Meine Länder

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Montag, 22. Juli 2019

Er hat es schon wieder getan

Was hat er denn diesmal wieder angestellt? 22 Stunden Israel? Rundreise durch Afghanistan? Ausflug auf die dunkle Seite des Mondes? Kater-Frühstück in Südkorea?

Meine Mutter lachte schon (oder nur noch?), als sie bei meiner Ersatzoma das Telefon abhob, nachdem sie gesehen hatte, dass ich anrufe. "Hast du gebucht?" Klar hab ich gebucht ...

Mein Vor-Saison-Kreuzflug durch halb Afrika besteht aus fünf Etappen, und er wird toll - und sehr abenteuerlich.

Nullte Etappe
Ich lande ja am 13. September abends in Zürich, wenn ich aus Budapest zurückkomme. Meine Ma holt mich ab und dann geht es wahrscheinlich noch auf ein Zwischengetränk in den Schnitzer. Zu spät sollte es nicht werden, denn am Samstag Abend sollte ich am Frankfurter Flughafen sein und vorher auch schon mein Auto in Wiesbaden verstaut haben. Ich werde also wahrscheinlich an dem Samstag, dem 14. September, so gegen 10 Uhr im Schwarzwald aufbrechen - dann bin ich gegen 14 Uhr in Wiesbaden, das sollte passen.

Erste Etappe
Die erste Etappe beginnt nämlich am Frankfurter Flughafen. Von dort geht am Samstag, dem 14. September, um 19.35 Uhr mein TAP-Flieger nach Lissabon. In Lissabon komme ich um 21.45 Uhr Ortszeit an und werde gleich ins Hotel fahren, denn ich habe mehr als 20 Stunden Aufenthalt in Portugals Hauptstadt. Die werde ich sicherlich nutzen, um mal wieder die Taberna da Rua das Flores aufzusuchen und mir den Schokoladenkuchen einzuverleiben, natürlich nur als Krönung des Hauptmahls. Vielleicht fahre ich Fähre, aber wahrscheinlich werde ich mich einfach durch das spätsommerliche Lissabon treiben lassen und sehen, dass ich meinen Flieger nicht verpasse.

Um 19.15 Uhr nämlich am Sonntag, dem 15. September, geht es von Lissabon weiter in die guineische Hauptstadt Conakry. Ich habe das früher auf dem "a" betont (ko-NAH-kri), die Amerikaner betonen das auf dem "o" (KO-na-kri) und die Franzosen anscheinend auf dem "y" (ko-na-KRI). Mal sehen, wie die Guineer ihre Hauptstadt aussprechen - ich werde berichten. Ich komme jedenfalls in Guinea um 22.55 Uhr Ortszeit an und werde mich mit größter Sicherheit einen Flughafenshuttle kommen lassen, denn nachts in einer afrikanischen Großstadt am Flughafen verschüttgehen, das muss nun wirklich nicht sein.

Guinea verlangt von Deutschen ein Visum, und da werde ich halt in den sauren Apfel beißen, und selbiges bei der Botschaft in Berlin beantragen. Ich habe das schon mehrfach hier erwähnt, aber ich verstehe nur sehr bedingt die Argumentation, dass sich die Botschaften hier über die Visumgebühren finanzieren müssen - wenn der guineische (und der sierraleonische und der angolanische) Staat einfach die Touristen ins Land ließe, würde er, glaube ich, insgesamt mehr einnehmen und könnte die Botschaften entsprechend finanzieren. Nun denn, sei's drum - mein Pass geht vor mir auf (mittel)große Reise nach Berlin.

Mal sehen, was ich in Guinea bzw. Conakry so anstelle und ob ich zwei oder drei Nächte bleibe, das habe ich noch nicht so ganz festgelegt.

Zweite Etappe
Die zweite Etappe dürfte nämlich die streckentechnisch kürzeste, aber abenteuerlichste werden - ich habe nämlich vor, von Conakry nach Freetown in Sierra Leone über Land (und möglicherweise ein kurzes Stück mit der Fähre) zu fahren. Nun bin ich ja durchaus schon durch Westafrika mit dem Buschtaxi gefahren (selbst meiner Ma hat es gefallen), das wird also schon nicht so wahnsinnig dramatisch schlimm werden, aber ein Abenteuer - da bin ich relativ sicher - wird es bleiben ...

Auch für Sierra Leone brauche ich ein vorab beantragtes Visum, also wird mein Zweitpass (oder andersherum) zeitgleich mit dem Erstpass den Weg nach Berlin antreten, diesmal aber zur sierraleonischen Botschaft.

Ich bin noch nicht sicher, ob in Freetown selbst oder in Lungi (in Flughafennähe) oder ein bisschen südlich von Freetown am Strand Quartier nehme, denn ich muss am 21. September früh am Flughafen sein, denn mein Flieger geht um 7.40 Uhr. Von Freetown zu seinem Flughafen muss man durch eine Bucht, denn außenherum auf der Straße dauert es ewig, und diese Fährfahrt möchte ich gerne im Hellen auf mich nehmen - es sieht also danach aus, dass ich zwei Nächte in Freetown und dann zwei in der Nähe des Flughafens an einem Strand mache (was zur Folge hat, dass ich auch in Conakry nur zwei Nächte verbringe ...).

Dritte Etappe
Am 21. September, das müsste ein Samstag sein, geht es also um 7.40 Uhr in Freetown mit der Fluggesellschaft Asky los. Um 10 Uhr lande ich in Accra und muss dort in die TAP-Maschine umsteigen, die um 15.15 Uhr in Accra starten und um 16.55 Uhr in São Tomé landen.

Nun wird sich mancher an die lustige Begebenheit erinnern, als meine Mutter und ich in Accra von einer Ethiopian- in eine Emirates-Maschine umsteigen wollten und ich einreise musste, um das Gepäck neu aufzugeben, obwohl das - es war schließlich eine Buchung - schon durchgecheckt wurde. Ich bin gespannt, wie das diesmal wird und werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass ich schon beim Check-in in Freetown meine Bordkarte für den Flug von Accra nach São Tomé in die Hände bekomme (und ich werde nur mit Handgepäck reisen ...). Sonst muss ich halt gucken, dass ich wieder unorthodox nach Ghana einreise ...

São Tomé und Príncipe, das ist ein Land, das aus zwei Hauptinseln besteht, verlangt von Deutschen - Wunder über Wunder - kein Visum, sodass ich mein Ziel, die Länder zu belohnen, die kein Visum von mir haben wollen, zumindest teilweise erfülle. Wird schon werden ... São Tomé liegt ganz knapp nördlich des Äquators, aber die kleine Ilheu das Rolas liegt genau auf dem Äquator, und da kann man von der Südspitze São Tomés anscheinend ganz unproblematisch rüberfahren. Wer mich kennt, weiß, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit dorthin übersetzen werde.

In São Tomé möchte ich ein kleines bisschen Strandurlaub haben (wobei ich ja vielleicht in Lungi auch schon ins kühle Nass springen werde ...), und es kann durchaus sein, dass ich mir für meine vier Nächte dort zwei verschiedene Hotels nehme, aber das eruiere ich noch irgendwann in Ruhe.

Vierte Etappe
Vier Nächte, aber ich fliege doch erst am 26. September weiter! Jupp, das tue ich, aber an diesem Tag geht der Flieger schon um 2 Uhr, sodass ich durchmachen werde und schaue, dass ich diesen nicht ganz unbesonderen Tag für mich nicht vollends verschlafe - wird schon schiefgehen.

Um 2 Uhr geht der Flieger und zwei Stunden später lande ich schon in Luanda, Angola. Für Angola brauche ich ebenfalls ein Visum, aber die Angolaner machen das wie einige andere afrikanische Staaten und bieten eine Vorautorisierung an, sodass die eigentliche Visumerteilung dann erst am Flughafen in Luanda erfolgt. Mal gucken, wie das alles funktioniert, aber jedenfalls werde ich mich für zwei Nächte in Angolas Hauptstadt einquartieren und mal gucken, wie diese angebliche teuerste Stadt der Welt (!) so tickt.

Fünfte Etappe
Jeder Kreuzflug endet einmal, und so werde ich am Samstag, dem 28. September, um 22.50 Uhr wieder den Flieger nach Europa besteigen. Am Sonntag Morgen lande ich um halb sieben in Lissabon, reise in den Schengen-Raum ein, fliege um 8.30 Uhr weiter nach Frankfurt und lande dort um 12.35 Uhr. Bis dahin werde ich wahrscheinlich vier Wochen am Stück nicht im Sherry & Port gewesen sein und entsprechend - wenn ich nicht völlig übermüdet bin - dort einfallen ...

Ich bin sehr gespannt auf diese Afrika-Tour mit vier neuen Ländern, vielen neuen Stempeln in den Pässen, 16.000 Flugkilometern und - ganz bestimmt und ganz entscheidend - sehr, sehr vielen neuen Eindrücken. Ich bin sehr gespannt auf Conakry und Freetown, das stelle ich mir als sehr wuselige Städte vor, auf São Tomé-Stadt (das ich mir eher kleinstädtisch denke) und dann auf die Metropole Luanda, aber auch auf die Inselrundfahrt auf São Tomé und die Buschtaxi-Tour von Guinea nach Sierra Leone, auf den Äquator auf der Ilheu das Rolas und, ja, auch, auf Lissabon ...

Mal gucken, was ich am Ende der Tour beschreibe, aber ich bin heute wieder einmal durchs Büro gehüpft und hatte ein bisschen Herzklopfen (was auch daran gelegen haben mag, dass mir unterwegs fast die Flugpreise explodiert wären ...) - Vorfreude ist schön, aber dann wirklich unterwegs zu sein und etwas von der Welt zu sehen, das ist nicht zu übertreffen ...

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