Meine Länder

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Freitag, 25. Februar 2022

Anorak und Rucksack

 ... sind die neues Hassobjekte meiner Mutter, weil das angeblich so typisch deutsch sei, und da ich - seitdem sie mir einen Rucksack gekauft hat - mit selbigem und im Winter bevorzugt auch mit Anorak unterwegs bin, kriege ich das bei jeder passenden Gelegenheit vorgehalten. Ich erspare dem werten Leser jetzt den untauglichen Versuch, das mal wieder in der Sprache Catos wiederzugeben, aber es würde jedenfalls mit ceterum censeo anfangen ... Höhö.

Den Rucksack ließ ich heute Morgen im Hotel zurück (absichtlich), aber den Anorak hatte ich an, und das war gut so. In Hamburg gab es zwar gelegentlich für wenige Minuten Sonnenschein, aber ansonsten war das Hamburger Schietwetter. Nun denn ...

Ich brachte noch eine betriebliche Veranstaltung hinter mich, danach benötigte aber dringend ein Frühstück und war heute früh der Erste, der um Punkt 10 Uhr bei Burger King aufschlug. Selten waren ein Whopper und Pommes (und vor allem Cola!) so wohltuend, auch wenn ich das King Menu auf einem zugigen Platz zu mir nehmen musste ...

Überhaupt war es halt eben recht zugig heute - beim Fotografieren wurden mir die Hände so dermaßen kalt, das erinnerte fast an Spitzbergen - und das will was heißen!

Ich spazierte nach dem Vertilgen des Burgers hinunter zur Brücke 10 (ein Fischbrötchen konnte ich noch nicht vertragen) und von dort zur Brücke 3 - von dort nahm ich die Fähre nach Finkenwerder und wollte von dort durch den (neuen) Elbtunnel zurück nach Altona fahren. Ich hatte den Bus gerade verpasst, die Fähre dann aber auch, also stand ich zwanzig Minuten in der Gegend herum, bis der nächste Bus kam.

Es ging wieder durch den Elbtunnel (immer wieder schön), und in Altona stieg ich in einen anderen Bus um, der mich in der Nähe der Elbphilharmonie ausspuckte. Unterwegs hatte ich mir für zwei Euro eine Eintrittskarte für die Plaza gekauft, und die lohnten sich allein schon wegen der spektakulären Rolltreppe - die flacht nämlich unterwegs ab, sodass die anfangs so steile Treppe am Ende waagerecht verläuft.

Am Ende der beiden Rolltreppen muss man allerdings noch ein paar normale Treppen überwinden, dann steht man auf der Ebene zwischen Backstein- und modernem Bau und kann einmal um die Elphi herumlaufen. Die Blicke auf Hamburg und den Hafen sind sehr, sehr schick - aber es ist halt auch sehr, sehr windig, und auch wenn ich normalerweise wegen des Wetters kein mimimi veranstalte - heute musste es sein ...

Ich fuhr mit der Fähre zurück zu den Landungsbrücken und wollte wieder durch den Alten Elbtunnel. Am Personenaufzug war ein bisschen Andrang, sodass ich den Rat auf den Schildern befolgte und zum Lastenaufzug ging, mit dem früher Kraftfahrzeuge und heute noch Fahrräder hoch- und runtergefahren werden.

Und, was soll ich sagen? Diese alten Lastenaufzüge sind sooooooooooo schön, das macht richtig Spaß, mit denen zu fahren, viel mehr als in den neumodischen Personenaufzügen. Unbedingt machen!

Ich lief von Nord nach Süd, fuhr im Lastenaufzug hoch, guckte von der Südseite auf St. Pauli und Elphi, hatte die Fähre - die fährt über die Mittagszeit nicht - wieder verpasst, fuhr also wieder mit dem Lastenaufzug runter, lief von Süd nach Nord, fuhr mit dem Lastenaufzug hoch und war wieder an den Landungsbrücken angekommen.

