crab Cake und Fish & Chips.

Nein, lieber Leser, entgegen deiner Erwartung bestellte ich nicht alle drei, sondern beließ es bei den Queenies mit Speck (fantastisch) und dem Crab Cake (auch lecker). Nach dem Dessert verließ ich das Café und suchte noch ein Pub auf. Die hatten - entgegen ihres Online-Auftrittes - nur Guinness-Stout da. Eines trank, dann kam der Mann mit dem Hammer, der sagte, ich möge jetzt doch ins Bett ...

Okay, okay, hier bin ich nun im Bett und gehe gleich schlafen ...

Leuchtturm in Ayres

Blick auf den Snaefell

Blick in Peel aufs Meer

Peel

Der Autor und das Meer heute Morgen

In Peel

Lecker Queenies (Jakobsmuscheln)

... aus dem Stand

Blick auf Calf of Man

Ayres National Nature Reserve

Peel Castle

Seehunde in Ayres

Castle in Castletown

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