Sorry dafür, dass es gestern keinen Eintrag gab. Den Grund werde ich später in einem allgemeinen Wutanfall erläutern (den ich gegen Ende dann relativieren muss).
So, also Abflug aus Zürich war problemlos, Landung in Rom auch und vorzeitig! Da sag noch einer, die Italiener bekämen das mit der Pünktlichkeit nicht hin ... Was mich allerdings ernsthaft verstört hat, war, dass ein paar - ich nenne sie mal Charterflieger-Deutsche - nach der Landung geklatscht haben. Als ich dem Flughafenbusfahrer nach der Fahrt zum Terminal Beifall gespendet habe, haben sie komisch geguckt (nein, habe ich natürlich nicht gemacht ...).
Jedenfalls ist der Flughafen Fiumicino ein bisschen verwinkelt, die Wege sind nicht superkurz, und der Flughafen ist in seinen unrenovierten Teilen jetzt auch nicht so richtig funky, aber er tut, was er muss, nämlich dafür sorgen, dass man von A über Rom nach B kommt. Oder von Rom nach B. Oder von A nach Rom. Jedenfalls funktioniert er.
Nicht so ganz funktioniert hat die Passkontrolle, die ich bei meiner Ausreise aus dem Schengen-Raum natürlich in Rom passieren musste. Es gab eine Riesenschlange bei "tutti passaporti" ganz links, aber ganz rechts saß bei der EU-Bürger-Kontrolle ein einsamer Grenzpolizist, dem schon langweilig war. Ich habe mich erst nicht so recht getraut, zu ihm zu gehen, aber als ich mich ihm näherte, winkte er mich fast freudig heran, dass er auch mal was tun durfte. Ich vermute, die anderen EU-Bürger haben ein bisschen komisch geguckt, als ich da in geschätzt drei Sekunden durch die Passkontrolle bin, aber wer lesen kann (und erkennen, dass da drüben ein Männchen im Kabuff sitzt), ist halt manchmal doch im Vorteil.
Es gab beim Boarden offenbar ein kleines Problem. Auf einmal stand die Schlange. Aber trotzdem ging es relativ pünktlich, denke ich, in Richtung Amman.
Der Flug war schlecht, aber nur, weil ich nicht schlafen konnte. Bei meinem Versuch zu schlafen verrenkte ich mich noch zusätzlich am Rücken, sodass ich am nächsten Morgen relativ krumm lief. Es kam ein komischer Krimi, zum Glück ohne Ton, aber dafür dreimal und mit Cliffhanger (im Flieger!), ehe wir um 3 Uhr jordanischer Zeit in Amman landeten.
Liebe Jordanier, wenn man mitten in der Nacht ankommt, kann man es den zahlungskräftigen Touristen einfach machen einzureisen oder schwer. Man kann es aber auch auf jordanische Weise machen, also ganz schwer. Dazu nehme man am besten drei Flieger, die gleichzeitig mit etwa 90 % visumpflichtigen Ausländern ankommen. Danach verlangt man vom (Devisen bringenden) Ausländer ein Visum, das man aber nur in jordanischer Währung bezahlen kann (nicht mit Devisen oder Kreditkarte), wobei man aber die Einfuhr von jordanischer Währung beschränkt. Danach sorge man dafür, dass der einzige Geldautomat vor dem Visumschalter außer Betrieb ist und die einzelne Wechselstube vor dem Visumschalter einen nicht nur durch den Wechselkurs, sondern auch noch zusätzlich durch eine "Bearbeitungsgebühr" bescheißt. Wenn der Tourist dann endlich sein jordanisches Geld in Händen hat, lasse man den visumausstellenden Beamten einfach mal ohne Ersatz - Entschuldigung - scheißen gehen, damit sich das Ganze noch weiter verzögert. Herzlichen Glückwunsch. Da fühlt man sich gleich sehr willkommen bei euch, liebe Jordanier. Das war Wutanfall Nummer 1.
Die Fahrt ins Hotel mit dem Taxi (die Bushaltestelle habe ich nicht auf Anhieb gefunden und hatte dann auch keine Lust mehr zu suchen) ging dafür fix und sogar unter dem Preis, den ich erwartet hatte. Mein Taxifahrer kannte mein Hotel nicht, aber es stellte sich heraus, dass sein Cousin in ebenmeinem Hotel gerade als Rezeptionist Dienst schob. Zufälle gibt's ... Ich kam an und konnte glücklicherweise schon aufs Zimmer (am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass ich die Nacht auch bezahlen muss, aber das finde ich sogar noch verständlich).
Ich wollte einfach ins Bett und ließ mein Zimmer Zimmer (bzw. mittelprächtiges Dreckloch) sein. Die genauen Einzelheiten will ich gar nicht ausbreiten, es reicht hoffentlich, wenn ich erwähne, dass das eines der schlechtesten Hotels ist, das ich jemals über meine Buchungsseite gebucht habe. Wie die relativ guten Bewertungen zustandegekommen sind, ist mir völlig schleierhaft. Ich hätte erwartet, dass dieser Wutanfall stärker würde. Naja, ich werde es überstehen. Das nächste und übernächste Hotel werden hoffentlich besser ...
Am Morgen nach dem Schlafen (dass ich das Gefühl habe, der Muezzin steht bei seinem Gebetsruf morgens um 4 Uhr und um 6 Uhr direkt neben meinem Bett, ist in einer muslimischen Großstadt wohl nicht zu vermeiden) stand ich auf und ging erstmal duschen. Ich hatte die Wahl zwischen kalt und eiskalt. Ich entschied mich für kalt und vermutete, dass es der Zeit zuzuschreiben sei (12 Uhr mittags), dass ich kein warmes Wasser bekam. Jedenfalls war ich extremst erfrischt.
Danach machte ich einen kurzen Spaziergang zum Römischen Theater ganz in der Nähe (ansehnlich) und die Hauptstraße hinaus. Nach einigem Suchen fand ich meinen angestrebten Falafel-Mann, und in der Tat, die Falafel (für 33 Cent das Stück) waren sehr lecker.
Danach sprach mich ein Berliner mit halbjordanischen Wurzeln an, wir tranken Kaffee (ja, auch ich, der schmeckt hier sogar) und Tee und rauchten Wasserpfeife (ja, auch ich, die schmeckt hier sogar nach etwas). Danach zeigte er mit eine Bar und machte mich mit den hohen Bierpreisen hier vertraut: 6,50 € für ein in Jordanien gebrautes niederländisches Bier ... (Keine Angst, es gibt ja zum Glück Happy Hours und so, wenn man weiß, wo.)
Ich setzte danach meine Stadterkundung fort (das heißt, ich suchte unter großen Mühen Sachen und fand sie selten). Nach zwei weiteren Falafeln kehrte ich früh am Abend in mein Hotel zurück (ich hatte ja trotz allem nicht so sehr viel geschlafen). Achja, Wutanfall: Diesmal funktionierte das WLAN nicht ...
Ich fiel trotzdem todmüde ins Bett.
Heute wurde dann alles, aber auch wirklich alles besser.
Es sah zwar nicht danach aus, als ich auf der Ecke stand und auf den Bus Nr. 6 wartete, der mich zum Busbahnhof für den Bus nach Jerash (Gerasa) bringen sollte. Jedenfalls, der Bus kam nicht, ich nahm ein Taxi. Der Fahrer und ich hatten ein Missverständnis, er rief unterwegs seinen Chef an, wir klärten das Missverständnis. Ich kam zu meinem Busbahnhof, er zu seinem Geld. Für die dreiviertelstündige Fahrt nach Jerash bezahlte ich etwa 90 Cent, der Eintritt kostete mich noch einmal 9 Euro. Diese neun Euro lohnten sich aber durchaus. Der Reiseführer hatte ein bisschen gewarnt, dass der Eindruck nicht ganz so grandios sei wie in Palmyra (Syrien, Dezember 2009, siehe auch in diesem Blog). Das stimmt, "nicht so grandios" ist aber sehr relativ hier. Es war nämlich absolut fantastisch. Eine schöne, große, alte Römer-Griechen-Nabatäer-was-weiß-ich-denn-wer-hier-alles-drüber-gerutscht-ist-Stadt mit Theatern und Tempeln und Kolonnaden und Forum. Richtig schick. Fotos siehe nebenan.