Jetzt wollte ich es doch noch einmal bei der Brücke 10 mit Fischbrötchen versuchen, und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, wurden es halt zwei: ein Krabbenbrötchen, teuer wie immer, aber toll wie immer, und ein Matjesbrötchen, bezahlbar wie immer, aber auch toll wie immer. Dazu wurde - ich habe heute viel zu wenig getrunken - eine Cola verzehrt.

Ich hatte noch ein bisschen Zeit, also fuhr ich noch einmal von den Landungsbrücken zur Ernst-August-Schleuse und zurück - und dann war es Zeit, ins Hotel zu fahren, mein Zeug zu holen und mich zum Flughafen zu begeben.

Dort schreibe ich nun diese Zeilen und werde heute Abend nach Ankunft im Hotel vielleicht noch ein wenig ergänzen, in einer guten Stunde geht mein Flieger, ich muss noch einen Steckdosenadapter kaufen und aus dem Schengenraum ausreisen (erstmals tue ich das in Hamburg, mein bisher einziger Abflug von hier führte zurück nach Budapest), aber dann geht es los.

Mein Flug dauert eine Stunde und 45 Minuten, ich gewinne aufgrund der Zeitverschiebung eine Stunde und bin also planmäßig um 19.10 Uhr britischer Zeit in Manchester.

Achso, eben in der Sicherheitskontrolle hatte ich noch einen Bundesliga-Schiedsrichter vor mir, dessen Gepäck vom Kontrolleur händisch überprüft wurde. Da er dabei den sicherlich akkurat gepackten Koffer des Schiris ein wenig durchwühlte, bekam er beinahe die gelbe Karte ... Man schaue morgen auf das Trikot von Frank Ittrich; wenn das ungebügelt erscheint, weiß der Leser dieses Blogs exklusiv, woran das liegt ...

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Der Flug war gut und ereignislos, ich guckte Serien. Am Flughafenbahnhof machte ich mich zum Brot, weil ich mit meiner Kreditkarte zahlen wollte, aber das geht nur bei der Straßenbahn (zu der ich eigentlich wollte), nicht jedoch beim Zug (zu dem ich versehentlich gelatscht war ...). Oh Mann! Am Ende fand ich die Straßenbahn, stieg ein und fuhr ins Zentrum meines Vorortes hier und marschierte anschließend acht Minuten zum Hotel, das anonym, aber völlig in Ordnung ist - alles gut.

Ich hielt mich nicht lange auf, sondern lief wieder zur Straßenbahn, fuhr weiter und kam in der Nähe des avisierten Pubs heraus. Das Pub fand ich nach einem Fußweg auch.

Erst machte ich mich wieder zum Brot, weil da ein Geldautomat im Pub stand, was ich Zeichen annahm, dass man nur bar zahlen konnte. Zum Glück funktionierte das mit keiner Karte, und ich war schon wieder fast am Abziehen, als ich sah, dass ich auch mit Kreditkarte zahlen konnte.

Also bestellte ich ein Guinness, bezahlte und begab mich in den - lauten - zweiten Kundenraum. Ich wollte mir gerade die Speisekarte holen, als man mir sagte, dass die Küche schon zu sei. Oh Mann, ich hatte mich so auf das English Breakfast gefreut ...

Nun denn, statt English Breakfast wurde es insgesamt drei Guinness, dann stolperte ich aus dem Bahn heraus in Richtung Straßenbahn, die kam auch recht bald, und den Weg ins Hotel fand ich auch. Jetzt ist es 23 Uhr hier, um 4.30 Uhr geht der Wecker, hey, Urlaub, hey!

Achso: Maske trägt hier kaum keiner in der Straßenbahn, also habe ich es dann auch sein lassen. Wird schon schiefgehen ... Höhö.

Elphi-AufzugBli
Blick von der Elphi I

Blick von der Elphi I

Lastenaufzug Elbtunnel

Blick auf die Elphi

 

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