... kann ich von meinem Balkon aus erkennen, denn hinter dem Pool meines Hotels sehe ich gleich das Rote Meer, also den Golf von Akaba, und auf der anderen Seite des Golfes liegt dann, wenn mich Google Maps nicht betrügt, die saudi-arabische Küstenstadt Haql. Die ist abends sogar hell erleuchtet, auch wenn ich bezweifle, dass der Prophet elektrisches Licht vorhergesehen hat. Ob das also vom Propheten gebilligt ist ...? Saudi-Arabien ist auch nicht mehr das, was es mal war.
Gestern Morgen frühstückte ich also gemütlich in meinem Hotel in Wadi Musa. Nach dem Auschecken (beim Einchecken wollte der deutsch-jordanische Inhaber meinen Pass gar nicht sehen, weil er meinte, Deutschen vertraue er ...) stellte ich mich an die Straße und wartete auf ein Taxi. Es kam auch eines vorbei, das aber meinen Preisvorstellungen nicht entsprach.
Ich sah auf der anderen Einbahnstraße mehr Taxis vorbeifahren, also bugsierte ich meinen Rollkoffer zur anderen Straße und hielt ein Taxi an. Auch dieses entsprach nicht meinen Preisvorstellungen, aber wir kamen uns preislich näher. Die Taxifahrer waren empört über den Preis, den ich schon gehört hatte, oder zumindest spielten sie die Empörung so gekonnt ("That's bad business, we pay almost all of it for the gas anyway", etc.), dass ich am Ende nicht wegen ein paar Euro noch drei Stunden mit ihnen verhandeln wollte.
Die Blicke auf die Berge, in denen Petra liegt, waren auch bei der Fahrt entlang des King's Highways atemberaubend schön. Der Taxifahrer bot an, das eine oder andere Mal anzuhalten, aber ich lehnte dankend ab. Unterwegs hielt er auf einmal trotzdem an, ein anderer Taxifahrer stieß hinzu, und mein ursprünglicher meinte so ziemlich wörtlich: "Mein ...." - zeigte auf irgendwas vorne an der Windschutzscheibe - "ist kaputt, du musst das Auto wechseln." Hm, also wechselte ich das Auto. Dieser neue Taxifahrer war etwas gesprächiger und fuhr wesentlich schneller ... Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat die Polizei in Jordanien einige Tarn-LKWs auf den Straßen, die während des Überholvorgangs den Überholenden blitzen. So verstand ich auch, wieso er öfter während des Überholens plötzlich abbremste ...
In Akaba liegt der Grenzübergang nach Israel ein bisschen versteckt. Wenn überhaupt, ist er nur als "Wadi Araba Border Crossing" ausgewiesen, es gibt keine Schilder nach "Israel" und erst recht spät welche nach "Eilat" auf israelischer Seite. Glücklicherweise wusste mein Taxifahrer den Weg und warf mich am Grenzübergang aus dem Auto. Am Ende sackte er noch ein bisschen Trinkgeld ein. Held! Der Grenzübergang war seeeehr leer, nur eine Dresdner Familie stand vor mir, die nicht mehr genügend jordanisches Geld zum Bezahlen der Ausreisesteuer (etwa 11 Euro pro Person) hatte. Ich konnte ihr ein wenig aushelfen: So mussten sie weniger tauschen und ich hatte mein jordanisches Geld weg. Ein fairer Tausch für beide Seiten. Die jordanischen Grenzer waren jetzt nicht unbedingt superschnell, naja, kein Wunder, wenn da kaum einer rüberwill. Aber dass er den jordanischen Ausreisestempel unbedingt auf den ruandischen Einreisestempel stempeln musste, verstehe ich nun nicht. Da hat man extra einen großen Pass, und dann sowas ...