Nach einem schönen Rundgang, in dessen Verlauf ich mir dank Sonnenschutzfaktor 50 bei 25 Grad keinen Sonnebrand geholt habe, verließ ich Jerash wieder (mit dem gleichen jungen Schweizer Pärchen im Bus, mit dem ich gekommen war) und ließ mich von einem ehrlichen Taxifahrer (nix da mit "meter has a problem", mein Freund) zum sogenannten First Circle fahren, weil hier das Restaurant bzw. die Bar zu finden sein sollte, die ich anstrebte und die in wirklich jedem (der zwei ...) Reiseführer empfohlen wurde, die ich über Amman konsultierte. Ich hatte die Bar gestern schon gesucht und nicht gefunden. Ich suchte die Bar heute und fand sie nicht. (Wenn ich im Hotel WLAN gehabt hätte, hätte ich sie ja im Stadtplan suchen können, aber wie gesagt: WLAN, Hotel, #?!x[$$§!O/ (frei nach Asterix, bei Skype gibt es einen schönen (swear)-Smiley, der wäre hier passend).)
Ich ging in eine andere Wi-fi-Bar, trank dort ein alkoholfreies Bier und aß ein typisch arabisches Menü: Burger und Pepsi. Ich wollte endlich diese Bar finden, die ich schon immer gesucht hatte. Ich kam online, fand die Bar (von wegen "am First Circle", ihr Reiseführerhelden, das sind mindestens zehn Minuten Fußweg!) und erledigte andere wichtige Geschäfte (Facebook-Statusmeldung hochladen, besorgte Mutter antelefonieren etc.).
Danach zog ich um in das Books@Café, von dem alle so schwärmen: Das merkte man. Viele Ausländer, aber auch ein paar Jordanier hier und dort. Das Bier kostete hier 6 Dinar, also etwa 6,60 €, zumindest laut Speisekarte. Ich trank ein Bier und aß einen - superleckeren, warmen - Schokoladenkuchen. Ich trank noch ein Bier. Und ich wollte ein drittes Bier bestellen, fragte aber dummerweise gleichzeitig, ob ich mit Kreditkarte bezahlen könnte. Ich konnte. Aber es bedurfte größten Verhandlungsgeschicks, meinen Ober dazuzubringen, mir nach dem Erhalt der Rechnung doch noch ein drittes Bier zu bringen. Die Rechnung wies allerdings eine Überraschung aus: Ich scheine die Happy Hour erwischt zu haben, denn das Bier kostet "nur" 3 Dinar, also 3,30 €. Na also, geht doch, ihr Jordanier. So einfach kann man mich manchmal glücklich machen.
Ich könnte also mit Kreditkarte zahlen, hieß es. Von der Bar her aus war das sicher kein Problem, nur meine Bank spielte nicht mit. Ich hatte vergessen, das obligatorische und wirklich zwingende Vorabtelefonat mit denen zu führen, dass ich einige Zeit außerhalb der zivilisierten Welt sein werde (d. h. für die, außerhalb Deutschlands). Jedenfalls wurde die Bezahlung per Karte abgelehnt, ich zahlte bar, rief per Skype bei meiner Bank in Hamburg an. Jetzt hoffe ich, dass ich in Zukunft mit Kreditkarte zahlen kann, hier, in Israel und in Ägypten.
Ich ging nach Hause ins Hotel und fragte, ob es möglich sei, warmes Wasser zu kriegen, zumindest morgens. Ein Bediensteter kam mit hoch, und siehe da: Der Boiler, dessen Schalter sich auf dem Gang (!) befindet, war nicht eingeschaltet ...
Naja, wenigstens funktioniert jetzt das WLAN wieder. Es ist hier jetzt 21 Uhr, ich gehe bald ins Bett. Morgen werde ich spontan entscheiden, ob ich den stressigen Weg wähle und ans Tote Meer fahre oder ob ich in Amman bleibe. Ich tendiere im Moment zum Hierbleiben, zumal ich morgen ja ganz gerne zum Fußball wollte. Mal gucken, ob das klappt ...
Also: Nach einigen Startschwierigkeiten alles in Ordnung ...
So, also Abflug aus Zürich war problemlos, Landung in Rom auch und vorzeitig! Da sag noch einer, die Italiener bekämen das mit der Pünktlichkeit nicht hin ... Was mich allerdings ernsthaft verstört hat, war, dass ein paar - ich nenne sie mal Charterflieger-Deutsche - nach der Landung geklatscht haben. Als ich dem Flughafenbusfahrer nach der Fahrt zum Terminal Beifall gespendet habe, haben sie komisch geguckt (nein, habe ich natürlich nicht gemacht ...).
Das Römische Theater in Amman |
Nicht so ganz funktioniert hat die Passkontrolle, die ich bei meiner Ausreise aus dem Schengen-Raum natürlich in Rom passieren musste. Es gab eine Riesenschlange bei "tutti passaporti" ganz links, aber ganz rechts saß bei der EU-Bürger-Kontrolle ein einsamer Grenzpolizist, dem schon langweilig war. Ich habe mich erst nicht so recht getraut, zu ihm zu gehen, aber als ich mich ihm näherte, winkte er mich fast freudig heran, dass er auch mal was tun durfte. Ich vermute, die anderen EU-Bürger haben ein bisschen komisch geguckt, als ich da in geschätzt drei Sekunden durch die Passkontrolle bin, aber wer lesen kann (und erkennen, dass da drüben ein Männchen im Kabuff sitzt), ist halt manchmal doch im Vorteil.
Es gab beim Boarden offenbar ein kleines Problem. Auf einmal stand die Schlange. Aber trotzdem ging es relativ pünktlich, denke ich, in Richtung Amman.
Der Flug war schlecht, aber nur, weil ich nicht schlafen konnte. Bei meinem Versuch zu schlafen verrenkte ich mich noch zusätzlich am Rücken, sodass ich am nächsten Morgen relativ krumm lief. Es kam ein komischer Krimi, zum Glück ohne Ton, aber dafür dreimal und mit Cliffhanger (im Flieger!), ehe wir um 3 Uhr jordanischer Zeit in Amman landeten.
Liebe Jordanier, wenn man mitten in der Nacht ankommt, kann man es den zahlungskräftigen Touristen einfach machen einzureisen oder schwer. Man kann es aber auch auf jordanische Weise machen, also ganz schwer. Dazu nehme man am besten drei Flieger, die gleichzeitig mit etwa 90 % visumpflichtigen Ausländern ankommen. Danach verlangt man vom (Devisen bringenden) Ausländer ein Visum, das man aber nur in jordanischer Währung bezahlen kann (nicht mit Devisen oder Kreditkarte), wobei man aber die Einfuhr von jordanischer Währung beschränkt. Danach sorge man dafür, dass der einzige Geldautomat vor dem Visumschalter außer Betrieb ist und die einzelne Wechselstube vor dem Visumschalter einen nicht nur durch den Wechselkurs, sondern auch noch zusätzlich durch eine "Bearbeitungsgebühr" bescheißt. Wenn der Tourist dann endlich sein jordanisches Geld in Händen hat, lasse man den visumausstellenden Beamten einfach mal ohne Ersatz - Entschuldigung - scheißen gehen, damit sich das Ganze noch weiter verzögert. Herzlichen Glückwunsch. Da fühlt man sich gleich sehr willkommen bei euch, liebe Jordanier. Das war Wutanfall Nummer 1.
Die Fahrt ins Hotel mit dem Taxi (die Bushaltestelle habe ich nicht auf Anhieb gefunden und hatte dann auch keine Lust mehr zu suchen) ging dafür fix und sogar unter dem Preis, den ich erwartet hatte. Mein Taxifahrer kannte mein Hotel nicht, aber es stellte sich heraus, dass sein Cousin in ebenmeinem Hotel gerade als Rezeptionist Dienst schob. Zufälle gibt's ... Ich kam an und konnte glücklicherweise schon aufs Zimmer (am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass ich die Nacht auch bezahlen muss, aber das finde ich sogar noch verständlich).
Ich wollte einfach ins Bett und ließ mein Zimmer Zimmer (bzw. mittelprächtiges Dreckloch) sein. Die genauen Einzelheiten will ich gar nicht ausbreiten, es reicht hoffentlich, wenn ich erwähne, dass das eines der schlechtesten Hotels ist, das ich jemals über meine Buchungsseite gebucht habe. Wie die relativ guten Bewertungen zustandegekommen sind, ist mir völlig schleierhaft. Ich hätte erwartet, dass dieser Wutanfall stärker würde. Naja, ich werde es überstehen. Das nächste und übernächste Hotel werden hoffentlich besser ...
Am Morgen nach dem Schlafen (dass ich das Gefühl habe, der Muezzin steht bei seinem Gebetsruf morgens um 4 Uhr und um 6 Uhr direkt neben meinem Bett, ist in einer muslimischen Großstadt wohl nicht zu vermeiden) stand ich auf und ging erstmal duschen. Ich hatte die Wahl zwischen kalt und eiskalt. Ich entschied mich für kalt und vermutete, dass es der Zeit zuzuschreiben sei (12 Uhr mittags), dass ich kein warmes Wasser bekam. Jedenfalls war ich extremst erfrischt.
Danach machte ich einen kurzen Spaziergang zum Römischen Theater ganz in der Nähe (ansehnlich) und die Hauptstraße hinaus. Nach einigem Suchen fand ich meinen angestrebten Falafel-Mann, und in der Tat, die Falafel (für 33 Cent das Stück) waren sehr lecker.
Danach sprach mich ein Berliner mit halbjordanischen Wurzeln an, wir tranken Kaffee (ja, auch ich, der schmeckt hier sogar) und Tee und rauchten Wasserpfeife (ja, auch ich, die schmeckt hier sogar nach etwas). Danach zeigte er mit eine Bar und machte mich mit den hohen Bierpreisen hier vertraut: 6,50 € für ein in Jordanien gebrautes niederländisches Bier ... (Keine Angst, es gibt ja zum Glück Happy Hours und so, wenn man weiß, wo.)
Ich setzte danach meine Stadterkundung fort (das heißt, ich suchte unter großen Mühen Sachen und fand sie selten). Nach zwei weiteren Falafeln kehrte ich früh am Abend in mein Hotel zurück (ich hatte ja trotz allem nicht so sehr viel geschlafen). Achja, Wutanfall: Diesmal funktionierte das WLAN nicht ...
Ich fiel trotzdem todmüde ins Bett.
Heute wurde dann alles, aber auch wirklich alles besser.
Das Forum in Jerash |
Das nördliche Theater in Jerash |
Das südliche Theater in Jerash |
Blick vom Zeustempel auf das Forum und die Kolonnaden |
Ich ging in eine andere Wi-fi-Bar, trank dort ein alkoholfreies Bier und aß ein typisch arabisches Menü: Burger und Pepsi. Ich wollte endlich diese Bar finden, die ich schon immer gesucht hatte. Ich kam online, fand die Bar (von wegen "am First Circle", ihr Reiseführerhelden, das sind mindestens zehn Minuten Fußweg!) und erledigte andere wichtige Geschäfte (Facebook-Statusmeldung hochladen, besorgte Mutter antelefonieren etc.).
Danach zog ich um in das Books@Café, von dem alle so schwärmen: Das merkte man. Viele Ausländer, aber auch ein paar Jordanier hier und dort. Das Bier kostete hier 6 Dinar, also etwa 6,60 €, zumindest laut Speisekarte. Ich trank ein Bier und aß einen - superleckeren, warmen - Schokoladenkuchen. Ich trank noch ein Bier. Und ich wollte ein drittes Bier bestellen, fragte aber dummerweise gleichzeitig, ob ich mit Kreditkarte bezahlen könnte. Ich konnte. Aber es bedurfte größten Verhandlungsgeschicks, meinen Ober dazuzubringen, mir nach dem Erhalt der Rechnung doch noch ein drittes Bier zu bringen. Die Rechnung wies allerdings eine Überraschung aus: Ich scheine die Happy Hour erwischt zu haben, denn das Bier kostet "nur" 3 Dinar, also 3,30 €. Na also, geht doch, ihr Jordanier. So einfach kann man mich manchmal glücklich machen.
Ich könnte also mit Kreditkarte zahlen, hieß es. Von der Bar her aus war das sicher kein Problem, nur meine Bank spielte nicht mit. Ich hatte vergessen, das obligatorische und wirklich zwingende Vorabtelefonat mit denen zu führen, dass ich einige Zeit außerhalb der zivilisierten Welt sein werde (d. h. für die, außerhalb Deutschlands). Jedenfalls wurde die Bezahlung per Karte abgelehnt, ich zahlte bar, rief per Skype bei meiner Bank in Hamburg an. Jetzt hoffe ich, dass ich in Zukunft mit Kreditkarte zahlen kann, hier, in Israel und in Ägypten.
Ich ging nach Hause ins Hotel und fragte, ob es möglich sei, warmes Wasser zu kriegen, zumindest morgens. Ein Bediensteter kam mit hoch, und siehe da: Der Boiler, dessen Schalter sich auf dem Gang (!) befindet, war nicht eingeschaltet ...
Naja, wenigstens funktioniert jetzt das WLAN wieder. Es ist hier jetzt 21 Uhr, ich gehe bald ins Bett. Morgen werde ich spontan entscheiden, ob ich den stressigen Weg wähle und ans Tote Meer fahre oder ob ich in Amman bleibe. Ich tendiere im Moment zum Hierbleiben, zumal ich morgen ja ganz gerne zum Fußball wollte. Mal gucken, ob das klappt ...
Also: Nach einigen Startschwierigkeiten alles in Ordnung ...
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