... ist mir heute Morgen am Flughafen in Budapest begegnet, und natürlich war es ein Deutscher. Naja, über das "Deutscher" lässt sich streiten, man lese selbst.
Die Schlange für den Check-in ist sehr lang. Ich hatte mich vor zehn bis fünfzehn Minuten angestellt und bin inzwischen einige Meter vorangekommen. Plötzlich stellt sich ein Mann neben mich, der sich ganz offensichtlich vordrängeln will.
Ich: (gucke, was der Typ will, aber der bleibt einfach in der Schlange stehen)
Ein paar Minuten später
Ich (zum Amerikaner hinter mir): "Did he" - zeige auf den Typen - "jump the queue?" ("Hat der sich vorgedrängelt?")
Amerikaner: "Yes, it seems." ("Ja, scheint so ...")
Ich (zur Zierde der Menschheit, den ich inzwischen als "Deutschen" identifiziert habe): "Sie wissen schon, dass die Schlange da hinten anfängt?"
Zierde der Menschheit: "Ja, von da komme ich."
Ich: "Wir stehen alle an und Sie drängeln sich vor."
Amerikaner (sarkastisch): "Very clever."
Zierde der Menschheit: "Haben Sie ein Problem damit?"
Ich: "Ja."Zierde der Menschheit brummelt sich was in den Bart und bleibt stehen. Ich koche innerlich, stelle mich aber demonstrativ vor den Typen.
Minuten später, der Typ will sich weiter vordrängeln. Ich stelle mich ihm in den Weg.
Zierde der Menschheit: "Ah, das Diggerle ..."
Ich: "Jetzt werden Sie nicht frech!"
Zierde der Menschheit: "Sei ruhig, sonscht bätscht's ..."
Ich koche innerlich auf 183 Grad, bleibe aber äußerlich ruhig, schüttle den Kopf und bleibe in der Schlange vor dem Typen stehen.
Für diesen Vollpfosten habe ich nur ein Wort übrig: "Sauschwoob"
Ich bin gestern Abend dann aus dem Büro erstmal nach Hause gewackelt, weil ich ja für den Kundentermin heute meinen Rechner und so mitnehmen musste. Nachdem ich das Zeug in meiner Wohnung verstaut hatte, machte ich mich auf zur Haltestelle des Busses Nr. 30, der mich zum Ferenc-Szusza-Stadion von Újpest bringen sollte. Der Bus kam tatsächlich, und es stieg - zu relativ früher Stunde - eine überschaubare Anzahl von Újpest-Fans ein.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kamen wir in der Nähe des Stadions an, der halbe Bus stieg aus. Ich marschierte hinter den Fans her und kam am Stadion an. Die Schlange zum Eingang war sehr übersichtlich, ich reichte der Dame meinen Personalausweis hin (den wollen sie sehen, wenn sie schon keine Fan-ID verlangen) und äußerte meinen Platzwunsch: "Tribün". Zu ihren Rückfragen sagte ich "Igen és ámen" (ja und amen), und schon hatte ich für acht Euro meine Haupttribünenkarte in Händen. Fußball in Budapest, juchhe!
Ich guckte mich erst am Stadion um, ging dann durch den - hochmodernen - Einlass, besichtigte kurz die völlig überdimensionierte und menschenleere Herrentoilette und bestellte dann am Kiosk auf Ungarisch: "Egy sört, kérek szépen." ("Ein Bier, bitte ...") Selbst die Rückfrage, welches Bier ich denn haben wolle, brachte mich nicht völlig aus dem Konzept, ich wollte ein Soproni-Bier ...
Das Ganze kostete mich 1,25 Euro - im Stadion, bei einem Europapokalspiel! - und ich ging auf die Tribüne.
Das Stadion war nicht so richtig voll, auch wenn der Fanblock von Újpest akzeptabel gefüllt war, ein paar Aserbaidschaner waren auch da, die Stimmung war also von Anfang an in Ordnung.
Újpest hatte das Hinspiel 1:3 verloren und musste also mindestens 2:0 gewinnen, was ich mir als keine so einfache Aufgabe vorstellte. Das Spiel auf nicht ganz schlechtem Niveau fing ganz gut an, und in der 19. Minute ging Újpest durch einen Kopfball nach einer Ecke in Führung. Drei Minuten später erhöhten sie durch einen tollen Distanzschuss auf 2:0. Mit diesem Stand, mit dem Újpest schon in der nächsten Runde gewesen wäre, ging es in der Halbzeit. In der 50. Minute machte Újpest nach Chaos in der aserbaidschanischen Hinterreihe das 3:0, ehe in der 65. Minute nach einem tollen Dribbling das 4:0 fiel. Baku war nie wirklich richtig gefährlich, sodass Újpest letztlich verdient in die nächste Runde einzog.
Um 23.30 Uhr war ich in meiner Bude, um 5.50 Uhr ging der Wecker, und ich schlief nicht gut - alles in allem eine kurze und unruhige Nacht.
Joa, der Flug war nach der Aufregung um den Sauschwoob akzeptabel (der flog übrigens woanders hin, ich sah ihn jedenfalls nicht), in Frankfurt traf ich meine ziemlich zeitgleich aus München angekommene Chefin und dann ging es zum Kunden.
Nach dem Kundentermin versackte ich mit ein paar Kollegen auf der Dachterrasse, ehe wir noch ins Sherry gingen, und jetzt sitze ich im Zug nach Freiburg, der Verspätung hat, sodass ich vor 2 Uhr kaum im Bett sein werde ... Jetzt freue ich mich aber wirklich auf zwei Tage daheim, ehe es am Sonntag Abend wieder nach Budapest geht.
Achja, ich wollte noch kurz vom Széchenyi-Bad erzählen. Da saß in dem einen Thermalbecken ein - da bin ich ziemlich sicher - alteingesessener und thermalerfahrener Ungar, der die Eskapaden der Ausländer (ist mir das Becken jetzt zu kalt oder doch zu warm?) aus seiner Ecke des Beckens mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung zur Kenntnis nahm. Seine Gesichtsausdrücke zu beobachten, das allein war schon den Eintritt ins Bad wert ...
Lustig sind aber auch immer wieder die Blicke der Damen und Herren, wenn sie entweder ins 40-Grad- oder ins 20-Grad-Becken steigen und plötzlich merken, dass ihnen das zu heiß bzw. zu kalt ist. Dann ziehen sie schnell den Fuß zurück, gucken sich um, ob sie jemand beobachtet hat (neeeeeein, niemals, nie!), und schleichen von dannen.
Die Schlange für den Check-in ist sehr lang. Ich hatte mich vor zehn bis fünfzehn Minuten angestellt und bin inzwischen einige Meter vorangekommen. Plötzlich stellt sich ein Mann neben mich, der sich ganz offensichtlich vordrängeln will.
Ich: (gucke, was der Typ will, aber der bleibt einfach in der Schlange stehen)
Ein paar Minuten später
Ich (zum Amerikaner hinter mir): "Did he" - zeige auf den Typen - "jump the queue?" ("Hat der sich vorgedrängelt?")
Amerikaner: "Yes, it seems." ("Ja, scheint so ...")
Ich (zur Zierde der Menschheit, den ich inzwischen als "Deutschen" identifiziert habe): "Sie wissen schon, dass die Schlange da hinten anfängt?"
Zierde der Menschheit: "Ja, von da komme ich."
Ich: "Wir stehen alle an und Sie drängeln sich vor."
Amerikaner (sarkastisch): "Very clever."
Zierde der Menschheit: "Haben Sie ein Problem damit?"
Ich: "Ja."Zierde der Menschheit brummelt sich was in den Bart und bleibt stehen. Ich koche innerlich, stelle mich aber demonstrativ vor den Typen.
Minuten später, der Typ will sich weiter vordrängeln. Ich stelle mich ihm in den Weg.
Zierde der Menschheit: "Ah, das Diggerle ..."
Ich: "Jetzt werden Sie nicht frech!"
Zierde der Menschheit: "Sei ruhig, sonscht bätscht's ..."
Ich koche innerlich auf 183 Grad, bleibe aber äußerlich ruhig, schüttle den Kopf und bleibe in der Schlange vor dem Typen stehen.
Für diesen Vollpfosten habe ich nur ein Wort übrig: "Sauschwoob"
Ich bin gestern Abend dann aus dem Büro erstmal nach Hause gewackelt, weil ich ja für den Kundentermin heute meinen Rechner und so mitnehmen musste. Nachdem ich das Zeug in meiner Wohnung verstaut hatte, machte ich mich auf zur Haltestelle des Busses Nr. 30, der mich zum Ferenc-Szusza-Stadion von Újpest bringen sollte. Der Bus kam tatsächlich, und es stieg - zu relativ früher Stunde - eine überschaubare Anzahl von Újpest-Fans ein.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kamen wir in der Nähe des Stadions an, der halbe Bus stieg aus. Ich marschierte hinter den Fans her und kam am Stadion an. Die Schlange zum Eingang war sehr übersichtlich, ich reichte der Dame meinen Personalausweis hin (den wollen sie sehen, wenn sie schon keine Fan-ID verlangen) und äußerte meinen Platzwunsch: "Tribün". Zu ihren Rückfragen sagte ich "Igen és ámen" (ja und amen), und schon hatte ich für acht Euro meine Haupttribünenkarte in Händen. Fußball in Budapest, juchhe!
Ich guckte mich erst am Stadion um, ging dann durch den - hochmodernen - Einlass, besichtigte kurz die völlig überdimensionierte und menschenleere Herrentoilette und bestellte dann am Kiosk auf Ungarisch: "Egy sört, kérek szépen." ("Ein Bier, bitte ...") Selbst die Rückfrage, welches Bier ich denn haben wolle, brachte mich nicht völlig aus dem Konzept, ich wollte ein Soproni-Bier ...
Das Ganze kostete mich 1,25 Euro - im Stadion, bei einem Europapokalspiel! - und ich ging auf die Tribüne.
Das Stadion war nicht so richtig voll, auch wenn der Fanblock von Újpest akzeptabel gefüllt war, ein paar Aserbaidschaner waren auch da, die Stimmung war also von Anfang an in Ordnung.
Újpest hatte das Hinspiel 1:3 verloren und musste also mindestens 2:0 gewinnen, was ich mir als keine so einfache Aufgabe vorstellte. Das Spiel auf nicht ganz schlechtem Niveau fing ganz gut an, und in der 19. Minute ging Újpest durch einen Kopfball nach einer Ecke in Führung. Drei Minuten später erhöhten sie durch einen tollen Distanzschuss auf 2:0. Mit diesem Stand, mit dem Újpest schon in der nächsten Runde gewesen wäre, ging es in der Halbzeit. In der 50. Minute machte Újpest nach Chaos in der aserbaidschanischen Hinterreihe das 3:0, ehe in der 65. Minute nach einem tollen Dribbling das 4:0 fiel. Baku war nie wirklich richtig gefährlich, sodass Újpest letztlich verdient in die nächste Runde einzog.
Um 23.30 Uhr war ich in meiner Bude, um 5.50 Uhr ging der Wecker, und ich schlief nicht gut - alles in allem eine kurze und unruhige Nacht.
Joa, der Flug war nach der Aufregung um den Sauschwoob akzeptabel (der flog übrigens woanders hin, ich sah ihn jedenfalls nicht), in Frankfurt traf ich meine ziemlich zeitgleich aus München angekommene Chefin und dann ging es zum Kunden.
Nach dem Kundentermin versackte ich mit ein paar Kollegen auf der Dachterrasse, ehe wir noch ins Sherry gingen, und jetzt sitze ich im Zug nach Freiburg, der Verspätung hat, sodass ich vor 2 Uhr kaum im Bett sein werde ... Jetzt freue ich mich aber wirklich auf zwei Tage daheim, ehe es am Sonntag Abend wieder nach Budapest geht.
Achja, ich wollte noch kurz vom Széchenyi-Bad erzählen. Da saß in dem einen Thermalbecken ein - da bin ich ziemlich sicher - alteingesessener und thermalerfahrener Ungar, der die Eskapaden der Ausländer (ist mir das Becken jetzt zu kalt oder doch zu warm?) aus seiner Ecke des Beckens mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung zur Kenntnis nahm. Seine Gesichtsausdrücke zu beobachten, das allein war schon den Eintritt ins Bad wert ...
Lustig sind aber auch immer wieder die Blicke der Damen und Herren, wenn sie entweder ins 40-Grad- oder ins 20-Grad-Becken steigen und plötzlich merken, dass ihnen das zu heiß bzw. zu kalt ist. Dann ziehen sie schnell den Fuß zurück, gucken sich um, ob sie jemand beobachtet hat (neeeeeein, niemals, nie!), und schleichen von dannen.
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