... heißen auf Ungarisch beide "hallo" und "tschüss". Es ist sehr gewöhnungsbedürftig, wenn die Kollegen "helló" sagen, wenn sie gehen, aber so ist das im Ungarischen. Und weil die Ungarn immer alles abkürzen ("köszönöm" heißt zum Beispiel "danke", wird aber oft zu "köszi" abgekürzt), dachte ich, "szia" sei die Abkürzung von "sziasztok", was ich beides schon gehört hatte. Nun klärte mich aber meine Ungarisch-"Lehrerin" vorgestern oder so auf, dass "sziasztok" die Einzahl von "szia" ist. Kein Wunder, dass mich die Kassiererin an der Supermarktkasse komisch anguckte, als ich sie stolz wie Oskar mit "sziasztok" grüßte. Die wird gedacht haben, ich bin besoffen und sehe doppelt ...
Am Montag ging ich mit einer Kollegin nach der Arbeit zu dem Klezmer-Konzert in den Burg im Városliget, dessen Ankündigung ich schon am ersten Wochenende auf der Werbetafel eines Musikfestivals gesehen hatte. Ich wollte schon immer mal zu einem solchen Konzert gehen, weil mich das improvisierte Klarinettenspiel eines Kollegen auf einer Sommerakademie so beeindruckt hatte, dass ich das mal länger und mit mehr Instrumenten hören wollte. Die letzte Gelegenheit hatte ich in Wiesbaden verpasst, weil ich an dem Abend nach Belgrad flog. Jetzt packte ich die Gelegenheit beim Schopfe, dachte ich ...
Der Anfang war zäh. Sehr zäh. Da sangen der Conférencier und die Sängerin irgendwelche ungarischen Filmlieder der Zwischenkriegszeit, das war mir erstens zu alt und zweitens war es halt schwer, da auf Ungarisch was zu verstehen, was aber in dem Fall wahrscheinlich hilfreich gewesen wäre. Ich fürchtete schon, meiner Kollegin den Abend versaut zu haben, als der Typ schließlich sein Sakko in die Ecke schmiss, sich eine Weste und einen Hut aufzog, und dann endlich anfing, mit der Band Klezmer zu spielen, diese aus dem osteuropäischen Judentum stammende weltliche Musikrichtung.
Die beiden Geiger (vielleicht war der eine oder die andere auch Bratschist oder sonstwas) und der Typ mit seinem Schlaginstrument (das war eine Mischung aus Xylophon und Klavier und sonstwas), das er mit atemberaubender Geschwindigkeit bearbeitete, waren fantastisch, aber auch der Saxophonist und der Klarinettist konnten was - ach Gott, alle waren für mich Musikbanausen toll ...
Das machte wirklich Spaß, sogar mein Bein wippte im Takt mit (und das will was heißen) - ich denke, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir Klezmer angehört habe. Aber auf die Filmmusik hätten sie echt verzichten können ...
Gestern wollte ich eigentlich zum Fußball, aber entweder behaupteten sowohl die Wikipedia als auch der Kicker Fake News oder ich war zu blöd, die Quellen richtig zu lesen, denn ich las, dass Honvéd auch erst morgen spielen würde. Nun spielt aber Újpest morgen und zwei Spiele am gleichen Tag in einer Stadt sind wohl problematisch, sodass Honvéd doch gestern spielte. Irgendwie wird das mit der Europa League, den Budapester Vereinen und mir nichts mehr, dachte ich. Da also meiner Ansicht nach kein Fußball war, ging ich in die Stadt und probierte aus, in der Nähe einer Fressgasse, die ich aus dem Bus heraus erspäht hatte, mein Abendessen einzunehmen.