Die finale Ausreisekontrolle überstand ich problemlos (ich hatte ja gezahlt). 150 m zog ich meinen Koffer weiter, dann gelangte ich zur israelischen Seite. Ich wurde mit der Frage begrüßt, ob ich Waffen dabeihätte, was ich im Angesicht eines eine Maschinenpistole tragenden Sicherheitsmenschen offenbar glaubhaft verneinte. Ein paar Schritte später wurde ich freundlich (wirklich!) zur Sicherheitskontrolle gebeten. Gähnende Leere. Ich erklärte dem ersten Menschen meine Reiseplanung und gab ihm meinen Pass, packte mein Gepäck aufs Röntgengerät, ging durch die Personenschleuse, und erklärte der zweiten Sicherheitsfachtante meine Reiseplanung. Die fand sie (erst durch Israel nach Ägypten, dann zurück nach Israel) offenbar so wenig überzeugend, dass ich zum Sprengstoff-Screening rausgezogen wurde ...
Das Ganze hört sich allerdings schlimmer an als es ist: Eine andere Sicherheitsfachtante steckte ein steriles Stofftuch an das Ende einer Spülbürste und fuhr damit einmal über mein Handy, in meine Handytasche und über meinen Geldbeutel. Danach steckte sie das Tuch in einen Detektor. Drei Sekunden später bekam ich meinen Pass und ein - oh, wie liebe ich es - "Kleinpapier" wie an den Grenzen der GUS-Länder, mit der ich dann durch die Grenz- und Zollkontrolle musste. Die Einreise ging völlig problemlos, die Zollkontrolle noch problemloser: Ich bekam einfach Stempel in Pass und auf Kleinpapier und durfte passieren. Am Ausgang der Grenzzone hatte ich dem Typen schon mein Kleinpapier in die Hand gedrückt, als er fragte, ob ich ein Taxi bräuchte. Ich bejahte, und er meinte, ich solle da hinten am Taxistand warten, während er ein Taxi für mich rufe. Sehr freundlich ... Ich stand da und wartete und kam (dann!) auf die glorreiche Idee, vielleicht doch Geld zu wechseln (einen Geldautomaten hatte ich zuvor vergeblich gesucht). Also wechselte ich an der Bank zu einem horrenden Kurs 40 € und wartete weiter aufs Taxi. Das kam, und die Taxifahrerin erinnerte mich in ihrer erfrischend offenen Herzlichkeit ein bisschen an meine Ersatzoma.
Sie fragte, wo es hingehen sollte, worauf ich die ägyptische Grenze als Ziel ausgab. Natürlich sprang auch sie darauf an: Jordanien - Israel - Ägypten, viele Länder an einem Tag, wieso und warum, und wann fliegst du denn zurück und von wo? Wir kamen in ein nettes Gespräch. Sie war überrascht, dass das deutlich größere Deutschland doch auch ein paar Flughäfen mehr als Israel hat, während sie mich darüber aufklärte, dass viele Autos in Eilat per Schiff ankommen, dann auf Lastwagen gepackt werden und ab Aschdod über das Mittelmeer weiterverschifft werden, weil dies günstiger sei als über den Suezkanal. Sehr interessant. Nach kurzweiliger und im Preisrahmen liegender Fahrt (trotz Sabbat!) kam ich an der israelisch-ägyptischen Grenze an. Die Ausreisesteuer (ungefähr 22 Euro) zahlte ich per Kreditkarte, die Ausreise ging problemlos. DIe Einreise nach Ägypten wäre auch problemlos gegangen, wenn ich einen funktionierenden (Betonung auf "funktionierenden") Stift dabeigehabt hätte. So musste ich einen Grenzer anhauen, der mir seinen Stift rausrückte und ihn nach vollbrachtem Ausfüllen des Einreisezettels natürlich zurückbekam. Bakschisch bekam er nicht, worüber er etwas traurig schien ... Ich hatte an der Grenze zu einem überraschend akzeptablen Kurs Geld gewechselt und war nach dem zügigen Durchlaufen der Einreisekontrolle somit gut in Ägypten angekommen.
Die Verhandlungen um ein Taxi erwiesen sich als schwierig. Die Vorstellungen des Taxifahrers fingen für die 20 km von der Grenze zu meinem Hotel bei 50 Dollar an, bis wir uns auf 100 ägyptische Pfund (etwa 12 Euro) geeinigt hatten. Dann lud er allerdings mein Gepäck auf seinen Kleinbus und wollte auf weitere Leute waren, was meinen Vorstellungen nicht entsprach, sodass ich die Vereinbarung kündigte ... Diskussionen um den angemessenen Preis folgten, bis mir ein anderer, leicht aggressiver Ägypter erst für 150 Schekel (33 Euro), dann für 150 Pfund (18 Euro) die Fahrt anbot. Ich ging noch ein Stückchen weiter, und am Ende bot mir einer mit Kleinbus eine Privatfahrt für 120 Pfund an (also 15 Euro, oder so). Er machte das Geschäft seines Lebens mit mir, aber er sah halbwegs vertrauenswürdig aus, vor allem jedoch wollte ich zügig in mein Hotel.
Also fuhren wir los, nach einem Kilometer kam die Sinai-Steuer-Bezahlstation, wo ich dann 8 Euro Einreisegebühr abdrückte (das kam jedoch nicht überraschend), und wir waren unterwegs in Richtung Taba Heights. Kurz hinter Taba Heights bogen wir zu meinem Hotel ein, zwei Diskussionen mit Sicherheitsbeamten des Hotels gewann mein Fahrer, sodass ich am Ende direkt am Eingang aussteigen konnte. Der Check-in ging flüssig, ich buchte noch all-inclusive dazu, nur auf mein Zimmer konnte ich nicht gleich, da ich überraschend schnell in Ägypten angekommen war und beim Grenzübertritt zudem noch eine Stunde "gewonnen" hatte (ich checkte so gegen 10 Uhr ein, eigentlich wäre das erst ab 14 Uhr gegangen, guter Service also). Eine halbe Stunde später war mein Zimmer fertig, und ich durfte einziehen.
Naja, ähm, sehr, sehr toll. Direkter Meerblick, Doppelbett für mich alleine, Sitzecke, schönes Bad. Doch, das war eine gute Wahl (am Abend merkte ich, was für ein Bett ich habe: Ich bin fast drin versunken, so weich ist es ...). Ich zog mir Badeklamotten an und ging sogleich an den Strand. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Strand und ein paar Meter im Wasser sind steinig, aber danach wird es schön sandig. Und mit Flip-Flops kommt man auch gut über die Steine drüber. Das Meer habe ich mir etwas wärmer vorgestellt, aber trotzdem war es ein großer Genuss, mal wieder im Meerchen zu schwimmen.
Den Ober an der Poolbar bestach ich gleich mit fünf Dollar, seitdem bekomme ich zum Teil unaufgefordert und morgens um 11 Uhr mein Bierchen an die Liege gestellt ... Das Essen ist auch durchaus genießbar, also: Mir geht's hier richtig gut. Nur die Jerry Cottons sind mir schon heute Morgen ausgegangen. Ich hatte nur drei dabei, zwei mussten schon gestern dran glauben, und der letzte war heute dran. Naja, den morgigen Tag kriege ich auch anders rum ...
Ich habe morgen noch einen ganzen Tag hier am Strand, und übermorgen werde ich sicherlich noch einen Morgenschwimm einlegen und frühstücken, ehe ich (womöglich mit meinem Hin-Taxifahrer) aufbreche. Es wäre schön, wenn ich in Eilat den Bus um 14 Uhr nach Tel Aviv erreichen würde, dann wäre ich abends gegen 19 Uhr dort. Aber erst einmal genieße ich hier die drei Tage echte Erholung nach der hochinteressanten, aber eben auch anstrengenden Sightseeing-Woche durch Jordanien.
Ich habe gemerkt, dass ich in Petra mein Kofferschloss im Zimmer vergessen habe. Ärgerlich, aber es gibt Schlimmeres. Zuhause vergessen habe ich meine (Prager) Kippa, aber nach meiner Erfahrung geben die Juden an den Orten, wo man eine Kippa braucht, im Zweifel selber welche aus (zum Beispiel an der Klagemauer), und im größten Notfall habe ich ja meine Sparkassen-Baseballmütze, die mir auf der Tour schon gute Dienste erwiesen hat. Zudem werde ich in Israel ja wohl auch eine Zweitkippa zu kaufen kriegen ...
Gestern Morgen frühstückte ich also gemütlich in meinem Hotel in Wadi Musa. Nach dem Auschecken (beim Einchecken wollte der deutsch-jordanische Inhaber meinen Pass gar nicht sehen, weil er meinte, Deutschen vertraue er ...) stellte ich mich an die Straße und wartete auf ein Taxi. Es kam auch eines vorbei, das aber meinen Preisvorstellungen nicht entsprach.
Ich sah auf der anderen Einbahnstraße mehr Taxis vorbeifahren, also bugsierte ich meinen Rollkoffer zur anderen Straße und hielt ein Taxi an. Auch dieses entsprach nicht meinen Preisvorstellungen, aber wir kamen uns preislich näher. Die Taxifahrer waren empört über den Preis, den ich schon gehört hatte, oder zumindest spielten sie die Empörung so gekonnt ("That's bad business, we pay almost all of it for the gas anyway", etc.), dass ich am Ende nicht wegen ein paar Euro noch drei Stunden mit ihnen verhandeln wollte.
Die Blicke auf die Berge, in denen Petra liegt, waren auch bei der Fahrt entlang des King's Highways atemberaubend schön. Der Taxifahrer bot an, das eine oder andere Mal anzuhalten, aber ich lehnte dankend ab. Unterwegs hielt er auf einmal trotzdem an, ein anderer Taxifahrer stieß hinzu, und mein ursprünglicher meinte so ziemlich wörtlich: "Mein ...." - zeigte auf irgendwas vorne an der Windschutzscheibe - "ist kaputt, du musst das Auto wechseln." Hm, also wechselte ich das Auto. Dieser neue Taxifahrer war etwas gesprächiger und fuhr wesentlich schneller ... Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat die Polizei in Jordanien einige Tarn-LKWs auf den Straßen, die während des Überholvorgangs den Überholenden blitzen. So verstand ich auch, wieso er öfter während des Überholens plötzlich abbremste ...
In Akaba liegt der Grenzübergang nach Israel ein bisschen versteckt. Wenn überhaupt, ist er nur als "Wadi Araba Border Crossing" ausgewiesen, es gibt keine Schilder nach "Israel" und erst recht spät welche nach "Eilat" auf israelischer Seite. Glücklicherweise wusste mein Taxifahrer den Weg und warf mich am Grenzübergang aus dem Auto. Am Ende sackte er noch ein bisschen Trinkgeld ein. Held! Der Grenzübergang war seeeehr leer, nur eine Dresdner Familie stand vor mir, die nicht mehr genügend jordanisches Geld zum Bezahlen der Ausreisesteuer (etwa 11 Euro pro Person) hatte. Ich konnte ihr ein wenig aushelfen: So mussten sie weniger tauschen und ich hatte mein jordanisches Geld weg. Ein fairer Tausch für beide Seiten. Die jordanischen Grenzer waren jetzt nicht unbedingt superschnell, naja, kein Wunder, wenn da kaum einer rüberwill. Aber dass er den jordanischen Ausreisestempel unbedingt auf den ruandischen Einreisestempel stempeln musste, verstehe ich nun nicht. Da hat man extra einen großen Pass, und dann sowas ...
Die finale Ausreisekontrolle überstand ich problemlos (ich hatte ja gezahlt). 150 m zog ich meinen Koffer weiter, dann gelangte ich zur israelischen Seite. Ich wurde mit der Frage begrüßt, ob ich Waffen dabeihätte, was ich im Angesicht eines eine Maschinenpistole tragenden Sicherheitsmenschen offenbar glaubhaft verneinte. Ein paar Schritte später wurde ich freundlich (wirklich!) zur Sicherheitskontrolle gebeten. Gähnende Leere. Ich erklärte dem ersten Menschen meine Reiseplanung und gab ihm meinen Pass, packte mein Gepäck aufs Röntgengerät, ging durch die Personenschleuse, und erklärte der zweiten Sicherheitsfachtante meine Reiseplanung. Die fand sie (erst durch Israel nach Ägypten, dann zurück nach Israel) offenbar so wenig überzeugend, dass ich zum Sprengstoff-Screening rausgezogen wurde ...
Das Ganze hört sich allerdings schlimmer an als es ist: Eine andere Sicherheitsfachtante steckte ein steriles Stofftuch an das Ende einer Spülbürste und fuhr damit einmal über mein Handy, in meine Handytasche und über meinen Geldbeutel. Danach steckte sie das Tuch in einen Detektor. Drei Sekunden später bekam ich meinen Pass und ein - oh, wie liebe ich es - "Kleinpapier" wie an den Grenzen der GUS-Länder, mit der ich dann durch die Grenz- und Zollkontrolle musste. Die Einreise ging völlig problemlos, die Zollkontrolle noch problemloser: Ich bekam einfach Stempel in Pass und auf Kleinpapier und durfte passieren. Am Ausgang der Grenzzone hatte ich dem Typen schon mein Kleinpapier in die Hand gedrückt, als er fragte, ob ich ein Taxi bräuchte. Ich bejahte, und er meinte, ich solle da hinten am Taxistand warten, während er ein Taxi für mich rufe. Sehr freundlich ... Ich stand da und wartete und kam (dann!) auf die glorreiche Idee, vielleicht doch Geld zu wechseln (einen Geldautomaten hatte ich zuvor vergeblich gesucht). Also wechselte ich an der Bank zu einem horrenden Kurs 40 € und wartete weiter aufs Taxi. Das kam, und die Taxifahrerin erinnerte mich in ihrer erfrischend offenen Herzlichkeit ein bisschen an meine Ersatzoma.
Sie fragte, wo es hingehen sollte, worauf ich die ägyptische Grenze als Ziel ausgab. Natürlich sprang auch sie darauf an: Jordanien - Israel - Ägypten, viele Länder an einem Tag, wieso und warum, und wann fliegst du denn zurück und von wo? Wir kamen in ein nettes Gespräch. Sie war überrascht, dass das deutlich größere Deutschland doch auch ein paar Flughäfen mehr als Israel hat, während sie mich darüber aufklärte, dass viele Autos in Eilat per Schiff ankommen, dann auf Lastwagen gepackt werden und ab Aschdod über das Mittelmeer weiterverschifft werden, weil dies günstiger sei als über den Suezkanal. Sehr interessant. Nach kurzweiliger und im Preisrahmen liegender Fahrt (trotz Sabbat!) kam ich an der israelisch-ägyptischen Grenze an. Die Ausreisesteuer (ungefähr 22 Euro) zahlte ich per Kreditkarte, die Ausreise ging problemlos. DIe Einreise nach Ägypten wäre auch problemlos gegangen, wenn ich einen funktionierenden (Betonung auf "funktionierenden") Stift dabeigehabt hätte. So musste ich einen Grenzer anhauen, der mir seinen Stift rausrückte und ihn nach vollbrachtem Ausfüllen des Einreisezettels natürlich zurückbekam. Bakschisch bekam er nicht, worüber er etwas traurig schien ... Ich hatte an der Grenze zu einem überraschend akzeptablen Kurs Geld gewechselt und war nach dem zügigen Durchlaufen der Einreisekontrolle somit gut in Ägypten angekommen.
Die Verhandlungen um ein Taxi erwiesen sich als schwierig. Die Vorstellungen des Taxifahrers fingen für die 20 km von der Grenze zu meinem Hotel bei 50 Dollar an, bis wir uns auf 100 ägyptische Pfund (etwa 12 Euro) geeinigt hatten. Dann lud er allerdings mein Gepäck auf seinen Kleinbus und wollte auf weitere Leute waren, was meinen Vorstellungen nicht entsprach, sodass ich die Vereinbarung kündigte ... Diskussionen um den angemessenen Preis folgten, bis mir ein anderer, leicht aggressiver Ägypter erst für 150 Schekel (33 Euro), dann für 150 Pfund (18 Euro) die Fahrt anbot. Ich ging noch ein Stückchen weiter, und am Ende bot mir einer mit Kleinbus eine Privatfahrt für 120 Pfund an (also 15 Euro, oder so). Er machte das Geschäft seines Lebens mit mir, aber er sah halbwegs vertrauenswürdig aus, vor allem jedoch wollte ich zügig in mein Hotel.
Also fuhren wir los, nach einem Kilometer kam die Sinai-Steuer-Bezahlstation, wo ich dann 8 Euro Einreisegebühr abdrückte (das kam jedoch nicht überraschend), und wir waren unterwegs in Richtung Taba Heights. Kurz hinter Taba Heights bogen wir zu meinem Hotel ein, zwei Diskussionen mit Sicherheitsbeamten des Hotels gewann mein Fahrer, sodass ich am Ende direkt am Eingang aussteigen konnte. Der Check-in ging flüssig, ich buchte noch all-inclusive dazu, nur auf mein Zimmer konnte ich nicht gleich, da ich überraschend schnell in Ägypten angekommen war und beim Grenzübertritt zudem noch eine Stunde "gewonnen" hatte (ich checkte so gegen 10 Uhr ein, eigentlich wäre das erst ab 14 Uhr gegangen, guter Service also). Eine halbe Stunde später war mein Zimmer fertig, und ich durfte einziehen.
Naja, ähm, sehr, sehr toll. Direkter Meerblick, Doppelbett für mich alleine, Sitzecke, schönes Bad. Doch, das war eine gute Wahl (am Abend merkte ich, was für ein Bett ich habe: Ich bin fast drin versunken, so weich ist es ...). Ich zog mir Badeklamotten an und ging sogleich an den Strand. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Strand und ein paar Meter im Wasser sind steinig, aber danach wird es schön sandig. Und mit Flip-Flops kommt man auch gut über die Steine drüber. Das Meer habe ich mir etwas wärmer vorgestellt, aber trotzdem war es ein großer Genuss, mal wieder im Meerchen zu schwimmen.
Den Ober an der Poolbar bestach ich gleich mit fünf Dollar, seitdem bekomme ich zum Teil unaufgefordert und morgens um 11 Uhr mein Bierchen an die Liege gestellt ... Das Essen ist auch durchaus genießbar, also: Mir geht's hier richtig gut. Nur die Jerry Cottons sind mir schon heute Morgen ausgegangen. Ich hatte nur drei dabei, zwei mussten schon gestern dran glauben, und der letzte war heute dran. Naja, den morgigen Tag kriege ich auch anders rum ...
Ich habe morgen noch einen ganzen Tag hier am Strand, und übermorgen werde ich sicherlich noch einen Morgenschwimm einlegen und frühstücken, ehe ich (womöglich mit meinem Hin-Taxifahrer) aufbreche. Es wäre schön, wenn ich in Eilat den Bus um 14 Uhr nach Tel Aviv erreichen würde, dann wäre ich abends gegen 19 Uhr dort. Aber erst einmal genieße ich hier die drei Tage echte Erholung nach der hochinteressanten, aber eben auch anstrengenden Sightseeing-Woche durch Jordanien.
Ich habe gemerkt, dass ich in Petra mein Kofferschloss im Zimmer vergessen habe. Ärgerlich, aber es gibt Schlimmeres. Zuhause vergessen habe ich meine (Prager) Kippa, aber nach meiner Erfahrung geben die Juden an den Orten, wo man eine Kippa braucht, im Zweifel selber welche aus (zum Beispiel an der Klagemauer), und im größten Notfall habe ich ja meine Sparkassen-Baseballmütze, die mir auf der Tour schon gute Dienste erwiesen hat. Zudem werde ich in Israel ja wohl auch eine Zweitkippa zu kaufen kriegen ...
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