... dam-da-dam-daaaaaa, dam-da-da-daaa-daaaaaaa.
Wer's noch nicht begriffen hat, einfach noch mal nachklopfen oder dann nachsummen ...
Wo ist der Muezzin, wenn man ihn mal braucht? Der kam nicht - wie gefühlt die letzten Nächte - pünktlich um 4.03 Uhr auf sein Minarett gestiegen, sondern es dauerte bis um 4.50 Uhr, ehe er einsetzte. Da wäre es für mich schon seeehr eng geworden. Doch der kluge Hausvater hatte ja vorgesorgt und sich den Handywecker auf 4 Uhr gestellt, um 4 Uhr dann auf 4.30 Uhr und um 4.30 Uhr dann auf 4.40 Uhr. Naja, um 4.37 Uhr bin ich schließlich aufgestanden. Leidlich warmes Wasser, geduscht, zusammengepackt, raus aus dem Hotel. Ausgecheckt, ohne beschissen zu werden. Hasta la vista, Hotel!
Um 5.45 Uhr stand ich bei JETT auf der Matte, nur machte mir keiner auf. Kurz vor sechs kamen die Leutchen, kurz nach sechs hatte ich mein Ticket. Um 6.30 Uhr sollte mein Bus fahren, um 6.40 Uhr stand noch keiner da. Ich ging mal raus, weil mir das in der kleinen Wartehalle von JETT zu voll wurde, und frierte mir trotz Strickjacke ein bisschen einen ab. Glücklicherweise kam der Bus bald darauf, sodass wir um 7 Uhr auch an der zweiten Ammaner Haltestelle die Leute eingesackt hatten. Auf ging es nach Petra.
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Im Siq |
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Weiter im Siq ... |
Der Reiseführer hatte nicht gelogen: Der Desert Highway ist ein bisschen langweilig. Andererseits tat ein bisschen Wüste dem Auge auch mal wieder gut. Soooo unschick ist das nämlich auch nicht, nur die endlose Weite zu sehen. Nur als unser Fahrer zwischendrin, als ein bisschen Stau war, auf der Schnellstraße wendete und als Geisterfahrer ein paar Meter zurückfuhr, ohne dass wir erkennen konnten, wieso, waren wir im Bus ein wenig, äh, interessiert, was bei diesem Experiment herauskommt. Es endete vor der Gendarmerie; der Busfahrer wollte offenbar irgendwas von denen. Keine Ahnung, jedenfalls fuhren wir nach ein paar Minuten weiter, als ob nix gewesen wäre. In die richtige Richtung! Lustig ...
Die letzten Kilometer gingen über die Dörfer, das letzte Dorf war Wadi Musa, der Ort, wo alle Petra-Besucher wohnen und essen ... Der Bus hielt für die Tagesbesucher praktisch, für mich etwas unpraktisch, direkt am Eingang zum Petra-Park, sodass ich erstmal mit dem Taxi ein paar Meter den Berg hochfahren musste, um in mein Hotel, das mitten im Örtchen liegt, zu kommen.
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... und noch weiter ... |
Ich wurde vom Hotelinhaber auf Deutsch angesprochen und bekam ein hübsches Zimmerchen mit sehr hübschem Bad zugewiesen. Eine Wohltat nach dem Zimmer in Amman! Ich hielt mich aber nicht lange auf dem Zimmer auf, sondern machte mich gleich auf den Weg nach unten, sprich in Richtung Petra. Ich war mir unsicher, ob ich ein Zwei- oder ein Drei-Tages-Ticket kaufen sollte, aber da der Unterschied der zwischen 60 und 66 Euro war, entschied ich mich für das Drei-Tages-Ticket. Die paar Euro machen den Kohl jetzt auch nicht mehr fett.
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... immer weiter ... |
Nach dem Eingang in den Petra-Park, spätestens ein paar Minuten später, als ich den Siq (nicht Souq!), also die Felsenschlucht, die den Weg in Richtung Petra darstellt, betrat, konnte ich mir das Summen der angedeuteten Titelmelodie nicht verkneifen.
Der Siq ist fantastisch. Selbst wenn dahinter nicht Petra käme, wäre der Siq an sich eine echte Attraktion. Das Farbenspiel ist phänomenal. Aber das muss man selber gesehen haben, die Fotos geben das vielleicht ein bisschen wieder, aber doch nicht so ganz. Toll, schön, sehr schick ...
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Da ist das Ding! |
Irgendwann denkt man dann: "Ist es das?" "Ist es das doch nicht?" "Es ist es!" Was brabbelt der da? Die Rede ist vom Schatzhaus, dem wahrscheinlich bekanntesten Gebäude in Petra (jaja, da, wo Indy und Indys Papa zusammen mit den Nazis reingehen). Entsprechend voll und laut ist es vor dem Schatzhaus, sodass man sich schon in eine Ecke verziehen muss, um den Anblick ein bisschen zu genießen. Wow. Glück. Pures Glück.