Ich geriet auf die Freifläche einer altungarischen Kneipe und bestellte dort Schwarzbier, hortobágyi palacsinta, das sind mit feingemahlenem Fleisch gefüllte Palatschinken, danach gab es gekochtes Rindfleisch mit Semmelknödeln in einer leckeren Soße und zum Schluss, nachdem sie mich vergessen hatten, kam dann noch palacsinta Gundel, das sind mit einer Nuss-Rum-Rosinen-Mischung gefüllte Palatschinken unter einer Schokoladen-Rum-Soße, die in touristischen Kneipen wie dieser dann flambiert serviert wird. Alles dort war sehr lecker, und vielleicht gebe ich ihnen noch eine Chance, mich diesmal nicht zu vergessen, denn für das gute und üppige Abendessen zahlte ich am Ende knapp 25 Euro, das ist okay, würde ich sagen ...
Heute hatte ich ausnahmsweise mal die Abendplanung schon vor 18 Uhr fertiggestellt, denn ich nahm mein Badezeug schon morgens mit ins Büro. Um 17.30 Uhr brach ich dann nämlich auf und ging in mein zweites Budapester Bad, ins Széchenyi-Bad. Fotos habe ich genausowenig gemacht wie im Rudas-Bad, weil ich das immer so affig finde, mit Badehose und Handy im Schwimmbad herumzulatschen, aber wenn die Leser lang genug betteln, nehme ich die belustigten Blicke der anderen Badegäste vielleicht mal in Kauf. Alternativ kann man ja das Bad mal bei Google suchen und findet dort dann auch ganz schicke Fotos ...
Dieses Bad erinnert mich sehr an den Dresdner Zwinger, nur in ocker gestrichen und mit ovalem Innenhof. In diesem ovalen Innenhof sind ein normales Schwimmbecken (mit Schwimmkappenpflicht, weswegen da kaum ein Mensch schwimmt) und zwei Becken daneben, eines mit so 28 Grad und Erlebniseinheiten wie einem Whirlpool, diversen Duschattraktionen und einem im Kreis verlaufenden Strömungskanal, das ist schon lustig. Das andere Außenbecken ist deutlich wärmer, hat vielleicht so 35, 36 Grad, das ist im Winter dann bestimmt ganz toll, wenn es oben herum bitterkalt ist und am dem Hals schön warm.
Natürlich gibt es aber auch Thermalbecken im Gebäude, und ich meine gelesen zu haben, es wären zehn an der Zahl. Die Temperaturen liegen zwischen 20 und 40 Grad (die Tauchbecken bei den Saunen auch mal bei 18 Grad), das Ganze ist ein bisschen verwinkelt, heute war auch einiges los, aber man findet fast überall noch ein Plätzchen. Auch hier wandelte ich gerne zwischen den warmen und kalten Becken hin und her, lag einfach nur im warmen Wasser oder saß im kalten und versuchte, mich so wenig wie möglich zu rühren, ging zweimal in die Sauna (auch hier alles gemischt und in Badekleidung) und hatte am Ende drei wunderbar entspannende Stunden in diesem Bad verbracht.
Ich musste noch mein Handtuch abgeben und war dann um kurz vor 22 Uhr draußen, verpasste meine Straßenbahn und war deshalb nach 22 Uhr beim Gyrosmann um die Ecke, den ich mal ausprobieren wollte. Dieser schloss um 22 Uhr, und ich hatte Pech - nun denn, ein weiterer Abend ohne Abendessen, ich werde es überleben.
Morgen sollte eigentlich das Büro-Picknick auf der Margareteninsel sein, aber weil es morgen Abend ähnlich windig-regnerisches Wetter geben soll wie es heute gab, haben die Organisatoren das Picknick auf nächste Woche verschoben. Das heißt dann für mich aber, dass ich morgen Abend die dritte Chance nutzen will, mir diese Runde der Europa League in Budapest anzugucken - mal schauen, ob Újpest mich reinlässt ...
