Meine Länder

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Mittwoch, 15. April 2015

Schön war's

... in der Bundeshauptstadt, auch wenn ich gesundheitlich ein paar Schrammen davongetragen habe. Aber das wird schon wieder werden.

Ein leckeres Abendessen gab es bei der Mutter einer der beiden Damen aus Thüringen, ehe wir relativ tot in unsere Betten fielen.

Nach gutem Frühstück am Samstag ging es ins Jüdische Museum, das hochinteressant war. Die Achsen des Exils und des Holocaust waren sehr beeindruckend, speziell der Holocaust-Turm, ein unbeheizter und kaum beleuchteter Turm mit glatten Betonwänden, in dem ich ein paar Sekunden alleine war, waren bedrückend und spannend zugleich.

Die Dauerausstellung ist sehr gut gemacht. Ich muss gestehen, dass ich über die deutsch-jüdische Geschichte im Mittelalter nicht so richtig wusste. Die Hochburgen Mainz, Speyer und Worms, aus denen die Juden schon im späten Mittelalter vertrieben wurden, müssen wirkliche Zentren der jüdischen Kultur in Mitteleuropa gewesen sein.

Es gibt aber - neben den Diskriminierungen, denen die Juden bis, naja, eigentlich bis vor wenigen Jahrzehnten und womöglich auch in Deutschland zum Teil noch heute unterworfen waren - auch viele heitere Teile der Ausstellung, sei es die Batman-Kippa, sei es der Automat mit koscheren Gummibären (die schmecken übrigens total anders als unkoschere Gummibären, vollkommen klar ...).

Wir aßen am Gendarmenmarkt bei einem zu teueren Italiener und machten uns dann zu Fuß auf zum Brandenburger Tor, das nach wie vor sehr schön ist. Ebenfalls schön finde ich, wie ich, glaube ich, schon einmal Ende 2011 hier im Blog geschrieben hatte, das Holocaust-Mahnmal. Das sahen offenbar auch die Gruppen von Schülern so, die auf den äußeren Stelen ein Picknick veranstalteten und im Stelenfeld zum Teil Verstecken spielten. Dass da nicht (mehr) von Ordnungskräften eingegriffen wird, finde ich gut.

Einem Besuch am Potsdamer Platz und dem Sony-Center folgte die Heimfahrt zum Abendessen. Danach ging es ins Kabarett in die "Distel" im Admiralspalast. Auch wenn nicht jeder Witz zündete, gefiel mir der politische Witz der drei Schauspieler sehr gut. Ich bekam zwar am Anfang gleich einmal - im wahrsten Sinne des Wortes - mein Fett weg (da passiert, wenn man in der dritten Reihe sitzt), aber selbst das war wirklich lustig.

Am Sonntag Morgen ging es dann vom Hauptbahnhof zu Fuß am Kanzleramt vorbei zum Reichstag, wo wir den Zugang zur Kuppel gebucht hatten. Die Sicherheitskontrollen sind ziemlich streng geworden im Vergleich zu damals, als ich zuletzt da war, aber der Ausblick von der Dachterrasse und aus der Kuppel auf Berlin ist und bleibt toll.

Ich verabschiedete danach meine Damen, verbummelte noch ein Stündchen am Alexanderplatz und fuhr dann auch mit dem Bus zurück zum Flughafen Tegel. Um 23 Uhr am Sonntag Abend war ich daheim.

Schön war's, anstrengend war's, toll war's. Berlin ist immer eine Reise wert.
Roboter, der die Tora schreibt, im Jüdischen Museum

Gendarmenmarkt

Brandenburger Tor

Holocaust-Mahnmal

Reichstagskuppel

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