Ich ging dann ein paar Meter weiter, auf der Straße der Fassaden, vorbei an den Königsgräbern (die morgen einer genaueren Betrachtung unterzogen werden), dem alten Theater und in Richtung der alten Stadt.
Ja, klar, das Stadttor und die Kolonnadenstraße sind sehr ansehnlich, die Reste vom alten Nymphäum auch, aber so ein bisschen war bei mir die Luft raus. Das kann aber gut daran liegen, dass ich mich mal wieder völlig bekloppt angestellt hatte: Ich hatte gestern Abend mein letztes Wasser ausgetrunken und war dann heute Morgen zu faul/zu blöd, die drei Schritte von der Bushaltestelle zum nächsten Geschäft zu
gehen, um mir Wasser zu kaufen. Meine erste Amtshandlung nach dem Einchecken im Hotel und vor dem Aufbruch nach Petra war es natürlich, etwas zu trinken zu kaufen, aber da war es halt schon ein bissel spät.
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Gräber |
Das war aber noch nicht das Ende der Beklopptheit: Ich setzte mich ganz unten am Ende des Tales in das dort vorhandene Restaurant und bestellte - ein Bier. Ich hatte zwar zu wenig getrunken und noch gar nichts gegessen, aber für 7,50 € ein Bierchen, das ist doch was! Und da man auf einem Bein nicht stehen kann, kam prompt das zweite hinterher.
Mein nicht mehr ganz taufrischer Gang lag
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Römisches Theater |
trotzdem eher am Zuwenig an Wasser denn am Zuviel an Bier. Das tut aber nichts zur Sache, da mich die Inhaber diverser Kamele, Pferde und Esel immer noch (wie schon auf dem Weg nach unten) beständig fragten, ob ich mich auf dem Rücken ihres Getiers nach oben zum Parkeingang bringen lassen wollte.
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Alles Kamele |
Es ist nicht so, dass ich unbedingt Mitleid mit den Viechern gehabt hätte (die tragen ja ein paar Kilo reine Nutzlast ganz gut), ich hatte nur auf gar keinen Fall Lust, in empörte Erwachsenen- und noch empörtere
Kinderaugen zu sehen, was ich mit meinem zierlichen Gesamtkörper auf dem armen Kamelchen mache. Na, reiten natürlich! Also ließ ich Esel Esel, Dromedar Kamel und Pferd Pferd sein und schleppte mich mühsamen Schrittes wieder hoch zum Schatzhaus. Dort legte ich erst einmal ein Verschnaufpause ein (jaja, selbst schuld und Männer sterben eh bei jeder Erkältung, ich weiß).
Die zwei Kilometer durch den Siq schaffte ich auch noch und ließ mich dann vom Taxi ins Hotel fahren. In der Nähe sind ein paar nicht gaaaanz so touristische Restaurants (wie unten), in einem von denen speiste ich dann zur Freude einer ganzen Horde von Schülerinnen, die heute offenbar einen Ausflug nach Petra gemacht und auch auf die Idee gekommen waren, dort einzukehren. Es gab sehr leckeren Mixed Grill vom Lamm, Huhn und Rind und dazu zwei leckere schwarze Brausen aus Atlanta.
Danach ging ich um 18 Uhr ins Hotel, duschte mich (kalt, hab den Boiler wieder nicht gefunden ...) und liege nun schon wieder im Bettchen. Was soll das nur mit mir werden?
Morgen geht es auf alle Fälle nochmal in Ruhe (vielleicht auch zeitig, wenn ich jetzt schon so früh im Bett bin) nach Petra runter. Was ich dann übermorgen mache, sehe ich dann. Vielleicht schlafe ich dann auch einfach nur ...
Es gab eine Beschwerde, die ich nach Prüfung nicht genau nachvollziehen kann. Eine eifrige Leserin beschwerte sich, dass man keine Kommentare abgeben könne. Ich habe mal nachgeguckt: Laut Einstellung kann man Kommentare abgeben, das einzige Hindernis für Spam ist die Wortabfrage (sowas wie dieses Gotcha-Dingsbums da). Probier's vielleicht nochmal aus. Liegt es eventuell am Browser?
Dieser Aufforderung komme ich gerne nach. Allerdings kam gestern keine Wortabfrage - vllt liegt's an den hiesigen Interneteinstellungen? Wenn dem so sein sollte, versuche ich es *nachher* nochmal von zu Hause. Heute kam meine erste Verschnaufs- und damit Bloglesepause etwas später (es ist jetzt kurz nach 5), war trotzdem gut, vielen Dank. Wahrscheinlich stehst Du jetzt demnächst wieder auf und machst mehr so tolle Bilder in Petra - meiner Ansicht nach sehr reisewert, muss ich auch mal hin. Neben der Atemberaubtheit hat mir heute der Geisterbus am besten gefallen - und vllt der fehlende *Geburts*ruf - wenn man ihn mal braucht.. ;-) Das mit dem Nachsummen hat übrigens auf Anhieb funktioniert. Jetzt schreibe ich mal noch einen Brief. Ganz liebe Grüße!
AntwortenLöschenhannah
PS: Mit dem anderen InternetExplorer funktioniert's.