Ich versuche aber, nicht zu spät nach Hause zu kommen, denn am Freitag muss ich wohl schon um 6 Uhr oder so aufstehen, weil mein Flieger nach Deutschland um 9.15 Uhr geht. Ich fahre jetzt doch am Freitag Nachmittag dann gleich in den Schwarzwald, verbringe das Wochenende bei meiner Ma und fliege dann am Sonntag Abend von Zürich über München zurück nach Budapest.
Das waren die ersten drei Tage dieser Woche - schöne war's, und jetzt geht es ins Bett.
Ein Foto von der Burg im Városliget-Park, dem Konzertschauplatz vom Montag:
Am Montag ging ich mit einer Kollegin nach der Arbeit zu dem Klezmer-Konzert in den Burg im Városliget, dessen Ankündigung ich schon am ersten Wochenende auf der Werbetafel eines Musikfestivals gesehen hatte. Ich wollte schon immer mal zu einem solchen Konzert gehen, weil mich das improvisierte Klarinettenspiel eines Kollegen auf einer Sommerakademie so beeindruckt hatte, dass ich das mal länger und mit mehr Instrumenten hören wollte. Die letzte Gelegenheit hatte ich in Wiesbaden verpasst, weil ich an dem Abend nach Belgrad flog. Jetzt packte ich die Gelegenheit beim Schopfe, dachte ich ...
Der Anfang war zäh. Sehr zäh. Da sangen der Conférencier und die Sängerin irgendwelche ungarischen Filmlieder der Zwischenkriegszeit, das war mir erstens zu alt und zweitens war es halt schwer, da auf Ungarisch was zu verstehen, was aber in dem Fall wahrscheinlich hilfreich gewesen wäre. Ich fürchtete schon, meiner Kollegin den Abend versaut zu haben, als der Typ schließlich sein Sakko in die Ecke schmiss, sich eine Weste und einen Hut aufzog, und dann endlich anfing, mit der Band Klezmer zu spielen, diese aus dem osteuropäischen Judentum stammende weltliche Musikrichtung.
Die beiden Geiger (vielleicht war der eine oder die andere auch Bratschist oder sonstwas) und der Typ mit seinem Schlaginstrument (das war eine Mischung aus Xylophon und Klavier und sonstwas), das er mit atemberaubender Geschwindigkeit bearbeitete, waren fantastisch, aber auch der Saxophonist und der Klarinettist konnten was - ach Gott, alle waren für mich Musikbanausen toll ...
Das machte wirklich Spaß, sogar mein Bein wippte im Takt mit (und das will was heißen) - ich denke, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir Klezmer angehört habe. Aber auf die Filmmusik hätten sie echt verzichten können ...
Gestern wollte ich eigentlich zum Fußball, aber entweder behaupteten sowohl die Wikipedia als auch der Kicker Fake News oder ich war zu blöd, die Quellen richtig zu lesen, denn ich las, dass Honvéd auch erst morgen spielen würde. Nun spielt aber Újpest morgen und zwei Spiele am gleichen Tag in einer Stadt sind wohl problematisch, sodass Honvéd doch gestern spielte. Irgendwie wird das mit der Europa League, den Budapester Vereinen und mir nichts mehr, dachte ich. Da also meiner Ansicht nach kein Fußball war, ging ich in die Stadt und probierte aus, in der Nähe einer Fressgasse, die ich aus dem Bus heraus erspäht hatte, mein Abendessen einzunehmen.
Ich geriet auf die Freifläche einer altungarischen Kneipe und bestellte dort Schwarzbier, hortobágyi palacsinta, das sind mit feingemahlenem Fleisch gefüllte Palatschinken, danach gab es gekochtes Rindfleisch mit Semmelknödeln in einer leckeren Soße und zum Schluss, nachdem sie mich vergessen hatten, kam dann noch palacsinta Gundel, das sind mit einer Nuss-Rum-Rosinen-Mischung gefüllte Palatschinken unter einer Schokoladen-Rum-Soße, die in touristischen Kneipen wie dieser dann flambiert serviert wird. Alles dort war sehr lecker, und vielleicht gebe ich ihnen noch eine Chance, mich diesmal nicht zu vergessen, denn für das gute und üppige Abendessen zahlte ich am Ende knapp 25 Euro, das ist okay, würde ich sagen ...
Heute hatte ich ausnahmsweise mal die Abendplanung schon vor 18 Uhr fertiggestellt, denn ich nahm mein Badezeug schon morgens mit ins Büro. Um 17.30 Uhr brach ich dann nämlich auf und ging in mein zweites Budapester Bad, ins Széchenyi-Bad. Fotos habe ich genausowenig gemacht wie im Rudas-Bad, weil ich das immer so affig finde, mit Badehose und Handy im Schwimmbad herumzulatschen, aber wenn die Leser lang genug betteln, nehme ich die belustigten Blicke der anderen Badegäste vielleicht mal in Kauf. Alternativ kann man ja das Bad mal bei Google suchen und findet dort dann auch ganz schicke Fotos ...
Dieses Bad erinnert mich sehr an den Dresdner Zwinger, nur in ocker gestrichen und mit ovalem Innenhof. In diesem ovalen Innenhof sind ein normales Schwimmbecken (mit Schwimmkappenpflicht, weswegen da kaum ein Mensch schwimmt) und zwei Becken daneben, eines mit so 28 Grad und Erlebniseinheiten wie einem Whirlpool, diversen Duschattraktionen und einem im Kreis verlaufenden Strömungskanal, das ist schon lustig. Das andere Außenbecken ist deutlich wärmer, hat vielleicht so 35, 36 Grad, das ist im Winter dann bestimmt ganz toll, wenn es oben herum bitterkalt ist und am dem Hals schön warm.
Natürlich gibt es aber auch Thermalbecken im Gebäude, und ich meine gelesen zu haben, es wären zehn an der Zahl. Die Temperaturen liegen zwischen 20 und 40 Grad (die Tauchbecken bei den Saunen auch mal bei 18 Grad), das Ganze ist ein bisschen verwinkelt, heute war auch einiges los, aber man findet fast überall noch ein Plätzchen. Auch hier wandelte ich gerne zwischen den warmen und kalten Becken hin und her, lag einfach nur im warmen Wasser oder saß im kalten und versuchte, mich so wenig wie möglich zu rühren, ging zweimal in die Sauna (auch hier alles gemischt und in Badekleidung) und hatte am Ende drei wunderbar entspannende Stunden in diesem Bad verbracht.
Ich musste noch mein Handtuch abgeben und war dann um kurz vor 22 Uhr draußen, verpasste meine Straßenbahn und war deshalb nach 22 Uhr beim Gyrosmann um die Ecke, den ich mal ausprobieren wollte. Dieser schloss um 22 Uhr, und ich hatte Pech - nun denn, ein weiterer Abend ohne Abendessen, ich werde es überleben.
Morgen sollte eigentlich das Büro-Picknick auf der Margareteninsel sein, aber weil es morgen Abend ähnlich windig-regnerisches Wetter geben soll wie es heute gab, haben die Organisatoren das Picknick auf nächste Woche verschoben. Das heißt dann für mich aber, dass ich morgen Abend die dritte Chance nutzen will, mir diese Runde der Europa League in Budapest anzugucken - mal schauen, ob Újpest mich reinlässt ...
Ich versuche aber, nicht zu spät nach Hause zu kommen, denn am Freitag muss ich wohl schon um 6 Uhr oder so aufstehen, weil mein Flieger nach Deutschland um 9.15 Uhr geht. Ich fahre jetzt doch am Freitag Nachmittag dann gleich in den Schwarzwald, verbringe das Wochenende bei meiner Ma und fliege dann am Sonntag Abend von Zürich über München zurück nach Budapest.
Das waren die ersten drei Tage dieser Woche - schöne war's, und jetzt geht es ins Bett.
Ein Foto von der Burg im Városliget-Park, dem Konzertschauplatz vom Montag:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen