Meine Länder

Meine Länder
Länder in dunkelgrün wurden bereits besucht,
Länder in hellgrün sind fest geplant,
Länder in orange sind in vorläufiger Planung für die nächsten zwölf Monate.

Montag, 8. Juni 2020

Die vorletzte Etappe

... auf dem Weg nach Frankreich habe ich gestern bewältigt, nachdem ich am Mittwoch im zweiten Versuch den Kesselberg inspiziert hatte ...

Am 13. Mai war ich ja am Kesselberg, zwischen Glashütte und Sommerau gelegen, in einen weniger schönen Regenschauer geraten, und auch am Mittwoch war das Wetter nicht so bombastisch gut ... Trotzdem passte ich eine Zeit ab, in der laut Google kein Regen fallen sollte ...

Meine Mutter fuhr mich zum Parkplatz kurz vor der Kreisgrenze in Richtung Schluchsee, und von dort lief ich zurück in Richtung Bonndorf. Die ersten Kilometer waren nicht so schön, weil die Pfade erst eng und von nach den Regengüssen der vergangenen Tage feuchte Pflanzen überwachsen waren (ich bekam aber glücklicherweise nicht so schnell nasse Füße) und danach - nach Überquerung der Straße - zwar breit und im Wald waren, aber ziemlich Matschpisten ... Es war aber alles machbar, auch wenn ich ab und zu ein paar Zentimeter im Matsch versank, denn an diesen Stellen hatte es nicht so ganz kürzlich geregnet, sodass der Schlamm ein bisschen fester war als befürchtet.

Ich war aber froh, als ich endlich auf den Schotterwegen ankam und verließ diese auch dann nicht, als mein Wanderplaner mir zum Verlassen der Schotterwege riet (einen Weg habe ich mal wieder gar nicht gefunden ...). Es blieb im Großen und Ganzen trocken, auch wenn der Himmel zwischen hellgrau und dunkelgrau chargierte, ich ab und zu einen Donner hörte und der Wind einmal auch ein bisschen leichten Regen herüberwehte - viel beeindruckender war diese Monsterlibelle, die mich anflog - das war ein Riesenviech, unglaublich!

Ich überquerte also den Kesselberg, lief an einem schönen Bach ein bisschen ins Tal (nicht ganz hinab ins Steinatal), lief dann wieder einen Anstieg hoch und kam hier in Gefilde, die ich schon einmal erwandert hatte. Ein wenig später ging es wieder steil abwärts, aber diesmal fand ich - anders als einst im Mai - den richtigen Abzweig und spazierte schließlich ganz entspannt in Richtung Bonndorfer Innenstadt. Diesmal dachte ich daran, das Kriegerdenkmal bei der Schlosskapelle zu begutachten (es erinnert an den deutsch-französischen Krieg) - das war eine schöne Wanderung, und ich hatte endlich mal wieder Wald gebraucht ...

Ich gönnte mir danach ein paar Tage Wanderruhe und fing an, mit dem spontanen Kurzbesuch bei einer Freundin in Stuttgart meinen Aktionsradius wieder ein wenig zu erweitern, aber gestern hatte ich mir - bei insgesamt durchwachsenem Wetter - wieder ein Zeitfenster ausgesucht, um die vorletzte Etappe meiner Wanderung nach Frankreich anzugehen ...

Meine Mutter brachte mich also an den Haldenhof im Kleinen Wiesental, und auch wenn das Höhenprofil mehr als 800 Höhenmeter Abstieg vorsah, hatte der Routenplaner (der Schlingel) erstmal 1,2 Kilometer Aufstieg an den Anfang der Tour gesetzt. Nun denn, ich kraxelte zuerst durch offenes Gelände (und das Wetter sah nicht so ganz toll aus ...), dann ein Stück an der Straße entlang und schließlich über einen Waldpfad, bei dem ich sehr froh war, dass ich festes Schuhwerk an meinen Füßen hatte - den steilen Abhang wollte ich nämlich ungern nach einem Ausrutscher hinunterpurzeln ... Der Wald war feucht und kühl, aber gestern gefiel mir das sehr gut - es roch nach Wald, es fühlte sich nicht klamm, sondern lebendig an, aber bevor ich hier zu poetisch werde, beendete ich die Schilderung meiner Empfindungen ...

Ich wandelte weiter auf der Grenze zwischen den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald, bevor ich - wieder über einen Pfad auf einer Weide - endgültig in den Breisgau wanderte und am Kreuzweg den höchsten Punkt des gestrigen Tagen erreichte. Danach ging es abwärts, und zwar leider auch im übertragenen Sinn - erst erwischte ich den falschen Weg (der zudem noch matschig war) und musste, nachdem ich das bemerkt hatte, durchs Gebüsch, um auf den richtigen Pfad zu kommen, der Pfad war aber auch von Gras überwuchert, sodass ich schnell nasse Schuhe und nasse Hosenbeine hatte, und als ich dann unten in Sirnitz die Straße verließ, um auf einem weiteren mehr oder weniger erkennbaren Pfad zu laufen, war nur noch Gras, sodass meine Füße auch nass wurden. Na toll, es waren noch mehr als zehn Kilometer Strecke ...

Am Klemmbach entlang ging es - teilweise war auf meiner Karte gar kein Pfad mehr eingezeichnet, real war der Pfad aber definitiv vorhanden - auf steilem, rutschigem, teilweise etwas überschwemmtem Weg hinunter nach Schweighof, da war richtig schön da, mitten im Wald, und mir begegneten auch kaum Menschen ...

Kurz vor Schweighof wurde der Weg deutlich besser, und in Schweighof gab es dann Bürgersteige, bis ich auf den Köhlerweg etwas oberhalb der Straße abbog. Auch dieser Weg war sehr schön, ich muss noch einmal über die Straße und einen böseren Anstieg überwinden, aber dann landete ich - ich war ja inzwischen im Markgräflerland angekommen - mitten in den Weinbergen.

Ich ignorierte die Streckenführung meiner Kartenapp, ging im Weinberg den steilen Hang vom mittleren zum unteren Rebenweg hinunter und genoss da den herrlichen Blick auf den - gefühlt - riesigen Weinberg ... Das war richtig, richtig schön!

Ich folgte dem unteren Rebenweg, unterquerte dann die Landesstraße, ging an weiteren Reben vorbei, überquerte erneut - die Streckenführung ist verbesserungswürdig - die Landesstraße rennend (da kam dann doch mal ein Auto ...) und ließ den ersten - östlichen - Kreisverkehr in Müllheim hinter mir, denn meiner Mutter war der westliche Kreisverkehr als Extraktionspunkt angegeben worden.

Mutter und Ersatzoma holten mich ab, ich konnte Socken und Schuhe wechseln, es ging über die Autobahn und Freiburg zurück nach Bonndorf und dort schnurstracks in eine gastronomische Einrichtung, weshalb der Blogeintrag auch erst heute kommt (den Tag heute habe ich sehr entspannt verbummelt - ich habe ja noch eine Woche Urlaub -, auch weil ich gestern einmal ungeschickt aufgetreten war und mir mein Knie wieder ein bisschen wehtut - die Salbe wurde natürlich schon aufgetragen ...).

--

Gestern auf der Fahrt zum Haldenhof haben meine Mutter und ich uns - erstmals seit Monaten - wieder getraut, über mögliche Urlaubspläne für die zwei Wochen Urlaub, die ich in der zweiten Septemberhälfte noch habe, zu sprechen. Meine Mutter will seit Jahrzehnten mal nach Süditalien, das habe ich immer abgeblockt, auch weil ich halt in Italien schon war und meinen guten Urlaub nicht für ein Land verwenden wollte, in dem ich schon öfter war ... Jedenfalls sind wir so verblieben, dass wir auf alle Fälle ziemlich spontan entscheiden, entweder ein paar Tage vorher Flüge zu buchen (auch in Anbetracht der Transportsituation) oder uns einfach ins Auto zu setzen und - zum Beispiel - nach Süditalien zu tuckern ... Also alles noch ziemlich im Unreinen, aber es war schön, mal wieder ein kleines bisschen Urlaub im Ausland planen zu können. (Die Freundin, die ich in Stuttgart besucht habe, ist mit Freund und Schwester im Juli in Kärnten und hat gefragt, ob ich mitkomme - das könnte also eine Alternative sein, falls ich meinen Urlaub verschieben kann.)

Aber erstmal gibt es noch ein paar Fotos vom Wanderurlaub im Schwarzwald:

Datenschutzgrundverordnung muss auch im Wald eingehalten werden ...

Waldweg mit dunklen Wolken

Waldweg mit besserem Wetter

Aufbruch beim Haldenhof

Im Wald

Wanderpfad im Schwarzwald

Naturpfad

Im Klemmbachtal

Blick auf Oberweiler

Weinreben im Markgräflerland I

Weinreben im Markgräflerland II

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen